Date post: | 17-Sep-2018 |
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No 4/2017
Zwei Energiehelden auf der blauen Bank Seite 10
Auf dem Weg: Energiestrategie 2050 Seite 4 Trend: Strom gemeinsam verbrauchen Seite 8
Das Kundenmagazin der Elektra
2
Spotlights
Liebe Leserin, lieber Leser
Helden – natürlich auch Heldinnen – haben es gut. Sie werden geehrt und oft auch ein bisschen bewundert. So geht es auch unseren «Energiehelden», den Gewinnern des Energie Awards, der durch die Elektra und die Energieregion BernSolothurn vergeben wird. Urs Ryf und Ariane Nussbaum versorgen sich in ihrem Haus in Jegenstorf zu einem grossen Teil selbst mit Energie. Sie tun dies jedoch nicht, um Helden zu sein, sondern weil ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen für sie selbstverständlich ist (Seite 10). Für den heldenhaften Umgang mit Energie braucht es aber nicht die grosse Tat. Oft können kleine Schritte dazu beitragen, die eigene Energiebilanz zu verbessern. Ein guter Anfang ist eine Energieberatung der Elektra (rechte Seite).
Die Annahme des Energiegesetzes im Mai 2017 bringt zahlreiche Verbesserungen für Energiekundinnen und kunden. Es vereinfacht zum Beispiel den gemeinsamen Verbrauch der an einem Ort produzierten Energie. Das Prinzip, seinen Mehrwert sowie das von der Elektra entwickelte Dienstleistungsmodell für PVAnlagenbesitzer erklären wir auf Seite 8. PVAnlagen werden zu einem finanziell attraktiven Objekt. Wir sorgen mit unserem Modell dafür, dass der Weg in die Energiezukunft nicht nur für Helden gangbar ist. Sondern allen offensteht.
Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre!
Andreas ZimmermannDirektor Genossenschaft Elektra, Jegenstorf
Gute Zeiten für Helden
Genossenschaft Elektra, JegenstorfBernstrasse 40CH-3303 Jegenstorf
Telefon +41 31 763 31 31
InfoTour: Elektromobilität im Fokus
Die Energieexperten der Elektra waren wieder
unterwegs. Bei ihrer Info-Tour drehte sich alles um
die konkreten Auswirkungen der Energiestrategie
2050. Weiter geht’s im nächsten Jahr mit dem Fokus
auf die Elektromobilität.
Wo steht die Energiestrategie? Wie sieht die Energie
versorgung der Zukunft aus, und wo kann die Elektra
helfen? Über diese und weitere Fragen haben die
Ex perten der Elektra mit Privat und Geschäftskunden
diskutiert. Dezentrale Stromproduktion, Optimierung
des Eigen verbrauchs und Speicherlösungen gehörten
zu den Praxis themen, die diskutiert wurden.
Da die InfoTour 2017 auf grossen Anklang gestossen ist,
wird sie 2018 fortgesetzt. Einen Schwerpunkt wird
die Elektromobilität bilden und die Frage, ob diese noch
Zukunftsmusik oder bereits Realität ist. Dabei werden
nicht nur wirtschaftliche und technische Hürden
diskutiert, sondern auch konkrete Tipps gegeben, wie
Elektromobilität im Alltag funktioniert und wie man
die Batterie mit Strom vom eigenen Dach laden kann.
Informationen und weitere Daten demnächst auf:
elektra.ch/info-tour
China entwickelt sich zum Leitmarkt für Elektrofahr-
zeuge, sowohl aus Hersteller- als auch aus Kunden-
sicht. Mit über 500 000 neu zugelassenen Elektrofahr-
zeugen per Ende 2016 führt China die Statistik vor
Europa und den USA an. Bezüglich Produktionskapa-
zität für Elektrofahrzeuge hat der chinesische
Autohersteller Beijing Automotive Industry Holding
(Baic) die Nase vorn. Er kann sich dabei auf Partner-
schaften z. B. mit Mercedes-Benz oder Hyundai
abstützen. Die derzeitige Produk tionskapazität von
Baic beträgt 800 000 Fahrzeuge pro Jahr.
Die chinesische Regierung hat auch Aufträge mit dem
Ziel vergeben, 10 Mio. Sharing-Fahrräder in den
hundert grössten Städten Chinas bereitzustellen. In
der Schweiz sind solche Leihräder in mehreren
Städten präsent, zur Verfügung gestellt von O-Bike
(Singapur).
CHINA MACHT ELEKTRISCH MOBIL
3
Sparen beim Zahlen
Elektra an der JEGA
Gleiche Saugkraft
Bald verschwindet die Papierrechnung
samt Einzahlungsschein vom Schweizer
Finanzplatz. Beides ersetzen Unter
nehmen durch die praktische QRRechnung.
Auch die Elektra. Noch leichter wird
der Zahlungsverkehr mit der ERechnung.
Sie geht direkt ins EBanking. Das
spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld:
Die Elektra gibt allen, die eine ERechnung
beziehen, einen Umweltbonus von
2 Franken auf jede Rechnung. Und die
Seite erechnung.ch verlost zusätzlich
unter allen neuen ERechnungAbonnenten
jeden Monat 1000 Franken.
Weitere Informationen:
elektra.ch/e-rechnung
Alle vier Jahre öffnet die JEGA – die
Jegenstorfer Gewerbeausstellung – ihre
Tore. Auch die Elektra ist mit einem Stand
dabei. Mit einem Mix aus Information
und Unter haltung will sie dem Motto der
JEGA gerecht werden: «Jegischtorf läbt,
d’Gwärbusstellig fägt!». Neu richtet der
Gewerbeverein die beliebte Messe nicht in
den Herbstferien, sondern in den Früh
lingsferien aus: Vom 20. bis zum 22. April
2018 präsentieren sich die Jegenstorfer
KMU dem Publikum. Auch die Elektra freut
sich auf das «Heimspiel».
Seit dem 1. September 2017 dürfen Staub
sauger nur noch eine Leistung von
maximal 900 Watt haben. Die Schweiz
folgt damit der ÖkodesignRichtlinie
der EU. Dass Böden jetzt weniger gut ge
reinigt werden, ist jedoch nicht zu
befürchten: Massgebend ist nicht die auf
genommene Leistung, sondern die
Saugkraft, die am Boden ankommt. Dank
einer besseren Konzeption der Staub
sauger mit höheren Wirkungsgraden
reduziert sich die Saugkraft trotz vermin
derter Leistungsaufnahme nicht.
