Innovationspreisdes Landes
Baden-Württemberg– Dr.-ruDolf-EbErlE-PrEis –
Dokumentation 2010 + Dokumentation 2010 + Dokumentation 2010
1Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg– Dr.-Rudolf-Eberle-Preis –
Dokumentation 2010
Dr. Rudolf EberleWirtschaftsminister
des Landes Baden-Württemberg von 1972 bis 1984
2 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
3Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Inhaltsverzeichnis
VorworteMinister Ernst Pfister MdL, Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg 4
Dirk Buddensiek, MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH 5
Einleitung 6
Die Mitglieder des Preiskomitees 7
Preisträger Regenwasser-Großbehälter – Otto Graf GmbH Kunststofferzeugnisse 8
Modulares Mehrstoff-Brennersystem mit Hohlflamme – Walter Dreizler GmbH Wärmetechnik 10
Fluidischer, kapazitiver 360° Neigungssensor – 2E mechatronic GmbH & Co. KG 12
Flexodruck mit dynamisch positionierbarer Klischeewalze – ISIMAT GmbH Siebdruckmaschinen 14
Hochdruck PTA-Einstufenfilter – Bokela Ingenieurgesellschaft für Mechanische Verfahrenstechnik mbH 16
Sonderpreis der MBGMobiles Minilabor für psychoaktive Substanzen – Protzek Gesellschaft für Biomedizinische Technik mbH 18
AnerkennungenHochauflösendes großflächiges vollfarbiges Anzeigensystem – AEG Gesellschaft für moderne
Informationssysteme mbH 20
Solarbetriebenes Regenerationssystem für Seen – EKS-Anlagenbau 22
Servo-Pressenantrieb mit schaltbarem Getriebe – Haulick + Roos GmbH Stanz- und Umformautomaten 24
Solar-Eis-Speicher zur Wärme- und Kältegewinnung – isocal HeizKühlsysteme GmbH 26
Skistockgriff mit integrierter Sicherheitsauslösefunktion – LEKI Lenhart GmbH 28
Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen 30
Förderprogramme des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg– Innovationsassistenten 31
– Innovationsgutscheine 32
– Innovationscoaching 33
Innovationsberatungsstellen in Baden-Württemberg 34
Informationszentrum Patente 36
Innovationspreis 2011 38
Impressum / Verteilerhinweis 40
4 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Vorwort
Bereits zum 26. Mal zeigt der Landesinnovationspreis, welche
innovativen und marktorientierten Leistungen mittelständische
Unternehmen aus Baden-Württemberg hervorbringen. Ob aus
Industrie, Handwerk oder Dienstleistung – bei der Entwicklung
neuer Produkte, Verfahren oder technischer Dienstleistungen ist ihr
Ideenreichtum in der Tat beeindruckend.
Der Preis soll andere Unternehmen anspornen, sich innovatorisch
zu betätigen. Er betont den hohen Stellenwert, den Innovationen
für unsere Wirtschaft und damit für das Prosperieren unseres Landes
haben.
Kreatives Denken und schöpferische Leidenschaft sind das Lebenselixier, die Basis und der
Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg und der Garant für Wachstum, Wohlstand und Beschäfti-
gung. Das Streben nach Verbesserung sowie der Wille, sich nur mit dem Besten zufrieden zu
geben, sind jedes Jahr aufs Neue die Antriebsfeder für mittelständische Unternehmen, sich um
diesen Preis zu bewerben. Für elf von ihnen hat sich der Einsatz gelohnt, sie können mit der
begehrten Auszeichnung oder einer Anerkennung nach Hause gehen, ein schöner Erfolg!
Ihnen und den anderen kleinen und mittleren Unternehmen aus Baden-Württemberg wünsche
ich weiterhin viele Ideen, Mut zur Neuerung und Hartnäckigkeit bei der Umsetzung.
Ich freue mich auf eine anregende Preisverleihung und bin gespannt auf die ausgezeichneten
Ideen und Projekte.
Ernst Pfister MdL
Wirtschaftsminister
des Landes Baden-Württemberg
5Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Vorwort
Gelacht hätten die Menschen 1920, wenn ihnen damals jemand erzählt
hätte, dass in hundert Jahren Millionen von Autos über die Straßen der
Welt fahren würden. Ebenso visionär hätte wohl eine Mondfahrt für Men-
schen des frühen 20. Jahrhunderts geklungen – ganz zu schweigen davon,
dass sich irgendwann einmal in ferner Zukunft Briefe ganz ohne Briefpapier
verschicken lassen würden. Nicht alle Innovationen sind so einschneidend
wie Auto und Internet. Doch alle haben eines gemeinsam: Danach ist die
Welt, die jeweilige Branche, der entsprechende Technologiesektor oder das
Unternehmen nicht mehr so wie zuvor.
Wie dringend notwendig Innovationen sind zeigt sich dort, wo sie fehlen. So hat etwa die ehemalige
Motor City Detroit den wirtschaftlichen Niedergang der ehemals stolzen amerikanischen Automo-
bilindustrie nicht verkraftet. Auch in Deutschland ist der Strukturwandel weg von der alten Schwer-
industrie nicht immer geglückt. Denn die vormals einseitig ausgerichteten Wirtschaftsräume hatten
keine Antwort auf die Frage: „Was kommt danach?“ – mit den entsprechenden Folgen wie Arbeitslo-
sigkeit und Wegzug der Bevölkerung. In einer globalisierten Welt unterliegen die Unternehmen einem
nie gekannten Wettbewerb. Der Strukturwandel vollzieht sich still aber gewaltig. Mit Innovationen
können wir ihn aktiv gestalten.
Und wie steht es um die Innovationskraft Baden-Württembergs? Das Schweizer Wirtschaftsforschungs-
institut Prognos hat dem „Ländle“ wie auch den deutschen Großstädten bescheinigt, dass sie fit für die
Zukunft sind. Begründung: Regionen mit Clustern verschiedener zukunftsträchtiger Branchen sind am
wenigsten krisenanfällig, so Prognos. Politiker wie auch Wirtschaftsförderer wissen, dass sich Zukunfts-
cluster nicht erzwingen lassen. Klar ist, dass Gesundheitswirtschaft, Informations- und Kommunika-
tionstechnologie, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, hochwertige Dienstleistungen für Unternehmen,
Forschung und Entwicklung, Logistik, Fahrzeug- und Maschinenbau zur Weiterentwicklung die Nähe
zu Hochschulen und Forschungsinstituten brauchen. Denn aus den Ideen dieser Denkfabriken entste-
hen neue Hightech-Unternehmen, die Innovationen vorantreiben. Baden-Württemberg verfügt über
ideale Voraussetzungen. Diese werden weiter entwickelt und verbessert. Im Rahmen des Seedfonds
BW fördern das Land, die L-Bank, die LBBW-Venture Capital und die MBG Mittelständische Beteili-
gungsgesellschaft gemeinsam mit dem High-Tech-Gründerfonds solche innovativen Unternehmen in
der Frühphase. Mit dem Sonderpreis für junge Unternehmen, mit dem wir in diesem Jahr zum fünften
Mal ein aufstrebendes Unternehmen und seine Innovationskraft unterstützen, wollen wir ebenfalls
einen Beitrag dazu leisten, dass es auf die Frage: „Und was kommt danach?“ immer eine Antwort gibt.
Dirk Buddensiek
Geschäftsführer
MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH
6 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Einleitung
Auf Vorschlag des Ministers für Wirtschaft, Mittelstand
und Technologie, Dr. Rudolf Eberle, beschloss die Landes-
regierung am 22. Oktober 1984 die Vergabe eines Innova-
tionspreises für kleine und mittlere Unternehmen.
Dr. Rudolf Eberle verstarb am 17. November 1984 un-
erwartet. Mit der Bezeichnung „Innovationspreis des
Landes Baden-Württemberg – Dr.-Rudolf-Eberle-Preis –“
wird an die Verdienste, die er sich als Wirtschaftsminister,
insbesondere um den Mittelstand erworben hat, erinnert.
Der Preis wird seit 1985 alljährlich vergeben an im Land
ansässige kleinere und mittlere Unternehmen aus Indus-
trie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung für
beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer Pro-
dukte, Verfahren und technologischer Dienstleistungen
oder bei der Anwendung moderner Technologien in
Produkten, Produktion oder Dienstleistungen. Mit der
Auszeichnung sollen herausragende Bemühungen mittel-
ständischer Unternehmen um Entwicklung und Anwen-
dung neuer Technologien eine öffentliche Anerkennung
finden.
Es werden Preise in Höhe von insgesamt 50.000 Euro
sowie Anerkennungen vergeben.
Darüber hinaus stellte die Mittelständische Beteiligungs-
gesellschaft Baden-Württemberg GmbH (MBG) in diesem
Jahr zum fünften Mal einen Sonderpreis für Innovationen
von jungen Unternehmen aus Baden-Württemberg bereit.
Der Sonderpreis ist mit 7.500 Euro dotiert.
Bewerbungen für den Innovationspreis werden von
folgenden Organisationen der Wirtschaft entgegen-
genommen:
• Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.
• Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskam-
mertag
• Landesverband der Baden-Württembergischen
Industrie e.V.
Das Wirtschaftministerium hat das Regierungspräsidium
Stuttgart mit der organisatorischen Durchführung beauf-
tragt.
Über die Vergabe des Innovationspreises und des MBG-
Sonderpreises entscheidet ein Preiskomitee. Es bewertet
den Wettbewerbsbeitrag nach folgenden Kriterien:
• Technischer Fortschritt
• Besondere unternehmerische Leistung
• Wirtschaftlicher Erfolg
Die Bewerbung muss alle drei Kriterien erfüllen.
Der Wirtschaftsminister gibt die Preisträger bekannt und
verleiht die Preise in einer öffentlichen Veranstaltung.
7Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Dr.-Ing. Rolf-Jürgen Ahlers
Geschäftsführender Gesellschafter der ASG Luftfahrt-
technik und Sensorik GmbH
Valdo Lehari jr.
Geschäftsführer der Reutlinger Generalanzeiger Verlags
GmbH & Co. KG
Präsident des Europäischen Zeitungsverlegerverbandes
Günther Leßnerkraus (Vorsitz)
Ministerialdirigent im Wirtschaftsministerium Baden-
Württemberg
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Johann Löhn (Stv. Vorsitz)
Präsident der Steinbeis-Hochschule Berlin
Ehrenkurator der Steinbeis-Stiftung für Wirtschafts-
förderung
Bernhard Pfeffer
Leiter des Referates Technik beim Unternehmerverband
Metall Baden-Württemberg
Rainer Reichhold
Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart
Heribert Rohrbeck
Geschäftsführer der Christian Bürkert GmbH & Co. KG
Johannes Schmalzl
Regierungspräsident, Regierungspräsidium Stuttgart
Guy Selbherr
Geschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungs-
gesellschaft Baden-Württemberg GmbH
Prof. Dr.-Ing. Alexander Verl
Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik
und Automatisierung IPA
Die Mitglieder des Preiskomitees
Dem Regierungspräsidium Stuttgart lagen 2010 insgesamt
71 Bewerbungen vor.
Das Preiskomitee hat den Innovationspreis 2010 fünf
Unternehmen zuerkannt. Das Preisgeld wurde aufgeteilt
in 1 x 15.000 Euro, 2 x 10.000 Euro und 2 x 7.500 Euro.
Darüber hinaus hat das Preiskomitee über die Vergabe des
Sonderpreises der Mittelständischen Beteiligungsgesell-
schaft Baden-Württemberg GmbH (MBG) in Höhe von
7.500 Euro entschieden.
Fünf Unternehmen wurden mit einer Anerkennung aus-
gezeichnet.
Die Preise wurden am 24. November 2010 in einer öffent-
lichen Veranstaltung verliehen. Die Wettbewerbsbeiträge
der Preisträger sowie der Bewerber, die eine Anerkennung
erhalten, werden in dieser Broschüre dokumentiert.
8Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg8 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Preisträger
Regenwasser-Großbehälter
Während die kostengünstige Produktion von Kleinbehältern aus Kunststoff heute weitgehend
technisch gelöst ist, ist die Herstellung von Großbehältern mit reproduzierbaren mechanischen
und chemischen Eigenschaften nach wie vor eine technische Herausforderung. Steigende Roh-
stoff- und Energiepreise verlangen nach effizienteren Fertigungsmethoden.
Bei den gängigen Herstellungsverfahren sind hauptsächlich inhomogene Wandstärken sowie der
hohe Zeit- und Energieaufwand nachteilig.
Aufgrund der Produktgröße stellt auch die Logistik Hersteller von Großbehältern immer wieder
vor Herausforderungen. Die Produktdimensionen haben deutlichen Einfluss auf die Logistik-
kosten und schränken damit den Distributionsradius des Unternehmens ein.
