d-inside10/14 1 Keule Antibiotikum: Es geht meist ohne
Oktober 2014
d-insideFach- und Brancheninformationen des
Schweizerischen Drogistenverbands
2 d-inside10/14
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Nahrungsergänzung Nahrungsergänzung
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Inhalt & Editorial
Health Claims nach EU-Recht«Vitamin C erhöht die Eisenaufnahme»
oder«KaliumträgtzurAufrechterhaltung
einesnormalenBlutdrucksbei»–diessind
nichtdieBeschreibungenvonIndikationen
auf Arzneimitteln, sondern sogenannte
HealthClaims,nährwert-undgesundheits-
bezogeneAngabenaufNahrungs-undNah-
rungsergänzungsmitteln. Health Claims
dürfennur fürPräparateverwendetwer-
den, die einen vorgegebenen Gehalt der
ausgelobten Inhaltsstoffe nachweisen
können.Istdieserfüllt,könnendiepassen-
denHealthClaimsaufderPackungundin
der Werbung zur Beschreibung der Wir-
kungderentsprechendenStoffeverwen-
detwerden.
InderSchweizstehendenHerstellernvon
Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmit-
telnseitAnfangJahr200solcherClaimszur
Verfügung.BeiderAuswahldergültigen
HealthClaimshatsichdieSchweizstarkan
die Bestimmungen in der EU angelehnt.
DieEuropäischeBehördefürLebensmittel-
sicherheit (EFSA) hatte ursprünglich die
Aufgabe,rund4600nährwert-undgesund-
heitsbezogeneAngabenwissenschaftlich
zu bewerten. Übrig geblieben sind 222
HealthClaims,dienuninderEUzugelas-
sensind.WelcheChancenundHindernisse
die neuen Bestimmungen der Health
Claims in der Schweiz für Hersteller von
Nahrungsergänzungsmitteln und für die
Drogerienbedeuten,lesenSieabSeite8.
Einesistjedenfallsklar:Obessichumein
PräparatmitoderohneHealthClaimhan-
delt,dieBedürfnissederKundenkönnenin
jedemFallmiteinerkompetentenFachbe-
ratungambestenberücksichtigtwerden.
Elisabeth Huber
In Kürze
5 Aktuelles aus der Branche
Fokus
12 Antibiotika-Resistenzen entgegenwirken
Branche
7 Kaliumiodidtabletten: Grosse Austauschaktion
8 Neue Health Claims beschäftigen die Branche
11 Mehr Spielraum mit längeren Ladenöffnungszeiten
16 Vernetztes Arbeiten in der Naturheilmittel-Lernwoche
29 Ankündigung Generalversammlung und Delegiertenversammlung
Interview
18 Regula Stähli und Frank Lüscher, Geschätsleitungs - mitglieder der Bälliz Apotheke + Drogerie
Wissen
22 Die androgenetische Alopezie und andere Haarausfall-Formen
26 Pollenallergiker leiden immer stärker
Rubriken
25 Arbeit und Recht: Schwangerschaft und Mutterschaftsurlaub
30 Stellenmarkt
31 Rundheraus
Impressum d-insideOffiziellesOrgandesSchweizerischenDrogistenverbands,Postfach3516,2500Biel3,[email protected],www.drogerie.ch
Geschäftsführung: Martin Bangerter;Kommunikationsleitung: HeinrichGasser (hrg); Redaktion: Lukas Fuhrer (ful); An zei gen verkauf: MonikaMarti(mma),[email protected];Fachliche Beratung: JuliaBur-gener (WissenschaftlicheFachstelle),AndreaUllius (Drogist HF); Layout: OdetteMontandon;Druck: W.GassmannAG,BielTitelbild:FlaviaTrachsel
Abonnemente: AntonellaSchilirò,Telefon0323285030, [email protected];ISSN1662-338X;Fr.75.–/Jahr,2.AbonnementFr.56.–,zuzüglich2,5%MWSt. Auflage:5833Ex.(notariellbeglaubigt)
Weitere spannende Informationen finden Ihre Kundinnen und Kunden auf: www.vitagate.ch
d-inside ist das Medium der
«Angestellte Drogisten Suisse»
Geschäftsstelle und Rechtsberatung: RegulaSteinemann,Gerbergasse26,Postfach644,4001Basel,Tel.0612614545Mitgliederwesen und Kasse: RetoKarichwww.drogisten.org; [email protected]
WirsindGönnerdesSDVundderESD
4 d-inside10/14
Inscription à la journée d’information du 3 novembre 2014
Prenez votre destin en main! Inscrivez-vous maintenant! Nehmen Sie Ihre Zukunft in die Hand. Melden Sie sich jetzt an!
Anmeldung für den Informationstag vom 3. November 2014
Name / Nom: Vorname / Prénom:
Adresse / Adresse: PLZ Ort / NPA localité:
E-Mail / Courriel: Telefon / Téléphone:
Délai d’inscription pour la journée d’information:Jeudi 30 octobre 2014
Anmeldeschluss für den Informationstag:Donnerstag, 30. Oktober 2014
ESD-Ausbildungszyklus 2015 –17 Eine Zukunft mit Perspektiven
InformationstagMontag, 3. November 2014, 14.00 bis 17.00 Uhr.Alle interessierten Personen sind herzlich willkommen.
PrüfungsfächerArzneimittelkunde, Biologie, Chemie, Heilpflanzenkunde, Betriebs- und Verkaufskunde inkl. kaufmännisches Rechnen. Sie erhalten eine CD-ROM mit Übungsaufgaben zur Prüfungsvorbereitung.Kandidatinnen und Kandidaten mit Berufmaturitätszeugnis oder gymnasialem Maturitätszeugnis sind von der Aufnahmeprüfung dispensiert.
BesprechungstagWir beantworten Ihre Fragen zum Prüfungsstoff am Donnerstag, 12. März 2015.
AufnahmeprüfungMittwoch, 25. März 2015
Beginn des Ausbildungszyklus 2015 –17Montag, 17. August 2015
EinschreibefristDie Einschreibefrist für sämtliche Kandidatinnen und Kandidaten ist der 28. Februar 2015.
ESD-Cycle de formation 2015 –17 Des perspectives pour l’avenir
Journée d’informationLundi 3 novembre 2014, 14h00 – 17h00. Toutes les personnes intéressées sont les bienvenues.
Branches soumises à l’examenConnaissance des médicaments, biologie, chimie, connaissance des plantes médicinales, gestion et vente y compris calcul commercial. Pour vous préparer à l’examen d’admission, vous recevrez des exercices sur CD-ROM. Les titulaires d’une maturité professionnelle ou gymnasiale sont dispensé(e)s de l’examen d’admission.
Journée de discussionNous répondrons à toutes vos questions relatives à la matière de l’examen d’admission le jeudi 12 mars 2015.
Examen d’admissionMercredi 25 mars 2015
Début du cycle 2015 –17Lundi 17 août 2015
Délai d’inscriptionLe délai d’inscription pour tous les candidat(e)s est fixé au 28 février 2015.
Weitere Information + Anmeldung an / Informations complémentaires et inscription à:
École supérieure de droguerie Rue de l’Évole 41 2000 Neuchâtel Téléphone 032 717 46 00 Fax 032 717 46 09 [email protected] www.esd.ch
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E S D É C O L E S U P É R I E U R E D E D R O G U E R I E
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d-inside 10/14 1
Antibiotiques: on peut souvent faire sans
Octobre 2014
d-inside Informations professionnelles et spécialisées de l’Association suisse des droguistes Votre d-inside actuel!
E-Zigaretten: Giftige Schwermetalle Die Schadstoffe von E-Zigaretten sind für Passivraucher
zwarwenigertoxischalsdievonherkömmlichenZigaretten
–ganzungefährlichscheinensiejedochnichtzusein.For-
scherderUniversityofSouthernCaliforniaregistriertenei-
neinsgesamtzehnfachniedrigereSchadstoffmengealsin
normalemZigarettenrauch,wiesenaberSchwermetallewie
BleinachundmassentoxischeChrom-Werte,diebeiher-
kömmlichenZigarettenüberhauptnichtauftauchen.Die
MetallpartikelstammenvermutlichausderKartuscheder
E-Zigaretteselbst,nichtausderverdampftenLösung.pte
Darmbakterien als neuer Therapieansatz gegen AllergienBakterien,dienatürlichimmenschlichenVerdauungssys-
temvorkommen,könnenlauteinerStudiederUniversityof
Chicago helfen, Allergien zu verhindern. Die Studie hat
nachgewiesen,dassClostridienbeiMäuseneineAllergie
gegenErdnüsseblockierenkönnen.AlsneuenBehand-
lungsansatz haben die Wissenschaftler angedacht, die
BakterienentwederinTablettenformzuverabreichenoder
ihreWirkungmiteinemneuenMedikamentzuerzielen.
HintergrundderForschungsarbeitsindvermehrteHinwei-
sedarauf,dassBakterieneineRollebeimweltweitenAn-
steigenvonAllergienspielen.pte
Um die Aufnahme in die Sektion und in den SDV bewerben sich:
Sektion: SG/TG/AR/AI
ManuelaAmhof
DrogerieWaldstattAG
Dorfstrasse24
9104Waldstatt
Sektion: SG/TG/AR/AI
NadjaSpeck
DropaDrogerieAppenzell
Zielstrasse13/CoopCenter
9050Appenzell
Einsprachen sind innert 14 Tagen an den Zentralvorstand des SDV, Postfach 3516, 2500 Biel 3, zu richten.
Neue Drogeriemitglieder
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Adresse / Adresse: PLZ Ort / NPA localité:
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Anmeldeschluss für den Informationstag:Donnerstag, 30. Oktober 2014
ESD-Ausbildungszyklus 2015 –17 Eine Zukunft mit Perspektiven
InformationstagMontag, 3. November 2014, 14.00 bis 17.00 Uhr.Alle interessierten Personen sind herzlich willkommen.
PrüfungsfächerArzneimittelkunde, Biologie, Chemie, Heilpflanzenkunde, Betriebs- und Verkaufskunde inkl. kaufmännisches Rechnen. Sie erhalten eine CD-ROM mit Übungsaufgaben zur Prüfungsvorbereitung.Kandidatinnen und Kandidaten mit Berufmaturitätszeugnis oder gymnasialem Maturitätszeugnis sind von der Aufnahmeprüfung dispensiert.
BesprechungstagWir beantworten Ihre Fragen zum Prüfungsstoff am Donnerstag, 12. März 2015.
AufnahmeprüfungMittwoch, 25. März 2015
Beginn des Ausbildungszyklus 2015 –17Montag, 17. August 2015
EinschreibefristDie Einschreibefrist für sämtliche Kandidatinnen und Kandidaten ist der 28. Februar 2015.
ESD-Cycle de formation 2015 –17 Des perspectives pour l’avenir
Journée d’informationLundi 3 novembre 2014, 14h00 – 17h00. Toutes les personnes intéressées sont les bienvenues.
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Examen d’admissionMercredi 25 mars 2015
Début du cycle 2015 –17Lundi 17 août 2015
Délai d’inscriptionLe délai d’inscription pour tous les candidat(e)s est fixé au 28 février 2015.
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Zu gute Hygiene begünstigt Typ-1-DiabetesFür die Zunahme von Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen ist zu viel Sauberkeit mitverantwortlich.
EineuropäischesForschungsprojektkommtzumSchluss,dasseineübertrie-
beneHygienedieUrsachefürTyp-1-DiabetesbeiKindernundJugendlichensein
könnte,undnichtwielangeangenommendiebestePräventiondagegen.
Finnland,einesderLändermitdenhöchstenLebensstandardsundmiteinertop
Gesundheitsversorgung,hatweltweitdiehöchsteInzidenzvonDiabetes.Jen-
seitsderGrenzeimnordwestrussischenKarelien,woderLebensstandardviel
niedriger ist als der europäische
Durchschnitt, liegt die Inzidenz
sechsMaltiefer.DerMangelanIn-
fektionenindenerstenLebensjah-
renkönnezueinemdysfunktiona-
len Immunsystem führen, was
Allergien und Autoimmunerkran-
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d-inside10/14 7
Kaliumiodidtabletten: Neue abgeben, alte entsorgenIn einer gigantischen Aktion versorgt der Bund die Bevölkerung mit neuen Kaliumiodidtabletten, die bei einem Kernkraftwerk-Störfall zum Einsatz kämen. Die Drogerien sind ein wichtiger Partner.
