+ All Categories
Transcript

7S T O C K S N R . 2 0 | 14 . – 27. O K T O B E R 2 0 1 1

BILD

:KEY

STO

NE

I N T E RV I EW

«Einfach grosse, europäischeStandardwerte nehmen»Warum Uwe Lang, Autor von «Stürmische Zeiten»,für Europa noch immer optimistisch ist.

Stocks: Was sollten Anle-ger in Sachen Schuldenkri-se auf jeden Fall wissen?Uwe Lang: Zwei verschie-den Ansichten gehen dadurcheinander. Einige be-fürchten eine Hyperinflation.Andere sagen, eine Ketten-reaktion von Staatspleitenlöse eine Deflation aus. Diezur Verfügung stehendenAnlage-Instrumente, sindaber vollkommen unter-schiedlich.Wie löst man jetzt konkretdie Schuldenkrise?Einen Teil durch eine Inflati-on, durch Einsparungen, hö-here Steuern und teilweisedurch Schuldenerlass.Ein Szenario in Griechen-land wie in den USA ...... dort ist die Problematikaber wesentlich geringer.Die können sich ihr Geldselbst drucken. Das gehtauch, ohne eine Inflationauszulösen. Denn achtBillionen Dollar Schuldenstehen 16 Billionen DollarVermögen gegenüber – daswird häufig verschwiegen.Was raten Sie Anlegern indiesem Umfeld?Gemessen an Kurs/Umsatzsind Aktien historisch unter-bewertet. Daher gibt es jetztfür Privatanleger eine MengeChancen, um in den nächs-ten Jahren zu profitieren.In welchen Branchen sehenwir eine Bodenbildung?Sicherlich bei konjunkturun-abhängigen Pharma- oderNahrungsmittelwerten. BeiBanken noch abwarten, aberspätestens bis Ende Okto-ber voll investiert sein.

Auch bei Zyklikern?Maschinen- und Autobauersind im Abwärtstrend, danoch abwarten. Die in denKursen eingepreiste Rezessi-on wird aber nicht kommen.Was sagen Sie zu Banken?UBS, Credit Suisse, Deut-sche Bank und BNP Paribassind interessant, sobald esmit den Titeln wieder auf-wärtsgeht.Ausserdem?Schwache Aktien nicht ewigfesthalten. Einzelne Bran-chen wie Solartitel laufenderzeit einfach nicht.Aber im Prinzip nicht mehrmassiv verkaufen?Wer mit vollen Segeln in dieBaisse geraten ist, sollteMut zeigen und durchhalten.Ist Gold eine Alternative?Der Goldpreis ist zu hoch.Da nicht mehr reingehen.Man kann auch in andereSachwerte investieren.Selbstgenutzte Immobiliensind immer gut und die bes-te Kapitalanlage.Ein Wort zu Aktienfonds?Die würde ich wegen desAusgabe-Aufschlags nichtkaufen. Anleger könnenselbst in europäische Stan-dardwerte investieren.Und die Entwicklung bisübers Jahresende hinaus?Überall geht es im Winter-halbjahr wieder aufwärts.(aho)

H E I ZÖ L

Hausbesitzer sollten dasAuftanken hinauszögern

BA N K E N

Stress lass nach …

Eine gute Nachricht für Eigentü-mer von Immobilien: Der Preisfür Heizöl sinkt. Aktuell kosten100 Liter konventionelles Heizölder Sorte «extra leicht» 105 Fran-ken und die Preise dürften nochfallen. In den Industrienationennimmt die Ölnachfrage generellab. Zudem bestehen im europäi-schen Raffineriesektor hartnä-ckige Überkapazitäten.Punkto Rohöl erholen sich

die temporär schwachen För-derraten in der Nordsee und dielibysche Ölproduktion wird lang-sam, aber sicher wieder hoch-gefahren. Aus Schweizer Sichtweniger ins Gewicht fallen dürf-te die Meldung, dass streikendeZöllner in Kuwait die Ölexporteblockieren. Ein Sprecher der Ku-

wait Petroleum bestätigt, dassdie Exporte normal verlaufen.Fazit: Wer Reserven hat, war-

tet mit Auftanken zu. Allerdings:Im Fall eines plötzlichen Kälte-einbruchs sorgen überlasteteAuslieferkapazitäten inländi-scher Heizölhändler für raschsteigende Preise. (pro) ■

Die europäische Bankenland-schaft kommt nicht zur Ruhe –auf ein Beben folgt das nächs-te: Die als Farce bezeichnetenStresstests waren in der Tatzahnlos, wie die Rettung der bel-gisch-französischen GrossbankDexia zeigt. Zur Erinnerung: De-xia hatte zweimal bestanden.Nun führt die Europäische Ban-kenaufsicht einen verschärf-ten Blitz-Stresstest durch, umdie Folgen einer Insolvenz von

Griechenland durchzuspielen.Dabei geht die Angst in vielenInstituten um – der zusätzli-che Kapitalbedarf der rund 50Banken, die den Anforderungennicht genügen dürften, wird auf100 bis 200 Milliarden Euroveranschlagt. Frisches Kapitalfliesst wohl nur in Form von zu-sätzlichen Staatshilfen zu denBanken, denn der Kapitalmarktverlangt dafür enorme Risiko-aufschläge. (mp) ■

Alle Jahre wieder Pokern umoptimalen Heizöl-Einkauf.

Uwe Lang,Herausgeberder «Börsen-signale»* undPartner beiSwissinvest

M Ä R K T EA K T U E L L

20102009 2011

2,5

2,0

1,5

1,0

0,5

CDS-Prämien in ProzentUBSCSRabobank

Hier sind die Ausfallprämiennoch bezahlbar.

VomRegen…

20102009 2011

9,0

7,0

5,0

3,0

1,0

CDS-Prämien in Prozent

UniCreditSociete GenBNP Paribas

Ein Ausfall wird immerwahrscheinlicher.

… in die Traufe

*ww

w.b

oers

ensi

gnal

e.ch

STO_1120_007 7 12.10.11 16:52

Top Related