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Baselbiet entdecken
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Die Zeitung von Baselland Tourismus
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Nr. 3 – November 2012
Bezaubernde Weihnachtsmärkte Stimmungsvolle Atmosphäre in den Gemeinden > 4
Im Hamam macht die Zeit mal Pause Badekultur aus dem Orient entspannt das Baselbiet > 8
Klare Brände und feine Liköre Baselbieter Brennereien im Portrait > 26
Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 2 Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 3
Tourismusentwicklung durch GasttaxeVoraussichtlich 2014 wird im Kanton Baselland eine Gasttaxe eingeführt. Alle Gäste in Hotels, Bed & Breakfast und ähnlichen Angeboten werden alsdann pro Nacht eine Gebühr von 3.50 Franken entrichten. Für diesen Betrag erhalten unsere Gäste einen reellen Gegenwert: Erstens bekommen sie das Mobility Ticket, mit dem sie den öffentlichen Verkehr im Tarifverbund Nordwestschweiz gratis nutzen können. Unsere Touristen haben damit künftig ein regionales Generalabo im Sack und müssen sich nicht mehr mit Tarifen und dem Billetkauf auseinandersetzen. Zweitens erhalten Sie einen Gästepass, der Vergünstigungen für touristische Angebote wie zum Beispiel Museumsbesuche, eine Gondelfahrt auf die Wasserfallen oder einen Restaurantbesuch enthält.
Und letztlich wollen wir mit den Gasttaxengeldern das touristische Angebot weiter entwickeln und ausbauen. Da es sich bei der Gasttaxe rechtlich gesehen um eine Steuer handelt, ist zur Einführung eine Verfassungsänderung samt Volksabstimmung und Erwahrung durch das Bundesparlament nötig – auch wenn Herr und Frau Baselbieter keine Gasttaxe bezahlen müssen, sollten sie einmal in einem heimischen Hotel nächtigen. Die Volksabstimmung ist auf den 3. März 2013 terminiert. Im Namen von Baselland Tourismus danke ich Ihnen schon jetzt für Ihre Unterstützung.
Nun steht erst einmal die Adventszeit vor der Tür und gemütliche Anlässe stimmen das Baselbiet festlich. An 35 Weihnachtsmärkten werden regionaltypische Produkte und liebevoll Selbstgemachtes feilgeboten. Nicht mehr wegzudenken sind in so manchen Ortschaften die Adventsfenster, die viel zum Dorfgeist beitragen. Gibt es dieses Jahr weisse Weihnachten? Nicht nur die Kinder würden es danken, auch für die Betreiber der Wintersportanlagen ist der frühe Schnee wichtig. Der Spruch ist wahrlich nicht neu, und trotzdem muss ich ihn an dieser Stelle loswerden: «Warum auch in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!».
Ich wünsche Ihnen eine schöne Winterzeit.
Tobias EggimannGeschäftsführer Baselland Tourismus
EditorialInhalt
Bezaubernde Weihnachtsmärkte 4Stimmungsvolle Atmosphäre in den Gemeinden
Glück ab und gut land 6Ballon fahren als Mannschaftssport für jedermann
Im Hamam macht die Zeit mal Pause 8Badekultur aus dem Orient entspannt das Baselbiet
Jeden Tag geht ein Fenster auf 10Adventsfenster stimmen die Leute auf Weihnachten ein
Festliches Gemüsebouquet 12Ein Rezept aus der Küche des «Homburger Stübli», Rümlingen
Landschaft als Erholungsraum 13Wichtige Destination für die urbane Bevölkerung
Besenbeiz im ehemaligen Kuhstall 14Pinot Noir, Kerner oder Maréchal Foch zu Bauernspeck und Käse
Weinkultur im Winzerbeizli 15«Seelentröpfchen» für kalte Winterabende
Baselbieter Winter-Wunderland 16Langlaufen, Schlitteln und Schneeschuhwandern
Von Mitgliedern und Verkehrsvereinen 19Das Baselbiet von A bis Z
Der letzte Schluck 20Baselbieter Sage aus dem Laufental
Schönes Holz und sausende Stöcke 22Erneuerbare Energie, die vor der Türe wächst
Klare Brände und feine Liköre 24Baselbieter Brennereien im Portrait
Mit Schneeschuhen unterwegs 28Vollmondplausch der Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen
Fondueplausch in den Bergbeizli 30Winterangebot der Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen
Impressum
Baselbiet entdeckenPublikationsorgan von Baselland Tourismus
Herausgeber Baselland Tourismus
Erscheinung 23. November 2012 (erscheint quartalsweise)
Auflage184 000 Exemplare
Konzept Baselland Tourismus, LiestalFreiCom GmbH, Rünenberg
Redaktion Ueli Frei (Leitung)Hauptstrasse 10, CH-4497 RünenbergTel. 061 983 11 11ulrich.frei@freicom.org
Baselland TourismusAltmarktstrasse 96, CH-4410 LiestalTel. 061 927 65 44info@baselland-tourismus.ch
Gestaltung und Satz bzm[werbe]agHochbergerstrasse 15, CH-4002 BaselTel. 061 639 10 50info@bzmwerbeag.ch
Anzeigenverkauf bzm[werbe]agHochbergerstrasse 15, CH-4002 BaselTel. 061 639 10 50info@bzmwerbeag.ch
Bilder Baselland TourismusDiverse Partner (zvg)
Druck BaZ DruckzentrumHochbergerstrasse 15, CH-4002 Basel
Titelseite:Eine Ballonfahrt im Winter ist ein Genuss Bild: zvg
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Bezaubernde WeihnachtsmärkteViele Baselbieter Gemeinden feiern die Ad-ventszeit mit stimmungsvollen Weihnachts-märkten. Eine ganz besondere Atmosphäre herrscht am Christchindlimärt in Laufen.
Von Rolf Zenklusen
Am zweiten Adventswochenende verwandelt sich Laufen jeweils in eine Weihnachtsstadt. Der stimmungsvolle Christchindlimärt gehört seit einem Vierteljahrhundert zu Laufen wie das Baslertor oder die rauschende Birs. Die einheitlichen Marktstände, liebevoll mit Lichterketten dekoriert, zaubern eine spezielle Atmosphäre herbei. Wie ein Sternenhimmel zieht sich die Weihnachtsbeleuchtung durchs Stedtli.
An jeder Hausfassade wird ein kleiner Weihnachtsbaum mit Lichterketten befestigt; mehrere riesige Tannenbäume sind mit Kugeln, Kerzen und Päckli geschmückt. Das Warenangebot bei den über 80 Ausstellern ist äusserst vielfältig. Angeboten wird auffallend viel Selbstgemachtes. «Man staunt über die Kreativität der Produkte», sagt Margot Borer von der Marktkommission.
Feil geboten werden etwa selbsthergestellte Salben, Kräuterkissen, Weihnachtskarten, Konfitüre und Eingemachtes. Auch Weihnachtsfiguren aus Blech, Holz, Ton, Stein und Filz, handgefertigter Schmuck, Floristikgestecke,
hausgemachte Weihnachtsschokolade und Lavendelzucker sowie Genähtes und Gestricktes aller Art werden präsentiert, ebenso wie Hofprodukte von Bauern aus der Region.
Nostalgisches englisches KinderkarussellDieses Jahr steht neu ein handbetriebenes, nostalgisches Kinderkarussell aus England auf dem Rathausplatz. Rund herum sind diverse Handwerker platziert – etwa Glasbläser und Klöppler. Beim Baslertor steht eine lebendige Krippe mit sechs Schafen. Davor klopfen die beliebten Drei Könige, in prachtvolle Gewänder gehüllt, jedes Mal auf den Boden, wenn sie eine Spende erhalten.
Abgerundet wird der Christchindlimärt mit zahlreichen kulinarischen Köstlichkeiten wie selbstgemachten Suppen, Raclette, Glühwein, Crêpes und italienischen Spezialitäten. Grossen Wert legt die Marktkommission Laufen auf die musikalische Unterhaltung, wie Margot Borer ausführt. Am meisten freut sie sich auf die vier Turmbläser, die am Samstag um 12 Uhr mit ihrer Musik aus den offenen Fenstern des Rathaussaales den Christchindlimärt eröffnen.
Für einen Ohrenschmaus sorgt am Samstag zudem die BRAZZLine aus Zwingen. Und am Sonntag treten ein Quintett der Stadtmusik Laufen, der Kammerchor Zwingen sowie eine russische Sängergruppe auf. Auch ein Samichlaus ist an beiden Tagen unterwegs.
Christchindlimärt Laufen:Samstag, 8. Dezember, 12 bis 21 UhrSonntag, 9. Dezember, 11 bis 18 Uhr
Am 8. und 9. Dezember herrscht eine spezielle Atmosphäre im Laufener Stedtli
Mit Lichterketten dekorierte Marktstände zaubern eine weihnächtliche Atmosphäre ins Laufener Stedtli. Bild: Fotostudio Hamann, Laufen
Aesch23.–25.11.2012auf dem Mühle-, Kirch- und Trottenplatz sowie in der Klusstrasse
Allschwil01.12.2012/17–22 Uhrrund um den Dorfplatz (Ängelimärt)
Arlesheim01.12.2012/12–20 UhrDomplatz
Birsfelden01.12.2012/10–17 UhrSchulhaus Sternenfeld
Bretzwil02.12.2012/ab 11 UhrPlatz vis-à-vis Gemeindezentrum
Bubendorf01.12.2012Hintergasse
Diegten08.12.2012Schulhausplatz
Dornach01.–02.12.2012 Sa, 11–20 Uhr/So, 11–17 UhrMuseumsplatz
Eptingen30.11.2012Mehrzweckhalle
Ettingen05.12.2012/17 – 21 UhrHauptstrasse
Frenkendorf08.12.2012/10–22 UhrDorfplatz
Füllinsdorf01.12.2012/11–19 UhrDorfplatz
Gelterkinden01.12.2012/10–16.30 UhrDorfplatz
Giebenach01.12.2012/11–19 UhrSchulhausplatz, Moosmattstrasse 4
Grellingen01.–02.12.2012Sa, 10–19 Uhr/So, 10–17 UhrDorfplatz
Itingen02.12.2012/11–18 Uhr Dorfkern
Lampenberg01.12.2012/10–18.30 Uhr Waldhütte
Langenbruck01.–02.12.2012/Sa, 11–20 Uhr/So, 10–17 UhrHof Schönthal
Laufen08.–09.12.2012Altstadt
Lausen01.12.2012/9–17 Uhr Mühlematthalle
Liestal14.–16.12.2012Fr, 11–20 Uhr/Sa, 9–18 Uhr So, 11–18 Uhr Stedtli
Münchenstein08.–09.12.2012Sa, 12–20 Uhr/So, 11–18 UhrDorfplatz und Hauptstrasse
Muttenz15.–16.12.2012ab Dorfplatz/Gemeindehaus entlang der Dorfstrasse mit Sonntagsverkauf «Weihnachtszauber der gHi»
Ormalingen01.12.2012/10–16 UhrZentrum Ergolz
Pfeffingen08.12.2012/12–19 Uhrrund um das Schulgelände
Pratteln24.–25.11.2012Sa, 14–20 Uhr/So, 11–16 UhrRund um die reformierte Kirche
Reigoldswil02.12.2012/12–18 UhrDorfplatz
Reinach12.12.2012/14–21 UhrKirchgasse
Therwil05.12.2012/10–20 UhrBahnhöfli-Areal
Waldenburg24.11.2012/10–18.30 UhrStedtli
Ziefen01.12.2012 Chrischona-Gemeinde (Adventsbazar)
Zunzgen 08.12.2012/11–18 UhrGemeindezentrum
Zwingen-Adventswoche24.–25.11.2012Sa, 12–20 Uhr/So, 11–18 Uhr Schlossareal
Die Heiligen Drei Könige klopfen bei jeder Spende auf den Boden. Bild: Fotostudio Hamann, Laufen
Advents- und Weihnachtsmärkte 2012 (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 6 Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 7
Glück ab und gut landMit dem Lampenberger Ballonpiloten Christian Mund-schin lässt sich das Baselbiet hautnah erleben. Getreu ei-nerPfadfinderregelnutzterjedegünstigeWetterlage.
