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HEIZÖL Hausbesitzer sollten das … · BI LD: KE YSTO NE INTERVIEW ... fliesst wohl nur in Form...

Date post: 04-Jun-2018
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7 STOCKS NR. 20 | 14. – 27. OKTOBER 2011 BILD: KEYSTONE INTERVIEW «Einfach grosse, europäische Standardwerte nehmen» Warum Uwe Lang, Autor von «Stürmische Zeiten», für Europa noch immer optimistisch ist. Stocks: Was sollten Anle- ger in Sachen Schuldenkri- se auf jeden Fall wissen? Uwe Lang: Zwei verschie- den Ansichten gehen da durcheinander. Einige be- fürchten eine Hyperinflation. Andere sagen, eine Ketten- reaktion von Staatspleiten löse eine Deflation aus. Die zur Verfügung stehenden Anlage-Instrumente, sind aber vollkommen unter- schiedlich. Wie löst man jetzt konkret die Schuldenkrise? Einen Teil durch eine Inflati - on, durch Einsparungen, hö- here Steuern und teilweise durch Schuldenerlass. Ein Szenario in Griechen- land wie in den USA ... ... dort ist die Problematik aber wesentlich geringer. Die können sich ihr Geld selbst drucken. Das geht auch, ohne eine Inflation auszulösen. Denn acht Billionen Dollar Schulden stehen 16 Billionen Dollar Vermögen gegenüber – das wird häufig verschwiegen. Was raten Sie Anlegern in diesem Umfeld? Gemessen an Kurs/Umsatz sind Aktien historisch unter- bewertet. Daher gibt es jetzt für Privatanleger eine Menge Chancen, um in den nächs- ten Jahren zu profitieren. In welchen Branchen sehen wir eine Bodenbildung? Sicherlich bei konjunkturun- abhängigen Pharma- oder Nahrungsmittelwerten. Bei Banken noch abwarten, aber spätestens bis Ende Okto- ber voll investiert sein. Auch bei Zyklikern? Maschinen- und Autobauer sind im Abwärtstrend, da noch abwarten. Die in den Kursen eingepreiste Rezessi- on wird aber nicht kommen. Was sagen Sie zu Banken? UBS, Credit Suisse, Deut- sche Bank und BNP Paribas sind interessant, sobald es mit den Titeln wieder auf- wärtsgeht. Ausserdem? Schwache Aktien nicht ewig festhalten. Einzelne Bran- chen wie Solartitel laufen derzeit einfach nicht. Aber im Prinzip nicht mehr massiv verkaufen? Wer mit vollen Segeln in die Baisse geraten ist, sollte Mut zeigen und durchhalten. Ist Gold eine Alternative? Der Goldpreis ist zu hoch. Da nicht mehr reingehen. Man kann auch in andere Sachwerte investieren. Selbstgenutzte Immobilien sind immer gut und die bes- te Kapitalanlage. Ein Wort zu Aktienfonds? Die würde ich wegen des Ausgabe-Aufschlags nicht kaufen. Anleger können selbst in europäische Stan- dardwerte investieren. Und die Entwicklung bis übers Jahresende hinaus? Überall geht es im Winter- halbjahr wieder aufwärts. (aho) HEIZÖL Hausbesitzer sollten das Auftanken hinauszögern BANKEN Stress lass nach … Eine gute Nachricht für Eigentü- mer von Immobilien: Der Preis für Heizöl sinkt. Aktuell kosten 100 Liter konventionelles Heizöl der Sorte «extra leicht» 105 Fran- ken und die Preise dürften noch fallen. In den Industrienationen nimmt die Ölnachfrage generell ab. Zudem bestehen im europäi- schen Raffineriesektor hartnä- ckige Überkapazitäten. Punkto Rohöl erholen sich die temporär schwachen För- derraten in der Nordsee und die libysche Ölproduktion wird lang- sam, aber sicher wieder hoch- gefahren. Aus Schweizer Sicht weniger ins Gewicht fallen dürf- te die Meldung, dass streikende Zöllner in Kuwait die Ölexporte blockieren. Ein Sprecher der Ku- wait Petroleum bestätigt, dass die Exporte normal verlaufen. Fazit: Wer Reserven hat, war- tet mit Auftanken zu. Allerdings: Im Fall eines plötzlichen Kälte- einbruchs sorgen überlastete Auslieferkapazitäten inländi - scher Heizölhändler für rasch steigende Preise. (pro) Die europäische Bankenland- schaft kommt nicht zur Ruhe – auf ein Beben folgt das nächs- te: Die als Farce bezeichneten Stresstests waren in der Tat zahnlos, wie die Rettung der bel - gisch-französischen Grossbank Dexia zeigt. Zur Erinnerung: De- xia hatte zweimal bestanden. Nun führt die Europäische Ban- kenaufsicht einen verschärf- ten Blitz-Stresstest durch, um die Folgen einer Insolvenz von Griechenland durchzuspielen. Dabei geht die Angst in vielen Instituten um – der zusätzli - che Kapitalbedarf der rund 50 Banken, die den Anforderungen nicht genügen dürften, wird auf 100 bis 200 Milliarden Euro veranschlagt. Frisches Kapital fliesst wohl nur in Form von zu- sätzlichen Staatshilfen zu den Banken, denn der Kapitalmarkt verlangt dafür enorme Risiko- aufschläge. (mp) Alle Jahre wieder Pokern um optimalen Heizöl-Einkauf. Uwe Lang, Herausgeber der «Börsen- signale»* und Partner bei Swissinvest MÄRKTE AKTUELL 2010 2009 2011 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 CDS-Prämien in Prozent UBS CS Rabobank Hier sind die Ausfallprämien noch bezahlbar. Vom Regen … 2010 2009 2011 9,0 7,0 5,0 3,0 1,0 CDS-Prämien in Prozent UniCredit Societe Gen BNP Paribas Ein Ausfall wird immer wahrscheinlicher. … in die Traufe *www.boersensignale.ch STO_1120_007 7 12.10.11 16:52
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«Einfach grosse, europäischeStandardwerte nehmen»Warum Uwe Lang, Autor von «Stürmische Zeiten»,für Europa noch immer optimistisch ist.