Rund 300 Drogerien in der Nordwest-
schweiz bekommen im September Post
vonderArmeeapothekedesBundesamts
fürVerteidigung,Bevölkerungsschutzund
Sport(VBS).DieDrogeriendienendemVBS
alsAbgabe-undSammelstellenfürKalium-
iodidtabletten,diedieBevölkerunginder
UmgebungvonKernkraftwerkenimFallei-
nesradioaktivenUnfallseinnehmenmuss.
AlsReaktionaufdieReaktorkatastrophein
FukushimahatderBundesratdiesenRadi-
usvon20auf50Kilometervergrössert.Bei
derAustausch-undNeuverteilungsaktion,
beiderderBundindenkommendenMona-
tendievorzehnJahrenletztmalseingela-
gertenJodtablettenersetzt,sindalsodeut-
lich mehr Drogerien betroffen als bisher.
ZusammenmitdenApothekenkommtih-
neneinewichtigeRollezu.
EntschädigungZuerst erhalten die Drogerien und Apo-
thekendieneuenTabletten,dieimErnstfall
dieSchilddrüsevorradioaktivemJodschüt-
zensollen.«JenachGemeindegrössewer-
den wir einen oder mehrere Kartons à
250Schachteln liefern»,sagtKarin Jordi,
Co-Leiterin des Projekts «Austausch und
NeuverteilungKaliumiodidtabletten».Die-
seRationdienthauptsächlichdazu,Neuzu-
zügermitdemPräparatzuversorgen.Denn
werheuteschonimUmkreisvon50Kilome-
ternzueinemderfünfSchweizerKernkraft-
werkelebt,erhältseinepersönlichenJodta-
bletten direkt von der Armeeapotheke
zugeschickt.EinenormerlogistischerAuf-
wand: Betroffen sind rund 4,9 Millionen
Warum Kaliumiodidtabletten?BeieinemKernkraftwerksunfallkannradioaktivesJodindieUmgebungaustreten.Dieses
wirdvomMenschendurchdieAtemluftaufgenommenundreichertsichinderSchilddrü-
sean.MitderEinnahmedesListe-D-MedikamentsKaliumiodid65AApotwirddieSchild-
drüsemitnormalemJodüberschwemmt,sodasssiewährendeinergewissenZeitkeinwei-
teresJodmehraufnehmenkann.DieKaliumiodidtabletteschütztsodieSchilddrüsevor
radioaktivemJod,dasdurchdieStrahlunglangfristigzuSchilddrüsenkrebsführenkann.
Branche
LeibstadtBeznau I und II
Gösgen
MühlebergRund 300 Drogerien im Radius von 50 Kilometern um die Schweizer Kernkraftwerke dienen als Abgabe- und Sammelstellen für Kaliumiodid-tabletten.
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HintergründezurVersor-
gungderBevölkerungmit
Jodtabletten.
Menschen.EinGangindieDrogeriedrängt
sich für die betroffenen Haushalte aber
dennochauf.DieDrogerienundApotheken
sindnämlichauchSammelstellen fürdie
abgelaufenen Tabletten. «Die Grossisten
oder ein von der Armeeapotheke beauf-
tragtesUnternehmenwerdendiealtenTab-
letten abholen und der Verbrennung im
Hochtemperaturverfahren zuführen», er-
läutertKarinJordi.FürdieDrogerienentste-
healsokeinZusatzaufwand,unddiekos-
tenloseAbgabesowiedieRücknahmeder
MedikamenteseiauchkeinNullsummen-
spiel:«DrogerienundApothekenwerden
fürjedeentgegengenommeneundjedeab-
gegebenePackungentschädigt.»
Fachinformationen im KompendiumNachdemabSeptemberderFachhandelmit
den neuen Kaliumiodidtabletten beliefert
wird,erhaltendieHaushaltevoraussichtlich
imNovemberdieneuenPackungen.Aufei-
nembeigelegtenInformationsblattinacht
SprachenerfährtdieBevölkerungdasWich-
tigste zu Anwendung und Aufbewahrung
des Medikaments. Das Drogeriepersonal
kannsichaufFragenanhandvonFachinfor-
mationenausdemKompendiumvorberei-
ten.DieArmeeapothekeundderSchweize-
rische Drogistenverband koordinieren die
weitereKommunikation,sodassdieDroge-
rienrechtzeitigallenötigenInformationen
zurgrossenAustausch-undNeuverteilungs-
aktionerhaltenwerden. Lukas Fuhrer
8 d-inside10/14
Health Claims – Hindernis und ChanceSeit Anfang Jahr orientieren sich gesundheitsbezogene Aussagen auf Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmitteln an EU-Recht. Für Hersteller hat das Beschränkungen mit sich gebracht, für produzierende Drogerien mehr Spielraum.
EineausgewogeneundaufindividuelleBe-
dürfnisse abgestimmte Ernährung wirkt
sichzweifelsohnegünstigaufdasWohlbe-
finden aus. Auch einzelne Lebensmittel
könnenEigenschaftenaufweisen,dieder
Gesundheitzuträglichsind.BeimBummel
entlangdenSupermarktregalenversucht
unsheutejedochbaldjedesMüesli,jedes
JoghurtundjedeMargarinevonihrerge-
sundheitsförderndenWirkungzuüberzeu-
gen.«Fettarm»oder«zuckerfrei»sinddie
Lebensmittel,odersiewerbengleichmit
einer gesundheitsfördernden Wirkung:
«Beta-Glucane tragen zur Aufrechterhal-
tungeinesnormalenCholesterinspiegels
imBlutbei»kannetwaaufeinerMüeslipa-
ckungprangen.Dienährwert-undgesund-
heitsbezogenenAngaben,diesogenann-
ten Health Claims, finden sich immer
häufigeraufLebensmitteln(sieheKasten).
Anfang2014stiegdieZahlderzugelasse-
nenClaimsinderSchweizvon30auf200.
GrundwardieAnpassungderGesetzean
dasLebensmittelrechtderEU.DieLebens-
mittelindustrienutztdieHealthClaimsak-
tiv,umihreProduktezubewerben.Inder
DrogeriebranchesindsiefürdieeinenHin-
dernis,fürdieanderenChance.
Natürliche Produkte haben es schwerSeitüber50JahrenstelltdieBio-StrathAG
inHerrlibergeinerfolgreichesAufbauprä-
parather.DasBundesamtfürGesundheit
genehmigtefürdasProduktbisherdieAus-
lobungvonEigenschaftenwie:«Erhöhtdie
Widerstandskraft» oder «erhöht die kör-
perlicheundgeistigeLeistungsfähigkeit».
Mit dem Inkrafttreten der neuen Health
ClaimsAnfangJahristdiesnichtmehrmög-
lich.DieEuropäischeBehördefürLebens-
mittelsicherheitschreibtvor,dassVitamin-
undMineralstoffpräparate15Prozentder
empfohlenen Tagesdosis eines Vitamins
Branche
oderMineralstoffsenthaltenmüssen,da-
miteinegenaudefinierteAussagezuderen
Wirkunggetroffenwerdenkann.Beiden
Strath-Kräuterhefe-Präparatenistdasaber
nichtmöglich,erklärtSilke Winter,techni-
sche Direktorin der Bio-Strath AG: «Auf-
geschlossene Hefe, wie sie in unseren
Produktenvorkommt,istnichtcharakteri-
sierbar, es handelt sich nicht um einen
StoffmiteinerklarenStrukturformel.Aber
nurfürsolcheeindeutigdeklarierteStoffe
lassensichHealthClaimsbeantragen.»So
gesehenpassenVielstoffgemischeschlicht
nicht insGedankengefügederGesetzge-
bung,meintSilkeWinter.
DieseAuffassungteiltDavid Grossmann,
Head of Product Development Food and
FoodsupplementsbeiderBioforceAG in
Roggwil.«WasdaseuropäischeRegelsys-
temnichtberücksichtigt,istdieganzheitli-
cheWirkungderNatur.EinePflanzeenthält
biszu10000Wirkstoffe,dienichtallebe-
stimmtwerdenkönnen,aberinihremZu-
sammenspielwirksamsind.»Auchfürdie
BioforceAGhabendieneuenHealth-Claim-
RegelungenzurFolge,dassgewissePro-
duktenichtmehrwiebisherausgelobtwer-
den dürfen. In solchen Fällen führe der
Weg,umeinbewährtesProdukterfolgreich
indieZukunftzuführen,meistüberdieAn-
reicherung mit einem «Claim-gebenden»
Stoff,sagtGrossmann.BeiderBioforceAG
sogeschehenmiteinemProduktmitfer-
mentierter Molke, das bereits seit 1926
denNachweiserbrachthabe,beidiversen
VerdauungsbeschwerdenAbhilfezuschaf-
fen.DemUnternehmenseinichtsanderes
übriggeblieben,alseinzusätzlichesMol-
Health ClaimsHealthClaimssindNährwert-undgesundheitsbezogeneAngaben,dieinsprachlicheroder
bildlicherFormaufEtikettenvonNahrungs-undNahrungsergänzungsmittelnundinder
Werbungfürdieseverwendetwerden.InderSchweizsinddieAngabeninderVerordnung
überdieKennzeichnungundAnpreisungvonLebensmittelnLKVgeregelt.
› Nährwertbezogene Angabenbesagen,dasseinProduktbesonderepositiveNährwertei-
genschaftenbesitzt,zumBeispiel«energiearm»,«zuckerfrei»oder«reichanVitaminC».
› Gesundheitsbezogene Angabenzeigen,dassderVerzehreinesProduktszueinemge-
sundheitlichenNutzenführenkann,zumBeispiel«CalciumwirdfürdieErhaltungnor-
malerKnochenbenötigt»oder«EisenträgtzurVerringerungvonMüdigkeitundErmü-
dungbei».
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lebe oft, dass Kunden die Packungsauf-
schriftlesenwollen,dasgibtihnenSicher-
heit.ZudemistesfürdasTeameinfacher,
wennschongewisseHinweisefürdieBera-
tungvorhandensind.»
Fachberatung bleibt zentralFreiistnichtnurGeschäftsführer,erunter-
richtetauchGalenikanderESDinNeuen-
burg.InseinenUnterrichthabendieneuen
HealthClaimsnochnichtEinganggefun-
den. Der Grund: «Unser Schwerpunkt in
derHerstellungliegtganzklaraufdenArz-
neimitteln, da wir als Drogistinnen und
DrogistenhierdieFachberatungvollaus-
spielen können. Selber Nahrungsergän-
zungsmittelzuproduzieren,kannfürein
GeschäfteineinteressanteErgänzungsein,
aber die Produkte sind halt eher aus-
tauschbar und kopierbar.» Das Anfang
2014geschaffeneBundesamtfürLebens-
mittelsicherheit undVeterinärwesen ver-
sprichtsichvondenHealthClaims,dass
siedieKonsumentenaufdemwachsenden
Markt mit Nahrungsergänzungsmitteln
und Lebensmitteln mit gesundheitsför-
dernderWirkungvorIrreführungundTäu-
schungschützen.WiedieErfahrungenvon
Hanspeter Michel, Inhaber der Drogerie
MichelinTeufen,zeigen,könnensieauch
dasGegenteilbewirken:«WennKundener-
zählen,dasssieihreVerdauungsbeschwer-
dennichtloswerden,wosiedochtäglich
einprobiotischesJoghurtessen,zeugtdas
ehervoneinerVerwirrungdurchdieClaims
auf diesen Produkten. Wir als Fachleute
wissen,dassdieKonzentrationderBakte-
rienvielzugeringist,umeinetherapeuti-
scheWirkungzuerzielen,aberderKunde
lässtsichverleiten.»
DasssolcheProduktedieDrogeriedirekt
konkurrieren, denkt Michel allerdings
nicht:«WennmanwirklicheinLeidenhat,
suchtmandochBeratungbeieinerFach-
person.»SeverinFreisiehtinderFachbe-
ratung, die die Drogerie zu den eigenen
RezepturenwieauchzujenenderIndust-
riepartnermitliefernkann,einenentschei-
denden Wettbewerbsvorteil gegenüber
denGrossverteilern.UndDavidGrossmann
vonderBioforceAGfindet:«Jemehrsich
dieProduktegleichen,destomehrwirdder
Verkauf zur Vertrauenssache. Zentral ist
undbleibtalsoeinekompetenteFachbe-
ratung.»
