Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Main-Kinzig
Jugend- und Drogenberatung Fachstelle für Suchtprävention
Betreutes Einzelwohnen
Jahresbericht 2016
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Inhaltsverzeichnis Seite Suchthilfeeinrichtungen Anschrift / Telefon / Sprechzeiten 3 Mitarbeiter 4 Einleitung 6 Gesamtstatistik 8
Jugend- und Drogenberatung mit dem HaLT-Projekt und der psychosozialen Betreuung von substituierten Opiatabhängigen
Leistung und Angebote 16 HaLT-Projekt und Jugendsprechstunde 18 Psychosoziale Beratung in der Substitutionsambulanz 29 Externe Drogenberatung in der Jugendarrestanstalt 33
Betreutes Einzelwohnen
Träger / Finanzierung / Mitarbeiter/innen 38 Personenkreis / Gesetzliche Grundlage 39 Aufgaben und Ziele 40 Personalsituation und Rahmenbedingungen 41 Klienten/Klientinnen / Jahresüberblick / Kooperation 43
Fachstelle für Suchtprävention
Informationen zur Fachstelle 47
Angebote der Fachstelle 48
Arbeitsbericht der Fachstelle für Suchtprävention 49
Statistik 2016 / Gremien 52
Pressespiegel 58
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Arbeiterwohlfahrt – Kreisverband Main-Kinzig e. V.
SUCHTHILFEEINRICHTUNGEN Berliner Straße 45, 63571 Gelnhausen
Leitung der Suchthilfeeinrichtungen: Günter Roth, Dipl.-Sozialarbeiter rBSA
Telefon: 0 60 51 / 91 55 88-0 Fax: 0 60 51 / 91 55 88-5
E-mail: [email protected] www.suchthilfe-awo-mk.de
JUGEND- UND DROGENBERATUNG GELNHAUSEN – SCHLÜCHTERN
Ansprechpartner: Günter Roth, Dipl.-Sozialarbeiter Leiter der Suchthilfeeinrichtungen E-Mail: [email protected]
Termine nach Vereinbarung Jugendsprechstunde: Dienstag von 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Unser Beratungsangebot in Schlüchtern: Unter den Linden 15 (profamilia)
36381 Schlüchtern Termine nur über die Beratungsstelle Gelnhausen
BETREUTES EINZELWOHNEN Ansprechpartner/innen:
Natalie Diehl, Dipl-Sozialpädagogin Seyda Gelien, Dipl-Sozialpädagogin seit Juni 2015
E-Mail: awo.betr-wohnen@ecos .net Termine nur nach Vereinbarung
FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION Ansprechpartnerin:
Dagmar Wieland, Dipl.-Pädagogin Leiterin der Fachstelle
E-Mail: wieland.awo-prä[email protected] Termine nur nach Vereinbarung
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Arbeiterwohlfahrt – Kreisverband Main-Kinzig e. V.
Suchthilfeeinrichtungen
Mitarbeiter:
Günter Roth, Dipl.-Sozialarbeiter Jugend- und Drogenberatung Vollzeitstelle, seit 30. Juni 2017 Teilzeit bis zum 30.09.2017
Dienststellenleiter
Psychodramaleiter
Beratung
Therapievermittlung
Sekundärprävention
Öffentlichkeitsarbeit
MPU-Vorbereitung Dagmar Wieland, Dipl.-Pädagogin, Weiterbildung in der Gestalttherapie, Fachstelle für Suchtprävention, Stellenumfang 90 %, Fachstelle für Suchtprävention und HaLT-Projekt
Leitung der Fachstelle
Multiplikatorin für „Eigenständig werden IFT-Nord“ und „PEP-Suchtprävention in Förderschulen“
Multiplikatorin für „Kinder aus suchtbelasteten Familien“
Multiplikatorin „Netbag“ - Medienabhängigkeit
Multiplikatorin „Tom und Lisa“
Multiplikatorin Prev@work – Betriebliche Prävention
Multiplikatorin „Klasse Klasse“
HaLT-Projekt / proaktiver Baustein Natalie Diehl, Dipl.-Sozialpädagogin, Teilzeitstelle
Betreutes Einzelwohnen
Jugendsprechstunde
HaLT-Projekt / reaktiver Teil
Beratung der Substitutionsambulanz Seyda Gelien, Dipl.-Sozialpädagogin,
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Teilzeitstelle
Betreutes Einzelwohnen
Externe Beratung in der Jugendarrestanstalt
HaLT-Projekt / reaktiver Teil Melanie Greuling, Sekretärin, Teilzeitstelle
Verwaltung / Anmeldung Supervision: Marita Ostendorf Joanna Wojciechowska Reinigungskraft
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen - Schlüchtern
Einleitung Jahresbericht 2016 Seit der Eröffnung der AWO Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen und Schlüchtern des Kreisverbands Main-Kinzig e.V. am 04.10.1982, ist unsere Einrichtung die einzige Fachberatungsstelle im Ostkreis („Altkreise“ Gelnhausen und Schlüchtern) für Menschen die Probleme mit illegalen Drogen haben und für Jugendliche die Alkohol missbräuchlich konsumieren (am 04.02.2017 besteht die Beratungsstelle 35 Jahre!). Zur Mindestausstattung einer Drogenberatungsstelle gehörten, entsprechend den damals gültigen Richtlinien der Hessischen Landesregierung, zwei Vollzeitfachkräfte für Beratung und eine halbe Stelle für die Verwaltung. Im Laufe der Jahre wurde die Einrichtung Zug um Zug weiter ausgebaut: Aus dem Erprobungsprogramm „Aufsuchende Beratung im ländlichen Raum“ entstand zunächst die Außenstelle Schlüchtern und später die mittlerweile landesweit anerkannte Fachstelle für Suchtprävention. Die Substitutionsbehandlung für Opiatabhängige hatte zur Folge, dass wir für die nach der BtmG-Verschreibungsverordnung vorgeschriebenen Psychosozialen Begleitung der Betroffenen zuständig wurden. Als weiteres Hilfeangebot kam das Betreute Einzelwohnen mit derzeit 14 Plätzen hinzu. 2009 übernahmen wir dann die Beratung und Suchtprävention für die Arrestanten der Jugendarresteinrichtung des Landes Hessen in Gelnhausen und seit 2011 kümmern wir uns im Rahmen des HaLT-Projekts um Jugendliche die mit einer Alkoholintoxikation in die Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin der Main-Kinzig-Kliniken und des Klinikums Hanau aufgenommen wurden. Seit dem vergangenen Jahr bieten wir im Anschluss an eine stationäre Rehabilitation, für die Versicherten der Deutsche Rentenversicherung (DRV), eine Ambulante Nachsorge zur weiteren Stabilisierung der vorausgegangenen stationären Behandlung an. Die kostenpflichtige MPU-Vorbereitung bieten wir seit über 16 Jahren an und seit 2013 beraten und betreuen wir „arbeitsuchende Menschen mit dem Vermittlungshemmnis Sucht“, die ALG II beziehen (im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit dem KCA).
Unser Jahresbericht 2016 der AWO-Suchthilfeeinrichtungen möchte ihnen einen
Überblick über die Intensität und Vielfalt unserer Arbeit im vergangenen Jahr vermitteln. Das hohe Leistungsvolumen in Beratung und Prävention, bei fortbestehender starker Nachfrage nach unseren Beratungs- und Hilfeangeboten, wird seit über 13 Jahren mit einer (!) Vollzeitstelle mit Leitungsfunktion und drei Teilzeitfachkräften und einer Teilzeit Verwaltungsmitarbeiterin abgedeckt (seit 2004 bekommen wir keine Landesmittel mehr für unsere JDB).
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen - Schlüchtern Die zahlreichen Nachfragen durch unsere Klientinnen und Klienten und die Kooperationspartner der Fachstelle für Suchtprävention (Schulen, Kindergärten, Betriebe, Behörden, Vereine, Verbände und andere Institutionen), machen offenkundig, wie stark der Wunsch nach Beratung, Unterstützung und Prävention ist. Seit dem vergangenen Jahr kommt es zusätzlich vermehrt zu Anfragen aus Einrichtungen die unbegleitete minderjährige Geflüchtete betreuen. Die Anforderungen an unsere Arbeit sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, bei unveränderter Personalausstattung! Ein Mehr an Personal wäre somit das eigentlich Richtige, um der großen Zahl an Nachfrage und den schwieriger gewordenen Lebenslagen und Krankheitsbildern der Betroffenen gerecht zu werden. Damit ließen sich die Chancen, dass sich erst gar kein Suchtproblem entwickelt, oder auf ein frühzeitiges Lösen aus der Drogenproblematik und die Vermeidung langfristiger hoher Folgekosten, oft verbunden mit großem menschlichem Leid, erheblich erhöhen. Um nicht immer wieder für die ansteigenden immens hohen Folgekosten aufkommen zu müssen, empfehlen wir verstärkt in Prävention, Bildung, frühe Hilfen, rechtzeitige Beratung, Unterstützung und Begleitung zu investieren. Wir halten das auch volkswirtschaftlich gesehen für sinnvoller, als im Nachhinein mit immer mehr Repression, Überwachung, Polizei und Strafvollzug, auf die zunehmenden gesellschaftlichen Herausforderungen zu reagieren. Abschließend möchten wir als AWO-Team wieder allen unseren Dank aussprechen, die unsere Einrichtung in ihrer Arbeit ideell und materiell unterstützt und damit möglich gemacht haben. Unseren herzlichen Dank richten wir an: Die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband MK e.V. als Träger der Einrichtungen, den Main-Kinzig-Kreis als Hauptfinanzier der Einrichtungen, das Land Hessen für die Mitfinanzierung der Fachstelle für Suchtprävention, der Psychosozialen Betreuung für Substituierte, der Beratung in der JAE und des HaLT-Projekts, vorwiegegend über kommunalisierte Landesmittel, die Kommunen, besonders die Stadt Gelnhausen, für freiwillige Zuwendungen, den Förderverein Suchtprävention e.V. als zusätzlicher Sponsor für Sonderprojekte und u.a. die Förderung von wichtigen Anschaffungen und die Förderung von Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen, sowie alle die mit ihrer ehrenamtlichen Arbeitskraft oder einer Spende denn Förderverein oder den AWO-Kreisverband unterstützt haben. Ein besonderer Dank geht an das Amtsgericht Gelnhausen, das uns mit der Zuweisung von Bußgeldern unterstützt hat, den Landeswohlfahrtsverband Hessen für die Finanzierung unseres Betreuten Einzelwohnens und selbstverständlich an alle weiteren haupt- und ehrenamtlich Tätigen und unsere beruflichen Kooperationspartner, die am Gelingen unserer Aufgaben beteiligt waren und sind.
