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Zoopark Chomutov German guide

Date post: 22-Jul-2016
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DER ZOOLOGISCHE GARTEN CHOMUTOV AM FUSSE DES ERZGEBIRGES ...IHRE OASE DER RUHE
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DER ZOOLOGISCHE GARTEN CHOMUTOVAM FUSSE DES ERZGEBIRGES

...IHRE OASE DER RUHE

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Herzlich willkommen im Untererzgebirgischen Zoologischen Garten Chomutov

Der nach der Fläche größte zoologische Garten in der Tschechischen Republik bietet den Besuchern viele Möglichkeiten, eine angenehme Zeit, die mit Erholung, Entspannung sowie mit Kennenlernen verbunden ist, zu verbringen. Auf 112 Hektar ist die Fauna des Palearktischen Gebiets konzentriert. Dieses Gebiet umfasst Europa, den überwiegenden Teil Asiens und einen Teil Nordafrikas. Mehr als 160 Tierarten befinden sich in Gehegen und Außenbereichen, die in eine einzigartige natürliche Umgebung eingegliedert sind.

Auf einem „kleinen“ Stück des Landes, das Sie umgibt, bieten wir einen Blick auf die große Welt der Palearktis.Sehen Sie sich um, beobachten Sie, lernen Sie kennen…

Ein Blick zurück in die Geschichte ...........5Die Natur im zoologischen Garten............8Interessante Gehege..................................11Eurosafari.....................................................13Altes Dorf (Stará Ves)..............................15Ökozentrum..................................................19Rettungsstation für behinderte Tiere..20Haustiere......................................................22Säugetiere ...................................................33 Raubtiere............................................34 Huftiere..............................................43 Primaten..............................................57 Fledertiere.........................................59 Nagetiere............................................61Vögel...............................................................64 Ruderfüsser.......................................65 Schreitvögel.......................................67 Flamingos, Gänsevögel......................70 Raubvögel.............................................76 Hühnervögel........................................79 Kranichvögel........................................80 Regenpfeiferartige...........................82 Tauben..................................................84 Papageien..............................................85 Eulen......................................................86 Rackenvögel, Sperlingsvögel............90Reptilien..........................................................92 Schildkröten........................................92 Schuppenkriechtiere.........................93Amphibien........................................................96Fische...............................................................98Wirbellose.......................................................99Service und Dienstleistungen ..................100Das Jahr im Zoo...........................................105Ungewöhnliche Erlebnisse .........................110Die Statutarische Stadt Chomutov.........121

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Flamingos, Gänsevögel......................70 Raubvögel.............................................76 Hühnervögel........................................79 Kranichvögel........................................80 Regenpfeiferartige...........................82 Tauben..................................................84 Papageien..............................................85 Eulen......................................................86 Rackenvögel, Sperlingsvögel............90Reptilien..........................................................92 Schildkröten........................................92 Schuppenkriechtiere.........................93Amphibien........................................................96Fische...............................................................98Wirbellose.......................................................99Service und Dienstleistungen ..................100Das Jahr im Zoo...........................................105Ungewöhnliche Erlebnisse .........................110

Ein Blick zurück in die Geschichte ...........5Die Natur im zoologischen Garten............8Interessante Gehege..................................11Eurosafari.....................................................13Altes Dorf (Stará Ves)..............................15Ökozentrum..................................................19Rettungsstation für behinderte Tiere..20Haustiere......................................................22Säugetiere ...................................................33 Raubtiere............................................34 Huftiere..............................................43 Primaten..............................................57 Fledertiere.........................................59

INHALT:

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EIN BLICK ZURÜCK IN DIE GESCHICHTE

Als in der Mitte der siebziger Jahre über die Nutzung des weiträu-migen Naturgeländes, das an den Alaunsee grenzt, nachgedacht wurde, kam der damalige Direktor der Verwaltung der städtischen Kinos, Herr Walter Markel, mit dem Konzept der Errichtung eines Naturgebiets mit einer Exposition der europäischen Fauna. Das Konzept beinhaltete auch die Errichtung eines Musters eines typischen erzgebirgischen Dorfes. Zum ersten Mal öffnete sich das

Gelände der Öffentlichkeit im Jahre 1975 unter dem Namen Waldpark. Die ersten Gehege boten die Möglichkeit zum Beobachten von Shetlandponys, Damhirschen, Mufflons und Hirschen. Mit der Zeit kamen noch Wisente und Luchsen hinzu. Aus den mobilen Con-tainern auf dem Parkplatz bei dem Gelände sind Büros der Zooverwaltung geworden, von dort wurde der weitere Ausbauprozess geleitet. Außer den Lei-tungen, der Umzäunung und weiterer Gehege wurde auch ein Pferdestall er-richtet, wo ein Reiterklub seine Tätigkeit aufnahm. Im Jahre 1980 ist der Wald-park eine selbstständige Organisation der Stadt geworden, und sein Name wurde in Erzgebirgischer Park der Kul-tur und Erholung geändert. Zum Direktor wurde Ing. Jan Králíček er-nannt. Die Tierzucht erweiterte sich um Wölfe, wilde Katzen, Graue Kraniche und Jungfernkraniche, Bieber und weitere Tierarten. Erste Erfolge kamen. Bei der Zucht von Pelikanen und Kormoranen war der Zoopark Chomutov unter den tschechoslowakischen zoolo-gischen Gärten an der Spitze. Ende der achtziger Jahre änderte

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sich der Name vom Erzgebir-gischen Park der Kultur und Erholung in Erzgebirgischer zoologischer Garten Chomutov. Im Jahre 1989 wurde der zoo-logische Garten von einem reno-vierten Verwaltungsgebäude aus geleitet, eine für die damalige Zeit sehr moderne Quarantäne und die Futterlager wurden in Betrieb genommen. Bei dem Verwaltungsgebäude entstand ein Wirtschaftsareal mit einem Raum für die Vorbereitung von Futter, und an den Stall wurde eine überdachte Reithalle ange-baut. Im Jahre 1992 übernahm die Funktion des Direktoren Herr MVDr. Přemysl Rabas. Der Zoo wurde ein Mitglied der Union der tschechischen und slowakischen zoologischen Gärten, und nach

und nach kam es zu einer Reihe von Veränderungen. Die Änderun-gen der Gehege fingen an, sich mehr den Bedürfnissen der Tiere anzupassen, die Zusammensetzung der Tierarten wurde immer bunter.

Zu den neuen Tierarten kamen Robben, seltene Waldrappen, Viel-fraße, Tigeriltisse und Feuerwiesel hinzu. Es wurde erfolgreich ein Jungtier des Elchs gezüchtet, außerdem Jungtiere der Schleiereule, der Schnee-Eule und des Kauzes. Als Mitglied der Europäischen Assoziation der zoologischen Gärten engagierte sich der Zoo in

europäischen Rettungsprogrammen. Im Jahre 1997 bildete eine Herde der Saigen einen Kern der Belegschaft von Eurosafari mit

der Fläche von dreißig Hektar. Das geräumige Gelände ergänz-ten mit der Zeit Wisente, Mufflons, Hirsche und Przewalski-Pferde. Im Jahre 2000 entstand ein Hof für die Haustüre und ein neues Gehege für Elche, es wurde das Gehege von Moschusochsen renoviert, und die Volieren der Singvögel wurden erweitert. In dem neu errichteten Zentrum der Ökologischen Erziehung sind erste Lernprogramme gelaufen. Aus einer alten Werkstatt, die an das Verwaltungsgebäude grenz-te, sind ein Ausstellungsraum und ein Kinosaal geworden. Im Jahre 2002 wurde für die Besucher ein Terrarium eröffnet. Als erstes waren hier zum Beispiel die nor-dafrikanische Dornschwanzaga-me, die Äskulapnatter oder die Wüsten-Hornviper zu sehen. Im Jahre 2004 wurden gleichzeitig mit dem Restaurant Tajga auch die Noctarien gebaut, die die Möglichkeit bieten, die überwiegend nacht- aktiven Tiere zu sehen. Eine Voliere mit der Durchgangsmöglichkeit mit Wasservögeln ermöglicht die Beobachtung von Nachtreihern, Löffelreihern, Purpurhühnern, Rohrdommeln und vielen anderen. Ihre Eröffnung fand im Jahre 2005 statt. Im gleichen Jahr fingen die Bauarbeiten auf dem Gelände von Stará Ves an, wo nach und nach ein Kern des Musters eines erzgebirgischen Dorfes entstand. Dieses Projekt ist nach dem Jahr 2010 voll in Gang gekommen, wo in der Leitung des Zoos schon zwei Jahre die jetzige Direktorin Bc. Iveta Rabasová wirkte. Der zoologische Garten fing an, sich auf die Verbesserung der Qualität der Dienstleistungen für die Besucher, auf die Aufklärung über die Fauna und Flora der einzigartigen Umwelt des Zoos und vor allem auch auf die Verbesserung der Le-bensverhältnisse der gezüchteten Tiere zu konzentrieren.

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DIE NATUR IM ZOOLOGISCHEN GARTEN

Die Einzigartigkeit des Geländes des Erzgebirgischen zoologi- schen Gartens besteht in der Vielfältigkeit der Zusammensetzung der Flora und Fauna. Beinahe 45 Hektar der Fläche vom Zoo gehören zum System der bedeu-tenden europäischen Gebiete Natura 2000. Den westlichsten Teil bildet ein Eichenhain, der eine Zuflucht für zwei geschützte Käferarten bietet. Es handelt sich um den Juchtenkäfer (Osmo-derma barnabita) und um den Hirschkäfer (Lucanus cervus). Bei dem Verwaltungsgebäude befindet sich ein kleiner Bu-chenhain, an den ein Kieferhain grenzt. Dieser entstand an der Stelle einer ursprünglichen mittel- alterlichen Kippe der Alaunminen. In den Wipfeln der Kiefern nisten Graureiher (Ardea cinerea). Die Zusammensetzung des Wald- bestandes ergänzt an der Stelle des Elchengeheges (Alces alces)

DIE NATUR IM ZOOLOGISCHEN GARTEN

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ein Birkenhain. Die Seltenheit und Bedeutung des Kastanienbaum-gartens, der im 17. Jahrhundert von Jesuiten begründet wurde, belegt die Bezeichnung „staatlich geschütztes Denkmal“. Es handelt sich um den am nördlichsten ge-legenen Esskastanienbaumgarten in Europa. Dank der umfangrei-chen Wasserflächen ist es mög-lich, im zoologischen Garten eine ganze Reihe von Wassertieren, vor allem Vögel, zu beobach-ten. Ein Beispiel ist der Eisvogel (Alcedo atthis), der zu den gefähr-deten Tierarten gehört. Die größte Wasserfläche bildet der Steinerne Teich (Kamenný rybník), unter seiner Oberfläche leben einige Fischarten, zum Beispiel der Euro-päische Wels (Silurus glanis). Das Tal, das den Kinderzoo umgibt, schmücken jedes Jahr die Blüten der Rhododendrons, deren ausgewachsene Büsche eine pflanz-liche Domäne dieses Teils des zoologischen Gartens sind.