Lukas Fuhrer
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derBioforceAGenthaltenallerdingsdiefür
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Zugelassene Aussagen in der Drogerie verwendenIn den Labors der Drogerien können die
neuenRegelungenzurAuslobungvonNah-
rungsergänzungsmittelneineChancedar-
stellen, so die Einschätzung von Drogist
Severin Frei.Frei istGeschäftsführerder
Toggenburg-DrogerieAbderhaldeninWatt-
wilundleitetdortdieEntwicklungvonEi-
genspezialitäten.Rund600eigeneRezep-
turenhatdieDrogerie imSortiment.Der
grössteTeildavonsindArzneimittel,etli-
che Präparate sind aber auch als Nah-
rungsergänzungsmittelkonzipiert.«Bisher
habenwirbeiNahrungsergänzungsmitteln
auf Auslobungen von Indikationen fast
gänzlichverzichtenmüssen.Nunkönnen
wir unsere Produkte mit der Liste der
HealthClaimsüberprüfenundmitzugelas-
senenAussagenergänzen.»Inder«Verord-
nungüberdieKennzeichnungundAnprei-
sungvonLebensmitteln»sinddieaktuell
erlaubten Claims zu Inhaltsstoffen von
-CyclodextrinbisZinkaufgeführt(siehe
«Zusatzinhalte entdecken!»). Auch wenn
dasDrogeriepersonaldieKundschaftjaso-
wiesozumProduktberät,siehtFreieinen
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Argumente dafürBetrachtetmandieheutigeSituation,
sostelltmanfest,dassderDetailhan-
del und somit auch die Drogerien
gegenüberderKonkurrenzteilweise
benachteiligtsind.LängereLadenöff-
nungszeitenwürdendieseUngleich-
behandlung zumTeil beheben. Fol-
gende Gründe können deshalb für
eineAusdehnungderÖffnungszeiten
sprechen:
› Während beispielsweise in Tank-
stellenrundumdieUhreinVollsor-
timent angeboten werden kann,
leidenGeschäfteindenInnenstäd-
ten weiter unter Frequenzein-
bussen.
› InDeutschlandundinGrenzregio-
nenhabendieGeschäfteamAbend
undamWochenendemassiv län-
gere Öffnungszeiten.Dies ist mit
einGrundfürdenEinkaufstouris-
mus.MitlängerenÖffnungszeiten
inderSchweizkönntedieSituation
etwasentschärftwerden.
› DasEinkaufsverhaltenhatsichum
Teil massiv verändert. Die neuen
Ladenöffnungszeitenwollendieser
gesellschaftlichen Entwicklung
Rechnungtragen.
› AuchinnerhalbderDrogeriebran-
chekönntedieWahlfreiheitfürlän-
gereÖffnungszeitenWettbewerbs-
nachteile beseitigen: Während
eineDrogerieoderApothekeinei-
nem Bahnhof heute den Betrieb
von6bis22Uhrgeöffnethat,muss
derKollegeinderStrassenebenan
um18.30Uhrschliessen.
Argumente dagegenNebendenArgumenten,diefüreine
AusdehnungderLadenöffnungszei-
tensprechen,gibtesauchFaktoren,
diebesonderskleinereGeschäftevor
neueProblemestellen:
› LängereÖffnungszeitenbedeuten
mehrPersonalaufwand.Esistfrag-
lich, ob dadurch auch entspre-
chendmehrUmsatzerwirtschaftet
werden kann. Es besteht die Ge-
fahr,dassdergleicheUmsatzein-
fachübereinelängereZeiterwirt-
schaftet wird. Zudem können
Kleinbetriebe kaum Personal auf
Abruf oder mit kleinen Stunden-
pensenverpflichten.
› Die vollständige Abdeckung mit
Drogistinnen und Drogisten HF
oderindenApothekenmitApothe-
kerinnenundApothekernistjetzt
schon problematisch und würde
weiterverschärft.Esistkaumda-
vonauszugehen,dasshierdurch
dieBehördeneineLockerungder
Bestimmungen vorgenommen
wird.
› DrogerieninCenternunterliegenin
der Regel den allgemeinen Öff-
nungszeitendesCenters.Esbleibt
keinSpielraum,umeigeneideale
Öffnungszeitenfestzulegen.
Andrea Ullius
Längere Ladenöffnungszeiten eröffnen ChancenWährend Teile des Detailhandels möglichst lange Ladenöffnungszeiten anstreben, sind Gewerkschaften und kleine Läden gegen eine Ausdehnung. Und wo stehen die Drogerien?
Branche
DasThemaLadenöffnungszeitenhatwieder
einmalanBrisanzgewonnen.ImAugusthat
derBundesratdieErgebnissederVernehmlas-
sungzumBundesgesetzüberdieLadenöff-
nungszeitenzurKenntnisgenommen.DerEnt-
wurfdiesesneuenGesetzesgreifteineMotion
vonStänderatFilippo Lombardi(TI)auf,die
verlangt, dass alle Detailhandelsunterneh-
menmontagsbisfreitagsvon6bis20Uhrund
samstagsvon6bis19Uhrgeöffnethabendür-
fen.DieMehrheitderVernehmlassungsteil-
nehmerbegrüsstdieVorlagefürlängereund
national einheitliche Ladenöffnungszeiten,
insbesondereTeiledesDetailhandels,Konsu-
mentenorganisationen und der Tourismus.
AufAblehnungstösstderGesetzesentwurfbei
der Mehrheit der Kantone und bei den Ge-
werkschaften.
Mehr Spielraum für DrogerienDerZentralvorstanddesSDVhatbeschlossen,
sichnichtgegendievorgeschlageneLösung
auszusprechen.ZentralpräsidentMartin Ban-
gerter: «Eine nationale Teilharmonisierung
derÖffnungszeitenverschafftauchdenDro-
gerienmehrSpielraum,beiBedarf ihreÖff-
nungszeiten den standortspezifischen Kun-
denbedürfnissen anzupassen.» Bangerter
denktetwaanDrogerienimUmfeldvonBahn-
höfen oder Einkaufszentren, in denen Ge-
schäftebereitsheutetäglichlängergeöffnet
sind.OderauchanDrogerieninderNäheei-
nerKantonsgrenze,woKollegenimanderen
Kanton von vorteilhafteren Öffnungszeiten
profitieren. «Hier bietet sich zukünftig die
Chance,dieKonkurrenzfähigkeitpunktoÖff-
nungszeiten zu optimieren», so Bangerter.
«WerhingegenkeinenAnlasssieht,seineÖff-
nungszeitenanzupassen,brauchtnichtsam
Bewährtenzuändern.»
12 d-inside10/14
FokusFokus
Wenn Antibiotika nicht mehr wirkenZu oft und zu unspezifisch sind Antibiotika über lange Zeit eingesetzt worden. Nun zeichnen sich immer häufiger Resistenzen ab. Geboten ist ein verantwortungsvoller Umgang.
MitdemEinzugdesHerbstslässtbestimmtauchdienächs-
teErkältungswellenichtlangeaufsichwarten.Baldniest,
schnäuztundhusteteswiederüberall.Eigentlichistsoei-
neErkältungjanichtsSchlimmes,abertrotzdemeinÜbel,
dasdenAlltagunddenSchlafunangenehmeinschränkt,
findetFrauSchweizer,undbeschliesst,sichzuersteinmal
in einer Drogerie beraten zu lassen. Raffael Gmünder,
Geschäftsführer der Drogerie Spisergass in St. Gallen,
empfiehltindiesemBeispielfallnacheinerausführlichen
AnamneseeineBehandlungmiteinemindividuellabge-
stimmtenspagyrischenSpray:«DadiemeistenErkältun-
genviralenUrsprungssind,helfeninderRegelspagyrische
EssenzenoderphytotherapeutischePräparateaufBasis
vonMeerrettich.»DieseregendieSelbstheilkräftean,so
Gmünder.KlingendieSymptomewiebeispielsweiseFieber
nachdreiTagennichtab,empfiehltderDrogistdenGang
zumHausarzt.DennimFalleeinerbakteriellenInfektionist
esmöglich,dassschulmedizinischeMedikamentenötig
sind,umdieErkrankungnachhaltigzuheilen.Gemässder
DeutschenÄrztezeitungsindindenHerbst-undWintermo-
natendieArztpraxenbiszuzweiDrittelmitPatientenge-
füllt,dieunterakutenAtemwegsinfektionen leiden.Die
meistenbeginnenmiteinerviralenInfektion.Weralsofrüh-
zeitighandelt,hatguteChancen,mitpflanzlichenWirkstof-
fenwiederaufdieBeinezukommen.
Immer mehr Keime resistentDasszuerstdasPotenzialvonpflanzlichenArzneimitteln
ausgeschöpftwird,bevordieAntibiotikakeulezumEinsatz
kommt,scheintdasGebotderStundezusein.Weltweit
nehmennämlichdieResistenzbildungengegenAntibiotika
zu.Dr. Stefan Zimmerli vonderUniversitätsklinikfürInfek-
tiologieamInselspitalBernistMitgliedderNEXT-Gruppe,
der«neuenExpertenstrategiezurTherapievonHalsschmer-
zen».ErbestätigtdieseEntwicklung:«AuchinderSchweiz
beobachtenwireineZunahmevonAntibiotikaresistenzen
beiBakterien.»Beispielsweisehabesichbeidenwichtigs-
tenErregernvonLungenentzündungen,denPneumokok-
ken,derAnteilderaufAminopenicillineempfindlichenKei-
mevon2011bis2013jährlichumeinProzentvermindert.
16ProzentdieserErregerseienbereitsresistentgegenMa-
krolid-Antibiotika,diehäufigbeibakteriellenAtemwegsin-
fektionen eingesetzt werden, sagt Zimmerli. Die Entde-
ckung und Anwendung von Antibiotika gehört zu den
bedeutendstenErrungenschaftenderMedizingeschichte.
Langewurdensiebreitundrelativunbekümmerteingesetzt
undhabeninderTatvieleLebengerettet.SeitEndeder
1980er-JahrehabenResistenzenallerdingsdrastischzuge-
nommen.NebstdemallgemeinwohlzuhäufigenEinsatz
vonAntibiotikawerdenResistenzenauchdurchdieTatsa-
chebegünstigt,dassdieMenschenimmerälterwerdenund
ältereLeuteehermaleinAntibiotikumbrauchen.Zudem
kommenauswirtschaftlichenGründen fastkeineneuen
Medikamentemehrnach.SokommendieselbenMedika-
menteimmerwiederzumEinsatz,wasdieResistenzwahr-
scheinlichkeitweitererhöht.
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Der Bund informiert laufend über seine
StrategiegegenAntibiotikaresistenzen.
d-inside10/14 13
Fokus
Wenn Antibiotika nicht mehr wirkenZu oft und zu unspezifisch sind Antibiotika über lange Zeit eingesetzt worden. Nun zeichnen sich immer häufiger Resistenzen ab. Geboten ist ein verantwortungsvoller Umgang.
Zu oft werden auch bei viralen Infekten Antibiotika eingesetzt. Natürliche Mittel tun hier gute Dienste und und wirken der weiteren Resistenzbildung entgegen.
Flavia Trachsel
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Resistenzbildung – ein natürlicher Prozess«Antibiose»bezeichnetei-
nen Zustand, in dem ein
Lebewesen in völligem
Gegensatzzueinemande-
ren steht. In der Medizin
bedeutet antibiotisch
«Bakterien abtötend». So
hemmenantibiotischeMe-
dikamentedasWachstum
vonanderenMikroorganis-
menodertötendieseab.In
Bakterienpopulationen
gibt es allerdings immer
einzelne Erreger, die die-
sem «Gegner» widerste-
hen können. Solche anti-
biotikaresistente Krankheitserreger entstehen durch
natürlicheAnpassungsmechanismen,spontaneErbgutver-
änderungen oder durch den Austausch von Genen zwi-
schenverschiedenenBakterien.MitjederBehandlungwer-
den solche zähen Bakterien selektiert und sozusagen
gefördert,dennsokönnensiesichvermehrenundstärker
werden.BisirgendwanndasAntibiotikumnichtmehrwirkt.
DeshalbistbeieinerAntibiotikatherapiediekorrekteAn-
wendungäusserstwichtig.StefanZimmerlierklärt:«Wenn
dieTablettennurlückenhaftoderinzugeringerDosierung
eingenommenwerden,habendiewiderstandsfähigenEr-
regernochbessereChancenzuüberleben.IstdieBehand-
lungzukurz,kanndieInfektionwiederaufflammen.»Re-
sistenteBakterienkönnenlangeimKörperverweilenund
beieinerspäterenTherapiemitdemselbenAntibiotikum
plötzlichimmunsein.DieResistenzkannzudemaufande-
reBakterienübertragenwerdenundzuunkontrollierter
VerbreitungresistenterBakterienführen.AuchDrogistRaf-
faelGmünderkenntdieSituation:«Eskommtvor,dass
KundenexplizitnachAlternativenzuAntibiotikafragen,da
sieaufdiesenichtmehrreagieren.»