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen - Schlüchtern
Gesamtstatistik 2015
Die AWO-Suchthilfeeinrichtungen mir ihrer Jugend- und Drogenberatung und den drei zusätzlichen Angeboten und Projekten haben 2016 413 Personen, größtenteils in Einzel-, Familien- und Paargesprächen beraten, davon waren 88 Einmalkontakte; von diesen Personen wurden keine weiteren Daten erfasst. Von den dokumentierten Personen waren 66 im Alter von 14 bis 18 Jahren und 135 waren 18 bis 27 Jahre alt, davon wurden 27 Klientinnen und Klienten durch das HaLT-Projekt (13 KlientInnen) und die offene Jugendsprechstunde (14 KlientInnen) beraten und betreut. Im Rahmen der „Psychosozialen Betreuung für Substituierte“ wurden 76 KlientInnen durch unser Beratungsangebot in der Substitutionsambulanz beraten und betreut. Das Durchschnittsalter aller erfassten KlientInnen lag bei 27,1 Lebensjahren. Von den erfassten Rauschmittelkonsumenten waren 2016 nur noch 12 % Opiat Konsumenten, bei 47 % war die Hauptdroge Cannabis (!), bei 12% waren es Amphetamine/MDMA/Ecstasy und bei 12,4 % war es der Alkohol! Der Anteil der Frauen sank im Vergleich zum Vorjahre von 24% auf 18%. Der Anteil der KlientInnen die ALG I, ALGII oder Sozialhilfe bezogen haben ist von 38 % auf 30,9 % gesunken. Durch das externe Beratungs- und Präventionsangebot der AWO Suchthilfe in der Jugendarrestanstalt Gelnhausen wurden nochmals ca. 431 Personen erreicht, die aber nicht durch unser Dokumentationssystem erfasst wurden und somit in der Gesamtzahl nicht enthalten sind, bis auf 198 Teilnehmer, die auch an der Einzelberatung teilnahmen (siehe Seite 26). Zusammen mit den Aktivitäten in der Jugendarrestanstalt Gelnhausen und der Psychosozialen Begleitung der Substituierten wurde im Berichtsjahr, durch alle klientenbezogenen Angebote und die sozialpädagogische Gruppenarbeit der AWO-Suchtberatung, insgesamt 836 Personen angesprochen, beraten und/oder betreut. Im Berichtsjahr wurden 30 Personen in weiterführende Hilfen vermittelt, 22 davon in stationäre Rehabilitation. 198 KlientInnen haben die Beratung beendet, 137 Beratungen wurden über die Jahreswende hinaus fortgesetzt und 85 wurden als Erstkontakt registriert. Der Konsumstatus nach Betreuungsende war bei 55 % erfolgreich, bei 33,3 % war eine Verbesserung zu verzeichnen, bei 11,7 % gab es leider keine Verbesserung. Die im Berichtsjahr dokumentierten KlientInnen bestritten ihren Lebensunterhalt zu 31 % aus Gehalt, Lohn und Ausbildungsbeihilfen, zu 29,9 % bekamen sie ihren Lebensunterhalt von ihren Angehörigen und 30,9 % bezogen Transferleistungen (ALG I, ALG II, Sozialhilfe).
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Auszug aus der Statistik 2016
Tabelle 1: Anzahl betreuter Personen
Tabelle 2: Die wichtigsten Problemstellungen
2016 2015
Klienten soz.Umfeld Gesamt Klienten soz.Umfeld Gesamt
Art der Kontakte Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl
Klienten gesamt 413 3 416 405 6 411
davon Einmalkontakte 88 3 91 154 6 160
davon Mehrfachkontakte 325 0 325 251 0 251
zusätzl. Leistung für anonyme Klienten
0 0 0 0 0 0
2016 2015
Klienten Klienten
Anteil Anteil
Alkohol 16% 20%
Opiate 12% 19%
Cannabis 47% 35%
Amphetamine/MDMA/Ecstasy 12% 11%
Path. Spielen 0% 1%
Jugendberatung 0% 0%
Sonstiges 13% 13%
Gezählt wurden Personen mit Leistung und Behandlung im Auswertungszeitraum 2016 und Personen aus dem sozialen Umfeld. Nicht einbezogen wurden Einmalkontakte.
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Auszug aus der Statistik 2016
Tabelle 3: klientenbezogene Parameter
Tabelle 4: betreuungsbezogene Parameter
2016 2015
Anteil Mittelwert Anteil Mittelwert
Anteil Frauen 18%
24%
Durchschnittsalter in Jahren
27,1
30,4
Migrationshintergrund 56%
50%
Bezug von Transferleistungen 21%
38%
Lebenssituation: alleinlebend 20%
25%
Wohnsituation: prov./prekär 7%
3%
Gezählt wurden Personen mit Leistung und Behandlung im Auswertungszeitraum 2016. Nicht einbezogen wurden Einmalkontakte und Personen aus dem sozialen Umfeld.
2016 2015
Anteil Mittelwert Anteil Mittelwert
Einmalkontakt 20%
37%
beendete Betreuungen 47%
22%
laufende Betreuungen 33%
41%
Beendigungsgrund regulär/planm.Wechsel 81%
74%
Problematik am Betreuungsende: erfolgreich/gebessert
88%
66%
mittlere Betreuungsdauer in Tagen (beendete Betr.)
215,8
205,4
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Auszug aus der Statistik 2016
Tabelle 5: Namentlich bekannte Klienten in Altersgruppen, differenziert nach
Geschlecht
Übersichtstabelle 6: Namentlich erfasste Klienten nach Zielgruppe und Geschlecht
männlich weiblich Gesamt
Anzahl % Anzahl % Anzahl %
unter 18 Jahre 51 19,2% 15 26,3% 66 20,4%
18 bis unter 27 Jahre 119 44,7% 16 28,1% 135 41,8%
27 bis unter 35 Jahre 30 11,3% 14 24,6% 44 13,6%
35 bis unter 45 Jahre 40 15,0% 6 10,5% 46 14,2%
45 bis unter 59 Jahre 25 9,4% 6 10,5% 31 9,6%
60 und älter 1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
Gesamt 266 100,0% 57 100,0% 323 100,0%
Nicht einbezogen wurden Einmalkontakte.
männlich weiblich Gesamt
Zielgruppe Anzahl % Anzahl % Anzahl %
Alkohol 20 8,1% 9 17,0% 29 9,6%
Essstörungen 1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
Illegale Drogen 221 89,1% 42 79,2% 263 87,4%
Jugendberatung 1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
Medikamente 0 0,0% 1 1,9% 1 0,3%
Sonstige 1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
Nikotin 3 1,2% 1 1,9% 4 1,3%
Problematische Mediennutzung 1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
Gesamt 248 100,0% 53 100,0% 301 100,0%
Nicht einbezogen wurden Einmalkontakte.
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Auszug aus der Statistik 2016
Übersichtstabelle 7: Namentlich erfasste Klienten nach Hauptdiagnose und Geschlecht
männlich weiblich Gesamt
ICD Hauptdiagnose Anzahl % Anzahl % Anzahl %
F10 Alkohol 37 14,5% 14 25,9% 51 16,5%
F11 Opiate 25 9,8% 11 20,4% 36 11,6%
F12 Cannabis 132 51,6% 14 25,9% 146 47,1%
F13 Sedativa/Hypnotika 0 0,0% 1 1,9% 1 0,3%
F15 Amphetamine/MDMA/Ecstasy 30 11,7% 6 11,1% 36 11,6%
F17 Tabak 3 1,2% 2 3,7% 5 1,6%
F19 andere psychotrope Subst. 29 11,3% 6 11,1% 35 11,3%
Gesamt 256 100,0% 54 100,0% 310 100,0%
Nicht einbezogen wurden Einmalkontakte
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Auszug aus der Statistik 2016
Übersichtstabelle 8: Klienten nach Erwerbstätigkeit (last information), differenziert
nach Geschlecht
männlich weiblich Gesamt
Erwerbstätigkeit Anzahl % Anzahl % Anzahl %
Auszubildende(r) 21 8,3% 3 5,8% 24 7,9%
ArbeiterIn/FacharbeiterIn 57 22,5% 9 17,3% 66 21,6%
Angestellte(r), Beamte(r) 7 2,8% 3 5,8% 10 3,3%
Selbständige(r), FreiberuflerIn 3 1,2% 0 0,0% 3 1,0%
Sonstige Erwerbsperson 4 1,6% 0 0,0% 4 1,3%
Mithelfende(r) Familienangehörige(r) 26 10,3% 2 3,8% 28 9,2%
Berufl. Reha.: Arbeitsprojekt/Ausbildungsplatz vorhaden
4 1,6% 1 1,9% 5 1,6%
Berufl. Reha.: Beschäftigungsprojekt 1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
Arbeitslos SGB III (Bezug von ALG I) 10 4,0% 3 5,8% 13 4,3%
Arbeitslos SGB II (Bezug von ALG II) 27 10,7% 6 11,5% 33 10,8%
Arbeitslos SGB II (Bezug von ALG II) - AP ja
9 3,6% 0 0,0% 9 3,0%
Arbeitslos SGB II (Bezug von ALG II) - AP nein
2 0,8% 1 1,9% 3 1,0%
Arbeitslos SGB II (Bezug von ALG II) - AP unbekannt
1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
SchülerIn/StudentIn 57 22,5% 19 36,5% 76 24,9%
Hausfrau/Hausmann 1 0,4% 1 1,9% 2 0,7%
Sonst. Nichterwerbsperson: Arbeitsprojekt
1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
Sonst. Nichterwerbsperson: Arbeitsprojekt - AP ja
2 0,8% 0 0,0% 2 0,7%
Sonst. Nichterwerbsperson: SGB XII 1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
Sonst. Nichterwerbsperson: SGB XII - AP ja
0 0,0% 1 1,9% 1 0,3%
Sonst. Nichterwerbsperson: Erwerbsunfähig
1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
keine Angaben 18 7,1% 3 5,8% 21 6,9%
Gesamt 253 100,0% 52 100,0% 305 100,0%
Nicht einbezogen wurden Einmalkontakte. "keine Angaben" bedeutet, dass das Feld "keine Angaben" im Ordner 143 dokumentiert wurde.
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Auszug aus der Statistik 2016
Übersichtstabelle 9: Klienten nach Hauptlebensunterhalt (last information),
differenziert nach Geschlecht
Übersichtstabelle 10: Konsumstatus bei Betreuungsende in 2016, differenziert nach
Geschlecht
männlich weiblich Gesamt
Hauptlebensunterhalt Anzahl % Anzahl % Anzahl %
Lohn, Gehalt, Einkünfte aus freiberufl. Tätigkeit
52 20,8% 9 17,6% 61 20,3%
Ausbildungsbeihilfe/Unterhalt 23 9,2% 4 7,8% 27 9,0%
Gelegenheitsjobs/unregelmäßige Einkünfte
5 2,0% 0 0,0% 5 1,7%
Rente/Pension 1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
Arbeitslosengeld I (SGB III 117) 16 6,4% 0 0,0% 16 5,3%
Arbeitslosengeld II/Sozialgeld (SGB II 19/SGB II 28)
55 22,0% 16 31,4% 71 23,6%
Sozialhilfe (u.a. staatliche Leistungen) 5 2,0% 1 2,0% 6 2,0%
Angehörige 73 29,2% 17 33,3% 90 29,9%
Illegale Einkünfte (z.B. Dealen) 6 2,4% 1 2,0% 7 2,3%
Sonstiges (z.B. Betteln) 2 0,8% 1 2,0% 3 1,0%
keine Angaben 12 4,8% 2 3,9% 14 4,7%
Gesamt 250 100,0% 51 100,0% 301 100,0%
Nicht einbezogen wurden Einmalkontakte."keine Angaben" bedeutet, dass das Feld "keine Angaben" im Ordner 144 dokumentiert wurde.
