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Wenn die Sonne lacht und die Natur zum Leben erwacht, lockt der Garten. Jetzt legt man wichtige Grundsteine für die neue Saison. Der Gartenkalender hilft, das grüne Reich während des ganzen Jahres in Schuss zu halten.Text Helen Weiss
Garten-KalenderMÄRZ
Robuste Gemüsesorten wie Pflücksalat, Lattich, Kefen und Spinat lassen sich jetzt direkt ins Beet säen. Die Jungmannschaft sollte jedoch noch mit einem Vlies vor Frost geschützt werden. Sensibelchen wie Kopfsalat, Kohlrabi oder Blumenkohl, aber auch Sommerblumen gedeihen im Frühbeet. Der März ist zudem der ideale Zeitpunkt, um Obst-bäume, Beeren sowie mehrjährige Gartenstau-den zu pflanzen. Zuvor darf man die Beete räumen, Stauden und Sträucher zurückschneiden sowie das alte Herbstlaub entfernen, damit die ersten Knospen von Tulpen, Narzissen und Hyazinthen genügend Frühlingssonne abbekommen. Bei milder Witterung kappt man die Zweige der Rosen auf 20 bis 30 Zentimeter Länge. Die frischen Austriebe können mit Langzeitdünger unterstützt werden; er wirkt während mehrerer Wochen.
APRILIm Gemüsegarten geht es jetzt rund. Zu den Jungsaaten gesellen sich nun auch Fenchel, Pastinaken, Zwiebeln, Randen, Pflücksalat sowie zahlreiche Kräuter. Frisch gepflanzte Setzlinge von Kopfsalat, Kohlrabi und Frühkartoffeln benötigen bei allfälligen Kälteeinbrüchen noch den Schutz eines Vlieses. Sommer-blüher wie Gladiolen, Dahlien und Lilien starten jetzt ebenfalls ins neue Gartenjahr: Die Zwiebeln und Knollen setzt man in Töpfe mit nährstoffreicher Erde und stellt sie an
einen hellen warmen Platz im Haus; ab Mitte Mai dürfen
die Blütenschätze dann nach draussen.
Zu den ers-ten kulinari-schen Früh-
lingsboten aus dem Gemüsebeet zählen Radies-
chen und Rettiche. Auch zarte Rhabarberstiele werden jetzt geerntet – in Kuchen, Kompott und Konfi werden
die sauren Stängel süss.
MAI
Im Wonnemonat Mai droht mit den Eisheiligen der letzte Frost; danach aber können Bohnen, Karotten und Kefen direkt ins Beet gesät werden. Auch Sonnenanbeter wie Zucchetti, Kürbis, Gurken und Tomaten dürfen ab Mitte Mai nun endlich ins Freie. Das gilt auch für den Sommerflor: Ein bunter Blütenreigen aus Margeriten, Bego
nien, Zinnien, Tagetes und Sonnenblumen verschönern jetzt Balkonkistli und Rabatten. Dazu gesellen sich Exoten wie Engelstrompeten, Oleander und Oliven, die nun aus dem Winterquartier befreit werden. Während der warmen Tage spriessen leider nicht nur erwünschte Gäste im Garten. Die Unkräuter zupft man lieber jetzt schon aus, denn sind Löwenzahn und Co. noch klein, geht das deutlich einfacher. Im Mai gibt es mit Eis salat, Kopfsalat sowie Endivie und Rucola frisches Gemüse satt. Bei den ersten Erdbeeren darf man kräftig zugreifen, denn die zuckersüssen Früchtchen haben wenig Kalorien, aber dafür viel Vitamin C.