Antibiotika oder nicht? Beispiel Atemwegserkrankungen KlagtjemandüberSchmerzenimBereichderAtemwege,
handeltessichdabeimeistum:
› Sinusitiden:akuteoderchronischeEntzündungderNa-
sennebenhöhlen
› Akute Tracheobronchitiden:EntzündungderLuftröhren-
undBronchialschleimhaut
› Exazerbationen der chronischen Bronchitis:deutliche
VerschlechterungdesKrankheitsbildesbeichronischer
EntzündungderSchleimhäuteindenBronchien
DieHerausforderungfüreinenbehandelndenArztbesteht
nundarin,zwischenviralerundbakteriellerAtemwegsin-
fektionzuunterscheiden.BeiviralerUrsachekönnenalter-
nativeTherapienausreichen,beibakteriellenInfektenhin-
gegenhilftoftnurdergezielteEinsatzvonAntibiotika.
LiegteinviralerInfektvor,könnennatürlicheMittelSchmer-
zenlindernundheilen.RaffaelGmünderhatbeispielswei-
seguteErfahrungenmitPhytotherapiegemacht:«Viele
KundinnenundKundensprechensehrgutaufMeerrettich,
KapuzinerkresseundBärentraubean.»Auchspagyrische
Mischungen,Trifloris-Essenzen(energetisiertePflanzen-
wirkstoffeundBlütenschwingungen),Ceres-Urtinkturen
nach anthroposophischen Grundsätzen und weitere Ur-
tinkturensetztdererfahreneDrogistzurBehandlungbei
Atemwegsbeschwerdenein.
DamitesgarnichterstzueinemInfektkommt,eignensich
nebeneinergesundenLebensweisevorbeugendWirkstof-
fewieSpitzwegerich, Pestwurz,Huflattich,Königskerze
undSonnenhutinTinkturformsowieBibernelltee.Drogist
GmünderrätimEinzelfallauchmalzueinerKurmitSenf-
ölen,wiesieinMeerrettichvorkommen.«Senfölpräparate
verhindern Katarrh und halten die Schleimhäute schön
feucht.»DadurchhabenVirenwenigerdieMöglichkeit,sich
festzusetzen, und werden durch den Organismus rasch
wiederabtransportiert.AlsäusserlicheHeilmittelhaben
sichbeispielsweiseSenfmehl-undZwiebelwickelbewährt.
BeierstenErkältungsanzeichenempfiehltRaffaelGmünder
auchmalansteigendeFussbäder.Undso funktionierts:
WasserwährendzehnbiszwanzigMinutenlangsamvon
rund37GradCelsiusauf40erhöhen,danachdieFüssegut
abtrocknen.
Internationaler Kampf gegen Antibiotika resistenzDasBundesamtfürGesundheit,dasBundesamtfürVeteri-
närwesenunddasBundesamtfürLandwirtschafthaben
denAuftragderRegierung,bis2015eineStrategiezuAnti-
biotikaresistenzenzuerarbeiten.Umkünftignichtganzauf
AntibiotikaalsMedikamenteimKampfgegenbakterielle
Infektionenverzichtenzumüssen,arbeitendiebetroffenen
BundesämterinihrenBereichenanMassnahmenzurRe-
duktiondesunsachgemässenAntibiotikaverbrauchsund
gegeneineZunahmevonResistenzen.DiebreiteAbstüt-
zungmachtdeutlich,dassAntibiotikaresistenzennichtnur
dieHumanmedizin,sondernauchTierheilkunde,Landwirt-
schaftundUmweltbetreffen.
Da Krankheitserreger nicht vor Landesgrenzen haltma-
chen,lässtsichdasProblemnichtimAlleingang,sondern
nurgesamteuropäischlösen.ImJuni2014liessdieWeltge-
sundheitsorganisation(WHO)verlauten,dasssichAntibio-
tikaresistenzenweltweitverbreiten,insbesonderebeider
BehandlungvonAtemwegserkrankungen.Wissenschaftler
deseuropäischenForschungsprojekts«PneumoNP»wol-
lendieseEntwicklungmiteinerKombinationausneuenAn-
tibiotikaundinhalierbarenTrägermolekülenbekämpfen.
Die Europäische Kommission finanziert das Projekt mit
rund sechs Millionen Euro. PneumoNP vereint elf For-
schungsinstitute,Universitäten,KlinikensowieUnterneh-
menausSpanien,Italien,Frankreich,Deutschland,Däne-
markunddenNiederlanden.
Anania Hostettler
Die verbreiteten Resistenzen erfordern einen verantwortungsvollen Umgang mit antibio-tischen Medikamenten bei Gesundheitsfach-personal und Patienten.
Flavia Trachsel
16 d-inside10/14
Branche
Vernetztes Lernen in der Naturheilmi ttel-WocheZum sechsten Mal führte der Verein Natur-Drogerie Anfang August die Naturheilmittel- Lernwoche durch. Das Vernetzen und Kombinieren von Naturheilverfahren stand im Mittelpunkt.
Vom 4. bis 8. August 2014 trafen sich
30Lernende aus der ganzen Schweiz in
MorschachzurneuüberarbeitetenNatur-
heilmittel-Lernwoche. In der Lernwoche
desVereinsNatur-DrogerielagderFokusin
denletztenJahrenaufderBasisschulung
inHomöopathie,inSpagyrik,inderHeil-
methodenachDr.Schüssler,derAnthropo-
sophieundderBlütentherapienachDr.Ed-
wardBach.
Seit2011derersteAusbildungszykluszur
DrogistinEFZnachneuerBildungsverord-
nungstartete,wirddenangehendenDro-
gistinnenundDrogistenschweizweitBa-
siswisseninNaturheilkundevermittelt.Der
Drogistenberufistdamitderzeitdereinzi-
ge Beruf, der die Komplementärmedizin
bereitsaufLehrlingsstufeinseinerAusbil-
dungverankerthat.NachdieserNeuerung
passtendieOrganisatorenderNaturheil-
mittel-LernwochederenKonzeptan.
Fälle aus dem Drogeriealltag vernetzt lösenAndenerstendreiTagenwirdhauptsäch-
lich frontal unterrichtet. Es wird jedoch
kein reinesBasiswissenmehrvermittelt,
sondernjedeTherapierichtungschultdie
TeilnehmerzueinembestimmtenThemen-
bereich.Carlo Odermatt,Referentfürdie
Homöopathie, schultebeispielsweise in-
tensivzumThemaVerletzungenallerArt.
Willy Küttel,Bachblüten,und Jürg Horla-
cher,Aromatherapie,hatteninteressante
InformationenzudenThemenNervensys-
tem,ÄngsteundSchlafbeschwerdenauf-
bereitet.
Das «Herzstück» der Naturheilkunde-
LernwocheistderDonnerstag,andemdie
Vernetzung stattfindet. Die Teilnehmer
werdeninGruppenaufgeteilt,erhaltenei-
nenmehrschichtigenFallausdemerwei-
tertenDrogeriealltagundbearbeitendie-
sengemeinsammiteinemReferenten.Ein
Naturheilverfahren wird dabei jeweils in
den Fokus gerückt und mit den anderen
Komplementärverfahren abgerundet. So
hatdieGruppemitJürgHorlacherzumBei-
spiel ihrenFall inersterLiniemitätheri-
schen Ölen und Bachblüten gelöst, aber
sich trotzdem Gedanken gemacht, was
sonstnocheingesetztwerdenkönnte.
Schwierige Beratungssituationen meisternIndenGruppenarbeitenerlebtendieTeil-
nehmerinnen und Teilnehmer effektive
Vernetzungundlerntendieverschiedens-
ten Facetten der naturheilkundlichen
Medizin kennen. Überlegungen zu den
Themen Ernährung, Naturkosmetik und
Salutogenese kamen in der Lernwoche
auch nicht zu kurz. Der letzte Kurstag
schliesslichstandganzimZeichenvonVer-
kaufspsychologie und cleverem Zusam-
menstellenvonProduktepaketen.Simon
Niederhauservonderintakeag,Werkstatt
fürVerkaufundMarketing,zeigtedenan-
gehendenBerufskolleginnenundBerufs-
kollegen den gekonnten Umgang mit
schwierigen Beratungssituationen und
heiklenMomentenimDrogeriealltag.Mit
diesemPaketanInformationensindalle
TeilnehmerinnenundTeilnehmergerüstet,
umindenDrogerienoptimalzuberaten
unddieKundenbedürfnissesoumfassend
wiemöglichabzudecken.
Manfred Meier, Verein Natur-Drogerie /
Redaktion: Lukas Fuhrer
Sie vernetzten ihr Naturheilmittelwissen für die Lernenden: Die Dozierenden (v. l.) Carlo Odermatt, Manfred Meier, Andrea Zeugin, Christine Frey und Jürg Horlacher.
zVg
DerVereinNatur-DrogeriedanktallenSponso-ren und Referenten für die grosszügige Unter-stützungderNaturheilmittel-Lernwoche:Aroma-lifeAG,ArsVitaeAG,BioforceAG,Bio-StrathAG,ebi-pharmAG,HeidakAG,OmidaAG,SimilasanAG,WalaSchweizAG,WeledaAG.
d-inside10/14 17
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Vernetztes Lernen in der Naturheilmi ttel-WocheZum sechsten Mal führte der Verein Natur-Drogerie Anfang August die Naturheilmittel- Lernwoche durch. Das Vernetzen und Kombinieren von Naturheilverfahren stand im Mittelpunkt. Stabübergabe im Vorstand
DiebeidenGründungsmitgliederTraugott
Steger(l.)undCarlo Odermatt(r.)verlas-
sendenVorstanddesVereinsNatur-Droge-
rieperEndeSeptember2014.TraugSteger,
GründerundInhaberderFirmaHeidakAG,
warinseinerFunktionalsVertreterderIn-
dustrieundalsPionierderSpagyrikstets
einwertvollesMitglieddesVorstandesund
hatmitzahlreichenIdeenaufdieZeichen
derZeitreagiert.TraugStegerhatalsNach-
folgerinimVereinsvorstandseineTochter
Janna Stegerernannt. JannaStegerleitet
denSchulungsbereichderHeidakAG.
Carlo Odermatt, Schulungsleiter bei der
FirmaSimilasan,hateinewertvolleBrücke
geschlagen zwischen Firmeninteressen,
SchulungenanderFrontundintensiverAr-
beitinderDrogerieundinderHomöopa-
thie-Praxis. Seine Nachfolge wird Donat
Baurantreten.Baurarbeitetebenfallsbei
derFirmaSimilasanundhatgrosseErfah-
rungindenBereichenSchulungundWeb-
design.DerVorstanddanktdenbeidenAb-
tretendenfürdenlangjährigenEinsatzfür
denVereinNatur-Drogerieundfürdiegan-
zeBranche.
AuchbeidenDrogerievertreterngibtesei-
neVeränderung imVorstand. Irene Lang
trittzurückundhatAngela Krämer alsneu-
esMitgliednominiert.Patricia Moserver-
stärktdenVorstandalszusätzlichesMit-
glied.
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Interview
Regula Stähli, Frank Lüscher: 1894 legte ein Apotheker
den Grundstein für die heutige Bälliz Apotheke + Droge-
rie AG, wenig später stiegen zwei Drogisten bei ihm ein.
Ist das Geschäft somit ein Prototyp für das Modell «Apo-
theke und Drogerie»?
Regula Stähli: Ja,daskönntemansosagen.Historische
Aufzeichnungenbelegen,dassdasGeschäftschonsehr
früheinenGrosshandelmitKräuternundChemikalienbe-
trieb.EinerderDrogisten,dieindasUnternehmeneinge-
stiegenwaren,wardemnachalsHandelsreisenderinder
DeutschschweizunterwegsundbelieferteandereDrogeri-
enundApotheken.AussolchenGrosshandelsunterneh-
menhabensichdieheutigenDrogerienentwickelt.
Heute möchten sich sowohl die Drogerien als auch die
Apotheken als erste Anlaufstelle für die Gesundheit eta-
blieren. In Ihrem Betrieb wäre dieses Konkurrenzdenken
aber wohl fehl am Platz?