Rund um die Energie warten viele Fragen. Wer sie beantworten will, muss
kein Experte sein. Sondern sich beraten lassen.
Wie kann ich meine Stromkosten senken? Wo lauern die Stromfresser bei
mir im Haus? Wo und wie investiere ich am besten in mein Gebäude? Lohnt
sich der Bau einer eigenen Photovoltaikanlage? Die Energiewelt stellt viele
grosse und kleine Fragen. Antworten liefert häufig eine Energieberatung.
Auch die Kunden der Elektra können sich beraten lassen. Die Energieberater
erklären die Grundlagen der Energietechnik, geben Tipps zum Energiesparen,
zum Ausschöpfen von Förderbeiträgen oder zum selbstständigen Produzieren
von Solarstrom für den Eigenverbrauch. Die Beratungsdienstleistungen reichen
bis zum Erarbeiten einer Gesamtenergielösung und richten sich sowohl an
Privatpersonen als auch an Unternehmen. Die erste Beratung ist immer
kostenlos, folgende Themen können besprochen werden:
> Erneuerbare Energien / Photovoltaik
> Heizung / Warmwasser / Thermische Solaranlagen
> Gebäudeautomation / Betriebsoptimierung / Eigenverbrauch im EFH /
Gemeinsamer Eigenverbrauch im MFH
> Energieeffizientes Bauen und Sanieren
> Öffentliche Förderprogramme
> Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK oder GEAK Plus)
Informationen und weitere Daten: elektra.ch/energieberatung
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Orientierung im Energie-Dschungel
«Die Ameri kaner brauchen das Telefon, wir aber nicht: Wir haben
genügend Laufburschen.»
William Henry Preece (1834–1913), Chefingenieur der Britischen Post, im Jahr 1876. Später war er dann
doch bei der Einführung der Telefonie wie auch der drahtlosen Telegrafie in England beteiligt.
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Im Jahr 2050 ist die Wende geschafft –
die Energiewende. Das sagen zumindest
Experten. So haben Forscher der ameri
kanischen Universität Stanford 139 Län
der untersucht und sind zum Schluss
gekommen, dass Strom aus Öl, Kohle,
Gas und Uran bis 2050 der Vergangen
heit angehört. Eine Studie des internatio
nalen Beratungsunternehmens DNV GL
findet, dass der Energieverbrauch 2050
nicht höher ausfallen muss als heute –
bei halbierten CO2Emissionen. Ade fos
sile Energieträger, hallo Energiezukunft!
Oder?
Der Blick ins Jahr 2050 scheint utopisch,
in der Schweiz ist er politische Realität:
die Energiestrategie 2050, deren erstes
Massnahmenpaket im Mai 2017 an der
Urne angenommen wurde. Die «ES2050»,
so ihre Kurzformel, ist nach dem Reaktor
unfall von Fukushima entstanden. Der
Atomausstieg ist deshalb Kernbestand
teil: Keine neuen Kernkraftwerke dürfen
gebaut, die bestehenden nur betrieben
Die Grande Dixence – lange
die höchste Staumauer der
Welt – wird fertiggestellt.
Mit Beznau 1 geht das erste
Kernkraftwerk der Schweiz
ans Netz.
Der Bundesrat stellt seine
Gesamtenergiekonzeption
vor. Die drei zentralen
Postulate sind Sparen,
Forschen und Diversifizieren.
Die erste Photovoltaikanlage
geht ans Schweizer Netz.
Vier Jahre später folgt die erste
Windkraftanlage.
1965 1969
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Was bisher geschah
Nach dem Ja zur Energiestrategie 2050 ist die Energiewende
beschlossen. Doch die Frage bleibt: Wie kann sie gelingen? Auf der
Suche nach praktischen Antworten.
Text: Paul Drzimalla und Alexander Jacobi
Der Weg
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werden, solange sie sicher sind. Um das
zu erreichen, wird das Energiesystem
umgebaut.
Die ES2050 fördert deshalb erneuerbare
Energien wie Wind, Sonne und Wasser
kraft. Gleichzeitig soll der Energiever
brauch von Gebäuden, Fahrzeugen und
elektrischen Geräten sinken.
Die Energiewende ist also sowohl gemäss
Experten als auch Politikern machbar.
Doch von wem hängt ihr Erfolg ab? Das
Engagement von Privaten wird wichtig
sein, auch das der Politik.
Doch einige bauen schon länger aktiv
an der Energiezukunft. Menschen wie
Stephan Koch, der nicht mehr fragt,
sondern mit erneuerbaren Energien
das Stromnetz der Zukunft plant. Oder
Ana Stojanovic, die dafür sorgen will,
dass Gebäude endlich weniger Energie
verbrauchen. Und schliesslich gibt es
Philipp Hänggi, der mit der Stilllegung
eines Atomkraftwerks eine Aufgabe hat,
die in der Schweiz bis jetzt einmalig ist.
Die Energiepolitik wird
in der Schweizer Verfassung
verankert.
Energiestrategie der
vier Säulen: Energieeffizienz,
erneuerbare Energien,
Grosskraftwerke und
Energieaussenpolitik.
Die kostendeckende Einspei
severgütung (KEV) wird
eingeführt. Sie entschädigt
Private und Unternehmen,
die Strom aus erneuerbaren
Quellen ins Netz einspeisen.
Reaktorunglück in
Fukushima; Bundesrat und
Parlament beschliessen
den Atomausstieg. Der
Bundesrat entwickelt die
Energiestrategie 2050.
1990 2007
20092011
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«Das Stromnetz soll leistungsfähig bleiben. Und bezahlbar.»Ohne die Erneuerbaren gäbe es Stephan Kochs Idee nicht;
doch mit ihr lässt sich beim Ausbau der erneuerbaren Ener
gien viel Geld sparen. Deshalb hat er im Anschluss an sein Dok
torat an der ETH Zürich mit zwei Mitstreitern «Adaptricity» ge
gründet. Die Herausforderung, die das junge Team lösen will: das
Stromnetz mit den erneuerbaren Energien nicht zu überfordern,
aber auch nicht massiv und flächendeckend auszubauen. Adaptricity
berät Stromversorger, die ihr Netz fit für die Zukunft machen wollen,
mit einer Software, die das Stromnetz und die Haushalte darin simuliert.