männlich weiblich Gesamt
Anzahl % Anzahl % Anzahl %
Erfolgreich 79 55,2% 15 53,6% 94 55,0%
gebessert 45 31,5% 12 42,9% 57 33,3%
unverändert 19 13,3% 1 3,6% 20 11,7%
Gesamt 143 100,0% 28 100,0% 171 100,0%
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Auszug aus der Statistik 2016
Übersichtstabelle 11: Vermittlung in die Betreuungen des Jahres 2016, differenziert
nach Geschlecht
männlich weiblich Gesamt
Anzah
l %
Anzahl
% Anzah
l %
Keine/Selbstmelder 65 24,1% 15 25,9% 80 24,4%
Arbeitgeber/Betrieb/Schule 0 0,0% 1 1,7% 1 0,3%
Ärztliche oder psychotherapeutische Praxis
32 11,9% 13 22,4% 45 13,7%
Krankenhaus/Krankenhausabteilung 12 4,4% 9 15,5% 21 6,4%
Stat. Suchteinrichtung 1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
Andere Beratungsdienste 2 0,7% 3 5,2% 5 1,5%
Justizbehörden/Bewährungshilfe 114 42,2% 12 20,7% 126 38,4%
Familie 13 4,8% 0 0,0% 13 4,0%
Freunde 9 3,3% 2 3,4% 11 3,4%
Suchtberatung-/Behandlungsstelle, Fachambulanz
3 1,1% 0 0,0% 3 0,9%
Institutsambulanz 1 0,4% 0 0,0% 1 0,3%
Ambulantes betreutes Wohnen 2 0,7% 0 0,0% 2 0,6%
Einrichtung der Jugendhilfe/Jugendamt 11 4,1% 3 5,2% 14 4,3%
Arbeitsagentur/Job-Center/Arbeitsgemeinschaft
3 1,1% 0 0,0% 3 0,9%
Straßenverkehrsbehörde/Führerscheinstelle
2 0,7% 0 0,0% 2 0,6%
Gesamt 270 100,0
% 58
100,0%
328 100,0
%
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen - Schlüchtern
Jugendberatung
Beratung; Unterstützung und Begleitung für junge Menschen von 12 bis 18
Jahren, die eine Gesprächspartnerin oder einen Gesprächspartner suchen,
der ihnen bei persönlichen Problemen wie z. B. Konflikten in der Schule,
Ausbildung, Eltern, Geschwistern und Partnerinnen oder Partnern helfen kann
Beratung und Information zu Fragen, die Alkohol-, Drogen-, Tabak- und
Medikamentengebrauch, Glücks- und Computerspiele und problematisches
Essverhalten betreffen
Beratung und Unterstützung bei Fragen zu Rechten, Pflichten und
gesetzlichen Ansprüchen
Weitervermittlung und Begleitung zu anderen Beratungs- und Hilfeangeboten
Vermehrte Anfragen nach Vermittlung in eine stationäre Behandlung /
Langzeit- therapie
Offene Jugendsprechstunde jeweils dienstags von 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen - Schlüchtern
Drogenberatung
Beratung und ambulante Betreuung bei Problemen mit Alkohol, Medikamenten und Computer- und Glücksspiel bis zum 18. Lebensjahr
Beratung und ambulante Betreuung bei Problemen mit illegalen Drogen, auch in Verbindung mit Alkohol und Medikamenten, ohne Altersbegrenzung
Psychosoziale Betreuung für substituierte Drogenabhängige in der Substitutions- ambulanz Gelnhausen und in der Beratungsstelle
Vermittlung in stationäre Therapie und anderen Hilfen
Ambulante Nachsorge
Vorbereitung auf die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) nach Entzug der Fahrerlaubnis (kostenpflichtig)
Angehörigenberatung
Autonome Elternselbsthilfegruppe (Kooperationspartner)
HaLT – Hart am Limit: Beratung und weiterführende Hilfen für Kinder und Jugendliche, die durch riskanten Alkoholkonsum auffällig geworden sind und/oder nach einer Alkoholintoxikation in eine Klinik eingeliefert wurden.
Externe Beratung und suchtpräventive Gruppenarbeit in der Jugendarrestanstalt Gelnhausen
Weitere Informationen finden Sie unter www.suchthilfe-awo-mk.de
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen / HaLT-Projekt Das Projekt „HaLT – Hart am Limit“ wurde als Reaktion auf die massive Steigerung der Einlieferungen von Kindern und Jugendlichen in Krankenhäuser entwickelt und ist bereits in vielen Bundesländern eingeführt. Das Hessische Sozialministerium, die teilnehmenden Landkreise, kreisfreie Städte und Kommunen sowie die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen in Hessen unterstützen seit 2011 offiziell das Projekt und beteiligen sich an den Kosten von HaLT in Hessen. Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS) ist mit der landesweiten Projektorganisation beauftragt. 2008 konnte HaLT in Anlehnung an das Bundesmodellprojekt HaLT, unterstützt durch den Main-Kinzig-Kreis und den Förderverein Suchtprävention, gestartet werden. Seit September 2011 zählt der Main-Kinzig-Kreis in der Zusammenarbeit mit unserer Beratungsstelle zu dem festen Standort von HaLT in Hessen. Die Dauer vom Projekt und die Anschubfinanzierung sind zeitlich begrenzt. HaLT ist ein sekundärpräventives Projekt, basiert auf zwei wichtigen, reaktiven und proaktiven, Bausteinen. Der reaktive Baustein wendet sich an Jugendliche, die mit einer akuten Alkoholintoxikation (Alkoholvergiftung) in eine Klinik aufgenommen wurden. Er beinhaltet eine zeitnahe Reaktion auf das Geschehene, ein Gespräch mit den Jugendlichen, oft noch am Krankenbett – „Brückengespräch“ und dem Einbeziehen seiner Eltern in einem so genannten – „Elterngespräch“. Es findet dann ein vertrauliches, persönliches Gespräch statt. Dieses unterliegt der Schweigepflicht und ist kostenfrei. Ziel des Gesprächs ist es, eine offene Atmosphäre zu schaffen, die es ermöglicht den Alkoholkonsum zu reflektieren und über die Auswirkungen und das Risikopotential von Alkohol und seiner gesundheitlichen Folgen zu sprechen, um ein Bewusstsein für den Umgang mit der Droge Alkohol zu schaffen, damit es nicht zu erneutem Missbrauch kommt. Aus Untersuchungen wissen wir, dass 17 – 20 % der Betroffenen, die nicht betreut und beraten wurden, erneut mit einer Alkoholintoxikation auffällig werden. Die Eltern haben die Möglichkeit an einem Elterngespräch teilzunehmen, um dort ihre Fragen und Sorgen über den Vorfall zu besprechen und eine bessere Haltung für den weiteren Umgang mit dem Alkoholkonsum ihrer Kinder zu entwickeln oder zu festigen. Die Jugendlichen können in dieses Gespräch mit einbezogen werden. Der wohl wichtigste Kooperationspartner hierbei ist die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen. Seit Projektbeginn besteht eine verbindliche Zusammenarbeit. Dies ist notwendig, um eine gelungene Überleitung vom Krankenhaus in die Beratungsstelle zu erwirken. Unter dem noch präsenten Eindruck der Intoxikation ist eine rasche Intervention sehr wirksam. 2013 wurde Kontakt zu dem Stadtkrankenhaus/Kinderstation Hanau hergestellt. In einer internen Teamsitzung der Ärzte wurde das HaLT-Projekt vorgestellt und mit dem bewährten Verfahren der MKK-Kliniken installiert.
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen / HaLT-Projekt Weiterhin ist ein erlebnispädagogisches Gruppenangebot „Risiko-Check“ ein fester Bestandteil des Projekts. Hier werden den Jugendlichen ihre eigenen Risikobereitschaften und Grenzen aufgezeigt und somit die Gefahr, sich durch die ausgeprägte Risikobereitschaft dauerhaft zu schädigen, minimiert. Am Ende der Intervention findet ein so genanntes „Abschlussgespräch“ statt. Dieses erfolgt in der Regel nach Ablauf von 4 bis 8 Wochen nach dem Vorfall und gibt den Jugendlichen die Chance den aktuellen Umgang mit dem Alkohol zu schildern und die gesetzten Ziele zu überprüfen und zu festigen. Sollte es sich jedoch während der ersten Intervention ein Hinweis auf das Vorhandensein von einer komplexen psychosozialen Problematik und wird der Konsum vom Alkohol als ein Symptom für anhaltende Überforderung gesehen, werden in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen weitergehende und längerfristige Hilfemaßnahmen eingeleitet und installiert. In den meisten Fällen gibt es mindestens eine Fortsetzung der Beratung, dies wird individuell entschieden. An besonders wichtigen Ereignissen in der Stadt Gelnhausen, wie Barbarossamarkt, Faschingszug, Abiball usw. wurden von uns Wochenendrufbereitschaften in der MKK-Klinik angeboten, um schneller die Jugendlichen zu erreichen und das Fachpersonal der Klinik zu unterstützen und ggf. zu entlasten. Die Jugendsprechstunde ist ein wichtiger Bestandteil unseres HaLT-Projekts und wendet sich auch an Jugendliche, die Probleme mit anderen Substanzen haben oder eine Jugendberatung möchten. Offene Sprechzeit ist jeden Dienstag von 13:00 Uhr – 15:00 Uhr. Um gefährliches Rauschtrinken im Vorfeld zu verhindern, wurde ein proaktiver Baustein entwickelt. Zu seinen Aufgaben gehören: Schaffung kommunal verankerter Präventionsnetzwerke, konsequente Umsetzung des Jugendschutzgesetzes, Sensibilisierung der Eltern, Lehrkräften, Vereinen, Verkaufspersonal etc., sowie eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit. Dieses Netzwerk zu installieren und fortlaufend zu pflegen ist eine wesentliche und wichtige Aufgabe unserer Fachstelle für Suchtprävention in Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendförderung des Main-Kinzig-Kreises. Selbstverständlich stellen beide Bausteine eine sinnvolle Ergänzung dar. So wurde beispielhaft auf der Afterzugparty in Gelnhausen eine Präsenz von Mitarbeitern beider Bausteine eingerichtet. Die Mitarbeiter aus dem reaktiven Bereich, in Zusammenarbeit mit dem deutschen Roten Kreuz (DRK), wendeten sich an die feiernde Bevölkerung und versuchten so, die gefährlichen Situationen von vorne herein zu erkennen bzw. zu minimieren. Besonders positiv ist an dieser Stelle die Kontaktaufnahme zu Jugendlichen, die bereits ihre Erfahrungen mit dem Projekt oder unserer Einrichtung gemacht haben, zu verzeichnen.
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen / HaLT-Projekt
Fallzahlen HaLT und Jugendberatung:
Um die erfolgreiche Übermittlung von der MKK-Klinik und Stadtkrankenhaus Hanau zu uns zu gewährleisten wurden von uns 2 Formblätter für die Überweisung entwickelt. Bei einem Formblatt handelt es sich um eine Entbindung der Schweigepflicht, die es der Klinik erlaubt Daten der Jugendlichen weiter zu geben um uns dadurch eine rasche Kontaktaufnahme zur Familie zu ermöglichen. Die Übertragung der Daten erfolgt in der Regel per Fax und wir vereinbaren dann einen Termin mit den Jugendlichen und/oder den Eltern innerhalb der vorgegebenen 3 –Tages-Frist. Dies gestaltet sich, aufgrund der Unplanbarkeit der Überweisungen und eventuellen zeitlichen Problemen seitens der Eltern oder auch von unserer Seite, nicht immer einfach. Sollten die Eltern die Beratung bei uns als nicht sinnvoll erachten oder andere Gründe der Kontaktvermeidung haben, besteht die Möglichkeit der Weitergabe der Daten zu widersprechen. In diesem Fall bekommen wir ein anonymisiertes Fax, in dem uns lediglich Alter, Geschlecht und Promillewert übermittelt werden. Dies ist für uns ebenfalls von besonderer Bedeutung, da wir dadurch einen Gesamtüberblick über die Einlieferungszahlen erhalten und somit besser den Gesamtbedarf einschätzen können. Im Berichtsjahr wurden 13 Jugendliche im Rahmen des HaLT-Projektes durch die Main-Kinzig-Kliniken und das Stadtkrankenhaus Hanau an uns verwiesen oder von uns in den Kliniken aufgesucht. Dabei waren es 7 weibliche und 6 männliche Teilnehmer im Alter zwischen 13 und 18 Jahren. Bei allen Jugendlichen handelte es sich um eine reine Alkoholintoxikation. Sie kamen alle aus dem Main-Kinzig-Kreis.
bis 13 Jahre; 0 13 Jahre; 1
14 Jahre; 4
15 Jahre; 1
16 Jahre ; 4
17 Jahre; 2
18 Jahre; 1
Alter 2016
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen / HaLT-Projekt
Die größte Gruppe der Jugendlichen besuchte zu dem Zeitpunkt die Realschule und das Gymnasium.