Regula Stähli: Ichfinde,dasssichdiebeidenBereicheide-
alergänzen.EsgibtjaFälle,wowirvonderDrogerieseite
hersagenmüssen,dasübersteigtjetztunserWissen.An-
stattdasswirdieseKundengleichzumArztschicken,kann
beiunsdieApothekerinoderderApothekerdenFallnoch
begutachten.Wirkönnenihnalsoerstmalunterdemeige-
nenDachbehalten.Zusammenhabenwirnatürlichauch
einvielgrösseresSortiment,zudemwirberatenkönnen.
Frank Lüscher:FürunsistesebenfallseineguteErgän-
zung.WirkönnenbeieinemKundengesprächabklären,ob
beispielsweisezusätzlichzueinemverschriebenenMedi-
kamentnochetwasandereshelfenkönnte.Dannsindwir
froh,dasswirinderDrogerieMitarbeitendehaben,dieviel
Erfahrungdarinhaben,einmedizinischesProblemganz-
heitlichanzugehen.DannkommtschnelleinmaldieSpa-
gyrikinsSpiel,wowirindividuelleMischungenunterstüt-
zendeinsetzenkönnen.FürdieKundenistdassuper,da
sieoftwünschen,dieärztlicheTherapiezusätzlichmitna-
türlichenHeilmittelnzubegleiten.Esistalsoimmerwich-
tiger,ErgänzungenoderAlternativenaufzeigenzukönnen,
undzwarimRahmeneinersicherenTherapie.
Wenn eine Kundin den Laden betritt, weiss sie nicht, ob
sie mit einer Drogistin oder mit einer Pharma-Assistentin
spricht. Spielt das im Erstgespräch überhaupt eine Rolle?
Regula Stähli: MeistensbringendieLeutegleichihrAnlie-
genvor.WennjemandeinRezeptvomArzthat,dannfüh-
renwirdenKundenzujemandemvomApothekenteam.So
gehtdasauchumgekehrt,manführtdieKundenzudem
Teammitgliedweiter,dassichbesserauskennt.Undwirhö-
rennatürlichaufdenKunden,wasersucht,obeszumBei-
spielexplizitetwasaufnatürlicherBasisist.
Frank Lüscher: DerStammkundeweissauch,dassfürdie
SpagyrikoderdieKräuterberatungdieDrogeriezuständig
ist,undgehtfürdieBedienunggleichindieKräuterecke.
DasZusammenspiel,denKundenzuderfürseinAnliegen
kompetentenPersonzuführen,funktioniertbestens.
Frank Lüscher, haben Naturheilmittel heute auch in der
Apotheke ein grösseres Gewicht als noch vor 20 Jahren?
Frank Lüscher: InderBällizApothekeundDrogeriehat
schonRegulaStählisVorgängerWalterUeltschidieNatur-
heilmittelstarkgefördert.ErhatteeinengutenRuf,auf
demReguladannaufbauenkonnte.BeiunshabendieNa-
turheilmittelalsoschon langeeinenhohenStellenwert.
Auchheutekönnenwirweiterdaraufaufbauen.
Regula Stähli: Ichdenke,diePharma-Assistentinnensind
heuteauchoffenergegenüberNaturheilmitteln.Biszuun-
seremUmbau2002warendieBereicheApothekeundDro-
geriejanochgetrennt,mitjeeigenemSortiment.DasGe-
schäft hatte sogar zwei Eingänge. Heute haben wir nur
nocheinSortiment,unddasganzeTeamträgtdasganze
Geschäftmit.
›
Apotheke-Drogerie seit über 100 JahrenDie Drogistin Regula Stähli und der Apotheker Frank Lüscher führen mit einer weiteren Kollegin die Thuner Bälliz Apotheke + Drogerie AG. Beide erfahren es als bereichernd, so eng mit dem anderen Beruf zusammenzuarbeiten.
d-inside10/14 19
Interview
Regula Stähli leitet seit
2002denBereichDrogerie
derBällizApotheke+Dro-
gerieAG.BereitsihreLehre
hat die Drogistin HF im
Thuner Traditionsunter-
nehmenabsolviert, bevor
sieinverschiedenenande-
ren Betrieben arbeitete.
Regula Stähli bezeichnet
sichalsTeamplayerinund
stehtdreieinhalbTagepro
WochemitdenKolleginnen
undKollegenimGeschäft.
Der Apotheker FPH Frank
LüscherführtdenBereich
Apotheke.Auchihmistdas
Teamwichtig.EsträgtEnt-
scheidungen der Ge-
schäftsleitungbessermit,
wenn es eingebunden
wird,glaubtFrankLüscher.
Seit1990istderApotheker
MitgliedderGeschäftslei-
tung der Bälliz Apotheke
undDrogerie.
ErgänztwirdieGeschäfts-
leitungvonderApotheke-
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Lanker Klossner.Flavia Trachsel
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Mikronährstoffe für die Schwangerschaft und Stillzeit.
PR-Inserat_S&S-Trio_ger_210x297.indd 1 03.07.14 09:31
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Nach wie vor haben Pharma-Assistentinnen und Drogis-
tinnen unterschiedliche Ausbildungen, ein anderes Be-
rufsbild. Gibt es Rivalitäten im Geschäftsalltag?
Frank Lüscher: Vielwenigeralsfrüher.Damalsmusstendie
BereichejaauchvomGesetzhergetrenntsein,wirhaben
sogarseparatabgerechnet,wobeidieApothekemitdenre-
zeptpflichtigen Medikamenten natürlich mehr Umsatz
machte.DashatdasRivalitätsdenkenschoneherbegüns-
tigt.HeutesitzenbeiGeschäftsanlässendieDrogistinnen,
diePharma-AssistentinnenunddieApothekerabernicht
mehrangetrenntenTischen.ApothekeroderauchDrogis-
tenohneintensivenKontaktzumanderenBerufhabenviel-
leichtauchheutenocheingrösseresRivalitätsdenken.Da-
bei sind die Drogistinnen und Drogisten heute ja auch
superausgebildet,dasgibtinteressanteSynergien.
Lange hiess das Modell: Die Apotheke ist für rezeptpflich-
tige Medikamente zuständig, die Drogerie für rezeptfreie.
Heute setzen aber auch viele Apotheken auf Selbstmedi-
kation, warum?
Regula Stähli: EinerseitsistessicherderMarkt,derhier
spielt.DieLeute fragendieMittelzurSelbstmedikation
nach.TutihnenzumBeispieldasKnieweh,wollensiees
ersteinmalmiteinemSchüssler-Salzversuchen.Daneben
sinddiePreisederrezeptpflichtigenMedikamentestark
gesunkenunddieMargenzusammengefallen,sodassApo-
thekenzurVerbesserungderRenditeauchProduktemit
bessererMargeverkaufenmüssen.Schliesslichmüssen
siedieLöhneihrerMitarbeitendenauchbezahlenkönnen.
DaimKantonBerndieÄrzteschonlangeselberMedika-
menteabgeben,hatsichhierindenletztenJahrennicht
vielverändert.DieApothekenhabeneigentlichschonlan-
geeinengutenMixvonRx-undOTC-Produkten.
Frank Lüscher: IndenApothekenherrschteoftdasDenken,
nebenbeieinfachnocheinbisschenDrogistzuspielen,um
einpaarZusatzverkäufezumachen.Dashatabernichtgut
funktioniert,dieDrogerieproduktebliebenliegen,dasie
nichtaktivgefördertwurden.Beiunspflegenwiraberdie
SymbioseeinergutenApothekeundeinergutenDrogerie:
WennderMargendruck aufdieRx-Medikamente steigt,
könnenwiraufdieDrogerieartikelbauen.Umgekehrtwird
ineinerWirtschaftskrisewenigerKosmetikgekauftunddie
LeutegeheneherwiederwegenjedemHustenzumArzt,
damitsieeinRezepterhalten.Dannhabenwirsiewieder
alsApothekenkunden.
Die Bälliz Apotheke und Drogerie ist ein altes Geschäft,
aber auf dem neusten Stand der Technik. Wer ist im Drei-
ergremium der Geschäftsleitung der oder die Technikbe-
geisterte?
Regula Stähli:FrankkenntsichmitderEDVsicherambes-
tenaus.SoebenhabenwireinenneuenServerbekommen
undeineneueSoftwarefürdasgesamteFrontofficeund
Backofficeinstalliert.
Frank Lüscher: UnserServerwarindieJahregekommen.
Dawirihnsowiesowechselnmussten,entschiedenwir,im
gleichenSchrittaufdieneueSoftwareumzusteigen.Mich
freutesnatürlich,dasswirEDV-mässigfürdieZukunftgut
gerüstetsind.
Ist das ein Argument für die Rekrutierung junger Mitar-
beitender, wenn ein Betrieb mit den Entwicklungen
Schritt hält?
Frank Lüscher: Ichdenkeschon.WirhabenzumBeispiel
geradeeinneuesArzneimittelinformationssystemange-
schafft,beidemaufeinemiPadnebenderKasseArzneimit-
telinformationenangezeigtoderabgerufenwerdenkön-
nen.Voneiner jungen Mitarbeiterin habe ichschonein
spontanesFeedbackerhalten,dasssiegerneinsoeinem
innovativenBetriebarbeite.Dashatwiederummichge-
freut,daichinderGeschäftsleitungdieVerantwortungfür
diesesSystemhabe.
Interview: Lukas Fuhrer
Flavia Trachsel
Interview
120 Jahre Bälliz Apotheke + Drogerie AGDieGründungderBällizApotheke+DrogerieAGdatiertauf
dasJahr1894undwirddemApothekerFranzDannegger
zugeschrieben.Am20.SeptemberfeiertedasGeschäftin
derThunerInnenstadtsein120-Jahr-Jubiläummiteinem
TagderoffenenTür.DasPublikumerhieltEinblickindie
HerstellungvonSalbenundZäpfli,konntehistorischesLa-
borgerätunddenmodernenRüstautomatenbesichtigen
odersichdenBlutdruckmessenlassen.Heutebeschäftigt
dasUnternehmenein17-köpfigesDrogerieteamundein
20-köpfigesApothekenteam.
22 d-inside10/14
Wissen
Wenn die Haare welken – Gründe und TherapienMänner, Frauen und sogar Kinder können von Haarausfall betroffen sein. Die Ursachen sind so vielfältig wie die Therapie-formen. In welchen «Haaraus-Fällen» kann die Drogerie helfen?
führtbeiMännernzudenberüchtigtenGe-
heimratseckenundeinerkahleStelleam
Hinterkopf.EinekompletteGlatzeentsteht
selten, fast immer bleibt zumindest ein
Haarkranzstehen.BeiFrauentretendiese
HaarveränderungeninschwächererForm
undmeistspäterauf,währendderWech-
seljahre:DieHaarewerdenzuerstimSchei-
telbereichunddanninsgesamtdünnerund
bleibeneherkurz.DieKopfhautscheintzu-
nehmenddurch,zueinerkomplettenGlat-
zekommtesjedochmeistnicht.
Die Ursache für den androgenetischen
Haarausfall liegt in der anlagebedingten
ÜberempfindlichkeitderHaarwurzelgegen
das männliche Hormon Testosteron res-
pektiveDihydrotestosteron(DHT).
DiemeistenMenschensindimLaufeihres
LebensmindestenseinmalmitdemThema
Haarausfall konfrontiert, wobei Ausprä-
gungundVerlaufsehrunterschiedlichsein
können.DerfleissigsteHaardiebistsowohl
beidenDamenalsauchbeidenHerrendas
HormonTestosteron,wobeidieÜberemp-
findlichkeitderHaarwurzelgegendasAn-
drogen erblich bedingt ist. Öfter als bei
Männern liegen bei Frauen noch andere
GründefürdenHaarverlustvor.
Androgenetische Alopezie DieandrogenetischeAlopezie(erblich-hor-
monellbedingterHaarausfall)macht80bis
95ProzentallerHaarverlustformenaus.Er
DiesesAndrogenwirdimHaarfollikelmit-
hilfeder5-ReduktaseausTestosteronge-
bildet.DieerhöhteAktivitätvonDihydro-
testosteron hat zur Folge, dass sich die
Haarfollikel verkleinern und bis zur voll-
ständigenVerkümmerungschrumpfen.Die
Haarewerdendadurchimmerdünner,fei-
ner und fallen schliesslich aus. Abhilfe
schaffenmedikamentöseBehandlungen.
Dabeigilt: Je früherdieDiagnose,desto
besser,denneinmalabgestorbeneHaar-
wurzelnsindverloren.
Haarausfall bei der FrauBeiFrauenkommteshäufigervoralsbei
Männern,dassdemHaarausfalleinebe-
handelbare Beschwerde zugrunde liegt.
