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EU-Roaming:Wirklich wiezu Hause?Wann die neue EU-Regelunggreift – und wann nicht.

Seit 15. Juni können Mobilfunk-kunden ihr Handy im europäi-schen Ausland zu den gleichenKonditionen nutzen wie da-heim. Sind Roaming-Gebührendamit in der EU Geschichteund EU-Urlauber von allen Sor-gen rund um Handykosten be-freit? Die Antwort ist: fast.

I Ausnahmen in EuropaDie erste Einschränkung betrifftdas Wo. Die Regelung gilt in derEU sowie in Liechtenstein, Nor-wegen und Island. Dass dieSchweiz nicht zur EU gehört, istbekannt, dass dort saftige Roa-ming-Gebühren verrechnetwerden, wird dennoch oft ver-gessen. Gleiches gilt für dieZwergstaaten San Marino undMonaco. Weniger bekannt ist,dass auch die Isle of Man oderdie britischen Kanalinseln nichtTeil der EU sind. Sie sind direktder britischen Krone unterstellt– und Her Majesty hat die Ver-einbarung nicht unterschrie-ben. Relativ einsichtig ist, dassetwa in Flugzeugen und aufKreuzfahrtschiffen Sonderrege-lungen gelten.

I Roaming im Vertrag?Die EU-Regelung greift nur beiden Gebühren für Roaming,nicht beim Angebot an sich. Esgibt Verträge, die gar kein Roa-ming vorsehen. Das bleibt dannauch so. Und wenn spezielleRoaming-Pakete abgeschlosse-nen wurden, gelten weiter de-ren Konditionen.

I Limit für DatenWährend der Grundsatz „Wiezu Hause“ bei Telefonie, SMSund MMS uneingeschränkt gilt,gibt es bei Daten möglicherwei-se Beschränkungen. Die Anbie-ter dürfen bei Auslandsdaten-verbindungen ein „Fair Use“-Limit festlegen. Wie viel min-destens zur Verfügung stehenmuss, wird nach einer kompli-zierten vertragsabhängigenFormel berechnet. Der Anbie-ter kann aber auch höhere Li-mits festlegen oder ganz daraufverzichten. Ob es so ein Limitgibt und wie hoch es ist, hängtalso von Vertrag und Mobil-funkbetreiber ab. Ebenso, waspassiert, wenn es überschrittenwird. Im Extremfall lauert hiereine Kostenfalle. In der Praxisist dies meist nur bei extensiverNutzung – beispielsweise Net-flix via Handy im Hotelzimmer– ein Thema. Besonders Viel-User sollten sich also vorabüber die konkreten Modalitäteninformieren und gegebenen-falls am Handy ein Datenlimitfür die Urlaubszeit einstellen.Die vorab festgelegte Obergren-zen für Roaming-Kosten (meiststandardmäßig 60 Euro) geltenweiterhin.

I Nur für UrlauberDie neue Regel greift nur, wennman im Ausland ist. Für Anrufeund SMS/MMS vom Heimat-land aus kann es weiter Auf-preise geben. Und sie ist nur fürfür kurzzeitige Aufenthalte ge-dacht, nicht, wenn man sichpermanent oder zum überwie-genden Teil im Ausland aufhält.Ist der Anteil an Verbindungenim Ausland zu hoch, kann derMobilfunkbetreiber vom Ver-tragsinhaber einen „Nachweiszur Bindung an das Heimat-land“ verlangen. Wird diesernicht erbracht, können – nachVorwarnung – Auslandsauf-schläge verrechnet werden. (at)

F16 FOKUS: RICHTIG REISEN SAMSTAG, 1. JULI 2017

Entspannt in den UrlaubReise-Apps. Suchen, buchen, packen. Es klingt so einfach, braucht aber Planung und die richtigeVorbereitung – und manchmal ein bisschen technische Hilfe.

