1Kay- u. Hanusch Dipl. Physiotherapeut für Sport und Rehabilitation / Mitglied der Schweizer Gesellschaft für Erweiterte Physiotherapie Mail: [email protected] Web: http://www.physio-swiss.ch
Manuelle Therapie
Theoretische Grundlagen
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Manuelle Gelenkmobilisation
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Theoretische Grundlagen
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Manuelle Mobilisation ist ein Teil der Orthopädischen Manuellen
Therapie, welche sich mit den Dysfunktionen (Störungen des
Muskelskelettsystems) und eine eigene Fachrichtung innerhalb der
Physiotherapie ist.
Einleitung
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Normmobilität Hypomobilität
Hypermobilität
- normotones Gelenkspiel
- gesundes Verhältnis zwischen Rollen und Gleiten
- normotone Straffung und Dehnung der Weichteile
- eingeschränktes Gelenkspiel
- Rollen > Gleiten
- hypertone Straffung und eingeschränkte Dehnung der Weichteile
- vergrössertes Gelenkspiel
- Gleiten > Rollen
- hypotone Straffung und Überdehnung der
Weichteile
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Kapsuläres Zeichen
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Gelenkspezifische gesamtheitliche Schrumpfung der Gelenkkapsel
„Kapselmuster“
Spezifisch für Krankheiten wie zum Beispiel der Arthrose
Bei Traumata unspezifisches Zeichen, mit Schmerzbildung auf Zug
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Bewegungsebenen
Sagittalebene:Sagittalebene:
Teilt den Körper in eine rechte und linke Hälfte (Meridianebene) – Bewegungen erfolgen dorsal oder ventral
Frontalebene:Frontalebene:
Teilt den Körper in eine vordere und hintere Hälfte – Bewegungen erfolgen lateral oder medial
Transversalebene:Transversalebene:
Teilt den Körper in eine untere und obere Hälfte – Bewegungen erfolgen in rechts oder links Rotation
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Frontalachse:Frontalachse:
Liegt in der Frontal- und Transversalebene – Bewegungen erfolgen dorsal und ventral
Sagittalachse:Sagittalachse:
Liegt in der Sagittal- und Transversalebene – Bewegungen erfolgen lateral und medial
Longitudinalachse:Longitudinalachse:
Liegt in der Sagittal- und Frontalebene – Bewegungen erfolgen in links und rechts Rotation
Bewegungsachsen (anatomisch)
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Nullstellung
- international anerkannte Neutral-Null-Stellung
- ist für jedes Gelenk definiert
Gelenkstellungen
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Ruhestellung
Aktuelle Ruhigstellung
- Gelenkkapsel maximal entspannt mit grössten Rauminhalt
- Gelenkflächen haben den geringsten Kontakt miteinander
- Gelenkspiel ist am Grössten
- durch Pathologie veränderte Ruhestellung
- in dieser Stellung ist jetzt das gelenk am Lockersten und hat das grösste Gelenkspiel
- genutzt zur Testung und zur schmerzlindernden Traktion
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Verriegelte Gelenkstellung
- konkave kleiner Gelenkfläche hat vollen Kontakt mit der konvexen grösseren Gelenkfläche
- Gelenkkapsel und Gelenkligamente sind gestrafft
- Gelenkpartner können durch Traktion nur sehr wenig voneinander getrennt werden
- Translatorischen gleiten weiter in die Gelenkstellung ist behindert
- Translatorisches Gleiten aus der Gelenkstellung ist möglich
Die verriegelte Gelenkstellung wird benutzt um benachbarte Gelenke während der Mobilisation zu sichern
Gelenkstellungen
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Lehre von der Körperbewegung (Kinematik) wird unterteilt in:
OsteokinematikOsteokinematik
Beschreibt die Knochenbewegung im Raum
ArthrokinematikArthrokinematik
Beschreibt das Verhältnis zwischen zwei bewegenden Gelenkflächen
RotationRotation
Drehende und/oder gebogene Bewegung eines Knochenpaares
TranslationTranslation
Geradlinige Bewegung eines Knochenpaares
Rollgleiten des Rollgleiten des GelenkesGelenkes
Gelenkspiel des Gelenkspiel des GelenkesGelenkes
Knochen- und Gelenkbewegungen
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Rollen findet zwischen zwei Gelenkflächen statt, wenn neue Punkte auf der einen Gelenkfläche mit neuen Punkten auf der anderen Gelenkfläche in Kontakt kommen
Rollen ist nur zwischen inkongruenten Flächen möglich (Flächen die eine Kurvatur mit verschiedenem Radius besitzen)
Beim Rollen wird die eine Seite der Gelenkfläche komprimiert und die Gegenseite der Gelenkfläche separiert
Nur in pathologischen Gelenken möglich!!!
