Post on 06-Apr-2015
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Bildung für nachhaltige Entwicklung
Worum geht es im Kern?
Umweltakademie Baden-Württemberg
Global denken und lokal handeln –Bildung für nachhaltige Entwicklung: Der Klimawandel
Landesmedienzentrum Karlsruhe 25. Juni 2014
Dr. Thomas Hoffmann Studienseminar Karlsruhe
Bildung für nachhaltige Entwicklung
• Warum (schon wieder) ein neuer Bildungsansatz?• Was bedeutet „nachhaltige Entwicklung“?• Welche BNE-Konzepte liegen vor?• Was bedeutet BNE für Schule und Unterricht?
Z e i t
G e s e l l s c a f t
U m W e l tB
ildung / Werte
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Gesellschaftliche Aufgabe von Schule
Schule
Gesellschaft
Schule
(Um)Welt
G e s e l l s c h a f t
U m W e l t
B i l d u n g / W
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Schule
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Schule
© Th. Hoffmann 2008
Worum geht es im Kern?
• Zunehmende Komplexität der Lebensbedingungen weltweit
• Zunehmende Dynamik der Veränderungs-geschwindigkeit
• Dramatische Zunahme der globalen Herausforderungen– Zunehmende Degradation von Teilen des Systems Erde
(Klimawandel, Verlust an Biodiversität, Bodendegradation, Degradation der Ozeane, ...)
–
Worum geht es im Kern?
• Zunehmende Komplexität der Lebensbedingungen weltweit
• Zunehmende Dynamik der Veränderungs-geschwindigkeit
• Dramatische Zunahme der globalen Herausforderungen– Zunehmende Degradation von Teile des Systems Erde
(Klimawandel, Verlust an Biodiversität, Bodendegradaztion, Veränderung des Chemismus der Ozeane, ...)
– Globalgesellschaftliche Entwicklungsdefizite (Armut, Hunger, Migration, ...)
Schlussfolgerung und Zielsetzung
• Nachhaltige Entwicklung– Nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen– Nachhaltige soziale Entwicklung und
Lebensstil(e)– Nachhaltige Wirtschaft / Postwachstumsökonomie
(Tim Jackson, Nico Paech, Eleonor Ostroem)
• Fundamentales Problem: Niemand weiß exakt, wie eine nachhaltige Gesellschaft bzw. Lebensweise konkret aussieht
Schlussfolgerung und Zielsetzung• Nachhaltige Entwicklung
– Nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen– Nachhaltige soziale Entwicklung und Lebensstil(e)– Nachhaltige Wirtschaft / Postwachstumsökonomie
(Tim Jackson, Nico Paech)• Fundamentales Problem:
Niemand weiß exakt, wie eine nachhaltige Gesellschaft bzw. Lebensweise konkret aussieht
• unbestreitbare Notwendigkeit zur Veränderung• „Große Transformation“
als gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe mit Beitrag von jedem Einzelnen und allen Institutionen (Schulen!)
• Aber bedenken: Was wollen wir beibehalten?
Bildung für nachhaltige Entwicklung
• Warum (schon wieder) ein neuer Bildungsansatz?• Was bedeutet „nachhaltige Entwicklung“?• Welche BNE-Konzepte liegen vor?• Was bedeutet BNE für Schule und Unterricht?
Perspektivendifferenz * ZielgleichheitUL und GL
GlobaleUmwelt-
degradation
Globalgesell-schaftliche
Entwicklungs-defizite
Globales Lernen
Ziel
Nachhaltige Entwicklung
B N EUmwelt-bildung
... ist ein normatives Bildungskonzept mit dem Ziel, dem Individuum zu ermöglichen,
– aktiv an der Analyse und Bewertung von nicht-
nachhaltigen Entwicklungsprozessen teil zu haben,
– sich an Kriterien der Nachhaltigkeit im eigenen Leben zu orientieren und
– nachhaltige Entwicklungsprozesse gemeinsam mit anderen lokal wie global in Gang zu setzen.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
• Wissen um Nachhaltigkeitsprinzip(ien)• Wissen um zentrale Bewertungskonzepte• Gestaltungskompetenz
Wozu befähigt Bildung nachhaltige Entwicklung ?