JUNIIm Juni ist für Hobbygärtner schon wieder Frühling: Jetzt wer-den zweijährige Blumen wie
Stiefmütterchen, Gold-lack und Vergissmein-nicht direkt ins Freie gesät. Sie bilden im ersten Jahr vorwiegend Blätter, die Hauptblüte erfolgt erst im Folgejahr. Mit dem Sommerbeginn rücken auch die Insekten aus: Es
gilt deshalb, die Pflanzen regelmässig auf Krankheiten und Schädlinge zu kontrollie
ren, um rechtzeitig reagieren zu können. Auf Chemie kann man bei der Bekämpfung verzichten: Blattläuse streift man von Hand ab, Schnecken lassen sich einsammeln, und gegen weisse Fliegen bietet der Fachhandel Klebefallen. Bis zum 24. Juni kann man noch Spar-gel ernten: Das Supergemüse entgiftet und hat dank seiner Vitalstoffe eine anfeuernde Wirkung auf das Liebesleben.
JULIHurra, hurra, der Sommer ist da und bringt eine riesige Auswahl an gesunden Vitaminen. Der Erntekalender reicht von
Aprikose bis Zwiebel. Folienkartoffeln, leckerer Gurkensalat und überbackene Zucchini peppen die Grillabende auf. Aus Beeren, Mirabellen und Pfirsich lassen sich feine Desserts kreieren. Doch nicht nur mit der Ernte haben Gemüsegärtner im Juli alle Hände voll zu tun. In die freige-räumten Beete werden jetzt Winterrettich, Endivie, Zuckerhut und Schnittsalat gesät. Wichtig bei Sommeraussaaten ist, dass der Boden anschliessend gut gewässert und bis zum Keimen gleichmässig feucht gehalten wird. Reich blühender Sommerflor wie Petunien, Fuchsien und Begonien benötigt nach seinem phänomenalen Start nun zweimal wöchentlich Flüssigdünger, um weitere Knospen zu entwickeln. Während langen Trockenperioden geniesst der Rasen ab und an eine Dusche und freut sich über einen zusätzlichen Düngerschub Ende des Monats.
AUGUSTDer Sommer läuft auf Hochtouren – jetzt kann nochmal kräftig gesät und gepflanzt werden. Anfang Monat kommen neue Erdbeer und Heidelbeerpflanzen ins Beet, letzter Pflanztermin für Endivien ist Ende August. Für die Herbsternte vorgesehener Feldsalat sowie Krautstiel und Winterkopfsalat werden bis Mitte des Monats in ein sonniges Beet gesät. Wer sich während des Sommers in eine spezielle
Geranien oder Fuchsiensorte verliebt hat, kann jetzt Stecklinge schneiden. Die Triebspitzen entwickeln innerhalb von drei bis vier Wochen Wurzeln und erfreuen im nächsten Sommer als exakte Klone ihrer Mütter mit derselben Blütenfarbe und form. Auch im August füllen sich die Erntekörbe reichlich: aus Zwetschgen, Heidelbeeren, Brombeeren, Pflaumen und Trauben lassen sich wunderbare, blaue Smoothies zaubern. Daneben gibt es Sellerie, Rotkohl, Kartoffeln, Salate und Randen.
SEPTEMBERFür einen fulminanten Start in den Frühling kommen jetzt die Zwiebeln von Tulpen, Narzissen, Hyazinthen und Schneeglöckchen in die Erde. Im September wid-men sich Hobbygärtner ganz der Boden-pflege: Abgeerntete Beete bleiben nicht brach liegen, sondern werden über den Winter mit einer Gründüngung eingesät. Sie verhindert die Auswaschung von Nährstoffen und reichert den Boden mit organischem Material an. Herbstlaub dient demselben Zweck: Unter Sträucher sowie auf Rabatten verteilt, schützt es Pflanzenwurzeln vor der winterlichen Kälte. Zu einem Haufen geschüttet, bieten die dürren Blätter zudem Igeln und vielen Insekten einen kuscheligen Unterschlupf. Solange das Spätsommerwetter mild und frostfrei ist, lohnt es sich,
noch neuen Rasen auszusäen. Schadhafte Stellen, die während des Sommers ver-brannt sind, werden einfach nachgesät.
Aus Birnen, Kastanien, Nüssen und aromatischen Kürbissen aus dem Garten lassen sich wunderbare Herbstgerichte zaubern.
