„Der ganz normale Wahnsinn “
Reinhard Haller
Zahlreiche „kleine� Belastungen haben oft schwerere Folgen als einmalige große……….
…….konsequente kleine Änderungen in der Lebensführung sind oft viel erfolgreicher als der einmalige große Wurf !
Der ganz normale Wahnsinn- von alltäglichen psychischen Belastungen, die unser Leben schwer beeinträchtigen:
- Kränkung - Eifersucht - Krise - Angst - psychosomatische Leiden - Stress - Burnout - Depression
ÜBERICH Normen, Vorschriften,
Gesetze, Gebote, Sitten, Regeln, Gewissen,
Werte
ICH verlässlich, zwanghaft,
spontan, impulsiv, vermittelnd,menschlich,
verantwortungsvoll
ES Bedürfnisse,
Strebungen, Impulse, Triebe, Wünsche, Lust,
Aggressionen, Delinquenz
Das Instanzenmodell nach Sigmund Freud
Kränkung
Übermüdung
Depression
Stress Kreativität
Leistung
Engagement
Wettbewerb
Sport Angst
Sucht
Ärger, Gewalt
Umgang mit „innerem Antrieb�
Kunst
Erschöpfung Antrieb
Aggression
Arbeit
Kränkung = Verletzung eines Menschen in
seinen Gefühlen, seiner Selbstachtung und seiner Ehre
Gekränktsein = emotionale Reaktion auf die
Wegnahme von Rechten, Anerkennung, Zuwendung und Liebe
Reaktionen auf Kränkungen:
• Irritierung • Bitterkeit • Scham • Empörung Rachebedürfnis • Furcht Angst • Selbstwertzweifel
Umgang mit Kränkungen
• erkennen meiner wunden Punkte • Tatsachen und Meinungen
auseinanderhalten • Gefühle und Wünsche ansprechen • in die Schuhe des Kränkers schlüpfen • „ich entscheide, ob ich gekränkt bin� • Überlegungen und Emotionen notieren • den Kränkenden konfrontieren
Eifersucht - Wortherkunft
Indogermanisch: ai = Feuer Eiver = das Bittere Sucht = Seuche, Krankheit
Eifersucht…..
„….. ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft��(Franz Grillparzer)
„….. ist Angst vor dem Vergleich��(Max Frisch)
„….. gehört wie der Neid zu den Schamteilen der menschlichen Seele��(Friedrich Nietzsche)
„….. zeugt nicht von Liebe, sondern von Angst
vor dem Verlust der Liebe���(Rolf Merkle)
Eifersucht - Neid
Eifersucht: = Angst, das zu verlieren, was man braucht oder liebt Neid: = Wunsch, das zu haben, was andere besitzen
Was tun bei Eifersucht?
1. Gründe bei sich selbst suchen
2. Selbstwert stärken („sich selbst lieben�)
3. Unabhängigkeit entwickeln
�������������� �����
.....� �eine gefährliche Entwicklung ..... eine Zuspitzung oder Verschärfung ….. eine Entscheidungs- oder Ausnahmesituation ….. der Höhepunkt eines Konfliktes ….. der entscheidende Moment im Verlauf einer
Erkrankung
Griechische Medizin: „Wendepunkt zu Gesundheit oder Tod� Chinesische Medizin: Das Doppelzeichen für Krise besteht aus einem für „Gefahr� und einem anderen für „Chance� Moderne Definition: „Eine Herausforderung, deren erfolgreiche Bewältigung mit einem gestärkten Selbstbewusstsein verbunden ist�
�� ���� �� ����
Verlauf der Krise
1. Schockreaktion (dauert Sekunden bis Tage): Hochgradige Spannung, Abwehr, inneres Chaos, Apathie, Gefühlsausbrüche
2. Reaktionsphase (dauert Tage bis Monate): Stimmungsschwankungen, Apathie, körperliche Begleitsymptome, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch, Suizidalität
3. Neuorientierung (dauert Monate bis Jahre): Neue Hoffnung, Wiedererstarkung, Reorganisation, Aufnahme neuer Beziehungen
Die Krise aus der Sicht des Betroffenen
- der Selbstwert erleidet schwere Erschütterungen
- die grundlegenden Überzeugungen werden in Frage gestellt (Orientierungsverlust)
- zentrale Ziele und Anliegen gehen verloren (Zielblockade)
- frühere nicht bewältigte Ereignisse werden aktiviert (Retraumatisierung)
Wovon hängt der Schweregrad der Krise ab?
