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Internationale Weltraum-station Nobel, 31. Mai 2053.
… und vergessen wir niemals, dass dieser Mann, der heute unsere Station verlassen
wird, der engagierteste Techniker in der Geschichte der Raum-
fahrt ist und bleibt!
... Mit seinen 10.986 Tagen, die er im
Weltraum verbracht hat, ist Terry Flint eine LEBENDE LEGENDE! Herzlichen
Glückwunsch zum Ruhestand, Onkel
Terry!
Danke, Alexia! Das war sehr über-
trieben … aber sehr nett!
KüSS-CHEN!
Auf Onkel Terry! Hip!
Hip! Hurra!
DiE GE-SCHENKE! DiE
GESCHENKE!
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Hast du auch nichts
verges-sen?
Ich glaube nicht. Und falls in meiner Kabine noch eine Unterhose von mir liegen sollte, dann kannst du sie mir ja noch
vorbeibringen, Travis.
Auf ein Wiedersehen,
Terry!
Wir werden wohl versuchen
müssen, ohne dich ZURECHTZUKOMMEN,
Terry.
Bis bald, Jungs! Und macht gefälligst mal die
Brücke sauber, das ist hier keine
Müllhalde!
Terry?
Ja?
Dein Exoskelett! Versprich mir, es sechs Wochen lang zu tragen und immer dein Kal-zium einzunehmen. Ich möchte nicht, dass
du deinen Ruhestand im Rollstuhl verbringen musst, okay?
Ach ja … Ähm … Na ja, ich glaube, dass ich das nicht brauchen
werde …
Wie?!
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Kann ich mal kurz mit dir reden?
Es ist so: Auf meiner Abschiedsfeier wollte ich es nicht sagen, aber ich denke, ich werde noch ein bisschen im Weltraum bleiben können.
Wo denn?
In der Raumfabrik Samuel Earp. Die suchen da ein Faktotum …
Ich habe mich beworben und sie geben mir eine
Probewoche.
Und wie willst du dahin kommen?
Es ist nur eine Flugstunde von hier. Ich dachte, dass du mich dort absetzen könntest … Es wäre doch ein bisschen
umständlich, erst zur Erde hinunter und dann morgen mit einem Linienflug
wieder zurück zu fliegen.
Hast du schon unter-schrieben?
Noch nicht. Ich hab doch
gesagt, es ist erst mal eine Probe-
woche.
Sehr gut! Dann steig jetzt ins Schiff, und wir reden auf dem Rückflug darüber.
Sag mal, Junge, du versuchst doch nicht
etwa gerade, für mich Entscheidungen
zu fällen?
Du steigst jetzt ins Schiff, und wir reden später darüber, verstanden?
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Die UNO hat zurzeit ein Auge auf die Raumfabrik Samuel Earp geworfen. Es ist gut möglich, dass dort illegal nanotechnolo-
gische Waffen hergestellt werden.
Woher weisst du das?
Es muss dir genügen, dass ich es
weiss.
Mit solchen Argumenten wirst du mich nicht umstimmen können, mein Junge.
Wenn wir in Paris sind, werde ich dich nicht mehr
davon abhalten können, zurück in den Weltraum zu fliegen, Onkel Terry. Aber bis dahin wirst du brav dein Exoskelett
anziehen und versuchen, ein wenig zu schlafen, okay?
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Meine Frau, mein Sohn und ich sind am 7. Mai 1997 in die Eichenhain-
Siedlung gezogen. Wir gehörten damit zu den ersten Bewohnern.
Lucy, hast du eigentlich die Telekom
wegen dem zweiten Telefonanschluss
angerufen?
Nein, tut mir leid. Der Herr wird sich also mit seinem Internetzugang noch ein
paar Tage gedulden müssen.
Wie immer war auch mein
chroNiSCH SCHLECHT GE-
LAUNTER SCHWAGER PHiL AUS LiVERPOOL MiT VON DER PARTiE.
Internet! Pah! In fünf Jahren kräht
kein Hahn mehr danach!
Und, kleiner Bruder, wie
gefällt es dir?
Das sind doch nur beschissene, horizontal angelegte Hasenställe!
Ihr habt da mehr als eine Million Francs reingesteckt, und die Wände sind noch
feucht! Wie soll das erst in ein paar Jahren aussehen?
Auch wenn sich Phils Vorhersage in puncto Internet als komplett
falsch erweisen sollte, hatte er damit, was das Haus betraf,
leider Recht.
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Aber wie alle professio-nellen Schwarzseher war Phil für seine Freunde und Verwandten eine moderne
Kassandra geworden. Wenn er etwas ankündigte, wollte
niemand daran glauben.
Ihr macht einen Fehler, Patrice. Du und mein
Schwesterherz, ihr habt euch verschuldet, und das für eine
Bruchbude, die einstürzen wird, bevor ihr sie abbezahlt habt. Es mag nur eine halbe Stunde von Paris entfernt sein, aber bald
wird das Ganze keinen Pfifferling mehr
wert sein.
Gib mir doch mal die Kohle
rüber.
Im Herbst 2002 fieberte unser Sohn Halloween entgegen.
Bereit für heute Abend,
Terence?
Logo! Mama macht nur noch
MEiN TOLLES WELTRAUM-monsterKostüm fertig, und dann
komme ich!
Phil war gerade aus Manchester City ange-kommen … Es war einige Tage, nachdem der erste Riss in der Wand aufgetaucht war ...
Also einige Monate vor dem ersten Prozess.
Sechs von unseren Nachbarn haben das gleiche
Problem … bei einem anderen senkt sich die Bodenplatte ab.
Wenn eine Unebenheit im Gelände die Ursache dafür ist,
seid ihr übel dran!
Und wie läuft die Arbeit?
Na, du weisst ja, im Moment bei den
Fluggesellschaften …
Aber es ist vor allem Lucy, um die ich
mir Sorgen mache.
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