GRAF hat sich in den vergangenen Jahren der Herausforderung gestellt und eine Tankserie ent-
wickelt, die im Spritzprägeverfahren hergestellt wird. Hierbei wird der Kunststoff mit einem
Schussgewicht von bis zu 150 kg in ein nicht vollständig geschlossenes Spritzgießwerkzeug ein-
gespritzt, wobei erst das vollständige Schließen der Werkzeughälften (Prägevorgang) für die end-
gültige Ausformung des Formteils mit homogenen, exakt definierten Wandstärken sorgt.
Das neu entwickelte Produktionsverfahren ermöglicht eine enorm gesteigerte Produktivität so-
wie den weltweiten Export großer Behälter für unterschiedlichste Anwendungen.
Otto Graf GmbH KunststofferzeugnisseTeningen
Produktionsanlage (Spritz-Präge-Verfahren) für Kunststoff-Großbehälter
9Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Üblicherweise werden Behälter je nach Größe und An-
forderungen mit dem Extrusionsblasverfahren oder dem
Rotationsverfahren hergestellt. Die Nachteile dieser Fer-
tigungsverfahren liegen vor allem in Inhomogenitäten
der Wandstärke sowie in den langen Zykluszeiten für die
Herstellung eines Behälters. So können mit diesen Ver-
fahren, je nach Behältergröße, max. 50 Einheiten pro Tag
hergestellt werden. Beim Rotationsverfahren wirkt sich
auch der hohe Energiebedarf sowie der Wasserbedarf von
bis zu 140 Liter je Tank negativ auf die Gesamtbilanz aus.
Das in der Kunststoffverarbeitung weit verbreitete Spritz-
gießverfahren bietet eine hohe Fertigungsqualität und
-quantität sowie eine gute Energieeffizienz. Aufgrund der
Beschränkung des Schussgewichtes auf maximal 60 kg und
der Schließkraft auf 5.500 Tonnen ist das Verfahren jedoch
nur für kleinere Behältergrößen geeignet.
Die Innovation
Hieraus resultierte die Notwendigkeit zur Entwicklung
und Realisierung des weltweit ersten modularen Systems
für die flexible Konfektionierung und Fertigung von
Kunststoff-Großbehältern. Bei diesem Projekt wurden
flexibel miteinander kombinierbare, passgenaue Behäl-
ter-, Trennwand- und Domsegmente entwickelt, die sich
zu einem dauerhaft dichten und mechanisch hochbelast-
baren Behältersystem zusammensetzen lassen. Das Projekt
erforderte die Konzeption und Entwicklung eines für die
Fertigung von Großbehältern geeigneten Hochleistungs-
verfahrens nebst Werkzeugen in bisher nicht realisierten
Dimensionen, Schließkräften und Schussgewichten.
Das Ergebnis ist der im Spritzprägeverfahren hergestellte
Erdtank mit einem Volumen von 2.700 bis zu 6.500 Litern.
Das Verfahren – eine Variante des Spritzgießens – umgeht
den limitierenden Faktor der Schließkraft und ermöglicht
so die präzise Herstellung extrem großer Bauteile.
Beim Spritzprägeverfahren wird die Kunststoffmasse in
ein nicht vollständig geschlossenes Spritzgießwerkzeug
eingespritzt. Erst das vollständige Schließen der Werk-
zeughälften sorgt für die endgültige Ausformung des
Formteils, welches anschließend mit einem Gewicht von
bis zu 150 kg automatisch durch einen Roboter aus der
Maschine entnommen wird.
Die Vorteile gegenüber den üblichen Herstellungsver-
fahren liegen in einer wesentlich geringeren Zykluszeit
und bis zu 30% Energie- sowie 30-40% Rohstoffeinsparung
aufgrund einer dünneren, jedoch exakt bestimmbaren
Wandstärke des Tanks. Aufgrund geschlossener Wasser-
kreisläufe liegt der Wasserverbrauch 93% unter dem des
Rotationsverfahrens. Der hochwertige Erdtank kann so zu
einem wettbewerbsfähigen Preis angeboten werden.
Der Kunde im Inland wird mit einem komplett fertig
gestellten Erdtank beliefert. Die beiden Tankhalb schalen
werden hierzu in einem voll automatisierten Prozess
mittels einer Infrarot-Schweißanlage zu einem mono-
lithischen Tank verschweißt. Der Kunde im Ausland wird
dagegen mit einem Erdtank in Form eines Baukasten-
systems beliefert. Die auf Paletten gestapelten Tankhalb-
schalen, Trennwände und Dichtungen werden nebst pa-
tentiertem Schnellverbindungssystem erst beim Kunden
vor Ort montiert. Die damit verbundene Frachtersparnis
von bis zu 85% ist enorm. Dies bedeutet einen deutlich
vergrößerten Distributionsradius und damit die Möglich-
keit zum weltweiten Export des Produkts.
Im Rahmen der Innovation wurden über 60 Schutzrechte
(Patent- und Markenschutz) angemeldet.
Das Unternehmen
Die Otto Graf GmbH stellt seit über 45 Jahren hoch-
wertige Kunststofferzeugnisse in den Bereichen Regen-
wassernutzung, Versickerungstechnik, dezentrale Abwas-
serentsorgung sowie Kompostiersysteme und Behälter für
industrielle Anwendungen her. Als europäischer Markt-
führer beschäftigt das Unternehmen an den Produktions-
standorten in Teningen und Dachstein (Elsass) rund 270
Mitarbeiter. Es hat seinen Umsatz in den vergangenen fünf
Jahren annähernd verdoppeln können.
Spritzpräge-Werkzeug
10Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg10 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Preisträger
Modulares Mehrstoff-Brennersystem mit Hohlflamme
Mit der zum Patent angemeldeten Technologie können verschiedene regenerative und konven-
tionelle Brennstoffe, sowohl flüssige als auch gasförmige, zur Wärme- und Dampferzeugung im
industriellen Maßstab eingesetzt werden.
Das modular aufgebaute Brennersystem besteht aus einem Brennerblock mit zwei ringförmig
angeordneten Einzelflammen für gasförmige und flüssige Brennstoffe. Durch die ringförmige An-
ordnung der Einzelflammen sowie die im Luftstrom angeordnete Stauscheibe bildet sich durch
entsprechende Luftströmungen eine Hohlflamme mit vergrößerter Oberfläche. Diese optimierte
Flammengeometrie bewirkt eine höhere Energieausbeute, eine Reduzierung der Emissionen von
Stickoxiden beim Einsatz von konventionellen Brennstoffen und einen höheren Wirkungsgrad.
Gleichzeitig können im Einzel- Wechsel- oder Mischbetrieb Bio-, Klär-, Prozess- und Deponie-
gase bzw. BtL (Biomass to Liquid), Ethanol, Pflanzenöle, Speisemittelreste etc. energetisch ge-
nutzt werden.
Durch die „Hohlflammentechnologie“ wird eine hohe Qualität und Flexibilität in der industriel-
len Wärme- und Dampferzeugung erreicht. Bestehende Anlagen können mit verhältnismäßig ge-
ringen Mitteln (z. B. Austausch der Brennersysteme unter Beibehaltung der Infrastruktur) kosten-
günstig und mit kurzen Amortisationszeiten optimiert und ihre Emissionen erheblich reduziert
werden. Damit können Altanlagen umweltschonend und effizienter weiterbetrieben werden.
Neuanlagen profitieren besonders durch die geringen Emissionen und die flexible Verwendung
von unterschiedlichen Brennstoffen.
Walter Dreizler GmbH WärmetechnikSpaichingen
11Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Industrielle Feuerungsanlagen zur Wärme- und Dampf-
erzeugung nehmen für viele große und auch mittelstän-
dische Unternehmen eine wichtige Rolle in ihrem Pro-
duktionsprozess ein. So werden z. B. Wärme und Dampf
in Wäschereien, Brauereien, Molkereien, Krankenhäusern,
Großküchen, Chemiewerken, Papierfabriken und in der Au-
tomobilindustrie mit hoher Qualität und Regelbarkeit für
die eigentlichen Abläufe im Unternehmen benötigt. Auch
viele regenerative Heizwerke auf Basis von Hackschnitzel-
verbrennung oder Geothermie benötigen zusätzliche Kes-
sel- und Brenneranlagen.
Die Innovation
Das modulare Mehrstoff-Brennersystem mit Hohlflamme
teilt die Flamme auf, indem sie mehrere, konzentrisch
angeordnete Brennstoffdüsen für gasförmige und flüssige
Brennstoffe stets ohne zentrale Brennstoffzufuhr verwen-
det. Dadurch wird eine starke innere, zentrale Abgasrezir-
kulation erzeugt, die zur zusätzlichen Kühlung der Flam-
me beiträgt. Das Besondere dabei ist, eine derart stabile,
hochturbulente Flammencharakteristik zu erzeugen, dass
die bislang übliche zentrale Stützflamme nicht mehr not-
wendig ist. Es entsteht eine hohle Flamme, bei der ein
heißer Flammenkern vermieden wird.
Derzeit sind bereits mehrere Anlagen beispielsweise bei
der WMF AG in Geislingen an der Steige, der Kromba-
cher Brauerei in Kreuztal/Krombach und der Heizzentrale
der Audi AG in Neckarsulm im Einsatz.
Darüber hinaus eröffnet die Hohlflammentechnologie
zusätzlich neue Möglichkeiten in der Brennstoffverwen-
dung. So können zukünftig bis zu drei unterschiedliche
gas förmige (über separate Gasdüsen) und flüssige Brenn-
stoffe (über eine entsprechende Anzahl an Zerstäubungs-
düsen), getrennt voneinander – abwechselnd oder gleich-
zeitig – in die Hohlflamme eingebracht werden. Damit
ist es möglich, dass auch Brennstoffe, die selbst einen
zu geringen Energieinhalt (Heizwert) haben um alleine
verbrannt zu werden, nun direkt in der Hohlflamme mit
einem oder mehreren Stützbrennstoffen zuverlässig und
effizient verbrannt werden können. Zudem ermöglicht die
Technologie es, in einem Brenner hoch- und niederkalo-
rische Brennstoffe auch biogenen Ursprungs zu verwen-
den, ohne die Mischeinrichtung des Brenners zu tauschen.
Brennstoffe mit einem großen Potential am zukünftigen
Energiemix sind z. B. BtL (Biomass to Liquid), Ethanol,
Pflanzenöle, Glyzerine oder alle Arten von Bio-, Klär-,
Prozess- und Deponiegase. Dadurch werden regenerative
und zumeist niederkalorische Brennstoffe nutzbar und
können in Zukunft konventionelle Brennstoffe in großem
Maß an industriellen Anlagen substituieren.
Das Unternehmen
Die Firma Dreizler wurde 1965 in Spaichingen gegründet
und ist mit seinen 46 Mitarbeitern Spezialist für Brenner-
technologie zur industriellen Wärme- und Dampferzeu-
gung. Das Familienunternehmen wird heute von Dipl.-
Ing. Ulrich Dreizler und Dipl.-Ing. MBE Daniel Dreizler
in der zweiten beziehungsweise dritten Generation gelei-
tet. Es werden Brenner im Leistungsbereich bis 25.000 kW
Einzelfeuerungsleistung entwickelt, produziert und in 33
Länder exportiert. So gibt es in den Niederlanden, in Mos-
kau und in Peking Tochterfirmen und Repräsentanzen.
Das Unternehmen betreibt im eigenen Haus Prüfstände
für Feuerungstechnik mit insgesamt mehr als 15.000 kW
Feuerungsleistung. Im Jahr 2010 wurde kräftig investiert
und ein neues Ausbildungs- und Entwicklungszentrum
eingeweiht.
Flammenbild
CAD 3D-Modell
12Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg12 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Preisträger
Fluidischer, kapazitiver 360° Neigungssensor
Neigungssensoren werden heute bereits in vielfältigen Anwendungen für die Stabilisierung, Po-
sitionierung oder Ausrichtung von Systemen oder Anlagen in industriellen Fertigungsprozessen
eingesetzt. An Auslegern von Baumaschinen, oder auch an Windkraftanlagen, werden beispiels-
weise die Neigungswinkel permanent detektiert, so dass ein sicherer Betrieb der Anlagen mög-
lich ist.
Ein Neigungssensor ermittelt allgemein die Ausrichtung eines Gegenstandes zum Boden, ge-
nauer gesagt, den Neigungswinkel eines Objektes zur Erdoberfläche bzw. zum Erdgravitations-
feld. Das Grundprinzip eines Neigungssensors entspricht dabei dem Wasserwaagenprinzip. Eine
mögliche Variante sind fluidische, kapazitive Neigungssensoren, eine Gruppe zu der auch der neu
entwickelte Sensor zählt. Andere Sensoren arbeiten auf Basis sogenannter MEMS (Micro Electro
Mechanical Systems), oder sind als Pendelsensoren aufgebaut.
