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Page 1: Berlin SONNABEND, 20. SEPTEMBER 2014 - fms-krems.at · 3 422 000Berliner gibt es laut neuesten, offiziellen Zahlen des Statistikamts. Ende 2013 lebten 47 000 mehr Menschen in der

Lichtenberg – Noch vor weni-gen Jahren sorgten sie als„Häuser der Schande“ fürEmpörung. Ein Puff, illegalunter unwürdigen Bedingun-gen untergebrachte Romaund Neonazi-Klientel brach-ten der Adresse Alt-Fried-richsfelde 126–127a diesesschlechte Image ein. Als Krö-nung jagte ein Mieter 2012 ei-nen Seitenflügel in die Luft.Doch inzwischen sieht es indem Altbau östlich der Lich-tenberger Brücke ganz an-ders aus. An der frisch sanier-ten Fassade hängen Vermie-tungsangebote, in das Hausist neues Leben eingezogen.

„Die Berichte über meine Häu-ser und die Ereignisse warenmir schon unangenehm, abervieles habe ich auch nicht ge-wusst“, sagt der österreichischeHauseigentümer Othmar Seidl.Deshalb lud er den KURIER zueinem Vor-Ort-Termin ein. Der50-Jährige ist sichtlich stolzauf das, was mit seiner Millio-nen-Investition in dem Objektnahe der Lichtenberger Brückegeschaffen wurde. „Der Seiten-

flügel war nach der Gasexplosi-on nicht mehr bewohnbar. Wirhaben alles neu hergerichtet.Die Gebäude kernsaniert, dieLeitungen erneuert, Schall-schutzfenster eingebaut, denHinterhof gastlich mit Spiel-platz und Fahrradstellplatz ein-gerichtet“. 80 Prozent der

Wohnungen seien inzwischenvermietet, sagt Seidl, der in Ber-lin weitere Immobilien besitzt.

Natürlich will er damit Geldverdienen, räumt er ein, „abernicht auf Kosten anderer. Undich fühle mich wohler, wennich mir keinen Bart anklebenmuss, wenn ich ins Haus kom-me.“ Seidl ist es wichtig, an jun-ge Leute zu vermieten.

Eine der Neuen ist HenrietteFörster. Seit einem Monatwohnt die junge Schwangerehier, zahlt 800 Euro warm für74 Quadratmeter. „Das Hinter-haus ist total schön geworden,die Verwaltung sehr nett“, sagtsie. Bereut hat sie es nicht, vonNeukölln nach Lichtenberg ge-zogen zu sein.

Aus dem Odenwald kam die20-jährige Vanessa Höfner. DieStudentin lebt mit zwei Mitbe-wohnern in dem Haus. Zusam-men zahlen sie 1014 EuroWarmmiete für ihr 93-Quadrat-meter-Heim. „Die Wohnung istder Hammer, ich kann mirnichts Schöneres für diesesGeld in Berlin vorstellen“,meint sie. Zufrieden ist auchdas Bezirksamt Lichtenberg.

„Wir finden es begrüßenswert,dass der Eigentümer die Objek-te hergerichtet hat“, sagte derBezirksstadtrat für Stadtent-wicklung, Wilfried Nünthel(CDU). Die Mietpreise in denjetzt so ansehnlich saniertenHäusern bezeichnet er als „fürdiesen Kiez im oberen Preisni-veau“. CLP

BERLINER KURIERSONNABEND, 20. SEPTEMBER 2014 5Berlin

� 1519 Ferdinand Magellanstartet zur Weltumseglung.� 1955 Die Sowjetuniongewährt der DDR die vollestaatliche Souveränität.

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Kolumne:Chin Meyer xxxxxx xxx xxx xxx

Henriette Förster ist eine derzufriedenen neuen Bewohner.

Othmar Seidl ist stolz aufdie schönen Wohnungen.In einer von ihnen wurdedieser historische Ofenliebevoll restauriert.

Bruchpilot Wowisagt BER TschüssSchönefeld – Bruchpilot KlausWowereit verabschiedet sichvom BER. Gestern leitete derRegierende Bürgermeisterzum letzten Mal als Chef denAufsichtsrat der Flughafenge-sellschaft.

