PDF-Grundlagen der FinanzierungGrundlagen der Finanzierung
21. April 2015
Gründungsfinanzierung = alle Aktivitäten und Formen der
Kapitalbeschaffung
Die Finanzierung und deren Planung ist die wichtigste Grundlage für
den Erfolg einer Existenzgründung ohne Finanzierung keine Gründung
ohne Finanzierung keine Fortführung des Unternehmens
Welche verschiedenen Finanzierungsquellen gibt es ? Eigenkapital,
Fremdkapital, Mischformen Ausgestaltungen, Unterschiede,
Besonderheiten
Besonderheiten beim Fremdkapital Basel II und Basel III, Risiken
und Sicherheiten, Höhe von Zinsen, ÖFP
Zum Umgang mit Geldgebern: Was kann ich erwarten ? Was wird von mir
erwartet ?
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Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer
Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten
Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs:
Zinsen ÖFP
Umgang mit Banken
„CFIMITYM“ Cash Flow is more important than Your mother
Finanzierungsentscheidungen erweitern den Handlungsspielraum engen
ihn ein
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Finanzprobleme und Planungs- und Konzeptfehler ungenügende
Qualifikation Selbstüberschätzung mangelnder Einsatz unzureichende
Beratung, etc.
führen alle grundsätzlich zu Finanzproblemen sind aber nicht die
Ursache, sondern die Wirkung
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49 % haben kaufmännische Defizite 46 % haben kein überzeugendes
Alleinstellungsmerkmal 35 % können ihre Produktidee nicht klar
beschreiben ... 36 % fehlende Überzeugungskraft des Gründers 31 %
haben kein überzeugendes Konzept 27 % haben keine überzeugende
Idee
Einleitung
Ermittlung Kapitalbedarf
monatliche betriebliche Ausgaben
Wie viel Geld wird insgesamt benötigt ? Kapitalbedarfsplanung
Woher kommt das Geld ? Gründer und Partner, Banken und Sparkassen,
Kunden
und Lieferanten, Sonstige, etc.
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High-Tech-Produktion ----------------------------------------
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer
Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten
Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs:
Zinsen
Umgang mit Banken
durch Eigentümer
Finanzierungsquellen
Mittel, die dem Unternehmen nicht dauerhaft zur Verfü- gung
stehen
Mittel, die nicht vom Unternehmen oder von den Gesell- schaftern
kommen
Sparkassen, Banken (Kredite, Darlehen, etc.)
Kunden, Lieferanten (Anzahlungen, Kaufpreisstundungen, etc.)
Sonstigen, wie Mitarbeitern (z.B. Pensionsrückstellungen),
Finanzbehörde (Steuerrückstellungen), etc.
Finanzierungsquellen
Gesellschafterdarlehen
die Finanziers wollen zu einem späteren Zeitpunkt ihr Geld
zurückbekommen
in Raten oder auf einmal und/oder
zzgl. Zinsen und/oder
zzgl. Gewinnbeteiligung und/oder
allen Finanzierungsquellen ist gemeinsam:
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erfolgsabhängiger Erlös bei Liquidation erfolgsabhängiger Erlös bei
Liquidation
Merkmal Eigenkapital Fremdkapital
Rückzahlung, unabhängig vom Erfolg
laufende Erträge erfolgsabhängige Gewinnbeteiligung
Zinszahlung, unabhängig vom Erfolg
keine
Rechtsstellung bei Insolvenz
Eigenkapital Fremdkapital steht dem Unternehmen
dauerhaft zur Verfügung keine Kapitaldienstverpflichtung erhöht den
Kreditspielraum
(verbessert das Rating) Haftungskapital Verbesserung Rating
keine unternehmerische Einfluss- nahme
unternehmerische Einflussnahme Gewinnbeteiligung Partizipation an
der
Unternehmenswertsteigerung "teures" Kapital hoher
Beschaffungsaufwand
Zins- und Tilgungszahlungen unabhängig von der Ertrags- und
Liquiditätssituation
Risiko der nicht fristenkongruenten Finanzierung
Risiko der Zinserhöhung "Verschlechterung" des Rating
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dem Wissen und dem Zugang zu verschiedenen Quellen
der Größenordnung der benötigten Mittel
dem Zeitpunkt, an dem die Mittel benötigt werden
den Alternativen, die überhaupt zur Verfügung stehen
dem erwarteten Wachstum des Unternehmens
der Phase der Unternehmensentwicklung
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Seed-Phase Start-up Expansion Realisierung
Finanzierungsquellen
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Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten
Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs:
Zinsen
Umgang mit Banken
hohes Risiko = hoher Bedarf an Eigenkapital
Eigenkapitalquote bestimmt Rating nach Basel II (Höhe der
Fremdkapitalzinsen)
Fremdkapitalgewinnung in der Start-up-Phase schwierig
hohes Risiko keine oder nur wenige Sicherheiten vorhanden
Eigenkapital
Einlagen von Sachwerten
formelle Beteiligungen (VC-Gesellschaften)
ggf. staatliche Beteiligungen
Wer bringt was im Vorfeld in das Unternehmen mit ein?