Die spezifischen, herausragenden Merkmale des neu entwickelten, fluidischen, kapazitiven Nei-
gungssensors sind: Der Messbereich von vollen 360°, die hohe Genauigkeit über den gesamten
Messbereich (Linearität), die integrierte Temperaturkompensation, eine kompakte Bauform so-
wie eine geringe Querneigungsempfindlichkeit. Damit eröffnen sich neue, vielfältige Anwen-
dungsfelder in der Industriemesstechnik, der Automatisierungs- und Produktionstechnik, der
Verkehrstechnik, dem Sonderfahrzeugbau, der Medizintechnik, der Automobiltechnik, der Kon-
sumelektronik sowie im Bereich der erneuerbaren Energien.
2E mechatronic GmbH & Co. KGKirchheim unter Teck
13Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Neigungssensoren gibt es bereits seit vielen Jahren. Be-
kannte Systeme sind z. B. Pendelsensoren an landwirt-
schaftlichen Anbaugeräten. Diese Sensoren haben jedoch
unter anderem den Nachteil, dass lediglich ein sehr klei-
ner Messbereich abgedeckt werden kann. Zudem sind
diese Pendelsensoren sehr teuer und somit nur in hoch-
wertigen Maschinen oder Anlagen einsetzbar. Eine zwei-
te große Gruppe stellen Systeme auf Basis sog. MEMS
(Micro Electro Mechanical Systems) dar. Diese Systeme
haben wiederum den Nachteil, dass eine höhere Genau-
igkeit, wie sie in vielen Bereichen gefordert wird, nur
schwer erreicht werden kann. Dies gilt insbesondere,
wenn die Sensoren in unterschiedlichen Temperaturbe-
reichen eingesetzt werden, oder wenn es sich um größere
Messbereiche handelt. Vorteil gegenüber den Pendelsyste-
men sind der deutlich geringere Preis, sowie der kleinere
Bauraum. Einsatzgebiete sind daher vor allem Systeme mit
geringem Anspruch an die Genauigkeit, wie z. B. Handy-
displays.
Die Innovation
Bei der Neuentwicklung handelt es sich gegenüber den
zuvor genannten Ausführungen um ein fluidisches, ka-
pazitives System. Hierbei wird eine dielektrische Flüssig-
keit dazu genutzt, innerhalb einer Kavität, bestehend aus
Elektroden, eine Kapazitätsänderung bei Neigung festzu-
stellen und auszuwerten. Die Flüssigkeit behält dabei auf-
grund der Erdgravitation ihre Lage bei.
Die innovatorische Leistung bestand hauptsächlich da-
rin, alle Vorteile der bisher am Markt gängigen Systeme
in einem Gerät zu vereinen, ohne bei einzelnen Punkten
Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, sowie was die Fer-
tigungstechnik und die Kosten anbelangt neue Maßstäbe
zu setzen.
Die Vorteile sind:
Kompakte Bauform trotz robustem Aluminiumgehäuse
für den Einsatz in rauer Umgebung (Schutzklasse IP67),
Minimalisierung der Herstellungskosten, voller 360°
Messbereich, hohe Genauigkeit von 0,1° über den gesam-
ten Messbereich (Linearität), Temperaturkompensation
(Einsatzbereich –40 bis +85°C), geringe Querneigungs-
empfindlichkeit, Möglichkeit als Leiterplattenvariante in
vorhandene Systeme integriert zu werden, digitales Aus-
gangssignal mit der Option auf verschiedenste Protokolle
(z.B. USB, CAN, RS485, I²C, etc.).
Das System wurde im Rahmen mehrerer Forschungspro-
jekte zusammen mit dem Institut für Mikroaufbautechnik
der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte For-
schung e.V., Stuttgart (HSG-IMAT), sowie dem Projekt-
managementpartner MicroMountains Applications AG,
Villingen-Schwenningen (MMA) und dem Pilotkunden
Leica Geosystems, CH entwickelt.
Das Unternehmen
Die 2E mechatronic GmbH & Co. KG ist ein mittel-
ständisches Unternehmen mit ca. 65 Mitarbeitern. Nach
fast 20 Jahren am Standort Wernau (Neckar) wurde im
Oktober 2009 das neue, hochmoderne Firmengebäude in
Kirchheim unter Teck bezogen.
Das Unternehmen wurde 2002 gegründet und ging aus
der damaligen Rolf Hiller GmbH, einem Hersteller von
elektrischen Steckverbindern, hervor. Heute werden in
Kirchheim hauptsächlich kundenspezifische Steckverbin-
der und Gehäuse im Präzisionsspritzguss, sowie Sensoren
und MIDs (Molded Interconnect Devices), was übersetzt
soviel wie „spritzgegossene Schaltungsträger“ bedeutet,
entwickelt und gefertigt.
Mit diesem breiten Produktportfolio ist das Unternehmen
in fast allen Märkten aktiv. Der Vertrieb der Produkte
erfolgt im Standardbereich über ein weltweites Distri-
butionsnetzwerk. Kundenspezifische Lösungen werden
zumeist in Zusammenarbeit mit global agierenden, nam-
haften Unternehmen entwickelt und am Standort Kirch-
heim produziert. Auch zukünftig soll der langfristige
Erhalt und Aufbau neuer Arbeitsplätze vor allem durch
die ständige Neuentwicklung innovativer Produkte und
Technologien gesichert werden. Ein großes Netzwerk an
Partnern aus Industrie, Lehre, und Forschung trägt hierzu
maßgeblich bei.
14Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg14 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Preisträger
Flexodruck mit dynamisch positionierbarer KlischeewalzeDie Oberflächen flexibler Kunststofftuben sind für Werbung bestens geeignet, weil diese bis
zur völligen Entleerung ihre Form behalten. Bisher werden diese Tuben im drucktechnisch ein-
facheren Offset- und Siebdruckverfahren bedruckt, mit denen aber – im Gegensatz zum anspruch-
volleren Flexodruckverfahren – keine fotorealistischen Bilder gedruckt werden können.
Eine Tubendruckmaschine hat Aufnahme-Dorne, die die Funktion des Gegendruckzylinders über-
nehmen und auf die die Tuben zur Bedruckung geschoben werden. Ein Problem dabei ist, dass
jeder Dorn einen eigenen, dornspezifischen Höhenschlag hat, der beim Druck zu unterschied-
lichem Anpressdruck und damit unterschiedlicher, nicht ausreichender Druckqualität führt.
Deshalb wurde das neue Verfahren zur dynamischen Positionierung des Flexodruckwerks ent-
wickelt, das bei jeder Umdrehung jedes einzelnen Dorns dessen Höhenschlag ausgleicht und
damit einen konstanten Anpressdruck zwischen Dorn und Druckwalze gewährleistet. Bei jeder
Umrüstung auf eine andere Tubengröße müssen alle 22 Dorne gewechselt werden, von denen
jeder seinen eigenen spezifischen Schlag hat. Dieser wird beim Einrichtvorgang exakt vermessen
und bei der Produktion durch die Maschinensteuerung korrigiert. Damit lassen sich die von der
Kosmetikbranche für Werbezwecke geforderten hochwertigen und fotorealistischen Bilder auf
flexiblen Kunststofftuben erzeugen.
ISIMAT GmbH SiebdruckmaschinenEllwangen
Flexodruckmaschine
15Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
schine treten bei verschiedenen Drehwinkeln auf.
Bei der neu entwickelten Druckstation wird nun der
Höhenschlag eines jeden Dornes am Dornfuß und Dorn-
kopf gemessen. Die Messdaten sind die Grundlage zur
Berechnung zweier Bewegungsprofile für die Bediener- und
Antriebsseite eines Flexodruckwerks.
Beim Drucken werden einer Flexodruckstation zwei Be-
wegungsprofile geschickt, die zu dem jeweiligen Dorn
gehören, der gerade in der Druckstation ist. Die zwei
Servomotoren des Flexodruckwerkes folgen den Bewe-
gungsprofilen und bewegen das Flexodruckwerk so, dass
bei jedem Drehwinkel die Änderung des Abstandes zwi-
schen Druckformzylinder und Dorn den maximal zuläs-
sigen Wert von 50 µm nicht überschreitet. Bei maximaler
Druckgeschwindigkeit werden die Bewegungsprofile für
die Servomotoren einer Flexodruckstation 120 mal pro
Minute getauscht.
Das dynamische Positionieren eines Flexodruckwerkes
(Dynamic Roller Positioning), durch das die negativen
Auswirkungen des Höhenschlages der Dorne auf die
Druckqualität eliminiert werden, wurde zum Patent an-
gemeldet.
Das Unternehmen
Die Firma ISIMAT GmbH Siebdruckmaschinen wurde
1955 gegründet und zeichnete sich bald als kompetenter
Hersteller von Maschinen für den industriellen Siebdruck
aus. Leider kam der Sohn des Firmengründers Ende der
achtziger Jahre bei einem Flugzeugunglück ums Leben.
ISIMAT verlor den Fokus und hatte 1995 nur noch neun
Mitarbeiter. Unter der Führung des heutigen Geschäfts-
führers Peter Detzner wurden neue Technologien einge-
führt, die Firma international ausgerichtet und 1999 mit
der ersten Tuben-Siebdruckmaschine ein neuer Standard
für die Tubendekoration im Siebdruckverfahren einge-
führt. 2000 wurde die erste Servo-Siebdruckmaschine mit
einem Rundschalttisch zur Bedruckung von Tiegeln ent-
wickelt. Die neue Hybrid-Tubendruckmaschine mit Flexo-
druck konnte 2009 in den Markt eingeführt werden und
sichert die heutigen 62 Arbeitsplätze des Unternehmens.
Die Ausgangslage
Flexible Kunststofftuben sind eine beliebte Verpackung.
Konsumenten mögen die einfache Handhabung, leichte
Wiederverschließbarkeit und gute Restentleerung. Produ-
zenten schätzen das geringe Gewicht und die Unzerbrech-
lichkeit der Verpackung.
Tuben werden bisher im Offset- und Siebdruckverfahren
bedruckt. Aber keines der beiden Druckverfahren kann
fotorealistische Druckbilder auf Tuben drucken, was mit
dem Flexodruckverfahren möglich ist. Für die Tubende-
koration gab es bisher nur die Möglichkeit, Selbstklebe-
etiketten mit einer Etikettendruckmaschine zu drucken
und dann diese Etiketten auf einer Etikettiermaschine auf
Tuben zu übertragen. Da diese sich aber beim Gebrauch
ablösen können, bestand der Wunsch nach einer Tuben-
druckmaschine mit direktem Flexodruck auf die Tuben.
Die Innovation
Eine Flexodruckstation in einer Etikettendruckmaschine
hat einen Druckformzylinder, auf dem die Flexodruckplat-
te befestigt ist, und einen Gegendruckzylinder, über den
die Tube geführt wird.
Die hohe Druckqualität des Flexodruckverfahrens ist nur
gewährleistet, wenn sich beim Drehen des Gegendruck-
zylinders der Abstand zwischen dem Druckformzylinder
und dem Gegendruckzylinder nur geringfügig ändert.
Wird der Abstand zu groß, dann wird das Druckbild nicht
aufgedruckt und wird der Abstand zu klein, dann wird die
Flexodruckplatte gequetscht, so dass das Druckbild sich
verschmiert.
Obwohl jeder Dorn einer Tubendruckmaschine indus-
triell mit engen Toleranzen gefertigt wird, kann der Hö-
henschlag um ein Mehrfaches größer sein als die maximal
zulässige Änderung des Abstandes zwischen Druckform-
zylinder und Dorn. Der Höhenschlag eines Dornes ist
am Dornfuß geringer als am Dornkopf und die jeweiligen
Maxima der 22 Aufnahme-Dorne einer Tubendruckma-
Abstandsregulierung der Flexodruck-Klischeewalze
Flexodruckstation
16Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg16 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Hochdruck PTA-Einstufenfilter
Bokela Ingenieurgesellschaft für Mechanische Verfahrenstechnik mbHKarlsruhe
Preisträger
In der Chemie-, Pharma-, Lebensmittel- und Life-Science-Industrie ist die Reinheit von Pro-
dukten ein besonders wichtiges Qualitätsmerkmal. Verunreinigungen müssen zuverlässig bis auf
geringste Konzentrationen entfernt werden, wenn höchste Anforderungen an die Produktrein-
heit gestellt werden.
Mit dem neu entwickelten Filter, dem so genannten Hi-Bar Oyster Filter, entstehen bei der
Herstellung von PTA (Pure Terephthalic Acid) in einem 1-stufigen Verfahren extrem reine und
trockene Filterkuchen, bei geringerem Energie- und Waschwasserverbrauch als beim bisherigen
mehrstufigen Verfahren. Der Hochleistungstrommelfilter ist in einem speziell entwickelten auf-
klappbaren Druckkessel untergebracht, der sich wie eine Muschel (Oyster) öffnen lässt. Dieses
Konzept erlaubt eine kompakte Bauweise und eine leichte Zugänglichkeit aller Komponenten
zur Wartung, Reinigung und zum Filtertuchwechsel.