Teich (Kamenný rybník), unter

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EUROPÄISCHEN GEBIETE

NATURA 2000

44,3 Hektar

DIE GESAMTFLÄCHE

DES ZOOS

112 Hektar

Der Juchtenkäfer bewohnt Baumhöhlen. Er wird bis zu 3 cm groß. Am häufigsten bewohnt er Eichen, Buchen, Linden und Weidenbäume. Er sucht Bäume mit Sonnenbestrahlung auf, und er kann oft in Alleen und Parks beobachtet werden. Weibchen legen die Eier in Baumhöhlen im mittleren oder oberen Teil des Stammes. Larven ernähren sich vom Morsch einer bestimmten Struktur, deshalb suchen sie Höhlen, die nicht dem direkten Regen ausgesetzt sind. Die Entfaltung dauert mindestens drei Jahre. In der Tschechischen Republik treten die Juchtenkäfer verstreut auf dem ganzen Gebiet auf. In Chomutov und seiner Umgebung lebt er in einer Reihe von Lokalitäten, er ist hier aber ziemlich selten. Ein Grund kann aber auch seine versteckte Lebensart. Die Käfer verlassen fast nie die Baumhöhlen, wo sie geboren wurden, und sie leben fast das ganze Leben in der Nähe der Höhle. Erwachsene Käfer fliegen sehr schwer und nur auf kurze Entfernungen. Erwachsene Juchtenkäfer können von Mai bis September gesehen werden. Es handelt sich um eine Art, die bei der Abenddämmerung und abends aktiv ist. Wenn ein Käfer gestört wird, sondert er ein Sekret aus, dessen Geruch an

Juchtenleder oder an die Buschsblättrige Kreuzblume (Polygaloides chamaebuxus) erinnert.

Käfer gestört wird, sondert er ein Sekret aus, dessen Geruch an

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JUCHTENKÄFEROsmoderma barnabitaDer Juchtenkäfer bewohnt

HIRSCHKÄFERLucanus cervusEs handelt sich um den größten europäischen Käfer. Die Männchen können bis zu 8 cm groß sein, die Weibchen werden höchstens 4,5 cm groß. Diese Art ist durch seinen geschlechtlichen Dimorphismus be-kannt. Außer der Größe unterschei-den sich die Männchen von den Weibchen auch durch bemerkbares Mudwerkzeug. Hirschkäfer bewohnen am häufigsten Parks, ältere Eich- und Mischwälder. In der Vergangenheit war der Hirschkäfer eine häufige Art. Heute ist er auf einigen isolierten Gebieten vertreten. Die größten Populationen können im Süden Mährens in der Umge-bung von Břeclav oder auf dem Gebiet der Burg Křivoklát gefunden werden. In der Umgebung von Chomutov tritt er an vielen Orten auf, inklusive des Zoos. Wegen schlechteren Möglichkeiten, Nahrung zu finden, sind hier kleinere Exemplare zu finden, eine Größe über 6 cm ist selten. Hirschkäfer entwickeln sich im morschen Holz, am häufigs- ten im Eichenholz. Die Weibchen legen Eier in die Stämme, Balken oder Baumstumpfe. Larven ernähren sich vom morschen Holz, und ihre Entfaltung dauert von drei bis fünf Jahre. Sie werden im Herbst gebrütet und überstehen den Winter in Larvenkammern. In der Natur treten die Käfer vom Mai bis August auf, wobei die höchste Anzahl auf die Monate Juni und Juli fällt. Männchen fliegen hoch in den Baumwipfeln und suchen die Weibchen. Hirschkäfer ernähren sich von den Blättern der Eichen, Männchen werden auch vom Baumharz angelockt.

er kann oft in Alleen und Parks beobachtet werden. Weibchen legen die Eier in Baumhöhlen im mittleren oder oberen Teil des Stammes. Larven ernähren sich vom Morsch einer bestimmten Struktur, deshalb

Baumwipfeln und suchen die Weibchen. Hirschkäfer ernähren sich von den Blättern der Eichen, Männchen werden auch vom Baumharz

Käfer gestört wird, sondert er ein Sekret aus, dessen Geruch an Juchtenleder oder an die Buschsblättrige Kreuzblume

INTERESSANTE GEHEGE

Die Geräumigkeit und die natürliche Zusammensetzung des Geländes ermöglichen die Anpassung der Gehege an die Bedürf-nisse der einzelnen Tierarten.

Zum Beispiel Braunbären (Ursus arctos), deren Gehege zu den größten in europäischen zoologischen Gärten gehört, nutzen eine Fläche mit gewachsenen Bäumen, und es steht ihnen auch eine eigene Wasserfläche zu Verfügung.

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Die Gehege der Bucharahirsche (Cervus elaphus bactrianus), der Rentiere (Rangifer tarandus) oder der Elche (Alces alces) sind ein Beispiel der geräumigen Gehege, die Aussichten auf die Tiere von verschiedenen Stellen bieten. Der Besucher hat den Eindruck, als ob er die freie Natur betrachtete. Die Wasserflächen und das Wasser, das durch das Areal fließt, ermög- lichen die Zucht einer Reihe von Tierarten, dessen Zucht von der Wasserverfügbarkeit abhängt. Ein Beispiel sind Krauskopfpelikane (Pelecanus crispus), Rosapeli-kane (Pelecanus onocrotalus), Kegelrobben (Halichoerus grypus) oder Wasserbüffel (Bubalus bubalis). Die Volieren mit der Möglich-keit des Durchgangs für Wasservögel sind nicht nur ein Ort für das Beobachten von vielen Vogelarten, sondern auch ein idealer Ort zum Ausruhen und Erholen der Besucher.

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verschiedenen Stellen bieten. Der

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EUROSAFARI

Auf dem Gebiet von 30 Hektar erstreckt sich ein Gehege, das Eurosafari genannt wird. Es ist in einige Teile gegliedert, und die Besucher können hier die Tiere von den Wagen des Safari-Express von den Wagen des Safari-Express beobachten. Eine ruhige Herde des Hausrindes (Bos taurus) wird von einer

etwas temperamentvolleren Herde von Mufflons (Ovis musimon), von Przewalski-Pferden (Equus przewalskii) oder von Wisenten (Bison bonasus) abgewechselt. Hier können Bauten betrachtet werden, die ein Beispiel altgermanischer und altslawischer Behausung darstellen.

Auf dem Gebiet von 30 Hektar erstreckt

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ALTES DORF(STARÁ VES)

Ein Komplex der Bauten im Teil des Areals mit dem Namen Stará Ves ist ein Beispiel aus der Geschichte und Lebensweise der Ureinwoh- ner der Dörfer im Erzgebirge. Die Bauten sind mit zeitnahen Ge-genständen ausgestattet, die sich die Besucher anschauen können. Die Bedeutung und Funktion der ausgestellten Gegenstände erklärt der Begleiter, gegebenenfalls sind sie auch an den Ausstellungswän-den erläutert. Im Areal befindet sich auch eine Ausstellung der Landwirtschaftsmaschinen. Eine Dominante von Stará Ves ist eine funktionierende Windmühle holländischer Art, die eine Kopie eines Baus ist, der sich in der deutschen Stadt Reichstädt befindet. Die Mühle wurde im Maßstab 1:2 gebaut, damit sie Führungen für eine größere Anzahl der Besucher ermöglicht. An den Hängen unter der Mühle befindet sich ein kleiner Weinberg. Ein Holzbau lädt zum Besuch der ständigen

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Ausstellungen der Bienenzucht, der Klöppelspitzen und der Spielwa-renerzeugung ein. Ein Fachwerk- bauernhof bietet einen komplexen Blick auf das ländliche Leben, das gewöhnliche Hausarbeiten, Land-wirtschaft und Handwerke umfasst. Es können hier auch die schon fast vergessenen Lebensweisen, Volkstraditionen und Handwerke angesehen werden. Als Beispiel können das frisch gebackene Brot aus dem traditionellen Ofen, das Waschen der Wäsche in einem Waschtrog oder das Verarbeiten der landwirtschaftlichen Produktion dienen. Die Volkstraditionen und Handwerke werden während der Weihnachts- oder Osterfesttage vorgestellt.

Ausstellungen der Bienenzucht, der

Handwerke werden während der

vorgestellt.

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An Ferienterminen organisiert das Ökozentrum sog. „Vorortferien-camps“ für Kinder. Ferien in der schönen natürlichen Umgebung bei Tieren sind für Kinder sehr attraktiv und gleichzeitig auch lehrreich.

ÖKOZENTRUM

Das Ökozentrum befasst sich mit der ökologischen Bildung, Er-ziehung, Aufklärung und Beratung im Bereich der Artenvielfalt. Zu unserer erstrangigen Aufgabe gehört es, das Interesse der Öffent-lichkeit für diese Problematik erneut zu wecken, sowohl im Hinblick auf die Artenvielfalt, als auch im Hinblick auf die Erhaltung der Menschheit. Die Bildungsprogramme sind vor allem für die jüngere Generation bestimmt, die den Kindern auf unterhaltsame Weise die Ökologie-Problematik näher bringen.

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RETTUNGSSTATION FÜR BEHINDERTE TIERE

Der Zoologische Garten Chomutov im Erzgebirge ist ein Mitglied des Netzes der Stationen für behinder-te Tiere. Diese Rettungsstationen kümmern sich um verletzte frei lebende Tiere. Diese werden nach der Behandlung und Ausheilung wieder in die freie Natur ausge-setzt. Im Falle, dass die Verletzung des Tieres ernsthaft ist und dessen Rückkehr in die freie Natur nicht ermöglicht, bleibt es dauerhaft bei der Station.

Die Station nimmt nur Tiere auf, die zu der europäischen Fauna gehören, sie nimmt also keine exotischen Tiere auf. Die häufigs- ten Verletzungen entstehen bei einem Zusammenstoß mit einem Verkehrsmittel, bei einem Stoß gegen ein Hindernis oder durch eine Verbrennung an Strom.

RETTUNGSSTATION FÜR

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HAUSTIERE

Der Hof der Haustiere ist ein Ort, wo die meisten Arten der Haus-zucht konzentriert sind. In den Zeiten unserer Vorfahren handelte sich um üblich gezüchtete Arten, sie sind aber oft für die heutige städtische Bevölkerung unbekannt. Der zoologische Garten bietet die Möglichkeit nicht nur für kleine, sondern auch für große Besu-cher, sie kennen zu lernen.

JAKOBSCHAFOvis aries aries

Die Rasse, die aus dem heu-tigen Gebiet Syriens stammt, ist vor allem wegen ihres charakteristischen Zeichens, der Mehrhornigkeit, inte-ressant. Beide Geschlechter können bis zu sechs Hörner haben. Bei Böcken sind die Hörner viel größer und oft breit vom Kopf gesetzt. Ein typisches Zeichen für die Zucht ist auch eine weiße Stelle in der Mitte vom Kopf und auf den Wangen.