Geldmittel, Sacheinlagen
Wie sieht die spätere Arbeitsteilung aus?
Wie sieht die spätere Gewinnaufteilung aus?
Wie kommen die Partner später wieder auseinander?
Jede Gründung ist eine Partnerschaft auf Zeit!
frühzeitig vertraglich regeln
Einlagen von Sachwerten
formelle Beteiligungen (VC-Gesellschaften)
ggf. staatliche Beteiligungen
Unternehmen beteiligen
ein „richtiger“ Business Angel hat zwei Flügel: bringt Know-how und
Kapital ein
verschiedene Formen der Beteiligung möglich
Erwartungen des Business Angels Honorierung für sein Engagement =
Wertsteigerung des
Gesellschaftsanteils (i.d.R. das 2 bis 3fache nach Exit) „Exit"
nach einem bestimmten Zeitraum (5 bis 7 Jahre)
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Problem:
Form der Beteiligung hat keine richtige Tradition in
Deutschland
auch die Gesetzgebung ist eher kontraproduktiv, z.B.
Diskussion über die Wiedereinführung der Vermögenssteuer,
„Reichensteuer“, etc.
Business Angel
Investitionskraft von Business Angels erhöhen
Business-Angel erhalten 20 % des Investitionsbetrages
Investitionssumme zwischen min. 10 TQ und max. 250 TQ
weitere Voraussetzungen: siehe www.business-angels.de
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vermeintliche Investoren, die aber über keine oder nur über geringe
finanzielle Mittel verfügen
da sie sich dennoch beteiligen wollen, bieten sie statt Geld
„Brainfood“ an
z.B. Beratung, Mitarbeit, angebliche Kontakte o.ä.
dies kann sehr teuer werden, wenn der Unternehmens- wert
steigt
besser: Beratung und Unterstützungsleistungen nur gegen Geld und
nicht für Gesellschaftsanteile
Business Devils
Einlagen von Sachwerten
formelle Beteiligungen (VC-Gesellschaften)
ggf. staatliche Beteiligungen
bieten Eigenkapital ohne Sicherheiten
Beteiligung an Unternehmen, von dem sie sich ein sehr großes
Wachstumspotential erhoffen
Rendite-Erwartung: hoch (> 25 % p.a.)
Bereich
Venture Capital
Exit steht meist bereits zu Beginn der Investition fest damit ist
die Finanzierung zeitlich begrenzt (3-10 Jahre,
i.d.R. fünf Jahre)
erfolgreiche Exits müssen die nicht-erfolgreichen Exits ausgleichen
3-4-3 Regel (3 x Totalverlust, 4 x Null, 3 x Gewinn)
keine laufende Verzinsung erwartet, sondern Realisie- rung der
Rendite am Ende der Laufzeit
π x Daumen = Verdoppelung nach 4-5 Jahren
verschiedene Exit-Strategien
Going Public / IPO Börsengang hohe Anforderungen, nur für sehr
erfolgreiche Unternehmen
Trade Sale Verkauf an einen Investor aus der Industrie (z.B.
Wettbewerber)
Secondary Purchase Verkauf an einen Finanzgeber / andere
VC-Gesellschaft schwierig, da letztlich keine Veränderung der
Ziele
Buy Back Rückkauf der VC-Beteiligung durch Gründer / Management
schwierig, ursprünglich hatten die Gründer nicht das Kapital
Liquidation / Kündigung Abbruch der Investition / Verlust des
Kapitals
Exit-Strategien
Einlagen von Sachwerten
formelle Beteiligungen (VC-Gesellschaften)
ggf. staatliche Beteiligungen
Risikokapital für junge Technologieunternehmen
erster Fonds mit 272 Mio. Euro ausgestattet, zweiter Fonds 2011
gestartet mit ca. 300 Mio. Euro
nicht nur Beteiligungskapital, sondern auch Betreuung und
Unterstützung des Managements
Vernetzung: z.B. Family Day
gleichzeitig ein „nachrangiges“ Gesellschafterdarlehen:
7 Jahre Laufzeit, 10 % Zinsen, Zinsstundung zu Beginn
kann bei anschließenden Finanzierungsrunden vom HTGF zum Schutz
gegen Verwässerung genutzt werden
darüber hinaus: weitere 1,5 Mio. VC-Kapital als Beteiligung des
HTGF sind möglich
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Einlagen von Sachwerten
formelle Beteiligungen (VC-Gesellschaften)
ggf. staatliche Beteiligungen
Reward-Based auch „Pre-Selling“, klassisches „Crowd-Funding;
Micro-
sponsering von z.B. kreativen Ideen, neuen Vorhaben etc.