0,1-1 ‰; 1
1,1-2,0 ‰; 8
2,1-3,0 ‰; 2
2016
1
4
5
2
1
2016
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Berufsschule
Sonstige
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen / HaLT-Projekt 4 Jugendliche (3 m / 1 w) wurden aufgrund einer Cannabisintoxikation an uns vermittelt. Insgesamt wurden 11 Elterngespräche durchgeführt. Die Möglichkeit der Weitergabe der Daten zu widersprechen wurde von 5 Familien in Anspruch genommen. Dabei handelte es sich um 5 weibliche Jugendliche, in einer Altersspanne zwischen 14-17 Jahren. Der häufigste erreichte Promillewert aller Jugendlichen lag im Durchschnitt bei 1,6 Promille. Leider mussten wir auch feststellen, dass 9 Jugendliche (5 w / 4 m) trotz der vorhandenen Schweigepflichtentbindung von uns telefonisch nicht erreicht werden konnten bzw. keinen Beratungsbedarf aufwiesen oder nicht zu dem vereinbarten Termin erschienen. Die Altersspanne umfasste das 15. – 18. Lebensjahr und der Durchschnitt lag bei 2,0 Promille. Somit liegt die Gesamtzahl, von uns bekannten Fällen, für das Jahr 2016 bei 27 Fällen. Im Berichtsjahr der Jugendsprechstunde kamen 14 Jugendliche zu mindestens einem, in der Regel aber mehreren, Beratungsgesprächen, davon 5 w und 9 m im Alter von 14 -23 Jahren. Die Jugendlichen wurden durch Kliniken, Schulsozialarbeiter, Lehrer, Jugendgerichthilfe oder in einer Kooperation mit einer anderen Hilfemaßnahme an uns vermittelt. Viele Jugendliche finden aus Eigeninitiative oder auf Rat ihrer Freunde den Weg zu uns. Neben der Alkoholproblematik ging es häufig um den intensiven Konsum von Cannabis, Probleme mit den Eltern, problematischen Medienkonsum, Schwierigkeiten in der Schule oder auch um Informationsbedarf mit der Fragestellung ab wann beginnt Sucht (?) – hierbei ging es vornehmlich um Tabakkonsum und Cannabis. Aber auch die Vermittlung in eine Langzeittherapie wurde von 5 Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Anspruch genommen.
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen / HaLT-Projekt
Kooperationspartner
Main-Kinzig-Kliniken – Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Chefarzt Dr. Hans-Ulrich Rhodius Stadtkrankenhaus Hanau – Pädiatrie, Chefarzt Dr. Winfried Krill ZKJF Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Gelnhausen und Schlüchtern Main-Kinzig-Kreis: Jugendamtsleitung Jugendbildungsreferenten Jugendgerichtshilfe Jugendhilfestation des Caritasverbandes MKK Polizeistation Gelnhausen DRK Rettungsdienst Staatliches Schulamt Hanau
Schulen: Grimmelshausen-Gymnasium Philipp-Reis-Schule Berufliche Schulen Gelnhausen Kirchliche Jugendpflege: Koordination Andreas Heller Kirchl. Jugendarbeit Gelnhausen, Hartmut Winkler Kirchl. Jugendarbeit Linsengericht, Michael Orgas Kirchl. Jugendarbeit Gelnhausen-Hailer, Andreas Kaufmann Verein Sprungbrett, Markus Pelz
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HaLT – Projekt Proaktiv
HaLT-Projekt proaktiver Baustein
Im Berichtsteil „HaLT Reaktiv“ ist unsere Klienten bezogene Statistik von 2016 detailliert aufgeführt und eine Einführung in das Konzept zum Proaktiven Teil des HaLT bereits gegeben. Wie schon bekannt ist, kam es im August 2011 zum Kooperationsvertrag zwischen dem Land Hessen, dem Main-Kinzig-Kreis und den Suchthilfe Einrichtungen der AWO. Schnell gelang es auch den Konsiliarvertrag mit den Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen abzuschließen. Mit dem Hanauer Stadtkrankenhaus gelang dies erst im Januar 2013. Mittlerweile hat sich eine stabile Zusammenarbeit etabliert.
Dem Hessentrend folgend, war auch hier im Main-Kinzig-Kreis in 2013 im Vergleich zu 2012 die Zahl der Intoxikationen (damals 125 Fälle), stark zurück gegangen, es waren über 27 %. Bedauerlicherweise konnte diese Entwicklung in 2014 nicht aufrecht erhalten werden –laut Statistischem Landesamt haben wir wieder einen Anstieg der Fälle um 17% auf 106 Personen zu verzeichnen. Glücklicherweise ist in 2015 die Zahl der intoxierten Jugendlichen wieder stark gesunken. Es war ein Rückgang von 22 Fällen auf 84 Personen mit einer Alkoholvergiftung festzustellen. Es ist vielleicht verwirrend, wenn im Jahresbericht 2016 auf hessenweite Zahlen von 2015 Bezug genommen wird. Das Statistische Landesamt gibt aber immer erst im November jeden Jahres die Zahlen des Vorjahres bekannt.
Die Ursachen für diese Dynamik sind uns nicht erklärlich, unsere Maßnahmen sind in den letzten Jahren was Anzahl und Inhalte betrifft in hohem Maße vergleichbar.
Eine Erfolgsgeschichte sind hingegen die jährlichen Netzwerktreffen –stets gut besucht und produktiv. Eingeladen und erschienen sind ein Großteil unserer Netzwerkpartner, die im Anschluss aufgeführt sind. Diese Netzwerktreffen beinhalteten Fachvorträge, Daten und Informationen zum HaLT-Projekt im MKK und eine Bestandsaufnahme was an Alkoholprävention schon geschieht und wo die einzelnen Akteure noch Handlungsbedarf sehen. Ebenfalls formuliert wurden konkrete Wünsche wie die HaLT-Koordinatoren und Mitarbeiterinnen des Reaktiven Bausteins unterstützend aktiv werden sollen.
Für die Weiterentwicklung des kommunalen Konzepts vom Proaktiven Baustein fanden auch im Berichtsjahr 2016 regelmäßige Besprechungen zwischen Jugendamt des MKK und den Suchthilfeeinrichtungen der AWO statt.
Im Rahmen des proaktiven Bausteins wurden in 2016 44 Maßnahmen/Termine, in 2015 41 Maßnahmen/Termine, größtenteils als Kooperationsprojekte von Jugendamt und Fachstelle durchgeführt. Bei diesen Maßnahmen/Veranstaltungen handelte es sich um Aktivitäten, die zum Teil die Zielgruppe Jugendliche/junge Erwachsene direkt angesprochen haben – z. B. im schulischen Setting mit Klarsichtparcour und Jugendfilmtagen oder im außerschulischen Setting z. B. in Jugendarbeit mit Teilnahme an Festen, Partys oder Veranstaltungen in Jugendhäusern.
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HaLT – Projekt Proaktiv
Weiterhin wurde in mehreren Gemeinden mit Konfirmanden bezüglich ihrer Risikokompetenz gearbeitet, dies haben im Berichtsjahr vornehmlich die Jugendarbeiter/innen der Kirchengemeinden übernommen.
Eine weitere wichtige Dialoggruppe waren Eltern, hauptsächlich im Kontext Schule.
Selbstverständlich nahm die Arbeit mit Multiplikatoren, hier Lehrkräften, Mitarbeiter von Kommunen und Handel, Vereinsvertreter etc. einen großen Teil der Arbeitszeit in Anspruch. In 2014 konnte auch die Vereinbarung zum Umgang mit Alkohol im MKK verabschiedet werden, sie wurde inzwischen von allen Bürgermeistern/innen des MKK ratifiziert. Nachdem im Jahr 2014 erstmals ein Runder Tisch zum Thema Abiturfeiern stattfand, hat sich mittlerweile ein Szenario entwickelt, wie diese oft heiklen Veranstaltungen gehandelt werden können. Vertreter von Ordnungsamt, Polizei, Schulen und die HaLT-Koordinatoren besprachen sehr erfolgreich Strategien zum Umgang mit diesen Festivitäten – es kam zu keiner uns bekannten Störung und keiner Intoxikation.
Ein zeitaufwendiges und leider oft heikles Feld, sind die Faschingszüge hier im Kreisgebiet. Soweit es uns personell möglich ist, sind wir bei den Planungs- und Sicherheitsgesprächen in den betreffenden Kommunen anwesend und auch bei den Faschingsumzügen vor Ort und halten Personal für den reaktiven Baustein vor. Vorab machen wir Jugendschutzrundgänge im Einzelhandel – ebenso kapazitätsabhängig. Wir müssen immer wieder konstatieren, dass unsere Interessen oft mit den Interessen der Vereine und kommerziellen Beschicker kollidieren. Leider!
Positiv herausstellen möchten wir hier die 4 Landesweiten Aktionstage des HaLT-Projektes. Sowohl 2013, 2014, 2015 und 2016 haben wir diese hier in Gelnhausen sowie in Schlüchtern im schulischen Setting und mit Präsenz/Mitarbeit unserer Netzwerkpartner durchgeführt. Wir konnten in diesen Jahren jeweils eine große Zahl von Schülern/innen erreichen. 2013 waren wir an den Beruflichen Schulen des MKK und haben mit Quizkarten das Wissen der Schülerinnen und Schüler abgefragt und dabei gute Gesprächsanlässe gehabt. Da es Preise zu gewinnen gab, war die Teilnahme und das Interesse enorm groß. Im Jahr 2014, dem WM Jahr, waren wir an der Philipp-Reis-Schule zu Gast und konnten auch die Brentano Schule (Förderschule in Linsengericht) einbinden. Unter dem Motto „Klar kickt`s sich besser – schieß dir kein Eigentor!“ haben wir einen großen Mitmachparcour mit „Menschenkicker“, Torwandschießen mit Rauschbrillen und verschiedenen Wissensstationen rund um das Thema Alkohol gemacht. In 2015 gab es unter dem Motto Grenzkenner ebenfalls einen Mitmachparcour an der Kreisrealschule. Die Schüler und Schülerinnen hatten an verschiedenen Stationen die Möglichkeit, persönliche Grenzen auszuloten und ihr Risikoverhalten zu „checken“. Das fing mit „Kistenklettern“ von der Feuerwehr an und ging über in Akrobatik und Rauschbrillenexperimente bis zum Ausfüllen der Grenzkennerkarten. Das hat nicht nur einen riesen Spaß gemacht, sondern die Kids haben mit Interesse an den Stationen mitgearbeitet und konnten so hoffentlich ihre Trinkgewohnheiten überdenken und ihre Risikokompetenz ein wenig erweitern. Dieses Konzept haben wir beim Haltaktionstag 2016 in der Stadtschule Schlüchtern im Wesentlichen beibehalten, einige Stationen wurden ausgetauscht oder von Lehrkräften übernommen. Sehr erfreulich fanden wir auch die Teilnahme von Schülerinnen und
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HaLT – Projekt Proaktiv
Schülern der Bergwinkel Förderschule, deren Lehrkräfte ebenfalls Stationen betreut haben.
Wie auch in den vergangenen Jahren hatten wir eine starke Pressepräsenz, die lokalen Zeitungen unterstützen unsere Anliegen bisher sehr interessiert und wohlwollend. Herzlichen Dank dafür an dieser Stelle!
Mehr Informationen zum Thema Alkoholprävention sind auch im Jahresbericht der Fachstelle zu finden.