Von Ueli Frei
Christian Mundschin bedient sich seit über zwanzig Jahren einer alten Pfadfinderregel. «Allzeit bereit» nutzt der Lampenberger Ballonpilot jede günstige Wetterlage. Für ein ungetrübtes Erlebnis braucht es schönes Wetter, den richtigen Wind, viel Zeit und Geduld. Auch nach 21 Jahren, rund 1300 Fahrten und 2700 Stunden in der Luft bleibt Mundschin Realist. Die Sicherheit steht an oberster Stelle.
Die Vorbereitungen für eine Ballonfahrt beginnen oft Tage davor. Über Telefon und Internet informiert sich Mundschin über die Wetterentwicklung. Dann ruft er
seine Passagiere an und bietet die Bodenmannschaft auf, die Pilot, Passagiere und Material am Landeplatz wieder abholt.
Lange vor Sonnenaufgang sitzt der Ballonpilot erneut am Computer, um die Wetterprognose vom Vorabend zu überprüfen. «Petrus’ Launen sind das eigentliche Problem an diesem Beruf», sagt Mundschin. Eine Ballonfahrt lasse sich nämlich nicht immer auf einen bestimmten Termin buchen. «Es ist nicht immer einfach, das den Passagieren zu erklären», erzählt er.
Ballon fahren ist ein Mannschaftssport. Alle Passagiere bekommen eine Aufgabe zugeteilt, um den Ballon startklar zu machen. Mit einem Gebläse wird die Hülle mit Luft gefüllt. Sobald sich ein genügend grosser Hohlraum bildet, kommt der Brenner zum Einsatz. Und dann ragt der Ballon in den Morgenhimmel, die Herzen der Passagiere schlagen höher.
Ballon fahren als Mannschaftssport für jedermann
Christian Mundschins Ballon bietet einen Logenplatz über dem Baselbiet. Bild: zvg
Noch bleibt ein kleines Risiko, dass Mundschin den Start im letzten Moment abblasen muss. «Das Wörtchen ‹nein› ist der Preis für Sicherheit», erklärt Mundschin. Plötzlich aufkommender Wind oder eine sich schnell nähernde Gewitterfront könnten zwei Stunden später eine sichere Landung erschweren. «Glück ab und gut land», wünschen sich die Ballonpiloten, wenn sie abheben.
Einmal in der Luft, pilotiert Mundschin den Ballon und dirigiert die Bodenmannschaft hinterher. Den Passagieren bleibt nichts weiter, als die Fahrt in den Sonnenaufgang zu geniessen. «Ballon fahren ist aber nicht in erster Linie Action», relativiert er und zeigt auf einen Waldrand, wo ein paar Rehe äsen.
Über der Froburg adelt der Ballonpilot seine Gäste zu Grafen und stösst mit ihnen auf eine schöne Fahrt und eine sichere Landung an. 1991, zwei Jahre, nachdem er mit dem Ballonfahren begann, machte Mundschin sein Hobby zum Beruf. Vor zwei Jahren begann auch Sohn Andreas Mundschin mit der Ausbildung zum Ballonpiloten, die er unterdessen erfolgreich abgeschlossen hat.
Zum Ballonfahren ist Kleidung wie zum Wandern angesagt. «Leichte Sportbekleidung und gute Schuhe sind ideal», erklärt Mundschin. Je nach Grösse der Ballonhülle und des Korbes finden ein bis sieben Passagiere Platz. Eine zweistündige Ballonfahrt kostet 475 Franken pro Person. «Telefonieren», beantwortet Mundschin die Frage, wie man bei ihm am besten eine Ballonfahrt bucht. So könne er alle auftauchenden Fragen gleich beantworten.
Kontakt: Mundschin’s Ballonfahrten4432 LampenbergTel. 061 951 15 95
Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 8 Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 9
Im Hamam macht die Zeit mal Pause
Hüttenzauber und gute Laune
Man sollte sich schon ein wenig Zeit neh-men. Oder besser gönnen. Ein Reinigungs-ritual im Hamam des Aquabasilea verwöhnt die Sinne, lockert die Muskeln und massiert die Seele.
Von Daniel Aenishänslin
Als der Mensch bemerkte, dass er die Seele baumeln lassen kann, muss ihm dies im Hamam aufgegangen sein. Einem Ort der Ruhe, des Badens und des Rituals. Aquabasilea, die Wasser und Wellnesswelt in Pratteln, hat diese uralte Badetradition aus Mittelanatolien und Istanbul ins Baselbiet gebracht. «Der Zuspruch war von Beginn weg gut», sagt Marketingleiterin Mona Conrad, «wir wollten mit dem Hamam unserem lebhaften Badebetrieb auch einen Ruhepol verleihen.»
Zwar sagt Conrad, «wer keine Massage wünscht, findet sogar kurzfristig einen Termin». Doch Laufkundschaft ist nicht die übliche Klientel im Hamam. Reservationen sind erwünscht. Um eintreten zu können, wird zuerst die Klingel am Eingang gedrückt. Das HamamPersonal lässt einen eintreten, berät nach Wunsch oder führt einen ein.
Das Hamam ist kein Nacktbad. Hier tragen alle das Pestemal, ein traditionelles Leinenhandtuch, jedoch keine herkömmliche Ba
dekleidung. Sobald sich die Tür hinter einem schliesst, scheint die Zeit stehen zu bleiben. Gedämpftes Licht und angenehme Wärme nehmen einen in Empfang. Die Umgebung ist ganz dem orientalischen Original nachempfunden.
Mit einem milden Dampfbad bereitet man die Haut auf die Kese vor, ein Peeling mit rauem Handschuh. Vor dem Gang ins warme Dampfbad mit seinen 50 Grad Hitze und bis zu 100 Prozent Luftfeuchtigkeit kann im RelaxPool eine Pause eingelegt werden. Im Dampfbad helfen leise Entspannungsmusik und Rosenduft, den Alltag loszulassen.
Ein dezentes Lichterspiel an der Decke versetzt einen in orientalische Gefilde. Im Gegensatz zur Sauna fühlt sich die Hitze im Hamam weich und schmeichelnd an. Hinterher wird der Körper mit einer Olivenölseife gewaschen. Das Angebot im Hamam ist flexibel und dauert zwei bis vier Stunden. Verschiedene Massagen werden angeboten, etwa die Seifenschaum oder die Ölmassage.
Die Königin der Massagen, die PaschaMassage, wird vierhändig ausgeführt. Ein RhassoulSchlammbad reinigt porentief. Tee und Gebäck im orientalischen Café und die Ruheräume runden das Angebot ab. Gerade in der kalten Jahreszeit kann man kaum besser – und tiefer – entspannen.
Badekultur aus dem Orient entspannt das Baselbiet
Wenik-Ritual in der russischen Banja des sole uno in Rheinfelden
Vor Weihnachten packt das Aquabasilea viele Päckchen mit Wohlfühl-Angeboten. Der Trend geht zum Verschenken von Aus-zeiten, Sauna- und Hamamtagen, Massagen und Behandlungen im Spa. Alle Geschenk-gutscheine gibt es online unter www.aqua-basilea.ch. Terminreservierungen für das Ha-mam sind ebenfalls online möglich.
www.aquabasilea.ch
Neuer Sauna-Innenbereich im sole uno zum Jahresende
Wegen eines Brandes im Juni dieses Jahres musste der Innenbereich der Sauna-Land-schaft des sole uno komplett erneuert wer-den. Neu stehen eine grosszügige finnische Aufguss-Sauna für über 50 Personen, ein Dampfbad und ein Abkühlbereich mit Erleb-nisduschen und Tauchbecken zur Verfügung. Als Ersatz für den bisherigen Ruheraum ent-steht ein stimmungsvoller Lounge- und Lie-gebereich mit Cheminée, von dem die Gäste sogar eine Aussicht auf den Rhein haben werden. Alle Arbeiten werden bis Ende Jahr abgeschlossen sein.
Dampfbad. Bild: zvg Das russische Wenik-Ritual ist eine gesellige Sache. In zwei Stunden wird man nicht nur gutunterhalten.MankannsichinderBanja,wie das Blockhaus genannt wird, auch rich-tig schön entspannen.
Von Tobias Eggimann
Die Banja im sole uno ist nicht irgendein Blockhaus. Das Holz stammt aus dem sibirischen Jekaterinburg, wo das Haus in fachmännischer Art gebaut wurde. Die Balken wurden alsdann markiert, um sie später in Rheinfelden wieder originalgetreu zusammenzusetzen. «Eine echte Banja verleiht dem Saunaerlebnis mehr Authenzität», so Anke Krummnacker, Marketingleiterin des Parkresorts/sole uno.