Gegenleistung: kleine Prämien und erste Produkte
Equity-Based: auch „Crowd-Investing“; Mikrobeteiligungen an
Unternehmen Gegenleistung: Erfolgsbeteiligung
Lending-Based „P2P-Lending“; Kredite an StartUps und KMUs von
Privatleuten Gegenleistung: Zinsen und Rückzahlung
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die Investoren beteiligen sich am Unternehmen, partizipieren damit
bei der Entwicklung des Start-ups und hoffen auf eine
Wertsteigerung ihrer Anteile
da das Kapital beim Crowdinvesting durch eine Vielzahl an kleinen
Geldgebern aufgebracht wird - daher spricht man oft auch von einer
„Schwarmfinanzierung“
i.d.R. gibt es einen vorher festgelegten Betrag, ab dem das
Crowd-Investing erfolgreich ist
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z.B. stille Beteiligung oder Genuss-Scheine (siehe auch
„Mezzanin“)
Start-up erhält von den Investoren oft wertvolles Feedback, neue
Kontakte und Kooperationsmöglichkeiten
Investoren sind auch „Marketing-Botschafter“
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Crowdinvesting ist zeitintensiv, die Kommunikation mit
Interessierten und potenziellen Investoren ist nicht zu
unterschätzen das ohnehin hohe Arbeitsvolumen von Entrepreneuren
wird
ein weiteres Mal gesteigert entsprechende betriebliche Kapazitäten
müssen eingeplant
werden
Ist den Investoren klar, dass sie 100 % Risikokapital zur Verfügung
stellen?
Umgang mit den Crowd-Investoren beim Scheitern?
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Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer
Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten
Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs:
Zinsen
Umgang mit Banken
sind als Fremdkapitalzinsen (wg. Nachrangigkeit) zeitlich befristet
(Eigenkapital dagegen unbefristet) häufig umwandelbar (d.h. aus
Fremdkapital wird Eigen-
kapital)
Wandeldarlehen
Genussscheine
Gewinnschuldverschreibung
etc.
motiviertes Management mit Erfahrungshintergrund und mehrjähriger
Tätigkeit im Unternehmen
Unternehmensorganisationen, die konjunkturelle und strukturelle
Anpassungsprozesse bewältigt haben
Chance-/Risikoprofil ausgewogen
klare Rückzahlungsvereinbarungen
Grundlagen für Mezzanine
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keine Rechtsform im gesellschaftsrechtlichen Sinne, sondern eine
„Innengesellschaft“; tritt nicht nach außen auf
beschreibt die Rechte und Pflichten der Gesellschafter, die sich
über die Stille Gesellschaft an einem bestehenden Unternehmen
beteiligen wollen
Einlage des Kapitalgebers , wird in der Bilanz des Unterneh- mens
als Eigenkapital ausgewiesen
er erhält dafür entweder eine reine Gewinnbeteiligung (typische
stille Beteiligung) oder auch eine Verlustbeteili- gung und eine
Verzinsung des eingesetzten Kapitals (atypische stille
Beteiligung)
typische und atypische stille Beteiligung
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der Kapitalgeber tritt nach außen nicht in Erscheinung
er nimmt üblicherweise (typisch) nicht mit seinen Einlagen am
Verlust teil; er ist prozentual am Gewinn beteiligt
Einkünfte aus Stillen Beteiligungen sind Einkünfte aus
Kapitalvermögen
der Kapitalgeber ist nicht an der Wertsteigerung des Unter- nehmens
beteiligt
stellt die einfachste Form einer Beteiligung für „Freunde und
Familie“ dar, kann aber auch eine Art Mitarbeiterbeteiligung
sein
Höhe der Einlage, Dauer und Modalitäten bei Gewinn oder Verluste
werden im Gesellschaftsvertrag geregelt
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Investor gibt dem Unternehmen ein Darlehen
keine Beteiligung des Investors am Unternehmen selbst, so dass der
Unternehmer weiterhin alle unternehmerischen Entscheidungen allein
treffen kann
Verzinsung des Darlehens in Form eines partiarischen Rechts (zum
Beispiel Gewinn- oder Umsatzbeteiligung)
keine Festzinsvereinbarung
keine Beteiligung des Investors an Verlusten des Unterneh- mens; er
unterliegt auch keiner Nachhaftung (Unterschied zur stillen
Gesellschaft!)