So wird die kostspielige Netzinfrastruktur nur dort ausgebaut, wo unbe
Philipp Hänggi, BKW AG, Vor sitzender des Projektsteuerungs ausschusses zur Still legung des Kernkraftwerks Mühleberg
Die Schweiz verbraucht fünfmal so viel
Energie wie 1950. Den grössten Anteil
haben Verkehr und Haushalte. Rund
22 Prozent der verbrauchten Energie
stammen aus erneuerbaren Energien.
Das Kernkraftwerk Mühleberg
geht vom Netz.
Das überarbeitete erste Massnahmen
paket der Energiestrategie 2050 wird
per Volksentscheid angenommen.
20162017
2019
«Wir können die Still legung ohne Zeitdruck planen.»2034 ist Philipp Hänggis Arbeit getan. Dann wird in Mühleberg bei Bern nichts
mehr zu sehen sein vom Atomkraftwerk, das über fünfzig Jahre dort stand. Philipp
Hänggi, ein promovierter Physiker, ist bei der BKW verantwortlich für die Still
legung der Anlage. «Dass dieses Kernkraftwerk im Zeitplan und zu vernünfti
gen Kosten rückgebaut werden kann, ist ein Beweis, den ich gerne erbringe»,
begründet der langjährige Nuklearexperte die Motiva tion für seine Arbeit.
Das Kernkraftwerk Mühleberg – in Betrieb seit 1972 – ist eine Standardanlage.
Deswegen können Philipp Hänggi und seine Mitarbeitenden von Rückbau
erfahrungen im Ausland profitieren.
Nach dem Ende der Stromproduktion werden die Brennelemente aus dem
Reaktor entfernt und bis 2024 ins Zwischenlager Würenlingen gebracht. Da
mit werden bereits 98 Prozent der Radioaktivität aus dem Atomkraftwerk
entfernt sein. Vom übrigen Material sind 92 Prozent normaler Bauschutt.
Von den restlichen 8 Prozent können drei Viertel gereinigt werden. So ver
bleiben am Schluss nur 2 Prozent des Gesamtmaterials als radioaktiver Ab
fall, der nach Würenlingen kommt. Gemäss Planung der BKW ist Mühleberg
nach 2030 frei von Radioaktivität. Ab 2034 kann hier etwas Neues entstehen.
Stephan Koch, CEO Adaptricity
Was noch geschehen soll
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dingt nötig. Schon während des Studiums hat sich der
Regelungs technik ingenieur mit dem Stromnetz und der Rol
le der erneuerbaren Energien darin beschäftigt. Zwei Dinge
hat er erkannt: «Der Anteil von Solar, Wind und Wasserkraft
wird steigen. Und das Stromnetz muss ‹intelligent› werden,
wenn an die Stelle von wenigen grossen, zentralen viele kleine,
dezentrale Energieerzeuger treten.» Denn diese beanspruchen das
Netz, das stabil bleiben muss. Die Stromzukunft der Schweiz sieht
Stephan Koch als Mosaik aus dezentralen Stromquellen und spei
chern, Grosswasserkraft und einem intelligenten, grenzübergreifenden
Netz, das alles zusammenhält. Nur eines bleibt, davon ist er überzeugt:
bezahlbare Preise für die Endverbraucher.
«Gebäuden, die Energie sparen, gehört die Zukunft.»Noch arbeitet Ana Stojanovic in einem kleinen Labor. Doch sie hat Grosses vor:
Gebäude endlich energieeffizient machen. Diese verschwenden hierzulande bis
zu zwei Drittel der Heizenergie – durch schlechte Isolation. Das will das Start
up «nexAero» ändern. Ana Stojanovic hat dort ein altes Wundermittel weiter
entwickelt: Aerogel, ein poröses Material, das rund doppelt so gut dämmt wie
konventionelle Materialien. Dadurch kann Aerogel sehr dünn aufgetragen
werden – ein Vorteil, wenn historische Fassaden erhalten oder teure Wohn
flächen maximal genutzt werden müssen. Bis jetzt ist Aerogel teuer. Doch der
Produk tionsprozess, den Ana Stojanovic und ihre Kollegen entwickelt haben,
braucht weniger Lösungsmittel, ist schneller und halbiert so die Kosten.
Als die Chemikerin 2009 für ihr Doktorat an die Universität Zürich gekom
men ist, hat sie ihren jetzigen Chef und Gründer von nex Aero, Matthias
Köbel, kennengelernt. «Unsere ersten Materialproben haben wir in einem
Bierfass hergestellt», erinnert sie sich. Heute entwickeln sie die Anlage eines
internationalen Chemiekonzerns. Der verspricht sich viel: Aerogel isoliert
auch Pipelines oder Batterien von Elektroautos. Ana Stojanovic wünscht
sich hingegen mehr Zukunftsgebäude. Die sehen nicht anders aus als heute,
verschwenden aber keine Energie.
Förderbeiträge zur Erhöhung der
Energieeffizienz und Investitionsbei
träge für erneuerbare Energien laufen
aus.
Gegenüber dem Jahr 2000 ist der
Energieverbrauch pro Person um
43 Prozent, der Stromverbrauch um
13 Prozent gesunken – so das Ziel der
ES2050.
Die Hoffnung: Pro Kopf werden nicht
mehr als 2000 Watt Dauer leistung
verbraucht und 1,5 Tonnen CO2 pro
Jahr ausgestossen. Beide Werte sind
2017 noch drei bis viermal höher.
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Ana Stojanovic, Forschung und Entwicklung, nexAero
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Hauseigentümer/Anlagenbesitzer
Partnerschaft
Vertrag
Messung, Abrechnung, Inkasso– Bezug aus dem Netz– Bezug von der PVAnlage
Abrechnung, Vergütung– Eigenverbrauch– Einspeisung ins Netz
CHF
Mieter
Mieter
Mieter
Modell Elektra
Eigenverbrauch: 15 Rp./kWhStromüberschuss: 9 Rp./kWh
Gemeinschaftlich Strom verbrauchen –
wann lohnt sich das?