Aktionen und Termine HaLT Main-Kinzig-Kreis 2016, Anlage zum HaLT-Jahresbericht
06.01. Vorbesprechung Tom und Lisa Schulung 2 Personen
14.01. Jahresplanung HaLT 2 Personen
18.01 Sicherheitsgespräch Umzug Steinau 16 Personen
20.01. Vorbereitung/ Ideenentwicklung Haltaktionstag in der HLS
27.01. Vorbereitung Umzug Steinau und Gelnhausen 3 Personen
01.02. Bad Orb Präventionsrat 11 Personen
05.02. Rundgang Gelnhausen Alkoholverkaufsstellen 16 Personen
06.02 Faschingsumzug Steinau 95 Personen
06.02. Rundgang Jugendschutz Faschingsumzug Gelnhausen 18 Personen
16.02 Nachbesprechung Umzug Steinau in der Leitstelle MKK 2 Personen
18.02. Tom und Lisa Schulung 11 Personen
18.02. Vorbesprechung JFW JuLeiCa Wochenende 7 Personen
23.02. Planung HaLT in der AWO 2 Personen
02.03. Planung HaLT Birstein an der Schule 4 Personen
04.03. Besprechung Haltaktionstag mit Beratungslehrkraft 2
22.03. Durchführung HaLT-Birstein an der Schule 48 Personen
05.04. HaLT-Planung hier im Forum 2 Personen
14.04. Klarsichtplanung/ Lehrkräfteschulung ACS 10 Personen
18.04. Klarsicht Kopernikusschule Freigericht
19.04. Klarsicht Kopernikusschule Freigericht
20.04. Klarsicht Kopernikusschule Freigericht
04.05. Planung Klarsicht Alteburgschule 4 Personen
03.05. Klarsicht Parcour ACS 65 Personen
09.05. Planung HaLT Aktionstag in SLÜ 5 Personen
11.05. Klarsicht Alteburgschule 70 Personen
17.05. Klarsicht ACS 40 Personen
18.05. Klarsicht ACS 60 Personen
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HaLT – Projekt Proaktiv
20.05. Planung Haltnetzwerktreffen 2 Personen
30.05. Planung Klarsichtparcours Brüder Grimm Schule Steinau 3 Personen
30.05. Planung HaLT SLÜ 4 Personen
15.06. HaLT Aktionstag Stadtschule Schlüchtern 170 Personen
22.06. Vorbereitung Netzwerktreffen Main-Kinzig-Kreis 2 Personen
30.06. Projekttag Alkohol und Risikokompetenz Kreuzburg Gymnasium
25 Personen
02.07. Mitmachmesse Gründau 45 Personen
05.07. Netzwerktreffen HaLT Main-Kinzig-Kreis 46 Personen
25.08. Planung HaLT 2 Personen
21.09. Lehrerfortbildung Brüder-Grimm-Schule Steinau 6 Personen
04.10. Vorbereitungstreffen Keltertag/ Aktionstag Berufliche Schulen
6 Personen
05.10. Elterninfoabend Brüder Grimm Schule Steinau 30 Personen
10.10. Apfeltag Berufliche Schulen Gelnhausen 70 Personen
12.10. Klarsichtparcours Brüder Grimm Schule Steinau an der Straße
52 Personen
16.11. HaLT-Netzwerktreffen Frankfurt/M. 34 Personen
14.12. Lehrerfortbildung Klarsicht Käthe-Kollwitz Langenselbold 8 Personen
15.12. Vorbereitungstreffen Klarsichtparcours Lehrkraft Wichern Schule
2 Personen
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HaLT – Projekt Proaktiv
Proaktives Netzwerk für das HaLT-Projekt im Main-Kinzig-
Kreis
Gesundheitsamt, Ak – Suchthilfeplanung
Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen, Stadtkrankenhaus Hanau
Bürgermeister
Ordnungsämter
Schulpsychologischer Dienst Staatliches Schulamt Hanau und Schule und
Gesundheit
Beratungslehrerkräfte im MKK
Jugendamt mit Jugendbildungswerk des MKK
Jugend- und Drogenberatung DW Hanau mit Fachstelle Prävention
Schulsozialarbeit des ZKJF und kirchliche Schulsozialarbeit „Ansprechbar“
Gelnhausen, Gründau und Wächtersbach
Polizei/Netzwerk für Gewalt
Jugendkoordinatoren der Polizei für MKK und Kommunal
Polizeidirektion Süd – Ost – Hessen
Kreiselternbeirat
Facharbeitskreis der kommunalen Jugendpflege FKJ
Presse
Evangelische Dekanate (Konfirmanden und deren Eltern, Kirchliche
Jugendarbeit)
Förderverein Suchtprävention
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen/Substitutionsambulanz
Bericht zur Psychosozialen Beratungssprechstunde
Einleitung
Die im Jahr 2006 installierte Sprechstunde zur Sicherstellung der psychosozialen Beratung und die Auswertung der Ergebnisse in den folgenden Jahren, zeigt die deutliche Notwendigkeit der Fortführung des Angebots. Im März 2010 löste sich die Substitutionsambulanz aus den Räumlichkeiten des Gesundheitsamtes und bezog die Praxis in der Philipp-Reis-Straße in Gelnhausen. Durch den Umzug haben die Klienten nicht nur bessere Anbindung an den Bahnhof, sondern es wurden auch zusätzliche Räume für die psychosoziale Beratung, fachärztliche und psychologische Betreuung eingerichtet. Die neue Praxis wurde von Klienten schnell angenommen und mittlerweile hat sie genauso sicheren Stand wie auch die Jahre zuvor im Gesundheitsamt. Die Behandlungsrichtlinien für die Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger sieht eine Beratung der behandelten Patienten grundsätzlich und obligat vor. Gängige Praxis ist üblicherweise eine Kooperation zwischen den behandelnden Ärztinnen und Ärzten sowie den Suchtberatungsstellen. In dieser Praxis wird der Patient aufgefordert sich bei der Beratungsstelle vorzustellen und das dortige Angebot zu nutzen. Mit der Schaffung eines an die Substitutionsambulanz angebundenen Beratungsangebotes wird die Bewegungsrichtung umgekehrt. Statt der Patienten, die sich zum Berater bemühen (müssen, sollen), kommt der Berater zu den Patienten. Dies hat Vorteile, da erfahrungsgemäß einige Patienten den Aufwand, die Beratungsstelle aufzusuchen, scheuen und eine direkte Kontaktaufnahme im Rahmen der Substitutvergabe niedrigschwelliger erscheint und somit eher Beratung zu Stande kommt. Nachteilig könnte auf die Patienten wirken, dass sie von den behandelnden Ärzten unverzüglich zur Beratung „geschickt“ werden und so der Eindruck von Zwang entsteht. Im Beratungsgespräch wird dies thematisiert und es zeigt sich, dass eine Gesprächsführung mit der Prämisse der Freiwilligkeit dennoch gewährleistet werden kann, wenn dieser fremdmotivierte Einstieg offen angesprochen wird. Als Besonderheit, seit dem Personalwechsel im Juli 2008 und Juni 2015, wird für die Migrantengruppe – Aussiedler bzw. Spätaussiedler und türkischstämmige Mitbürger– ein Beratungsangebot in der Muttersprache Russisch und Türkisch angeboten. Dies vereinfachte nicht nur den Beratungsprozess aufgrund des besseren sprachlichen Verständnisses, sondern ermöglichte für viele der KlientenInnen erst den Zugang zu den Suchthilfeeinrichtungen. Üblicherweise wird von den Patienten eine Schweigepflichtentbindung gegenüber den behandelnden Ärzten eingeholt. Diese Schweigepflichtentbindung dient der Abstimmung zwischen den Ärzten und dem Berater.
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen/Substitutionsambulanz
Ergebnisse
Die psychosoziale Beratung ist als Sprechstunde angelegt. Das bedeutet, dass üblicherweise keine zeitintensiven bzw. längerfristigen Beratungen erbracht werden. Die Kontakte sind kurz gehalten und haben aktuelle Themen zum Inhalt. Aus den gleichen Gründen wurde auf eine umfängliche Dokumentation verzichtet, da der Dokumentationsaufwand den Beratungsaufwand sonst übersteigen würde. Im letzten Jahr konnten auch zusätzliche Beratungsstunden innerhalb der Beratungsstelle eingerichtet und angeboten werden. Der zeitliche Umfang für die oben erwähnte Dokumentationsarbeit, sowie für Beratungstermine innerhalb der AWO, betrug im Jahr 2016 - 79 Stunden.
Termine
Zwischen dem 13.01.2016 und dem 28.12.2016 fanden 47 Beratungssprechstunden (141 Zeitstunden) statt. Davon waren 22 am Sonntag und 25 am Mittwoch.
Anzahl der Kontakte
Minimum Maximum Gesamt Mittelwert
Sonntag (n=22)
1 13 154 8
Mittwoch (n=25)
0 5 38 2
Gesamt (n=47) 0 13 192 4 Tabelle 1 Übersicht der Beratungstermine 2015
Die Ambulanz ist inzwischen täglich, 365 Tage im Jahr, geöffnet. So wurde das bestmögliche Versorgungsangebot eingerichtet und erreicht. Die Vergabe von Substitutionsmitteln am Sonntag wurde vor allem von Menschen mit Vollzeitberufsfähigkeit genutzt. Die relativ niedrige Auslastung der Termine am Mittwoch lässt sich durch die niedrigeren zeitlichen Ressourcen im Vergleich zum Sonntag erklären. So werden am Mittwoch ca. 1,5 Std. und am Sonntag ca. 4,5 Std. Präsenzzeit angeboten.
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen/Substitutionsambulanz
An dieser Stelle ist positiv zu verzeichnen, dass einige der Klienten eine tragfähige Arbeitsbeziehung zu den Beratungsdiensten der AWO aufgebaut haben und die Beratung dadurch nicht nur an zeitlicher Intensivität, sondern auch an Themen wie: Vergangenheitsaufarbeitung, realistische Zukunftsperspektiven, Unterstützung der Bewerbungsverfahren, Partnerschaft usw. gewann. Da man die Suchterkrankung nicht von allen diesen Themen losgelöst sehen kann und darf, stabilisierte sich immer mehr die allgemeine Lebenslage der Klienten und dadurch eröffneten sich neue Perspektiven auf dem Weg des Gesundwerdens. Durch die positiven Erfahrungen dieser Klienten fanden immer mehr Klienten den Mut sich auf das Beratungsangebot einzulassen.
Klientenkontakte
An den 47 Beratungstagen fanden insgesamt 192 Patientenkontakte mit 76 Einzelpersonen statt, davon 57 männliche und 19 weibliche PatientInnen. Damit wurde der größte Teil aller in Behandlung befindlichen Patienten erreicht. Der Anteil der Frauen liegt bei einem Viertel (25 %).
Abb. 1 Geschlecht
Frauen ; 25%
Männer ; 75%
Geschlecht
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen/Substitutionsambulanz
Die Inanspruchnahme der Beratungssprechstunde war von deutlich unterschiedlicher Intensität. So nahmen weit über ein Drittel der Klienten (43 %) das Beratungsangebot nur einmalig wahr. Bei dieser Gruppe handelt es sich überwiegend um Menschen, die Angebote anderen Träger am jeweiligen Wohnort nutzten. Die Verbindlichkeit über die Wahrnehmung dieser externen Angebote wird an Hand der Bestätigungen und dem Austausch mit anderen Trägern gewährleistet. Mehr als die Hälfte aller Patienten in der Substitutionsambulanz (57 %) nutzte das Angebot mehrfach (mit einer Spanne von zwei bis neun Kontakten) im Jahr 2016. Eine Person (1 %) ist Intensivnutzer und war an einer regelmäßigen Beratung interessiert.