das Darlehen muss üblicherweise einen sog. qualifizierten
„Nachrang“ haben
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dienen an sich der kurzfristigen Überbrückung von
Liquiditätsengpässen
sie sind einerseits rückzahlbares (nachrangiges) Darlehen
können andererseits unter bestimmten Bedingungen in
Geschäftsanteile gewandelt werden
Rückzahlung des Darlehens entfällt im Falle der Wandlung
sofern die Darlehensgeber von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch machen,
ergibt sich mitunter eine deutliche Verschiebung der
Gesellschafterstruktur
Wandeldarlehen
ein gesetzlich nicht geregeltes Wertpapier, welches (je nach
Gestaltung) eher einer Aktie (Eigenkapital) oder aber eine Anleihe
(Fremdkapital) ähnelt
i.d.R. nachrangig ausgestaltet, d.h. die Verbindlichkeiten werden
im Falle einer Insolvenz erst nach den Forderungen der anderen
Fremdkapitalgläubiger bedient
die „Genüsse“ gewähren i.d.R. die Rückzahlung des Anlage- betrages
zum Nennwert am Laufzeitende sowie einen jährlichen
Zinsanspruch
Die Höhe dieser nicht garantierten Verzinsung hängt aber – wie die
Dividende bei der Aktie – vom Jahresgewinn des emittierenden
Unternehmens ab
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Mikromezzaninfonds Deutschland
Wachstumssicherung NRW
Sparkasse KölnBonn
Kreissparkasse Köln
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seit Oktober 2013, aufgelegt vom BMWi mit 35 Mio. Q aus Mitteln des
ERP-Sondervermögens und des ESP in NRW:
Kapitalbeteiligungsgesellschaft NRW
Mezzaninfinanzierung als typische stille Beteiligung
Beteiligungshöhe: bis 50 TQ, Laufzeit 10 Jahre Rückzahlung nach dem
7 Jahr in 3 gleich hohen Raten Konditionen: 8 % p.a.; variable
Gewinnbeteiligung (50 % des
Gewinns, max. 1,5 % der Beteiligung); einmalige Bearbeitungsgebühr:
3,5% der Beteiligung
gefördert werden: kleine Unternehmen und Existenzgründer
finanziert werden: Investitionen und Betriebsmittel
www.kbg-nrw.de
Mikromezzaninfonds-Deutschland
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Mezzaninfinanzierung als stille Beteiligung Beteiligungshöhe >
50 TQ bis 1 Mio. Q Laufzeit 7 - 10 Jahre Rückzahlung: nach
individueller Vereinbarung Konditionen:
8 % bis 10 % p.a. Gewinnbeteiligung: nach Vereinbarung
Bearbeitungsgebühr: nach Vereinbarung
gefördert werden: Existenzgründungen, Betriebsübernah- men,
Erweiterungen, Wachstumsinvestitionen, Kooperatio- nen,
Neuregelungen beim Ausscheiden von Gesellschaftern
www.kbg-nrw.de
Mezzaninfinanzierung als stille Beteiligung
Merkmale: Mindestvolumen: 200.000 EUR
Laufzeit: 5 – 7 Jahre
keine vorzeitige Rückzahlungs- / Kündigungsmöglichkeiten
einmalige Strukturierungsgebühr, ggf. Endgebühr
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Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten
Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs:
Zinsen
Umgang mit Banken
Reward-Based auch „Pre-Selling“, klassisches „Crowd-Funding;
Micro-
sponsering von z.B. kreativen Ideen, neuen Vorhaben etc.
Gegenleistung: kleine Prämien und erste Produkte
Equity-Based: auch „Crowd-Investing“; Mikrobeteiligungen an
Unternehmen Gegenleistung: Erfolgsbeteiligung
Lending-Based „P2P-Lending“; Kredite an StartUps und KMUs von
Privatleuten Gegenleistung: Zinsen und Rückzahlung
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Populär geworden ist der Begriff „Crowdfunding“ über die Plattform
www.kickstarter.com in USA
deren ursprünglicher Gedanke war es, eine neue Finanzie- rungsform
für kreative Projekte und Ideen mit überschau- barem Finanzbedarf
zu schaffen
2008 gestartet, bis heute großer Beliebtheit: lt. eigenen Angaben
hat Kickstarter bereits über 52.000
gestartete Projekte bei einer Erfolgsquote von rund 44 Prozent und
über 897
Mio. $ Investitionsvolumen über alle erfolgreich abge- schlossenen
Fundings
Sonderformen
z.B.: www.seedmatch.de oder www.startnext.de
gut geeignet für kreative Projekte und solche, die schnell einen
hohen Bekanntheitsgrad erlangen wollen
Schnittstelle zwischen dem Kunden und dem Anbieter
hohe Kundenbindung wird schnell erreicht
für die finanzielle Unterstützung gibt es meist eine kleine
materielle Gegenleistung, z.B. T-Shirts, Kinokarten, Müsli- riegel
etc.
Sonderformen
Accelerator Programme sind zeitlich sehr begrenzte Start- hilfen
für Start-ups in der frühen Seed-Phase
organisiert durch Venture Capital-Geber oder Unternehmen
microsoft (BizSpark), Scout24 (You-is-now), Deutsche Telekon
(hubraum.com), etc.
