Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 1
Berufsbezogene TherapieangeboteBerufsbezogene Therapieangeboteund Stellenwert der Sozialtherapieund Stellenwert der Sozialtherapie
in der psychosomatischenin der psychosomatischenRehabilitationRehabilitation
A. Hillert, S. Koch, N. A. Hillert, S. Koch, N. SosnowskySosnowsky, D. Lehr, D. Lehr
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! Probleme wie Arbeitsplatzunsicherheit und psychomentale Belastungen in Form
von chronischem Stress bilden nachgewiesene Risikofaktoren für
psychische Störungen
! Auftrag der Rentenversicherung als Reha-Kostenträger: Förderung der
berufliche Reintegration
! Psychische Erkrankungen erweisen sich in zunehmendem Maße als eine
Hauptursache der Frühberentung bei unter 50-Jährigen
! 2004 berichteten 51% der stationär behandelten psychosomatischen
Patienten über ausgeprägte berufliche Probleme
! Mehr als jeder Dritte sieht in beruflichen Belastungen eine (Mit-) Ursache
für die Symptomatik
HintergrundHintergrund
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ImplikationenImplikationen
Relevanz des ThemasRelevanz des Themas
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Berufsbezogene Forschungsprojekte ander Klinik Roseneck
...eines Gruppentherapieangebotes
für psychosomatisch erkrankte Lehrkräfte:
„Arbeit und Gesundheit im Lehrerberuf (AGIL)“
Nov 2003 – Sep 2006
Nov 1999 – Feb 2001
Feb 2002 – April 2005
...der „Beruflichen Belastungserprobungen (BE)“
als indikationsübergreifender Behandlungsansatz für
psychosomatische Patienten
...von „Stressbewältigung am Arbeitsplatz (SBA)“,
einer indikations- und berufsgruppenübergreifenden
Therapiegruppe
Entwicklung und Evaluation...
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ProgrammProgramm
! Stellenwert der Sozialtherapie: Theorie und Praxis
! Berufsbezogene Therapieangebote: Berufliche Belastungserprobung (BE)
! Berufsbezogene Gruppentherapieprogramme: Stressbewältigung am
Arbeitsplatz“ (SBA)
! Perspektiven: berufsbezogene Therapieangebote und ‚neue Arbeitswelt‘
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" Nachsorge
Anbindung an Nachsorgeeinrichtung (Beratungsstelle, Selbsthilfegruppe oder therapeutischeWohngemeinschaft) unter Berücksichtigung der rechtlichen Gegebenheiten
" Arbeitsbewältigung
Lösungsorientierte Informationen zu Problemen am Arbeitsplatz, bei Fragen zumStart in das Berufsleben oder zum beruflichen Wiedereinstieg
" Berufliche Orientierung
Beratung bzgl. beruflicher Um- bzw. Neuorientierung sowie zum Thema: Bewerbung
" Beratung in Rentenfragen
Informationen zum aktuellen Rentenrecht; Erörterung von Zukunftsperspektiven unterBerücksichtigung finanzieller sowie sozialer Konsequenzen und Alternativen
" Beratung in finanziellen Fragen
u.a. Klärung, ob Anspruch auf Sozialhilfe, BAföG, Wohngeld etc. besteht oder welcheSchritte eine Schuldenproblematik erfordert
Angebote der Sozialtherapie
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Sozialtherapie aus Sicht der Klinik!
= institutionalisiertes Angebot zur Bearbeitung und
Lösung von Patientenproblemen an der Schnittstelle
zwischen der Klinik (»Käseglocke«) und LebensrealitätZiele u.a. möglichst enge Verzahnung von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation und
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
Sozialtherapie aus Sicht der Patienten?
Wie erleben Patienten Angebot und Arbeit der Sozialtherapeuten?
Mit welchen Anliegen kommen sie in die Beratung?
Wie bewerten sie die Beratungsergebnisse?
Hintergrund und Fragestellung
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Fragebogen mit 10 Items: Inhalt, Ergebnis, subjektive Zufriedenheit mit dem Ergebnis
und Gründe für gegebenenfalls unbefriedigende Resultate u.a.