Besonders,wennsichdasHaupthaarins-
gesamtimmermehrlichtet,kanndiesauf
einesymptomatischeErscheinungoderei-
nen Mangel hinweisen. Der sogenannte
diffuseHaarausfallistmeisttemporär;so-
balddieauslösendeStörungbehandeltist,
bleibendieHaareaufdemKopfoderwach-
sen wieder nach. Zu den häufigen Ursa-
chen von diffusem Haarausfall gehören
Stoffwechselstörungenwiebeispielsweise
Diabetes,FunktionsstörungenderSchild-
drüse,Blutarmut,Stress,dieEinnahmebe-
stimmterMedikamente,Infektionensowie
MangelzuständedurchDiäten.
DassfastzweiDrittelderFrauenzwischen
35und60vonHaarausfallbetroffensind,
istaberderandrogenetischenAlopeziege-
schuldet.DadiehäufigsteUrsacheinder
Überempfindlichkeit der Haarwurzel auf
DHTliegt,trittHaarverlustbesondersdann
auf,wennsichdasHormonverhältniszu-
gunstendesTestosteronsentwickelt.Dies
istinsbesondereindenWechseljahrender
Fall, in denen der Östrogenspiegel sinkt
undeinrelativerAndrogenüberschussent-
steht. Auch mit der Geburt eines Kindes
fällt der Östrogenspiegel in den Keller,
damit fallen die Haare rascher aus als
sonst.WährendderStillzeitverkürztdas
für die Milchproduktion zuständige Hor-
mon Prolactin die Wachstumsphase der
Haare zusätzlich. Die gute Nachricht ist,
dassdieserexzessiveHaarverlustvorüber-
gehendistundsichderHaarwuchsinner-
halbvon6bis12Monatenvonselbstwie-
dernormalisiert.
fotolia.com
d-inside10/14 23
Wissen
Eisenmangel als Risikofaktor Eine französische Studie aus dem Jahr
2007zeigt,dassEisenmangelHaarausfall
beiFrauenvorderMenopausebegünstigt.
JeniedrigerderFerritingehaltimBlut,des-
tostärkerderHaarverlust.Gemässameri-
kanischenundeuropäischenErhebungen
bestehtbei15ProzentderFrauenvorder
MenopauseeinEisenmangel.BeiMännern
istEisenmangelseltener,dieZahlderBe-
troffenen liegt bei rund sieben Prozent.
Auch die Haarfollikel enthalten Ferritin.
SchwindendeEisenreservenindenHaar-
wurzelnbeeinträchtigendieWachstumsfä-
higkeitdesHaares.Eswächstfeinerund
heller,wasmanchmalfälschlicherweisefür
androgenetischen Haarausfall gehalten
wird.EinBluttestundeingutesEisenprä-
paratkönnenhelfen.
Säure-Basen-Haushalt und HaarmineralanalyseTanja SinzigvonderDropaSaagiDrogerie
inSteffisburgempfiehlteineMessungdes
pH-WertesimKörper,denneinübersäuer-
tes System kann mit ein Grund sein für
Haarausfall. Anhand eines pH-Testsets
misstderBetroffenedenSäuregehalt im
Urin.«AucheineHaarmineralanalysekann
wertvolleAufschlüsseüberfehlendeNähr-
stoffe oder Umweltbelastungen geben»,
sagtdieDrogistinHF.DabeiwerdenHaar-
undNagelproben imLaborausgewertet.
GenerellrätTanjaSinzigzueinerKombina-
tionausinnerlicherundäusserlicherBe-
handlungdesHaarausfalls.
FindetmaneinesMorgensaussergewöhn-
lichvieleHaareinderBürsteoderaufdem
Kopfkissen,kanndiesgrosseÄngsteher-
vorrufen.«Es istwichtig,denKundenzu
beruhigen.EineWochelangHaarezählen
machteinennurverrückt»,rätTanjaSinzig.
«Zudembetoneichstets,dassdieThera-
pieZeitbraucht,Resultatesindnichtvon
heuteaufmorgensichtbar.»
Diffuser Haarausfall: Verschiedenste Erscheinungsformen«Im Frühling und Herbst kommen öfters
KundenindieDrogerie,diemeinen,quasi
einenFellwechseldurchzumachenundda-
durchvermehrtHaarezuverlieren»,erzählt
DrogistinTanjaSinzig.Tatsächlichgibtes
beim Menschen keine derartige Mauser,
trotzdemistunserHaarwachstumingewis-
semMassedurchdieJahreszeitenbeein-
flusst.DieshängtmitdenZyklendesHaar-
wachstumszusammen.›
Biotin-Biomed® forte Bei Haar- und Nagel-wachstumsstörungen als Folge von Biotinmangel.
So wirkt BiotinBiotin wirkt auf die Vermehrung
der Haar- und Nagelmatrixzellen,
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Quellen: 1 Bitsch, R., Bartel, K. Biotin – Wissenschaftliche Grundlagen, klinische Erfahrungen und therapeu-tische Einsatzmöglichkeiten, Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, 1994. 2 Floersheim, G. L., Prüfung der Wirkung von Biotin auf Haarausfall und Haarqualität. Z. Hautkr., 67, 246–255, 1992. 3 Gehring, W. Der Einfl uss von Biotin bei reduzierter Nagelqualität. Eine plazebokontrollierte doppelblinde klinische Studie. Akt. Dermatol., 22, 20–24, 1996. 4 Colombo, V. E. et al. Treatment of brittle fi ngernails and onychoschizia with biotin: scanning electron microscopy. J. Am. Acad. Dermatol., 23, 1127–1132, 1990.
Gekürzte Fachinformation Biotin-Biomed
24 d-inside10/14
Wissen
UndzwarkonntenForscherbelegen,dass
sichdiemeistenHaarfollikelimSommerin
der Ruhephase befinden. Da die Haare
nachungefähr100TageninderRuhephase
ausfallen, könnte dies den vermehrten
Haarverlust im Herbst erklären. Es gibt
auch Theorien, die den Einfluss der UV-
StrahlungwährendderSommermonateals
Ursachevermuten.Diesersaisonalbeding-
tediffuseHaarausfallistzumGlückvorü-
bergehend.
Einebeängstigende,jedochmeistnurtem-
poräreFormdesHaarausfallsistdastelo-
geneEffluvium.Durcheinen«Schock»kön-
nen 30 bis 40 Prozent der Haare in die
telogenePhasefallen,alsoindieRuhepha-
se,dieaufdasauslösendeEreignisfolgt.
DreiMonatespäterfallenalldieseHaare
aufeinmalaus.ZudenAuslöserngehören
beispielsweisehohesFieber,eineGeburt,
Operationenoderpsychischsehrbelasten-
de Situationen. Haarausfall ist also eine
komplexe Angelegenheit mit möglichen
psychischenKomponenten.EineklareDia-
gnoseundvielGeduldsindangebracht.
Sophie Everett
Haarausfall bei KindernBeiKindernistdieTinea-capitis-Infektion,besserbekanntalsRingwurm,diehäufigsteUr-
sachefürHaarverlust.DabeihandeltessichumeineoberflächlichePilzinfektionaufder
Kopfhaut.HäufigsteInfektionsquellesindMeerschweinchenundKatzen.«Zubeobachten
sindoftrundeoderovaleStellen,wodieHaarekurzüberderKopfhautabgebrochensind.
DieArealesindmanchmalmitSchuppenübersät,siesehenauswiemitMehlbestreut»,er-
klärtDaniel Grün,AssistenzarztfürKinder-undJugendmedizinimKantonsspitalWinterthur.
DerPilzknabberttatsächlichanHornzellenderoberstenHautschichtoderamHaarschaft
selbst.BehandeltwirdTineacapitissystemischmitAntimykotikaundzusätzlichlokal.
Dicht, schimmernd und vom Coiffeur gut geschnitten: Haare prägen das Bild einer Person in grossem Mass. Der Zustand der Haare deutet auch auf den Gesamtzustand einer Person hin. Hormonelle Veränderungen, Infektionen, ungünstige Ernährung oder chronischer Stress können die Haarwurzel schädigen. Auch saisonale Einflüsse können den Haarverlust fördern. Viele Menschen verlieren im Spätsommer oder Frühjahr
deutlich mehr Haare als in den übrigen Monaten des Jahres.
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Was empfehle ich bei Haarausfall?
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Partner
WährendeinerSchwangerschaftundbis16Wo-
chennachderGeburtdarfderArbeitgeberder
betroffenenAngestelltennichtkündigen.Wird
aberdieKündigungvorherausgesprochen, ist
siegültig.DieArbeitslosenversicherungleistet
untergewissenBedingungenLohnersatz.
Rahmenfrist/BeitragszeitWerindenzweiJahrenvorEintrittderArbeitsun-
fähigkeitmindestens12MonatelangBeiträgein
dieArbeitslosenversicherungeinbezahlthat,ist
anspruchsberechtigt.PersonenmitKindererzie-
hungspflichtenwerdenbevorzugt:Anstelleeiner
zweijährigenRahmenfrististeinevierjährigevor-
gesehen,diesichbeijederweiterenGeburtver-
längert.AndererseitssindFrauenunterUmstän-
den von der Beitragszeit befreit, wenn sie
innerhalbdermassgebendenRahmenfristmehr
als12MonatewegenMutterschaftnichterwerbs-
tätigwaren–hierzumüssensieeinArztzeugnis
vorlegen.
Nichterfüllen der Kontrollvorschriften während Schwangerschaft/MutterschaftAlle Personen, die Arbeitslosenentschädigung
beanspruchenwollen,müssengewisseKontroll-
vorschriftenerfüllen,beispielsweiseregelmässi-
geBeratungsgespräche,auchwennsieschwan-
gersindodergeradeeinKindbekommenhaben.
DieKontrollvorschriftenstellensicher,dassdie
VersichertenihrerPflicht,eineStellezusuchen
beziehungsweise eine zumutbare Stelle anzu-
nehmen,nachkommen.Frauen,diegestütztauf
ein Arztzeugnis wegen Schwangerschaft oder
Mutterschaftarbeitsunfähigsind,sinddavonbe-
freit.WirdkeinArztzeugnisvorgelegt,verzichtet
dieArbeitslosenversicherungfürdieletztenbei-
denMonatevorderGeburtaufdenNachweisvon
Arbeitsbemühungen.DiePrüfungwährenddem
Mutterschaftsurlaubbeschränktsichaufdieletz-
tenzweiMonatevorder(Wieder-)Anmeldung.
Lohnersatz vor und nach der GeburtSchwangerschaft und Mutterschaftsurlaub beschäftigen sowohl Angestellte als auch Arbeitgeber, wenn sie eintreten. Mehrere Beiträge zum Thema sollen Klarheit schaffen – für beide Seiten.
LeistungsanspruchWer wegen einer Schwangerschaft vorüberge-
hendnichtarbeits-undvermittlungsfähigist,hat
höchstensbiszum30.KalendertagnachBeginn
der Arbeitsunfähigkeit Anspruch auf das volle
Taggeld.DerAnspruchistinsgesamtauf44Tag-
gelderbeschränkt.BeilängererArbeitsunfähig-
keitbestehtkeinAnspruchmehr.Einallenfalls
laufendesArbeitslosentaggeldruhtnachderGe-
burtundwirddurchdieMutterschaftsentschädi-
gungabgelöst.WirdnachdemMutterschaftsur-
lauberneutArbeitslosenentschädigungverlangt,
istdieArbeitssucheabderfünftenWochedesUr-
laubswiederaufzunehmen.EsisteineNeuan-
meldungerforderlich,jedochsindkeineneuen
Wartezeiteneinzuhalten.
VermittlungsfähigkeitVermittlungsfähig ist eine junge Mutter nur,
wenndieKinderbetreuungsichergestelltist.Ab-
gelehntwirddiese,wennsiedieArbeitskraftaus
persönlichenoderfamiliärenGründennichtein-
setzenkann,wieeseinArbeitgeberüblicherwei-
se verlangt. Nur als bedingt vermittlungsfähig
anerkanntwerdenPersonen,diewegenpersön-
lichenUmständennurangewissenTages-oder
Wochenstunden arbeiten können, sodass das
FindeneinerArbeitwegendergestecktenengen
Grenzensehrungewissist.
Arbeitsmarktliche MassnahmenFürMütternachderBabypausekannviaarbeits-
marktliche Massnahmen der Berufseinstieg
erleichtertwerden.Arbeitgebererhaltenunter
Umständen Einarbeitungszuschüsse an die
Lohnkosten,diesesindgekoppeltandieErwar-
tung,dassnachderEinarbeitungszeiteinedau-
erhafteStelleoffensteht.Schwangeresindzur
Teilnahmeverpflichtet,nichtaberMütterwäh-
renddemMutterschaftsurlaub.