UNGARISCHES ZACKELSCHAF Ovis aries aries

Diese Schaf gehört zu den primitivsten Vertretern des europäischen Zweigs der Schafe. Es lebt in Südost- europa. Die Zucht ist in Ungarn sehr verbreitet. Für beide Geschlechter sind schraubenförmige Hörner typisch. Es han-delt sich um ein nicht anspruchsvolles Schaf mit einem langen dich-ten Fell. Es verträgt ungünstiges Klima sehr gut. In unserem zoolo- gischen Garten werden zwei Herden gehalten – die schwarze und

die weiße Form.

cher, sie kennen zu lernen.

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Die Rasse, die aus dem heu-

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HEIDESCHNUCKEOvis aries aries

Ein nicht anspruchsvol-les Schaf aus dem Ge-biet der Sandheiden im Nordosten Deutschlands – daher sein Name. Die Verfärbung seines Fells ist grau oder weiß. Für die vorherrschende graue Abart sind Hörner typisch, bei der weißen Abart können beide Geschlechter ohne Hörner sein. Lämmer wer-den schwarz geboren, und die Verfärbung ändert sich nach dem ersten Abschneiden der Wolle. Diese Schafe verweiden gut auch weniger wertvolle Pflanzen, und deshalb werden sie gezielt auf Wei-den auf geschützten Gebieten genutzt.

WALLISER SCHWARZ-NASENSCHAF Ovis aries aries

In der Tschechischen Re-publik wird dieses Schaf, das ursprünglich aus dem Schweizer Kanton Wallis kommt, sehr selten gezüchtet. Es ist dem anspruchsvollen Klima der Berge angepasst. Seine feine Wolle wird für die Produktion der Teppiche genutzt. Es kann auch die steilsten Abhänge abweiden, und es bleibt seinem Ort treu, deshalb müssen die Herden nicht bewacht werden. Auch im zoologischen Garten ist diese Tierart selbständig und kommt zuverlässig in seinen Hof zurück.

OUESSANTSCHAFOvis aries aries

Die kleinste Zucht des Schafs auf der Welt kommt von der Insel Ouessant in der Bretagne in Frankreich. Die ursprüngliche und meist befragte Farbe war schwarz oder braun-schwarz. Menschen konnten aus der Wolle Kleidung produzieren, und sie musste nicht gefärbt werden. Mit der Einfuhr weiterer Zuchten der Schafe auf die Insel wurden größere Schafe und Schafe in weiteren verschiedenen Far-benabarten gezüchtet. Auf der Insel Ouessant ist die ursprüngliche Zucht praktisch verschwunden.

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ZIEGEN

WEIßE ZIEGE MIT KURZEM FELL Capra hircus

Sie wurde als eine Milchzucht gezüchtet. Es wird die Form mit oder ohne Hörner gezüchtet. Ein erwachsener Ziegenbock kann bis zu 90 kg wiegen.

WALLISER ZIEGE Capra hircus

Die traditionelle Zucht kommt aus dem Schweizer Kanton Wallis. In den siebziger Jahren, als in der Schweiz nur rund 400 Stück gezüchtet wurden, drohte dieser Zucht das Aussterben. Die Verfärbung des Fells, das am vorderen Teil des Körpers schwarz und am hinteren Teil schwarz ist, ist für sie typisch. Die Männchen haben starke gabelförmige Hörner, die bis zu 80 cm lang sind. Auf dem Gebiet der Tsche-chischen Republik wird sie relativ selten gezüchtet.

KARPATENZIEGECapra hircus

Die ursprüngliche Heimat dieser primitiven Zucht ist das Gebiet des Balkans. Ihr Fell ist grau-weiß ver-färbt. Diese Zucht gehört zur genetischen Reserve.

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PFERDE

Die Pferdezucht hat im zoologischen Garten eine langjährige Tradition. Die Pferde befinden sich im Hof der Haustiere und sind eingestallt. Sie werden als Helfer bei gesellschaftlichen Aktionen und bei Wettbewerben genutzt.

SHIRE PFERD Equus caballus

Ein Nachkomme vom Great Horse, einem engli- schen Pferd, das Ritter als ein Kriegspferd benutzten. Im Jahre 1878 wurde ein Stammbuch gegründet. Im Jahre 1884 gewann er sei- nen Namen „shire“, der von der Bezeichnung der Grafschaft abge-leitet wurde. Es gibt mehrere Verfärbungen. Die Durchschnittswider-risthöhe ist 178 cm. Sein Temperament ist ruhig und ausgewogen, in angespannten Momenten kann es sehr dickköpfig sein.

TARPANEquus caballus

Es ist ein der Vorfahren des Hauspferdes. Ursprünglich bewohnte es Steppen und bewohnte es Steppen und Wälder Osteuropas. Es wur-de wegen der Jagd und des Ausschlagens ausgerottet. Der letzte frei lebende Tarpan starb im Jahre 1879 in der Ukraine. Durch Rückzüchtung gelang es, ähnliche Tiere zu gewinnen, die viele gemeinsammen Merkmale mit den ursprünglichen Tarpans haben.

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DAS NORWEGISCHE FJORDPFERD Equus caballus

In Norwegen, wo das norwe-gische Fjordpferd herkommt, ist es ein der Nationalsymbol. Es handelt sich um eine der ältesten Züchtungen Europas. Ein dunkler Streifen in der Mitte der Mähne, d.h. die inneren Mäh-nenhaare und einige dunklen Rosshaare in der Mitte des Schweifs, sind typische Merkmale dieses Pferdes. Der kräftige Körperbau bestimmt es eher für das Schleppen, es wird aber oft zum Satteln genutzt.

TSCHECHISCHER WARMBLÜTER Equus caballus

Es entstand durch die allmäh-liche Züchtung verschiedener Rassen. Momentan entwickelt sich diese Rasse auch und sie wird immer weiter veredelt. Es handelt sich um Pferde von guter Qualität mit einem breiten Spektrum der Nutzung beim Sport, für leichtere Arbeiten in der Land- oder Forstwirtschaft.

ENGLISCHES VOLLBLUTPFERD Equus caballus

Es wurde in England im 18-ten Jahrhundert durch das Kreuzen von spanischen und italienischen Pferden mit schnellen englischen Pferden gezüchtet. Dank dieser Pferde wurde das Pferderennen populär. Das Stammbuch dieser Zucht ist geschlossen, d.h. in dieses Buch darf nur ein Tier eingetra-gen werden, dessen beide Eltern in diesem Buch eingetragen sind.

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PFERDESTALL

Das Areal des Pferdestalls umfasst die Ställe, die Reitbahn draußen, eine überdachte Reithalle die Reitbahn draußen, eine überdachte Reithalle und geräumige Gehege. Außer den Pferden, die zu der Zucht des Zoos gehören, sind hier auch zu der Zucht des Zoos gehören, sind hier auch Pferde privater Eigentümer eingestallt. Im Areal ist auch ein Reitklub tätig.

Das Areal des Pferdestalls umfasst die Ställe, die Reitbahn draußen, eine überdachte Reithalle die Reitbahn draußen, eine überdachte Reithalle und geräumige Gehege. Außer den Pferden, die zu der Zucht des Zoos gehören, sind hier auch zu der Zucht des Zoos gehören, sind hier auch Pferde privater Eigentümer eingestallt. Im Areal

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KLEINE HAUSTIERE

KANINCHENOryctolagus cuniculus f. domesticus

Schon die alten Römer züchteten die wilde Form des Kaninchens in den sog. Leporarien für das Fleisch, das sie für eine Delikatesse hielten. Mit der Entwicklung der Zucht wurden verschie-dene Formen gezüchtet. Im Zusammenhang mit der Zucht entstanden auch einige Produk-

tionsbereiche, die sich auf die Produktion vom Pelz und Fleisch, die Zucht der Aus- stellungstiere oder gegebenenfalls auf die kropfige Form der Haustiere konzentrierte.

HAUSTAUBEColumba livia domestica

Das Taubenhaus auf dem Hof der Hausti-ere bewohnen einige Taubenrassen. Unter denen ist zum Beispiel die sog. „Prager Tummel“, die zu tschechischen Taubenras-sen gehört.

HAUSGEFLÜGELIm Zoo wird das scharrende und auch Wasserhausgeflü-gel gezüchtet. Es handelt sich um Hühner, Perlhühner, Enten und Gänse.

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MITGLIEDSCHAFT IN ORGANISATIONEN

Unter der Abkürzung UCSZOO verbirgt sich die regionale Asso-ziierung der zoologischen Gärten der Tschechischen Republik und der Slowakei, und deren vollstän-dige Version lautet „Union der tschechischen und slowakischen zoologischen Gärten“. Assoziie-rung umfasst 19 zoologische Gärten, die miteinander zusam-menarbeiten und sich einander helfen. EAZA ist die Abkürzung für European Association of Zoos and Aquaria. Es handelt sich um eine gesamteuropäische Assoziierung, die ca. 300 euro-päische zoologische Gärten ve-reinigt, deren Hauptziel die Verei-nigung und die Koordinierung der Mitgliedszoos bei der Erfüllung deren Mission ist. Dies betrifft die Zucht von bedrohten Gattungen, die Unterstützung der Hilfsakti-vitäten, die Einhaltung der ethi- schen Prinzipien der Zucht der Tiere, die Beachtung der Stan-dards bei dem Transport und bei den veterinärärztlichen Eingriffen. EARAZA – die Euroasiatische regionale Assoziierung der zoolo-gischen Gärten und der Aquarien ist eine Gemeinschaft, die ca. 60 zoologische Gärten aus europäi- schen und asiatischen umfasst. WAZA – World Association of Zoos and Aquariums – stellt eine weltweite Assoziierung dar, die auf die ausstrebenden Gattungen des Planeten und auf eine aktive Tätigkeit an Schutzprojekten ge-richtet ist, die die Betonung auf die Bildung und die Aufklärung der Fach- und der Laienöffentlich-keit setzen.

Die Schutzprojekte, die auf die Gattungen der Tiere und deren Population in den ursprünglichen Verbreitungsge- bieten setzt, werden „in situ“ genannt. Die Projekte, die auf den Schutz der Tiere im Rahmen von zoologischen Gärten gerichtet ist, sind sog. „ex situ“.

WAS BEDEUTEN DIE ABKÜRZUNGEN ESB UND EEP?

ESB

Dies ist die Abkürzung des Europäischen Stammbuchs (European Studbooks). Mit der Führung der Stammbücher sind fachmännische Mitarbeiter der einzelnen zoologischen Gärten beauftragt. In den Büchern ist eine Zusammenstellung der ganzen Population einer Tierart in Europa angeführt. Von den umfangreichen Daten kann man über die Herkunft, über die Verwandschaft und über die genetische Qualität einzelner Tiere oder Zuchten erfahren. In die Stammbücher sind folgende im zoologischen Garten Chomutov gezüchtete Tierarten eingegliedert: der Buchara-Hirsch, der Riesenseeadler, der Karpatenluchs, der Gänsegeier, der Mishmi-Takin, die Kegelrobbe. Die Stammbücher sind bilden das Fundament des EEPs.