Vom 17.06. - 31.07.02 wurden konsekutiv sozialtherapeutisch betreutepsychosomatische Patienten unmittelbar nach der Beratung befragt
Stichprobe
133 Patienten (39,8+12,9 Jahre, 75,5% weiblich)
Klinische Diagnosen(ICD10): depressive Erkrankungen 64,5%
(Mehrfachdiagnosen möglich) Essstörungen 32,7%
Angststörungen 29,4%
Methodik und Stichprobenbeschreibung
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Am häufigsten strebten die Patienten eine Klärung beruflicher Perspektive an
(»Berufs-Gruppe«), gefolgt von Fragen bezüglich sozialrechtlicher und/oder
finanzieller Probleme (»Sozial-Gruppe«) und Anliegen zum Rentenrecht
(»Renten-Gruppe«)
Ergebnisse
Anliegen der Patienten
14,40%
23,40%
54,10%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Rente
Soziale Probleme
Berufliche Perspektive
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Ergebnisse
Wie hilfreich wurde die Beratung erlebt?
1,94
1,82
1,54
0 0,5 1 1,5 2 2,5
»Rente-Gruppe«
»Beruf-Gruppe«
»Sozial-Gruppe«
Als besonders hilfreich wurde die Beratung von der Sozial-Gruppe erlebt, gefolgt von der Beruf-
und schließlich der Renten-Gruppe
Skala zwischen 0 = sehr hilfreich und 4 = gar nicht hilfreich)
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Die Zufriedenheit mit dem sozialtherapeutischen Beratungsergebnis
korreliert mit den Inhalten der Beratung:
Patienten mit Renten-Thema sind am unzufriedensten...
Im Falle eines unbefriedigenden Ergebnisses sehen 50% der Sozial-Gruppe den
Grund in aktuellen rechtlichen Gegebenheiten aber nur 43,8% der Rente-Gruppe
(Berufs-Gruppe 25%)
63,3% der Beruf- und 57,7% der Sozial-Gruppe aber nur 31% der Rente-Gruppe
schätzten die betreuende Sozialtherapeutin als „sehr kompetent“ ein.....
Ergebnisse
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Untergruppen der Patienten, zumal solchen mit Rentenwunsch, geling
es kaum, die Qualität der sozialtherapeutischen Beratung von deren
Ergebnis zu abstrahieren
Umgekehrt: Patienten mit Fragen bezüglich beruflicher Perspektiven
wissen zumeist das sozialtherapeutische Angebot positiv zu
schätzen...
Jede sich an globalen Items orientierende »Qualitätssicherung« der Sozialtherapie
misst zu einem erheblichen Anteil Aspekte, die eher die Summe aus
Patientensituation, Erwartung und sozialpolitischer Realität, denn per se die
Beratungsqualität spiegeln....
Diskussion und Ausblick
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Berufsbezogene Therapieangebote:
Berufliche Belastungserprobung (BE)
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Elfenbeinturm stationäre PsychotherapieElfenbeinturm stationäre Psychotherapie
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Störungsspezifische Behandlungsangebotein der stationären Psychotherapie (VT)
EinzeltherapieAllgemeine (lösungsorientierte)Gruppentherapie
Gruppentherapie: Soziale Kompetenz
Depressionsbewältigungstherapie
AngstbewältigungstherapieGruppentherapie für Patienten mitsozialer PhobieZwangsbewältigungstherapie
SchmerzbewältigungstherapieTinnitusbewältigungstherapieTherapiegruppe für Patienten mitsomatoformen Störungen
Fertigkeitengruppe für Patienten mitBorderlinestörung
SelbstbehauptungstherapieTherapieangebot für Frauen mitMißbrauchserlebnissen
Anti-Diät-Gruppe für anorektische undbulimische PatientenAnti-Diät-Gruppe für adipöse PatientenTherapeutisch begleitete MalzeitenLehrküche