Männer Frauen Gesamt
n % n % n %
1 Kontakt 27 35 % 6 8 % 33 43 %
2-3 Kontakte 17 24 % 6 8 % 23 32 %
4-9 Kontakte 13 17 % 6 7 % 19 24 %
10 und mehr Kontakte
0
0 % 1 1 % 1 1 %
Summe 57 19 76 100 % Tabelle 2 Kontakthäufigkeit
Beratungsinhalte Im Mittelpunkt der meisten Beratungsgespräche steht die Substanzstörung als solche. Je nach Bedarf der Patienten werden unterschiedliche Themen dazu erörtert. Dazu zählen Gespräche über
den bisherigen Verlauf der Substitutionsbehandlung
weitere Planung hinsichtlich der Behandlung (z. B. Wechsel des Substituts)
Krisenintervention bei Beikonsum
Konflikte mit behandelnden Ärzten (i. d. R. entstehend aus Regelverletzungen)
Analyse von Rückfallfaktoren
Vorbereitung auf Behandlung / drogenfreies Leben u. v. m.
Vermittlung in eine Entgiftung und/oder Langzeittherapie Ebenso kommen allgemeine psychosoziale Fragen aus den Bereichen Beruf, Arbeitslosigkeit, Finanzen, Recht, Kinder, Partnerschaft in den Beratungsgesprächen zur Sprache.
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen/Jugendarrestanstalt
Zusammenfassung Mit der Fortführung der Beratungssprechstunde in der Substitutionsambulanz konnte die erfolgreich eingeführte psychosoziale Beratung begleitend zur Substitutionsbehandlung weiter etabliert werden. In 192 Beratungskontakten wurden 76 Personen und ihren Angehörigen mit zeitlichem Umfang von gesamt 220 Zeitstunden versorgt und erreicht.
Externe Drogenberatung in der Jugendarrestanstalt (JAA)
Gelnhausen Die externe Drogenberatung im Rahmen der Jugendarrestanstalt Gelnhausen befasst sich mit der Beratung und Information der jugendlichen Insassen bei illegalen Drogen sowie auch Alkohol, Medikamente und Glücksspiel. Die Drogenberatung in der JAA trägt einen so genannten sekundärpräventiven Charakter. Es hat sich gezeigt, dass 100 % der Jugendlichen bereits Vorerfahrungen mit legalen Substanzen aufweisen konnten und ca. 80 % davon mit illegalen Substanzen in Kontakt gekommen sind. Die Themen problematischer Medienkonsum, sowie Glücksspielsucht wurden ebenfalls vermehrt zum Gegenstand der Beratung. Das Experimentieren bzw. Probieren gehört zum „Normalverhalten“ im Jugendalter. Während es den meisten Jugendlichen gelingt, nach einer Probierphase normale Konsummuster zu entwickeln, gleiten manche Jugendliche in missbräuchliche Verhaltensmuster ab, die langfristig zur Abhängigkeit führen können. Die Beratung hat die Verhinderung einer Suchtentwicklung zum Ziel, es soll die Entwicklung von riskanten zu missbräuchlichem Konsum und zu Abhängigkeit verhindert werden. Mit vorliegenden Rausch- und Missbrauchserfahrungen gewinnt hier, neben der Vermittlung von Lebenskompetenz, auch die Reflexion von Konsum- und Missbrauchsverhalten an Bedeutung. Für viele Jugendliche ist das der erste Kontakt zu den Drogenberatungsdiensten und somit auch die Chance, diese für sich in Anspruch zu nehmen und an einer evtl. vorliegenden Problematik zu arbeiten. Je früher eine Gefährdung erkannt wird und die Jugendlichen adäquate Unterstützung erhalten, desto geringer sind die Folgeschäden ihres Konsumverhaltens. Da Jugendliche noch keine stabilen Konsumformen entwickelt haben, ist die Chance auf Verhaltensänderung in einem hohen Maße gegeben.
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen/Jugendarrestanstalt Im Rahmen einer dreistündigen interaktiven Gruppenveranstaltung, die wöchentlich, in der Regel donnerstags, veranstaltet wird, werden die oben genannten Themen gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeitet. In der Zeit ist es den Teilnehmern möglich, frei von ihren Konsumerfahrungen zu berichten. Dadurch wird ihnen die Möglichkeit geboten, von ihren Erfahrungen gegenseitig zu profitieren. Vielen Jugendlichen ist die Gefahr einer Entwicklung zur Abhängigkeit durch den regelmäßigen Konsum nicht bewusst. Durch die Sensibilisierung wird es ihnen dann oftmals deutlicher. Aus den beruflichen Vorerfahrungen der Gruppenleitung werden die Themen der Beratung auf HIV und Hepatitis – Aufklärung und Prävention bei Nachfragung mit aufgegriffen. Die Jugendlichen äußern einen Bedarf im persönlichen Gespräch mit den Mitarbeitern der JAA und werden von ihnen für die Einzelberatung empfohlen. Manchen Jugendlichen fällt die Problemeinsicht hinsichtlich riskanten Konsums von legalen und illegalen Drogen schwer. Deshalb werden sie von den Mitarbeitern der JAA in die Einzelberatung „geschickt“. Grundsätzlich unterscheidet sich die Beratung in ihrer Intensität, Einzelfallorientierung und Suche nach möglichen individuellen Lösungswegen. Die Jugendlichen nehmen diese Beratungsform dankbar an. In Einzelfällen entsteht ein Kontakt zu der Beratungsstelle nach der Entlassung. Die Themen im Einzelgespräch sind Suchtreflexion, Wege aus der Sucht, das Aufzeigen von Therapiemöglichkeiten. Einzelne Jugendliche nutzen die Einzelgespräche, um aus ihrer Vergangenheit und den möglichen Ursachen ihres Konsums zu berichten sowie auch darüber, wie es zum Arrest kam. In den Einzel- und Gruppengesprächen werden die einzelnen Drogen sowie ihre Wirkungen und Gefahren besprochen sowie Therapiewege und Wege der Rückfall- vermeidung. In der Vergangenheit konnten wir bei einigen Jugendlichen zurück verfolgen, dass sie die aufgezeigten Therapiewege in Anspruch nahmen bis hin zur Therapievermittlung oder dass sich ihr Konsum insgesamt auf längere Zeit verringerte, da noch Drogenberatungen vor Ort aufgesucht wurden, außerhalb des Arrests. Zwischen dem 06.01.2016 und dem 28.12.2016 fanden im Jugendarrest insgesamt 98 Veranstaltungen statt, davon 51-mal die Einzelberatung, in der Regel zu zwei Zeitstunden – gesamt 102 Stunden und 47-mal die Gruppenberatung zu je vier Zeitstunden, insgesamt 188 Stunden.
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Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen/Jugendarrestanstalt
Mit Vor- und Nachbereitung der Termine, Erstellung der Bescheinigungen und Dokumentation sind 49 Zeitstunden anzusehen. Die Gesamtarbeitszeit für 2016 beläuft sich auf 339 Zeitstunden. Im Einzelgespräch wurden insgesamt 198 Jugendlichen, davon 180 männliche und 18 weibliche im Alter von 15 – 23 Jahren beraten. Anzahl der Jugendlichen in entsprechenden Altersstufen
14 Jahre; 2
15 Jahre; 10
16 Jahre; 26
17 Jahre; 28
18 Jahre; 35
19 Jahre; 35
20 Jahre; 23
21 Jahre; 23
22 Jahre;
13
23 Jahre; 1
ab 31.07. bis 17.12.2015
36
Jugend- und Drogenberatung Gelnhausen/Jugendarrestanstalt
Die Jugendlichen aus der Einzelberatung nehmen in der Regel auch immer an der Gruppe teil.
431 Jugendlichen kam 2016 die Gruppenberatung zugute, davon 59 weiblichen und 372 männlichen. Die Altersstruktur der Gruppenteilnehmer wird nicht gesondert erfasst. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen uns weiterhin eine gute Kooperation für das kommende Jahr.
372
59
07.01. - 26.11.2015
männlich
weiblich
37
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Main-Kinzig
BETREUTES EINZELWOHNEN
Suchthilfeeinrichtungen der Arbeiterwohlfahrt Berliner Str. 45
63571 Gelnhausen Tel.: 06051 – 91 55 88-2 Fax: 06051 – 91 55 88-5
eMail: [email protected]
38
Betreutes Einzelwohnen der AWO-Suchthilfeeinrichtung Gelnhausen
TRÄGER: Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Main-Kinzig e. V. FINANZIERUNG: Landeswohlfahrtsverband Hessen 12 Plätze PERSONAL: Natalie Diehl Diplom Sozialpädagogin Mobiltel.: 0176 - 52 15 36 15 eMail: [email protected] Seyda Gelien Diplom Sozialpädagogin Mobiltel.: 0157 – 510 153 43 eMail: [email protected] SITZ: in den Räumlichkeiten der Suchthilfeeinrichtungen der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Main-Kinzig e. V. 63571 Gelnhausen, Berliner Str. 45 Telefon: 06051 – 91 55 88-2 Fax: 06051 – 91 55 88-5 ZUSTÄNDIGKEITS- BEREICH: Bereich Gelnhausen SPRECHZEIT: Termine nur nach Vereinbarung
39
Betreutes Einzelwohnen
Personenkreis:
Erwachsene (ab 21. Lebensjahr) abstinent lebende Suchtmittelabhängige
die eine ambulante oder stationäre Therapie abgeschlossen haben oder sich
in einer ambulanten Maßnahme befinden
die nach BUB Richtlinien substituiert werden
die im Main-Kinzig-Kreis ansässig sind, mit dem Schwerpunkt Gelnhausen und Umgebung
die motiviert sind ein suchmittelfreies Leben zu führen
Gesetzliche Grundlage für die Finanzierung des betreuten Einzelwohnens
durch den Landeswohlfahrtsverband sind die §§53 – 60 des SGB XII § 53 Abs. 1 – 3 Leistungsberechtigte und Aufgabe
(1) Personen, die durch eine Behinderung im Sinne von § 2 Abs. 1 Satz 1 des Neunten Buches* wesentlich in ihrer Fähigkeit , an der Gesellschaft teilzuhaben, eingeschränkt oder von einer solchen wesentlichen Behinderung bedroht sind, erhalten Leistungen der Eingliederungshilfe, wenn und solange nach der Besonderheit des Einzelfalles, insbesondere nach Art oder Schwere der Behinderung, Aussicht besteht, dass die Aufgabe der Eingliederungshilfe erfüllt werden kann. Personen mit einer anderen körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung können Leistungen der Eingliederungshilfe erhalten.
(*Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen)
(2) Von einer Behinderung bedroht sind Personen, bei denen der Eintritt der Behinderung nach fachlicher Erkenntnis mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist. Dies gilt für Personen, die für vorbeugende Gesundheitshilfe und Hilfe bei Krankheit nach den §§ 47 und 48 erforderlich ist, nur, wenn auch bei Durchführung dieser Leistungen eine Behinderung einzutreten droht.
(3) Besondere Aufgabe der Eingliederungshilfe ist es, eine drohende Behinderung zu verhüten oder eine Behinderung oder deren Folgen zu beseitigen oder zu mildern und die behinderten Menschen in die Gesellschaft einzugliedern. Hierzu gehört insbesondere, den behinderten Menschen die Teilnahme am leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen oder zu erleichtern, ihnen die Ausübung eines angemessenen Berufs oder einer sonstigen angemessenen Tätigkeit zu ermöglichen oder sie so weit wie möglich unabhängig von Pflege zu machen.
Dieser Paragraph sieht eine Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Menschen vor. Zu einer möglichen Hilfestellung unter diesem Gesichtspunkt zählt das betreute Einzelwohnen.
