Post on 06-Apr-2016
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Modul 2CMS implemetieren und leben - Organisation
Kommunikation und Schulungen
Mag. Rudolf Schwab, MBA
Ein Beispiel zum Einstieg …..
Nehmen wir einmal an, Ihr Kind geht in die erste Klasse Volksschule. Sie erhalten vor Schulschluss folgendes Mail:
Hallo Herr/Frau …..mal ganz unter uns, bekomme gerade einen
Mailverkehr mit, wo sich irgendjemand wegen Compliance Sorgen macht, wenn es darum geht, ein Abschiedsgeschenk (Gutschein ca. 100.- bis 150.- Euro) für die Lehrerin vor Schulschluss zu machen.
1. Klasse wohlgemerkt, also noch weit weg vom Gymnasium oder fehlt meiner Fantasie hier etwas?
Wie sehen Sie das?
Formen der Korruption
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Amtsträger Private Korruption
Vorteil für pflichtwidriges Amtsgeschäft: Bestechlichkeit (§ 304 StGB) Bestechung (§ 307 StGB)
Vorteil für pflichtwidrige Rechtshandlung: Geschenkannahme (§ 309 Abs 1 StGB) Bestechung (§ 309 Abs 2 StGB)Pflichtwidriges NICHT - Abführen eines Vorteils: Geschenkannahme (§ 153a StGB) Beihilfe zur Geschenkannahme (§ 12 iVm § 153a StGB)
Vorteil für pflichtgemäßes Amtsgeschäft: Vorteilsannahme (§ 305 StGB) Vorteilszuwendung (§ 307a StGB)
Vorteil zur Beeinflussung: „Anfüttern“ Passiv (§ 306 StGB) „Anfüttern“ Aktiv (§ 307b StGB)
Übersicht Ziele und Methoden der Compliance Kommunikation Erstellung eines Compliance Kommunikationskonzepts Compliance Schulungen professionell planen und durchführen Zielgruppenorientierter Einsatz von Trainingsmethoden Didaktische Hinweise zur Erhöhung der Wirksamkeit von Compliance
Schulungen
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Prävention: Nachhaltige Wirkung durch Kombination aus verhaltensorientierten und
prozessorientierten Maßnahmen
Training Im Rahmen des CMS muss sichergestellt werden, dass die Organisationsmitglieder auf
Basis der Ergebnisse der Compliance-Risiko-Bewertung regelmäßig trainiert werden. Die Methode, der Umfang und die Intensität des Trainings müssen dem
Aufgabenbereich der jeweiligen Organisationsmitglieder angepasst sein. Organisationsmitglieder in Schlüsselposition müssen im Rahmen von Präsenzschulungen
trainiert werden. Das Training muss dokumentiert werden.
ON 192050 Compliance Management Systeme
Kommunikation
Die Leitung der Organisation muss regelmäßig ihr Engagement für Compliance bekunden und dieses über die für die Organisation adäquaten Kanäle kommunizieren.
Die Organisationsmitglieder müssen regelmäßig über die für sie relevanten Änderungen im CMS informiert werden.
ON 192050 Compliance Management Systeme
Das Wollen und das Können unterstützen
Aktive Gestaltung von Maßnahmen.Vorleben und Mitmachen.Strategisch kommunizieren.
Werte vermitteln – positive Inhalte bieten. Bestätigung durch das Top Management.Sinnstiftend kommunizieren.
Gemeinsame Leitlinien finden.Das Bewusstsein stärken. Individuell kommunizieren.
Wissen, warum...
Positive Aspekte...
• Besser zu kommunizieren • Transparenz schaffen – was ist die
Erwartung• Werte und Verständnis schaffen • Raum für eigene Entscheidungen• Positive Reputation und
Bewertung im Außenbild• Compliance schützt
unterschiedliche Stakeholder• Compliance schafft Vertrauen• Stolz sein...
Negative Aspekte...
• Auswirkungen: Strafzahlungen und strafrechtliche Verfolgung
• Kontrolle: Wenn das Risiko steigt ertappt zu werden...
• Regeldichte• Zero Tolerance• Öffentliche Bloßstellung...
Zielsetzung
Kognitive Kommunikationsziele Die Wissensvermittlung steht im Vordergrund.
Konative Kommunikationsziele Die Verhaltensänderung steht im Vordergrund.
Affektive Kommunikationsziele Die Emotionalisierung steht im Vordergrund.
Die Positionierung
Wie kann ich...die Aufmerksamkeit erreichen,um Informationen zu positionieren,und durch Emotionen verfestigen,sodass sie bei Aktionen unterstützen.
Know your audience!