Beim PTA-Einstufenfiltrationsprozess werden vier Teilschritte in einer kontinuierlichen Abfol-
ge in einem einzigen Apparat durchgeführt. Die mit dieser Technologie erzielte Prozessinten-
sivierung bei gleichzeitig verbesserter Produktqualität ermöglicht in vielen Branchen neue Lö-
sungswege mit sparsamstem Einsatz von Energie und Waschflüssigkeiten. Außerdem ist mit dem
Konzept eine signifikante Reduzierung der Investitionskosten durch Vereinfachung des Produk-
tionsprozesses sowie des Platzbedarfs verbunden.
17Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Zahlreiche Produkte werden nach einer chemischen Reak-
tion (Polymerisation) durch anschließende Kristallisation
hergestellt. Dabei entstehen Feststoffe in Suspensionen,
die abgetrennt, gereinigt (gewaschen) und getrocknet
werden. Bei der Herstellung von Kunststoffen, wie z. B.
Polyester bzw. des Vorproduktes Pure Terephthalic Acid
(reine Terephthalsäure), erfolgt dieser Prozess bei ho-
her Temperatur, hohem Druck und/oder explosiver oder
toxischer Umgebung. Konventionelle Verfahren mit
Vakuum filtern oder Zentrifugen bieten in solchen Fällen
keine optimalen Lösungen. Deshalb werden die einzel-
nen Trennschritte in einem mehrstufigen Verfahren von
verschiedenen Apparaten übernommen. Da die Produkt-
reinheit ein entscheidendes Qualitätsmerkmal darstellt
(PTA wird für die Herstellung von PET-Flaschen verwen-
det), müssen Verunreinigungen bis auf geringste Kon-
zentrationen im ppm-Bereich (parts per million) entfernt
werden. Das konventionelle Reinigungsverfahren besteht
aus einem vierstufigen Trenn- und Reinigungsprozess
mit vielen Komponenten, einer komplexen Peripherie,
einem großen Platzbedarf und letztendlich einem hohen
Energie- und Waschwasserverbrauch.
Die Innovation
Mit dem PTA-Einstufenfilter kann das vierstufige Verfah-
ren der PTA-Reinigung durch einen 1-stufigen Prozess
mit einem neuen, einfachen Anlagenkonzept und verbes-
sertem Reinheitsgrad ersetzt werden. Die Neuentwick-
lung umfasst einen Hochleistungstrommelfilter, der in
einem aufklappbaren Druckbehälter installiert ist, der sich
wie eine Muschel (Oyster) öffnen lässt.
Beim PTA-Einstufenfiltrationsprozess werden vier Teil-
schritte in einer kontinuierlichen Abfolge auf einem ein-
zigen Apparat durchgeführt:
Stufe 1 Unter kontinuierlicher Gegendruckfiltration
erfolgt die Abscheidung der Terephthalsäure-
Kristalle als Feststoff (Filterkuchen) auf den
metallenen Filterzellen überzogen mit Textil ge-
webestrümpfen
Stufe 2 Mehrfach-Waschung im Gegenstromverfahren
unter Separation der Waschflüssigkeit (Wasser)
Stufe 3 Trocknung des mit Waschflüssigkeit gesättigten
Feststoffes (Filterkuchens) mit Luft
Stufe 4 Abwurf und Ausschleusung der gereinigten PTA
Kristalle direkt aus dem Druckraum in den
Trockner
Dieses Anlagenkonzept der kontinuierlichen Druck-
filtration ermöglicht neue, bisher nicht für möglich ge-
haltene Verfahrenslösungen wie z. B. die Hochtempera-
turfiltration mit Gegendruck. Das Verfahren gestattet es
bei sehr heißen Kristallisationsprodukten wie PTA, die
Feststoffe in einer kontinuierlichen Abfolge auf einem
einzigen Apparat bei Drücken bis 15 bar und Tempera-
turen bis 220°C abzutrennen und hochgradig zu reinigen,
aber auch gleichzeitig die abgetrennten Flüssigkeiten bei
hohem Gegendruck abzuführen und teilweise wieder in
den Prozess zurückzuführen. Eine unzulässige Abkühlung
der Flüssigkeiten kann somit verhindert werden, was an-
sonsten zur weiteren Auskristallisation von ungewollten
Feststoffen und damit zu einer Verunreinigung der PTA-
Kristalle führen würde.
Für die PTA-Reinigung resultieren aus dem neuen Anla-
genkonzept bedeutende wirtschaftliche, verfahrenstech-
nische und umweltrelevante Verbesserungen wie 60 – 70 %
geringere Investitionskosten, Reduzierung des Waschwas-
serverbrauchs um 50 % bei zusätzlich verbesserter Pro-
duktreinheit, Reduzierung des Bedarfs an elektrischer
Energie um 90 % sowie eine Reduzierung des Platzbedarfs
um mehr als 75 %.
Das Unternehmen
BOKELA wurde 1986 als Ingenieurgesellschaft für Mecha-
nische Verfahrenstechnik mbH direkt aus der Universität
Karlsruhe heraus als Start-up gegründet. Heute ist das Un-
ternehmen in der Welt der Verfahrenstechnik bekannt als
Center of Excellence für Fest/Flüssig-Trennung. Es hat sich
zu einem leistungsstarken, typisch mittelständischen Un-
ternehmen entwickelt mit einem engagierten Team von 45
hochqualifizierten Mitarbeitern und Tochterunternehmen
in Australien und Brasilien.
Hochleistungstrommelfilter
18Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg18 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Sonderpreis der MBG
Mobiles Minilabor für psychoaktive Substanzen
Protzek Gesellschaft fürBiomedizinische Technik mbHLörrach
Der weltweite Missbrauch von Drogen und Medikamenten stellt ein erhebliches soziales und
gesellschaftliches Problem dar. Beispielhaft seien hier nur Straßenverkehr, Arbeitssicherheit, Ent-
zugs- und Rehabilitationseinrichtungen genannt. Bei Justiz, Polizei, Zoll, Kliniken, Therapieein-
richtungen und der Arbeitsmedizin, nicht zuletzt in Arztpraxen und Notfallambulanzen sowie
in Gebieten, in denen ein Labor nicht vorhanden ist, aber schnelle Ergebnisse benötigt werden,
lassen sich mit dem mobilen Minilabor quantitativ vor Ort mehrere, verschiedene Substanzen,
wie zum Beispiel Drogen oder Medikamente in einem Arbeitsgang aus unterschiedlichem Pro-
benmaterial wie Urin, Blut/Serum, Speichel und Schweiß nachweisen.
Grundlage für das Datenauswertungssystem sind die multilayerartig aufgebauten Schnelltest-
streifen. Diese werden vor Ort in das mobile Minilabor eingelegt. Auf dem Display werden
direkt reproduzierbare Messwerte in ng/ml angezeigt. Fehlerhafte Interpretationen herkömm-
licher qualitativer Schnelltests durch subjektive, visuelle Ja/Nein-Auswertung des Anwenders
werden damit ausgeschlossen. Aufgrund des quantifizierten, positiven Vortests sowie der lücken-
losen Dokumentation und elektronischen Weiterverarbeitungsmöglichkeit der vor Ort ermit-
telten Messwerte besteht dann die Entscheidungssicherheit, ob eine teure Blutabnahme und
gerichtsmedizinisch beweissichere Gaschromatographie-Massenspektroskopie-Analyse durchge-
führt und entsprechende Sanktionen eingeleitet werden müssen.
Mobiles Minilabor (P.I.A.) und dazugehörige Kassette
19Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Bislang werden zu einer ersten Voruntersuchung auf Dro-
gen- oder Medikamentenkonsum qualitative Schnelltests
eingesetzt. Ein positives oder negatives Ergebnis ergibt
sich aus dem Vorhandensein/Nichtvorhandensein der
Testlinie ab einer Grenzkonzentration der gesuchten
Substanz. Die Interpretation ist besonders bei schwacher
Linien intensität schwierig, bzw. vom Anwender und seiner
Erfahrung abhängig. Die bisherigen Testsysteme liefern
Angaben über das Vorhandensein oder Nichtvorhanden-
sein einer Substanz bzw. einer Substanzklasse. Angaben
über Art und tatsächliche Konzentrationen sind nicht
möglich. Somit kommt es im Vergleich zu analytischen
Bestätigungsmethoden häufig zu „falschen Ergebnissen“.
Von den Anwendern werden daher mobile, schnelle und
handliche Systeme gefordert, die flexibel vor Ort einge-
setzt werden können und objektive Messergebnisse er-
möglichen.
Die Innovation
Die Innovation besteht in einem ganzheitlichen Ansatz
zur Optimierung von Schnelltests für die Auswertung mit
einem mobilen, opto-elektronischen Lesegerät.
Zunächst wurde ein neues Herstellungsverfahren für die
multilayerartig aufgebauten immunchromatographischen
Schnellteststreifen entwickelt, das auf der Piezo-Techno-
logie basiert. Diese ist in ähnlicher Form z. B. in einem
Tintenstrahl-Drucker zu finden. Mit dieser Technologie
können die feinen Testbanden sehr homogen auf den
Teststreifen aufgetragen werden. Zudem wurden neue,
hochspezifische Antikörper für verschiedene Substanzen
entwickelt. Mit diesem Analyse-System können biolo-
gische Matrices wie Urin, Speichel und Blut/Serum genau-
so gemessen werden wie Stoff- und Wischproben (Sub-
stanzerkennung). Die Bestimmung mehrerer Drogenarten
auf einem Streifen ist damit ebenfalls möglich. Für das
mobile Minilabor mit einem opto-elektronischen Sensor
für die Auswerteeinheit mussten neben der notwendigen
Elektronik, die relevanten Software-Algorithmen entwi-
ckelt und implementiert werden.
Die Verknüpfung dieser drei Entwicklungsstufen, ver-
bunden mit entsprechenden Feldstudien verschiedener
Polizeidienststellen und wissenschaftlicher Begleitung des
Instituts für Rechts- und Verkehrsmedizin der Universität
Heidelberg, war vor der ersten Markteinführung dieses
Analyse-Systems zwingend notwendig.
Durch den mobilen und flexiblen Einsatz steht damit eine
moderne Drogen- und Medikamenten-Analytik in den
Bereichen Polizei, Zoll, Justiz, Kliniken, Ärzte, Therapie-
Einrichtungen und nicht zuletzt in der Arbeitsmedizin zur
Verfügung.
Das Unternehmen
Die Protzek Gesellschaft für Biomedizinische Technik
mbH hat sich auf den Bereich Forschung & Entwick-
lung, die Produktion und den Vertrieb von Drogen- und
Medikamenten-Analytik spezialisiert. Seit der Gründung
im Jahre 2001 verzeichnet das Unternehmen ein stetiges
Wachstum. Neben dem Hauptsitz in Lörrach verfügt die
Gesellschaft über eigenständige Niederlassungen in den
regional angrenzenden Ländern Frankreich (Chrimogen)
und Schweiz. Das Unternehmen ist speziell für in-vitro
Diagnostika zertifiziert.
Durch stetige Investitionen in die eigene Forschung und
Entwicklung sowie den Ausbau der eigenen Produktions-
möglichkeiten wird ein hoher Qualitätsstandard gewähr-
leistet und eine zukunftsorientierte, fortwährende Aus-
weitung des Unternehmens ermöglicht.
Demonstrator
20Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg20 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Anerkennung
Um Reisende rechtzeitig an ihr Ziel zu leiten, werden an Bahnhöfen, Haltestellen, Flughäfen
und auch im Straßenverkehr immer öfter Informationssysteme eingesetzt. Diese zeigen den Fahr-
gästen und Verkehrsteilnehmern beispielsweise Fahrziele und Abfahrtszeiten an, informieren sie
gegebenenfalls rechtzeitig über Staus und Umleitungen oder teilen ihnen sonstige kurzfristige
Änderungen mit.
Die für die Außenanwendung konzipierte, neu entwickelte Anzeigentechnologie „Geameleon®“
ermöglicht als Verkehrsleit- und Fahrgastinformationssystem eine großflächige, vollfarbige Dar-
stellung von Texten und Bildern. Die neue Technologie benötigt zur Darstellung der Informa-
tionen keine Energie und ist wegen der reflektiven Beschaffenheit der Anzeige auch bei direktem
Sonnenlicht optimal lesbar: „je heller, um so besser“. Nur beim Einschreiben von neuen Infor-
mationen wird kurzzeitig Energie benötigt. Das System zeichnet sich durch geringen Energiever-
brauch und hohe Umweltfreundlichkeit aus.