1. Von der subjektiven Bewertung des Krisenanlasses: Wie gefährlich wird die Krise eingeschätzt und wie sind die Erfolgsaussichten
2. Von den Ressourcen des Betroffenen
Selbsthilfe bei Krisen
1. Krise als „natürliche Warnreaktion� betrachten
2. Negative Fantasie und Panik vermeiden
3. Die stabilen und gesunden Anteile in den Vordergrund stellen
4. Krise als vorübergehende Reaktion betrachten
5. Krisensituation von neutralem Außenstehenden analysieren lassen
6. Gelassenheit entwickeln 7. Bei Notwendigkeit
professionelle Hilfe suchen
A N G S T
Studien haben nachdrücklich gezeigt, dass die Angst Nummer 1 des Menschen das öffentliche Reden ist.
Angst Nummer 2 ist der Tod.
(Eric Bergman, Kanad. Kommunikationsberater)
A N G S T =
Erlebens- und Verhaltensweise,
die der Bewältigung äußerer und
innerer Bedrohungen dient.
F O R M E N D E R A N G S T
1. Realängste
2. Verlassenheitsängste
3. Panikattacken
4. Phobien
5. Zwänge
6. Pathologische Ängste
Strategien gegen Angst
1. Die Angst akzeptieren.
2. Die Angst umwandeln, nicht auflösen wollen (vom Raubtier zum Haustier).
3. Der Angst einen Namen geben.
4. Angstauslösende Situationen aufschreiben.
5. Phantasierten Katastrophenszenarien die Realität entgegenhalten.
6. Ein Risiko eingehen.
7. Eine selbstbewusste Körperhaltung einnehmen.
8. Belohnung und Bestrafung anwenden.
9. Entspannungsübungen erlernen.
Psychosomatische Störungen
... sind körperlicher Ausdruck psychischer Probleme ... machen fast die Hälfte aller Leidenszustände aus ... nehmen in der heutigen Zeit dramatisch zu …werden meist zu spät erkannt ... müssen in erster Linie mit psychischen Methoden
behandelt werden
Die Stirn bieten Etwas nicht mehr sehen können
Die Nase voll haben Verbissen sein
Sein Kreuz tragen
Die Luft bleibt weg Herz-zerreißend
Rückgrat zeigen Im Magen liegen
An die Nerven gehen
Sich gelb und grün ärgern
Unter die Haut gehen
Weiche Knie bekommen
Gänsehaut bekommen
Der Volksmund weiß, wie Organe sprechen...
Hilfe bei psychosomatischen Leiden
• sich selbst kennen (Körper u. Seele) • auf sich hören (körperl., psych., intuitiv) • Sprache der Organe verstehen • psychologische Hintergründe suchen • Störungen ernst nehmen • Beschwerden ansprechen • ärztliche Hilfe suchen
S T R E S S
= Ungleichgewicht zwischen
Arbeitsanforderungen
und den Möglichkeiten,
diese zu bewältigen
E U S T R E S S
Positive, für das Leben
notwendige Reize und Anregungen
= mit dem Wind segeln
D I S S T R E S S Schädliche, den Menschen
überlastende Anforderungen.
Löst negative Gefühle wie Angst,
innere Anspannung und
Hilflosigkeit aus
= gegen den Wind segeln
! emotionale Belastungen
! Sorgen in der Familie
! Partnerschaftliche Spannungen („Ehekrieg“)
! ständige Kränkungen/Minderwertigkeitsgefühle
! Mehrfachbelastungen
! andauernde Verpflichtungen (Pflege)
! Arbeitsüberlastung
! schlechtes äußeres und inneres Klima
! existentielle Sorgen
! fehlende Rückmeldungen (Lob)
! Mobbing
Psychische Stressoren
Psychische Stressfolgen
! Konzentrationsstörungen, Gedankenkreisen,
Denkblockaden
! Nervosität, Gereiztheit, Unausgeglichenheit
! Gefühlsschwankungen, Apathie, Affektlabilität
! Schlafstörungen
! Krankheitsgefühl, Gefühl der Ausweglosigkeit
! Psychosomatische Folgen (“Knödel” im Hals,
Druck auf der Brust, Magenbeschwerden)
! Burnout, Erschöpfungszustand, Depression
Depressionen sind jedem bekannt
! 10- bis 12% der Bevölkerung leiden gegenwärtig an Depressionen
! 25% machen in ihrem Leben eine schwere Depression durch
! Depressionen nehmen heute zu
! Depressionen gehörten zu den unbekanntesten Krankheiten
! Depressionen gehören zu den am meisten tabuisierten Krankheiten
! Depressionen sind die schwerste und schmerzhafteste Krankheit
! Depressionen lassen sich heilen
Depression und Burnout
Burnout….. …. ein besonders treffender, anschaulicher Ausdruck
…. eine Modediagnose
…. ein Sammelbegriff für mannigfache Störungen
…. etwas, was jeder kennt
…. der Preis für Hektik und Vergnügen
…. eine (selbst-) heilbare Störung
…. eine Seuche unserer Zeit
…. die Krankheit der Zukunft
Was ist Burnout?