Für jede identifizierte Zielgruppe ein (Compliance-)Profil
Wie ist das Umfeld oder Setting
Welches (Vor-)Wissen gibt es
Was sind die Einstellungen, Motivationen, Verhalten
Was könnten die Erwartungen oder Vorbehalte sein
Was ist das ideale Medium
Compliance Trainingskonzept Zielgruppen gerechte Aufbereitung von Trainingsinhalten Mitarbeiter müssen ihre Arbeitsplatzsituation in der Schulung wiederfinden Diskussion von Fallbeispielen Einsatz von Dilemma-Situationen, kein Überfrachten mit Informationen, kleine „Häppchen“, einfache und direkte Formulierung, kein Abschreiben von Gesetzestexten, klare Handlungsanweisungen, Graphische Gestaltungsmöglichkeiten nutzen Integrity Spiele
Aufbau einer Compliance Erstschulung Sensibilisierung
Einführung in das Thema Compliance Compliance-relevante Aspekte der täglichen Arbeit Rolle von Führungskräften
Wissensvermittlung Compliance Organisation Inhalte des Verhaltenskodex Spezialthemen
Dialog Diskussion von Fallbeispielen An wen kann ich mich bei Fragen wenden?
Aufbau einer Compliance Folgeschulung Wiederholung bekannter Themen
Wiederholungsfragen zur letzten Schulung Abgewandelte Fallbeispiele zu bekannten Themen – aktuelle Fälle aus den Medien Dialog zu Erfahrungen seit der letzten Schulung
Vertiefung bekannter Themen Berücksichtigung von gesetzlichen Änderungen sowie Änderungen der internen
Regelungen Spezialthemen, die noch nicht behandelt wurden
Vermittlung neuer Themen Nachspielen und Reflexion von Dilemma Situationen An wen kann ich mich bei Fragen wenden ?
Beispiel Telekom Austria Kommunikationsaktivitäten Hinweisgebersystem
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2013
Oktober 2012Interne Kommunikationskampagne für den Code of Conduct inklusive Whistleblowing
November 2013 Video Interview –
Whistleblowing und „tell.me“
Dezember 2012 Pressekonferenz – Start des
„tell.me“ Whistleblowing Portals
2012 2014
Juni 2014 Interne Kommunikation über Maßnahmen und Folgen von
abgeschlossenen Compliance-Fällen.
12 Tipps zum gehirngerechten Lernen
Positive Emotionen Alle Sinne ansprechen Eigenmotivation beachten Roten Faden legen Sofort Feedback geben Dem Gehirn Pausen gönnen Schlau Vernetzen Lernumgebung ansprechend gestalten Gehirngerecht portionieren Digitale Medien nutzen
Selbstgesteuert
Lernende haben die Möglichkeit, Wissen und Lernen selbst
zu bestimmen
Lernende überprüfen Ihre Lernergebnisse selbst
Lernende gestalten Ziele, Prozesse und Lernbedingungen
mit
Lernende werden darin unterstützt, die Verantwortung für
ihr lernen selbst zu übernehmen
Der/die Lehrende ist prozessverantwortlich: Er schafft die
Bedingungen für ein gelingendes Selbstlernen
Produktiv
Vorerfahrung und Vorwissen des Lernenden werden
eingebunden
Dem Lernenden wird Raum geboten für Neugier und
Entdeckungsarbeit
Lernende nehmen unterschiedliche Perspektiven ein
Lernende erhalten die Möglichkeit, eigene Sichtweisen zu
hinterfragen
Aktivierend
Lernende bearbeiten konkrete Arbeitsaufträge
Lernenden wird ermöglicht, Lösungswege selbst zu planen,
durchzuführen und zu überprüfen
Lernende entwickeln selbst Initiativen
Lernende wird ermöglicht, praxis- und erlebnisorientiert zu
arbeiten
Situativ
Lernende nützen und reflektieren die Hier- und Jetzt Situation
Die Methode nimmt Bezug auf die Situation der Lerngruppe
Lernende gestalten Ziele, Prozesse und Lernbedingungen mit
Lernende erarbeiten Lösungen anhand von Praxisbeispielen
Lernende übertragen Musterlösungen in die eigene Praxis
Lernenden werden Empfehlungen für den Praxistransfer
geboten
Sozial
Lernende erleben Wertschätzung
Lernende erhalten Zeit und Raum für Fragen und Feedback
Lernende nehmen Emotionen wahr
Lernende üben konstruktive Formen der Kommunikation
Lernende werden bei der kooperativen Erarbeitung von
Lösungen gefördert
Prozessuale Sicht Training
Konzeptionsphase Analyse
Was soll erreicht werden ? Wer und wie ist die Zielgruppe ? Wie ist die Unternehmenskultur ? Wer sind die Stakeholder ?