Authentisch beginnt dann auch das WenikRitual. Ganz in russischer Manier wird nämlich der erste Saunagang mit einem Schluck Wodka eröffnet. Daraus solle kein Gelage werden, wie
Krummnacker betont, aber es helfe schon ein bisschen, das Eis zu brechen. Während hierzulande in gewöhnlichen Saunas Ruhe als oberstes Gebot gilt, ist das WenikRitual eine gesellige Sache.
Sprüche und Anekdoten Der Hüttenzauber legt sich über die Gruppe von maximal zwölf Personen, und Kerzenlicht schafft zusätzlich Stimmung. Dass der Banjik, wie Saunameister Vladimir genannt wird, nicht nur ein Meister seines Fachs ist, sondern durch seine russische Herkunft auch so manche Anekdote auf Lager hat und aus dem Nähkästchen plaudern kann, beflügelt die Laune umso mehr. Im ersten Saunagang geht es darum, sich richtig schön aufzuwärmen.
Bei etwa 80 Grad Celcius werden regelmässig Aufgüsse mit viel Wasser gemacht, womit eine hohe Luftfeuchtigkeit erreicht wird und die Hitze noch effektiver wirkt. Das Wedeln mit Birkenzweigen erhöht die Intensität noch. Jeder bleibt, solange er mag und geht dann an die frische Luft und unter die Freiluftduschen. Danach folgt eine Pause im Vorraum, wo es in stubenartiger Atmosphäre Tee, Früchte und lockere Gespräche gibt.
Nach der Pause folgt mit der 15minütigen Birkenwedelmassage der Höhepunkt des WenikRituals. Der Banjik patscht dabei die Teilnehmenden mit Birkenzweigen ab. Das klingt brutaler als es ist, wurden die Zweige doch in Wasser eingelegt und sind schön weich. Ihre ätherischen Öle sorgen für Entspannung und
obendrein pflegen sie auch die Haut und regen die Durchblutung an.
Wie ein Peeling wirkt die SalzHonigmischung, mit der sich die Teilnehmenden vor dem dritten und letzten Saunagang einreiben. Danach fühlt sich die Haut geschmeidig und zart an. Beim Abduschen sollte auf Duschgel und Lotionen verzichtet werden. WenikRi tuale finden ab Januar 2013 wieder jeweils dienstags und freitags um 19 Uhr und sonntags um 10 Uhr statt. Reservation erforderlich unter 061 836 67 63.
www.soleuno.ch
Ein Wodka zum Start. Bild: zvg
Einheizen beim Wenik-Ritual. Bild: zvg
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Jeden Tag geht ein Fenster auf
Engagierte Menschen arbeiten oft stunden-lang und mit viel Liebe an den Adventsfens-tern in den Baselbieter Dörfern. Bei deren Eröffnung wird manchmal sogar ein Apéro serviert.
Von Rolf Zenklusen
Der Brauch der Adventsfenster hat sich im Baselbiet in den letzten Jahren fest etabliert. In vielen Gemeinden werden während der Adventszeit Fenster festlich geschmückt und tragen dazu bei, weihnächtliche Stimmung zu verbreiten. Die Fenster wirken wie ein lebendiger Adventskalender und tragen in der Regel die Nummer 1 bis 24. Jeden Abend wird ein Fenster – oft mit Beteiligung der Dorfbewohner – feierlich enthüllt und bestaunt. Viele Gastgeber servieren dazu einen Apéro mit Gebäck.
Engagierte Freiwillige arbeiten an den Adventsfenstern oft stundenlang und eindrucksvoll mit Liebe zum Detail. Wie man das Fenster schmückt, spielt eigentlich keine Rolle. Weihnächtlich und festlich gelten als Kriterien, sonst sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Das sei auch das Lustige an den Weihnachtsfenstern, hört man immer wieder von Liebhabern dieses Brauchs. Die Frage: «Was macht die Familie wohl dieses Jahr?», steigert die Vorfreude nur noch mehr.
Kerzen, Engel und SterneEine Möglichkeit ist zum Beispiel, aus schwarzem Karton und Seidenpapier einen Tannenbaum zu basteln und diesen von hinten zu beleuchten. Krippen mit schönen Figuren sind ebeso beliebt wie Kerzen, Engel und Sterne, aber auch Schlitten und Winterlandschaften mit Schnee und Eis. Es gibt sogar Leute, die kleine ausgestopfte Tiere oder ein halbes Dorf in ihr Fenster stellen.
Nicht selten sind es Vereine, welche die Organisation der Adventsfenster an die Hand nehmen. So ist etwa in Sissach der Frauenverein für die Organisation des Brauchs zuständig. Oft beteiligen sich auch Schulkinder an der Aktion. In Pratteln schmückten letztes Jahr Kinder aus dem LängiQuartier das Stubenfenster des Museums im Bürgerhaus mit Engeln und Sternen. Und in Birsfelden bemalten die Kinder des KirchmattSchulhauses gleich 24 Fenster.
Ursprünge aus dem 19. JahrhundertIn Oberwil gestaltete die Feuerwehr ein Adventsfenster, das ausgerechnet die Nummer (1)18 trug. Ob dies Zufall war oder nicht, ist nicht überliefert. Die Adventsfenster sind eigentlich nichts anders als ein Adventskalender. Dessen Ursprünge lassen sich bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. Zunächst war der Adventskalender vor allem Zählhilfe und Zeitmesser; der erste selbstgebastelte Kalender stammt vermutlich aus dem Jahr 1851.
Erste Formen stammen aus dem protestantischen Umfeld: So hängten religiöse Familien immer wieder 24 Bilder an die Wand. Einfacher war eine Variante mit 24 an die Wand oder Tür gemalten Kreidestrichen, bei der die Kinder täglich einen Strich wegwischen durften. Oder es wurden Strohhalme in eine Krippe gelegt, für jeden Tag einer, bis zum Heiligen Abend. Das Zählen der Tage in der Adventszeit trägt bis heute – nicht nur bei Kindern – entscheidend zur Magie von Weihnachten bei. Ein schöner Brauch.
Adventsfenster stimmen die Leute auf Weihnachten ein
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Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 12 Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 13
Festliches Gemüsebouquet
Zutaten (Für 8 Personen)
1 Kohlrabi (ca. 500 g)2 grosse Karotten2 grosse Pfälzer Rüben1 kleine Zucchetti (ca. 15 cm)1 kleine Zwiebel50 g Butter200 g frischer Blattspinat (oder ca. 300 g gefroren)1,5 l GemüsebrüheCurcuma, Salz, Pfeffer
Ein Rezept aus der Küche des Restaurants Homburger Stübli, Rümlingen Bild: zvg
Zubereitung
Kohlrabi quer zum Stielansatz in acht ca. 6 mm breite Scheiben schneiden (Tipp: Aufschnittmaschine). Scheiben danach einzeln rüsten und holzige Stellen wegschneiden. Karotten und Pfälzer Rüben schälen und in ca. 7 mm dicke und 5 cm lange Stifte schneiden (Tipp: sofern vorhanden mit Gemüsehobel, dicke Scheibe).
Kräftige Gemüsebrühe aufsetzen, mit ½ Teelöffel Curcuma satt gelb färben und mit Salz und Pfeffer würzig abschmecken. In der Brühe der Reihe nach Kohlrabischeiben, Pfälzer Rüben und Karotten al dente blanchieren und (wenn möglich im Eiswasser) abschrecken. Der feine Gemüsefond mit Gemüseresten kann gut als Vorspeisensuppe gebunden oder als Gemüsecrème verwendet werden.
Stielansatz und Blütenende der Zucchetti abschneiden. Der Länge nach acht ca. 2 mm dicke Zungen schneiden (Tipp: Aufschnittmaschine oder Gemüsehobel dünn), diese in kochendem Salzwasser 10 Sek. blanchieren und danach sofort abschrecken.
Spinat waschen, rüsten, im Salzwasser blanchieren und gut abtropfen. Zwiebel fein schneiden und in der Butter anziehen. Spinat dazugeben, mit etwas Gemüsefond ablöschen, weich köcheln und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Etwas auskühlen lassen.
Die Kohlrabischeiben einzeln auf einem Backblech auslegen. Die Enden der zum Ring geformten ZucchettiZungen leicht zusammendrücken, auf den Kohlrabischeiben platzieren und mit dem warmen Spinat füllen. Die Karotten und die Pfälzer Rüben auf die Scheiben drapieren. Etwas Gemüsefond in das Backblech geben und mit einer Alufolie vorsichtig zudecken, um das Austrocknen zu verhindern. Vor dem Servieren bei ca. 90°C im Backofen während 10 bis 15 Min erwärmen. (Tipp: Die Bouquets können problemlos ein paar Stunden vorher oder kühl gelagert schon am Vortag vorbereitet werden).
Zu diesem attraktiven Gemüsebouquet passt ein rosa gebratener Kalbsrollbraten mit Rahmsauce und Tagliatelle ausgezeichnet.
Wichtige Destination für die urbane Bevölkerung
Landschaft als ErholungsraumUnter der Leitung von Professor Christian Laesser nahm die Universität St. Gallen den Verein Baselland Tourismus unter die Lupe. Mit seiner Studie untersuchte er mit sei-nem Team, ob Baselland Tourismus den vom Kanton alle vier Jahre zu erneuernden Leis-tungsauftrag erfüllt.
Herr Professor Laesser, ist das Baselbiet eine Tourismus-Destination?
Christian Laesser: Was eine Destination ist, das sagt der Gast und nicht die Tourismusorganisation. Da herausragende touristische Attraktionen fehlen, kann man das Baselbiet jedoch nicht als Tourismusdestination im landläufigen Sinne bezeichnen. Aber als Erholungsraum ist die Landschaft eine ganz wichtige Destination für die urbane Bevölkerung.
Hat es sich für das Baselbiet gelohnt, eine eigene Tourismusorganisation aufzubauen?
Christian Laesser: Eine erfolgreiche Marktbearbeitung ist auch für kleine Organisationen möglich, wenn es ihnen gelingt, sich in den komplexen Netzwerken zwischen Anbietern und Kunden sinnvoll einzubringen. Baselland Tourismus kann diesbezüglich Erfolge vorweisen, muss aber sein Profil durch die klare Definition von Geschäftsfeldern noch schärfen.
Mit Ihrer Studie üben Sie also auch Kritik. Wo besteht Verbesserungspotenzial?