im Fokus steht dabei nicht Eigenkapitalbeteiligung, sondern die
Unterstützung mit Infrastruktur und Know-how
Initiatoren schaffen sich damit Zugang zu Talenten und innovativen
Know-how, ggf. ist eine spätere Beteiligung an Start-ups
möglich
Sonderformen
Inkubator im wirtschaftlichen Sinne gibt Starthilfe für junge
Unternehmer, bis dieser „auf den eigenen Beinen stehen" kann
Gründer- und Technologiezentren gibt es in Deutschland zwar schon
seit über 30 Jahren
bieten ebenfalls Räume, Infrastruktur und Netzwerke
die „neuen“ Inkubatoren bieten darüber hinaus eine ver- stärkte
operative Unterstützung und häufig auch finanzielle Beteiligung
an
Inkubator
treten deutlich früher ein als VC-Gesellschaften (bereits in der
Seed-Phase)
die meisten Inkubatoren investieren häufig nicht nur ihr eigenes
Kapital, sondern sammeln auch Drittgelder ein (z.B. über
Crowd-Investing)
Beispiele für Inkubatoren in der Region:
Startplatz im Media Park (www.startplatz.de)
1st Mover Management GmbH, Düsseldorf (www.1stmover.org)
Inkubator der Universität Köln (Eröffnung Okt. 2014)
Inkubator
„Factor“ erhält alle Rechnungen, deren Eingang steht nun ihm
zu
im Gegenzug erhält das Unternehmen vom Factor eine Abschlagszahlung
auf die Forderungen
bei Zahlungseingang werden mit der Restsumme die Factoring-Gebühren
und Zinsen verrechnet
Factoring-Gesellschaft übernimmt ggf. auch Debitoren- verwaltung,
Mahn- und Inkassowesen
Factoring
Sonderformen
Mieten oder Pachten von Wirtschaftsgütern von den Herstel- lern
oder Leasinggesellschaften
i.d.R. refinanzieren sich diese bei Kreditinstituten deshalb
ähnliche Prüfungsanforderung wie beim Kredit ggf. teurer als
Kredit
Vorteile: Reduzierung des Verschuldungsgrades Verbesserung EK-Quote
= besseres Rating niedrigere Gewerbesteuer (niedrigere
Dauerschuldzinsen) geringe Verwaltungsintensität bei der Erneuerung
der
Wirtschaftsgüter
Leasing
Sonderformen
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer
Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten
Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs:
Zinsen
Umgang mit Banken
Kredite für Privatkunden
Kredite für Geschäftskunden
Kredite für Existenzgründer
Fremdkapital
Summe der vergebenen Kredite an Geschäftskunden in 2012 =1.377,5
Milliarden L (Quelle: Wikipedia)
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Finanzierungsanlässe, -verwendung, Fristigkeit
Fristigkeit: kurzfristige Kredite (bis zu 12 Monaten) mittel- und
langfristige Kredite
Verwendung: Betriebsmittel Investitionen
Finanzierung des kurzfristigen Umlaufvermögens Laufzeit bis zu 12
Monaten oft variable Beanspruchung
Betriebsmittelkredite
aber auch:
fester Höchstbetrag, variable Inanspruchnahme
flexibel, aber hohe Kosten Zinsen individuell nach Ratingklasse ca.
3 % Zinsen für Bereitstellung
maximale Inanspruchnahme: Kreditlinie darüber: zzgl.
Überziehungsprovision
i.d.R. müssen Sicherheiten gestellt werden
Laufzeit 6 bis 12 Monate, bei permanenter Prolongation
Sofort kündbar von Seiten Kreditinstitut!
Kurzfristige Kredite
Kurzfristige Kredite
Kreditinstitut es werden keine liquiden Mittel zur Verfügung
gestellt
im Handwerk und Bau üblich aber auch: Mietavale, Zollavale
etc.
sonst müsste ggf. Geld hinterlegt werden bzw. der Auftrag- geber
würde ein Teil der Rechnungssumme einbehalten
Avale werden i.d.R. auf den Kontokorrentkredit mit ange-
rechnet
Avalkredit
schneller Bezahlung)
ggf. Eigentumsvorbehalte
Ausprägungen:
Investitionskredite
nur 96 %; geringerer Nominalzins, steuerliche Vorteile (Disa- gio
wird behandelt wie vorausbezahlte Zinsen)
Bereitstellungsprovisionen (i.d.R. 3 Prozent) Sondertilgungen (ggf.
Vorfälligkeitsentschädigungen) weitere Bearbeitungs-,
Kontoführungs-, Schätzgebühren,
Verwaltungskosten etc.
