GESUNDHEITSMANAGEMENT II
Prof. Dr. Steffen Fleßa
Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement
Universität Greifswald
GliederungVorlesung 13.06.2016 – 9. Vorlesung – Bereich Produktionsfaktoren
- Betriebsmittel – Gebäude (betriebswirtschaftliche Bauplanung)- Netzplantechnik (Vertiefung)- Zeitplan (Hinrechnung, Rückrechnung, Puffer)- Kostenplanung/ -verläufe- PERT-COST- Ressourcenplanung- Standortplanung
- Betriebsmittel (Medizinische Geräte)- Instandhaltung/ Wartung- Investitionsrechnung- Optimaler Ersatzzeitpunkt
Vorlesung 20.06.16 – Werkstoffe
Zeitplanung im MPM
Vorbereiten des Grundstücks
A .
20 .
Aushub der Fundamente
B .
60
Rohbau
C .
150 . . . .
Innenausbau
D .
120
Außenanlagen u. Zuwege Bereiten
F .
20 . .
Mitarbeiterschulung
G .
.
30
20 120
150
60
150
20
0
Inbetriebnahme
E .
10 .
Hinrechnung
Vorbereiten des Grundstücks
A .
20 0 .
Aushub der Fundamente
B .
60 20.
Rohbau
C .
150 80.
Innenausbau
D .
120 230
. .
Außenanlagen u. Zuwege Bereiten
F .
20 230
Mitarbeiterschulung
G .
30 0
30
20 120
150
60
150
20
0
Inbetriebnahme
E .
10 350
FZj = Max{FZi+dij} für alle Vorgängerknoten FZ1=0 für den Beginnknoten
Rückrechnung
Vorbereiten des Grundstücks
A .
20 0 0. . .
Aushub der Fundamente
B .
60 20. 20.
Rohbau
C .
150 80. 80.
Innenausbau
D .
120 230
230
.
Außenanlagen u. Zuwege Bereiten
F .
20 230
330
Mitarbeiterschulung
G .
30 0 320
30
20 120
150
60
150
20
0
Inbetriebnahme
E .
10 350
350
SZi = Min{SZj-dij} für alle Nachfolgerknoten SZn=FZn für den Endknoten
Endzeitpunkte
Vorbereiten des Grundstücks
A .
20 0 0. 20. 20.
Aushub der Fundamente
B .
60 20. 20. 80. 80
Rohbau
C .
150 80. 80. 230
230
Innenausbau
D .
120 230
230
350
350
Außenanlagen u. Zuwege Bereiten
F .
20 230
330
250
350
Mitarbeiterschulung
G .
30 0 320
30. 350
30
20 120
150
60
150
20
0
Inbetriebnahme
E .
10 350
350
360
360
FEi = FZi+Di SEi=SZi+Di
Puffer• Puffer I:
– Alle Vorgänger fangen frühest möglich an, alle Nachfolger spätest möglich– P_Ii=SZi-FZi
• Puffer II:– Alle Vorgänger fangen frühest möglich an, alle Nachfolger frühest möglich– P_IIi=Min{FZj-FZi-dij}, wobei P_IIi≥0
• Puffer III:– Alle Vorgänger fangen spätest möglich an, alle Nachfolger frühest möglich
Puffer
Vorbereiten des Grundstücks
A .
20 0 0. 20. 20.
Aushub der Fundamente
B .
60 20. 20. 80. 80
Rohbau
C .
150 80. 80. 230
230
Innenausbau
D .
120 230
230
350
350
Außenanlagen u. Zuwege Bereiten
F .
20 230
330
250
350
Mitarbeiterschulung
G .
30 0 320
30. 350
30
20 120
150
60
150
20
0
Inbetriebnahme
E .