Jan Giger: Fast immer, wenn die Einspei
severgütung unter 15 Rp. pro kWh liegt.
Die Differenz zu unserer Eigenver
brauchsvergütung ist der Profit des
Produzenten. Der gemeinsame Eigenver
brauch nach unserem Modell lohnt sich
auch für die Teilnehmer: Sie beziehen
ihren Strom günstiger. Und garantiert
nachhaltig vom eigenen Dach. Somit
sind solche Gemeinschaften etwa für die
Besitzer von Mehrfamilienhäusern oder
Gewerbeliegenschaften mit mehreren
Mietern attraktiv.
Mit kürzerem Return on Investment?
Ja, der Produzent erhält mit dem
ElektraModell deutlich mehr für den
Eigenverbrauch als für die Einspeisung
ins ElektraNetz. Allerdings ist der
zusätzliche Ertrag von der Grösse der
Anlage, von der Anzahl der Teilnehmer
und von deren Verbrauchsverhalten
abhängig. Dank unserer Erfahrung
können wir Anlagenbesitzer bei der
Ausgestaltung gut beraten.
Wie gross ist der Aufwand ?
Der Produzent muss lediglich einen
Dienstleistungsvertrag mit uns unter
zeichnen. Um den Rest kümmern wir
uns – er kann sich zurücklehnen und
vom Eigenverbrauch profitieren. Eine
individuelle Abrechnung samt allen
Prozessen wäre ohne die Elektra und ihr
Eigenverbrauchsmodell aufwendig und
komplex.
Wird der gemeinsame Eigenverbrauch
zunehmen?
Davon gehen wir aus. Bisher betreuen
wir zwölf Gemeinschaften. Sie sind
aber unter dem alten Gesetz entstanden,
das die Bildung erschwert hat. Mit
dem neuen, ab 1. Januar 2018 gültigen
Energiegesetz rechnen wir mit einem
steilen Anstieg, schon im ersten Jahr
mit 50 neuen Gemeinschaften. Weil neue
Anlagen nur noch mit Eigenverbrauch
realisiert werden, dürfte diese Form in
der ganzen Schweiz stark zulegen.Grafi
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Das neue Energiegesetz erleichtert den
gemeinsamen Eigenverbrauch, indem
es explizit erlaubt, die selbst produzier
te Energie zum Verbrauch «am Ort der
Produktion» ganz oder teilweise zu ver
kaufen. Dabei darf das Netz des Energie
versorgers allerdings nicht in Anspruch
genommen werden.
Mehrere Parteien – beispielsweise Mie
ter – beziehen ihren Strom direkt von der
Anlage. Die Elektra hat für die Verbrau
cher und Produzenten ein attraktives
Dienstleistungsmodell entwickelt. Sie
übernimmt aufgrund ihrer Erfahrung
und ihrer Infrastruktur die Messung, die
Abrechnung und das Inkasso.
Die Verbraucher profitieren von einem
günstigeren Strompreis, der Anlagenbe
sitzer von einer attraktiveren Vergütung
für den selbst verbrauchten Strom, der
nicht ins ElektraNetz fliesst.
Informationen unter: elektra.ch/eigenverbrauch
Besitzer einer Solaranlage können ihren Strom weiterverkaufen, anstatt ihn ins ElektraNetz einzuspeisen. Die Elektra hat ein Modell entwickelt, von dem alle profitieren. Text: Bruno Habegger
Stromversorger für die Gemeinschaft
«Mehrwert für Mehrfamilienhäuser und Gewerbegebäude»
Jan Giger, Leiter Metering der Elektra, über das neue Eigenverbrauchsmodell der Elektra.
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Land um Land verkündet den Abschied von Verbrennungsmotoren. In der Schweiz ist es ruhig. Energie und Mobilitätsfachmann Peter de Haan erklärt, weshalb das so ist und was zum Durchbruch fehlt.
Haben Sie Ihren Tesla schon bestellt?
Peter de Haan: Unser Benzinauto fährt
am Wochenende die Kids zu Sporthallen
in der Region, in den Sommer ferien
durch ganz Europa. Ein PluginHybrid
mit sieben Plätzen wäre ideal.
Sind E-Autos reif?
Angebot und Vielfalt der Modelle wach
sen. Die Autohersteller wollen alle
Modelle mit verschiedenen Antrieben an
bieten: Verbrennungsmotor, Hybrid oder
rein elektrisch. EAutos sind zwar in der
Anschaffung teurer, dafür sind Wartung
und Unterhalt sehr günstig. Zudem sind
sie in vielen Kantonen steuerlich begüns
tigt, und die Treibstoffabgaben entfallen.
Ich schätze, sie setzen sich ab 2025 im
Massenmarkt durch.
In anderen Ländern verbietet man
Verbrennungsmotoren.
In der Tat. Wobei das nicht für Hybrid
autos gelten würde. In der Schweiz wird
das zurzeit nicht gefordert. Symbolische
Massnahmen mit vielen Ausnahmen
liegen uns nicht. Vor einem Verbot sind
viele Detailfragen zu klären. Etwa, welche
Fahrzeugkategorien ausgenommen
sein sollen. Es macht noch länger keinen
Sinn, die Feuerwehr zu elektri fizieren.
Weil die Batterie ein Problem ist?
Nicht unbedingt. Es wird viel geforscht.
Die Technik macht Fortschritte. Die
Wahrnehmung der Ladeinfrastruktur ist
das weit grössere Problem. Der Auto
fahrer ist unsicher, welche Steckertypen
unterstützt werden und wie die Bezah
lung funktioniert. Vor allem gibt es keine
Wiedererkennbarkeit: Ladesäulen
werden in der Schweiz nicht als allgegen
wärtige Infrastrukturen wahrgenom
men. Sie sind nicht normiert.
Ein politischer Auftrag?