AEG Gesellschaft für moderneInformationssysteme mbHUlm
Hochauflösendes großflächiges vollfarbiges Anzeigensystem
21Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Das steigende Verkehrsaufkommen in Innenstädten und
die damit steigenden CO2-Emissionen zwingen die Städ-
te und Kommunen, Maßnahmen zu ergreifen. Um das
Verkehrsaufkommen innerhalb von Städten zu regeln,
werden Umweltzonen, Ozon-Sperrbereiche und Straßen-
beruhigungen definiert. Feste, statische Verbote und
Einschränkungen lenken den innerstädtischen Verkehr
auf Ausweichrouten und Schleichpfade, teilweise durch
Wohngebiete und Schulen, um. Die dynamische Lei-
tung des Verkehrs mit sekundenschneller Reaktionszeit
erleichtert den Kraftfahrern, Verwaltungen, Ordnungs-
diensten sowie im Endeffekt den direkt davon betroffenen
Anwohnern, das Leben. Die Verkehrsteilnehmer werden
entsprechend der aktuell vorherrschenden Verkehrs- und
Umweltlage dynamisch informiert und geleitet. Zur Len-
kung des Verkehrs sind Städte auf der Suche nach einem
umweltfreundlichen, energiesparenden aber gleichzeitig
auch flexiblen und voll außentauglichen Anzeigenme-
dium, das zukünftig die Verkehrsteilnehmer über Ver-
kehrssituationen sowie Veranstaltungen in der Stadt in-
formieren soll. Diese Darstellung sollte abweichend von
den bisherigen, für solche Anwendungen verwendeten
Technologien, wie LED- oder TFT-Anzeigen erfolgen.
Die Städte benötigen zwar die grafischen Eigenschaften
dieser bestehenden Technologie, jedoch dies mit extrem
niedrigem Stromverbrauch und somit geringerer CO2 Pro-
duktion. Dies bei einer – auch bei direkter Sonnenein-
strahlung – sehr gut lesbaren Technologie.
Die Innovation
Gerade bei Informationsmedien, bei denen die Infor-
mationen nicht im Minutentakt gewechselt werden, wie
bspw. Verkehrsleitsysteme können durch den Einsatz des
neu entwickelten Anzeigensystems, im Vergleich zu ande-
ren Technologien, ca. 60 % an Stromverbrauch eingespart
werden. Die Informationen werden auf das Display einge-
spielt und die Anzeige benötigt bis zum nächsten Update
nahezu keine Energie (Standby Modus = 2 W pro Modul)
zur Darstellung. Geameleon® ist ein farbiges hochauflö-
sendes großflächiges Anzeigenmedium, das Informationen
wie Texte, Bilder und Grafiken auch im hellsten Sonnen-
licht dynamisch und höchst effizient darstellt. Dieses An-
zeigensystem basiert auf der bistabilen ChLCD (Choles-
teric Liquid Crystal Display)-Anzeigetechnologie. ChLCD
sind reflektive Anzeigen, bei denen die Pixel (Bildpunkte)
durch die Reflexion des auftreffenden Lichtes sichtbar
werden. Je mehr Licht auf die Anzeige scheint, umso
besser sind der Kontrast und das Erscheinungsbild. Durch
die rein reflektive Betriebsart sind die Informationen un-
ter allen Tageslichtbedingungen gut lesbar. Speziell bei
direkter Sonneneinstrahlung hat dieses Anzeigemedium
Vorteile gegenüber den konventionellen Techniken. Da es
eine reflektive Anzeige ist, nutzt sie das Sonnenlicht aus
und muss nicht dagegen ankämpfen, außerdem wird sie
mit zunehmender Umgebungshelligkeit besser lesbar. Die
aktiven, Licht emittierenden Systeme (LED oder TFT)
werden mit zunehmender Helligkeit schlechter lesbar.
Die Informationssysteme können als Verkehrs- und Wege-
leitsysteme, Fahrplan und Wagenstandanzeiger im Bahn-/
ÖPNV-Bereich, Hinweisschilder, Touristeninformations-
und Werbetafeln oder auch für andere Anwendungen
genutzt werden.
Das Anzeige-Informationssystem ist für den Anwender
von großem Nutzen und bietet sehr viele Vorteile. Es
ist durch die reflektive Beschaffenheit voll sonnenlicht-
tauglich und wird durch das auftretende Sonnenlicht zu
einem brillanten Anzeigemedium. Durch den geringen
Stromverbrauch fallen sehr geringe Energiekosten im
laufenden Betrieb, sowie geringer Wartungsaufwand der
Anzeigentafeln über die Jahre hinweg an. Durch ein mo-
dulares Baukastensystem können die Anzeigen individuell
und nach kundenspezifischen Größen gestaltet werden.
Das Unternehmen
Die heutige AEG MIS blickt durch ihre historische Ent-
wicklung auf eine Erfahrung und Kompetenz von über 40
Jahren in den Bereichen Anzeigensysteme, Software und
Dienstleistungen in ausgewählten Marktsegmenten im
In- und Ausland zurück. Durch ein Management-Buy-Out
am 01.01.1997 aus dem ehemaligen Daimler-Benz Konzern
wird das Unternehmen heute von Dr. Reiner Bayrle und
Peter Mack eigenständig geführt.
Der Schwerpunkt der Anzeigensysteme liegt auf der Ba-
sis von Flüssigkristallanzeigen. Diese werden komplett am
Hauptstandort Ulm entwickelt und produziert. Die Pro-
dukte sind in den unterschiedlichsten Marktsegmenten im
Bereich der Information und Kommunikation zu finden.
Das Unternehmen ist seit der Gründung 1997 stetig ge-
wachsen und beschäftigt inkl. der Tochtergesellschaften
derzeit ca. 150 Mitarbeiter, Tendenz steigend. Die Produk-
te werden weltweit vertrieben und tragen entscheidend
zur Information von Passanten, Passagieren, Touristen
oder Verkehrsteilnehmern bei.
22Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg22 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Anerkennung
Solarbetriebenes Regenerationssystem für Seen
In der Vergangenheit hat man Gewässer ohne Wasseraustausch durch natürliche Zuläufe sich
selbst überlassen und den zwangsläufigen Kollaps durch Verschlammung in Kauf genommen
oder diesen durch Chemikalienzugaben hinaus gezögert.
Letztendlich wurden diese lebensunfähigen Gewässer abgelassen, der Schlamm ausgebaggert und
neu befüllt. Abgesehen von den Kosten, die dadurch in regelmäßigen Abständen entstehen, ist
diese Vorgehensweise aus ökologischer Sicht für die Lebewesen im See eine Katastrophe.
Das neu entwickelte solarbetriebene Regenerationssystem sorgt für eine ständige Zirkulation
des Wassers, die dadurch verursachte Sauerstoffanreicherung des Tiefenwassers bewirkt den
Schlamm abbau und führt zu einer dauerhaften Gesundung des Gewässers.
Diese sanfte Methode arbeitet ökologisch vorbildlich, benötigt keine Fremdenergien oder
Chemikalien und verursacht nur einen Bruchteil der bisherigen Kosten.
EKS-AnlagenbauFreudenstadt
aquamotec Regenerationssystem
23Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Gewässerschutz hat in Baden-Württemberg einen hohen
Stellenwert, insbesondere im Teilbereich stehender Ge-
wässer und Flachseen. Aufgelassene Baggerseen, Park-
oder Fischteiche ohne ständigen Zufluss von Frischwasser
leiden unter Sauerstoffmangel. Grund ist oft die Über-
düngung, z.B. durch Abschwemmungen aus Wiesen und
Äckern, Grundwasserströme, der Laubeintrag und die
zunehmende Erwärmung des Wassers. Folge der Nähr-
stoffanreicherung ist ein ungehemmtes Wachstum der
Algen, deren Absterben im natürlichen Lebenszyklus
eine beachtliche Sauerstoffzehrung verursacht und einen
Sauerstoffmangel in der Tiefenzone und Sedimentablage-
rungen (Schlammbildung) am Boden zur Folge hat. Der
Fischbestand wird krankheitsanfällig und ist meist für den
menschlichen Verzehr wegen Geruchs- und Geschmacks-
fehler nicht mehr verwertbar. Auch der Freizeitwert des
Gewässers für den Menschen sinkt aufgrund Geruchsbe-
lästigung, Verschlammung, Schilf- und Algenbildung dra-
matisch.
Seit langem wird versucht, z.B. durch Einsatz von Che-
mikalien oder durch Einblasen von Sauerstoff mittels
elektrischer Verdichter eine Verbesserung zu erzielen.
Chemikalien haben nicht gewollte Nebenwirkungen und
das Einblasen von Sauerstoff unter Einsatz von Strom
aus Kraftwerken ist energieaufwendig und teuer. Nichts
tun, Natur und See sich selbst überlassen war immer die
schlechteste Lösung. Der Einsatz von Chemikalien oder
Lufteinblasung ist mit hohen Stromkosten und erheb-
lichen Nebenwirkungen verbunden.
Die Innovation
Eine kleine schwimmende Insel als Selbstversorger mit
Solarmodulen fördert mittels einer Fördereinheit und
einem Saugschlauch sauerstoffarmes Wasser vom See-
grund an die Oberfläche und setzt dabei eine Zirkulation
in Gang, die sauerstoffreiches Wasser von der Oberfläche
an den Seegrund bringt, dies beständig – 24 Stunden am
Tag, 365 Tage im Jahr.
Bereits nach kurzer Zeit ist als erster Erfolg ein Wachsen
der Fischpopulation rund um die Insel zu beobachten.
Der Schlammabbau am Seegrund setzt ein und in den
Uferzonen wird die Verbesserung der Wasserqualität deut-
lich sichtbar.
Die Anlagen verursachen überschaubare Investitions-
kosten, benötigen wenig Wartung und haben sehr geringe
laufende Kosten. Sie verursachen keinen Lärm, fügen sich
in das Landschaftsbild ein und führen die Wiederbele-
bung des Gewässers sanft und schonend durch. Eingriffe
am Gewässer selbst sind in keinem Fall erforderlich.
Es sind zwischenzeitlich Langzeitergebnisse abrufbar, die
eindeutig den Umweltnutzen aufzeigen.
Die Reaktionen der Betreiber von bisher im Einsatz be-
findlichen Anlagen sind einhellig positiv, vergleichbare
Anlagen sind nicht bekannt.
Das Unternehmen
Der Geschäftsführer der Firma EKS-Anlagenbau und Ent-
wickler des Regenerationssystems, Rainer Wirth, hat über
30 Jahre als Angestellter eines bekannten Elektrounter-
nehmens Anlagen in der Wasserversorgung und -entsor-
gung gebaut und betreut.
Im Laufe dieser Tätigkeit wurde er mit der Problematik
verunreinigter Gewässer konfrontiert.
Seit 1999 hat er Versuche in eigener Regie unternommen,
um das Problem umweltfreundlich zu lösen. Die ersten
Prototypen stützten sich auf handelsübliche Drehstrom-
motoren, deren Energiebedarf jedoch nicht akzeptabel
war. In jahrelangen Feldversuchen und Optimierungen
an allen Bestandteilen wie der Insel selbst, Antrieb, För-
dereinheit, Saugschläuchen und Solarmodulen wurde ein
vermarktbares Produkt geschaffen.
Im Jahr 2008 hat sich Rainer Wirth mit der Produktion
und dem Vertrieb von Regenerationsanlagen selbstständig
gemacht.
Regenerationssystem in Betrieb
Sauerstoffverteilung im See vorher - nachher
24Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg24 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Anerkennung
Servo-Pressenantrieb mit schaltbarem Getriebe
Stanz- und Umformautomaten mit servomotorischen Antrieben sind seit etwa drei Jahren im
europäischen Markt verfügbar. Haulick + Roos war 2007 der erste Pressenhersteller, der einen
Servoantrieb mit einem schaltbaren Getriebe kombinierte und dadurch gleichzeitig auch Maschi-
nendrehzahlen bei Stanzautomaten mit Servoantrieben bis 300 U/min realisieren konnte. Durch
das Schaltgetriebe ist der Einsatz von Antriebsmotoren mit geringeren Leistungen möglich, was
sich auf den Energieverbrauch positiv auswirkt.
Haulick + Roos GmbHStanz- und UmformautomatenPforzheim
Stanzautomat mit angebautem schaltbarem Getriebe
25Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Bei Präzisions-Stanz- und Umformautomaten stellt sich
immer wieder die Forderung nach einem Antriebssystem
für Stößelgeschwindigkeitsreduktion – ein Schlagwort,
das aus der Stanz- und Umformautomatenbranche heu-
te nicht mehr wegzudenken ist. Seit mehreren Jahren
sind verschiedene rein mechanische Antriebssysteme
für eine Stößelgeschwindigkeitsreduktion am Markt ver-
fügbar. Rein mechanische Systeme haben den Nachteil,
dass durch ihre festgelegte geometrische Kinematik der
Geschwindigkeitsverlauf nicht an das Umformverfahren
angepasst werden kann. Diese Betrachtungen führten zu
der Entscheidung, die Entwicklung auf die zukunftsori-
entierte Servoantriebstechnologie zu konzentrieren. Dem
Anwender bietet sich somit die Möglichkeit alle Vorteile
des Servoantriebs zu nutzen. Dies gilt insbesondere für
die variable, frei einstellbare Stößelgeschwindigkeit, bei
der sich unabhängig von der eingestellten Hubhöhe des
Stanz- und Umformautomaten die Geschwindigkeit des
Stößels an jeder beliebigen Exzenterwellenposition ver-
ändern lässt. Dadurch ergeben sich insbesondere bei um-
formtechnischen Anwendungen wie Zieh-, Biege- und
Prägevorgängen eindeutige Vorteile: Neben höchster Fle-
xibilität und höherer Ausbringung sind dies die bessere
Teilequalität, die geringere Geräuschemission, höhere
Werkzeugstandzeiten, kürzere Einrichtphasen und eine
höhere Prozesssicherheit. Reine Servopressen haben den
Vorteil, den Bewegungsablauf frei gestalten zu können.