OKTOBERWerden die Nächte kühler,
ersetzt man den verblühten Sommerflor mit Herbstblumen
wie Chrysanthemen und Erikas. Im Nutzgarten werden die letzten
Tomaten, Zucchini und Paprika geerntet, Knoblauchzehen in die
Erde gesteckt und Rhabarber gepflanzt. Wintergemüse wie Grünkohl,
Rosenkohl, Pastinaken und Winterlauch sind absolut frostfest und können bis zum Frühjahr auf dem Beet ausharren. Der Rasen wird jetzt eingewintert, vor dem Frost zum letzten Mal gemäht und eine Spätherbstdüngung für das Wurzelwachstum ausgebracht. Bevor Väterchen Frost zu Besuch kommt, müssen zudem diffizile Kübelpflanzen wie Oleander, Fuchsien und Zitrusbäume in ein kühles und helles
Winterquartier zügeln.
NOVEMBERJetzt wird der Garten endgültig winterfest: Vor Frostanbruch werden Rosen an der Basis rund 15 bis 20 Zentimeter hoch mit lockerer Erde angehäufelt. In den Blumenbeeten dient eine zehn Zentimeter dicke Schicht Laub als natürliche Wärmedecke. Die Gartenschätze sind empfindlich, weshalb bei Schnee und Glätte auf privaten Wegen kein Streusalz verwendet werden sollte. Das Salz gelangt mit dem Tauwasser
in die angrenzenden Beete und kann hier
die Pflanzen schädigen. Ist der
Boden noch nicht gefroren, ist nun die beste Zeit, um Obstgehölze
sowie Josta und Himbee
ren zu pflanzen.
DEZEMBER
Im Dezember kehrt im Nutzgarten Ruhe ein. Einzig die Obstbäume benötigen etwas Aufmerksamkeit: Ein Rückschnitt sorgt
hier für eine schöne Krone und fördert den Fruchtansatz im kommenden
Frühjahr. Dabei sollte man sich einige Obstbaumzweige beiseitelegen. Am
4. Dezember in eine Vase gestellt, erblühen die sogenannten Barbarazweige rechtzeitig zu Weihnachten.
JANUARDas neue Gartenjahr beginnt mit
den ersten Aussaaten: Sommerblumen wie Begonien, Petunien und Lobe
lien können jetzt auf der warmen Fensterbank in Töpfen oder Aussaatschalen vorgezogen werden. Nicht vergessen darf man die Pflanzen in Töpfen vor dem Haus oder auf dem Balkon: Sie erfrieren oft, weil sie aufgrund ihrer wettergeschützten Lage durch Wassermangel geschwächt werden. Giessen darf man jedoch nur an frostfreien Tagen, sonst gehen nicht winterfeste Töpfe schnell in die Brüche. Wer nicht auf den Frühling warten mag, holt sich aus dem Fachhandel durch Kühlperioden vorpräparierte Blumenzwiebeln ins Haus. Hyazinthen und Co. können auf der Fensterbank in einem warmen Zimmer problemlos zum Blühen gebracht werden.
FEBRUARIm Februar folgt mit Tagetes, Löwenmäulchen, Ageratum und Sommerastern der zweite Schwung Sommerblumen zur Aussaat. Die Kinderstube wird durch Blumenkohl, Wirsing, Kopf und Pflücksalate erweitert. Im Garten stehen jetzt bereits die ersten Pflanzarbeiten an: Ist der Boden aufge
taut, kann man Blütensträucher setzen. Bei
der Wahl des Standorts ist darauf zu achten, dass die Gehölze eine beachtliche
Grösse erreichen können. Nach einigen
wärmeren Tagen darf der Rasen zum ersten Mal
gemäht und gedüngt werden. Zudem kommt der Vertikutierer zum Einsatz, um die grünen Halme frühzeitig von Filz und Moos zu befreien.
Fotos: Shutterstock
Der grosse