Regula Steinemann
Dies ist eine Seite der «Angestellte Drogisten Suisse». Die Meinung der Autorin muss sich nicht unbedingt mit jener der Redaktion decken.
Regula Steinemann, Rechts-anwältinundGeschäftsführerin«AngestellteDrogistenSuisse».
www.drogisten.org
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Klimawandel und Feinstaub lassen Allergiker immer stärker leidenHeute gibt es praktisch keine pollenfreie Zeit mehr, in der sich Heuschnupfengeplagte erholen können. Schuld sind die milden Winter. Aber auch Luftschadstoffe greifen die Atemwege an und verbünden sich mit Pollen zu Allergieauslösern.
Mit70JahrenplötzlichAllergiesymptome,
ohnezuvorjeetwasdamitzutungehabtzu
haben – das kommt immer häufiger vor.
AuchimmermehrKinderundjungeErwach-
senesehensichmittränendenAugenund
Niesenkonfrontiert.Mittlerweileleidetje-
derfünfteMenschinderSchweizanHeu-
schnupfen. Allergien sind mittlerweile so
normalwieErkältungoderKopfwehundim
Alltagallgegenwärtig.IndenNachrichten
gibtesPollenvorhersagen,aufLebensmit-
telnistdeklariert,wennErdnüsseenthalten
sind,unddiverseShopsbietenantiallergi-
scheBettwäschean.Allergiensindinaller
Munde–aberdieGründefürihreZunahme
sindnochweitgehendunbekannt.Zwarha-
benAllergieneinegenetischeKomponente:
WerallergiegeplagteElternhat, trägtein
deutlichhöheresRisiko.DochdieZunahme
derErkrankungenlässtsichnichtalleinmit
derVeranlagungerklären.
Wissen
365 Tage im Jahr allergischEinpaarmöglicheErklärungenfürdiesteti-
ge Zunahme von Pollenallergiegeplagten
liefern Georg Schäppi, Geschäftsleiter
vonaha!AllergiezentrumSchweiz,undDr.
med. Markus Gassner,Facharztfürinnere
Medizin,speziellAllergologieundklinische
Immunologie. Schäppi: «Fest steht, dass
der Klimawandel und Schadstoffe in der
Umweltmitverantwortlichsind.»Sotrage
dieglobaleErwärmungdazubei,dasssich
dieBlütesaisonverlängereunddiePollen
längerfliegenwürden.Gassnermeintdazu:
«BesondersBäumeundSträucherblühen
durchschnittlichfrüheralsEndedesletzten
Jahrhunderts.»SoplagenHaselnuss-,Er-
len- und Birkenpollen Heuschnupfenge-
plagteschonimJanuar,undSpätblüherwie
BeifusssorgenbisimHerbstfürBeschwer-
den. Das hat dramatische Auswirkungen
auf die Heuschnupfenbetroffenen, sagt
Schäppi. «Es
gibtpraktisch
keine pollen-
freieZeitmehr,
in der sich Heuschnupfengeplagte
erholenkönnen.Zudemwerdendie
Pollen mit jedem Jahr mehr und
mehr.»
Immer mehr exotische Pflanzen SchuldanderPollen-
masseistlautSchäp-
pi auch das Kohlen-
dioxid (CO2). «Das
Treibhausgas ist für
PflanzenwieDünger.
Jedes Kraut braucht
Kohlendioxid, um
mittelsFotosynthese
Pf lanzenmater ia l
herzustellen.»Durch
dieZunahmedesCO2-
Ausstosses wachsen Pflanzen schneller,
BäumeundSträucherwerdengrösserund
produzierenmehrBlüten–alsoauchreich-
lichPollen.«DurchdenAnstieganAller-
geneninderLuftleidenBetroffeneauto-
matisch mehr, und bei den gesunden
Menschen steigt das Risiko, an Heu-
schnupfen zu erkranken», fasst Schäppi
zusammen.Zudemfühlensichwegendes
milderenKlimasimmermehrPflanzenaus
anderenRegionenderWeltbeiunswohl.
EingrossesProblemistdieausNordame-
rikastammendeAmbrosia.IhrePollensind
hochallergen.ZehnPollenproKubikmeter
Luftreichen,umHeuschnupfenodersogar
Gefährten im Kampf gegen die PollenHomöopathie: SowohlEinzelmittelalsauchKomplexmittelkommenzumEinsatz,bei-
spielsweisemitRuscus,Luffa,Galphimiaglauca,SabadillaoderAmbrosia-Pollen.Eineaus-
führlicheAnamneseisteinMuss.
Schüssler-Salze: Zur Prävention dient das «Allergie-Trio» aus Calcium phosphoricum
(Nr.2),Calciumsulfuricum(Nr.6)undNatriumsulfuricum(Nr.10).TherapiezweiMonate
vorderPollensaisonstarten.
Vitalstoffe: ZweibisdreiGrammVitaminCproTagkönnendasallergieauslösendeHistamin
unschädlichmachen.BegleitenddieMikronährstoffbilanzdesKörpersausgleichen.Zink,
Mangan,KalziumundMagnesiumbeeinflussendieHistaminsyntheseund-freisetzung.
Blütenpollen: ApitherapeutensetzenBlütenpollen,Honig,WabenhonigundBienenbrotein.
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d-inside10/14 27
Wissen
DROGERIEN- UND APOTHEKENBAUE. Nützi Söhne AG, Murgenthalerstrasse 81, 4628 Wolfwil
Moll AG, Apotheke und
Drogerie, Steinhausen
E. Nützi Söhne AG
Tel. 062 926 13 23Fax 062 926 11 [email protected]
gen», erklärt Georg Schäppi. Auch Ozon
reiztdieSchleimhäute,machtdasGewebe
durchlässigerfürAllergeneundkanntiefin
dieLunge,bisindieempfindlichenLungen-
bläschen,vordringen.Dies,weildasreak-
tionsfreudige Molekül wegen seiner ge-
ringen Wasserlöslichkeit nicht von den
SchleimhäutendesoberenAtemtrakteszu-
rückgehaltenwerdenkann.Aberauchden
PflanzensetztOzonheftigzu.Esschädigt
ihre Oberfläche, wodurch die Pflanze
Eiweisseproduziert,um ihreWundenzu
heilen.DieseProteinegehendannindie
PollenüberundmachensiefürdenMen-
schenaggressiver.
Zu viel Hygiene, zu wenig HerausforderungenImVerdachtalsAllergieverursacherhaben
ForscherauchdenmodernenLebensstil:
übermässige Hygiene, viele verarbeitete
Nahrungsmittel,wenigerKontaktmitTier
undNatur.DassindgenaudiejenigenFak-
toren,diesichindenIndustriestaatenzwi-
schendenSechziger-undNeunzigerjahren
deutlich verändert haben. «Unserer Kör-
perabwehrfehltdieHerausforderung.Weil
sie das Parasitenbekämpfungstraining
aber braucht, stürzt sie sich auf die fal-
schen Gegner», sagt der Allergieexperte
Schäppi. Markus Gassner: «Dies erklärt
nurdieGegebenheitenbeiuns,nichtaber
indenEntwicklungsländern.Auchdortzei-
gen immer mehr Menschen allergische
Symptome,zumBeispielaufMilben.»Wei-
tere Risikofaktoren für Allergien sind
Stress,ZigarettenrauchundÜbergewicht.
Allergie in den Griff bekommenGeorg Schäppi geht davon aus, dass die
ZahlderAllergikerindennächstenJahren
weiteransteigt.2050könntebereits jede
zweitePersonbetroffensein.EinePollenal-
lergie ist aber nicht ausweglos. Mit einer
konsequentenantiallergischenBehandlung
lassen sich Symptome lindern. Mit einer
spezifischenImmuntherapieverschwinden
Allergien bestenfalls sogar ganz. Bei der
HyposensibilisierungbekommtderBetrof-
feneinregelmässigenAbständenwährend
dreibisfünfJahrengeringeMengenderAll-
ergeneverabreicht,aufdieerreagiert.«Das
Immunsystemmusslernen,dieeigentlich
harmlosen Eindringlinge zu tolerieren»,
sagtManfredMeier,DrogistHFimaargaui-
schenKüttigen.EineHyposensibilisierung
könnenBetroffenenaturheilkundlichdurch-
führenoderbeimArzt.Meiermeintzurkom-
plementärmedizinischenHyposensibilisie-
rung: «Erfahrungsgemäss reduziert sich
damitdieIntensitätderSymptomevonJahr
zuJahr.»DanichtjedeBehandlungbeije-
demKundengleichgutwirkt,brauchtesan-
fangsoftmehrereVersuche,umdiewirk-
samsteTherapiezueruieren.
Vanessa Naef/ Redaktion: Lukas Fuhrer
Zusatzinhalte entdecken!
AktuellesundHinter-
gründezuAllergien
sammeltdasAllergie-
zentrumSchweizaha!
allergisches Asth-
ma auszulösen.
Asthmakanneine
Folgeerkrankung
einesHeuschnup-
fens sein. Welt-
weitschätzenEx-
perten mehr als
zehnProzentder
Bevölkerung als
sensibelfürAsthma
ein,dasdieAmbrosia
verursachenkann.Inder
SchweizhatdieserKorb-
blütler in fast allen
Gebieten Wurzeln ge-
schlagen.DasichdieVe-
getationlaufendverän-
dert, ist es durchaus
möglich,dasssichwei-
tereallergieauslösende
PflanzeninderSchweiz
ansiedeln.
HeutewissenAll-
ergieforscher
auch,dassLuft-
schadstoffe, konkret die
ReizgaseStickstoffoxidundOzon,die
EntwicklungvonPollenallergienstarkbe-
einflussen. Stickstoffoxide entstehen in
VerbrennungsmotorenundFeuerungsan-
lagenfürKohle,Öl,Gas,HolzundAbfälle.
«StickstoffoxidegreifendieSchleimhäute
derAtmungsorganean,reizendieBronchi-
enundbegünstigenAtemwegserkrankun-
Die Pollen der Ambrosia sind hochallergen.
28 d-inside10/14
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Weleda AG, 4144 ArlesheimZulassungsinhaberin:
ebi-pharm ag, 3038 Kirchlindach
Bei nervösen Unruhezuständen und Schlafstörungenund Schlafstörungen
Tropfen: Arzneimittel Abgabekategorie D Pharmacode 4836669
1Aufbereitungsmonographie Kommission D (Keller, Greiner, Stockebrand, 1985)
Das homöopathische Kombinationsmittel Neurexan® hilft bei nervöser Unruhe am Tag und sorgt somit nachts für besseren Schlaf. Neurexan® ist gut verträglich, Leistungs-fähigkeit und Konzentration bleiben erhalten.
Tabletten: Arzneimittel Abgabekategorie D Pharmacode 5327941
Indikation: Gemäss homöopathischem Arzneimittelbild kann Neurexan bei Schlafstörungen und nervösen Unruhezuständen angewendet werden.
Inhalt: 1 Tablette bzw. 100g Tropfen enthalten: Fachliteratur1
Passiflora incarnata (Passionsblume) D2
0.060 g Schlafstörungen, Unruhezuständen
Avena sativa (Hafer) D2 0.060 g Erschöpfungszustände, Schlafstörungen, bei Überforderungen nach Krankheiten
Coffea arabica (Kaffee) D12
0.060 g Schlafstörungen, Neuralgien
Zincum isovalerianicum (Zinkvalerianat) D4
0.060 g Nervöse Schlafstörungen mit unruhigen Beinen
Sonstige Bestandteile: Tabletten: Magnesiumstearat und LactoseTropfen: 36 Vol% Alkohol
Dies sind Arzneimittel. Detaillierte Informationen finden Sie in der Packungsbeilage oder unter www.swissmedicinfo.ch
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General- vor Delegierten- versammlung: Zentralvorstand will Mitglieder zuerst konsultierenDie Sektionspräsidenten haben an ihrer
Konferenzvom10.September2014mitEn-
gagementThemendiskutiert,die fürdie
ZukunftderDrogeriebrancheunddenVer-
band von grosser Bedeutung sind. Nach
RücksprachemitdenSektionspräsidenten
hatderZentralvorstandentschieden,die
Generalversammlung 2014 vor der Dele-
giertenversammlung durchzuführen. Zu
denGründennimmtZentralpräsidentMar-
tin BangerterStellung.