Durch ihre festgelegten und erforderlichen hohen Getrie-
beübersetzungen sind jedoch nur begrenzte Produktions-
hubzahlen möglich.
Die Innovation
Die Herausforderung bestand darin, einerseits nicht auf
die maximalen Hubzahlen des konventionellen Stanzau-
tomaten verzichten zu müssen und andererseits die zu
installierende Leistung so gering wie möglich zu halten.
Die Installation eines Motors mit doppelter Leistung
hätte ebenfalls die gewünschte hohe Hubfrequenz des
Stanzautomaten ermöglicht. Die innovative Kombinati-
on des kleineren Servomotors mit einem schaltbaren Ge-
triebe brachte an dieser Stelle die Lösung, die nach einer
Entwicklungszeit von neun Monaten präsentiert werden
konnte. Durch diese bislang einmalige Kombination kann
der Betreiber im Stillstand vorwählen, ob er die Presse
langsam, z. B. zum Einrichten oder Tiefziehen oder schnell
betreiben will, um eine möglichst hohe Ausbringung zu
erreichen. In der Summe ergibt sich ein Höchstmaß an
Flexibilität und Prozessoptimierung für alle Arten von
Umformvorgängen durch optimale Anpassungsmöglich-
keit der maschinenseitigen Prozessparameter.
Dieses neue Antriebssystem kann modular an die beste-
henden Pressen des Produktprogramms angebaut werden,
so dass eine hohe Teilewiederverwendbarkeit sicherge-
stellt ist.
Darüber hinaus hat sich bei den Anwendern nach kür-
zester Zeit gezeigt, dass sich die höheren Investitionsko-
sten des schaltbaren Getriebes durch die deutlich höhere
Produktivität in kürzester Zeit amortisieren und der neue
Antrieb damit einen sehr hohen Kundennutzen bietet.
Diese innovative Technologie ermöglicht es den Herstel-
lern von Stanz- und Umformteilen, auch in Hochlohnlän-
dern des europäischen Wirtschaftsraumes kostengünstig
zu produzieren und sich damit im globalen Wettbewerb
erfolgreich zu behaupten.
Das Unternehmen
Die Firma Haulick + Roos GmbH ist ein innovatives,
eigentümergeführtes, international ausgerichtetes, mit-
telständisches Unternehmen mit 60 Mitarbeitern. 1905
wurde das Unternehmen Haulick-Pressen gegründet und
1968 von Jörg Roos übernommen, dessen Sohn Markus
Roos heute die Geschäfte führt.
Der Pressenhersteller aus Pforzheim ist Spezialist für Präzi-
sions-Stanz- und Umformautomaten einschließlich der da-
zugehörigen Peripheriegeräte. Mit dem breit aufgestellten
Produktprogramm im Presskraftbereich von 250 bis 4000
kN werden die unterschiedlichsten Abnehmerbranchen
angesprochen. Neben den Präzisions-Stanz- und Umform-
automaten werden zusätzlich komplette Stanzlinien, nach
Vorlage eines Musterteils oder einer Zeichnung, für den
Kunden ausgelegt und „schlüsselfertig“ geliefert. Mit kun-
denorientierten Serviceaktivitäten und einem speziellen
Ersatzteilmanagement werden auch nach der Ausliefe-
rung der Stanzautomaten Akzente gesetzt. Die Präzisions-
Stanz- und Umformautomaten werden in der spanlosen
Verformung wie Stanzen, Lochen, Schneiden, Biegen,
Ziehen und Prägen bis zu den kompliziertesten Umform-
arbeiten mit Folgeverbund- und Komplettschnittwerkzeu-
gen dort eingesetzt, wo höchste Präzision der gestanzten
Teile gefordert wird.
Angebautes Schaltgetriebe
26Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg26 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Anerkennung
Solar-Eis-Speicher zur Wärme- und Kältegewinnung
Das System „Solar-Eis“ ist ein effizientes und umweltschonendes Wärme- und Kälteversor-
gungssystem für Gebäude. Durch den Einsatz einer Gas-Wärmepumpe in Kombination mit
einer Solaranlage kann im Winter vorteilhaft geheizt und im Sommer mit dem entstandenen Eis
kosten günstig gekühlt werden. Damit werden zum ersten Mal der Heiz- und Kühlbetrieb eines
Gebäudes in einer Anlage miteinander gekoppelt. In der Heizperiode wird dem Wasser eine
große Wärmemenge, die sogenannte Kristallisationswärme, entzogen und zum Heizen genutzt.
Das Wasser verwandelt sich dabei zu Eis, das in einem künstlich angelegten unterirdischen Spei-
cher gespeichert wird.
Wechselt das System im Sommer vom Heiz- in den Kühlbetrieb, nimmt das Eis die überschüssige
Wärme des Gebäudes auf und kühlt die Räume. Mit wenig energetischen Zusatzaufwand kann so
das Eis, indem es die Wärme aufnimmt und schmilzt, zur Klimatisierung des Gebäudes genutzt
werden.
Im Heizbetrieb treten Kosteneinsparungen gegenüber herkömmlichen Systemen von etwa 50 %,
bei der Kühlung von etwa 90 % auf.
isocal HeizKühlsysteme GmbHFriedrichshafen
-Speicher
-Steuerung
-Kollektor
Wärmepumpe
Solar-Warmwasserspeicher
27Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Der Einsatz erneuerbarer Energien, die keinen CO2-Aus-
stoß verursachen, ist angesichts des Klimawandels eines
der großen Zukunftsthemen. Zur Einsparung von Heiz-
und Kühlkosten sollen, unter weitestgehender Schonung
der Natur, möglichst viele regenerative Energiequellen
eingesetzt werden. Je mehr zum Einsatz kommen, desto
stabiler kann das System über das gesamte Jahr genutzt
werden und beispielsweise einen Ausfall des Sonnen-
beitrages zum Energiehaushalt bei Nacht oder bei be-
wölktem Himmel kompensieren. Durch Kombination
der regenerativen Energiequellen Sonne, Luft, Erde und
Wasser wird beim SolarEis-System der CO2-Ausstoß beim
Heizen und Kühlen reduziert. Da von dem unterirdischen
Wasser speicher keine Gefahren für das Grundwasser aus-
gehen, ein Genehmigungsverfahren entfällt und die CO2-
Be lastung nahezu gleich Null ist, wird das System des
Wasser-Eis-Speichers als besonders umweltfreundlich und
sicher eingestuft.
Die Innovation
Das neu entwickelte Heiz- und Kühlsysten entzieht einem
unterirdischen Wasserspeicher mit Hilfe einer Wärme-
pumpe die Energie, die zum Heizen und zur Aufbereitung
des Warmwassers benötigt wird. Dabei wird im Winter die
im Sommer gespeicherte Wärme dem Speicher so lange
entnommen, bis sich das Wasser darin zu Eis verwandelt
hat.
Dieser Vorgang kann in unserem Klima allerdings immer
wieder durch die Zuführung regenerativer Energien, wie
Wärmeenergie der Sonne, der Luft oder der bodennahen
Erdschichten unterbrochen werden. Dabei wird das Eis
wieder in seinen flüssigen Aggregatszustand überführt
und der Prozess kann von neuem beginnen.
Mit dem System kann man jedoch nicht nur heizen,
sondern auch die „Kälte des Winters“ zum aktiven Kühlen
im Sommer verwenden. Das als „thermisches Abfallpro-
dukt“ im Winterbetrieb erzeugte Eis ist im Sommer eine
nahezu kostenlose Kältequelle und sorgt für angenehme
Raumtemperaturen. Zur Nutzung als Kühlquelle muss
lediglich eine kleine Umwälzpumpe den Kaltwasserkreis-
lauf zwischen Gebäude und Eisspeicher stetig aufrecht er-
halten. Der SolarEis-Speicher wird somit zur energie- und
umweltneutralen Klimaanlage.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Solaranlagen wird die
Sonnenenergie bereits bei Temperaturen von knapp über
0°C in den Heizkreislauf eingespeist, da das System die
Energie auf niedrigem Temperaturniveau speichert. Die
Solaranlage kann damit auch bei bewölktem Himmel und
bei Nacht eingesetzt werden.
Weil das System sehr umweltschonend und umweltfreund-
lich arbeitet, benötigt es für die Nutzung keine amtlichen
Genehmigungen. Es kann sogar in Wasserschutzgebieten
eingesetzt werden. Langfristig kann davon ausgegangen
werden, dass das neue System die mit Risiken für die Um-
welt behaftete Geothermienutzung zunehmend ersetzen
kann.
Das Unternehmen
Das Unternehmen isocal HeizKühlsysteme GmbH wurde
im Jahr 2004 von dem Ingenieur Alexander von Rohr in
Friedrichshafen am Bodensee gegründet. isocal projektiert
und fertigt innovative, umweltschonende und hocheffizi-
ente Heiz- und Kühlsysteme auf Basis einer innovativen
Speichertechnologie. Beratung, Vertrieb und die Instal-
lation erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem Fach-
handwerk.
Die Systeme werden in Wohnhäuser, zunehmend aber
auch in Hotels und Verwaltungsgebäude eingebaut. Auch
das in einem Wasserschutzgebiet gelegene Stuttgarter
Stadtarchiv setzt auf die Innovation aus Friedrichshafen.
In den Jahren 2006 und 2007 wurden die ersten Patente
für die entscheidenden Wärmetauscheranordnungen er-
teilt und bildeten somit die Grundlage für das einzigartige
SolarEis-System.
Bis 2008 wurde mit zwei Mitarbeitern gearbeitet, 2009
konnten weitere vier Techniker und Ingenieure eingestellt
werden. Heute beschäftigt das Unternehmen 12 Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter.
Eisbildung im SolarEis-Speicher
28Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg28 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Anerkennung
Skistockgriff mit integrierter Sicherheitsauslösefunktion
Die Entwicklung des im Skistockgriff integrierten Sicherheitssystems entstand aus dem Grund-
gedanken einen Skistock mit Sicherheitsbindung anzubieten. Die Skistockschlaufe, welche bei
den bisherigen Stöcken fest am Stock montiert ist, wurde bei diesem System abgeschafft. Dem
Ski fahrer wird ein einfaches und schnell zu bedienendes Stock-/Schlaufesystem zur Verfügung
gestellt, welches mit einem ausgetüftelten Sicherheitssystem kombiniert ist. Die Verbindung zwi-
schen Griff und Schlaufe, bzw. alternativ direkt zum Handschuh, wurde auf eine ringartige Öff-
nung aus reißfestem Material minimiert. Das mühsame „Schlaufe vom Handschuh streifen“ ent-
fällt komplett, da die Öse ganz einfach von oben in den Griff eingehängt bzw. durch Knopfdruck
ausgeklickt werden kann. Zusätzlich wird die Verletzungsgefahr durch herumwirbelnde Stöcke
deutlich verringert, da sich die Schlaufe automatisch bei größerer Zugbelastung, beispielsweise
bei einem Sturz, nach oben löst. Die breite Schlaufenführung um den Handschuh und der direkte
Kontakt zum Griff sorgen für die ideale Kraftübertragung.
Die Kollektion beinhaltet Modelle für Rennsportler und Komfortskifahrer sowie eine auf das
System abgestimmte Handschuhkollektion mit nicht spürbarer Öse aus Fingerhandschuhen und
Fäustlingen in Damen-, Herren- und Kinderausführungen.
LEKI Lenhart GmbHKirchheim unter Teck
29Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Die Ausgangslage
Jährlich veröffentlicht die Auswertungsstelle für Skiunfäl-
le, in Kooperation mit der Stiftung Sicherheit im Skisport,
eine Studie der Verletzungsarten. Armverletzungen sind in
fast 30 % der Fälle die Folge der Unfälle, wobei auf Schul-
terverletzungen 22,7 % und auf Handgelenksverletzungen
6,3 % entfallen.