EEP

Unter dieser Abkürzung verbirgt sich ein gemeinsames Europäisches Projekt der gemeinsames Europäisches Projekt der zoologischen Gärten für die Rettung der gefährdeten Arten der Weltfauna. Das Projekt als solches entstand aus der Initiative der deutschen zoologischen Gärten, und die Abkürzung EEP kommt von dem deutschen „Europäischen Erhaltungsprogramm“. Die Hauptabsicht dieses Projektes ist die Bewahrung von ausgewählten bedrohten Tierarten im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen einzelnen zoologischen Gärten. An der Spitze der Kommission von Spezialisten, die die Zucht jeder Tierart leiten, wirkt ein Koordinator der Zucht. Der Koordinator ist in der Regel ein Arbeitnehmer des zoologischen Gartens, der in der Zucht und in der Vermehrung der ausgewählten Tierart zu einem der erfolgreichsten gehört. Die Aufgabe des Koordinators der Zucht ist die Sammlung von Informationen über alle gezüchteten Einzeltiere. Die Herkunft, die genetischen Aspekte, die Voraussetzungen der Zucht oder das Maß der gegenseitigen Verwandtschaft sind bestimmende Faktoren über die Platzierung der einzelnen Tiere, deren Umgruppierung, Deponierung etc. Alle Austausche von Tieren unter den zoologischen Gärten sind im Rahmen des Programms EEP ohne finanzielle Ansprüche. Gegenwärtig betrifft die Koordinierung der Aufzucht mehr als 145 Tierarten. Hierzu gehört der Waldrapp, der Weißnackenkranich, der weiße Kranich, der Mandschurenkranich, das Przewalskipferd, der Manul, der europäische Nerz, der Seeadler, der Bartgeier, der Krauskopfpelikan, der (grönländische) Moschusochse, der (sibirische) Vielfraß, der kleine (rote) Panda und der Wisent (oder Europäischer Bison).

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Projekt als solches entstand aus der

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Damit Sie sich besser orientieren können, sind bei den Fotografien der Tiere Zeichen (Icons) mit den Koordinaten, nach denen Sie auf dem kleinen Plan am Ende des Führers die Platzierung der Ausstellung der aufgeführten Tierarten finden können.

Zum Beispiel finden Sie bei der Koordinate die Aus- stellung der kleinen Raubtiere.

C8

ZOORIENTIEREN SIE SICH

Die Abkürzungen EEP und ESB sind auf der Seite 31 erklärt.

EEP ESBDieses Zeichen (Icon) ist bei den Tierarten, die im Bereich außerhalb der Besuchertrasse gehalten

werden. Der Grund sind die optima-len Voraussetzungen der Zucht und der Abkömmlinge, denen besonders bei den seltenen Tierarten eine be-sondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Informationen über die einzelnen Tierarten auf den Besuchertras-sen ergänzen die Beschreibungstafeln im Gebiet des zoologischen Gartens. Bei ausgewählten Tierarten finden sich auch Banner mit erweiterten Informationen. Wenn Ihrer Sehstärke besser eine größere Auflösung der Karte entspricht, finden Sie diese in der Nähe von beiden Kassen.

SÄUGETIEREMammalia

Im Erzgebirgischen zoologischen Garten Chomutov werden mehr als 70 Säugetierarten gehalten. Eine Auswahl von diesen Tierarten stellen wir auf den nachfolgenden Seiten vor, auch wenn unsere Aufmerksamkeit zweifellos allen gebührt.

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RAUBTIERE Carnivora

BUNTMARDERMartes flavigula

Der Buntmarder, dieses kleine Raubtier, mit einer vorwiegend Tagesaktivi- tät ist eine der seltensten Raubtierarten, die in den zoologischen Garten gehalten werden. Ihre Lebendigkeit und Verspieltheit zeigen diese Tiere mit häufigen Wettrennen in den Zweigen Bäume. Die Wettrennen können auch ein Vorzeichen des Werbens, d.h. der Paarung, sein.

EUROPÄISCHER DACHS Meles meles

Auf dem Gebiet der Tschechischen Republik handelt es sich bei dem europäischen Dachs das größte von den kleinen Raubtieren. Die Höhlen, die sie sich graben, haben viele Gänge und können bis zu 5 m tief sein. Er ist überwiegend in der Nacht aktiv, wenn er sich auf die Nahrungssuche begibt.

WILDKATZEFelis silvestris

Die nordafrikanische Ras-se der Wildkatze ist wird als ein direkter Vorfahr der Hauskatze betrachtet. Auf dem Gebiet Mitteleuropas wurde die Wildkatze fast ausgerottet. Ein Zustand der Gefährdung entstand durch eine übermäßige Jagd und auch durch die Kreuzung mit Hauskatzen.

C 8

Auf dem Gebiet der

E 11

Fast alle Raubtiere sind fleischfres-send. Während sich die katzenar-tigen Raubtiere ausschließlich von Fleisch ernähern, sind zum Beispiel die Bären oder die Kleinbären über-wiegend Allesfresser. Eine absolute Ausnahme ist der Große Panda, der

ein Pflanzenfresser ist.34

C 8

FEUERWIESELMustela sibirica

In der freien Natur ist der Feuerwiesel oder auch das Sibirische Wiesel bzw. der Sibirische Nerz ein nützliches Tier. Es ernährt sich überwiegend von Nagetieren, und nützlich ist euch seine „Reinigung“ der Reste der Beute, die von anderen Raubtieren gefangen wurde, zum Beispiel von Wölfen. Es kann den Züchtern vom Geflügel oder von Tauben große Schäden verursachen, genau-so wie der Marder.

STEINMARDERMartes foina

Die Marder sind mit ihrer Jagdart imstande, der Natur bei der Liquidie-rung des Überschusses von Nagetieren zu hel-fen. Dagegen können sie den Züchtern von Geflügel erhebliche Schäden verur- sachen; diese können für die Zucht fatale Folgen haben.

Die Marder sind mit ihrer Jagdart imstande, der

C 8

In der freien Natur ist der

Für die Marder sind „Verfolgungen“ bei der Brautwerbung typisch. Sie laufen unermüdlich vom Boden in die Baumwipfel.

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E 10

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MANUL – STEPPENKATZE Otocolobus manul

Es handelt sich um eine weni- ger bekannte Art eines katzenar-tigen Raubtiers. Sie bewohnen asiatische Step-pen, Wüsten und Berggebie-te bis zu einer Höhe von 4800 m über dem Meeresspiegel. Der relativ stämmige Körper des Manuls ist mit einem langen Fell bewachsen, das als eine sehr gute Wärmeisolierung bei der Erholung auf einer felsigen Oberfläche oder direkt auf dem Eis dient. Das Ge-biet, in dem Manul (Otocolobus manul) auftritt, ist relativ weiträumig, von den südlichen Gebieten um das Kaspische Meer über Paki-stan, Kaschmir, Nepal, Tibet, westliches China bis in die Mongolei und den südlichen Rand Sibiriens. Auf diesem weiträumigen Ge-biet gibt es drei Unterarten: Mongolischer Manul (O. m. manul), Mittelasiatischer Manul (O. m. ferrugineus) und Himalaja-Manul (O. m. nigripectus). Manule sind sehr scheu, am Tag verstecken sie sich in Löchern unter Steinen, in Höhlen oder in Erdlöchern von anderen Tieren. Sie sind vor allem in der Nacht aktiv, wenn sie kleine Säugetiere oder Vögel fangen. Die Jungtiere werden in der Zeit von April bis Mai in der Anzahl von 2 bis 6 geboren. Die größte Population von Manulen gibt es in der zentralen Mongolei. Nach- dem am Anfang des 20. Jahrhunderts jährlich wegen des Fells mehr als 50000 Tiere erjagt wurden, kam es nach und nach zur Gefährdung dieser Tierart. Im Jahre 1988 wurde die Manulenjagd ganz verboten. In den zoologischen Gärten handelt es sich um eine seltene Tierart, und die Aufzuchten von Jungtieren bedeuten einen signifikanten Erfolg. Der Untererzgebirgische zoologische Garten züchtet Manule seit dem Jahre 2002, in dem das erste Paar eintraf. Das Weibchen stammte aus dem Zoo in Wien und das Männchen aus dem Zoo in Moskau. Im Jahre 2009 gelang es, das erste Jung-tier zu züchten.

te bis zu einer

D 6 EEP

DER BRAUNBÄR Ursus arctos

Das scheinbar ungeschickte Geschöpf kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 22 km/h laufen. Unter den europäischen Raubtieren gehört es zu den größten. An Stellen seines Auftretens hinterlässt er Kot, und die Grenzen seines Territoriums bilden herun-tergekratzte Rinden- und Baststreifen an den Bäumen bis in eine Höhe von 2,5 m.

(NORDAMERIKANISCHER) WASCHBÄR Procyon lotor

Der (nordamerikanische) Wasch- bär stammt ursprünglich aus Nordamerika. Dank seiner An-passungsfähigkeit hat er sich zahlreich in Gebieten von Europa und Asien verbreitet, wohin ihn anfangs der Mensch hingebracht hat. Sein Name stammt von dem Waschen von Nahrung vor dem eigentlichen Fressen.

EUROPÄISCHER NERZ Mustela lutreola

Aus dem ursprünglichen Biotop wurde der eu-ropäische Nerz von dem amerikanischen Nerz herausgedrängt. Das auffällige Merkmal, wo-durch er sich von dem amerikanischen Nerz un-terzeichnet, ist die weiß gefärbte Oberlippe. Der nächste Verwandte des europäischen Nerzes ist der europäische Iltis oder Waldiltis, wobei der amerikanische Nerz ein Verwandter des Baum-marder oder Edelmarder ist.

(SIBIRISCHER) VIELFRASS Gulo gulo

Es handelt sich bei dem (sibirischen) Vielfraß um das größte Marderraubtier von Europa. Unter den euro- päischen Raubtieren gehört er zu den am meisten bedrohten. Während er in der Sommerzeit von Aas, nistenden Vögeln und Waldfrüchten ernährt, wird im Winter aus ihm ein begabter Jäger. Er überwältigt auch den Menschen und eine viel größere Tierart, als er es selbst ist. Am besten können im zoologischen Garten (Sibirische) Vielfraße eben in den Win-termonaten beobachtet werden.

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Geschöpf kann mit einer

K 8

K 7

Aus dem ursprünglichen Biotop wurde der eu-

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das größte Marderraubtier

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ROTER (KLEINER) PANDA Ailurus fulgens

Zu den Verwandten des roten (kleinen) Pandas gehören Marder, Kleinbären und Stinktiere, inklusive des Nordamerikanischen Waschbären. Aus der zoologischen Sicht ist er aber der einzige Vertreter der Familie Ailuridae. Er bewohnt Landschaften mit Bam-busbewuchs in höheren Meereshöhen. Bambus bildet einen unver-zichtbaren, aber nicht den einzigen Bestandteil seiner Nahrung. Er schützt sein Territorium und markiert es mit dem Kot, der mittels seines reichlich beschichteten Schwanzes verstreut wird. Er kann sehr gut klettern und verbringt die meiste Zeit in Baumkronen. Rote Pandas sind Einzelgänger, sie suchen ihren Partner nur in der Zeit der Paarung. Die Tragzeit der Weibchen dauert 110 – 150 Tage. Diese Zeitspanne wird von der Fähigkeit ermöglicht, die Entbindung zu verschieben und auf den besten Zeitpunkt zu warten, d.h. sie wird von der versteckten (latenten) Trächtigkeit ermöglicht.