Sozialtherapeutische Beratung
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Historische Meilensteine I
H. Petzold, H. HeinlPsychotherapie und Arbeitswelt.Jungfermann-Verlag Paderborn 1983.
Foerster, K.Neurotische Rentenbewerber(1984) Enke, Stuttgart
Neun, H., Hanke, H., Rosenthal, R., Wensel, I.Die soziale Realität des Patienten im therapeutischen ProzeßIn: Zielke, M., Sturm, J., Mark, N. (eds): Die Entzauberung des Zauberberges: TherapeutischeStrategie und soziale Wirklichkeit.verlag modernes lernen, Dortmund (1988) 221 -233
Sandweg, R., Sänger-Alt, C., Rudolf, G.Psychopathologischer Befund und Behandlungsergebnisse bei RentenantragsstellernNervenarzt 63 (1992) 539 - 544
Beruf und soziale Realität des Patienten aus
psychotherapeutischer Perspektive
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Historische Meilensteine II
Kühnlein, I.Langfristige Effekte stationärer Psychotherapie: Erklärungs- und Umsetzungsformen derErfahrung von Psychotherapie im AlltagPsychother. Psychosom. med. Psychol. 43 (1993) 341-347
Hohage, R.Diagnostik und Therapie neurotischer ArbeitsstörungenPsychotherapeut 39 (1994) 146-152
Olbrich, D., Kostka, E.F., Schneider, E.Welche Patienten in der psychosomatischen Rehabilitation sind psychotherapeutischerreichbar ?Rehabilitation 34 (1995) 16-22
Stevens, A., Foerster, K.Diagnostik und Umgang mit neurotischen Arbeitsstörungen(vor dem Rentenantrag)Nervenarzt 66 (1995) 811-819
Beruf und soziale Realität des Patienten aus
psychotherapeutischer Perspektive
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Das Konzeptder Beruflichen Belastungserprobunrg (BE)
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Studiendesign
Studiendesign
KriterienKriterienerfüllt ?erfüllt ?
NeinNein
JaJa
AusschlußAusschluß
KontrollgruppeKontrollgruppe
Interventions-Interventions-gruppegruppe
Verweigerer (Standardtherapie ohne BE)Verweigerer (Standardtherapie ohne BE)
Interventionsgruppe (Standardtherapie + BE)Interventionsgruppe (Standardtherapie + BE)
Screening Randomisierung Therapie Katamnesen
T1 (Aufnahme) T2 (Entlassung) T3 (3-Monate) T4 (12-Monate)
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Die Stichprobe:Die Stichprobe:BE-Teilnehmer und KontrollgruppenBE-Teilnehmer und Kontrollgruppen
64.3%71.7%76.2%Frauenanteil
51.2%71.4%72%Anteil Angestellte
8.7%8.0%9.8%Somatisierungs-/Schmerzstörungen
30.4%42.0%33.3%Essstörungen
10.1%12.5%14.7%Angststörungen
40.6%29.5%27.5%Depression
Diagnosen
30.623.123.3AU-Zeiten(Ø Wo in letzten 12 Mo)
34.53533.9Alter
KontrollgruppeKontrollgruppe(n=88)
Interventionsgruppe:
AbbrecherAbbrecher (n=92)Interventionsgruppe:
BEBE (n=105)
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Ziele der Belastungserprobungen (BE)Ziele der Belastungserprobungen (BE)
7%Berufliche EignungBerufliche Eignung
(Eignung im bisherigen oder einem anderen Beruf)
4.2%TagesstrukturTagesstruktur
20.8%20.8%Berufliche Neu- oder UmorientierungBerufliche Neu- oder Umorientierung
11.1%ExpositionExposition
(soziale Phobien, Zwangsverhalten)
19.4%19.4%Körperliche BelastbarkeitKörperliche Belastbarkeit
(Schmerzempfinden, Körperhaltungen)
15.3%LeistungsverhaltenLeistungsverhalten
(Streben nach Perfektion, überzogene Selbstansprüche,Durchhaltevermögen)
22.2%22.2%Soziale Kompetenz im BerufSoziale Kompetenz im Beruf
(Umgang mit Vorgesetzten, Kollegen, sozialer Kontakt)
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Effekte der BE:Effekte der BE:Berufliche LeistungsfähigkeitBerufliche Leistungsfähigkeit
Selbsteinschätzungen 12 Monate nach Entlassung (1=weniger ... 5 =mehr)
0,0
1,0
2,0
3,0
Seit dem Klinikaufenthalt erlebe ich mich bei der Arbeit als...