! Emotionale Erschöpfung: Gefühl der Niedergeschlagenheit und Ausweglosigkeit, Gefühl der inneren Leere und Schwäche, geringe Belastbarkeit
! Soziale Erschöpfung: Neigung zu Reizbarkeit und Intoleranz anderen gegenüber, Vorwürfe und Schuldzuweisungen anderen gegenüber
! Geistig-mentale Erschöpfung: verringerte Leistungsfähigkeit, erhöhte Fehleranfälligkeit; geringe Selbstachtung, fehlendes Kompetenzgefühl
! Körperliche Erschöpfung: Gefühl der chronischen Müdigkeit, „psychosomatische� Beschwerden wie z.B. chronische Kopf- oder Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Störungen des Magen-Darmtraktes (Gastritis, Reizdarm, ….) erhöhte Infekt-Anfälligkeit usw.
Phasen des Burnout
! Enthusiasmus
! Stagnation
! Frustration
! Apathie
! Burnout
Nur was einmal gebrannt hat, kann auch ausgebrannt sein!!
Depression = Krankheit der „Losigkeit� (antriebs-, schwung-, initiative-, freud-, lust-, ideen-appetit-, schlaf-, zukunfts-, hoffnungslos usw. ) Charakteristisch sind: Appellationsverhalten Aggressionsverhalten (männlich) Rückzugsverhalten (weiblich)
Präventions- und (Selbst)Hilfemöglichkeiten
Möglichkeiten der Selbsthilfe
• menschliche Urbedürfnisse
• Bewältigungstyp
• Maßnahme der Psychohygiene
• Entwicklung von Gelassenheit
Welcher Bewältigungstyp sind Sie ?
KÄMPFER: Mehrarbeiten, Weiterbilden, Vermitteln, Ablehnen, Mobben, Streiken, Medikamenteneinnahme FLÜCHTER: Verlängerte Pausen, Krankenstand, Tagträumen, Innere Kündigung, Suchtverhalten
TOTSTELLER: Ignorieren, Verdrängen, Grübeln, Hinunterschlucken, Innere Emigration, Erstarren
Die psychische Wertigkeit des Menschen
- neugieriges
- sich änderndes
DER MENSCH A L S
W E S E N
- aggressives
- kränkbares
- liebe(n)sbedürftiges
- transzendentales
- sprechendes
Scheuen Sie auch im Psy-Bereich nicht die professionelle Hilfe!
ALLE ZEIT DER WELT… und wie man sie besser für sich gewinnt ! Leben Sie rhythmisch
! Seien Sie ab und zu langsam
! Warten Sie öfter mal
! Machen Sie Pausen
! Gehen oder fahren Sie Umwege
! Überprüfen Sie die „kleine Siege� Ihres Alltags
! Vertreiben Sie nicht die Langeweile
! Beschleunigung ist ein Selbstzweck
! Managen Sie Ihre Zeit nicht zu sehr
! Organisieren Sie Ihren Tag, Ihre Woche nach
dem Muster des Schweizer Käses
Laut mit sich selbst besprechen
Erörtern mit anderen
„Fliegenperspektiven”
„Zeitungsperspektive”
„Historische Perspektive“
Anstrengung und Sport
Gelassenheit entwickeln
Möglichkeiten der Selbstdistanzierung
Hilfreiche Bilder in Krisensituationen
„Der Mist, den man gebaut hat, ist der beste Dünger für eine
schöne neue Pflanze�
„Mitternacht,
der Tiefpunkt der Dunkelheit,
ist immer der Beginn
eines neuen Tages�
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit