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Page 1: M. Grunewald, M. Kressel, W.L. Neuhuber, ,Röntgenanatomie: Interaktives Lernprogramm der Anatomie in Röntgenbild, CT und MRI 1. Aufl (1996) Ullstein Mosby,Berlin-Wiesbaden 3-86126-914-7

Buchbesprechung

Grunewald M., Kressel M., Neuhuber W. L. Rontgenanatomie: Interaktives Lemprogramm der Anatomie in Rontgenbild, CT und MRI. 1. Aufl. 1 CD-ROM, Ullstein Mosby, Berlin-Wies­baden 1996. DM 98,-, sFr 89,-, oS 715,-. ISBN 3-86126-914-7

Das Lernprogramm der Rontgenanatomie wird ohne Buch auf einer CD-ROM geliefert und kann unter den Microsoft Win­dows® Benutzeroberflachen gestartet werden. Die Lernsoftware laBt sich in den Bereich der CBT (Computer based training) Systeme eingliedern. Das Programm ist in drei Abschnitte unter­teilt: 1. den sogenannten Hauptindex, 2. den Praparations­orientieren Index und schlieBlich den Instiutsorientierten Index. Die Bilder liegen in Form von Grauwertbildern mit 256 Grau­stufen vor und lassen sich daher gut mit ihren Originalen verglei­chen.

Hinter dem "Hauptindex" verbirgt sich ein Archiv von Ront­gen-, NMR- und Ultraschallbildem, die jeweils aus den Regio­nen "Obere Extremitat", "Untere Extremitat", "Thorax", "Abdomen", "Retrositus und Wirbe1saule" sowie "Kopf" tiber Untermenues ausgewahlt und zur Anzeige gebracht werden kon­nen. Ftir die verschiedenen Korperregionen wurden neben Stan­dardaufnahmen, wie z. B. Schadel p. a., auch die Abbildungen spezieller Untersuchungen, z. B. Sialographien, Infusionsurogra­phie, Miktionszysturethrographie, Hysterosalpingographie, Mye­lographien, um nur einen kleinen Ausschnitt zu erwahnen, berticksichtigt. Wahlt man beispielsweise den Hauptmentipunkt "Kopf" und den Untermentipunkt "Kopf NMR axial" an, so er­scheint fUr diese Tomographietechnik neben einer Auswahl wichtigerer Schnitte, die stets von cranial nach caudal angezeigt werden, eine kurze Erklarung der Aufnahme- und Geratetech­nik. Aus dieser Bildserie kann der Anwender einen Schnitt mit der Mouse anklicken und so vergroBert anzeigen lassen. Auf einer der Bildseiten erscheint dabei sofort eine Liste von Struk­turenbezeichnungen aus der Nomina Anatomica 1989, samt Ab­kiirzungen, welche in der ausgewahlten Abbildung erkannt werden soIl en. Kann der Anwender keine Zuordnung vorneh­men, hat er die Moglichkeit, tiber einen "On"-Button diese Ab­ktirzungen innerhalb des Bildes anzeigen zu lassen. Hierbei werden auch teilweise ganze Strukturbereiche graphisch hervor­gehoben. Bestimmte, klinisch besonders relevante Strukturen,

sind unterstrichen und konnen gezielt nach der Auswahl mit der Mouse im Bild graphisch hervorgehoben werden.

Besonders zu erwahnen ist die Moglichkeit, von jeder Menti­und Darstellungsebene durch nur eine Auswahl mit der Mouse direkt in andere Mentis und Darstellungsebenen zu springen. Die interaktive Bildauswahl ist somit sehr effizient gestaltet wor­den.

Der "Praparationsorientierte Index" beinhaltet das gleiche Bildmaterial wie der Hauptindex. Die Bilddaten-Strukturierung wurde jedoch in Anlehnung an den vorklinischen Praparierkurs vorgenommen. Somit laBt sich das Bildmaterial relativ einfach in den Praparierkurs begleitende Seminare einarbeiten, ohne Ront­genbilder aus den Rontgenabteilungen beschaffen zu mtissen. Studenten konnen auBerdem direkt die Aufnahmen mit entspre­chenden Atlasabbildungen vergleichen und das Bildmaterial auch ausdrucken, was mit Rontgenbildern nicht moglich ist.

Der "Institutsorientierte Index" dient der Integration von eigenem Bildmaterial in das Programm. Diese Funktion ist je­doch in der gegenwartigen Programmversion noch nicht verwirk­licht worden.

Die Interaktion dieses Lernprogrammes beschrankt sich im Wesentlichen auf die interaktive Auswahl von Bildern. Das Ler­nen wird durch die schnelle Priifung von Strukturzuordnungen erleichert. Eine Testung des Erlernten fehlt jedoch ganzlich, so daB dem Anwender keine Selbstkontrolle tiber das Gelernte moglich ist. 3D-Rekonstruktionen von CT- und NMR-Daten wa­ren wiinschenswert, da diese auch fUr diagnostische und differen­tialdiagnostische Beurteilungen immer haufiger herangezogen werden. Konventionelle Tomographie-Bilder sollten zumindest fUr ausgewahlte Gelenke (Knie-, Htift-, Ellenbogenglenk) mitbe­riicksichtigt werden, da mit diesen noch immer Frakturverlaufe dargestellt werden.

Eindeutig deckt diese Lernsoftware einen Bereich ab, der grundsatzlich nicht, auch von einem noch so guten Lehrbuch, ab­gedeckt werden kann. Es stellt eine Erganzung zur Vorlesung dar und motiviert zum interaktiven Lernen. Das Programm ist gut geeignet fUr Studenten im vorklinischen und klinischen Ab­schnitt, wie auch flir Anatomen, die Teile dieses exemplarischen Bildmaterials in ihren Unterricht einbeziehen mochten.

Oliver Schmitt, Ltibeck

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