Stocks: Was sollten Anle-ger in Sachen Schuldenkri-se auf jeden Fall wissen?Uwe Lang: Zwei verschie-den Ansichten gehen dadurcheinander. Einige be-fürchten eine Hyperinflation.Andere sagen, eine Ketten-reaktion von Staatspleitenlöse eine Deflation aus. Diezur Verfügung stehendenAnlage-Instrumente, sindaber vollkommen unter-schiedlich.Wie löst man jetzt konkretdie Schuldenkrise?Einen Teil durch eine Inflati-on, durch Einsparungen, hö-here Steuern und teilweisedurch Schuldenerlass.Ein Szenario in Griechen-land wie in den USA ...... dort ist die Problematikaber wesentlich geringer.Die können sich ihr Geldselbst drucken. Das gehtauch, ohne eine Inflationauszulösen. Denn achtBillionen Dollar Schuldenstehen 16 Billionen DollarVermögen gegenüber – daswird häufig verschwiegen.Was raten Sie Anlegern indiesem Umfeld?Gemessen an Kurs/Umsatzsind Aktien historisch unter-bewertet. Daher gibt es jetztfür Privatanleger eine MengeChancen, um in den nächs-ten Jahren zu profitieren.In welchen Branchen sehenwir eine Bodenbildung?Sicherlich bei konjunkturun-abhängigen Pharma- oderNahrungsmittelwerten. BeiBanken noch abwarten, aberspätestens bis Ende Okto-ber voll investiert sein.