Die Innovation
Mehr Sicherheit, höherer Komfort und eine bessere Kraft-
übertragung zeichnen das ausgefeilte, technische Griff-/
Schlaufensystem mit integrierter Sicherheitsauslösefunk-
tion im Skistockgriff aus. Optisch wird dies mit einem
fortschrittlichen Design unterstrichen. Dem Skifahrer
wird ein einfaches und schnell zu bedienendes Stock-/
Schlaufesystem kombiniert mit einem ausgetüftelten
Sicherheitssystem zur Verfügung gestellt.
Das mühsame „Schlaufe vom Handschuh streifen“ und
verdrehte Schlaufen beim Griff zum Skistock entfällt
komplett. Die Befestigung von Handschuh und Griff wird
durch eine aus reißfestem Material bestehende kleine Öse
gewährleistet, die in einen speziellen Handschuh bzw.
Handschlaufen eingearbeitet ist. Standardmäßig wird der
Skistock mit Sicherheitssystem mit einer Schlaufe gelie-
fert, die fest um den Handschuh getragen wird. Das ist
recht bequem, denn schon im Sessellift kann die Öse ganz
einfach in den Griff eingehängt werden; ein Druck auf den
hinteren Teil des Griffkopfs, und die Verbindung löst sich
wieder.
Zusätzlich wird die Verletzungsgefahr durch herumwir-
belnde Stöcke deutlich verringert, da sich die Verbindung
selbsttätig bei größerer Zugbelastung, beispielsweise bei
einem Sturz oder etwa wenn der Stock in Schnee oder
Eis festsitzt, nach oben löst. Hierfür sorgt ein langhubiges
Federsystem im Griff mit konstanten Auslösewerte bei
Zugbelastung nach oben.
In die auf das System abgestimmte Handschuhkollektion
wird die nicht spürbare Schlaufe von vornherein eingear-
beitet. Die breite Schlaufenführung um den Handschuh
und der direkte Kontakt zum Griff sorgen für die ideale
Kraftübertragung. Die feste Schlaufe am Stock ist dadurch
überholt und ähnelt der historischen Ski-Bindung mit
Fangriemen.
Das Unternehmen
Die LEKI Lenhart GmbH (Lenhart – Kirchheim) ent-
stand aus dem 1948 in Dettingen/Teck gegründeten Holz-
verarbeitungsbetrieb von Karl Lenhart. 1984 übernahm
sein jüngster Sohn Klaus Lenhart die alleinige Geschäfts-
führung.
Die weltweit tätige Unternehmensgruppe hat sich durch
die Konzentration auf seine Kernkompetenzen, die Be-
geisterung zum Outdoorsport, viel Tüftlertum und Enga-
gement zum Stockspezialisten etabliert. Permanent wurde
die Produktpalette erweitert, mit ständigen Investitionen
in die Entwicklung und die Verbesserung von Technik und
Innovationen im Bereich Sicherheit wurden der Komfort
und die Qualität bei Trekking-, Nordic Walking-, Alpin-
und Langlaufstöcken, Handschuhen und Accessoires
stetig verbessert sowie neue Märkte im In- und Ausland
erschlossen.
Die Produkte werden heute in über 40 Ländern interna-
tional vertrieben. Tochtergesellschaften in Österreich und
USA festigen die Märkte im Ausland. Weltweit beschäftigt
das Unternehmen rund 300 Mitarbeiter.
30 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen
2E mechatronic GmbH & Co. KGMaria-Merian-Straße 29
73230 Kirchheim unter Teck
Tel.: (07021) 9301-0
Fax: (07021) 9301-70
www.2e-mechatronic.de
AEG Gesellschaft für moderneInformationssysteme mbHSöflinger Straße 100
89077 Ulm
Tel.: (0731) 933-1561
Fax: (0731) 933-1601
www.aegmis.de
Bokela Ingenieurgesellschaft fürMechanische Verfahrenstechnik mbHTullastraße 64
76131 Karlsruhe
Tel.: (0721) 96456-0
Fax: (0721) 96456-10
www.bokela.com
EKS-AnlagenbauOrtsstraße 13
72250 Freudenstadt
Tel.: (07441) 905538
Fax: (07441) 905536
www.eks-anlagenbau.de
Haulick + Roos GmbHStanz- und UmformautomatenEutlinger Straße 115
75175 Pforzheim
Tel.: (07231) 5805-52
Fax: (07231) 5805-30
www.haulick-roos.de
ISIMAT GmbH SiebdruckmaschinenRindelbacher Straße 38-40
73479 Ellwangen
Tel.: (07961) 886-0
Fax: (07961) 886-44
www.isimat.de
isocal HeizKühlsysteme GmbHDonaustraße 12
88046 Friedrichshafen
Tel.: (07541) 207240
Fax: (07541) 207244
www.isocal.de
LEKI Lenhart GmbHKarl-Arnold-Straße 30
73230 Kirchheim unter Teck
Tel.: (07021) 9400-0
Fax: (07021) 9400-99
www.leki.de
Otto Graf GmbH
KunststofferzeugnisseCarl-Zeiss-Straße 2-6
79331 Teningen
Tel.: (07641) 589-0
Fax: (07641) 589-50
www.graf-online.de
Protzek Gesellschaft für BiomedizinischeTechnik mbHTüllinger Straße 36a
79539 Lörrach
Tel.: (07621) 57895-17
Fax: (07621) 57895-20
www.protzek-diagnostik.de
Walter Dreizler GmbHWärmetechnikMax-Planck-Straße 1-5
78549 Spaichingen
Tel.: (07424) 7009-0
Fax: (07424) 7009-90
www.dreizler.com
31Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Was wird gefördert:
Gefördert wird die Neueinstellung und Beschäftigung
von Personen, die ein Hochschulstudium mit technisch-
naturwissenschaftlicher Ausrichtung abgeschlossen haben,
als Innovationsassistentinnen bzw. Innovationsassistenten.
Einsatzbereich muss die betriebliche Forschung und Ent-
wicklung (FuE) sein.
Wer wird gefördert:
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen,
die
• das Vorhaben in einem in Baden-Württemberg ansäs-
sigen Betrieb des geförderten Unternehmens durchfüh-
ren
• zum Zeitpunkt der Antragsstellung nicht mehr als 100
Beschäftige haben und
• zu weniger als 25 Prozent des Kapitals oder der Stimm-
anteile im Besitz eines oder mehrerer Unternehmen
stehen, das/die mehr als 100 Beschäftigte haben.
Wie wird gefördert:
Das Unternehmen erhält zur Beschäftigung einer Innova-
tionsassistentin oder eines Innovationsassistenten für die
Dauer von zwölf Monaten einen Zuschuss von maximal
30 Prozent des monatlichen lohnsteuerpflichtigen Brutto-
gehalts des Innovationsassistenten bzw. der Innovations-
assistentin, maximal 1.000 Euro pro Monat.
Informationen zur Antragstellung:
Zum Zeitpunkt der Antragstellung muss bereits eine be-
stimmte Person für die Stelle des Innovationsassistenten
bzw. der Innovationsassistentin ausgesucht worden sein,
jedoch darf das Beschäftigungsverhältnis zu diesem Zeit-
punkt noch nicht bestehen oder eingegangen worden sein.
Der Antrag ist bei der L-Bank, Bereich Finanzhilfen,
Schlossplatz 10, 76113 Karlsruhe einzureichen.
Das Programm hat am 01.03.2008 begonnen und läuft
höchstens so lange, wie Mittel aus dem Europäischen So-
zialfonds hierfür zur Verfügung stehen.
Das Merkblatt mit weiterführenden Informationen sowie
die Antragsunterlagen sind im Internet unter folgender
Adresse abrufbar: www.esf-bw.de/esf/index.php?id=100
Ansprechpartner:
Auskünfte sind über die L-Bank-Hotline erhältlich,
Tel: 0721/150-1314.
Förderprogramme des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg
„Innovations assistenten und Innovationsassistentinnen in kleinen und mittleren Unternehmen“ (Europäischer Sozialfonds, Förderperiode: 2007– 2013)
32 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Was wird gefördert:
Innovationsgutscheine sollen die Planung, Entwicklung
und Umsetzung neuer Produkte, Produktionsverfahren
oder Dienstleistungen bzw. eine wesentliche qualitative
Verbesserung bestehender Produkte, Produktionsverfah-
ren und Dienstleistungen unterstützen.
Zuschussfähig sind die Leistungen öffentlicher und privat-
wirtschaftlicher Institute und Gesellschaften der Grund-
lagenforschung und der angewandten Forschung. Es kön-
nen sowohl nationale als auch internationale Anbieter in
Anspruch genommen werden.
Wer wird gefördert:
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen
mit Hauptsitz in Baden-Württemberg. Es gilt eine maxi-
male Unternehmensgröße von bis zu 100 Beschäftigten
(Vollzeitäquivalente) und ein Vorjahresumsatz von höch-
stens 20 Mio. Euro oder eine Vorjahresbilanzsumme von
höchstens 20 Mio. Euro (einschließlich aller verbundenen
Unternehmen).
Wie wird gefördert:
Innovationsgutscheine gibt es zu
2.500 Euro (Innovationsgutschein A)
für wissenschaftliche Tätigkeiten im Vorfeld der Entwick-
lung eines innovativen Produkts, einer Dienstleistung
oder einer Verfahrensinnovation – zum Beispiel Techno-
logie- und Marktrecherchen, Machbarkeitsstudien, Werk-
stoffstudien, Designstudien, Studien zur Fertigungstech-
nik.
5.000 Euro (Innovationsgutschein B)
für umsetzungsorientierte Forschungs- und Entwicklungs-
tätigkeiten, die darauf ausgerichtet sind, innovative Pro-
dukte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen bis zur
Markt- bzw. Fertigungsreife auszugestalten – zum Beispiel
Konstruktionsleistungen, Service Engineering, Proto-
typenbau, Design, Produkttests zur Qualitätssicherung,
Umweltverträglichkeit.
Beide Innovationsgutscheine sind kombinierbar, so dass
eine Förderung von bis zu 7500 Euro gewährt werden
kann. Die Förderung deckt sowohl beim Innovationsgut-
schein A maximal 80 Prozent und beim Innovationsgut-
schein B maximal 50 Prozent der Kosten ab, die dem
Unternehmen von der beauftragten Forschungs- und Ent-
wicklungseinrichtung in Rechnung gestellt werden.
Informationen zur Antragstellung:
Anträge können auf den beim Wirtschaftsministe-
rium Baden-Württemberg erhältlichen bzw. unter
www.innovationsgutscheine.de zum Download vorgehal-
tenen Antragsformularen gestellt werden und sind beim
Wirtschaftsministerium, Referat 33
Theodor-Heuss-Str. 4
70174 Stuttgart
einzureichen. Außerdem kann ein Antrag online gestellt
werden unter www.innovationsgutscheine.de.
Ansprechpartnerinnen:
Sarah Sauter
Tel: 0711/123-2615
Fax: -2556
E-Mail: [email protected]
Martina Hertenberger
Tel: 0711/123-2553 (mittwochs und donnerstags)
Fax: -2556
E-Mail: [email protected]
Sabine Saub
Tel.: 0711/ 123-2624
Fax: -2556
E-Mail: [email protected]
Förderprogramm des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg
„Innovationsgutscheine für kleine und mittlere Unternehmen“
33Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Förderprogramm Coaching
Aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, Förderperiode 2007-2013
Was wird gefördert:
Gefördert werden Coachingmaßnahmen im Zusammen-
hang mit
- einem Innovationsvorhaben,
- einer Kooperation (Einzel- und Gruppencoaching)
- der Reduzierung des Energieverbrauchs,
- demografischem Wandel und
- Unternehmensübergaben.
Wer wird gefördert:
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen
(KMU) mit Sitz in Baden-Württemberg, die weniger als
250 Beschäftigte und einen Vorjahresumsatz von höch-
stens 50 Mio. Euro oder eine Vorjahresbilanzsumme von
höchstens 43 Mio. Euro (einschließlich aller verbundenen
Unternehmen) haben.
Wie wird gefördert:
Der Zuschuss beträgt 50 Prozent der Coachingausgaben
auf Tagewerkbasis, jedoch maximal 400 Euro pro Tage-
werk. Der zuschussfähige Höchstsatz für einen Coaching-
tag mit 8 Stunden beträgt 800 Euro. Je Themenbereich
werden bis zu 15 Tagewerke pro Unternehmen gefördert.
Der maximale Zuschuss je Themenbereich liegt damit bei
6.000 Euro (15 Tagewerke à 400 Euro).
Informationen zur Antragstellung:
Das Coaching muss von einem Beratungsunternehmen
durchgeführt werden, in dem ein Qualitätsmanagement-
system zur Anwendung kommt, das entweder von einer
Konformitätsbewertungsstelle, die durch eine nationale
Akkreditierungsstelle akkreditiert wurde oder von einer
Konformitätsbewertungsstelle, deren Qualitätsmanage-
mentzertifikate aufgrund gegenseitiger Anerkennungs-
vereinbarungen (MLA) der European co-operation for
Accreditation (EA) oder des International Accreditation
Forum (IAF) auch von der nationalen Akkreditierungs-
stelle anerkannt wird.