Christian Laesser: Es besteht eine Gefahr der Verzettelung welche in erster Linie darin begründet ist, dass der Leistungsauftrag des Kantons etwas vage, zum Teil sogar widersprüchlich formuliert ist. Man neigt dazu, Baselland
Tourismus vorzuschicken, wenn gerade sonst niemand zur Verfügung steht. Baselland Tourismus muss auch Nein sagen dürfen.
Würden Sie das bitte noch etwas konkreti-sieren?
Christian Laesser: Wenn man eine solche Organisation will, dann muss man sie auch ausstatten. Das Budget ist schon jetzt bescheiden. Nun will man im Rahmen des Sparprogrammes den Kredit kürzen, gleichzeitig aber die Aufgaben auf demselben Niveau belassen. Das zielt an der Realität vorbei.
Mit der Zeitung «Baselbiet entdecken», die viermaljährlicherscheint,sprichtBasellandTourismus auch die regionale Bevölkerung an. Ist das eine gute Idee?
Christian Laesser: Auf jeden Fall. Die Zeitung streicht den Erholungsraum heraus und wertet damit den Wohnstandort, den Unternehmensstandort und den Freizeitstandort auf. So haben die Mittel, die der Kanton zur Verfügung stellt, einen direkten Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger.
Die neue Strategie von Baselland Tourismus setzt auf Langsamverkehr, Genuss und Se-minartourismus.
Christian Laesser: Das macht Sinn. Entschleunigung als sauberer Kontrast zum Alltag. Beim Seminartourismus bietet das Baselbiet ein interessantes Komplementärangebot zur Stadt. Draussen in der Natur lässt sich der Lern und Interaktionswille der Menschen wecken.
Interview: Ueli Frei
Zur Person
Christian Laesser ist Professor für Tourismus und Dienstleistungsmanagement an der Uni-versität St. Gallen. Als Direktor leitet er das Institut für Systemisches Management und Public Governance (Forschungszentrum Tou-rismus und Verkehr). Als ausgewiesener Ex-perte gilt er schweizweit als einer der führen-den Köpfe in der Tourismusforschung und -entwicklung.
Strategie 2013
Baselland Tourismus …• betreibt eine Geschäftsstelle und weitere Tourismus-Informationen als Anlaufpunkte für Gäste,
Leistungsträger und die Öffentlichkeit• stellt touristische Basisdokumentationen sicher (Hotelliste, Seminarbroschüre, Ausflugskarte,
Imagebroschüre etc.) und profiliert das Baselbiet mit Öffentlichkeitsarbeit• fungiert als Dachorganisation und Ansprechpartner für sämtliche touristischen Belange• unterstützt bei der Durchführung von Events und touristischen Angeboten mit Beratung und
Kommunikationsleistungen• forciert den Betrieb einer globalen Verkaufsplattform für Hotelkapazitäten• fördert und unterstützt die Qualitäts-Zertifizierung und *-Klassifizierung von Leistungsträgern• entwickelt attraktive Produkten im Bereich «Langsamverkehr» (Highlight-Wanderungen,
Velotourismus) und «Genuss» (Kulinarik, Weinbau, Themenrouten)• entwickelt und vermarktet das Seminartourismusangebot inkl. standardisierten
Rahmenprogrammen
FACTS & FIGURES zu Baselland Tourismus• Täglich 25 Informationsanfragen von
Gästen (persönlich, telefonisch, schriftlich)• Täglich 800 Besucher und Besucherinnen
auf der neuen Internetplattform www.baselland-tourismus.ch
• Jährlich 70 000-80 000 gezielt verteilte Dokumentationen an über 100 Distributionsstellen
• Jährlich 3,5–4 Mio. Tagesgäste• Jährlich 270 000 Logiernächte in 60 Hotels• 12 000 Mitglieder, davon 23 lokale
Verkehrsvereine• Jährlicher kantonaler Leistungsauftrag
2009–2012: CHF 600 000• Jährlich erwirtschaftete Eigenmittel:
CHF 250 000–350 000• 3 Mitarbeitende (210 Stellenprozente)
RENÉMODE FÜR GROSS - ARTIGE FRAUEN
Unterlinden 10(unterhalb derSchwarzwald-City)D-79098 Freiburg
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Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 14 Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 15
Besenbeiz im ehemaligen Kuhstall Weinkultur im Winzerbeizli
Nach der Traubenernte öffnen einige Basel-bieter Winzer ihre Eigengewächswirtschaf-ten. Beim Maispracher Winzer Urs Imhof dauert die Saison noch bis Mitte Dezember.
Von Thomas Immoos
Nach der Lese öffnen viele Winzer im Baselbiet ihre Besenbeizen und Eigengewächswirtschaften. Einer unter ihnen ist Urs Imhof in Maisprach. Noch bis zum 16. Dezember ist seine gemütliche Gaststube an der Wintersingerstrasse 4 geöffnet. Seit 21 Jahren setzt der frühere Landwirt vollumfänglich auf Weinbau. «Ich keltere zwar nicht selbst», sagt er. «Ich verkaufe aber ausschliesslich Eigengewächse.»
Chardonnay, Kerner und Maréchal FochMaisprach ist für den Weinbau prädestiniert. Imhof baut auf seinen drei Hektaren zu zwei Dritteln BlauburgunderTrauben an, besser bekannt unter dem Namen Pinot Noir. Daneben wachsen die zwei Weissweinsorten Chardonnay und Kerner sowie Maréchal Foch als Rotweinspezialität.
Imhof gehört zudem zu den zwölf Winzern der Genossenschaft Syydebändel, auf deren Fahne die Produktion besonders hochwertiger Pinot Noirs und Blanc de Noirs steht. «Dazu
kommen etwas Rosé und Schaumwein», umreisst der 54Jährige sein Angebot. Zu seinen Abnehmern gehören Restaurants, darunter die «SafranZunft» und das Restaurant Löwenzorn in Basel, der «Löwen» in Möhlin und das Allschwiler «Jägerstübli».
In seiner Besenbeiz finden sich zahlreiche Stammgäste und spontane Besucher ein. Zu Fondue und Raclette oder Speck und Käseplättchen passen die Maispracher Weine ausgezeichnet. Nebst dem Betrieb der Besenbeiz in den drei Monaten vor Weihnachten führt der umtriebige Winzer und Besenwirt Imhof im Januar Wildwochenenden durch, im Mai Spargelwochen sowie im Juni und im Herbst zwei Degustationen.
Wanderung durch die RebbergeGerne weist Urs Imhof auch auf das «WyErläbnis» hin, dessen Initiator er ist. Die kulinarische Wanderung durch die Rebgebiete von Buus, Maisprach und Wintersingen von Ende August lockt jedes Jahr über 2000 Weinliebhaber in die drei Weinbaugemeinden. «Das ‹WyErläbnis› ist ein voller Erfolg», freut sich Imhof. Wer am 24. August 2013 dabei sein will, sollte am 15. Januar früh am PC sitzen. Der Anlass ist jeweils in rund einer halben Stunde ausverkauft.
In Monika Fantis Rebberg in der Klus von Aesch herrscht auch im Winter Betrieb: Vom 5. bis 27. Januar 2013 serviert die Winzerin Fondue und kredenzt dazu ihre Eigenge-wächse.
Von Thomas Immoos
Monika Fanti aus Aesch ist nicht die erste Winzerin ihrer Familie. Schon ihre Urgrossmutter habe sich sehr um den Weinbau gekümmert. Dieses Erbe der Familie, die seit mindestens fünf Generationen Weinbau betreibt, führt Monika Fanti als erste ausgebildete Winzerin des Baselbiets weiter. Die 52Jährige liess sich zur Betriebsleiterin mit eidgenössischem Meisterdiplom ausbilden.
Solchermassen gerüstet hat sie vor 15 Jahren die Reben übernommen und im Jahre 2000 das Label «Monika Fanti» kreiert. Auf einer Rebfläche von rund 2,5 Hektaren wird vor allem Pinot Noir, Riesling X Silvaner und Gutedel angebaut. «Wir legen grossen Wert auf Qualität», umschreibt Fanti ihr Konzept. Das bedeutet, dass man den Ertrag reguliere und die Reben nicht zu viele Trauben tragen.
«ilFANTIno» und Sauvignon BlancDie Aescher Winzerin interessiert sich auch für Neuentwicklungen. So hat sie vor zwei Jahren den «ilFANTIno» kreiert: eine Assemblage aus den Traubensorten Maréchal Foch, Camaret und Blauburgunder. Als ihr «Seelentröpfchen» beschreibt die Winzerin den Sauvignon Blanc,
den sie nächstes Jahr erstmals als «Hommage an meinen Vater» auf den Markt bringen wird.Was den Weinjahrgang 2012 angeht, so sei die Qualität sehr gut, der Ertrag aber 30 Prozent tiefer als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Der lange Frost im Februar, das nasskalte Wetter während der Blüte und der nasse Herbst haben den Trauben zugesetzt. Doch beim Blauburgunder habe man exakt 100 Öchslegrad gemessen, «ein ausgezeichneter Wert», freut sich Fanti.
Für alle jene, die sich von der Qualität der Weine überzeugen und gleichzeitig ein paar gemütliche Stunden verbringen wollen, öffnet Monika Fanti vom 5. bis 27. Januar 2013 ihr Winzerbeizli. Je nach Gusto serviert die Winzerin zum Fondue ihre Weine aus eigener Produktion. «Die Kunden schätzen den persönlichen Kontakt zum Winzer», weiss sie aus Erfahrung.
Fondue im WinzerbeizliVom 5. bis 27. Januar 2013 ist in der Klus bei Aesch Monika Fantis Winzerbeizli wie folgt geöffnet: Mi, 18–22 Uhr, Fr, 18–23 Uhr, Sa, 12–23 Uhr, So, 12–18 Uhr
Pinot Noir, Kerner oder Maréchal Foch zu Bauernspeck und Käse «Seelentröpfchen» für kalte Winterabende
Bis am 16. Dezember bewir-tet Winzer Urs Imhof Gäste in seiner Eigengewächswirt-schaft in Maisprach. Bild: tim
«Egglisgraben», Pratteln
Seit knapp zwei Jahren besitzt und führt Co-rinna Höhn das Restaurant Egglisgraben in Pratteln. Hier halten gerne Wanderer und Spaziergänger, Biker und Velofahrer, Hün-deler und Jäger, aber auch Geschäftsleute Einkehr, um sich zu stärken und in idylli-scher Umgebung die Seele baumeln zu las-sen. Corinna Höhn weist auf die vielfältige Speisekarte hin: «Zurzeit bieten wir saiso-nale Speisen wie Wild, Blut- und Leberwürste, Kürbissuppe, Nüssli-Salat oder Fondue an.»