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KARPATENLUCHSLynx lynx carpaticus

Der Karpatenluchs gehört zu den größten Katzen-raubtieren Europas. Seine Spuren sind den Spuren der Hauskatzen ähnlich, sie sind aber dreimal so groß. Je nach der Möglich-keit, die Nahrung zu finden, umfasst sein Territorium die Fläche von bis zu 50 km².

KEGELROBBEHalichoerus grypus

Robben werden im zoolo-gischen Garten seit dem Jahre 1992 gezüchtet. Es wurden schon zwölf Jungtiere hier geboren, im Jahre 2006 sogar Robbenzwillinge. Trotz der steigenden Tendenz bei der Population von Robben in der freien Natur ist deren Bedro-hung durch Industrie und Fischfang immer aktuell.

KLEINFLECK-GINSTERKATZE Genetta genetta

Im Altertum wurde die Kleinfleck-Ginsterkatze von Ägyptern und Rö-mern als Haustier und als Schädlingsfänger gezüchtet. Wegen ihres stinkenden Sekrets wurde sie später durch die Hauskatze ersetzt. Die Ginsterkatzenzucht ging auf Farmen über, weil ein Extrakt aus ihrem Sekret, das sog. „Vivereum“ oder auch „das Zibetöl“, bei der Parfüm- und Medikamentenproduktion benutzt wird.

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Es wurden schon zwölf

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als Schädlingsfänger

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EUROPÄISCHER GRAUWOLF Canis lupus lupus

Der europäische Grauwolf ist eine der Unterarten des Wolfs. Es gibt verschiedene Verfärbungen, von grauweiß bis schwarz. Die fortschreitende Domestizierung des Hundeartigen führte zur Abspaltung der Unterart Canis lupus familiaris – des Haushunds. Die Wölfe bilden sog. Rudel. Es handelt sich um eine Gruppe von Einzeltieren, die durch bestimmte soziale Beziehungen verbunden sind. Der Kern eines Rudels wird immer von einem Alfa-Paar gebildet. Die anderen Mitglieder sind meistens Jungtiere aus dem ersten oder zweiten Wurf. In dem Rudel herrscht eine strenge Hierarchie. Die Größe des Rudels wird von einer Reihe der Faktoren beeinflusst. Zu diesen gehört die Zugänglichkeit der Beute auf dem Territorium, d.h. das Gebiet, das die Wölfe bewohnen. Die gewöhnliche Anzahl der Tiere in einem Rudel variiert gewöhnlich um ca. acht Tiere. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Edelwild. In der Not frisst der europäische Grauwolf alles, sogar Aas, Beeren oder Abfall. Zu bemerkenswerten Kommunikationsmitteln gehört zweifellos das Bellen der Wölfe, das bis 12 verschiedene harmonische Töne beinhalten kann. Der gezielte Wechsel der Töne beim gemeinsamen Bellen soll den Eindruck vermitteln, dass mehr Einzeltiere als in der Wirklichkeit bellen. Wie sich das Bellen der Wölfe anhört, können sich die Besucher des zoologischen Gartens fast jeden Tag anhören.

EUROPÄISCHER GRAUWOLF

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HUFTIEREUngulata

Huftiere gehören zu dominanten Pflanzenfressern unseres Planeten. Eine gemeinsame Fähigkeit des schnellen Laufs ist durch den Bau der Glieder bestimmt, die zu einer dynamischen Bewegung nach vorne und nach hinten angepasst sind. Die kleinere Anzahl der Zehen bedeutet weniger Sehnen und Muskeln und deshalb auch kleinere Energieausgaben und eine größere Ausdauer. Die Aufteilung der Huftiere wird von der Anzahl der Zehen auf den Gliedern abgeleitet. Es handelt sich um die Gruppe der Paarzeher und die Gruppe der Unpaarzeher.

PAARZEHER ArtiodactylaEine gerade Anzahl der Ze-hen ist für die Paarzeher ein gemeinsames Merkmal. Am meisten sind der dritte und der vierte Zeh entwickelt, die restlichen sind mehr oder weniger reduziert und der große Zeh fehlt ganz.

UNPAARZEHER PerissodactylaDie Achse des Glieds eines Unpaarzehers geht durch den dritten Zeh, der oft am größten ist. Die letzten Ze-henglieder sind von hornar-tigen Hufen geschützt.

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UNPAARZEHER Perissodactyla

KIANG (TIBET-WILDESEL) Equus kiang holdereri

Der Bewohner der Pla-teaus von Tibet ist der größte Vertreter der asia- tischen Wildesel. Kiangs leben in kleinen Herden.

Die Weibchen vereinigen sich unter der Führung einer alten Stute, die Männchen leben als Einzeltiere oder bilden Männchenherden. Die Herden verbinden sich in der Zeit der Paarung.

HAUSPFERDEquus caballus Cf. Seiten 25 - 26

PRZEWALSKIPFERDEquus przewalskii

In Zentralasien war das Przewalskipferd am Ende der 60er Jahre ausge-rottet. Es wurde ab dem Jahre 1988 in die Reser-vate der Mongolei und von China zurück aus-gesetzt. Es lebt in Herden von Stuten mit Ponys, die jeweils ein dominanter Hengst führt.

HAUSESELEquus asinus

Der Hausesel wird vor allem als Helfer beim Ziehen und Tragen von Lasten ver-wandt, aber auch für ein Gespann und für die Fahrt. Außerdem liefert er auch für die Fahrt. Außerdem liefert er auch sehr nahrhafte Milch und sehr nahrhaftes Fleisch.

V 4

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Der Hausesel wird vor allem als Helfer

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EEP

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PAARHUFERArtiodactyla

WASSERBÜFFELBubalus bubalis

Die domestizierte Form des Büffels wird vor allem für die Hilfe beim Ziehen und dem Tragen von Las-ten verwandt. Der Büffel ist ein anspruchsloses Tier, und das einzige, ohne das es tatsächlich kaum auskommt, ist Wasser und die Möglichkeit einer Dusche.

HAUSYAKBos grunniens

Insbesondere in den gebirgigen Gebieten von Asien wird das Hausyak zum Ziehen und Tragen von Lasten verwandt. Sie liefern auch schmackhaf-

tes Fleisch und nahrhafte Milch von hoher Qualität. Ihr Fell wird für die Herstellung von festen Textilien verwandt. In Gebieten, wo es nicht genug Holz gibt, dient ihr Kot als Brennstoff.

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V 2

Das Füttern der Büffel ist ein Bestandteil der Erlebnistage und der Lehrprogramme, die der zoologische Garten anbietet. Nicht nur Kinder genießen das nicht traditionelle Erlebnis, sondern auch Erwachsene.

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ROTHIRSCHCervus elaphus

Ursprünglich handelte es sich um eine Steppenart, die später von dem Menschen in die Wälder getrieben wurde. Auf dem Gebiet der Tschechi- schen Republik bewohnt der Rothirsch Wälder, aus denen er auf die Felder und die Wiesen herausgeht. Die erwachsenen Hirsche leben einzeln, die Hirschkühe mit den Rehkitzen bilden Herden von bis zu 40 Tieren. Ungefähr Mitte September kommen die Hirsche in die Brunft, und sie beleben die Wälder mit ihrem lauten Trompeten. Die stimmlichen Unterschiede und der Ausdruck des Trompetens sind verschieden in Abhängigkeit davon, was die Hirsche ausdrücken. Unterschiedlich ist z.B. das Trompeten eines Hirsches, der eine Hirschkuh sucht, von dem eines Hirsches, der einem Gegner droht.

BUCHARAHIRSCH oder BAKTRISCHER ROTHIRSCH Cervus elaphus bactrianus

Der Bucharahirsch ist eine selten gehaltene und sehr bedrohte Hirschart. In der Tschechischen Republik können Sie diese Art nur in dem zoologischen Garten beobachten, der auch mit der Leitung und der Ausarbeitung der Daten für die ESB betraut ist. Bucharahirsche werden hier seit dem Jahr 2003 gehalten. Eine alarmierende kleine Anzahl von Einzeltieren wurde im Jahr 1999 in der freien Natur angezeigt. Ein Schutzprojekt, das nachfolgend entstanden ist, half, dass die Anzahl der Tiere in der freien Natur wieder anstieg. Der Stand der Anzahl der Tiere ist je-doch weiterhin sehr gering.

DAVIDSHIRSCH oder MILU Elaphurus davidianus

Die übermäßige Jagd in se-iner ursprünglichen Heimat, im Nordosten und dem Nor-den von China, war einer der Gründe der Ausrottung des Davidshirschs oder Milus in der freien Natur. Die Gattung hat dadurch überlebt, dass sie hinter den Zäu-nen des Kaiserlichen Jagdparks in Nai-Hau-Tsue bei Peking gehal-ten wurde, wovon es als Geschenk des chinesischen Kaisers nach Frankreich gebracht worden ist. Dies geschah genau davor, dass Überschwemmungen in China die Wände des Kaiserlichen Parks zerstört hatten und die Mehrheit der Hirsche dadurch umgekommen war.

selten gehaltene und sehr bedrohte Hirschart. In der

E 6 ESB

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den von China, war einer der

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GEMEINSAME MERKMALE DER TIERE AUS DER HIRSCHFAMILIE

Die Tiere aus der Hirschfamilie gehören zu den Wiederkäuern. Eingenommene Nahrung kauen sie mit den unteren Schneidezäh-nen zu der Hornleiste im Oberkiefer, wo sie keine Schneidezähne haben. Durch nachfolgende Bewegungen des Kopfes zur Seite und nach oben kommt es zum Abtrennen der Nahrung um die Kante des Oberkiefers, was mit dem Abtrennen von Papier um die Kante einer Unterlage verglichen werden kann. Aus dem Grunde der Be- drohung auf der Weide, vor allem seitens von Raubtieren, schlucken sie schnell die angekaute Nahrung, und diese wandert nachfolgend in den Vormagen. In der Sicherheit eines Verstecks würgen sie die Nahrung zurück in Mundhöhle, wo sei es erneut in kleinere Teile kauen, die in den eigentlichen Magen kommen, der „Malve“ heißt. Mit der Hilfe von Mikroorganismen in den Vormägen wiederkäuen sie auch wieder die ansonsten nicht verdaubare Zellulose. Die Zeit, die sie mit dem Wiederkäuen in einem Versteck verbringen, stellt ca. 80% der gesamten Zeit des Weidens dar.