Martin Bangerter, weshalb finden 2014
die Generalversammlung und die Dele-
giertenversammlung an unterschiedli-
chen Daten statt?
Martin Bangerter: EsgibtdreigrosseThe-
men,diewirdenMitgliedernzurEntschei-
dung unterbreiten werden: Das weitere
VorgehenbeimProjektRadioSDV,Anpas-
sungenderVerbandsstrukturunddrittens,
welcheLeistungenderSDVvorallem im
Medienbereich zukünftig erbringen soll.
DieserdrittePunktistderGrund,weshalb
wirzuerstdieMitgliederkonsultierenwol-
len.WelchepublizistischenLeistungenwir
künftigerbringen,wirktsichauchaufdas
Budgetaus.DieEntscheidederGeneral-
versammlunghabenalsorelevantenEin-
flussaufdieEntscheidungen,diedanndie
Delegiertenversammlungfällenmuss.
Branche
Warum gibt der Bereich Medien denn be-
sonders zu reden?
BereitsletztesJahrhabenwirdarüberin-
formiert,dasssichdieErtragslageimMe-
diengeschäftnichtsoentwickelt,wiewir
daserwartethabenunddieFinanzendes
SDV dadurch sehr belastet werden. Und
wirhabengesagt,wenndieseitEnde2012
eingeleitetenMassnahmen2014nichtgrei-
fenundsichderTrendnichtzumPositiven
wendet,dannwerdenwirVorschlägeun-
terbreiten,wiedieRechnungdesVerban-
des wieder in die Gewinnzone geführt
werdenkann.Betroffenistabernichtaus-
schliesslichdieKommunikation,auchbei
der ESD-Finanzierung kommen grosse
Herausforderungen auf die Branche zu.
Seit Mitte Jahr wissen wir, dass voraus-
sichtlichperSchuljahr2015/2016diekan-
tonalenSubventionenfürdieESDdeutlich
reduziert werden. Das wird dazu führen,
dassdasdurchdenVerbandgetrageneDe-
fizitderSchulrechnungerheblichsteigen
wird.VondenMitgliedernwollenwirnun
wissen, wie sie unsere Vorschläge zur
AnpassungderLeistungenmittragen,bei
gleichbleibenden Beiträgen. Wir werden
vom Zentralvorstand übrigens an den
HerbstversammlungenderSektionenprä-
sentseinundfürFragenundInformationen
zurVerfügungstehen.
Worum geht es etwas konkreter bei den
anderen beiden Themen der General-
versammlung?
Die Mitglieder müssen entscheiden, ob
undinwelcherFormsiedasImageprojekt
RadioSDVweiterführenwollen,dasimMai
2015 ausläuft. Die Generalversammlung
2010hattedasProjektjafürdreiJahrebe-
willigt,seit2012sindwiraufSendung.Zu-
dem geht es um Vorschläge zur Statu-
tenänderungbetreffendVerbandsstruktur.
Die Delegiertenversammlung soll erst im
Januar stattfinden. Warum sind die Ver-
sammlungen auch zeitlich getrennt wor-
den?
Damit wir den Delegierten verlässliche
Entscheidungsgrundlagen unterbreiten
können,brauchenwirnachdenEntschei-
dungenderMitgliederanderGeneralver-
sammlung etwas Zeit, um diese sauber
auszuarbeiten.UnddieUmfragebeiden
Sektionspräsidenten hat klar ergeben,
dassesimDezemberaufgrunddesWeih-
nachtsgeschäfts fürdieDelegiertensehr
schwierigwäre,aneinerVersammlungteil-
zunehmen.
Interview: Lukas Fuhrer
«Welche Leistungen wir künftig erbringen, wirkt sich auch auf das Budget aus. Die Entscheide der Generalversammlung haben also Einfluss auf die Entscheidungen, die die Delegiertenversammlung fällen muss.»Martin Bangerter, Zentralpräsident SDV
Wichtige Daten
Generalversammlung:
14.November2014,
StadedeSuisse,Bern
Delegiertenversammlung:
14.Januar2015,ESDNeuenburg
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Fokus
StellenDer Insertionsschluss für die nächste
Ausgabe ist am 30. Oktober 2014
Datenelektronischan:
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kenntnissen
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(Arzneimittelregistrierung)_ Mithilfe bei der Qualitätssicherung und Überwachung
der Arzneimittelsicherheit
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Aufgabenbereich_ ein den Anforderungen entsprechendes Salär_ ein angenehmes Arbeitsumfeld in einem motivierten Team
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NewsausderBrancheunddemSchweizerischenDrogistenverband.
Abo bestellen: [email protected], Tel. 032 328 50 30
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Branche
Rundheraus
Was Mitglieder der Drogerie branche schon immer voneinander wissen wollten. Die Spielregel: Wer gefragt wird und offen antwortet, darf eine neue Frage an eine andere Person richten.
Gewagt gefragt
«InderHildegard-MedizinwirdeineMischung
ausBärwurz,Birnen,Galgant,Süssholz,Boh-
nenkrautundHonigzurSanierungderDarmflo-
raeingesetzt.WelchesWirkspektrumweistder
BärwurzbirnhonigaufundwelcheErfahrungenwerdendamitge-
macht?»
Marina Franziska Bisping, Apothekerin und Heilpraktikerin
Gewagt geantwortet
«Der Bärwurzbirnenhonig ist das wichtigste
Universalheilmittel für den Darm, um Krank-
heitsursachenzubeseitigenundKrankheiten
zuverhüten.DieHildegard-Medizinbezeichnet
diesesMittelalswertvolleralsGold,weilesdenDarmvongefähr-
lichenKeimenbefreit,diefürdieAuslösungvonschwerenAutoim-
munkrankheitenverantwortlichsind.DerDarmunddieDarmflora
sindHauptzielorganseelischerAggressionenundeinerfalschen
ErnährungundeinMassfürdiekörpereigenenAbwehrkräfte.Da-
hergehörendieSuchenachdemDarmschadenunddieanschlies-
sendeDarmsanierungmitdemsogenannten«Hildegard-Gold»so-
wie eine Symbioselenkung mit lebendigen Darmkeimen zur
UrsachenbehandlungfastallerKrankheiten.DieSanierungsrate
beträgtüber80Prozent.»
Dr. Wighard Strehlow, Heilpraktiker
So gehts weiter
DienächsteFragegehtanProf.Dr.med.Claus
Schulte-UebbingamAgeBreakingCenter,Mün-
chen.WighardStrehlowmöchtevonihmwissen:
«In der Hildegard-Heilkunde werden viele Naturheilmittel erfolg-
reich bei Hormonregulationsstörungen und zur Krebsabwehr ein-
gesetzt, die Progesteron-Vorstufen, Phytosterine, enthalten. Wo-
rauf beruht deren Wirksamkeit?»
ClausSchulte-UebbingsAntwortlesenSieimd-insideNovember
2014.
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WIR FREUEN UNS AUF SIE
Die Themen im Oktober
› Wenn das Wetter Kopfweh macht
› Gegen das Office-Eye-Syndrom
› Was Fingernägel schön(er) macht
› Tee gegen graue Zeiten
www.vitagate.ch/radio
GESUNDHEIT,DIE INS OHR GEHT
Partner: Die wöchentlichen Gesundheitssendungen werden präsentiert von der Online-Krankenkasse KPT und dem Schweizerischen Drogistenverband.
Dienstag11.45 Uhr
Freitag9.45 Uhr
Montag (d)9.30 Uhr
Montag (f )9.40 Uhr
Dienstag14.15 Uhr
Dienstag13.20 Uhr
Dienstag10.45 Uhr
Dienstag10.15 Uhr
Montag13.20 Uhr
Mittwoch9.45 Uhr
Dienstag10.15 Uhr
Dienstag11.20 Uhr
Bas
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Zü
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Vitafor® probi-immun® enthält Vitamin D, Vitamin B12 und Folsäure, welche zur normalen Funktion des Immunsystems beitragen.Nahrungsergänzungsmittel sollen nicht als Ersatz für eine abwechslungsreiche Ernährung und eine gesunde Lebensweise verwendet werden.
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Wie probiotische Bakterien helfen können, das Immunsystem zu stärken Wir wissen bereits, dass unsere Darmflora für unsere Gesundheit von entscheidender Bedeutung ist. Welche Verbindung zwischen ihr und dem Immunsystem besteht und wieso probiotische Bakterien hilfreich sein können, erklärt Hans Wigzell, Professor für Immunologie. Warum ist eine gesunde Darmflora so wichtig für das Immunsystem?Mehr als 70 % des Immunsystems beim Menschen befindet sich in unmittelbarer Umgebung des Darms. Die Darmflora spielt beim Trainieren des Immunsystems eine wichtige Rolle, indem sie beim Erkennen von und Unterscheiden zwischen «Gut» und «Böse» hilft. Sie ist dazu imstande, das Immunsystem bei Bedarf anzuregen und eine vielfältige Flora ist in der Lage, Entzündungen besser zu kontrollieren. Ein Ungleichgewicht in der Darmflora kann zur Entstehung von Entzündungen und zu «negativen» Aktivierungen des Immunsystems führen, was die Gesundheit der jeweiligen Person beeinträchtigt. Wie können probiotische Bakterien dabei helfen, Erkältungen zu verhindern?Bei manchen probiotischen Stämmen konnte gezeigt werden, dass sie bei Personen, die nachweislich immer wieder an Erkältungen erkranken, die Symptome einer Erkältung erheblich verringern. Ich glaube, dies liegt daran, dass sich die Darmflora wieder erholt, was dazu führt, dass das Immunsystem Infektionen nun effizienter in anderen Körperregionen bekämpfen kann. Bei verschiedenen Probiotika konnte gezeigt werden, dass sie Immunzellen aktivieren und daher auch eingesetzt werden könnten, um beispielsweise die Wirksamkeit eines Impfstoffes zu erhöhen. Andere Probiotika können einen Einfluss auf den Blutspiegel von Botenstoffen des Abwehrsystems haben oder die Reaktion auf Allergene in Nahrungsmitteln verringern.
Welche Stämme stellten sich als besonders geeignet heraus und wie wurden sie identifiziert? Zwei der Stämme, die das Immunsystem bei infektionsbedingten Erkältungen wirksam aktivieren können, sind die Milchsäurebakterien Lacto bacillus plantarum HEAL9 und Lactobacillus paracasei 8700:2.
In früheren Studien wurden verschiedene Stämme auf deren Einflusspotenzial auf das Immunsystem getestet. Dabei sind die beiden Stämme Lactobacillus plantarum HEAL9 und Lactobacillus paracasei 8700:2. besonders aufgefallen. L. paracasei zeigte einerseits die Fähigkeit die Anzahl peripherer NKTZellen erhöhen zu können. Diese Zellen sind nachweislich für die Bekämpfung von Virusinfektionen wichtig. Andererseits wurde die Aktivität bestimmter Blutzellen, welche für die Beseitigung infizierter Epithelzellen zuständig sind, ebenfalls erhöht. L. plantarum HEAL9 hingegen aktivierte sogenannte zytotoxische TZellen, welche einer weiteren Gruppe weisser Blutzellen mit grosser Bedeutung bei der Bekämpfung von Virusinfek tionen angehören. Beide Bakterienstämme haben also bedeutende und sich ergänzende positive Einflüsse auf das Immunsystem.
Wer ist durch ständig wiederkehrende Erkältungen am meisten betroffen und warum?Es ist ganz normal, dass Erkältungen bei manchen Personen häufiger auftreten als bei anderen. Allerdings wird mit zunehmendem Alter oder in Stresssituationen die Fähigkeit, Infektionen zu bekämpfen, aufgrund eines geschwächten Immunsystems verringert. Darüber hinaus infizieren sich Kinder regelmässig in der Kindertagesstätte oder Schule und bringen die Viren mit nach Hause. Warum sollten wir während der Winterzeit Erkältungen verhindern oder die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, verringern?Während einer Virusinfektion ist das Immunsystem stark belastet, sodass eine weitere Infektion durch Bakterien auftreten kann (Lungenentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung etc.). Insbesondere bei älteren Personen, Kindern und Personen mit geschwächtem Immunsystem können diese Infektionen zu Komplikationen führen. Und natürlich spielen Erkältungen auch eine erhebliche Rolle bei Arbeitsausfällen in der Winterzeit.
Publireportage
Hans Wigzell,M. D., Ph. D.,
Professor der Immunologie,
Karolinska- Institut, Stockholm
140811_PUBLI_FACHINS_Probi_Immun_210x297_d.indd 1 11.08.14 16:45