Für Zertifikate, die einem durch den Deutschen Akkre-
ditierungsrat bzw. dessen Akkreditierungsstellen akkredi-
tierten Zertifizierer erteilt wurden und für das Gütesiegel
„ServiceQualität“ mindestens in Stufe I gilt eine Über-
gangsregelung.
Der Antrag ist bei der L-Bank, Bereich Finanzhilfen,
Schlossplatz 10, 76113 Karlsruhe einzureichen. Das Pro-
gramm läuft so lange, wie Mittel aus dem Europäischen
Sozialfonds hierfür zur Verfügung stehen.
Das Merkblatt mit weiterführenden Informationen sowie
die Antragsunterlagen sind im Internet unter folgender
Adresse abrufbar: www.esf-bw.de/esf/index.php?id=105
Ansprechpartner:Auskünfte sind über die L-Bank-Hotline erhältlich,
Tel: (0721) 150-1314.
34 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationsberatungsstellen in Baden-Württemberg
Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein Hauptgeschäftsstelle Lahr
Lotzbeckstraße 31, 77933 Lahr
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Burkhard Peters
Telefon: (07821) 2703-630, Telefax: -777
E-Mail: [email protected]
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Sebastian Wiekenberg
Telefon: (07821) 2703-680, Telefax: -4680
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Rhein-NeckarStandort Heidelberg
Hans-Böckler-Straße 4, 69115 Heidelberg
Dr. Gerhard Gumbel
Telefon: (06221) 9017-692, Telefax: -644
E-Mail: [email protected]
Dr. Nicolai Freiwald
Telefon (06221) 9017-690, Fax -644
Industrie- und Handelskammer OstwürttembergLudwig-Erhard-Straße 1, 89520 Heidenheim
Dipl.-Phys. Karl Blum
Telefon: (07321) 324-126, Telefax: -169
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Heilbronn-FrankenFerdinand-Braun-Straße 20, 74072 Heilbronn
Dipl.-Ing. (FH) Peter Schweiker
Telefon: (07131) 9677-300, Telefax: -88300
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer KarlsruheLammstraße 13-17, 76133 Karlsruhe
Dr. Stefan Senitz
Telefon: (0721) 174-164, Telefax: -144
E-Mail: [email protected]
M. Sc. Christina Pieck
Telefon: (0721) 174-438, Telefax: -144
E-Mail: [email protected]
Dipl.-Vw. Armin Hartlieb
Telefon: (0721) 174-489, Telefax: -144
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee Sitz Konstanz, Schützenstraße 8, 78462 Konstanz
(Hauptgeschäftsstelle Schopfheim, Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim)
Sunita Patel
Telefon: (07531) 2860-126, Telefax: -168
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald Dr.-Brandenburg-Straße 6, 75173 Pforzheim
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Werner Morgenthaler
Telefon: (07231) 201-157, Telefax: -257
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer ReutlingenHindenburgstraße 54, 72762 Reutlingen
Dr. Stefan Engelhard
Telefon: (07121) 201-119, Telefax: -4154
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Bodensee-OberschwabenLindenstraße 2, 88250 Weingarten
Dipl.-Ing. Franz Fiderer
Telefon: (0751) 409-138, Telefax: -55138
E-Mail: [email protected]
35Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart Jägerstraße 30, 70174 Stuttgart
Dipl.-Ing. Manfred Müller
Telefon: (0711) 2005-329, Telefax: -429
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer Ulm Olgastraße 101, 89073 Ulm
Dipl.-Ing. Nikolaus Hertle
Telefon: (0731) 173-181, Telefax: -5181
E-Mail: [email protected]
Industrie- und Handelskammer - Schwarzwald-Baar-Heuberg Romäusring 4, 78050 Villingen-Schwenningen
Dipl.-Ing. (FH) Lars Uebersohn, MBA
Telefon: (07721) 922-149, Telefax: (07721) 922-182
E-Mail: [email protected]
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Marcel Trogisch
Telefon: (07721) 922-170, Telefax: -182
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer FreiburgBismarckallee 6, 79098 Freiburg im Breisgau
Dipl.-Ing. Georg Voswinckel
Telefon: (0761) 21800-530, Telefax: -555
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer Heilbronn-FrankenAllee 76, 74072 Heilbronn
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Uwe Schopf
Telefon: (07131) 791-175, Telefax: -2575
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer KarlsruheFriedrichsplatz 4–5, 76133 Karlsruhe
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hermann Genter
Telefon: (0721) 1600-163, Telefax: -59163
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer KonstanzWebersteig 3, 78462 Konstanz
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Alexander Schröder
Telefon: (07531) 205-376, Telefax: -6376
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer MannheimRhein-Neckar-OdenwaldB 1, 1–2, 68159 Mannheim
Dipl.-Ing. (FH), MBA Claudia Habr
Telefon: (0621) 18002-151, Telefax: -159
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer ReutlingenHindenburgstraße 58, 72762 Reutlingen
Dipl.-Ing. Adolf Jetter
Telefon: (07121) 2412-142, Telefax: -413
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer Region StuttgartManagement und Technik
Heilbronner Straße 43, 70191 Stuttgart
Dipl.-Ing. Norbert Durst
Telefon: (0711) 1657-266, Telefax: -864
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer UlmOlgastraße 72, 89073 Ulm
Dipl.-Ing. Emel Zvizdic
Telefon: (0731) 1425-360, Telefax: -560
E-Mail: [email protected]
Innovationsberatungsstellen in Baden-Württemberg
36 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 36Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg36 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Informationszentrum Patente
Eine wichtige Adresse für innovative Unternehmen und Erfinder
Das Informationszentrum
Das Informationszentrum Patente des Regierungspräsi-
diums Stuttgart – die einzige Einrichtung dieser Art im
Land – unterstützt als öffentliche Einrichtung mittelstän-
dische Unternehmen, Existenzgründer, Erfinder sowie
Hochschulangehörige in Baden-Württemberg.
Sie können bei uns zahlreiche Dienstleistungen in An-
spruch annehmen, von neutraler, umfassender Informati-
on bis hin zur kostenlosen Beratung.
Wer Erfolg hat, findet schnell Nachahmer
Es wird immer wichtiger, seine Produkte, Dienstlei-
stungen, den Firmen- oder Produktnamen bzw. sein Logo
zu schützen. Doch bevor Sie sich für die Anmeldung eines
eigenen Schutzrechtes entscheiden, ist es sinnvoll, sich
bei uns über die verschiedenen Schutzmöglichkeiten und
bereits bestehende Schutzrechte anderer zu informieren.
Veranstaltungen
Wir organisieren regelmäßig Informationsveranstaltungen
für Sie. Unser Spektrum umfasst die unterschiedlichsten
Themen, von grundlegenden Veranstaltungen zur Patent-
bzw. Markenrecherche bis hin zu Spezialvorträgen.
Alle aktuellen Termine entnehmen Sie bitte unserem Ver-
anstaltungskalender.
Erfinderberatung / Rechtsberatung
In Zusammenarbeit mit der Patentanwaltschaft bieten
wir Ihnen eine kostenfreie Kurzberatung zu allen gewerb-
lichen Schutzrechten an. Die Beratung findet jeden Don-
nerstag in einem separaten Raum statt.
Anmeldung (nur vor Ort möglich) 9.00 – 11.30 Uhr
Beratungsbeginn 10.00 Uhr
37Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Recherche
Nutzen Sie in unserer Einrichtung kostenlos moderne
Recherchemedien. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter helfen Ihnen, selbst Recherchen nach Patenten,
Gebrauchsmustern, Marken und Geschmacksmustern
durchzuführen. Hierzu ist keine Anmeldung erforderlich.
Zusätzlich führen wir in Ihrem Auftrag auch gerne pro-
fessionelle Recherchen nach Patenten, Gebrauchsmustern
und Marken in kostenpflichtigen Datenbanken für Sie
durch.
Weitere Dienstleistungen
Wenn Sie einzelne Patentschriften, Marken- oder Ge-
schmacksmusterblattauszüge benötigen, schicken wir Ih-
nen diese gerne per Fax oder per Post zu.
Wir nehmen im Auftrag des Deutschen Patent- und
Markenamtes (DPMA) fristwahrend deutsche Patent-,
Gebrauchsmuster-, Marken- und Geschmacksmusteran-
meldungen sowie Europäische und Internationale Paten-
tanmeldungen entgegen.
Unsere Bibliothek bietet Ihnen aktuelle Normen und
Richtlinien zur Einsicht vor Ort.
Arbeitskreis Patente
Patentabteilungen baden-württembergischer Unterneh-
men haben sich zusammengeschlossen, um aktuelle Ent-
wicklungen des gewerblichen Rechtsschutzes aufzugrei-
fen. Im Mittelpunkt der von uns organisierten Treffen
steht die Bereitstellung, Aufarbeitung und Weitervertei-
lung von Patentinformationen im Unternehmen sowie
der Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern.
Öffnungszeiten des IP
Montag, Dienstag und Mittwoch 9.00 – 16.00 Uhr
Donnerstag 9.00 – 19.00 Uhr
Freitag 9.00 – 13.00 Uhr
Kontakt
Regierungspräsidium Stuttgart
Informationszentrum Patente
Haus der Wirtschaft
Willi-Bleicher-Straße 19
70174 Stuttgart
Telefon: (0711) 123-2558
Telefax: (0711) 123-2560
E-Mail: [email protected]
Internet: www.patente-stuttgart.de
38 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Innovationspreis 2011
Der Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg – Dr.-Rudolf-Eberle-Preis – und der
Sonderpreis der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH (MBG)
werden jährlich gemeinsam ausgeschrieben. Die Ausschreibung für das Wettbewerbsjahr 2011
wird voraussichtlich ab Mitte Februar 2011 vorliegen.
Die Ausschreibung wird als PDF-Datei im Internet unter www.innovationspreis-bw.de abrufbar
sein. Die gedruckte Fassung der Ausschreibung kann auch über das Informationszentrum Patente
des Regierungspräsidiums Stuttgart angefordert werden.
Ausschreibungsanforderungen sind zu richten an:
Regierungspräsidium Stuttgart
Informationszentrum Patente
Willi-Bleicher-Straße 19
70174 Stuttgart
Telefon: (0711) 123-2602
Telefax: (0711) 123-2560
E-Mail: [email protected]
http://www.innovationspreis-bw.de
39Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Notizen
Innovationspreisdes Landes
Baden-Württemberg– Dr.-ruDolf-EbErlE-PrEis –
Dokumentation 2010 + Dokumentation 2010 + Dokumentation 2010
40 Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
Impressum
Herausgeber: Regierungspräsidium StuttgartInformationszentrum PatenteWilli-Bleicher-Straße 19D-70174 StuttgartTel.: (0711) 123-2602Fax: (0711) 123-2560
im Auftrag desWirtschaftsministeriumsBaden-WürttembergTheodor-Heuss-Straße 4D-70174 Stuttgart
Redaktion: Dipl.-Ing. Gerhard Haug Verwaltungswirt Günter Baumgärtner Regierungspräsidium Stuttgart, Informationszentrum Patente
Dipl.-Ing. Uwe Alle Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg
Text- und
Bildgestaltung: Dipl.-Ing. (FH) Timo Heider, Regierungspräsidium Stuttgart, Informationszentrum Patente
Texte: Die Angaben zu den vorgestellten Produkten und Verfahren sowie zur Marktsituation und zu Kon-
kurrenzunternehmen beruhen auf Angaben der ausgezeichneten Unternehmen (Kenntnisstand zum
14.09.2010). Das Regierungspräsidium Stuttgart übernimmt dafür keine Gewähr.
Den Text der Broschüre finden Sie auch im Internet zum Download unter
www.innovationspreis-bw.de und www.wm.baden-wuerttemberg.de.
Bildnachweis: Abbildungen nach Vorlagen der betreffenden Unternehmen sowie nach Fotos von Karl Fisch, Regierungs präsidium Stuttgart – Landesamt für Denkmalpflege
Druck: Druckerei Mack, Schönaich
VerteilerhinweisDiese Informationsschrift wird von der Landesregierung in Baden-Württemberg im Rahmen ihrer verfassungsgemäßen Ver-
pflichtung zur Unterrichtung der Öffentlichkeit herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von deren Kandidatinnen
und Kandidaten oder Helferinnen und Helfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet wer-
den. Dies gilt für alle Wahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Informationsständen
der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel.
Untersagt ist auch die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehen-
den Wahl darf die vorliegende Druckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als Parteinahme des Herausgebers zugunsten
einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Diese Beschränkungen gelten unabhängig vom Vertriebsweg, also
unabhängig davon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Informationsschrift dem Empfänger zugegangen ist. Erlaubt
ist jedoch den Parteien, diese Informationsschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.