VON BARBARA GRECH

W enn jemand eine Reisetut, so kann er was er-zählen“, wusste schon

Dichter Matthias Claudius(1740-1815). Daran hat sich bisheute nichts geändert. Wir wollenErfahrungen sammeln, fremdeStädte und Länder erkunden, amStrand die Seele baumeln lassenoder einfach nur entspannen.

Für jeden Urlaub, für jede Rei-se braucht es ein bisschen Pla-nung. Heutzutage helfen bei denVorbereitungen auch so mancheApps, die das mühsame Listen-schreiben ersetzen und im Urlaubselbst vor bösen Überraschungenschützen – vom Sonnenbrand biszur Panne mit dem eigenen Autooder dem Verlust des Reisepasses.Mit dem richtigen technischenEquipment ausgestattet lässt sichso mancher Ärger vermeiden.

Ausgewählt wurden die Appsanhand ihrer Beliebtheit und ihresFunktionsumfangs.

Alles dabei?Der Urlaub ist geplantund die Reise gebucht.Jetzt bleiben nur nochdie Vorfreude und das

fröhliche Chaos beim Packen. Werungern Listen schreibt, kann sichmit PackPoint weiterhelfen. DieApp will vorab nur wissen, um wel-che Reise es sich handelt, welcheAktivitäten geplant sind und wiedas Klima voraussichtlich seinwird. Schon erstellt die App auto-matisch eine kleine, feine Liste mitden benötigten Utensilien. Jetztmuss man nur noch selbst packen.

TripAdvisorDer Klassiker unter denReise-Apps ist TripAd-visor. Egal, ob man aufder Suche nach günsti-

gen Flügen oder einzigartigen Ho-tels ist. Auch bei der Erkundungder kulinarischen Landschaft ist

TripAdvisor hilfreich. Die Sterne-Bewertungen basieren auf den Er-fahrungsberichten der Nutzer undsind mit über 500 Millionen Ein-zelbewertungen ein zuverlässigerIndikator, um nicht in eine Touris-tenfalle zu tappen, die außen hui,aber innen pfui ist.

Wi-Fi-FinderDas Roaming-Ende inden EU-Ländern bringtVorteile, aber in vielenEcken dieser Welt er-

warten Urlauber noch immer hor-rende Auslandsgebühren – insbe-sondere beim Surfen im Internet.Die Anwendung WiFi-Finder bie-tet die Möglichkeit, sich auf die Su-che nach kostenlosen WLAN-Hot-spots zu begeben. Die App bestichtdurch eine intuitive Bedienungund eine übersichtliche Karten-darstellung. Sehr praktisch ist, dasssich die App auch ohne Internet-verbindung nutzen lässt, um beider Suche nach Gratis-WLANnicht teuer zu surfen.

WährungWie viel Pfund sindzehn Euro, und was be-komme ich für 100Renminbi? Statt sich

ständig den wechselnden Wäh-rungskurs zu merken, kann mitder App „Währungsrechner Sim-ple Currency“ jederzeit umge-rechnet werden. Die App funktio-niert auch offline.

WörterbuchDie Pons-Wörterbü-cher waren für viele inder Schulzeit ein stän-diger und notwendiger

Begleiter. Statt sich abzuschlep-pen, passt das Universallexikonjetzt in die Hosentasche. Insge-samt 40 Sprachen umfasst die An-wendung. Die Suche nach dem

Wort kann entweder getippt oderdiktiert werden. Wer es genau wis-sen will, kann sich auch die ge-naue Aussprache vorsprechen las-sen, wobei hier natürlich nichtvergessen werden darf, dass eineMaschine mit einem spricht. AufFeinheiten sollte man die Appnicht festnageln. Auch als Voka-beltrainer zum Auffrischen eignetsich die Anwendung.

