Aachen6. Januar 2009
39. Internationales Wasserbau Symposium (IAWAS) : Wasserwirtschaft und Klimawandel - Fakten, Folgen und
Aufgaben,
Was wissen wir über den regionalen Klimawandel?
Hans von StorchInstitut für Küstenforschung, GKSS Forschungszentrum
Geesthacht, Schleswig-Holsteinund
Exzellenzzentrum „CliSAP“ / KlimaCampus der Universität Hamburg
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39. Internationales Wasserbau Symposium (IAWAS) : Wasserwirtschaft und Klimawandel - Fakten, Folgen und
Aufgaben,
• Wir? wissen?
was? über den regionalen
Klimawandel?
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39. Internationales Wasserbau Symposium (IAWAS) : Wasserwirtschaft und Klimawandel - Fakten, Folgen und
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Wir? wissen?
was? über den regionalen
Klimawandel?
„Wir“ sind ganz verschiedene Leute, mit Interessen, Vorbildung und kulturellen Konditionierung, Werten.
Wir sind meist wertegetrieben, haben eine politische Agenda, Eigeninteressen.
Wir haben ein Interesse an Klima, und an der Möglichkeit, Klima als Hebel für Politik einzusetzen.
Klima ist Gegenstand von Parteilichkeit.
Zwei Wissensformen konkurrieren um die Deutungshohheit
- das wissenschaftliche Konstrukt- das medial-kulturelle Konstrukt.
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Lund and Stockholm
Die beiden Konstruktionen des Klimawandels
Medial-kuturell „Klimakatastrophe“
Wissenschaftlich: Menschgemachter Klimawandel ist
real; kann vermindert aber nicht gänzlich vermieden werden.
Stürme
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Wir? wissen?
was? über den regionalen
Klimawandel?
Nachgefragtes Wissen
Identifikation jener Veränderungen, die sich auf menschlichen Einfluss zurückführen lassen und die daher langfristig vorhersagbar sind. (Detection and Attribution)
d.h. Beschreibungen vergangener und jüngster Klimaschwankungen (Rekonstruktion der Wetterabläufe der letzten Jahrzehnte) und möglicher zukünftiger Klimaänderungen (Szenarien von Wetterabläufen)
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Wir? wissen?
was? über den regionalen
Klimawandel?
Beschreibungen vergangener und jüngster Klimaschwankungen (Rekonstruktion der Wetterabläufe der letzten Jahrzehnte)
… entstehen aus - der Statistik von Beobachtungen - und der modellbasierten 4-d „Analyse“ (etwa bei EZMW).
Problem:
Beobachtungen sind „inhomogen“; Modellanalysen verschieden gut für verschiedene Parameter (z.B. nicht gut für Niederschlag) und abhängig von der Dichte der Beobachtungsnetzes.
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“Great Miami”, 1926, Florida, Alamaba – Schäden von 2005 Kapital - in 2005 Werten: 139 b$
Katrina, 2005: 81 b$Pielke, Jr., R.A., Gratz, J., Landsea, C.W., Collins, D., Saunders, M., and Musulin, R., 2008. Normalized Hurricane Damages in the United States: 1900-2005. Natural Hazards Review
Der Anstieg von durch extremes Wetter
verursachten Schäden ist massiv – aber ist
dieser Anstieg auf schlechteres Wetter
zurückzuführen?
Verluste im Zusammenhang mit atlantischen Hurrikanen
Eher nicht
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Differenz Scheitelhöhen Hamburg - Cuxhaven
Sturmfluten in der Elbe deutlich erhöht seit 1962 – aufgrund wasserbaulicher Maßnahmen, vor allem wegen der Verkürzung der Deichlinie
Sturmfluten in der ElbeVergangenheit
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Wir? wissen?
was? über den regionalen
Klimawandel?