Ja. In der föderalistischen Schweiz
empfiehlt sich der Weg über eine Ver
ordnung für die Ladeinfrastruktur, in der
geregelt wird, welche Steckertypen eine
öffentliche Ladesäule anbieten soll und
Zur Person
Peter de Haan ist Gruppenleiter
bei der
EBP Schweiz AG
und ETHDozent.
dass die Bezahlung ohne vorgängigen
Vertrag möglich sein muss. Alle neu er
stellten Parkplätze, egal ob öffentlich
oder privat, sollten für Stromanschlüsse
vorbereitet werden müssen – etwa, in
dem Leerrohre verlegt werden. Die späte
ren Kosten für die Nachrüstung werden
sonst sehr hoch sein.
Lohnt sich der ganze Aufwand,
sind Elektrofahrzeuge wirklich öko-
logischer als Verbrenner?
Ja, sogar wenn Elektroautos mit dem
heutigen Strommix der EU betrieben
werden, emittieren sie 20 Prozent weni
ger Treibhausgase. In dieser Rechnung
sind Produktion und Entsorgung der
Batterien eingeschlossen. Der EUStrom
mix wird sich in Zukunft weiter ver
bessern. Aber natürlich sollte eigentlich
jedes Elektroauto mit Strom aus er
neuerbaren Quellen geladen werden.
Weil die Autos im Betrieb immer
sparsamer werden, steigt der Anteil
der sogenannten grauen Energie am
Ressourcenverbrauch über ihren Lebens
zyklus hinweg. Vor zehn Jahren betrug
dieser bei einem durchschnittlichen
Auto 10 Prozent, schon beim Toyota
Prius sind es aber über 20 Prozent.
Werden wir genügend Strom haben?
Zwar werden EAutos den Strom
verbrauch erhöhen – in der Schweiz
um rund ein Fünftel, wenn die ganze
Flotte umgestellt würde. Wegen
der höheren Effizienz wird der Energie
verbrauch als Ganzes aber sinken.
Elek troautos könnten auch gut Strom
aus Photovoltaik aufnehmen, der un
regelmässig anfällt. Dazu kann auch eine
stationäre Batterie im Haus verwendet
werden. Sie könnte so zur Stabilität
unserer Stromverteilnetze in der Zukunft
beitragen.
Interview: Bruno Habegger Foto
: zVg
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«Viele Detailprobleme sind noch zu lösen»
DCCOMBO 2
DCCHAdeMOAC
START
STOP
START
STOPS T O P
EMERGENCY
Normierte und weit herum sichtbare Ladestationen würden die Elektromobilität fördern.
10
brauch, wann die günstigste Gelegenheit
zum Einschalten der Kochplatte oder der
Waschmaschine ist. «Wir leben sicher
bewusster damit», sagt sie.
Logisches EngagementRyf setzt sich zu ihr auf die blaue Bank.
Er nutzt anstelle von Apps seine sieben
Raspberry Pi, modulare Minicomputer
zum Selberprogrammieren. Er liest mit
ihnen die Daten des Wechselrichters
aus, die Wassertemperatur im Teich und
andere Werte. «Unser Haus wird immer
smarter», lacht der Elektroingenieur, der
im Qualitätsmanagement einer Firma
für Automation in Schienenfahrzeugen
arbeitet. Mit seinem Hybridauto legt er
täglich einen Arbeitsweg von 20 Minuten
zurück. Mit dem Zug sei es mehr als eine
Stunde. Den würde er eigentlich lieber
nehmen.
Vor vier Jahren übernahm das Paar das
Haus von seinen Vorgängern, die in die
nahe Seniorenresidenz gezogen sind.
Die Kois ziehen von Goldfischen um
schwärmt ihre Runden im Teich. Ariane
Nussbaum sitzt auf dem blauen Bänkli
auf dem Platz vor dem Wintergarten,
«unserem Wohnzimmer». Mikesch, die
Katze, schläft drinnen im Haus. Die Tier
ärztin lässt den Blick über ihren kleinen
Garten schweifen, die Oase der Ruhe, an
den hängenden Sonnenblumen vorbei,
aus denen Distelfinke die letzten Kerne
picken. Herbst. Wolken verdecken die
Sonne. Sie schaltet ihr Tablet ein. Plötz
lich hellt es auf. Die Batterieanzeige
springt auf 100 Prozent. «Wir sind ener
gieautark!» Sie ist immer noch fasziniert
von der Technik, die Strom aus der Natur
gewinnt. Seit sie und ihr Lebenspart
ner Urs Ryf in ihrem schönen Heim den
Strom fast vollständig selbst produzie
ren und verbrauchen, ist die App ihr
ständiger Begleiter; sie zeigt die zahlrei
chen Kennzahlen der von der Elektra ge
bauten Anlage in Echtzeit an. Wie hoch
die Solarstromproduktion, der Tagesver
Ariane Nussbaum und Urs Ryf sind mit ihrem Haus im Spitalacker von Jegenstorf zu Helden geworden: Das Paar hat den Energie Award 2017 der Elektra und der Energieregion
BernSolothurn gewonnen. Es lebt seinen Traum vom nachhaltigen Leben.
Ruhe aus der Sonnenkraft
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Diese waren so weitsichtig gewesen, sich
bereits 1991 von Solarpionier Josef Jenni
eine Solarthermieanlage mit 2000 Liter
Speicher bauen zu lassen, die auch heute
noch klaglos das Warmwasser aufberei
tet. Pioniergeist beweist auch das Paar
Ryf und Nussbaum. Urs Ryf war schon als
Student am «Tech» in Burgdorf fasziniert
von der nachhaltigen Technik. «Für mich
gehört ein energiebewusster Lebensstil
einfach dazu», sagt er und wehrt – wie
Ariane Nussbaum auch – Vermutungen
ab, sie seien doch Grüne im Herzen. «Nein,
nein, grün ist nur unser Garten, in dem
wir beide gerne zusammen arbeiten»,
sagt Ariane Nussbaum. Er pflichtet ihr
bei: «Wir müssen auf nichts verzichten.»
Schon gar nicht aufs gemeinsame Ko
chen, obwohl sie in der Küche den höchs
ten Energieverbrauch messen.