10 350
350
360
360
P_I(G) = 320-0=320 P_II(G) = 350-0-30 = 320 P_I(F) = 330-230 = 100
P_II(F) = 350-230-20 = 100
Kostenplanung Nr. Tätigkeit Zeitbedarf [Tage] Kosten pro Tag
A Vorbereiten des Grundstückes
20 100
B Aushub der Fundamente 60 100
C Rohbau 150 200
D Innenausbau 120 200
E Inbetriebnahme 10 100
F Außenanlagen/ZuwegeBereiten
20 200
G Mitarbeiterschulung 30 500
Kostenverlauf bei frühestem Beginn0-20 20-30 30-80 80-230 230-
250
250-350
350-360
A 100B 100 100C 200D 200 200E 100F 200G 500 500Kosten/ Tag 600 600 100 200 400 200 100
Tage 20 10 50 150 20 100 10S
Kostenverlauf für späteste und früheste Zeitpunkte
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
60.000
70.000
80.000
90.000
0 50 100 150 200 250 300 350 400
Kos
ten
Zeit [Tage]
Szi Fzi
PERT-COST
• Ermittlung von zeitlichen und kostenmäßigen Überschreitungen
• Hinweis: Nicht zu verwechseln mit der stochastischen NPT PERT.
Ressourcenplanung
• Bedeutung: falls Ressourcen nicht ausreichend sind, müssen die Tätigkeiten verschoben werden
• Varianten– Verschiebung innerhalb der Puffer– Verlängerung des frühesten Endzeitpunktes
• Optimierung: Konventionalstrafe vs. Kosten für Zusatzaggregate
Standortplanung von Funktionszentren
• Ausgangsproblem: n Funktionszentren sollen n Standorten zugewiesen werden: Quadratisches Zuordnungsproblem
• Beispiel: Müttergenesungswerk
Quadratisches Zuordnungsproblem Lösung I: LP
!dMinZ
1..ni ,zugewiesen einmalnur Funktion jede : 1
1..nj besetzt, einmalnur Standort jeder : 1
kFunktion nach iFunktion von Menge ortierende Zu transp: :
lStandort und jStandort zwischen Distanz : :
..1,;sonst0
jStandort auf iFunktion falls1
1 1 1 1ikjl
1
1
Minxxm
x
x
mConstdConst
njix
n
i
n
j
n
k
n
lklij
n
jij
n
iij
ik
jl
ij
→⋅⋅⋅=
==
==
=
=
∑∑∑∑
∑
∑
= = = =
=
=
Quadratisches ZuordnungsproblemLösung I: LP
!dMinZ
1..ni ,zugewiesen einmalnur Funktion jede : 1
1..nj besetzt, einmalnur Standort jeder : 1
kFunktion nach iFunktion von Menge ortierende Zu transp: :
lStandort und jStandort zwischen Distanz : :
..1,;sonst0
jStandort auf iFunktion falls1
1 1 1 1ikjl
1
1
Minxxm
x
x
mConstdConst
njix
n
i
n
j
n
k
n
lklij
n
jij
n
iij
ik
jl
ij
→⋅⋅⋅=
==
==
=
=
∑∑∑∑
∑
∑
= = = =
=
=
Falls Funktion i auf Standort j zugewiesen ist und Funktion k auf
Standort i, fallen Distanzen von m mal d an
Probleme
• Lösungsprobleme: LP nicht rechenbar• Alternativer Vorgang: Branch-and-Bound
(Entscheidungsbaumverfahren)– Problem: für realistische Größen nicht rechenbar
• Zweiertausch• Intuitives Vorgehen
Zweiertausch
• Erzeuge Ausgangslösung– z. B. ABCD, 1-2-3-4– Tausche alle möglichen Paare– Wähle bestes Ergebnis– Wiederhole Algorithmus– Hinweis: bei n Standorten ist n-er Tausch Vollenumeration (2
hoch n Möglichkeiten; Rechenleistung begrenzt!)