Auch bei Zyklikern?Maschinen- und Autobauersind im Abwärtstrend, danoch abwarten. Die in denKursen eingepreiste Rezessi-on wird aber nicht kommen.Was sagen Sie zu Banken?UBS, Credit Suisse, Deut-sche Bank und BNP Paribassind interessant, sobald esmit den Titeln wieder auf-wärtsgeht.Ausserdem?Schwache Aktien nicht ewigfesthalten. Einzelne Bran-chen wie Solartitel laufenderzeit einfach nicht.Aber im Prinzip nicht mehrmassiv verkaufen?Wer mit vollen Segeln in dieBaisse geraten ist, sollteMut zeigen und durchhalten.Ist Gold eine Alternative?Der Goldpreis ist zu hoch.Da nicht mehr reingehen.Man kann auch in andereSachwerte investieren.Selbstgenutzte Immobiliensind immer gut und die bes-te Kapitalanlage.Ein Wort zu Aktienfonds?Die würde ich wegen desAusgabe-Aufschlags nichtkaufen. Anleger könnenselbst in europäische Stan-dardwerte investieren.Und die Entwicklung bisübers Jahresende hinaus?Überall geht es im Winter-halbjahr wieder aufwärts.(aho)

H E I ZÖ L

Hausbesitzer sollten dasAuftanken hinauszögern

BA N K E N

Stress lass nach …

Eine gute Nachricht für Eigentü-mer von Immobilien: Der Preisfür Heizöl sinkt. Aktuell kosten100 Liter konventionelles Heizölder Sorte «extra leicht» 105 Fran-ken und die Preise dürften nochfallen. In den Industrienationennimmt die Ölnachfrage generellab. Zudem bestehen im europäi-schen Raffineriesektor hartnä-ckige Überkapazitäten.Punkto Rohöl erholen sich

die temporär schwachen För-derraten in der Nordsee und dielibysche Ölproduktion wird lang-sam, aber sicher wieder hoch-gefahren. Aus Schweizer Sichtweniger ins Gewicht fallen dürf-te die Meldung, dass streikendeZöllner in Kuwait die Ölexporteblockieren. Ein Sprecher der Ku-

wait Petroleum bestätigt, dassdie Exporte normal verlaufen.Fazit: Wer Reserven hat, war-

tet mit Auftanken zu. Allerdings:Im Fall eines plötzlichen Kälte-einbruchs sorgen überlasteteAuslieferkapazitäten inländi-scher Heizölhändler für raschsteigende Preise. (pro) ■

Die europäische Bankenland-schaft kommt nicht zur Ruhe –auf ein Beben folgt das nächs-te: Die als Farce bezeichnetenStresstests waren in der Tatzahnlos, wie die Rettung der bel-gisch-französischen GrossbankDexia zeigt. Zur Erinnerung: De-xia hatte zweimal bestanden.Nun führt die Europäische Ban-kenaufsicht einen verschärf-ten Blitz-Stresstest durch, umdie Folgen einer Insolvenz von

Griechenland durchzuspielen.Dabei geht die Angst in vielenInstituten um – der zusätzli-che Kapitalbedarf der rund 50Banken, die den Anforderungennicht genügen dürften, wird auf100 bis 200 Milliarden Euroveranschlagt. Frisches Kapitalfliesst wohl nur in Form von zu-sätzlichen Staatshilfen zu denBanken, denn der Kapitalmarktverlangt dafür enorme Risiko-aufschläge. (mp) ■

Alle Jahre wieder Pokern umoptimalen Heizöl-Einkauf.

Uwe Lang,Herausgeberder «Börsen-signale»* undPartner beiSwissinvest

M Ä R K T EA K T U E L L

20102009 2011

2,5

2,0

1,5

1,0

0,5

CDS-Prämien in ProzentUBSCSRabobank

Hier sind die Ausfallprämiennoch bezahlbar.

VomRegen…

20102009 2011

9,0

7,0

5,0

3,0

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CDS-Prämien in Prozent

UniCreditSociete GenBNP Paribas

Ein Ausfall wird immerwahrscheinlicher.

… in die Traufe

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