Sie wollten im ersten gemeinsamen Ei
genheim von Anfang an alles richtig ma
chen. Sie holten Offerten ein, und schliess
lich erhielt die Elektra den Zuschlag für
11
die Pläne studieren musste. «Es hat dann
alles wunderbar geklappt», sagt Urs Ryf
und lobt die Arbeit der Elektra als Gene
ralunternehmerin. Ihm gefällt auch, dass
sie mit lokalen Partnern zusammenarbei
tet. «Das ist vorbildlich.» So vorbildlich
wie das Paar, das hier im Spitalacker eine
Oase der Ruhe aufbaut, einen Naturgarten
mit lichtdurchflutetem Wohnzimmer. Es
studiert täglich den Verbrauch und die
Produktion der Anlage, um das eigene
Verbrauchsverhalten zu optimieren. «Das
ist wie ein Spiel!»
Sie lächeln einander zu auf der blauen
Bank, blicken über ihr kleines Paradies, in
dem Kois unablässig ihre Runden ziehen
und die Batterie in der Autogarage spei
chert, was die Sonne spendet. Die Wolken
schieben sich wieder vor die Sonne, und
sie schaltet ihr Tablet aus. Text: Bruno Habegger
den Bau der Anlage, die heute 6370 kWh
Strom pro Jahr gewinnt. 70 Prozent des
Energiebedarfs des Gebäudes decken Urs
Ryf und Ariane Nussbaum aus der eige
nen Produktion. Die Solarthermieanlage
spart 600 Liter Heizöl ein. Den Ersatz der
alten Ölheizung planen die beiden Ener
giehelden als Nächstes. Ihr Traum ist der
Anschluss an die nahe Fernwärmelei
tung. Dafür suchen sie im Quartier noch
Mitstreiter. «Die komplette Selbstversor
gung ist unser Ziel», sagen sie unisono.
«Als Helden fühlen wir uns nicht.»
Freude über den PreisBei aller Bescheidenheit war die Freude
über den Energie Award 2017 im Hause
gross. «Das hätten wir nicht erwartet»,
sagen beide, sie würden nur das Selbst
verständliche tun. Es bringt ihnen nebst
dem guten Gewissen auch eine tiefere
Stromrechnung ein und Vergütungen der
Elektra, denn im Sommer produziert die
PVAnlage so viel Strom, dass praktisch
kein Netzstrom bezogen werden muss
und sogar Überschüsse ins ElektraNetz
anfallen. Dank der LithiumPhosphat
Batterie, «die tadellos funktioniert», sagt
Urs Ryf. 13 000 Franken hat sie gekostet,
rund ein Drittel des Gesamtbudgets, «eine
sinnvolle Investition», sagt er. Sie vermag
den Tagesbedarf zu speichern, «und ihr
Strom ist günstiger als derjenige aus
dem Netz». Mit leisem Stolz fügt Ariane
Nussbaum an: «Und es war die erste in
Jegenstorf installierte Batterie.» Sie erin
nert sich daran, wie genau der Elektriker
Das Paar geniesst den Abend im schönen Garten.
Mit der TabletApp informieren sich Urs Ryf und Ariane Nussbaum über den Füllstand der Batterie.
Wärme und Strom aus der Kraft der Sonne: Dafür hat das Paar den Energie Award 2017 der Elektra und der Energieregion BernSolothurn erhalten.
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Die Batterie erlaubt es dem Solarstromproduzenten, den erzeugten Strom
auch zeitversetzt zu nutzen – vor allem am Abend, wenn die Sonne nicht
mehr scheint, der Verbrauch aber am höchsten ist. Oder im Falle einer
Netzstörung. Und je höher der Eigenverbrauch ist, desto günstiger wird
der Strom. Die Elektra nutzt Stromspeicher, die von der Berner Fachhoch
schule in Burgdorf wissenschaftlich getestet und auf Herz und Nieren
geprüft worden sind. «Die Technik hält, was sie verspricht», sagt Konrad
Bossart, Leiter Verkauf der Elektra.
Gut zu wissen
Solarstrom in sonnenarmer Zeit
!
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Weisse Freude mit weisser Weste
Pistenraupen, Schneekanonen, Blechlawinen – muss bei Winterferien die persönliche Energiebilanz leiden? Sie muss nicht,
wenn Sie unsere sieben Tipps beherzigen.
Gut zu wissen
«Greenstyle» in der Weissen ArenaEs ist eine grosse Ankündigung, welche die Bergbahnen von Flims, Laax und
Falera gemacht haben. Unter dem Slogan «Greenstyle» will sich die Bündner
Destination als erste auf der Welt komplett selbst mit Energie versorgen. Bereits
heute bezieht die Weisse Arena CO2-neutralen Strom. Ein grosser Teil davon
stammt aus Photovoltaikanlagen im Skigebiet. Ein geplanter Windpark auf dem
Vorabgletscher soll zudem dereinst mehr Energie liefern, als alle Haushalte
der Region benötigen.
laax.com/greenstyle
!
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— 1Warum in die Ferne schweifen?Der Finger wandert über die Karte – wohin in die
Winterferien? Wer Energie sparen will, bleibt auf
jeden Fall in der Schweiz. Eine Studie des WWF
hat die Klimabilanz verschiedener Ferienszenarios
untersucht. Das Resultat ist eindeutig: Die Reise ins
Ausland, noch dazu per Flugzeug, verursacht bis
zu 30mal mehr CO2 als die Familienferien in den
Schweizer Bergen. Grund ist der Energieverbrauch
des Flugzeugs.
— 2Auf das Reisemittel kommt es anBesonders viel Energie verbraucht die Reise in die
Winterferien. Am besten schneidet häufig der öf
fentliche Verkehr ab – nicht nur punkto Energie,
sondern auch, was Reisezeit und Kosten betrifft.
Mit dem Vergleichsrechner von Mobitool lassen sich
Verkehrsmittel für den Weg ins weisse Paradies ver
gleichen. Der VCS zeigt mit Ride&Glide, wie man mit
Bahn und Bus ins Skigebiet kommt. Wer lieber mit
dem Auto reist, tut dies besser mit mehreren Passa
gieren statt alleine.
mobitool.ch, rideandglide.ch
— 3 Ferien, aber richtigSchnell übers Wochenende in die Berge – das klingt
verlockend. Noch besser ist es aber, die ganze Woche
Winterferien zu machen. So sinkt der Anteil, den die
Anreise am Gesamtenergieverbrauch trägt, und je
der Schneetag wird energieeffizienter. Wer nur für
ein Wochenende Zeit hat, dem winkt nebenan der
Schlittelhügel. Denn auch im Winter gilt: Am we
nigsten Energie verbraucht, wer zu Hause bleibt.