... g
eist
ig
geist
ig
leis
tungsf
ähig
leis
tungsf
ähig
... k
örper
lich
körp
erlic
h
leis
tungsf
ähig
leis
tungsf
ähig
......bel
astb
arer
bei
belas
tbar
er b
ei
Stress
Stress
...
... s
elbst
bewuss
ter
selb
stbew
usste
r
Behandlungsgruppe
Kontrollgruppe
Verweigerer / Abbrecher
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 23
Effekte der BE: return to work
12 Mo n. Entlassung/ t4
29.7%44.8%44.8%42.0%42.0%Erwerbstätig (gesamt)Erwerbstätig (gesamt)
33.3%45.5%45.5%58.5%58.5%Erwerbstätig (gesamt)Erwerbstätig (gesamt)
Bei Aufnahme / t1
KontrollgruppeKontrollgruppe
(n=68)
Interventionsgruppe
AbbrecherAbbrecher (n=95)
Interventionsgruppe
BEBE (n=122)
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Beruflichen Belastungserprobungen:Eine Bilanz
Hohe beruflicheBelastungen
Geringe beruflicheBelastungen
Nur ein Teil beruflich hochbelasteter Patienten kann durch eine Berufliche Belastungserprobung erreicht werden!
64 %36 %
Keine BE
BE
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Berufsbezogene Gruppentherapieprogramme:
Stressbewältigung am Arbeitsplatz“ (SBA)
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 26
SBA - GruppenkonzeptSBA - Gruppenkonzept
Baustein A: „Berufliches Wohlbefinden“
1. Sitzung:Hintergrund beruflicher Probleme
2. Sitzung:Erklärungen beruflicher Probleme &Ansatzpunkte für Veränderungen
Baustein B: „Kollegen & Vorgesetzte“
3. Sitzung:Umgang mit Kollegen
4. Sitzung:Konflikte am Arbeitsplatz
Baustein C: „Arbeitsbewältigung“
5. Sitzung:Grundlagen der Stressbewältigung
6. Sitzung:Umsetzung von Ansätzen derBelastungsreduktion
Baustein D: „Berufliche Neuorientierung“
7. Sitzung:Berufliche Stärken & Perspektiven
8. Sitzung:Bewerbungstraining
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Teilnehmerzahl:
Gruppendauer:
Durchführung:
Behandlungs-integrität:
8 bis maximal 10 Teilnehmer
90 Minuten, 2 Termine pro Woche über 4 Wochen
Gruppenleiter/-innen 1-2 geschulte Psychotherapeuten
Fortlaufende Supervision
Ausführliche Manualisierung (Instruktionen + Arbeitsblätter)
Rahmenbedingungen der SBA-GruppeVorstudie
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Chronische Belastungen im Beruf undpsychische Störungen
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 29
Beispiel StressbewältigungsstrategienBeispiel Stressbewältigungsstrategien
Spontane
Erleichterung
Wahrnehmungs-
lenkung
positive
SelbstgesprächeAbreaktion
EntspannungZufriedenheits-
erlebnisseProblemlösung
Einstellungs-
änderungZeitmanagement
Soziale
Kontakte
Weiter-
qualifikation
I. Kurzfristige Strategien der Stressbewältigung:
II. Langfristige Strategien der Stressbewältigung :
Konzeptioneller Hintergrund:Konzeptioneller Hintergrund:
Angelehnt an Angelehnt an Wagner-Link, A. (1995).Wagner-Link, A. (1995).