Die gut dotierte Weinkarte setzt auch auf einheimische Weine: «Wir führen Jauslin-Weine oder auch Weine von Fritz Schneider.» Im «Egglisgraben» feiern Firmen Geschäftsju-biläen und Familien Taufen, Konfirmationen oder Hochzeiten. Als Corinna Höhn im Feb-ruar 2011 den «Egglisgraben» übernahm, konnte sie auf die bewährte Mannschaft in Küche und Service zählen. Diese Kontinuität war Grundlage für den Erfolg des Teams um die neue Geschäftsführerin. (tim)
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Baselbieter Winter-Wunderland
1 Langlaufen auf der Waldweid
Die fünf Loipen auf der Jurahöhe lassen die Herzen von Langlauffreunden höher schla-gen. Mehr Infos auf Seite 18.
www.screigoldswil.ch
2 Nacht-Langlauf in Bärenwil
Klein, aber fein. Das Langlauf-Center in Bä-renwil begeistert nicht nur mit einer Nachtbe-leuchtung. Mehr Infos auf Seite 18.
www.loipe-langenbruck.ch
3 Der Baselbieter Haus-Skiberg
Schlicht der Klassiker unter den Winter-sportangeboten im Baselbietist Langenbruck. Mehr Infos auf Seite18.
www.skilifte-langenbruck.chwww.langenbruck.info
4 Hüttenzauber
Vielleicht sogar noch mehr bekannt für die gute Stimmung bei den Raclette- und Fon-due-Essen in der Skihütte als fürs Skifahren ist der Tellerlift in Zeglingen. Auch das be-nachbarten Oltingen bietet einen Schlepplift.
www.skiriege.ch
5 Durch den Schnee stapfen
Wer abseits des Rummels die Ruhe und Na-tur sucht, geht auf der Wasserfallen auf mar-kierten Pfaden zum Schneeschuhlaufen und geniesst vom Vogelberg die Aussicht auf die überzuckerten Alpen.
www.wasserfallenbahn.ch
6 Gondeln und schlitteln
Rauf und runter ohne mühevolles Laufen. Die vier Kilometer lange Abfahrt ist ein winterli-ches Highlight für alle, die es gerne bequem mögen.
www.wasserfallenbahn.ch
7 Schlitteln für Nervenstarke
Der 3,5 Kilometer lange Schlittelplausch zwi-schen der Waldweid und Waldenburg mit sei-nen 500 Metern Höhendifferenz garantiert eine rasante Talfahrt. Erreichbar zu Fuss von Waldenburg oder per Luftseilbahn Reigolds-wil–Wasserfallen (30 Minuten Fussweg). Aber Achtung: es hat Gegenverkehr.
8 Stierenberger Schlittelplausch
Die Piste vom Bergrestaurant Stierenberg run-ter nach Bretzwil ist eine Schlittel-Trouvaille. Für nur zwei Franken können Schlitten ge-mietet werden (s’het solang s’het).
www.stierenberg.ch
9 Laufner Ice-Meeting Point
Wenn in der Laufner Eissporthalle nicht ge-rade Eishockey oder Curling gespielt wird, ist das Eisfeld ein Treffpunkt für Teens, andere Verliebte und natürlich auch für Familien.
www.laufen-bl.ch
10 Eis-Disco
Bei Wind und Wetter oder bei Sonnenschein – auf der Kunsti Rheinfelden kann man im-mer seine Pirouetten drehen. Jeden zweiten Freitagabend lädt sogar die Eis-Disco ein, mit Rittberger und Toeloop zu imponieren.
www.kuba-rheinfelden.ch
11 Plauschcurling
Curlen – gar nicht so einfach, wie es aussieht! In Arlesheim kommen Plauschcurler zum Zug bzw. zum Stoss. Mehr Infos auf Seite 18.
www.curling-basel.ch
12 Wintersonnenwende erleben
21. Dezember 2012, 7 Uhr auf der Belchen-fluh: Darauf warten, wie der Tag der Winter-sonnenwende erwacht. Die Schweiz ein Ne-belmeer, die Alpen zum Greifen nahe. Sonne, Belchenfluh und Grand Ballon bilden eine exakte Linie. www.mythische-orte.eu
13 Romantische Winterwanderung
Die einzigartig alten knorrigen Eichen auf Wildenstein wirken im Winter fast noch ein-drücklicher als im Sommer. Mehr Infos auf Seite 18.
www.baselland-tourismus.ch
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Hunderte Sehenswürdigkeiten, Erlebnisse und Ausflugsideen unter:www.baselland-tourismus.ch
Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 18 Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 19
Kalter SpassLanglaufen, Schlitteln und Schneeschuhwandern
Nicht immer ist das Baselbiet so tief verschneit wie auf der voran-gegangenen Panoramaseite. Einen ersten Vorgeschmack auf den Winter brachten aber schon die letzten Oktobertage mit sich. Zeigt sich der Winter von seiner besten Seite – durchaus im Sinn aller Kin-der und Outdoorfreunde – wartet auch unsere Region mit aufre-genden Winter-, Schnee- und Eiserlebnissen auf.
«Baselland von A–Z» – Ein Buch, 150 Stichwörter
Der Kanton Baselland hat noch eini-ges mehr zu bieten als die Wasserfal-len, Augusta Raurica und den Chien-bäse-Umzug. Das im Dezember 2012 erscheinende Buch «Baselland von A–Z» präsentiert in 150 Stichwörtern aus Geschichte, Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft, Tourismus und Sport die enorme Vielfalt des Baselbiets, stellt Persönlichkeiten vor und kümmert sich um viele kleine Eigenarten. Entstanden ist ein reich bebilderter, bunter Bogen quer durch den Kanton, der auch Brü-cken von der Vergangenheit in die Ge-genwart schlägt. Das Buch ist ab Mitte Dezember 2012 für 48 Fran-ken erhältlich im Buchhandel, im BL-Shop und online über:
www.von-a-z.ch
Attraktiver Wanderkalender
2013 feiern die Wander-wege beider Basel ihr 75-Jahre-Jubiläum. Ne-ben verschiedenen Anläs-sen zum Jubiläum wurde ein Wanderkalender mit zwölf spannenden Wan-dervorschlägen heraus-geben. Als Beigabe gibt es ein handliches Büch-lein für unterwegs, in dem alle Vorschläge zusammengefasst sind. Der Wanderkalender ist im Buchhandel erhältlich. www.wanderwege-beider-basel.ch
Ausflüge für Senioren
Die Firma «Andiamos» bietet seit rund einem Jahr Ausflugsfahrten für Senio-ren an. Älteren Menschen wird damit die Möglichkeit geboten, ein Stück Welt zu entdecken und sich in Gesprächen auf einer ge-mütlichen Fahrt auszutau-schen. Die Ausflüge füh-ren zum Beispiel nach Langenbruck zum Kloster Schönthal und dessen Skulpturenpark. Das Gesellige steht im Vordergrund und so gehört auch ein Besuch in einer urigen Bergbeiz dazu. Teilnehmende werden zuhause abgeholt und auch wieder heim bis zur Tür begleitet.
www.andiamos.ch
Von Mitgliedern und Verkehrsvereinen
Konferenzen von Baselland Tourismus
Baselland Tourismus führt jährlich verschiedene Veran-staltungen durch, um aktu-elle Themen zu bearbeiten und die touristischen Ak-teure miteinander zu vernet-zen. Die nächsten Veranstal-tungen sind
• Konferenz für Verkehrsvereine, 3. Dezember 2012• Konferenz für Leistungsträger , 10. Dezember 2012• Arbeitstagung für Baselbieter Museen, 13. Dezember 2012
Nachmeldungen sind möglich bis am 30. November 2012 unter:
www.baselland-tourismus.ch (Mitglieder)
Neue Naturwege in Liesberg
Schlangenweg, Krötenweg, Fuchsweg und Falkenweg – so heissen die vier neuen Naturwege, welche die Ge-meinde Liesberg diesen No-vember der Öffentlichkeit übergeben hat. Die Themen-wege sind beschildert und sind sehr vielfältig: Vorbei an Steinbrüchen, Gruben, Trockenwiesen und Fluhen – auf kleinem Raum gibt es unheimlich viel zu sehen. www.liesberg.ch
Originelle Anlässe für Firmen und Gruppen
Ob Eisskulpturen gestalten, Team-Schmieden, Team-Kochen, Laser-Tontauben-Schiessen, die Bauern-Olympiade oder der klangvolle Event «Make your own Cuvée» – der Anbieter «Baseloutdoor» hat Dutzende Ideen im Angebot, da-mit Firmen- und Gruppenanlässe ein durchschlagender Erfolg wer-
den. Elf Jahre Erfahrung tragen zur Professionalität des in Aesch domizi-lierten Unternehmens bei, das grossen Wert auf den lokalen Bezug der Anlässe legt.
www.baseloutdoor.ch
Baselland
vonaBis Z
rene Salathe daniel Schaub michael martin
Das Baselbiet von A bis Z
Langlaufen auf der Waldweid
Hoch über dem Nebel des Mittellands klassisch oder skatend Runden ziehen – in der Ferne die verschneiten Alpen. Fünf Loipen und total elf Kilometer gespurte Bahnen laden ein zum Langlauf-Feeling vor un-seren Haustüren.
www.screigoldswil.ch
Der Baselbieter Haus-Skiberg
Wer in der Region Basel auf-gewachsen ist, hat oft seine ersten Rutschversuche auf zwei Latten in Langenbruck ge-macht. Darum kommen beim aufbügeln auf die Wannen-Skilifte fast schon nostalgische Gefühle auf. Bis heute haben die beiden 1,2 und 0,5 Kilome-ter langen Lifte nichts von ihrer Attraktivität eingebüsst. Es muss nicht die FIS-Weltcup-Piste sein: Für die allerersten Stemmbogen ist auch der Schlepplift auf dem Helfenberg eine beliebte Adresse.
www.skilifte-langenbruck.chwww.langenbruck.info
Romantische Winterwanderung
Von Bubendorf (Hal-testelle Zentrum) auf den Murenberg, durch den Park zum Schloss Wildenstein, vorbei am vereisten Sormatt-Wasserfall, die Treppe hoch zur Strasse und rauf zum Arxhof. Weiter auf der Strasse zur Weg-kreuzung Egg. Die Rundsicht auf der Hochebene geniessen auf dem Weg zum Restau-rant Abendsmatt, dort einkehren (ausser sonntags) und wieder zu-rück nach Bubendorf. Oder via Lampenberg (Haltestelle Lampenberg Dorf nahe des Restaurants Reblaube) zur WB-Station Lampenberg. Die Rundwanderung dauert drei Stunden.
www.baselland-tourismus.ch
Nacht-Langlauf in Bärenwil
Grösse war noch nie ein Qua-litätsmerkmal. In Bärenwil bei Langenbruck kennt man sich noch und begegnet sich auf der 6-Kilometer-Loipe (klas-sisch und Skating). Dank der Beleuchtung sogar in der Nacht bis um 21.30 Uhr. Beim Après-Ski in einem der nahe gelege-nen Gasthäuser setzt sich der familiäre Rahmen fort. www.loipe-langenbruck.ch
Plauschcurling in Arlesheim
Kennen Sie Curling vom Fernsehen und wollen endlich mal selber ein paar der 20 Kilo schweren Steine ins «Haus» befördern? Das Cur-lingzentrum Region Basel bietet Plauschcurlern an, von Instrukto-ren angeleitet dort zu spielen, wo schon der Olympionike Markus Eggler die Basis für seine Erfolge gelegt hat.
www.curling-basel.ch
Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 20 Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 21
Der letzte Schluck
Schon früher, als noch ein Galgen vor den Stadttoren von Laufen stand, gab es Men-schen, die aus verzweifelten Situationen das Beste zogen – und solche, die Wort hielten.
Von Barbara Saladin
Früher, als die Menschen rauer und die Gesetze strengen waren, bezahlte manch ein Verbrecher, Lump oder Landstreicher für seine Freveltaten mit dem Leben. Auch vor den Toren des Städtchens Laufen stand einst ein Galgen, wo sich folgende Geschichte zutrug: An einem sehr heissen Sommertag wurde ein Verurteilter vom Städtchen her auf dem alten Baselweg zur Richtstätte auf dem Galgenhügel geführt. Die klagenden Laute des Armesünderglöckleins erklangen vom Zeitturm her.
Der Schelm wurde von zwei Bewaffneten zum Hochgericht geführt, ein Pater Kapuziner war dabei, der Blutvogt mit dem Scharfrichter und am Schluss des Zugs ein paar Schaulustige. Angekommen an der Richtstätte beim sogenannten Galgenbrunnen bat der «arme Sünder» um etwas Wasser, was er auch bekam. Hastig und in vollen Zügen wollte er den Becher leeren, doch der als Blutvogt waltende Landvogt beruhigte ihn: «Trink nicht so hastig, nimm dir Zeit. Ich gebe dir mein Wort, dass dir kein Leid geschehen wird, so lange du den Becher nicht geleert hast.»
Als der Verurteilte dies hörte, warf er den erst halb leer getrunkenen Becher gegen die Felswand, sah den Vogt an und sagte: «Herr von Ramstein, ich nehme euch beim Wort. Ich habe den Becher nicht geleert!»
«Du bist ein Dieb und ein Schalk», erwiderte der Freiherr, «aber ein Ramsteiner bricht sein Wort nicht: Geh fort und lass dich nicht ein zweites Mal erwischen, sonst ist dein Leben wirklich verwirkt.» Somit war der Schelm frei und verschwand für immer aus Laufen. Heute sieht man nichts mehr von dem Galgen, aber wenn man spätnachts in der Nähe vorbei geht, ist es einem doch nicht ganz geheuer.
* * *
An zahlreichen Orten im Baselbiet standen früher Galgen, wo Straftäter hingerichtet wurden. Die Gerichtsbarkeit liess die Gehenkten – unter anderem zur Abschreckung – so lange am Galgen hängen, bis Krähen und andere Aasvögel
Bildlegende
alles Leichenfleisch gefressen hatten. Danach verscharrte man die Gerippe irgendwo ausserhalb der Friedhöfe.
Historisch gesehen muss die Sage vom Galgenbrunnen vor 1459 geschehen sein, denn in jenem Jahr soll der letzte Ramsteiner gestorben sein. Doch wenden wir uns von der düsteren Vergangenheit ab dem Schönen zu, das Laufen heute zu bieten hat.
Und das ist nicht wenig. Wohl am bekanntesten ist die mittelalterliche Altstadt mit ihren Gässchen und dem Obertor, dem sogenannten Zeitturm – in dem heute allerdings kein Armesünderglöckchen mehr bimmelt. Die Stadt erhielt im Jahr 1295 vom Fürstbischof von Basel das Stadtrecht und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken: Immer wieder gehören Laufen und das Laufental zu anderen Ländern, so beispielsweise während des Dreissigjährigen Kriegs zum Deutschen Reich.
Später wird das Städtchen von den Schweden besetzt, und kurz nach der Französischen Revolution machen die Franzosen ihre Besitzansprüche geltend und rufen die «Raurachische
Republik» aus. Erst der Wiener Kongress schlägt den Bezirk Laufen dem Kanton Bern zu, von welchem er am 1. Januar 1994 nach einigen politischen und juristischen Querelen zum Baselbiet wechselt.
* * *
Laufen bietet vielseitige Einkaufs und Freizeitmöglichkeiten. Eine Besonderheit ist der Monatsmarkt, der an jedem ersten Dienstag im Monat stattfindet. Das Marktrecht hat Laufen übrigens gleichzeitig wie das Stadtrecht erhalten, also vor über 700 Jahren. Eine spezielle Attraktion ist zudem der Laufner Planetenweg, der vom Bahnhof Laufen auf einer Distanz von 13,7 Kilometern bis zur Station Liesberg führt.
Auf dieser Strecke ist unser Sonnensystem im Massstab von eins zu einer Milliarde dargestellt: Die Sonne sowie alle Planeten trifft man auf der Wanderung durchs Laufental und die angrenzenden Hügel und erhält so eine Ahnung davon, in welchen Verhältnissen die Planeten im weiten Weltall zueinander stehen. Die Wande
rung auf dem markierten Planetenweg dauert rund vier Stunden.
Die Stadt Laufen, oder zumindest Produkte davon, sind übrigens bis nach Übersee bekannt: Ricola – die Traditionsfirma wurde im Jahr 1930 vom Laufner Bäckermeister Emil Richterich gegründet – exportiert ihre Kräuterbonbons in rund 50 Länder auf der ganzen Welt. Laufen ist somit also sozusagen auch international gesehen in aller Munde.
Zeichnungen: Yves Binet
Baselbieter Sage aus dem Laufental
Pepita ist beim Coop, Manor, Volg, Spar, Lidl und bei Ihrem regionalen Getränkehändler erhältlich.
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Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 22 Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 23
Schönes Holz und sausende StöckeErneuerbare Energie, die vor der Türe wächst
Brennholz als heimische, nachwachsende Energiequelle lässt sich besonders reizvoll an einer Holzgant im Oberbaselbiet ersteigern.
Von Otto Graf
Richtig heizen ist heutzutage ein Kinderspiel, zumindest für Hausbesitzer und Mieter, die mit Fernwärme versorgt werden oder die über eine Zentralheizung verfügen. Wer hingegen eine Stückholzfeuerung betreibt, die in den ländlichen Gebieten recht weit verbreitet ist, braucht ein gewisses Knowhow und Erfahrung. Der Weg
vom Baum im Wald bis zum ofenfertigen Scheit ist lang und umfasst mehrere Arbeitsschritte.
Und er braucht Zeit. Denn das Holz benötigt zum Trocknen zwei bis drei Jahre. Ein grosser Teil des Brennholzes liefern die Forstbetriebe der Bürger und Einwohnergemeinden. Stämme, die nicht als Nutzholz verwertet werden können, verarbeitet das Forstpersonal in einem ersten Schritt zu handlichen Spälten.
Am günstigsten verkaufen die Forstbetriebe grünes Holz ab Waldstrasse. Viele Produzenten liefern – dem heutigen Trend folgend – die Ware franko Haus, meist getrocknet, gesägt und
gespalten in der vom Käufer gewünschten Form. Diese Dienstleistungen haben natürlich ihren Preis. Dafür spart der Käufer viel Schweiss und Zeit.
Zudem ersteht er eine Energiequelle, die praktisch vor der Haustüre wächst und deren Wertschöpfung in der Region bleibt. Holz ist aber nicht gleich Holz; das gilt auch beim Brennholz. Den höchsten Brennwert verzeichnen die Eiche, die Buche, die Robinie und die Esche. Nadelhölzer wie Fichte, Lärche, Föhre und Douglasie eignen sich wegen ihres Harzgehalts vor allem zum Anfeuern.
Holzgant mit eigenen GesetzenBesonders reizvoll ist es, das Holz an einer Brennholzgant zu erstehen. Einige Bürgergemeinden im oberen Baselbiet führen jedes Jahr im Winter oder Frühjahr eine öffentliche Versteigerung durch. An diesem Anlass bestimmen die Käuferin und der Käufer direkt, was dereinst Wärme in die gute Stube bringen soll. Mit geschultem Auge prüfen sie bei jedem Aufruf, ob die Beige satt aufgesetzt ist.
Grosse Zwischenräume sind verpönt. Holz mit wenig Ästen lässt sich ausserdem besser spalten. Wie überall in der freien Marktwirtschaft bestimmen auch an der Holzgant Angebot und Nachfrage den Preis. Doch jede Gant hat ihre besonderen Gesetze. Wer in Sissach laut über das schöne Holz nachdenkt, ist automatisch «im Bott». Denn in der Sissacher Waldsprache bedeutet «schönes Holz» ein um zwei Franken höheres Gebot.
In Rünenberg ist die Holzgant noch fest in Männerhand. Nach dreimaligem Aufruf lässt der Gantmeister seinen Stock sausen und schlägt das Holz dem neuen Eigentümer zu. Um die Kauflust anzuregen, legt er zuweilen ein Sackmesser, ein Bauernbrot, eine Speckseite oder einfach ein Couvert mit einem Gutschein, zum Beispiel für einen Weihnachtsbaum, auf das Holz.
Mit Speck fängt man MäuseAttraktive Konditionen sind dem Absatz förderlich. Obwohl sie mancherorts mangels Nachfrage aufgegeben wurde, nimmt die Holzgant in den Gemeinden, die den Brauch noch pflegen, einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert ein. Denn nach dem geschäftlichen Akt, der bei jedem Wetter draussen im Wald stattfindet, folgt mit dem Zobe – gratis für Alle – am Feuer der gemütliche Teil.