Langfristige Kredite
tilgungsfreie Zeiten (sog. „Freijahre“), z.B. bei öffent- lichen
Fördermitteln
Problem: Fristenkongruenz
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Tilgung am Ende der Laufzeit in einer Summe (z.B. durch fällige
Lebensversicherung)
im Verlauf der Laufzeit nur Zinszahlungen
Endfälliges Darlehen
Abzahlungsdarlehen
Tilgungsanteil steigt in dem Maße wie Zinsbelastung sinkt
Annuitätendarlehen
Zinsen
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Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten
Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs:
Zinsen ÖFP
Umgang mit Banken Zusammenfassung
Sparbuch für den Säugling Gehaltskonto für den Arbeitnehmer
Baudarlehen für den Bauherren Geschäftsgirokonto für den
Unternehmer auch Sozialhilfeempfänger benötigen eine
Kontoverbindung (Guthabenkonto)
Umfassende Kreditwirtschaft
jeder Existenzgründer benötigt eine Bankverbindung Kontoführung,
Kontokorrentlinie, Existenzgründerkredite
fast jedes Kreditinstitut bemüht sich um Existenzgründer Kunden von
morgen Banken wollen Kredite verkaufen, nicht verhindern
Vorwurf an Sparkassen und Banken, sie würden für Existenz- gründer
keine Risiken eingehen
Spannungsfeld
aber nur wenige Kreditinstitute kümmern sich um Existenz-
gründer
vorrangig Sparkassen und Volksbanken
„Förderfibeln“
Spannungsfeld
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Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten
Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs:
Zinsen
Umgang mit Banken
Geld ist eine Ware wie jede andere auch, z.B. Obst
Obsthändler wie Banken sind Wirtschaftsbetriebe
beide haben einen „ähnlichen“ Geschäftszweck Obst einzukaufen und
teurer zu verkaufen Geld einzukaufen und teurer zu verkaufen
beide haben Lieferanten Obst: Bauern, Genossenschaften, Großmarkt
Geld: Privatanleger, andere Banken, Bundesbank
ohne Geschäft gehen beide „Pleite“ Obsthändler, der kein Obst
verkauft Bank, die kein Geld mehr ausleiht
Eigentümlichkeit „Bankgeschäft“
ihre Kosten decken
die Aufwendungen für „faules Obst“ bzw. „faule Kredite“
aufbringen
Eigentümlichkeit „Bankgeschäft“
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wird zuviel Obst faul und damit unverkäuflich, geht der Obsthändler
Pleite
ebenso wie die Bank, bei der zu viele Kredite „faul“ werden
die „Verfaulquote“ beim Obsthändler wird von seiner Sorgfalt im
Umgang mit dem Obst bestimmt
bei der Bank ist die ,,Ausfallrate" von der Sorgfalt im Umgang mit
der Ware ,,Geld" abhängig
Sorgfalt heißt Begrenzung des Risikos
Eigentümlichkeit „Bankgeschäft“
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Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten
Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs:
Zinsen
Umgang mit Banken
Nur sehr bedingt, denn
1. verwalten sie das Geld von ihren Anlegern, die einen Anspruch
auf Schutz ihres Eigentums haben
2. gesetzliche Grenzen sind eng gesetzt
3. haben die Eigentümer der Bank (Eigenkapitalgeber) einen
Gewinnanspruch
Frage: Dürfen Kreditinstitute Risiken eingehen ?
Kreditrisiken sind anders zu betrachten als unternehmerische
Risiken !
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wird der Kapitaldienst vom Schuldner nicht erfüllt, werden die
Sicherheiten „verwertet“
Wertbestimmung „Sicherheit“:
Risiken und Sicherheiten
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Beleihungswert i.d.R. kleiner als Verkehrwert
Realkredit i.d.R. max. 60 % Beleihungswert (Sicherheit)
Anlagefinanzierung: Maschinen, PKW, LKW dienen als Sicherheit
(Hinterlegung KFZ-Brief bei der Bank)
bei Warenlager und Vorräten oft schwierig bis unmöglich (Verwertung
zu schwer)
gilt letztlich auch für die Betriebsausstattung
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Schuldbeitritt
Garantie
eigene Mittel des Gründers
ermöglichen „besseres“ Rating
ermöglichen günstigere Kredite
Sicherheiten bestimmen auch die Höhe der Zinsen
Risiken und Sicherheiten
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Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten
Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs:
Zinsen ÖFP
Umgang mit Banken
Grundsätze der Kreditgewährung
weitgehende gesetzliche Regelungen
MAK-Regelungen (Mindestanforderungen im Kreditgeschäft)
Verpflichtungen aus der „Basel-II-Übereinkunft“
Innenrevision und Bankenaufsicht (z.B. BAFin)
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Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht 1974 gegründet, Basel /
Schweiz Vertreter von Zentralbanken und Banken-Aufsichtsinstanzen
führen-
der Industrienationen (G10 zzgl. Luxemburg und Schweiz) Ziel:
Stabilisierung des internationalen Finanzsystems
1988: Eigenkapitalvereinbarung von Basel (später: „Basel I“)
2004: neue, überarbeitete Vereinbarung: „Basel II“ höhere
Anforderungen an das Kreditrisikomanagement
Eigenkapitalmittelunterlegung stärker abhängig von der
Bonität
(damit dem Ausfallrisiko) des Kunden 2010: erweitertes Regelwerk
verabschiedet: „Basel III“
Erhöhung Kapitalanforderungen für die Eigenkapitalhinterlegung
erweiterte Liquiditätsvorschriften für Banken
Basel II und Basel III
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Einfluss auf die Kreditkonditionen
Einfluss auf das Rating
Ratingnote bestimmt Höhe des Zinssatzes
Existenzgründer bekommen ein schlechtes Rating müssten also sehr
hohe Zinsen zahlen
Basel II-Übereinkunft
Eigenkapitalhinterlegung nach Basel I
Eigenkapitalhinterlegung nach Basel II
%
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer
Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten
Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs:
Zinsen ÖFP
Umgang mit Banken
Zinsen
Was erwartet jemand, der etwas verleiht? er will sein verliehenes
Gut (irgendwann) zurück haben
er erwartet darüber hinaus ein Entgelt für das von ihm überlassene
Gut – eine „Miete“
bei der Kreditaufnahme „mietet“ man Geld
die Miete hierbei wird „Zinsen“ genannt
Zinsen werden ausgedrückt in Prozenten
bezogen auf ein Intervall (z.B. ein Jahr), spricht man vom
„Zinssatz“ oder „Zinsfuß“
Die Rückgabe ist i.d.R. wichtiger als die Miete!