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 30
StudiendesignStudiendesign
2002 2003 2004
03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 01 02 03 04 05 06 07 08 09
3-Monats-Katamnese
12-Monats-Katamnese
Behandlungsbegleitende Erhebung
KG IG KG IG
KG
IG
Kontrollgruppe
Interventionsgruppe
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Vorgespräch mitPatienten
Kriterien erfüllt
= Einschluss
Vorgespräch mitBezugstherapeuten
Studienverweigerer
= Ausschluss
Teilnahme an SBA(IG)
Kriterien nicht erfüllt
= Ausschluss
Screening(eligible Patienten)
aktuell nicht indiziert
= Nicht-Teilnehmer
Zuweisung und Fallzahlen
N= 988 N= 540
N= 448
N= 10
Nicht erreicht / Abreise
= AusschlussN= 44
N= 99
N= 133
Vorzeitiger Abbruchder SBA
N= 8
Phase 1 + 3: KG Phase 2 + 4: IG
N= 154 N= 240
Vorstudie
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Die StichprobeDie Stichprobe
16,617,4AU-Zeiten (Ø)(in Wochen)
69,2 %57,9 %Frauenanteil (%)
57,056,8Behandlungsdauer (Ø)(in Tagen)
37,036,5Alter (Ø)(in Jahren)
154133N
Kontrollgruppe
(KG)
Interventionsgruppe
(IG)
30,9 %21,8 %Arbeitslos
5,8 %0,8 %Ausbildung
17,4 %9,8 %Halbtagsbeschäftigung
45,8 %67,7 %Vollzeitbeschäftigung
62,4%77,4%Burnout (AVEM Typ B)
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 33
5,61%Zwangsstörungen (F42)
3,51%Posttraumatische Belastungsstörungen (F43.1)
10,88%Somatoforme Störungen / Schmerz (F45)
4,21%Andere
1,40%Tinnitus (H 93.1)
4,21%Anpassungsstörungen (F43.2)
6,32%Persönlichkeitsstörungen (F60 – F61)
15,09%Essstörungen (F50)
16,14%Angststörungen (F40 - F41)
32,63%Depressionen (F3)
Hauptdiagnosen nach ICD-10
Anmerkungen: ICD-10 Hauptdiagnosen (in %) f ür die Gesamtstichprobe (n = 289), keine Gruppenunterschiede IG -KG.
Vorstudie
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 34
Interventionsgruppe (IG) Kontrollgruppe (KG)
1) alle p<. 001
1,0
2,0
3,0
4,0
Stress
Berufli
che
(Neu
-)
Orie
ntieru
ng
Bewer
bungen
Konflikt
e m
it Kolle
gen
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e m
it Vorg
eset
zten
Pause
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ltung
Arbei
tsorg
anis
atio
n
Arbei
tsm
otivat
ion
Ges
amtz
ufried
enhei
t„Überhaupt nicht zufrieden“
„sehr zufrieden“3 Monate nach Entlassung (T3)
Effekte der SBA:Berufsbezogene Behandlungszufriedenheit
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 35
Interventionsgruppe (IG) Kontrollgruppe (KG)
(nach Schaarschmidt & Fischer, 1996)
-21,6%
-13,7%
-3,7%
+15,2%
- 5%
0%
5%
10%
15%
- 10%
- 15%
+ 15,3 %
+2,2% +5,6%
+0,8%
Typ G
Typ S
Typ A
Typ B
Typ B
Typ A Typ S
Typ G
Arbeitsbewältigung:AVEM-Bewältigungsmuster
(%-Veränderungen T1 - T3)
Vorstudie
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 36
Allgemeine Selbstwirksamkeit(Schwarzer & Jerusalem, 1999)
Lebenszufriedenheit(IRES, Gerdes & Jäckel, 1992)
Berufliche Leistungsfähigkeit(S. Koch, unpublished)
Euthymes Verhalten (sozial)(R. Lutz, unpublished)
Euthymes Verhalten (sozial)(R. Lutz, unpublished)
0,2 0,4 0,6 0,8 1,0
(Mittelwertsdifferenzen T1 - T3)
n.s.
n.s.
n.s.
n.s.