— 4Der Unterkunfts-CheckAuch die Unterkunft entscheidet über die Energie
bilanz. In der Datenbank von hotelleriesuisse lässt
sich nach Hotels suchen, die sich auf «sustainable
living» spezialisiert haben – auf nachhaltige Ferien
also, Energieeffizienz inbegriffen. Eine ähnliche
Übersicht bietet das Schweizer Label «ibex fairstay».
swisshoteldata.ch, ibexfairstay.ch
— 5Das Skigebiet unter der LupeNur Bügellifte, keine Schneekanonen – von allen Ski
gebieten brauchen die kleinsten am wenigsten Ener
gie pro Kopf. Doch die Topdestinationen ziehen mit
energieeffizienten Transport und Beschneiungsan
lagen nach. Eine Vorreiterrolle nehmen Laax (s. Kas
ten links) und ArosaLenzerheide ein. Beide Destina
tionen haben sich der weltweiten Kampagne «I Am
Pro Snow» angeschlossen und beziehen komplett
erneuerbaren Strom.
iamprosnow.ch
— 6 Die kleinen SchätzeAuch viele kleinere Wintersportanbieter nehmen
das Thema «Energie» ernst. Wie wäre es mit dem
ersten und einzigen solarbetriebenen Skilift der
Schweiz im bündnerischen Tenna? Ebenfalls mit
100 Prozent Solarstrom fährt eine Gondelbahn auf
die Alp Gamplüt im Toggenburg. Komplett ohne
Strom kommt der «Skilift» im Hof Zuort im Engadin
aus: Dort ziehen Pferde Schlittler und Skifahrer den
Hang hinauf.
skilift-tenna.ch, gampluet.ch, zuort.ch
— 7 Nicht alles fährt SkiWinterferien sind nicht gleich Skiferien. Vor allem
bezüglich Energieeffizienz gibt es Alternativen.
Schneeschuhlaufen, Winterwandern oder ein Be
such auf der Natureisbahn benötigen weniger Infra
struktur als der energieintensive Skizirkus. Das gilt
auch für Langlaufen oder Schlitteln, vor allem wenn
keine Bergbahn gebraucht wird. Doch nicht jede
Aktivität ist sparsamer als Skifahren. Ein Besuch
im Hallenbad verbraucht fast doppelt so viel Ener
gie wie ein Skitag, wie eine Studie von Seilbahnen
Schweiz zeigt. Text: Paul Drzimalla
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Warum steigt der Preis für Elektrizität
wieder, und ist das jetzt die Wende?
Thomas Bischof: Aktuell sieht es danach
aus. Seit mehreren Monaten sind die
Preise am Strommarkt wieder am Steigen.
Erzielt die Elektra so mehr Profite?
Unsere Philosophie ist eine andere. Wir
wollen durch eine aktive und flexible
Beschaffung von Strom auf den Handels
plätzen einen tiefen Durchschnittspreis
erzielen und diesen unseren Kunden
weitergeben. Ausserdem achten wir auf
effiziente Prozesse und unsere schlanke
Struktur.
Wie wichtig ist der Stromeinkauf noch
angesichts der steigenden Eigenproduk-
tion in der Region?
Wir haben zwar hier im schweizweiten
Vergleich einen hohen Anteil an PV
Produktion, jedoch deckt dieser mit rund
9 Prozent erst einen kleinen Teil des in
der Region verbrauchten Stroms ab. Die
Elektra verfügt nicht über Grosskraft
werke und ist auf eine Beschaffung ange
wiesen: jährlich rund 180 000 000 kWh.
Strom ist in den letzten Jahren
immer grüner geworden. Braucht es
die staatliche Förderung noch?
Die Entwicklung geht klar in die
Richtung grüner Strom, jedoch macht
zum Beispiel der Stromanteil aus
PV, Wind, Biomasse erst einen kleinen
Teil an der gesamten Stromproduktion
aus. Die staatlichen Förderungen, etwa
für PVAnlagen, wurden und werden
laufend reduziert, um den Markt ins
Spiel zu bringen. Aus meiner Sicht ist
eine gezielte Förderung resp. Lenkung
oft nötig, um fortschrittliche, neue Tech
nologien überhaupt auf den Weg zu brin
gen. Man sieht es an unserem Beispiel:
Heute sind alle unsere Stromprodukte
100 Prozent erneuerbar.
Ist der föderalistische Preiswettbewerb
in einem geschlossenen Markt sinnvoll?
Ja, denn es ist ein logischer Schritt. Die
ser Wettbewerb würde in einem freien
Markt dem Kunden erlauben, sich für
einen Versorger zu entscheiden. Wichtig
zu erwähnen: Im Wettbewerb würde
lediglich die übertragene Energie stehen –
der Strom.
Welchen Effekt wird die Marktöffnung
auf den Strompreis haben?
Dazu gibt es unterschiedliche Meinun
gen. Der Wettbewerb sollte aber für
den Kunden zu tieferen Strompreisen als
ohne Marktöffnung führen.
Wie wirkt sich die Elektromobilität aus?
Die Herausforderung besteht vor allem
darin, die beim gleichzeitigen Laden von
Elektroautos entstehenden neuen Be
darfsspitzen abdecken zu können. Dabei
ist aber hauptsächlich das Versorgungs
netz gefordert, das diese Spitzen abfan
gen muss, zum Beispiel durch eine aktive
Bewirtschaftung. Genügend Strom
rund um die Uhr und zu attraktiven Prei
sen wird immer zur Verfügung stehen.
Die Versorgungssicherheit wird aber
auch künftig einen gewissen Preis haben. Interview: Bruno Habegger
«Versorgungs- sicherheit trägt ein Preisschild»
Der Strompreis steigt langsam wieder. Thomas Bischof, Energie wirtschafter der Elektra, über den richtigen Preis, die Philosophie der Elektra und den Wert der Versorgungssicherheit.