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Wie errechnet sich der (theoretische) Zinssatz? Zinssatz besteht
aus verschiedenen Komponenten
eine Prämie, für den Verzicht, weil in der vereinbarten Zeit das
eigene Geld nicht genutzt werden kann (auch „Gewinn“)
einen Inflationsausgleich, da wegen der Inflation das
zurückgezahlte Darlehen weniger wert sein als das hergegebene
eine Prämie für das Risiko, dass der Darlehensnehmer den geliehenen
Betrag nicht zurückzahlt (nicht zahlen kann oder nicht zahlen
will)
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Theorie klassisches Bankgeschäft: Sparer legen Geld bei der Bank an
und erhalten dafür
Zinsen
Berechnung der Zinsen wie o.g.
Bank verleiht das Geld an Unternehmen weiter und erhält dafür
höhere Zinsen
aus dem Differenzbetrag bezahlt die Bank ihre Aufwen- dungen und
die faulen Kredite, der Rest ist der Gewinn
Berechnung der Zinsen in der Theorie
Problem in der derzeitigen Finanzkrise: Die Praxis verhält sich
anders als es die Theorie vorschreibt!
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Verzichtsprämie
Inflationsrate
Risikoprämie
Zinsen
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Wie hoch muss die rechnerische Risikoprämie sein ?
Verlust wird auf die 94 verbleibende Schuldner verteilt
jeder „Verbleibende“ 6/94 bezahlen
Rechenbeispiel für Risikoprämie
Zinsen
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bei Existenzgründern besonders hoch
Existenzgründer müssen i.d.R. höhere Zinsen zahlen als z.B. die
Siemens AG (höheres Ausfallrisiko!)
Konsequenz der Banken und Sparkassen: Kreditvergabe i.d.R. nur
gegen Sicherheiten
Unterstützung durch Institute der öffentlichen Hand (NRW.Bank, KfW,
Bürgschaftsbanken)
diese geben u.U. fehlende Sicherheiten
Haftungsfreistellungen
Bürgschaften
Ausfallrisiko
Zinsen
vertretbare Finanzierungen sollten nicht an fehlenden Sicherheiten
scheitern
deshalb trägt die öffentliche Hand (ein Teil) des Risikos
ohne den Gründer aus der Haftung zu entlassen
Grundgedanke
Öffentliche Fördermittel
auch bei eigenkapitalähnlichen Mitteln z.B. „Kapital für Gründung“
wird im Innenverhältnis Gründer /
Förderbank wie ein Kredit behandelt
Öffentliche Fördermittel
Warum und für wen ist die Haftungsentlastung ?
Hausbank wird im Risiko zum Teil entlastet Teil-Risiko trägt damit
die Förderbank (letztlich der Steuer-
zahler) manche Kredite für Existenzgründer werden dadurch
erst
möglich
Haftungsfreistellung
Kreditrisiko ≠≠≠≠ unternehmerisches Risiko
diese profitieren auch vom möglichen Erfolg der unternehmerischen
Leistung
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Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer
Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten
Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs:
Zinsen
Umgang mit Kapitalgebern (speziell: Banken)
Zusammenfassung
Inhalt
Berufs- und Lebenserfahrung
Gesundheit, Belastbarkeit
familiärer Rückhalt
Eine Beteiligungs- oder Kreditentscheidung ist immer abhängig von
der Person des Gründers:
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K.O.-Kriterium:
Wenn der Entrepreneur nicht die Kapitalgeber überzeugen kann, wie
kann er dann seine Kunden überzeugen ?