p < .05
Weitere Bewältigungsskalen
alle p < .001Interventionsgruppe
Kontrollgruppe
Vorstudie
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 37
Erwerbstätigenquote
Interventionsgruppe (IG) Kontrollgruppe (KG)
T1 (Aufnahme) T3 (3 Monats-Katamnese)
IG: - 2,05%
20%
40%
60%
80%
100%
69,04% 60,37%78,19% 76,14%
KG: - 8,67%
p >.05
Vorstudie
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 38
Rentenpläne und Inanspruchnahmeberuflicher Reha-Nachsorge
-> Abnahme der Rentenpläne in der IG gegenüber Zunahme in der KG
-> Höhere Inanspruchnahme in der IG gegenüber der KG
Interventionsgruppe (IG)
Kontrollgruppe (KG)
- 5,0 % 5,0 % 10,0 % 15,0 %
+11,7%
- 3,8%
(1) Entwicklung der Rentenabsicht von Aufnahme (T1) zu 3-Monatskatamnese (T3)
p < .05
(2) Inanspruchnahme beruflicher Reha-Nachsorge* 3 Monate nach Entlassung (T3)
30%
20%
10% 26,1% 12,3%
p < .05
* Überwiegend stufenweise Wiedereingliederung
Vorstudie
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 39
Psychosomatische Symptombelastung:Eine Verlaufsbetrachtung
-0,40
-0,20
0,00
0,20
0,40
Aufnahme Entlassung 3-Monats Nachbefragung 12-Monats Nachbefragung
Effektstärken (d) SCL-90-R: Interventionsgruppe (IG) vs. Kontrollgruppe
(KG)Effekte > 0 : KG > IG
Effekte < 0: IG > KG
Beobachtung: In allen (!) Subskalen des SCL-90-R zeigen Teilnehmer der SBA:
- bei Entlassung zunächst eine höhere (!) Symptombelastung als die Kontrollgruppe
- bei Nachbefragungen dann eine geringere Symptombelastung als die Kontrollgruppe
Somat
isie
rung
Zwan
ghaftig
keit
Sozial
e Unsi
cher
heit
Depre
ssiv
ität
Ängstlic
hkeit
Aggress
ivitä
t
Phobisch
e Angst
Paran
oides
Den
ken
Psych
otizis
mus
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 40
Ausblick
Entwicklung und Evaluation eines indikationsübergreifendenSchulungsmoduls zur beruflichen Orientierung in der medizinischenRehabilitation mit niederschwelligem Zugang (Mai 2005 bis April 2007)
Studienzentren
Klinik und Poliklinik für PsychosomatischeMedizin und PsychotherapieJohannes Gutenberg-Universität MainzProf. Dr. med. Dipl.-Psych. Manfred E. Beutel
Medizinisch-Psychosomatische Klinik RoseneckPD Dr. med. Dr. phil. Andreas HillertDipl.-Psych. S. Koch
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 41
AusblickAusblick
Perspektiven: berufsbezogenePerspektiven: berufsbezogeneTherapieangebote und Therapieangebote und ‚‚neue Arbeitsweltneue Arbeitswelt‘‘
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 42
Die neue Arbeitswelt
- Zeitliche, räumliche und sachliche Entgrenzung der Arbeit!
- Internationalisierung von Märkten!
- Arbeitnehmer werden unmittelbar mit Chancen und Risiken
des Marktes konfrontiert!
- Flexibilisierung von Arbeitsabläufen!
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 43
AusblickAusblick
Fragestellung:Fragestellung:
Beruflich belastete Patienten 1999-2001 vs. 2002-2003
Zeitreihenvergleich von Standarttherapie-Patienten (n=245 / n=119)
Projektvorstellung bei der Sitzung des wiss. Beirats am 06. Juli 2005 44
AusblickAusblick
Keine Unterschiede:Keine Unterschiede:
Alter (um 35 Jahre)
Geschlecht (ca. 65% Frauen)
Diagnosen (>30% Depressionen)
berufliche Stellung u.a.
UnterschiedeUnterschiede:
!AU-Zeiten (23,8 vs. 13,0 Wochen)
!Patienten erlebten sich 1999-2001subjektiv deutlich belasteter(s. Arbeitszufriedenheit, berufliche Sorgen)
!Erwerbstätigkeitsquoten(3 Mo nach Entlassung)
•1999-2001 um 11,7% gestiegen
•2002-2003 um 5,6% gesunken