GEWEIHDie einzelnen Hirscharten haben spezifische Geweihe. Diese die-nen für die visuelle Vorführung ihrer Kraft und gleichzeitig als Waffe im Kampf mit den Rivalen in der Brunftzeit. Jedes Jahr wachsen den Hirscharten die Geweihe neu. Nach der Brunftzeit werden sie

GEWEIH

Darm

Malve

Netzmagen

Blättermagen

Speiseröhre

PansenDie Verdauungsmittel der Wiederkäuer

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abgestoßen. Hirschgeweih

Perle

Siegel

RoseFurchen

Augenbrauen

Stängel

kleiner Wolf

Puck

KroneStützgeweih

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HAUSZIEGECapra hircus cf. Seite 24

ALPENSTEINBOCK oder GEMEINER STEINBOCK Capra ibex

Die Steinböcke bewohnen das schwer zugängliche Terrain der Berggebiete in großen Höhenlagen. Sie verbringen die meisten Tage auf Felshängen, auf denen sie sich geschickt bewegen und wo sie ein sicheres Versteck vor den Raubtieren finden.

ELCHAlces alces

Elche lebten auf dem Gebiet der Tschechischen Republik noch im 14. Jahrhundert, von wo sie dann schnell verschwan-den. Das Gebiet ihrer Ausbreitung hat sich nach Nordosten verla-gert. Der Elch ist ein hohes Tier, ein Männchen kann bis zu einer Höhe von 210 cm wachsen.

(EUROPÄISCHER) MUFFLON Ovis aries musimon

Mufflons sind gesellige Tiere, die vorwiegend in gemischten Herden le-ben. Regelmäßige Kämp-fe zwischen den Widdern fe zwischen den Widdern beginnen schon ab dem jungen Alter der einzelnen Tiere, die sich so eine gesellschaftliche Stellung in der Herde schaffen.

Tage auf Felshängen, auf

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HAUSSCHAFOvis aries aries cf. Seiten 22 - 23

STEPPENSCHAF oder URIALOvis vignei

In unserem zoologischen Garten werden Steppen- schafe seit dem Jahr 2002 gehalten. Sie gehören zu den selten gehalten Arten der Schafe. Außer in unserem zoologischen Garten wird die Art nur in drei anderen zoologischen Gärten gehalten.

MOSCHUSOCHSEOvibos moschatus wardi

Die mächtigen Tiere, die bis zu 300 kg wiegen, bewohnen die nördliche Tundra und sind hervorra-gend auf die ungastliche Umgebung eingestellt. Ihr Fell ist mehrfach wärmender als Schafswolle. Wegen des warmen Fells wurden die Moschusochsen massenhaft getötet. Vor einer Ausrottung rettete sie ein Jagdverbot, das aus dem Jahr 1917 stammt.

POLARRENTIERRangifer tarandus

Die Rentiere sind den Großteil des Tages aktiv und verbringen ihn mit Laufen. Während eines Tages sind sie imstande, bis zu ca. 60 km zu laufen. Interessant an dieser Tierart ist das Vorhandensein von Geweihen bei Tieren beides Geschlechts, die die Funktion eines Geräts für das Ausgraben von Nahrung aus dem Schnee haben.

REHCapreolus capreolus

Die Rehhirsche haben auf den Köpfen Gewei-he von bis zu 25 cm Länge, die sie im Laufe des Novembers und des Dezembers abwerfen. In der Tschechischen Republik gehören sie zu den zahlreichsten Paarhufern.

Umgebung eingestellt. Ihr

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(CHINESISCHER) TAKINBudorcas taxicolor bedfordi

Dieses seltene Tier war in der freien Natur wegen einer übermäßigen Jagd auf das höchst geschätzte Fleisch fast ausgerot-tet. Zu den interessantesten Merkmalen der Takine gehört deren Haut, die ölartige Stoffe produziert, die die Tiere effektiv ge-gen Regen und Nebel schützt. Die mächti-gen und kräftigen Hörner eines Takins, die auch golden genannt werden, können eine Länge von bis zu 60 cm erreichen.

(INDISCHER) TAKINBudorcas taxicolor taxicolor

Obwohl die Takine einen schwerfälligen Eindruck machen, handelt es sich um sehr wendige Tiere. Der nächste Verwandte des Takins ist der Mo- schusochse.

HAUSRIND – AUEROCHSEBos taurus

Das Auftreten des letzten Auerochsen auf diesem Planeten wurde im Jahre 1627 im Reservat des polnischen Jaktorów verzeichnet. Über die Rückzüchtung hat sich am Anfang des 20. Jahrhunderts der deutsche Zoologe Heck verdient gemacht. Das Ergebnis seines Experiments ist der zurückgezüchtete Auerochse, das sog. Heckrind. Entgegen dem ursprünglichen Auerochsen ist es kleiner und hat kleinere Hörner.

HAUSRIND – SCHOTTISCHES BERGRINDBos taurus

Archäologische Funde haben die Existenz des Hausrindes schon im 6. Jahrhundert nachgewie-sen. Seine Widerstands- fähigkeit und Anspruchs- losigkeit ermöglicht das ganzjährige Halten in län-dlichen Bedingungen. 53

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HAUSRIND – UNGARISCHES STEPPENRIND Bos taurus

Der Ahn dieser Gattung war der Auerochse. Antike Abbildungen und Plastiken bezeugen die Verbreitung dessen domestizierter Form rund um das Mittelmeer und bis ins alte Grie-chenland. Nach und nach hat es sich auch bis zum Karpatenbecken ausgebreitet. Obwohl sie gefährlich aussehen, sind sie üblicher-weise nicht aggressiv. Aber Vorsicht ist immer angebracht.

TRAMPELTIER (oder ZWEIHÖCKRIGES oder BAKTRISCHES KAMEL)Camelus bactrianus

Das Trampeltier ist her-vorragend angepasst an die ungastliche Umge-bung der Hochsteppen und der Halbwüsten. Z.B. schützen dicke und lange Wimpern seine Au-gen vor dem tierischen Sand. Seine Nüstern sind aufgespalten und sind nicht nur wegen des Sands schließbar, aber ihr Schließen dient auch dazu, einen größeren Schund von Wasserdampf aus dem Körper zu verhindern. Elastische Schwielen bedecken die Fingerglieder, die ein Bewegen auf Sandgrund ermöglich.

WISENT (oder EUROPÄISCHER BISON) Bison bonasus

Ungefähr bis Mitte des 18. Jahrhunderts war der Wi-sent eine ganz gewöhnlich vorkommende Tierart auf dem Gebiet der Tschechischen Republik. Die Wisente waren aber seit dem Mittelalter eine beliebte Tierart für die Jagd, und so ging deren Anzahl immer weiter zurück. Aus der freien Natur verschwand dieses Tier ganz. Im Jahre 1923 wurde die Internationale Gesellschaft für den Schutz der Wisente gegründet, die zu dieser Zeit nur in Gefangenschaft auftraten. Es wurde ein Herdenbuch angelegt, und nachfolgend begann sich die Anzahl der Wisente zu erhöhen. Dank dieser Bemühungen gehört der Wisent nicht zu den vom Ausstreben bedrohten Tierarten. Im Untererzgebir-gischen zoologischen Garten werden Wisente schon seit dem Jahre 1975 gehalten, und im Rahmen des Anschlusses an ein nicht introduktives Programm hat der Zoologische Garten auch einen Anteil an dessen Schutz.

weise nicht aggressiv. Aber Vorsicht ist immer

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PRIMATENPrimates

BERBERAFFE (MAGOT)Macaca sylvanus

Der Berberaffe ist der einzige Vertreter der Affen, dessen Auftretensgebiet bis auf den europäischen Kontinent reicht. Der Magot ist ein soziales Tier, das in Herden lebt, in denen eine strenge Hierarchie herrscht. Auf dem Gebiet Gibraltar handelt es sich um eine geschützte Tierart, was auch ei-nen politischen Hintergrund hat. Er betrifft den Streit um das zwischen Großbritan-nien und Spanien strittige Gebiet. Eine Legende erzählt, dass so lange, wie auf dem Gebiet die Berberaffen leben werden, Gibraltar den Briten gehören wird.

B 7

In unserem Zoo teilen sich die Berberaffen ein gemeinsames Gehege mit den Steppenschafen – den Argalis (siehe S. 51), zwischen diesen Tierarten gibt es überhaupt keine Konflikte.

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FLEDERTIEREChiroptera

NILFLUGHUNDRousettus aegyptianus

Die Nilflughunde leben in Ko-lonien, die tausende von Ein-zeltieren zählen. Interessant ist ihre Orientierung mittels der Echoortung. Im Unterschied zu den Fledermäusen geben sie einen Schall heraus, der für Menschen hörbar ist. Die-ser Schall entsteht durch ein schnelles Bewegen mit der Zunge. Gemäß der Schallrefle-xion (dem Echo), zusammen mit den visuellen Eindrücken richten sie ihre Flugbahn aus. Die Kolonien der Nilflughunde teilen sich üblicherweise in Gruppen, in denen eine stren-ge Hierarchie herrscht.

Die Nilflughunde können Sie zusammen mit weiteren Tieren in der Ausstellung des NOKTUARIUMs sehen, in die die Tiere gehalten werden, die überwiegend in der Nacht aktiv sind. Damit die Beobachtung zurzeit der Aktivität der Tiere überhaupt möglich ist, funktioniert das Noktuarium auf dem Prinzip des umgekehrten Tagesregimes. Zu den Besuchszeiten unseres zoologischen Gartens haben die Tiere also Nacht, und der Tag beginnt für sie gleichzeitig mit der tatsächlich herrschenden Nacht.

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NAGETIERE UND DEREN GEBISS

Nagetiere unterscheiden sich von der Mehrheit der sonstigen Arten der Säugetiere durch die vier starken Schneidezähne. Es sind dies lange gekrümmte Zähne, die ununterbrochen wachsen. Durch den Zahnschmelz sind nur die Zähne aus den vorderen Reihen bedeckt. Die hinteren Reihen bedeckt nur eine relativ weiche Zahnschicht, die sich mit dem Nagen abnützt; dadurch werden die Zähne andauernd schärfer.

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NAGETIERE Rodentia

EUROPÄISCHER oder EURASISCHER BIBER Castor fiber

Die typischen Merkmale der Biber sind die großen Zähne, die Nager ge-nannt werden. Bei einem europäischen Biber ist auf den ersten Blick die satte orangene Färbung er-kennbar. Der abgeflachte Schwanz hat seine Bedeutung nicht nur beim Schwimmen, sondern er dient auch als ein Signalisierungsinstrument. Durch das Schla- gen auf die Wasseroberfläche entsteht ein weit hörbares Warnsig-nal. Biber können unter dem Wasser bis zu 15 Minuten aushalten.

BURUNDUK (GESTREIFTES oder ASIATISCHES BACKENHÖRNCHEN)Tamias sibiricus

Über die Attraktivität der Burunduks, der sog. Erd-hörnchen, besteht kein Zweifel. Die Mehrheit des Tages sind sie sehr aktiv, laufen rum, hüpfen, sammeln Nahrung in vertieften Erdlöchern, die bis zu einem Meter tief sein können. In der Natur leben die Burunduken in freien Kolonien. Sie haben in ihr aber ihre privaten Territorien, die sie strikt bewachen. Eine Grenzver- letzung bedeutet meistens einen harten Kampf, der auch mit dem Tod von einem der Kämpfenden enden kann.