1. Existenzgründer als Person
2. Existenzgründer als Person
3. Existenzgründer als Person
4. Unternehmen / Markt / Produkt
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Häufigkeit in %, mit der die VCs diesen Grund anführten
5
4
3
2
1
Leistung des Top-Managements
Fehlende Marktanteile aufgrund schlechter
Produkt-/Marktabstimmung
Fehlende Marktanteile aufgr. falscher Wahl der Distributionskanäle
oder Marktwiderstände
Produktentwicklung verzögert oder unerfolgreich
Mangelnde Qualitätskontrolle
Schlechte Produktperformance
Umgang mit Banken
„Gründerinnen und Gründer verfügen meistens über zu wenig
Eigenkapital bzw. unterschätzen ihren Kapitalbedarf.“
„Nicht selten kontaktieren sie erst kurz vor Geschäfts- eröffnung
ihre Hausbank, so dass kaum Zeit für eine weitere sorgfältige
Vorbereitung bleibt.“
„Hinzu kommt mangelndes Wissen über öffentliche
Finanzierungshilfen.“
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Auswahl der Hausbank (= finanzierende Bank)
Banken und Sparkassen sind Institutionen, die Entschei- dungen dort
fällen aber Menschen
verschiedenen Ebenen, unterschiedliche Kompetenzen
finden Sie den richtigen Ansprechpartner im Kreditinstitut Ihrer
Wahl
verlassen Sie sich bei der Auswahl nur bedingt auf die Aussagen von
anderen Gründern
andere Menschen, andere Gründung
lernen Sie aus den Gesprächen, die nicht zum Erfolg führten
Umgang mit Banken
Beschreibung Gründungsvorhaben
Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung
Absatzplanung (Mengen) und Zielkunden
Ihre Strategie (Chancen und Risiken) dient als Referenz für Ihre
unternehmerische Qualität
mit Ihrer Finanzplanung zeigen Sie Ihre kaufmännischen Fähigkeiten
auf
mit Ihrer Überzeugungskraft stellen Sie Ihre Vertriebs- kompetenz
heraus
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Gespräche mit der Hausbank
Finanzierungszusage ist im wesentlichen abhängig von Ihrer
Kreditwürdigkeit
Zeigen Sie, dass Sie willens und in der Lage sind, die Finanzierung
„in jedem Fall“ zurückzuzahlen
Darstellung der privaten Vermögensverhältnisse
worst case Betrachtung (Aufgabe der Selbstständigkeit)
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Gespräche mit der Hausbank
dem Ansprechpartner eine angemessene Vorbereitungszeit geben
nur bei guter beiderseitiger Vorbereitung ist ein effizientes und
fundiertes Gespräch möglich
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Gespräche mit der Hausbank
Sie präsentieren sich und stellen Ihr Konzept selbst vor
Sie können sicher Fragen zu den Planungen beantworten
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Gespräche mit der Hausbank
angemessene Kleidung – nicht „underdressed“, aber auch nicht
„overdressed“
in Sprache und Auftreten authentisch
freier Vortrag der zusammenfassenden Inhalte
fachlich fundiert, ohne „fachchinesisch“
notieren Sie sich die offenen Fragen und noch nachzureichende
Unterlagen
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Gespräche mit der Hausbank
zeitnah die offenen Punkte klären
fehlende Unterlagen zügig nachreichen
halten Sie Kontakt und informieren Sie sich über kurzfristige
Änderungen
fordern Sie Ablehnungen die entsprechenden Begründungen
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Entscheider hat kein Vertrauen in Markt, Produkt oder
Dienstleistung
Risiken werden als zu hoch erachtet
Entscheider hat kürzlich schlechte Erfahrungen in Ihrer Branche
gemacht
Entscheider hat Anweisungen der Zentrale, dass bestimmte Bereiche
derzeit nicht finanziert werden
Portfoliostrategie zur Vermeidung von Klumpenrisiken
Umgang mit Banken
mangelnde Aufrichtigkeit
Umgang mit anderen Geldgebern
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ausreichendes Eigenkapital erleichtert die Fremdkapitalauf- nahme
(Rating)
deutlich einfacher im Vorfeld der Gründung zu erhalten (bei ÖFP
z.T. Voraussetzung)
Liquiditätslücke entsteht, wenn Prognosen später oder schlechter
eintreffen
in schwierigen Zeiten ist die Finanzierung mit Fremdkapital aber
schwierig bis unmöglich
Ja, denn Planungen können irren !
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insbesondere, wenn Sie Konto überziehen
sorgen Sie für ein professionelles Controlling
kontinuierliche Finanz- und Liquiditätsplanung
reagieren auf Fehlentwicklungen im Unternehmen, führen Sie
rechtzeitig Gespräche mit Ihrer Bank
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Eigenkapital Gründer, 3F und Team Business-Angel Venture Capital
Crowd-Investing
Mezzanine Gesellschafterdarlehen stille Gesellschaft Wandeldarlehen
partriarisches Darlehen Genuss-Scheine
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Umgang mit Kapitalgebern
Wie viel Geld wird benötigt ?
Ist dies schlüssig aus der Finanz- und Liquiditätsplanung
abzuleiten ?
Welche Risiken geht der Kapitalgeber ein?
Grundlage zur Bestimmung der Ratingnote beim Fremdkapital
Welche Chancen ergeben sich für den Kapitalgeber?
Grundlage zur Bestimmung des Unternehmenswertes
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Sparkassen und Banken unterstützen Existenzgründer
sind Geschäftspartner, aber keine Beteiligungspartner
gehen Kreditrisiken ein, aber keine unternehmerischen Risiken
Zinsspanne ist sehr klein
öffentliche Fördermittel machen häufig den Kredit erst
möglich
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vor allem aber: Vertrauen in Sie, in Ihre Person
Alle Geldgeber finanzieren Menschen - keine Ideen
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