Beschreibungen möglicher zukünftiger Klimaänderungen (Szenarien von Wetterabläufen)
… entstehen aus - der Simulation mit regionalen Klimamodellen
Problem:
Die regionalen Simulationen werden gesteuert durch die Vorgabe globaler Wetterabläufe und durch die Annahme des Verlaufs der Konzentration klima-aktiver Substanzen. Natürliche Schwankungen werden mit abgebildet, ohne dass dies einen konkreten Vorhersagewert hätte.
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“SRES” ScenariosSRES =
IPCC Special Report on Emissions Scenarios
A world of rapid economic growth and rapidintroduction of new and more efficient technology.
A very heterogeneous world with an emphasis onfamily values and local traditions.
A world of “dematerialization” and introduction of clean technologies.
A world with an emphasis on local solutions toeconomic and environmental sustainability.
“ business as usual ” scenario (1992).
A1
A2
B1
B2
IS92a
IPC
C, 2
001
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Globale Szenarien des IPCC, 2001
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Mögliche Zukünfte in Norddeutschland
Änderungen in Temperatur, Niederschlag und Starkwind
Szenarien A2, B2, verschiedene Modelle
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Ohne Landhebung/senkung, und wasserbauliche morphologische Veränderungen!
Szenarien für Veränderungen in den Sturmfluthöhen in der Tideelbe
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• Wir? wissen?
was? über den regionalen
Klimawandel?
Global steigen die Temperaturen der Luft schneller als man es aufgrund natürlichen Dynamik und natürlichen Faktoren erwarten sollte. Die einzig konsistente Erklärung liegt in der vermehrten Gegenwart von Treibhausgasen.
Der menschgemachte Klimawandel … ist real und kaum noch gänzlich vermeidbar, wohl aber verminderbar.… aber in unserem Raum derzeit nur eingeschränkt erfahrbar (in der Temperatur)… wird sich im kommenden Jahr-hundert deutlicher entfalten… wird weitergehende Anpassungs-maßnahmen erforderlich machen.
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• Wir? wissen?
was? über den regionalen
Klimawandel?
Für spezifische Regionen ist in der Regel wenig systematisch erforscht worden.
Eine Ausnahme: Ostseeraum
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• BACC = BALTEX Assessment for Climate Change in the Baltic Sea Region wurde in 2005 bis 2007 unter der logistischen Regie des Internationalen BALTEX Sekretariats der GKSS und in Abstimmung mit der HELCOM Kommission durchgeführt.
• Zweiter Bericht per 2012.
http://www.baltex-research.eu/BACC/Introduction1.html
Summary of BACC ResultsBaltic Area Climate Change Assessment• Presently a warming is going on in the Baltic Sea region.
• BACC considers it plausible that this warming is at least partly related to anthropogenic factors.
• So far, and in the next few decades, the signal is limited to temperature and directly related variables, such as ice conditions.
• Later, changes in the water cycle are expected to become obvious.
• This regional warming will have a variety of effects on terrestrial and marine ecosystems – some predictable such as the changes in the phenology others so far hardly predictable
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Scenarios of future regional climate change• Increasing temperatures very likely during the entire
21st century: air temperatures could rise by 4º–6ºC in northern areas such as Sweden, Finland, and western Russia and by 3º–5ºC in southern areas such as Poland and northern Germany until the end of this century.
• Precipitation is expected to change as well, with possible increases of 20–75% during the winter season over the entire basin. During summer, the northern areas would experience a slight increase (-5% to +35%), while a strong decrease of up to 45% is expected for the southern areas.
• No clear projection for wind speed and storms.
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-3
-2
-1
0
1
2
3
1870 1900 1930 1960 1990
Te
mp
era
ture
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( C
)
North Year Filter South Year Filter
Mean rate of change (days/year) of date of leaf
unfolding in birch, 1958-2000
Mean number of ice days in a present day simulation (top) and two scenarios of 2070-2100 (bottom)
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Klima in Deutschland –Regelmässig und sorgfältig dokumentiert durch den Deutschen Wetterdienst (DWD),
und analysiert von Forschungsinstituten,
insbesondere auch dem Exzellenzzentrum für Klimaforschung in Hamburg, mit
dem Max-Planck Institut für Meteorologie,
dem Deutsche Klimarechenzentrum,
den geowissenschaftlichen Instituten der Universität Hamburg
und dem HGF Forschungszentrum GKSS.