40
Betreutes Einzelwohnen
Aufgaben und Ziele des betreuten Einzelwohnens, sowie der Umfang der Hilfe
werden vom Landeswohlfahrtsverband in folgender Weise beschrieben:
Stabilisierung und Weiterentwicklung von lebenspraktischen Fähigkeiten /
Fertigkeiten,
Selbständige Lebensführung und weitest gehende Unabhängigkeit von
Betreuung,
Hinführung zu einer angemessenen Tagesstruktur, Ausbildung oder
Erwerbsfähigkeit, sowie Freizeitgestaltung,
Stabilisierung der physischen und psychischen Gesundheit,
Erhaltung bzw. Verbesserung von Mobilität und Orientierung,
Bewältigung von Konflikt- und Krisensituationen,
Bewältigung von behinderungs-, alters- und krankheitsbedingten
Abbauprozessen,
Aufrechterhaltung und Verbesserung der Partizipation am Leben im sozialen
Umfeld.
41
Betreutes Einzelwohnen
Personalsituation und Rahmenbedingungen Im Jahr 2016 kam es zu keinen personellen Veränderungen im Bereich betreutes Einzelwohnen, es konnten alle Klienten im vollen Umfang versorgt werden. Die gegenseitige Vertretung wurde gewährleistet. Die Erbringung der Leistung durch Fachleistungsstunden gestaltete sich auch in dem Jahr 2016 unproblematisch. In diesem Zeitraum wurden für Klientinnen und Klienten in einer Spanne von 120 bis 147 Fachleistungsstunden Betreuung individuell erbracht. Die folgende Tabelle gibt den Leistungsumfang der einzelnen Fachleistungsstundenstufen wieder.
Fachleistungsstunden pro Jahr
Fachleistungsstunden pro Monat
Ehem. Schlüssel (z. Vergleich)*
99 8,25 1:12
120 10 1:10
147 12,25 1:8
198 16,5 1:6
288 24 1:4,5
343 28,6 1:3,5
*Der ehem. Schlüssel bezieht sich auf eine 100% Stelle
Die Stufungen der Fachleistungsstunden sind ein nun bewährtes Maß, um auf individuelle Bedürfnisse nach Betreuung reagieren zu können. Auf eine Besonderheit der Verwendung dieser Zeitressourcen in einem ländlich strukturierten Raum soll an dieser Stelle besonders hingewiesen werden. In einem Versorgungsbereich wie dem Main-Kinzig-Kreis leben die Klientinnen und Klienten in einem großen Einzugsbereich und es werden z. T. erhebliche Ressourcen für Fahrten benötigt.
42
Betreutes Einzelwohnen Das Planungsgremium der Hilfeplankonferenz, insbesondere der LWV, folgte bisher weitgehend unseren Vorschlägen zum Betreuungsaufwand. Für die Auswertung des Fachleistungsstundenmodells ist allerdings eine Berücksichtigung von Fahrtaufwendungen in ländlich strukturierten Räumen zu empfehlen. In gewisser Regelmäßigkeit wiederkehrende Ankündigungen der politischen Entscheidungsebene zur Überführung der Wiedereingliederungsmaßnahmen nach § 53 SGB XII vom Landeswohlfahrtsverband (LWV) in die Zuständigkeit der Kommunen, führen zu Verunsicherungen im gesamten System des Betreuten Wohnens. Die Leistungsanbieter, so auch die AWO, haben einen hohen Grad der Zufriedenheit, im Hinblick auf die professionelle und fachlich gute Zusammenarbeit mit dem LWV, als entscheidender Verwaltungsinstanz. Die im Verfahren mit dem LWV und der örtlichen Hilfeplankonferenz geschaffenen Standards fachlich guten Handelns, sind wertvoll und es sollte bei einer früher oder später kommenden Änderung der Verwaltungszuständigkeiten streng auf die Sicherung dieses Standards geachtet werden.
43
Betreutes Einzelwohnen
Klientinnen und Klienten Jahresüberblick 2015
Klient FLS* Geschlecht Status
1 120 m Erwachsener mit Drogenproblematik
2 147 m Erwachsener mit Drogenproblematik
3 147 m Substituiert
4 147 w Therapienachsorge
5 120 m Erwachsener mit Drogenproblematik
6 147 m Therapienachsorge
7 120 w Erwachsene mit Drogenproblematik
8 147 m Erwachsener mit Drogenproblematik
9 120 m Erwachsener mit Drogenproblematik
10 147 m Erwachsener mit Drogenproblematik
11 120 m Erwachsener mit Drogenproblematik
12 198 w Erwachsene mit Drogenproblematik
13 147 m Erwachsener mit Drogenproblematik
* Fachleistungsstunden; die Mehrfachangaben verdeutlichen einen flexiblen Umgang mit dem Instrument der Fachleistungsstunde. So wurde je nach Bedarf im Betreuungsverlauf das Fachleistungsstundenvolumen in Absprache mit dem LWV verringert oder erhöht.
Zum 01.01.2016 waren 9 Plätze im Betreuten Einzelwohnen belegt
Im Verlauf des Jahres 2016 wurden 4 Klienten neu in das Betreute Wohnen aufgenommen
1 Klient beendet das betreute Einzelwohnen mit dem erfolgreichen Abschluss der stationären Therapie und ambulanten Nachsorge, sowie der Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt
44
Betreutes Einzelwohnen
1 Klient beendete das betreute Einzelwohnen, da er seinen Lebensmittelpunkt in eine andere Region verlegte
2 Klienten begannen mit einer beruflichen Ausbildung
2 Klienten fanden eine Vollzeiteinstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt
2 Klienten wurden auf dem zweiten Arbeitsmarkt beschäftigt
Im Jahr 2016 wurden insgesamt 13 Klientinnen und Klienten durch unsere Einrichtung betreut.
Bei den anderen Klienten konnte eine deutliche Reduktion des Beigebrauchs und die Anzahl der Rückfälle erreicht werden. Die allgemeine Lebenssituation wurde stabilisiert und die Klienten formulierten neue Lebensziele für sich. Psychiatrische Zusatzdiagnosen wie Depression, Schizophrenie oder Persönlichkeitsstörungen sind in unterschiedlicher Ausprägung Teil der Störungen, die die betreuten Klientinnen und Klienten mit aufweisen. Durch Einbeziehung bzw. Kooperation mit anderen Diensten, wie z. B. dem sozialpsychiatrischen Dienst des MKK, wird versucht auf diese Störungen fachgerecht reagieren zu können. Psychiatrische Zusatzdiagnosen kommen bei der Mehrheit des betreuten Klientels vor. Eine eher geringe Ausprägung erlaubt meist die Betreuung fortzusetzen, bei stärkerer oder akuter psychiatrischer Störung sind die Grenzen des Betreuten Wohnens erreicht und eine Weitervermittlung in spezialisierte Dienste wird nötig.
45
Betreutes Einzelwohnen
Kooperationspartner
MKK o Psychiatriekoordination o Substitutionsambulanz o Sozialpsychiatrischer Dienst o Psychiatrische Tagesklinik GN o Sozialamt o KCA – Kommunales Center für Arbeit o aqa – Gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit und Qualifizierung und
Ausbildung , GmbH MKK o Jugendamt o Caritas
LWV Hessen
Bewährungshilfe Wächtersbach
Behindertenwerk Gelnhausen
Bildungszentrum Hermann Hesse Frankfurt
Gesetzliche Betreuer
Arbeitskreis Betreutes Einzelwohnen
Therapieeinrichtungen
Schuldnerberatung
Gelnhäuser Tafel
Entgiftungskliniken und Psychiatrien
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen uns weiterhin eine gute Kooperation für das kommende Jahr.
46
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Main-Kinzig
FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION Suchthilfeeinrichtungen der Arbeiterwohlfahrt
Berliner Str. 45 63571 Gelnhausen
Tel.: 06051 – 91 55 88-4 Fax: 06051 – 91 55 88-5
e-Mail: [email protected] Internet: www.suchthilfe-awo-mk.de
Jahresbericht 2016
47
Informationen über die Fachstelle für Suchtprävention
TRÄGER: Arbeiterwohlfahrt
Kreisverband Main-Kinzig e. V.
FINANZIERUNG: Hessisches Sozialministerium
Main-Kinzig-Kreis Eigenmittel des Trägers
PERSONAL: Dagmar Wieland, Dipl.-Pädagogin
Leiterin der Fachstelle, Stellvertretung Dienststellenleitung (Weiterbildung in Gestalttherapie) Stellenumfang: 90 % für Präventionsfachstelle und HaLT-Projekt- Proaktiv Multiplikatorin für „Eigenständig werden“ IFT-Nord Multiplikatorin PEP – Suchtprävention in Förderschulen
Multiplikatorin für „Kinder aus suchtbelasteten Familien“
Multiplikatorin für „Tom und Lisa“ Multiplikatorin „Netbag“ - Medienabhängigkeit Multiplikatorin Prev@work Multiplikatorin „Klasse Klasse“
Honorarmitarbeiter: Christopher Hustedt, Student Lehramt
SUPERVISION/
PRAXISBERATUNG: Stefanie Wooning, Supervisorin
SITZ der Fachstelle für Suchtprävention:
In den Räumlichkeiten der AWO-Suchthilfeeinrichtungen Berliner Straße 45 63571 Gelnhausen Telefon: 06051 – 91 55 88-4 Fax: 06051 – 91 55 88-5 e-Mail: [email protected]
ZUSTÄNDIGKEITS-
BEREICH: Main-Kinzig-Kreis ohne die Städte Hanau und Maintal
SPRECHZEITEN: Termine nach Vereinbarung
Feste Sprechzeiten können wegen des häufigen Außendienstes nicht angeboten werden
48
Informationen über die Fachstelle für Suchtprävention
Angebote der Fachstelle für Suchtprävention
(Kurzfassung)
Koordination suchtpräventiver Aktivitäten in der Region
Fortbildung und Seminare für Erzieher/innen, Lehrer/innen, Jugendarbeiter/innen, Eltern und anderen Multiplikatoren
Ausarbeitung, Durchführung und Begleitung von Projekten zur Suchtprävention
Informationsveranstaltungen zum Thema Sucht und Suchtvorbeugung in Schulen, Kindergärten und mit Vereinen
Initiierung suchtpräventiver Netzwerke (Präventionsbeiräte / Arbeitskreise), Gremienarbeit
Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Sucht und Suchtvorbeugung
Einrichtung einer Fachbibliothek und Mediensammlung
Sammlung und Weitergabe von Informationsmaterial Konkrete Angebote / Projekte sind auch auf unserer Website und im Fortbildungsprogramm von Schule und Gesundheit des Staatlichen Schulamts Hanau – Landesschulamt zu finden.