EUROPÄISCHES GLEIT- oder FLUGHÖRNCHENPteromys volans

Dieser Nager hat seinen Namen dank der pelzigen Haut erhalten, die ihm das Segeln von Baum zu Baum ermöglicht. Der Richtungsführung der Bewegung dient der flatternde lange Schwanz. Für den Winter legen sie ihre Behausung mit Moos aus, einen Hohlraum in einem Baum bewohnen im Winter mehrere Einzeltiere, die sich gegenseitig wärmen.

europäischen Biber ist auf

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Über die Attraktivität der

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(INDISCHES) STACHELSCHWEINHystrix indica

Die Jungtiere der Sta-chelschweine werden gut entwickelt geboren. Ihre Stacheln sind am Anfang weich, und erst mit der Zeit werden sie hart, so dass sie der Verteidigung dienen können. Beim Angsteinjagen von Feinden wenden sich die Stachelschweine mit dem Rücken zu diesen um und rasseln mit den entwickelten Stacheln. Bei einem Angriff weichen sie zurück, und die Stacheln, die in ihrem Stachelkissen frei sind, stechen in den Körper des Angreifers.

STEPPENMURMEL- TIERE Marmota bobak

Steppenmurmeltiere le-ben in Kolonien. Diese werden aus einigen Fa-miliengruppen gebildet, die streng ihr Territorium verteidigen. Die Steppenmurmeltiere bewohnen Gänge, die bis zu 100 m lang sind. In einer Tiefe von bis zu 4 m befinden sich Kammern, die mit Nahrung gefüllt sind, wo die Steppenmurmeltiere überwintern und wo die weiblichen Einzeltiere auch ihre Jungtiere auf die Welt bringen.

KLEINE (ÄGYPTISCHE) WÜSTENSPRINGMAUSJaculus jaculus

Wüstenspringmäuse sind sehr gut an das Leben in Wüstengebieten an-gepasst. Die Kissen an ihren langen Beinen sind mit Pelz bewachsen, damit sie sich in dem heißen sandigen Gebiet bewegen können. Durch Sprünge von bis zu 1 m gehören sie, im Hinblick auf die Größe ihres Körpers, zu den sehr guten Springern. Die Wüstenspringmäuse bewegen sich nur auf ihren Hinterbeinen, dabei hilft ihnen ihr bis zu 20 cm langer Schwanz, das Gleichgewicht zu halten.

weich, und erst mit der

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VÖGELAves

Ohne Vögel kann man sich die Natur nur schwer vorstellen. Die Vögelwelt umfasst eine Unmenge von Vögelarten verschiedener Größen. Auf dem ganzen Gelände unseres Zoos können vielfältige Vögelarten in Volieren und auch freilebend beobachtet werden. Werfen Sie zusammen mit uns einen Blick in ihre Welt...

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RUDERFÜSSERPelecaniformes

KORMORANPhalacrocorax carbo

Die schwarzen Vögel mit markant türkisen Augen und gelber Verfärbung um den Schnabel treten in der Nähe von Flüssen und Wasserflächen auf, die ihnen genug Nahr- ung – Fische – bieten. Sie sind gute „Fischer“, und um die Beute zu holen, können sie sogar tauchen.

ROSAPELIKAN Pelecanus onocrotalus

Die Flügelspannweite des Rosapelikans erreicht bis zu 300 cm. Ein starker Schnabel und ein Luft-sack sind für ihn charak-teristisch. Die Nahrung besteht ausschließlich aus Fischen, die er meistens beim Schwimmen auf der Oberfläche fängt. Pelikane vereinfachen sich oft den Fischfang damit, dass sie als eine Gruppe zusammen die Fische in seichtes Wasser jagen.

KRAUSKOPFPELIKANPelecanus crispus

Krauskopfpelikane bil-den große Kolonien. Die größte befindet sich am Mikri Prspa See in Griechenland. Sie bauen Nester in der Form von einem Haufen aus Zwei-gen auf schwimmenden oder festen Inseln im Wasser.

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zu 300 cm. Ein starker

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Pelikane haben einen großen Luftsack, den sie zum Ziehen der Fische oder zum Trinken vom Wasser nutzen. An heißen Sommertagen dient ihnen als ein Lüftungssystem der Luftsack.

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SCHREITVÖGELCiconiiformes

ROHRDOMMELBotaurus stellaris

Die Rohrdommel lebt sehr versteckt. Falls sie bedroht ist, nimmt sie eine Pfahlstellung mit dem Schnabel nach oben ein, und dank ihrer tar-nenden Verfärbung ist sie am Ort ihres natürlichen Auftretens fast unsichtbar. Die Anwesen-heit der Männchen wird während der Balz durch dumpfe Balzrufe verraten.

ZWERGDOMMELIxobrychus minutus

Bei der Zwergdommel handelt sich um den kleinsten Vertreter der Reiher, die auf dem Ge-biet der Tschechischen Republik leben. Die Win-terzeit verbringt sie auf dem Gebiet von Äquatorialafrika. Sie gehört zu den stark bedrohten Vögeln. Sie kann am häufigsten im Rohrdic-kicht betrachtet werden, wo sie sich geschickt bewegt.

WEISSSTORCHCiconia ciconia

Zum typischen Verhal-ten der Störche gehört das Klopfen mit dem Schnabel, das der Be-sucher im Zoo in der Nähe des Steinernen Sees (Kamenný ryb-ník), wo die Störche nisten, hören kann. Diese Vogelart gehört zu den Zugvögeln. Die Schwärme, die am Ende des Sommers wegflie-gen, zählen Hunderte von Einzeltieren.

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Neben der Aussichtsstelle des Steinernen Sees befindet sich eine verwachsene Eiche, auf dessen Gipfel der Storch ein Nest hat. Hier können Sie die Störche über das ganze Jahr beobachten. Zu den Hauptgründen, dass die Störche in unserem Zoo das ganze Jahr auftreten, gehört eine Störung der Migrationsfähigkeit des erwach-senen Storchenpaars und das ausreichende Vorhandensein von Futter. Die aufgezogenen Jungtiere fliegen jedes Jahr an die Win-terstelle mit dem „wilden Paar“ aus den nahegelegenen Zaječice.

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WEISSER LÖFFLERPlatalea leucorodia

Für Löffler ist der Schna-bel in Löffelform charak-teristisch, mit dessen Hil-fe er den Schlammboden von seichtem Wasser abtastet. Die Schwärme von Löfflern fliegen in langen Reihen oder sie bilden eine Formation in Form des Buchsta-bens V. Bei Migrationen lassen sie sich nicht durch einen warmen Luftstrom forttreiben.

WALDRAPPGeronticus eremita

Der seltene schreitende Vogel aus der Familie der Ibisse hat nach Fossilien-funden schon vor 1,8 Mil-lionen Jahren Westasien, den Norden Afrikas und den Süden Europas bewohnt. Jetzt ist er am Rande des Aussterbens.

NACHTREIHER Nycticorax nycticorax

Der Nachtreiher gehört zu den am meisten verbreite-ten Vertretern der Reiher. Er hat ein hervorragen-des Sehvermögen, dank dessen er seine Beute auch im Dunkeln registrieren kann. Sein wissenschaftlicher Name lateinischer Herkunft bedeutet in der Übersetzung „Nachtrabe“, und er ist wahrscheinlich wegen seiner deutlichen heiseren Stimme ent-standen.

KUHREIHERBubulcus ibis

Im Unterschied von den anderen Reihern, die sich in der Mehrheit von Fischen ernähren, hat der Kuhreiher eine andere Speisekarte und eine besondere Art und Weise des Fangens von Nahrung. Er ernährt sich vor allem von Insekten, die in der Nähe von weidenden Kühen oder bei wilden Tieren auftreten. Außer Insekten fängt er auch Frösche, Mäuse und Reptilien. Er fliegt auch auf das Gebiet der Tschechischen Republik, baut hier aber nur sel-ten seine Nester.

von seichtem Wasser

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Vogel aus der Familie der

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FLAMINGOSPhoenicopteriformes

ROSAFLAMINGOPhoenicopterus ruber roseus

Die zahlreichen Gruppen der Flamingos bewohnen ausgedehnte Lagunen und Seen. Der Paarung geht eine Massen-strömung voran. Die nachfolgende Einrichtung von Nestern erfolgt auf tönernen Bauten aus Kegelform, die die Einzeltiere mit dem eigenen Schnabel bauen.

KANADAGANSBranta canadensis

Ursprünglich waren die Kanadagänse aus Nord- amerika für Verschönerungszwecke nach Europa eingeführt wor-den. Sie sind sehr anpassungsfähig, und nur wegen ihres eleganten Aussehens werden die von ihnen verursachten Schäden toleriert, die sie z.B. in Stadtparks anrichten. Denn ihr Appetit macht auch nicht vor Dekorierungspflanzen halt.

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GÄNSEVÖGELAnseriformes

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ROTHALSGANSBranta ruficollis

Ab dem Jahre 2007 gehört sie zu den bedrohten Tierarten. Ihre Nistplätze befinden sich im kalten Klima der Tundren im Nor-den von Sibirien. Im Win-ter wandern die Rothalsgänse nach Südosteuropa. Rothalsgänse werden oft zur Verschönerung gehalten.

KRICKENTE (auch KRIEKENTE)Anas crecca crecca

Die Krickente ist die klein- ste europäische schwim-mende Ente. Sie gehört zu den Zugvögeln, die vor allem im Bereich des Mittel- meers überwintern. Sie gehört zu den besten Fliegern unter den Enten. Sie ist vor allem in der Morgen- und der Abenddämmerung aktiv, und während der Mittagszeit schläft sie üblicherweise.

KNÄKENTEAnas querquedula

Die Knäkente ist viel selte-ner als die Krickente. Sie nistet auf dem Gebiet der Tschechischen Republik und zieht hierher, aber ihre Anzahl nimmt wegen der Änderung der Umwelt schnell ab. Im Frühling tritt sie in der Regel im Mittelmeerraum auf, den Winter verbringt sie in.

SCHNELLENTEBucephala clangula

Die kleine Tauchente bewo-hnt nördliche Gewässer und überwintert in Gebieten mit milderem Klima einschließ-lich des Gebietes der Tsche-chischen Republik.

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zu den Zugvögeln, die vor

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ZWERGSÄGERMergellus albellus

Die größte Verbreitung haben die Zwergsäger in den Niederlanden und im Bereich der Ostsee. In den Schwärmen tre-ten oft nur ein oder zwei männliche Einzeltiere auf. Im Winterkleid ist das Einzeltier eine der widerstandsfähigen Enten.

STREIFENGANS oder INDISCHE GANS Anser indicus

Aus den Steppenseen der Hochebenen von Zentral-asien in einer Höhe von 4000 bis 5000 m über dem Meeresspiegel verzieht

sich die Streifengans in die niedriggelegenen Sümpfe von Nordin- dien. Im Zug fliegen sie in der Formation des Buchstabens V, und in

der Führung wechseln sie sich alle 4 - 5 Minuten ab.