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Zeitreihen der Mitteltemperatur in den vier Jahreszeiten für das Gebietsmittel von
Deutschland
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Erwartete Eigenschaften des anthropogenen Klimawandels
• … entwickelt sich deutlich erst in den letzten Dekaden, evtl. auch erst in der Zukunft.
• … beschleunigt sich mit der Zeit.• … manifestiert sich in einer schnellen
Erwärmung und nicht in einem bisher nie erreichten Niveau von Temperatur.
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Zeitreihe der Mitteltemperatur im Jahresmittel für das Gebietsmittel von Deutschland
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Lohnt aber auch, beim Dänischen WetterdienstDMI nachzugucken!
http://www.dmi.dk/dmi/index/viden/klimaet_indtil_nu.htm
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http://www.dmi.dk/dmi/index/viden/klimaet_indtil_nu.htm
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Derzeitige Trends in anderen Grössen müssen nicht mit dem anthropogenen
Klimawandel verbunden sein.Trends sollten nur dann als „unnatürlich“ und damit anthropogen angesehen werden, wenn sie stärker sind als jene, die im Rahmen natürlicher (historischer) Schwankungen aufgetreten sind: „Detektion“.
Dieser Nachweis ist für globale und regionale Gebietsmittel der Temperatur gelungen; für regionale Größen anderer Größen gibt es derartige Nachweise nicht oder kaum.
Temperatur
Sturmhäufigkeit
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http://www.dmi.dk/dmi/index/viden/klimaet_indtil_nu.htm
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Epilog
GKSS Kommunikationsstrategie für Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft
1)Daten zur raum-zeitlichen Beschreibung der jüngsten und zukünftig möglichen Klimaschwankungen für praxisorientierte Bewertungen und Planungen
2)Norddeutsches (und andere regionale) Klimabüro(s) ; ab 1. Januar 2009 auch „Climate Service Center“ (CSC)
3)Regionale Klimaberichte
Implementierung und Erprobung auch im Rahmen von CLISAP.
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Institute for Coastal Research@GKSS
The CoastDat data set:• Long (50 years) and high-resolution reconstructions of recent offshore and coastal conditions mainly in terms of wind, storms, waves, surges and currents and other variables in N Europe• Scenarios (100 years) of possible consistent futures of coastal and offshore conditions• extension – ecological variables, SE Asia, Polar Lows
Clients:• Governmental: various coastal agencies dealing with coastal defense and coastal traffic• Companies: assessments of risks (ship and offshore building and operations) and opportunities (wind energy)• General public / media: explanations of causes of change; perspectives and options of change
www.coastdat.de
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Aufgaben, SturmflutenSturmfluten
Stürme/WindStürme/Wind
Norddeutschland
Norddeutsches Klimabürohttp://www.norddeutsches-klimabuero.de email: [email protected]
SeegangSeegang
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Klimabüro für Polargebiete und Meeresspiegelanstieg - Polare Gebiete - Inlandeis - Meeresspiegel
Süddeutsches Klimabüro - Süddeutschland - Überschwemmungen - Starkniederschläge - Gewitter
Mitteldeutsches Klimabüro - Mitteldeutschland - Landnutzung - Wasserkreislauf - Biota
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Zustandsberichte über regionalen Klimawandel,
wie er für die jüngere Vergangenheit (200 Jahre), für die Gegenwart und mögliche Zukünfte
wissenschaftlich dokumentiert ist.
… BACC, Klimawandel Hamburg, Nordsee, Laptev See
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Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit
Siehe auch:http://coast.gkss.de/staff/storchKontakt: [email protected]