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Schwerpunkt Strafrechtspflege
Vorlesungen
– Kriminologie I
– Kriminologie II
– Jugendstrafrecht
– Sanktionenrecht I (Sanktionsformen, Strafzumessung, etc.)
– Sanktionenrecht II (Strafvollzugsrecht)
Seminare
Materialien, Links, Vorträge, Seminare, Stellenangebote
– Webseiten zum Schwerpunkt
– www.mpicc.de/de/aktuelles/veranstaltungen/lehrveranstaltungen.html
– www.strafrecht-online.org/lehre/schwerpunkt/
– www.jura.uni-freiburg.de/studium/pruefungsamt/SPB-Studium
Strafrecht und Kriminologie
Unterschiedliche Forschungsgegenstände:
–Strafrecht: Gesetzesanalyse
–Kriminologie: Geschehensanalyse
Institutionen:» Polizei
» Justiz
» Politik
Akteure:» Täter
» Opfer
Externe Faktoren:» Soziales Umfeld
» Gesellschaft
» Umwelteinflüsse i.w.S.
» Prävention
» Intervention
» Gesetze
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Strafrecht und Kriminologie
Unterschiedliche Methoden u. Wissenschaftsmodelle:
–Strafrecht: Gesetzesanalyse
–Kriminologie: Geschehensanalyse
Institutionen:» Polizei
» Justiz
» Politik
Akteure:» Täter
» Opfer
Externe Faktoren:» Soziales Umfeld
» Gesellschaft
» Umwelteinflüsse i.w.S.
» Prävention
» Intervention
» Gesetzesanalyse
Wirkung Implementation Evaluation
empirische Wissenschaft
normative Wissenschaft
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Steigt die Kriminalität?
Spiegel online, 15. April 2017
Polizeiliche Kriminalstatistik Zahl der Einbrüche in
Deutschland gesunken
Die Polizei hat im vergangenen Jahr rund 151.000
Einbrüche registriert. Das sind fast zehn Prozent weniger
als 2015, berichtet der SPIEGEL. Zwei Bundesländer
melden allerdings gestiegene Zahlen.
Gleichwohl liegt die Zahl der Einbrüche nach wie vor
deutlich höher als vor zehn Jahren: 2006 wurde nur rund
106.000-mal eingebrochen.
Richtig! Aber 1996, also vor 20 Jahren war die Zahl deutlich
höher als 2016, nämlich knapp 200.000
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Hätte ein Mord verhindert werden müssen?
Tod einer jungen Mutter
Spiegel Online, 30. 3. 2016
Ermittlungen gegen Frankfurter Jugendamt Leons Mutter Jessica B. war nicht zu Hause, als die Mitarbeiter des Jugendamts
Frankfurt am Main Bornheim an ihrer Wohnungstür klingelten. Der Junge, kein
Jahr alt, war allein mit seinem Vater Jozsef S. in einer verwahrlosten, verdreckten
Wohnung. Wo die Mutter sei? Keine Ahnung, so der Mann, die ließe sich nur
sporadisch hier blicken, habe Probleme mit Drogen. Die Sozialarbeiter nahmen
Leon aus der Familie. Das war am 18. Juni 2015.
Rund einen Monat später wurde Jozsef S. festgenommen. Er gestand, Jessica
B., 22 Jahre alt, getötet zu haben. In der Untersuchungshaft hat er sein
Geständnis widerrufen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ermittelte nicht
nur gegen Jozsef S., sondern auch gegen zwei Mitarbeiterinnen des
Jugendamts: Die Eltern der 22-jährigen Jessica B. hatten Anzeige erstattet
wegen Körperverletzung mit Todesfolge im Amt durch Unterlassen. Ihrer Ansicht
nach hatte die Behörde auch Verantwortung für Leons Mutter, nicht nur für den
Jungen.
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Sollte Cannabis legalisiert werden?