49
Fachstelle für Suchtprävention
Arbeitsbericht der Fachstelle für Suchtprävention Im vergangenen Jahr gab es zwei dominierende Themen: Jugend und Alkohol und Jugend und Cannabis, letzteres verstärkt im Vergleich zu den Vorjahren. Zu beiden Themen gab es Veranstaltungen und Angebote sowohl für Lehrkräfte oder weitere Multiplikatoren, als auch für Schüler und Schülerinnen. Erreicht haben uns auch Nachfragen für Maßnahmen im Kontext geflüchtete junge Menschen. Auch dafür wurden Angebote entwickelt und im Jahr 2017 umgesetzt. In der originären Arbeit der Fachstelle – mit den verschiedenen Dialoggruppen -nehmen seit vielen Jahren Projekte mit Substanzbezug, meist Alkohol, Nikotin und Cannabis (oder Medien im Bereich der Verhaltenssüchte) viel Platz ein. Die aktuellen Geschehnisse erfordern gerade in diesem Bereich einen verstärkten Einsatz – wir können uns bedauerlicherweise nicht nur auf die Vermittlung von allgemeinen Lebenskompetenzen, also der reinen Primärprävention, beschränken. Um diesen Notwendigkeiten gerecht zu werden, wurden wie in den vergangenen Berichtsjahren an vielen Schulen - verteilt im gesamten Einzugsbereich der Fachstelle und auf alle Schulformen bezogen – Projekttage durchgeführt. Die Aufgabe der Fachstelle war dabei zum einen die Konzeptentwicklung gemeinsam mit den Schulen, sowie die „Akquise“ weiterer Projektbeteiligter und natürlich auch eine aktive Beteiligung am Projekttag. Bewährt hat sich bei diesen Projekttagen die Form des Stationenlernens. Das konnten wir durch den Erwerb und Einsatz des Klarsicht-Koffers - Medienkoffer zur Alkohol und Tabakprävention der BZgA - an vielen Schulen, unabhängig von der Schulform, des MKK`s problemlos und effizient umsetzen. Wir konnten mittels des Klarsicht-Koffers – oft im Tandem mit Jugendamt / Jugendbildungswerk und anderen Kooperationspartnern – intensiv mit Schülern und Schülerinnen aller Schulformen zum Thema Alkohol und Nikotin arbeiten. Im Vorfeld fand eine Multiplikatorenschulung statt, um die Lehrkräfte mit dem Material vertraut zu machen und eine „moralinfreie“ Haltung zu vermitteln. Ergänzend zum Klarsichtkoffer haben wir auch Filme eingesetzt, analog der Jugendfilmtage der BZgA. Im Bereich der Cannabisprävention wurden Module für den Einsatz im Unterricht entwickelt, die Jahr 2017 nochmals überarbeitet wurden und in der Methodentasche Cannabisprävention (Kifferkoffer) als Paket für Schulen oder Jugendhilfeeinrichtungen zur Verfügung stehen. Wir werden im Jahresbericht 2017 ausführlicher berichten.
50
Fachstelle für Suchtprävention Ein voller Erfolg war auch der hessenweite HaLT- Aktionstag, der wieder unter dem Motto des letzten Jahres „Grenzkenner – wo ist deine Grenze beim Alkohol“ stattfand. In Kooperation mit vielen Kollegen/innen aus den Schulen in Schlüchtern - Stadtschule und Bergwinkelschule - und Trägern der Jugendhilfe haben wir diesen Aktionstag an der Stadtschule mit den Schülern und Schülerinnen der Jahrgangsstufen sieben, acht und neun, es waren 170 Jugendliche, durchgeführt. An verschieden Stationen hatten die SchülerInnen die Möglichkeit, ihre persönlichen Grenzen auszuloten und ihr Alkoholkonsumverhalten zu reflektieren. Dies ging vom Vertrauenssprung über Experimente mit den „Rauschbrillen“, der neuen Station „Partyspiele ohne Alkohol“ bis zum Ausfüllen der „Grenzkennerkarten“ die wir übrigens mit großem Erfolg noch weiterhin einsetzen. Die Station „Partyspiele ohne Alkohol“ ist aus dem „Tom und Lisa“ Koffer, ein Methodenpaket zur Alkoholprävention, das ergänzend zum Klarsichtparcours eingesetzt wird. Im Berichtsjahr fanden 2 Multiplikatoren Schulungen dazu statt. Es wurden zum einen Beratungslehrkräfte fortgebildet, zum anderen KollegInnen aus der Jugendarbeit/ Schulsozialarbeit, die nun berechtigt und befähigt sind dieses Projekt in Absprache mit der Fachstelle durchzuführen. Die Jugendlichen sollen mit unseren Angeboten dazu gebracht werden, ihr Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen, sich selbst akzeptable Regeln zu geben und Verhaltensalternativen für sich zu entdecken. Diese Arbeit lässt den pädagogischen Zeigefinger weitgehend stecken, die Jugendlichen werden da abgeholt wo sie stehen und können daher ihre neugewonnen Einsichten eher integrieren. Im Rahmen von „Netz mit Webfehlern“ wurde ebenfalls wieder eine Veranstaltung zur Medienkompetenz durchgeführt. Dies war eine Fortbildung für Beratungslehrkräfte und interessierte Lehrkräfte des Grimmelshausen Gymnasiums. Mit der Ausbildung zum „Präv@work“ Trainerin im Bereich der Betrieblichen Suchtprävention hat die Fachstelle nun die offizielle Erlaubnis, Seminare zur Betrieblichen Suchtprävention unter diesem geschützten Titel durchzuführen. Allerdings kam es bislang zu keinem Angebot nach diesem Programm, da die dort geforderten 2 Seminartage leider nicht den Anforderungen/Bedarfen der Betriebe entsprechen – die Fachstelle Suchtprävention Berlin ist gerade dabei das Konzept bezüglich dieser Realitäten zu überarbeiten. Wir allerdings die Kooperation mit der Firma EON- UNIPER Fortsetzen und ein Seminar mit unserem eigenen Programm für die Auszubildenden anbieten. Weiterhin gab es Absprachen mit dem Gesundheitsamt und der Personalabteilung des MKK`s und weiteren Kreisangegliederten Behörden, es wurden für 2017 insgesamt 5 Seminare für die Nachwuchskräfte terminiert.
51
Fachstelle für Suchtprävention Wie im letzten Jahresbericht schon vermutet, hat sich das Thema „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ auch im Berichtsjahr 2016 nicht zu einem Selbstläufer entwickelt. Es gab zwar in den letzten Jahren Nachfrage und vereinzelte Fortbildungen, das Interesse könnte/müsste aber größer sein! Zumal mit den bisherigen Fortbildungen erst ein Anfang gemacht ist, es gilt nun auch Angebote für die betroffenen Kindern und Jugendlichen zu schaffen. Doch auch dies gestaltet sich nicht einfach – geeignete und interessierte Kooperationspartner sind vorerst nicht in Sicht. Auch die Finanzierung dieser Angebote liegt noch in weiter Ferne – auch wenn wir jetzt schon gesichert wissen, dass ein Drittel der Kinder später selbst an Sucht erkranken und/oder andere Störungen aufzeigen wird.
Erfreulich war im Berichtsjahr, dass wir von Schulen zu Projekten einladen wurden, mit denen wir bis dato noch keine kontinuierliche Zusammenarbeit hatten. Nach Rücksprache mit der Schulleitung der Brüder-Grimm-Schule in Steinau wurden eine Elterninformationsveranstaltung, eine Lehrkräftefortbildung und ein Projekttag mit der 8. Jahrgangsstufe zur Alkohol- und Tabakprävention durchgeführt. Wie schon oben erwähnt haben wir ein ergänzendes Projekt zum Klarsichtparcours, „Tom und Lisa“. Dieses Modul, wird vorwiegend in Schulen in der 7. und 8. Klasse durchgeführt wird. Es umfasst 2 Unterrichtseinheiten à zwei Zeitstunden, in denen sich die Jugendlichen im Rahmen eines Planspieles mit den Risiken eines übermäßigen Alkoholkonsums auseinandersetzen. Die „Story“ ist, Tom und Lisa planen eine Geburtstagsfeier, die dann aus dem Ruder läuft. Mit vielen Übungen und Methoden reflektieren die Jugendlichen die Vor- und Nachteile einer Party mit oder ohne Alkohol. Für die Durchführung von „Tom und Lisa“ ist die vorherige oder anschließende Teilnahme am Klarsichtparcours eine zwingende Voraussetzung – für sich alleine steht dieses Projekt nicht! An dieser Stelle möchten wir allen Kooperationspartnerinnen und –partnern und Förderern unseren Dank aussprechen und den Wunsch, auch weiterhin mit ihnen so produktiv und respektvoll zusammen zu arbeiten – so wie dies in den vergangenen Jahren der Fall war.
Herzlichen Dank!!!
52
Fachstelle für Suchtprävention
Statistik 2016 Seit 2011 werden Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit und Großveranstaltungen nicht mehr ausgewertet / gezählt, was im Durchschnitt zu einem Rückgang der erreichten Personen geführt hat. Die Anzahl der in „Dotsys“ gezählten und ausgewerteten Maßnahmen belief sich im Berichtsjahr 2016 auf 116 Maßnahmen. Mit diesen Maßnahmen haben wir in 2016 insgesamt 1644 Personen erreicht. Davon waren 917 Personen Endadressaten und 727 Multiplikatoren. Dies sind weniger Personen als in den Vorjahren – wir haben im Berichtsjahr allerdings auch keine Großveranstaltungen durchgeführt. Die meisten Veranstaltungen waren Kooperationsveranstaltungen mit anderen Institutionen und Trägern. Nachfolgende Grafik erläutert das Setting (Umfeld / Arbeitsfeld) in dem die Maßnahmen stattfanden. Schule mit allen Schulformen war wie in den letzten Jahren mit 59 Maßnahmen das Haupttätigkeitsfeld. Danach folgen Tätigkeiten in der Jugendarbeit bzw. im Freizeitbereich. In etwa gleich geblieben sind Maßnahmen im Bereich Politik / Kommune, was auf den Proaktiven Teil des HaLT-Projektes zurückzuführen ist. Die relativ hohe Anzahl von Maßnahmen im Strafwesen ist auf das sekundärpräventive Gruppenangebot in der Jugendarrestanstalt in Gelnhausen zurück zu führen. Im kirchlichen Setting handelte es sich meist um Veranstaltungen für Konfirmanden und deren Eltern. Settings 2016
9
3 7
10
1
16
2 4
59
0 5
15 14
0
9
1 0 0
10
20
30
40
50
60
70
53
Fachstelle für Suchtprävention Rückläufig sind im Vergleich zu 2015 (97) waren Maßnahmen ohne Substanzbezug 2016 ( 81). Bei den Maßnahmen mit Substanzbezug, standen der Alkohol gefolgt von Tabak und Cannabis im Vordergrund, mit steigender Tendenz, ebenso wie die Thematisierung von Medien und Internet. Inhaltsebene 2016
81
75
66
15
1
44
11
3 6
0 2 2
41
25
0
36
16
0 0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
54
Fachstelle für Suchtprävention Inhaltsebene 2015
97
74 70
8 3
31
4 3 3 1 7 4
34
22
2
19
7 0
0
20
40
60
80
100
120
55
Fachstelle für Suchtprävention
Schwerpunkt und fast gleich wie in den letzten Berichtsjahren waren Maßnahmen auf der Strukturgestaltenden und konzeptionellen Ebene und Maßnahmen zur Vermittlung von Informationen, um die Hälfte zurückgegangen im Vergleich zu 2015 (14%) sind dagegen die Alternativen Erlebnisformen. Konzeptionelle Ebene 2016
Alternative Erlebnisformen;
7% Frühintervention;
4%
Informations- vermittlung; 40%
Bildung kiritscher Einstellungen; 8%
Kompetenzförderung
8%
Normenbildung; 1%
Srukturgestaltende Maßnahmen; 32%
56
Fachstelle für Suchtprävention
Die nachfolgenden Grafiken erläutern mit welchen Methoden/Tätigkeiten 2016 vorwiegend gearbeitet wurde. Dabei führend wie in den Vorjahren sind Tätigkeiten der Vernetzung und der Koordination, gefolgt von Maßnahmen des Trainings und Schulungen. Umsetzungsebene 2016
10
3
22
6 11
2 1 5
0
48
0
10
20
30
40
50
60
57
Fachstelle für Suchtprävention
Gremien die in den Berichtsjahren von der Fachstelle
regelmäßig besucht oder veranstaltet wurden:
Arbeitskreis für die Beratungslehrer für Suchtprävention und Drogenfragen
Dienstversammlungen der Beratungslehrer für Suchtprävention und Drogenfragen des Staatlichen Schulamts Hanau
Arbeitskreis Hessischer Präventionsfachkräfte (AHEP Süd und landesweites Treffen)
Fachkonferenz der kommunalen Jugendarbeit MKK
Förderverein Suchtprävention
Netzwerktreffen HaLT im Main-Kinzig-Kreis
Landeskoordinationstreffen HaLT
GPV- Steuerung( MKK- Gesundheitsamt)
PSAG – Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Ostkreis