Das BER-Tagungsgebäude inSchönefeld: Ein letztes Mal be-tritt Wowereit den Ort seinergrößten politischen Niederlage.Und die Themen auf

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Berlin – Bei ihrem 24-Stunden-Blitzer-Marathon kontrolliertedie Polizei 83 672 Fahrzeuge an266 Orten. Dabei ertappte sie3796 Raser. Ein Mann (25) wur-de gestoppt, als er mit 160 km/hstatt der erlaubten 80 km/h überden Stadtring heizte. Ein Fahrerraste in der Urbanstraße mit 106statt der erlaubten 30 km/h. Ein27-Jähriger durchbrach in Tem-pelhof eine Kontrollstelle, verur-sachte einen Unfall und versuch-te vergeblich, zu Fuß zu fliehen.

Der Fahrer hatte 1,17 Promille.Mit einem Fahrverbot müssen

insgesamt 34 Raser rechnen. Ne-ben Tempo-Verstößen wurdennoch 213 weitere Verkehrsdelik-te festgestellt: 14 Fahrer hattenkeinen Führerschein oder keineKfz-Versicherung. Zehn standenunter Einfluss von Alkohol oderDrogen. Insgesamt sind es eherwenige Verstöße, da die Blitzer-Stellen vorab veröffentlicht wur-den. Gleichwohl gab es 1 Prozentmehr Temposünder als 2013.

Berlin – Heute startet um 14Uhr die traditionelle Kreisfahrtdes Allgemeinem DeutschenFahrrad-Club Berlin (ADFC).Unter dem Motto „Mobile Zu-kunft: Das Fahrrad!“ anlässlichder europäischen Woche derMobilität werden sich tausendeauf ihren Rädern rund um unddurch das Zentrum bewegen.

Die Kreisfahrt ist die „kleineSchwester“ der Sternfahrt. Wäh-rend bei der Sternfahrt verschie-dene Routen sternförmig auf dasZentrum zustreben, geht die

Kreisfahrt einmal rund um dieBerliner Mitte herum.

Der Start ist am BrandenburgerTor, vorbei geht es am Frankfur-ter Tor, der Osloer Straße imWedding, dem Ernst-Reuter-Platz in Charlottenburg und demKurfürstendamm – zurück zumBrandenburger Tor. Dort wer-den die Radfans gegen 17 Uhr er-wartet. Die Strecke ist circa 35Kilometer lang. Sie wird, so ver-sprechen die Organisatoren, beieinem familienfreundlichenTempo um 13 km/h absolviert.

Blitzer-Bilanz: 3796 Rasertappten in die Polizeifallen

Tausende Radfahrer legenheute den Verkehr lahm

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VVeerrmmiieetteerr,, nneehhmmttVermieter, nehmteeuucchh eeiinn BBeeiissppiieelleuch ein Beispielaann ddiieesseemm MMaannnn!!an diesem Mann!

Mieterin VanessaHöfner (20) sagt:„Die Wohnung istder Hammer, ichkann mir nichtsSchöneres vor-stellen“.

So berichtete der KURIER vor zweiJahren über die Zustände in demHäuser-Komplex nahe der Lichten-berger Brücke.

3 422 000Berlinergibt es

laut neuesten, offiziellenZahlen des Statistikamts.Ende 2013 lebten 47 000mehr Menschen in derHauptstadt als zu Jahres-Beginn. Diese Zahl setztsich aus zwei Gruppen vonLeuten zusammen: 44 000Menschen zogen neu nachBerlin. Zudem gab es 3000mehr Geburten als Tote.

Die TV-ModeratorinSabineChristiansenwird heute57 Jahre alt.

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:dpa

Schwache West-Radlerwerben Ost-Fahrer abDie BZA berichtet über den„größten Skandal währendder diesjährigen Olympia-Ausscheidungen – die Ab-werbung des Berliner Rad-

Sportlers Kissner in Köln.Mit diesem schmutzigenMenschenraub sollte ver-sucht werden, die möglicheNiederlage der westdeut-schen Vierermannschaft im4000-m-Zeitfahren zu ver-hindern“. Die Westpressehabe eingeräumt, dass es beialldem um die Schwächungdes „Zonenvierers“ ging.

Sonnabend,

20.September

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