Die Bürgergemeinde Wenslingen offeriert jeweils einen Schüblig. Auch Diepflingen, Oltingen, Ormalingen, Rothenfluh und Sissach zeigen sich diesbezüglich recht grosszügig. Die Holzproduzenten verkaufen jedoch nicht nur Nutz und Brennholz. Sie bieten darüber hinaus Weihnachtsbäume, Finnenkerzen, Anfeuerholz und weitere Produkte aus dem Wald an.
www.bürgergemeinden-baselland.ch
Im Jutesack, Big Bag oder ab Waldstrasse
Dürr ab Lager in Scheiten zu 20, 25, 33 oder 50 Zentimetern Länge oder in einen Meter langen Spälten grün ab Wald: Das Brennholzsortiment der Bür-gergemeinden und Forstbetriebe richtet sich nach dem Markt. «Die Kunden-wünsche sind sehr unterschiedlich», erklärt Daniel Wenk, Revierförster in Lies-tal und Bennwil. Buchenholz gesägt, gepalten und trocken in Scheiten von 33 Zentimetern Länge gilt als Leitsortiment.
Staubfrei im Big Bag geliefert kostet der Ster um 200 Franken. Aber auch Bestellungen von zehn Ster ab Waldstrasse gehen bei den Bürgergemeinden ein. Hier liegt der Preis bei rund 90 Franken pro Ster. Kunden mit wenig La-gerplatz holen sich das Brennholz im Werkhof im Jutesack ab. Anfeuerholz, Spänli im Netz, Feuerbälle, Rindenbriketts, Wellen, Feuerschalen, Finnenker-zen und Weihnachtsbäume ergänzen das Angebot. (UF)
An der Holz-gant bestimmt der Käufer, was dereinst Wärme in die gute Stube bringt. Bild: Urs Weber
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Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 24
Die Obstbrennerei Wirz in Reigoldswil gilt als typisches Beispiel, wenn es um die Ver-wertung regionaler Früchte geht. Kirschen und Zwetschgen sind die wichtigsten Roh-stoffe.
Von Ueli Frei
Die mit Abstand wichtigsten Rohstoffe sind Kirschen, Zwetschgen und Pflaumen. Aber auch Äpfel, Birnen und Pflaumen spielen in der Nordwestschweiz eine Rolle, wenn es um die Herstellung von gebrannten Wassern geht. Bei den klaren Bränden und den Likören spielen die Baselbieter Brennereien ganz zuvorderst mit. Gold und Silbermedaillen gehören schon fast zum Standard.
Als Lohnbrenner betreiben die Gebrüder Wirz auf Niestelen in Reigoldswil einen beträchtlichen Aufwand. «Wir verwerten Obst vieler privater Baumbesitzer», erzählt Hansruedi Wirz. Früchtelieferungen ab 40 Kilogramm werden separat gebrannt, filtriert und herabgesetzt. Für die Produktion und den Verkauf ihrer Eigenbrände kaufen Hansruedi und Beat Wirz im grossen Stil ein.
Der Region entsprechend machen Zwetschgen und Kirschen die grössten Mengen aus. Etliche Obstbauern aus der Region zählen zu den festen Lieferanten der Brennerei Wirz. Wirz ist einer der grössten Abnehmer von Hochstammkirschen aus dem Obstgarten Farnsberg. Äpfel, Birnen, Trauben und Trester hätten aber in den letzten Jahren zugenommen, so Wirz.
1992 erhielten Hansruedi und Beat Wirz von der eidgenössischen Alkoholverwaltung die Bewilligung zum Betrieb einer gewerblichen Brennerei. Durch viele Auftritte an regionalen Märkten, wie zum Beispiel am Weihnachtsmarkt in Reigoldwil, schufen sich die beiden Brüder einen Namen. Im September feierte die Obstbrennerei Wirz mit einem Tag der offenen Tür ihr 20jähriges Bestehen.www.wirz-obstbau.ch
Öffnungszeiten der Obstbrennerei WirzNovember und Dezember 2012 Mo–Fr, 8–12 Uhr / 13.30–18.30 UhrSa, 8–12 Uhr / 13.30–16 UhrAm Sonntag, den 2. Dezember, nehmen Hans-ruedi und Beat Wirz zudem am Weihnachts-markt in Reigoldswil teil.
Unter dem wachsamen Auge der EAVDie gewerblichen Produzenten, die Kleinpro-duzenten und die Landwirte im Kanton Ba-selland produzieren laut Angaben der Eid-genössischen Alkoholverwaltung (EAV) für Spirituosen rund 37 000 Liter reinen Alkohols pro Jahr. Die Bauern tragen immerhin noch einen Fünftel zu dieser Menge bei, wobei sie nur ihre selbst produzierten Früchte brennen dürfen. Von der Alkoholsteuer befreit sind hier maximal 45 Liter reinen Alkohols pro Jahr.
Die gewerblichen Produzenten unterliegen deutlich strengeren Auflagen, was die Kont-rollen und die Besteuerung betrifft. Die so-genannten Steuerlagerbetriebe und Impor-teure von Spirituosen sind verpflichtet, eine monatliche Buchhaltung zu führen. Die Alko-holsteuer wird jedoch erst dann fällig, wenn die Spirituose tatsächlich verkauft ist. (UF)
Hansruedi (links) und Beat Wirz beziehen die Rohstoffe ihrer Edelbrände vorwiegend aus der Region. Bilder: Ueli Frei
Klare Brände und feine LiköreObstbrennerei Wirz als grösster Abnehmer des Obstgartens Farnsberg
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Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 26 Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 27
Hollen Single Malt, der erste Schweizer Whisky
Rechtzeitig auf die Weihnachtszeit füllt die Whisky-Destillerie Hollen in Lauwil ihren während zehn Jahren in Eichenfässern gereiften Single Malt in Flaschen ab. Die Geschichte des Hollen Single Malt Whiskys beginnt im Jahr 1999. Bis dahin war es in der Schweiz verboten, aus Grundnahrungsmitteln wie Getreide oder Kartoffeln Schnaps zu brennen.
Als Rohstoff für den Single Malt verwendet die erste Schweizer Whisky-Destillerie Gerstenmalz. Der Single Grain dagegen ist ein Wei-zen-Whisky. Auf Voranmeldung bietet die Familie Bader Brennerei-Führungen mit Whisky-Degustation an.
www.single-malt.ch
Ende November wird eingefeuert
Die Strüby AG, Destillerie und Weinhandel in Thür-nen, produziert und ver-kauft 13 verschiedene Sorten an traditionellen Häfeli-Bränden aus regio-nalen Früchten. Einzig die Williamsbirnen werden aus dem Wallis «impor-tiert».
Ende November feuern Richard und Dieter Strüby ihre Brennhäfen ein. Bis alle Früchte der Saison 2012 vergoren und gebrannt sind, wird es Juni des nächsten Jahres. Spezialitäten wie die Vielle Prune und die Vielle Poire gelten als eigentliche Verkaufsrenner. Im Lohn nimmt die Strüby AG auch Kleinmengen zur Verarbeitung entgegen. www.struebyag.ch
Brennereien im Baselbiet
Gemütliche gute Momente im Mühlekeller
An vier Samstagen vor Weihnachten, zum ersten Mal am 1. De-zember 2012, öffnet die Brennerei Ernst Zuber AG in Arisdorf ihre Türen. Besuche-rinnen und Besucher sind eingeladen, beim Schnapsbrennen zu-zuschauen, die Weih-nachtsausstellung mit Bildern von Rosmarie Zuber zu geniessen und ein paar gemütlich gute Momente im Mühle-Keller zu verbringen.
Auf Voranmeldung organisieren Rosmarie und Yvonne Zuber Führungen durch die Brennerei mit anschliessender Degustation im Mühle-Keller. Kostenpunkt: Fr. 10.– pro Person inklusive Degustation.
www.zuber-ag.ch
Praktisches Weinwissen
An zwei Sonntagen vor Weihnachten, am 16. und 23. Dezem - ber 2012, ist das Fachgeschäft an der Kasernenstrasse in Liestal ge-öffnet. Nebst einer grossen Auswahl an Weinen und Edelbränden aus eigener Herstellung sind die Kundinnen und Kunden eingeladen, Ge-schenkkörbe selbst zusammenzustellen.
Führungen mit oder ohne Apéro durch die Kellerei und Brennerei Siebe Dupf sind als Einstieg für Firmenanlässe und Weihnachtsessen sehr be-liebt. Am 15. und 22. Januar finden die ersten beiden Basis-Weinkurse des Jahres 2013 statt. Themen sind die wichtigsten Traubensorten und Weinbaugebiete, die Weindegustation und praktisches Weinwissen.
www.siebe-dupf.ch
Kirschenwein und Liköre
Am Samstag, dem 8. Dezember 2012, von 10 bis 17 Uhr ist in Kilch-berg Sutter’s Chirsi-Hüsli geöffnet. Die Besucher finden eine grosse Auswahl an tollen Geschenken vom Kirschenlikör über Fruchtsirup oder Fruchtschokolade bis zum Kirschenwein aus eigener Kelterung. Entscheidend für die Qualität der Fruchtliköre aus eigener Herstellung ist die Qualität des Brandes, den Ueli und Margrit Sutter bei der Nebi-ker AG in Sissach herstellen lassen. Die Liköre enthalten weder Farb-stoffe noch Aromen oder andere Zusätze. www.kirschenwein.ch
Denkmal eines Baselbieter Kolonisators
Als einziges Eigenprodukt verkauft die Nebiker AG in Sissach den Ge-neral-Sutter-Kirsch. Die Marke, benannt nach dem berühmten Basel-bieter Kolonisator von Kalifornien, wurde 1937 registriert.