WetterBergtour oder doch lie-ber ausgiebiges Shop-pen in der Stadt? Wet-tervorhersagen sind

zwar keine Versprechen, abermeist ein guter Wegweiser, umden Tag zu planen. Die App „Wet-ter für die Welt“ liefert eine zehn-tägige Prognose. Das ist mutig, siesollte, wenn überhaupt, nur alsRichtwert genommen werden.Sonst bietet sie eine übersichtli-che Darstellung und eine Angabeder Zuverlässigkeit der Vorher-sage in Prozent. Wie bei den meis-ten kostenlosen Apps wird relativviel Werbung angezeigt.

SonnenbrandIn der Sonne liegen,dem Meeresrauschenzuhören. Die Augennur ganz kurz schlie-

ßen. Und schwupps, aus demzehnminütigen Powernap wurdeein ausgedehntes Schläfchen mitdazugehörigem Sonnenbrand. Dahilft auch alles Einschmierennicht, wenn man in der prallenSonne über die Garzeit brutzelt.

Mit der UVLens App kann mansich nicht nur einen Reminderstellen, sondern auch vorab klären,welcher Hauttyp man ist und wielang man unbesorgt in der Sonneauch ohne Sonnencreme bleibenkann, auch wenn das nicht emp-fehlenswert ist. Die App weist auchauf die UV-Bestrahlung im jeweilsangegebenen Ort hin, der sich je-derzeit ändern lässt.

AutoEgal, ob ÖAMTC oderARBÖ – beide Automo-bilklubs bieten Appsmit mehr oder minder

demselben Funktionsumfang an.Nach der Registrierung stehen inder App die zahlreichen Serviceszur Verfügung. Man kann sichRouten berechnen und anzeigenlassen sowie die aktuellen Ver-kehrsinformationen.

Auch naheliegende Parkmög-lichkeiten sowie entstehendeParkgebühren werden in einemeigenen Punkt angezeigt. Außer-dem kann man sich auf einer Kar-te die umliegenden Tankstellennach Preisen auflisten lassen.

Beide Apps bieten einen Not-fallknopf, der bei Pannen odereinem Unfall auf die GPS-Datenzugreift und umgehend Hilfeschickt. Vor Antritt der Reise sollteman, sofern nicht vorhanden,einen Schutzbrief bestellen, derzwischen 40 und 50 Euro kostet.Auch wenn man nicht mit dem ei-genen Auto unterwegs ist, kannsich dieser im Fall einer Kranken-rückholung bezahlt machen.

ServiceDie App des österreichi-schen Außenministeri-ums bietet bei Notfällenim Ausland eine direkte

Anlaufstelle mit allen wichtigen In-formationen. Wo ist die nächsteBotschaft, und wie ist sie telefonischzu erreichen? Außerdem kann mansich den schnellsten Weg dorthinanzeigen lassen. Auch für die Reise-planung eignet sich die App, da Rei-sewarnungen und Informationenzu nötigen Impfungen und Einrei-sebedingungen in den jeweiligenLändern aufgelistet sind. Via Regi-strierung werden Informationen zuEreignissen in Echtzeit ausgespielt.

Die meisten Anwendungenbieten In-App-Käufe an, sind abernicht zwingend notwendig, um dieAnwendung nutzen zu können.

Aufforsten fürSchimpansenund Gorillas

Der Lebensraum der Men-schenaffen, Wälder, wird auchin Uganda immer kleiner. DasJane Goodall Institut (JGI) hatnun in der Region Hoima einesvon mehreren Aufforstungs-projekten mit Hilfe des Lebens-ministeriums abgeschlossen.Im Rahmen einer zweiwöchi-gen Uganda-Fotoreise des Ver-anstalters „enjoy reisen“, die inmehrere Nationalparks (Mur-chison, Kibale, Muburu) führt,besucht man in Hoima das Kor-ridorprojekt des JGI: zwei Wald-stücke, die den Schimpansendas Wandern ermöglichen. DieAufforstung hilft gleichzeitigauch der Bevölkerung, da z. B.versiegte Quellen wieder zufließen beginnen. Termin: 23.2. – 8. 3. 18. Tel. 01/ 36 16 750,enjoy-reisen.at [ Imagebroker/Imago]

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