Colorado legalized recreational pot in 2012
The Associated Press,
March 10, 2014 6:49PM ET
Colorado gets $2M in marijuana taxes in first month of
legalization
State Department of Revenue recorded $14.02 million in
recreational marijuana sales in January
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Gegenstandsbereiche der Kriminologie
Täter/Kriminalität
– Entwicklung, Trends
– Ursachen/Bedingungen
Soziale Kontrolle/Strafrechtspraktiken
– Entwicklung, Trends
» Strafen
» Sicherheit und Sicherheitsgefühle
» Medien und Kriminalitätsberichtserstattung
– Implementation, Evaluation von Kriminalpolitik
– Kritik
Opfer/Viktimologie
– Häufigkeit und Ursachen der Viktimisierung
– Folgen der Viktimisierung für das Opfer
– Kriminalitätsfurcht
– Opferschutz
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Kriminalistik – Forensische Wissenschaften
Aufklärung und Tatnachweis
– DNA, Fingerabdrücke
– Vernehmungstechniken
– Polizeiliche Informationssysteme
– Profiling
Sachverständige im Strafverfahren (Forensik)
– Schuldfähigkeit (§§ 20, 21 StGB)
– Gefährlichkeit und Anordnung von Maßregeln (§§ 63, 64,
66 StGB) oder die Entlassung aus Maßregeln
– Glaubwürdigkeit (von Zeugenaussagen)
– Blutalkoholkonzentration
– Todesursachen
– Altersfeststellung (z.B. Freiburger Fall Hussein K.)
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Wann beginnt die Suche nach den Ursachen von
Verbrechen?
Ursachenforschung fällt zusammen mit der Entstehung
eines folgenorientierten Strafrechts
– § 46 Abs. 1 S. 2 StGB: „Die Wirkungen, die von der Strafe für
das künftige Leben des Täters in der Gesellschaft zu erwarten
sind, sind zu berücksichtigen“
Bedarf an empirischem Wissen über Verbrechen und
Straftäter
– Kriminalprävention und Rückfallvermeidung
– Schuld und Schuldfähigkeit; psychiatrische und medizinische
Sachverständige
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Entwicklungslinien der Kriminologie
Empirische (positivistische) Linie der Kriminologie
– kriminalanthropologische Schule,
Lombroso „Der geborene Verbrecher“
– Soziologische Schule: Tarde, Lacassagne
(Milieu ist entscheidend)
Klassische Schule der Kriminologie
– Beccaria: Verbrechen und Strafe, Kritik des Strafrechts
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Lombroso: Kriminalität ist anlagebedingt
Zentraler Ansatz: Der Verbrecher ist an äußeren
Merkmalen (stigmata) zu erkennen
1876 erscheint die Schrift „Der
geborene Verbrecher“ (l´ uomo
delinquente
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Lombrosos „Verbrechermenschen“
1. Mörder und Dieb. Stark entwickelte Augenbrauenbögen, enorme Jochbeine und Kiefer, Stirnrunzeln.2. Mörder. Starke Runzeln, enorme Kiefer und Jochbeine, stark disproportioniert.3. Mörder und Dieb. Sehr langes Gesicht, langer Kiefer, dichtes und struppiges Haar, Bartlosigkeit.
Quelle: www. http://schulung.m-daniel.ch/index.php?nav=384,385,875,902
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Lombrosos Verbrechenstheorie
Verbrechen ist anlagebedingt
Grundlage der Erklärung
– Darwins Evolutionstheorie
– Verbrechen entsteht, weil ein Mensch auf einer frühen
Entwicklungsstufe stehen geblieben ist
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Darwin: Evolutionstheorie und Sozialdarwinismus
Leben beruht auf einem Prozess der Evolution
Evolution verläuft graduell und über lange Zeit
Evolution beruht auf natürlicher Selektion
Die verschiedenen Arten entstanden aus einer einzigen Lebensform
und zwar im Verlaufe eines Prozesses der Spezialisierung
Unterschiede zwischen den Arten entstehen durch Zufallsprozesse
Überleben und Aussterben der Arten sind bestimmt durch die Fähigkeit
von Organismen, sich an ihre Umwelt anzupassen
"On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the
Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life" (1859)
Versuch der Übertragung der biologischen Evolution auf soziale
Evolution (Sozialdarwinismus)
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Die Kriminalanthropologie Lombrosos
Verbrecher sind primitive Menschen
Verbrechen sind atavistisch (Rückfall in überholte Verhaltensweisen)
Modell des „freien Willens“ ist ungeeignet: Verhalten ist determiniert
Konzept der Gleichheit (jeder Mensch wählt Handlungen frei aus, auf der Grundlage einer rationalen (vernünftigen) Entscheidung) wird abgelehnt
Verbrechen hat biologische Grundlagen
– Forschungsmethode: systematischer Vergleich von Gefängnisinsassen mit nicht auffällig gewordenen Personen
– Einbezogene Merkmale in der Erklärung: äußere Merkmale
Kriminalpolitische Konsequenzen
– Eugenik, Sicherung