Probleme• Bei dem Verfahren tritt oftmals ein „Kreisen“ auf, dieselbe Lösung
wird immer wieder angesteuert.• Heuristiken finden nicht sicher das Optimum, lediglich eine „gute“
Lösung• Gegenmaßnahme gegen „Kreisen“: Tabu-Search, d. h. bestimmte
Lösungen werden von weiterer Suche ausgeschlossen
Medizinische Geräte• Überblick: Der Qualitätsbericht nach § 137 SGB V verlangt den Ausweis
folgender Großgeräte:– Computertomographie– Magnetresonanztomographie– Herzkatheterlabor– Szintigraphie– Positronen-Emissions-Tomographie– Angiographie– Schlaflabor– Sonographie– Röntgen– Broncho-/Endoskopie– Echoskopie/TEE– Mikrobiologie
Instandhaltung• Arten
– Wartung: Reinigen, Schmieren, etc.– Inspektion: Erfassung des Istzustandes– Instandsetzung: Reparatur
• Equipment Life Cycle– Planung des Gerätebedarfs, Standardisierung– Beschaffung des Gerätes– Materialwirtschaft von Ersatzteilen– Instandhaltung– Entsorgung
Wartungsintervalle
Zeit
Zustand
Sollzustand
Schadens-grenze
t2 t1 t3
Istzustand Wartung
t1: Wartungszeitpunkt t2: spätester Wartungszeitpunkt t3: Ende der Wartung t1-0: Nutzungsdauer t3-t1: Wartungsdauer
Lösung
• „Lagerhaltungsmodell“, z. B. Harris-Andler• i. d. R. intuitiv von Wartungsingenieuren• Wartungsverträge bei Großgeräten Pflicht
Investitionsrechnung
• Inhalt: Investition im engeren Sinne ist die Beschaffung von Betriebsmitteln. Grundsätzlich unterscheidet sich die Investition im Gesundheitswesen nicht von Investitionen in anderen Sektoren.– Ausnahme: Duale Finanzierung, d. h. Loslösung von
Anschaffungs- und Betriebskosten
Entscheidungsprobleme bei Investitionen
• Durchführung oder Verzicht auf eine Investition• Kauf oder Leasing: Finanzierungsentscheidung• Eigenproduktion oder Outsourcing• Auswahl unter verschiedenen Investitionsobjekten• Bestimmung des Ersatztermins
Verfahren der Investitionsrechnung
Investitions-rechenverfahre
n
Deterministische
Verfahren
StatischeVerfahren
Kostenver-gleichsverfahre
n
Gewinnver-gleichsverfahre
nRentabilitäts-
rechnungAmortisations-
rechnung
Dynamische Verfahren
Kapitalwert-methode
Methode des internen
ZinsfußesAnnuitäten-
methode
StochastischeVerfahren
Optimaler Ersatzzeitpunkt• Häufig verwendetes Verfahren im Nonprofit-Bereich• Problem: Abschreibung sinkt mit steigender Nutzung, Wartungs-
und Reparaturkosten steigen• Lösung:
– statisches Verfahren: Break-Even-Analyse– dynamisches Verfahren: Annuitätenrechnung
Beispiel• Anschaffungskosten: 50.000 Euro• Laufende Kosten: in jedem Fall gleich, nicht entscheidungsrelevant• Entscheidungshorizont: 10 Jahre• Wartungskosten:
– Jahr 1: 10.000€– Jahr 2: 15.000€– Jahr 3: 20.000€– Jahr 4: 25.000€– Jahr 5: 50.000€– Jahr 6: 75.000€
Beispiel
0
100.000
200.000
300.000
400.000
500.000
600.000
0 2 4 6 8 10
Ges
amtk
oste
n
Zeit [Jahre]
Ersatz=1 Ersatz = 2 Ersatz=3
Ersatz=4 Ersatz = 5 Ersatz = 6
Durchschnittskosten pro Jahr
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
60.000
0 1 2 3 4 5 6
Kost
en p
ro J
ahr
Ersatzzeitrraum [Jahre]