Soziales
Soziales
Z
E
I
T
Ökologie
Ökonomie
Ökonomie
Ökologie
SozialesÖkonomie
Ökologie
Grenzen der Tragfähigkeit der Ökosysteme
Universale Menschenrechte
Wirtschaftsdynamik
Nachhaltigkeitsprinzip(ien)
20. August
Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez
1987
1990
1995
2000
2005
2007
2009
2011 2013
Zielsetzung Bildung für nachhaltige EntwicklungGestaltungskompetenz
weltoffen und neue Perspektiven inte-grierend Wissen aufbauen können
vorausschauend Entwicklungen analysieren und
beurteilen können
gemeinsam mit anderen planen und
handeln können
Sich und andere motivieren können,
aktiv zu werden
an kollektiven Entschei-
dungs-prozessen teilhaben können
Empathie für andere zeigen
können
selbstständig planen und
handeln können
Risiken, Gefahren und Unsicherheiten erkennen und
abwägen könnenZielkonflikte
bei der Reflexion über
Handlungs-strategien
berücksichtigen können
die eigenen Leitbil-der und die anderer reflektieren können
Vorstellungen von Gerechtigkeit als
Entscheidungs- und Handlungsgrundlage
nutzen können
Interdiszi-plinär
Erkenntnisse gewinnen
und handeln können
Globales Lernen
GegenstandsebeneGlobalisierung
begreifen, didaktische
Zugänge prüfen
Angesichts der Globalisierung
eigene, zeitgerecht neue didaktisch-
pädagogische Dimension finden
Globales LernenSeitz 2002, 2009
• Globales Lernen darf nicht als Pädagogik der Weltprobleme missverstanden werden.
• Globales Lernen meint vor allem und zuallererst Persönlichkeitsbildung im Welthorizont und ist damit an der Leitfrage zu orientieren, welche Fähigkeiten ein Mensch braucht, um unter den Bedingungen einer gefährdeten Weltgesellschaft ein gelingendes und zugleich verantwortungsvolles Leben führen zu können. („Weltbürger“)
Zielsetzung Globalen Lernens• Grundkenntnisse zentraler Entwicklungsfragen• Verständnis zeitlich und räumlich weitreichender
Konsumentscheidungen• Stärkung demokratischer Grundhaltung• Anerkennung der Menschenrechte• Interesse an und Verständnis von Kulturen• Fähigkeit und Bereitschaft zur Beteiligung an an
der Lösung offener Entwicklungsfragen
Umsetzung:• SOL-Methoden• Handlungs- und Bewertungsorientierung• Perspektivwechsel
Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung
I. Konzeptionelle Grundlagen
II. Schulische Rahmenbedingungen und pädagogisch-didaktische Herausforderungen
III. Kompetenzen, Themen und Leistungs-anforderungen
IV. Anschluss und Umsetzungsmöglich-keiten einzelner Fächer und Bildungs-bereiche
V. Lehrerbildung und Lehrerkompetenzen für den Lernbereich Globale Entwicklung
Kompetenzmodell globalen Lernens
•Handeln
•Beurteilen•Erkennen
Erkennen
1. Informationsbeschaffung und -verarbeitung
2. Erkennen von Vielfalt
3. Analyse des globalen Wandels
4. Unterscheidung gesellschaftlicher Handlungsebenen
Bewerten
5. Perspektivenwechsel und Empathie
6. Kritische Reflexion und Stellungnahme
7. Beurteilen von Ent- wicklungsmaßnahmen
Handeln8. Solidarität und Mitverantwortung
9. Verständigung und Konfliktlösung
10 Handlungsfähigkeit im globalen Wandel
11. Partizipation und Mitgestaltung
Kompetenzen globalen Lernens bzw.des Lernbereichs globale Entwicklung
Handeln statt Hoffen - Beispiel
• Regula Kyburz-Graber, Ueli Nagel, u.a. (2010)• Sek. I; Praxisorientiert, lebensnahe, auf Handlung
ausgerichtete Unterrichtsbeispiele• Modell-Lehrgang zu BNE
• Wir gründen eine nachhaltig agierende Schülerfirma
• Mein weggeworfenes Handy• Meine eigene Wohnung• Woher kommt unser Essen?• Wie ernähren wir uns?• Luft zum Atmen• Ohne Energie läuft nichts• Erneuerbare Energien• ...
„Notwendigkeit einer positiven Narration“
• Das Problem, den Wandel hin zu einer nach- haltigen Gesellschaft zu vollziehen, ist nicht technischer, sondern kultureller Art.
• Um eine Kultur zu verändern, bedarf es einer positiv besetzten Narration.
• Die aktuellen positiven Narrationen wie Individualität, Freiheit, Mobilität, Konsum, .. sind sehr stark.
• Versuch: www.futurzwei.org – Häuser werden zu Energielieferanten– Ich mag Müll– Humus vom Hauptbahnhof– Demokratisches Geld
Harald Welzer
Schlüsselkompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung
(nach Wiek et al 2011)
• Systemische Kompetenz • Kompetenz zum vorausschauenden
Denken • Normative Kompetenz • Strategische Kompetenz • Interpersonale Kompetenz
Leitprinzipien BNE Bildungsplan 2015
• Kenntnis der Leitidee „Nachhaltige Entwicklung“• Systemkompetenz• Bewertungskompetenz • Nachhaltigkeitsbedeutsame Handlungskompetenz • Partizipationskompetenz• Demokratiefähigkeit