+ All Categories
Transcript
Page 1: 12. November 2009 Nr. 46 Aktuell Deckungsgrad · November 2009 Nr. 46 Aktuell kennzahlen der Buchhaltung als Führungsinstrument Deckungsgrad Gastgeber und Unternehmer müssen die

�Aktuell12. November 2009 Nr. 46

kennzahlen der Buchhaltung als Führungsinstrument

Deckungsgrad

Gastgeber und Unternehmermüssen die Zahlen der Buch-haltung im Griff haben. Kenn-zahlen erleichtern dies, siebieten einen raschen Über-blick über die finanzielle Si-tuation eines Unternehmens.Beispielsweise zeigt der Anla-gedeckungsgrad 2, ob dielangfristigen Anlagen durchlangfristig ausgeliehenes Geldund Eigenmittel gedeckt sind.Das ist deshalb wichtig, weilmit dem Anlagevermögen wieMobiliar und Küchengeräten«produziert» wird, sprich:Gäste bekocht und bedient.Ohne die Anlagen ist keineWertschöpfung möglich.

Wenn der Anlagedeckungs-grad 2 bei mehr als 1 liegt,dann sind die langfristigenfinanziellen Mittel grösser alsdas Anlagevermögen. In die-sem Fall gerät der Gastgeberin die komfortable Situation,dass er auch kurzfristigeRechnungen mit langfristigen

Krediten begleichen kann.Den nächsten Lieferanten-rechnungen könnte er ent-sprechend gelassen entgegen-sehen. Ein schöner Neben-effekt eines guten Anlagede-ckungsgrades 2 ist, dass dannebenso der Liquididätsgrad2 stimmt.

Wenn der Anlagedeckungs-grad 2 kleiner ist als 1, heisstdas, der Gastgeber ist ge-zwungen, sein Mobiliar undseine Gerätschaften mit kurz-fristigen Krediten zu finan-zieren. Da diese meist teurersind als langfristige, ist daskostspielig. Zudem entstehtdie Gefahr, dass bei Fälligkeitder kurzfristigen Kredite Li-quiditätsengpässe entstehen

Gewinn und Verlust im Gastgewerbe (2007)

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90%

Betriebe mit Verlust

Betriebe mit Gewinn

ohne Unternehmerlohn, ohne Eigenkapitalzins

mit Unternehmerlohn, mit Eigenkapitalzins

Weniger als die Hälfte der Betriebe schreibt Gewinn.

QUELLE:BrANchENspiEGEL/GrAFik:O.krEJci

Der Anlagedeckungsgrad zeigt, ob das lang-fristige Anlagevermögen in der Bilanz auchmit langfristigem Fremdkapital und Eigen-mitteln gedeckt ist, Stichwort Fristenkon-gruenz.

Liegt der errechnete Wert über 100 Prozent,so ist die «Goldene Bilanzregel» erfüllt.Stimmt der Anlagedeckungsgrad, ist ge-zwungenermassen auch der Liquiditätsgrad2 im Lot.

Berechnung des Anlagedeckungsgrades 2

Die Kennzahlen• Liquiditätsgrad 2• Anlagedeckungsgrad 2• Eigenfinanzierungsgrad• Cashflow-Marge

Anlagedeckungsgrad 2 = Eigenmittel + langfristiges Fremdkapital x 100Anlagevermögen

Marco Moser GastroJournal stellt in loser Folge diewichtigsten Unternehmenskennzahlen vor. Diesmalder Anlagedeckungsgrad 2.

und unter Umständen Anla-gen verkauft werden müssen,was die Möglichkeiten derkünftigen Wertschöpfung ein-schränkt.

Verbesserungsmöglichkeitensieht Gastroconsult in der Op-timierung der Ertragskraftdurch konzeptionelle Ände-rungen, Einzigartigkeit desAngebots, qualitative Best-leistungen. Dann gibt es al-lenfalls nicht mehr benötig-tes Mobiliar oder Küchenge-räte. Ein Verkauf verbessertden Anlagedeckungsgrad 2.Ebenso bietet sich eine Um-schuldung an, beispielsweisekurzfristige Kredite in lang-fristige umzuwandeln, unterUmständen gegen Hinterle-gung zusätzlicher Sicherhei-ten. Eine weitere Möglichkeitist, die Eigenmittel aufzu-stocken. www.gastroconsult.ch

En bref

Dans le bilan, le degré de cou-verture d’un placement indique sila fortune placée est couverte pardu capital de tiers à long terme etdes fonds propres.

Neue Epoche in der Landwirtschaft

Endlich gemeinsam handelnEnde letzter Woche hat Man-fred Bötsch, Direktor desBundesamtes für Landwirt-schaft, die «Qualitätsstrategiefür die Schweizer Land- undErnährungswirtschaft» vor-gestellt. Sie sieht weitgehenddas vor, was liberale Ökono-men, Marketingfachleute,aber auch Gastgewerbe undTourismus seit Jahrzehntenhinsichtlich einer marktfähi-gen Landwirtschaft fordern:Die Positionierung vonSchweizer Landwirtschafts-produkten als Exportartikelauf hohem Niveau und eineZusammenarbeit mit ähnlichhoch gelagerten SchweizerBranchen.

Man wolle eine «Partner-schaft mit Tourismus undGastronomie entwickeln»,sagte denn auch Bötsch:Cross-Marketing, wie es an

Integriertes Standortmarketing.

der Olma vorgemacht wordenist, soll Standard werden, alsBeispiel nannte er die Welt-ausstellung 2010 in Shanghai.

Die Absichtserklärung derLandwirtschaft, die weitausam meisten öffentliches Geldauch für Marketing zur Verfü-gung hat, lässt wieder hoffenfür die Entwicklung einer in-tegrierten Standortförderung,wie sie parlamentarisch er-folglos versucht wurde (sieheGJ45). Ein Zeichen dafür, dasses nicht bei Erklärungenbleibt, ist der neue Agrarauf-tritt: Das Logo lehnt sich be-wusst an den Auftritt vonSchweiz Tourismus an. pg GJRI60135

Top Related