Ein wichtiges Standbein des Betriebes ist die Lohnbrennerei, die auch Zwetschgen, Trauben, Äpfel, Birnen, Trauben und Beeren zu Edel-bränden destilliert. Auf Anmeldung bietet die Nebiker AG Brennerei-Besichtigungen in Kombination mit einem Besuch des General-Sut-ter-Museums an. www.nebiker.ch
Gruppenbrennkurse mit Diplom
In ihrer Schaubrennerei auf dem Weidhof oberhalb Ormalingen des-tillieren Konrad und Annelies Schär aus Zwetschgen, Mirabellen, Da-massins, Lörpflaumen, Kirschen, Williamsbirnen, Trauben, Beeren und diversen Apfelsorten mit Liebe und Feingefühl Edelbrände und Liköre. In Gruppenkursen von sechs bis acht Personen destillieren die Teil-nehmenden des Brennerei-Erlebnistages auf dem Weidhof in Orma-lingen einen eigenen Zwetschgenbrand und erlangen damit ein per-sönliches Brennerdiplom.
www.schaer-weidhof.ch
Traubenbrände und Treberwürste
Trauben sind die Früchte, von denen der Ettinger Winzer und Bren-ner Ambros Thüring am meisten versteht. Auf 70 Aren wachsen die Rebstöcke hoch und struppig. Aus acht verschiedenen Traubensor-ten – Riesling, Chardonnay, Pinot Noir, Buffalo, Americano, Maré-chal Foch, Muscat und Cabernet – brennt Ambros Thüring sorten-reine Traubenbrände.
Am Mittwoch, dem 5. Dezember, gart Ambros Thüring im Rahmen der Ettinger Dorfweihnacht im Brenngeschirr seine weit über das Lei-mental hinaus bekannten Treberwürste. Jeden Samstag von 10 bis 12 Uhr ist der Weinkeller und die Brennerei für Besichtigungen, Degus-tationen und Einkäufe geöffnet. www.thueringambrosweinbau.ch
Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 28 Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 29
In den drei Vollmondnächten dieses Winters bieten die Wasserfallenbahn und die sieben Restaurants im Wasserfallengebiet Vollmond-Romantik pur.
Von Thomas Immoos
Bei Mondlicht fahren die Gäste mit der Luftseilbahn ReigoldswilWasserfallen in die Höhe. Von dort aus lässt sich auf gut ausgeschilderten Wegen zu einem der sieben Restaurants wandern. Ein besonderes Erlebnis dürfte die geführte Schneeschuhwanderung sein. «Natürlich brauchen wir dazu Schnee», sagt Johannes Sutter, Geschäftsführer der Stiftung Luftseilbahn ReigoldswilWasserfallen.
Nach dem frühen Wintereinbruch bereits Ende Oktober stehen die Zeichen schon mal nicht schlecht. Die geführte, rund anderthalbstündige Schneeschuhwanderung führt von der Bergstation Wasserfallen in ein gemütliches Bergrestaurant. Bei der Wanderung werden rund 300 Höhenmeter überwunden. Als Ausrüstung empfiehlt Sutter wetterfeste und warme Kleider sowie wasserdichte Wanderschuhe.
Die Teilnehmenden treffen sich um 18 Uhr bei der Talstation der Luftseilbahn. Die Schneeschuhwanderung kostet 59 Franken pro Person, für Kinder von 12 bis 15 Jahren 40 Franken. Darin inbegriffen sind die Bergfahrt mit der Seilbahn, die Miete der Schneeschuhe, die Führung,
Eine Schneeschuhwanderung auf der Wasserfallen bei Vollmond ist ein besonderes Erlebnis. Bild: zvg
Bild: Joanna McCarthy, Getty Images
Dreimal Vollmond-Plausch An jenen drei Winternächten, die dem Voll-mond am nächsten stehen, führen die Was-serfallenbahn und die Restaurants im Was-serfallengebiet den Vollmond-Plausch durch. • Freitag, 28. Dezember 2012• Freitag, 25. Januar 2013• Freitag, 22. Februar 2013Anmeldung für die geführte Wanderung und das gewählte Restaurant erwünscht.
Verpflegung und Fondueplausch in sieben Bergrestaurants
• Restaurant Heidi-Stübli, Tel. 061 941 18 20, www.wasserfallenbahn.ch• Seminar Hotel Wasserfallen, Tel. 061 941 20 60, www.hotel-wasserfallen.ch• Bergrestaurant Obere Wechten, Tel. 062 391 20 98, www.oberewechten.ch• Bergrestaurant Stierenberg, Tel. 061 791 13 19, www.stierenberg-bretzwil.ch• Berggasthaus Hintere Wasserfallen,
Tel. 061 941 15 43, www.hinterewasserfallen.ch• Restaurant Waldweide, Tel. 061 961 00 62• Bergrestaurant Vogelberg, Tel. 061 941 10 84, www.vogelberg.ch
das Abendessen ohne Getränke sowie die Talfahrt mit dem Schlitten oder der Luftseilbahn.
Das Mindestalter für Kinder beträgt zwölf Jahre. Die initiativen Wirte der Restaurants erwarten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Vollmondplausches mit Spezialangeboten. Nach dem Nachtessen geht es – erneut mit einer anderthalbstündigen Wanderung – zurück zur Bergstation.
Bereits zum dritten Mal laden die Wasserfallenbahn und die sieben Restaurants zum Vollmondplausch. Johannes Sutter ist überzeugt, dass dieses Angebot wiederum viele Besucherinnen und Besucher ins Wasserfallgebiet ziehen wird. «Denn hier können sie Winter und Hüttenzauber erleben, ohne in die Berge zu fahren.»
SchneeschuhWandern ist auf der Wasserfallen auch ausserhalb dieses Sonderangebots möglich. Dafür stehen unterschiedlich lange und unterschiedlich anspruchsvolle Routen zur Verfügung. Dasselbe gilt für die Loipen der Langläufer. Alle Wege und Loipen führen die Freizeitsportler zu den Bergrestaurants mit ihrem vielfältigen kulinarischen Angebot.
www.wasserfallenbahn.ch
Mit Schneeschuhen unterwegsVollmondplausch der Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen
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Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 30
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Fondueplausch in den BergbeizliViermal lädt die Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen während der kommenden Wintersaison zum Fondueplausch in die sie-ben Bergrestaurants.
Von Thomas Immoos
«Der Fondueplausch in den Wintermonaten gehört seit Jahren zu unserem beliebten Winterangebot», sagt Johannes Sutter, Geschäftsführer der Luftseilbahn ReigoldswilWasserfallen. Auch dieses Jahr sind alle sieben Bergrestaurants im Wasserfallengebiet mit dabei. An vier Freitagen zwischen Dezember und Februar liegt über dem Wasserfallengebiet der Duft von Käse in der Luft.
Urchig und gemütlich geht es dabei in den Gaststuben zu. In heimeliger Atmosphäre lässt
sich ein herrliches Fondue geniessen – als Abschluss einer kurzen oder längeren Wanderung von der Bergstation Wasserfallen bis zum gewählten Restaurant. Eine frühzeitige Reservation direkt beim Restaurant der Wahl wird empfohlen.
Der gemütliche Winterabend findet nach erfolgter Stärkung seinen Abschluss mit einer Wanderung zurück zur Bergstation der Luftseilbahn, die die Gäste bis 23.30 Uhr zu Tal fährt. Genügend Schnee und gutes Wetter vorausgesetzt gilt die Schlittenfahrt auf dem beleuchteten Weg zurück ins Tal nach Reigoldswil als spannende Alternative.
«Der Fondueplausch war in den vergangenen Jahren ein grosser Erfolg», freut sich Sutter. Inzwischen könne man auf ein treues Stammpublikum zählen. In den vergangenen
Jahren hätten jeweils 200 bis 300 Gäste den Fondueplausch besucht. Der Anlass sei ideal für einen gemütlichen Familienausflug.
Winterangebot der Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen
Sieben Bergres-taurants auf der Wasserfallen la-den zum Fondue-plausch. Bild: Christian Perret, swiss-image.ch
Vier Mal Fondueplausch
An vier Winterabenden fährt die Luftseilbahn Ausflügler am frühen Abend zu den norma-len Tagespreisen auf die Wasserfallen zum Fondueplausch und bis 23.30 Uhr wieder zu-rück ins Tal:
• Freitag, 7. Dezember 2012• Freitag, 4. Januar 2013• Freitag, 1. Februar 2013• Freitag, 8. Februar 2013
Baselbiet entdecken Nr. 3 – November 2012 – Seite 32
Eseldame Nelly liebt die Kinder über alles
Rot oder Schwarz, das ist hier die FrageBeim Santichlaus laufen die Vorbereitun-gen auf seinen grossen Tag auf Hochtou-ren. Trotz sich wandelnden Gewohnheiten steht sein Besuch hoch oben auf der Beliebt-heitsskala.
Santichlaus, auf einer Beliebtheitsskala von eins bis zehn, wo steht da der Santichlaus?
Santichlaus: (schmunzelt) Das hängt stark vom Zielpublikum ab. Bei den Kindern komme ich locker auf acht bis zehn Punkte, bei den Erwachsenen liege ich wahrscheinlich etwas tiefer.
Wie laufen die Vorbereitungen auf deinen grossen Tag?
Santichlaus: Esel putzen, Säcke abfüllen und bereitstellen, Termine mit Kindergärten, Schulklassen und Familien absprechen: Es ist momentan ziemlich hektisch, aber es läuft gut. Die Geschichten denke ich mir selbst aus, das fasziniert die Kinder am meisten.
Es gibt schwarz und rot gewandete Santi-chläuse. Warum?
Santichlaus: Ursprünglich war der Santichlaus in unserer Gegend schwarz gewandet. Unter dem Einfluss der CocaColaWerbung entstand zunehmend der Wunsch, dass ich ein rotes Gewand tragen soll – leider, muss ich sagen.
Kleider machen Leute. Bist du eitel?Santichlaus: Nein, nein, das nicht. Aber das Outfit ist fast das Wichtigste an meinen Auftritten. Die Kinder beobachten mich sehr genau. Ich darf nie vergessen, den Ehering abzustreifen. Der Santichlaus ist schliesslich nicht verheiratet (lacht).
Wie läuft dein grosser Tag in der Regel ab?Santichlaus: Tagsüber besuche ich die Kindergärten und Schulklassen. Sobald es dunkel wird, trifft man mich in den Quartieren bei den Familien. Und hin und wieder sorgt ein Event auf dem Dorfplatz für Abwechslung.
Und Nelly, deine Eselin: Freut sie sich auf den 6. Dezember?
Santichlaus: Ja, und wie. Nelly liebt die Kinder über alles. Bei ihren Auftritten wird sie mit Brot und Streicheleinheiten geradezu verwöhnt.
Was bringst du den Kindern mit?Santichlaus: Diesbezüglich ist alles beim Alten – zum Glück. Die Renner sind Säcklein mit diversen Nüssen und Schoggolädli und Mandarinen.
Santichlaus, wir wünschen dir viel Erfolg auf deiner Tour und viel Spass mit Nelly und den Kindern
Interview Ueli Frei
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