Rotation des Gelenkes - Rollen
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Gleiten findet zwischen Gelenkflächenstatt, wenn ein Punkt auf der Gelenkfläche mit neuen Punkten der anderen Gelenkfläche in Verbindung tritt
Reines Gleiten ist die einzige Bewegungsart zwischen konkurrierenden Flächen, sowohl bei flächigen als auch bei gebogenen Gelenkflächen
Kein Gelenk hat vollständig kongruente Gelenkflächen, wodurch kein reines Gleiten geschieht. Es kommt immer ein gebogenes Gleiten der Gelenkflächen in frage.
Rotation des Gelenkes - Gleiten
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Rollgleiten kann nur zwischen inkongruenten, gebogenen Gleitflächen stattfinden. Rollgleiten geschieht, wenn eine konkave Gelenkflächen sich im Verhältnis zu einer stillstehenden konvexen Gelenkfläche bewegt oder umgekehrt.
Konvex:Konvex:
Buckelförmig gewölbte Gelenkkurvatur
Konkav:Konkav:
Talförmig gewölbte Gelenkkurvatur
Sattelförmige Gelenkflächen haben eine Kurvatur, die wechselweise konvex und konkav ist. z.B.: Daumensattel-Gelenk
Rotation des Gelenkes – Roll-Gleiten
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Bewegung des konkaven Gelenkpartners
Bewegung des konvexen Gelenkpartners
Bewegung des konkaven Gelenkpartners
Bewegung des konvexen Gelenkpartners
Rollen: Gleiten:
Rotation des Gelenkes – Bewegungsrichtung
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Rechtwinklige Translation eines Körpers – Separation zwischen den Körpern
Manuelle Therapie = Traktion
Parallele Translation eines Körpers – Gradliniges Gleiten zwischen zwei Körpern
Manuelle Therapie = Gleiten
Translation des Gelenkes – Formen der Bewegung
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- Ist ein passive translatorisches Verfahren, mit welchem man einen Knochen vom anderen mittels Zug entfernt, so dass eine Separation zwischen den beiden Knochenteilen entsteht
Richtung der Traktion erfolgt rechtwinklig zur Behandlungsebene
Kalthenborn F.M.“Manuelle Mobilisation der Extremitätengelenke“ Manuelle Untersuchung und Gelenkmobilisation in der Grundausbildung 1992 Oslo/Norwegen
Translation des Gelenkes - Traktion
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Lösen Lösen Stufe-IStufe-I
StraffenStraffenStufe-IIStufe-II
Dehnen Dehnen Stufe-IIIStufe-III
Keine merkbare Separation findet statt. Man benutzt nur soviel Traktionskraft, um die Kompressionskräfte, die durch Muskelspannung auf das Gelenk einwirken, die Kohäsion zwischen den Gelenkflächen, den atmos-phärischen Druck und Druck durch verkürzte Strukturen auszugleichen
- Test
- Schmerzlinderung
- Gleitmobilisation
Der Slack wird weggenommen, die Weichteile um das Gelenk werden gestrafft.
- Traktionstest
- Schmerzlinderung
Nachdem der aktuelle (verkürzte) Slack weggenommen ist, wird mehr Traktionskraft angewendet und die verkürzten Strukturen werden gedehnt.
- Mobilisationstest
- Mobilisation
Kalthenborn F.M.“Manuelle Mobilisation der Extremitätengelenke“ Manuelle Untersuchung und Gelenkmobilisation in der Grundausbildung 1992 Oslo/Norwegen
Translation des Gelenkes - Traktionsstufen
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- ist die passive, translatorische Parallelverschiebung eines Knochen, welches zu einem gradlinigen Gleiten zwischen den Gelenkflächen führt.
Richtung des Gleiten erfolgt immer parallel zur Behandlungsebene
Translation des Gelenkes - Gleiten
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Gleiten Gleiten Stufe-IStufe-I
GleitenGleitenStufe-IIStufe-II
Gleiten Gleiten Stufe-IIIStufe-III
Geschieht durch einen sehr kleinen Impuls parallel zur Behandlungsebene, als Vibration oder Oszillation, ohne merkbare Gelenk-bewegung im Gelenk
- Test
- Schmerzlinderung
- Gleitmobilisation
Geschieht durch die Bewegung eines Knochens parallel zur Behandlungsebene, um die Weichteile in die Behandlungsrichtung zu straffen (so genannten Slack wegnehmen)
- Traktionstest
- Schmerzlinderung
Ist die Fortsetzung der Stufe-II, um die Weichteile in die Behandlungsrichtung zu dehnen
- Mobilisationstest
- Mobilisation
Translation des Gelenkes - Gleitstufen
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Beachtung der konvex-konkav-Regel:
Ist der zu mobilisierende Gelenkpartner konvex, so erfolgt die Behandlungsrichtung (Gleiten) entgegen der eingeschränkten Knochenbewegung.
Ist der zu mobilisierende Gelenkpartner konkav, so erfolgt die Behandlungsrichtung (Gleiten) in die gleiche Richtung der eingeschränkten Knochenbewegung.
Kalthenborn F.M.“Manuelle Mobilisation der Extremitätengelenke“ Manuelle Untersuchung und Gelenkmobilisation in der Grundausbildung 1992 Oslo/Norwegen
Translation des Gelenkes – Konvex-Konkav-Regel
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