Foto
: Brig
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Mat
hys
Gut zu wissen
Wertvolle Versorgung
Mit dem neuen Energiegesetz steigt
der vom Bund erhobene Netzzu
schlag ab 1. Januar 2018 voraussicht
lich um 0,8 Rappen auf 2,3 Rappen
pro Kilowattstunde. Damit sollen
etwa die ökologischen Sanierungen
der Wasserkraftwerke vorangetrie
ben werden. Ausserdem soll die
Energieeffizienz gefördert werden.
Der Netzzuschlag ist eine von
mehreren Komponenten des Strom
preises. Dieser setzt sich aus der
Netznutzung (= Nutzung der
Netzinfrastruktur), dem Netzzu
schlag, der Konzessionsabgabe an
Gemeinden sowie dem Energiepreis
(= bezogene Elektrizität) selber
zusammen.
Somit kann der Preis für Elektrizität
(den verbrauchten Strom) zwar
sinken, der Strompreis aufgrund der
verschiedenen Preiskomponenten
insgesamt aber steigen.
Infos: strompreis.elcom.admin.ch
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Das Lösungswort des letzten Preisrätsels lautete: «ENERGIEAUTARKIE»
Wir gratulieren: 1. Preis Mariette Scheiwiller, Zofingen: Wellness im Maya Boutique Hotel2. Preis René Waeber, Winterthur: Jabra Elite Sport
Drei Möglichkeiten, wie Sie mitmachen können:1. Rufen Sie an unter
Telefon 0901 908 118 (1 Franken pro Anruf) und sagen Sie nach dem Signalton das Lösungs wort, Name und Adresse.
2. Senden Sie uns eine Postkarte mit der Lösung an Infel AG, «Strom»-Preisrätsel, Postfach, 8099 Zürich.
3. Geben Sie das Lösungs- wort online ein: strom-preisraetsel.ch
Preisrätsel
Schreiben Sie uns Ihre Meinung:Infel AG, Redaktion «Strom», Postfach, 8021 Zü[email protected]
Ihr Feedback freut uns.
Impressum 94. Jg. | Erscheint vierteljährlich | Heft 4, 24. November 2017 | ISSN14216698 | Verlag, Konzept und Redaktion: Infel AG; Redaktion: Bruno Habegger (Leitung), Alexander Jacobi, Paul Drzimalla, Manuela Klaus, Mario Trachsel (Assistenz); Art Director: Jörg Fassmann; Layout: Flurina Frei | Druckpartner: Hertig + Co. AG | Anzeigen: Daniela Bahnmüller, [email protected] |
Schwimm-kleidungfürHerren
Aus-sehen,Note
Speicher-inhaltvon Com-putern
Hauptortdes Kan-tons Grau-bünden
Rockmusi-ker † (Steve)Gewerk-schaft (Abk.)
Halb-edel-stein
Kletter-pflanzegriech.Berg
Weltzeit(Abk.)
eth. Begriff
Hundefussjährl. Mili-tärübung(Abk.)
sinn-losesGerede
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enger Tal-durchbruch,besondersim Jura
un-ver-heiratet
chem. Z.für Tellur
Kanton
engli-schesBier
Hochtalin Grau-bünden
Gegen-spielerLuthers
Sieges-zeichenbeimSchwinget
Depeschen-agenturInvaliden-versicherg.
Anrede-fürwortStrom inRussland
auf-schliessen,auf-machen
Alter(franzö-sisch)
Haus-ver-änderung
Rechtswis-senschaftAbbildung(Abk.)
weib-licheBrust
anderesWortfür: Fest
SchweizerBildhauer,† 1891(Vincenzo)
TeildesDramas
Volks-held derSchweiz
Leicht-metall(Kurzwort)
Tauf-zeuge,Götti
chem.Zeichenfür Gold
Wurfspiess
Fussball-verband
Hafenstadtin Italien
Riese dergriech. Sage
Flasche(Abk.)
Gas-gemischder Atmo-sphäre
franzö-sischesWort für:Sommer
verblüht,nicht mehrfrisch
Handy
giessen,schütten
3 14
12 7
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1
6
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9
10 11
2
3 1412741 65 8 139 10 112Das Lösungswort
1. Preis im Wert von CHF 1399.–
Mitmachen und gewinnen!
Teilnahmeschluss 11. Dezember 2017
PUNKT. MP01 Je mehr ein Gerät kann, desto mehr Aufmerksamkeit verlangt es von uns. Deshalb geht das Punkt. MP01 einen anderen Weg. Telefonieren, SMS schreiben, dazu zeitloses Design – das ist alles. Denn oft genügen Worte, der Rest ist Ablenkung. Moderne Einfachheit für alle, die mal Pause brauchen vom ständigen Verbundensein.punkt.ch
2. Preis im Wert von CHF 329.–
SOFA «OLD STYLE» VON BELIANI Stilvoll und klassisch Platz nehmen: Das Sofa «Old Style» kommt im unnachahmlichen ChesterfieldStil daher. Das weiche braune Kunstleder und die spezielle Knöpfung sind nicht nur ein Hingucker, mit seiner geschwungenen Form bietet das Sofa auch optimalen Sitzkomfort. Die feine englische Art, zu sitzen. beliani.ch
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Verlosung: Tesla-Testwochenende zu gewinnen
Die Elektra setzt die Energiestrategie erfolgreich um
Klar, von den neuen, schnellen Elektroautos reden gerade alle meine Freunde. Und ich habe jetzt auch einmal die Chance auf eine Spritztour. Die Elektra verlost unter ihren Kunden ein Testwochenende mit einem Tesla, Modell S85. Zwei Tage Zeit, zu entdecken, wie viel Spass Elektromobilität heute machen kann. Und wie praktisch sie ist. Mitmachen ist ganz einfach: Auf elektra.ch/testwochenende bis Freitag, 15. Dezember 2017, anmelden und mit etwas Glück schon bald persönlich die Schlüssel – sorry, den Chip – abholen. Zwei Tage Fahrspass, wir kommen! Viel Glück wünschtTim
Genial, endlich kann
ich mal in einem Elektroflitzer
mitfahren!
Genossenschaft Elektra, JegenstorfBernstrasse 40CH-3303 Jegenstorf
Telefon +41 31 763 31 31