Auswertung Ideenfindung und Lösungsentwicklung
Prozessuale Sicht Training
Trainingsphase Projektplanung
Projektmarketing Eingangsmessung Einladungsprozess Trainingsmodule
Prozessuale Sicht Training Transfer
Protokoll zum Training 72 Stunden E-Mail Evaluierung/Tests Coaching App/Mobil Learning Hörbuch 70:20:10 Regel
70% durch Lernen am Arbeitsplatz 20% Lernen durch soziale Umgebung/Netzwerke 10% Lernen durch klassische Trainings
Erfolgsmessung
E-learning tool
http://www.thefightagainstcorruption.com/http://demo.transformlearning.com/thefightagainstcorruption/
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This e-learning tool uses six interactive learning modules to further the audience's understanding of the UN Global Compact’s 10th principle against corruption and the UN Convention against Corruption as it applies to the private sector.
Lernvideos
Noch viermal singen: www.youtube.com/watch?v=9swZurD9ogs City of London Police video on Bribery "Consequences begin at
home".
http://www.youtube.com/watch?v=WnT9M2g-sg4
Praxisbeispiel: Telia Sonera erwirbt Mobilfunklizenz in Usbekistan 1/3
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Telia Sonera Takilant
verkauft Mobilfunk-Lizenz an Telia Sonera
Erwerb der Lizenz um rd. 300 Mio. Euro
Gayane AvakyanAlleineigentümer von Takilant
Alisher ErgashevVertreter von Takilant im Verkaufsprozess
• Telia Sonera erwirbt von Takilant, einer 1 Personen Gesellschaft mit Sitz in Gibraltar rechtmäßig die für den Markteinstieg in Usbekistan erforderliche Mobilfunklizenz zum Preis von rd. 300 Mio. Euro
• Takilant bedient sich im Verkaufsprozess eines Vermittlers (Alisher Ergashev)
• Im Rahmen des Erwerbs prüft Telia Sonera, dass Takilant rechtmäßig über die Mobilfunklizenz verfügt und die Berechtigung zum Verkauf hat.
Welche Folgen hat der Lizenzerwerb für Telia Sonera?
Verhandlungen
Praxisbeispiel: Lars Nyberg, CEO von Telia Sonera muss wegen Korruptionsskandal in Usbekistan das Unternehmen verlassen 2/3
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• Zwischen der Alleineigentümerin von Takilant, die geschäftl. in der Modebranche tätig ist, und der Tochter des Präsident besteht eine enge Freundschaft
• Der Vertreter von Takilant im Verkaufsprozess ist zugleich CEO einer Firma, die der Tochter des Präsidenten gehört.
Schwedisches Gericht sieht ausreichender Korruptionsverdacht gegenüber Telia Sonera und sperrt der schwedischen Konten von Takilant
enge Freundschaft
GulnaraKarimova
(Tochter des usbek.Präsidenten)
Owner
UnnamedCompany
CEO
Telia Sonera Takilant
verkauft Mobilfunk-Lizenz an Telia Sonera
Erwerb der Lizenz um rd. 300 Mio. Euro
Gayane AvakyanAlleineigentümer von Takilant
Alisher ErgashevVertreter von Takilant im VerkaufsprozessVerhandlungen
Praxisbeispiel Telia Sonera 3/3:Lessons learned Wo waren Red Flags erkennbar?
Usbekistan ist ein Hochrisikoland (TI Corruption Perception Index 2012 Platz 170 von 174 Ländern)Lizenz wurde nicht direkt vom Staat erworbenFirmensitz des Verkäufers im AuslandVerkäufer ist nicht im Telco Business tätigNahebeziehung des Verhandlungspartners zur Tochter des Präsidenten wäre bei einem Check seiner sonstigen Funktionen feststellbar gewesen
Einbeziehung von Compliance Aspekten in die Due Dilligence erforderlich, um Risiken frühzeitig zu erkennen Lars Nyberg, ehemaliger CEO von Telia Sonera: „ Auch wenn
der Erwerb der Lizenz rechtens war, hätten wir uns unser Business Partner genauer anschauen sollen“
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© 2015 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, österreichisches Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind.
Cards on the Table-4 Spieler oder Spielgruppen pro Spielbrett-auf das Unternehmen angepasste Dilemmasituationskarten
Cards on the TableDurchführung von Compliance-Trainings
Dilemmasituationen im GeschäftsalltagIm Rahmen des Brettspiels „Cards on the Table“ werden gemeinsam Dilemmasituationen aus dem Geschäftsalltag diskutiert. Ziele des Spiels Sensibilisierung der MitarbeiterFörderung Compliance-FachwissenAufdecken von „Grauzonen“ und Sicherheitslücken
erlaubtverboten Unsicherheitder Mitarbeiter
erlaubtverboten Unsicherheit
Dies gelingt durch einepraxisnahe und interaktive Vermittlung der relevanten Inhalte, bei Gruppengrößen zwischen 8 und 40 Personen.
Mag. Roman Sartor, M.B.L.KPMG Director Advisory Compliance
rsartor@kpmg.atMobil: +43 664/8830 8662