GRAUGANSAnser anser

Die Graugans ist eine der Vorfahren der Hausgans. Am liebsten frisst sie die grünen Teile der Pflanzen.

Weil sie kein perfektes Verdauungssystem hat, kann sie die Nähr- stoffe aus den Pflanzen nicht ausreichend nutzen. Sie muss deshalb eine erhebliche Menge der Nahrung zum Sichern der lebenswichti-gen Stoffe weiden.

BRANDGANS (FUCHSGANZ) Tadorna tadorna

Unter den Halbgänsen ist die Brandgans die kleinste Art. Den in Kon-trastfarben - schwarz und weiß - verfärbten Körper ergänzt ein auffällig roter Schnabel, auf dem bei Männchen ein auffälliger Schnabelhöcker ist. Die Weib-chen bauen die Nester in unterirdischen Höhlen, am häufigsten in

Bauen, zum Beispiel in Fuchsbauen. Daher also ihre (im Deutschen alte) Bezeichnung „Fuchsganz“.

Anser anser

Am liebsten frisst sie die

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Anser indicus

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ROSTGANSTadorna ferruginea

Die auffällig gefärbte Gans wurde wegen ihrer Schönheit schon im alten Ägypten und im alten Griechenland gehalten. Was ihren Nestbau bet-rifft, so ist sie relativ anpassungsfähig. Für ihre Nester benutzt sie Felsspalten, Höhlen, Hohlräume von Bäumen und verlassene Ne- ster von Raubvögeln.

MANDARINENTEAix galericulata

In China, wo die Manda-rinenten am häufigsten auftreten, sind diese klei- nen Enten ein Symbol der unsterblichen Liebe und des ehelichen Glücks. Sie werden oft auf verschiedenen deko-rativen Gegenständen abgebildet. Dank ihrer wunderschönen Fär-bung, die vor allem bei Männchen in der Brutzeit auffällig ist, wird sie meistens in Parks gehalten.

HÖCKERSCHWANCygnus olor

Er ist fast in der ganzen Welt verbreitet, inklusive des Gebiets der Tsche-chischen Republik, wo er Wasserflächen und deren Umgebung bewohnt. Seit die Menschen aufgehört haben, diese Vögel zu verfolgen, hat sich ihre Anzahl vergrößert. Interessant sind ihre Liebesspiele, wenn das Männchen seinen Hals um den Hals des Weibchens schlingt. Danach taucht das Weibchen unter das Wasser, so dass man nur seinen Kopf und seinen Hals sehen kann, danach befruchtet das Männchen es.

SPIESSENTEAnas acuta

Ihre Heimat haben die Spießenten in nordischen Gebieten. Im Winter zie-hen sie nach Mittel- und Westeuropa, in die Um-gebung des Mittelmeers oder bis ins tropische Afrika. Sie nisten auf Seen im Tiefland oder in Steppen, aber auch in der Tundra und in den Bergen.

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REIHERENTEAythya fuligula

Ein gemeinsames Merk-mal der Reiherente und der Moorente ist, dass sie für die Nahrung tau-chen können. Die Rei-herente kann bis in die Tiefe von 5 m tauchen, wo sie als Nahrung kleine Weichtiere oder Wasserinsekten findet.

MOORENTEAythya nyroca

Die Moorente ist die kleinste Tauchente. In-folge des Verlustes ihres Biotops wurde sie auf die Liste der bedrohten Tierarten eingetragen. Sie braucht viel Raum für ihre ständigen Akti-vitäten. Moorenten leben in Paaren oder sehr kleinen Gruppen.

KOLBENENTENetta ruffina

Kolbenenten bilden oft gemeinsame Scharen mit Reiherenten und Tafel- enten auf Süßwasserflä-chen. Für Männchen ist ein längeres Gefieder auf dem Kopf, den es optisch vergrößert, typisch.

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kleine Weichtiere oder

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ein längeres Gefieder auf

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RAUBVÖGELFalconiformes

Die Raubvögel sind von allen Vögelarten die perfektesten Raubtiere. Ein typisches Zei-chen der meisten von ihnen ist ein auffälliger Haken und scharfe Ränder des Schna-bels. Die Nahrung der Falken- artigen besteht ausschließlich aus Fleisch.

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ROHRWEIHERCircus aeruginosus

Rohrweiher bevorzugen eine offene Landschaft und nisten immer in der Nähe des Wassers. Während der Balz führen die Männchen Akroba-tenkunststücke vor, wobei sie hoch in den Himmel steigen, und dann fliegen sie nach unten zu ihren Weibchen. Im Winter ziehen sie nach Südeuropa oder nach Afrika.

SEEADLERHaliaeetus albicilla

Der Seeadler gehört zu den größten euro-päischen Raubvögeln. Seine Flügelspann- weite kann bis zu 2,5 m erreichen. Seeadler nutzen wiederholt ihre Nester, obwohl sie in verschiedenen Jahren einige Nester wech-seln können. Jedes Jahr bauen sie ihr Nest weiter. So entstehen Bauten, die bis zu 2 m groß und einige hundert Kilo schwer werden können. Diese Weise haben sie mit einigen anderen Falkenartigen ge- meinsam, zum Beispiel mit dem folgenden Steinadler.

STEINADLERAquila chrysaetos

Der robuste Raubvogel fliegt bei der Suche nach der Nahrung hoch über der Erde. Eine gute Sehkraft ermöglicht es ihm, seine Beute auch auf eine große Entfernung zu sehen. Nachdem er seine Beute gefan-gen hat, zerteilt er sie mit seinem kräftigen Schnabel an einer erhöhten Stelle.

STEPPANADLER Aquila nipalensis

Der Steppenadler gehört zwischen die mit-telgroßen Adler mit einer Flügelspannweite von bis zu 190 cm. Er bewohnt unbewaldete Ebenen, Halbwüsten und Savannen. Seine Nester baut er auf Anhöhen. Er ist ein belieb-ter Falknerraubvogel. In Zentralasien wird er für die Jagd von Antilopen, Füchsen und von Wölfen verwandt.

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weite kann bis zu 2,5 m erreichen. Seeadler

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RIESENSE ADLERHaliaeetus pelagicus

Der Riesenseeadler ist einer der größten Adler des Planeten. Die weiblichen Einzel-tiere, die meist größer als die männlichen Einzeltiere sind, können eine Flügelspann-weite von bis zu 280 cm haben. Eine der Varianten der Namen dieses Adlers ist „Kamtschatkaadler“. Diese Bezeichnung kommt von dem Ort seiner größten Verbrei-tung, was die Halbinsel Kamtschatka ist.

BARTGEIERGypaetus barbatus

Der Nistort der Bartgeier sind felsige Klippen in Hochgebirgen. Genauso wie die Geier er-nähren sie sich von Aas, und sie haben die Fähigkeit, auch sehr harte Knochen auseinan-derzubrechen. In der Natur erfüllen sie eine quasi Sanitäraufgabe, ihr Spitzname ist daher „der Säuberer der Alpenweiden“. Dank seines Metabolismus und der Stärke seiner Magen-säfte ist der Bartgeier imstande, alle Proteine, Fette und Mineralien aus seiner speziellen Nahrung – den Knochen - herauszulösen.

WEISSKOPFGEIERGryps fulvus

Im Unterschied zu den meisten Raubvögeln ha-ben die Geier einen lan-gen Hals. Der Grund ist die Möglichkeit, so weit wie möglich in das Aas,

von dem sie sich ernähren, hineinzugelangen. Die Geier verbringen die Nächte auf Felsspitzen oder auf Gesimsen in Gruppen von ca. 30 – 40 Einzeltieren. Ihren Nachtplatz verlassen sie am Morgen, sobald sich die Luft erwärmt und sich Auftriebsluft bildet, die die Geier für den Flug und das Segeln nutzen.

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Adler des Planeten. Die weiblichen Einzel-

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HÜHNERVÖGELGalliformes

GOLDFASAN GOLDFASAN Chrysolophus pictus

Die Heimat des Goldfasans sind ursprün-glich Wälder und Gebirgsgebiete des westlichen Chinas. Als jagdbare Gattung wurde der Goldfasan aber auch in einer Reihe von anderen Ländern ausgesetzt. Zur Paarzeit lockt das männliche Einzel-tier das weibliche Einzeltier durch seine Stimme an. Es folgt ein Hochzeitstanz, bei dem das männliche Einzeltier um seine Partnerin kreist, mit den Flügeln schlägt und seien Federn zeigt.

BLAUER PFAU Pavo cristatus

Wegen seiner Schön-heit wird der blaue Pfau schon über 3000 Jahre lang gehalten. Aus seiner ursprünglichen Heimat, Indien und Sri Lanka (Ceylon), hat er sich über die ganze Welt verbreitet. Bei einem Spa-ziergang durch unseren Zoo können Sie die Pfaus am häufigsten bei dem Verwaltungsgebäude und bei der Ausstellung der Wölfe beobachten.

ROTHUHNAlectoris rufa

Die Herkunft des Rot- huhns ist im Gebiet des südlichen Frankreichs, Korsikas und Spaniens. Gegenwärtig wird es in menschlicher Pflege

gehalten und in die freie Natur in dem größten Teil von Europa ausgesetzt.

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KRANICHEDie gemeinsamen Merkmale der Kranich sind ein langer Hals und lange Beine. Die Besonderheit dieser ist die vollständige Behaarung der Schwungfedern, dank deren sie während der Zeit, wenn ihnen neue wachsen, nicht zu fliegen imstande sind. Bei den großen Arten ereignet sich dies alle zwei Jahre. Die Anatomie der Kraniche ist interessant durch eine lange, in eine Schlinge gelegte Luftröhre, die sich in dem hohlen Kamm des Brustknochens befindet. Es handelt sich um ein Resonanzorgan, dank dem die Trompetenstimmen der

Kraniche weit hörbar sind.

KRANICHE

KRANICHVÖGELGruiformes

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1 Zunge, verbunden mit einem zweigeteilten Zungenbein2 Kehlkopf mit epiglotis3 Luftröhre4 Luftröhre, die sich in dem hohlen Kamm des Brustknochens befindet 5 Lungen6 Kamm des Brustknochens7 Brustknochen

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WEISSNACKENKRANICH Grus vipio

Der Weißnackenkranich gehört zu den vom Aussterben bedrohten Arten. Infolge der Austrocknung der Sümpfe verliert er seine natürlichen Nistgebiete. Sein Vor-kommen in der freien Natur wird auf nur noch 5000 Einzeltiere geschätzt.

NONNENKRANICH oder SIBIRISCHER KRANISCH Grus leucogeranus

Die Jagd entlang der Migrationstrassen und die Vernichtung der natürlichen Um-gebung bedroht die Population dieser Vögel. Insbesondere die Nistplätze in den nördlichsten Teilen von Russland, wo eine Regenerierung der Landschaft nur sehr langsam erfolgt, sind sehr leicht zerstört.

MANDSCHURENKRANICHGrus japonensis

Der Mandschurenkranich ist die zweitgrößte Kranichart, die in den Gebieten von Ostasien lebt, und sie ist für die örtlichen Bewohner das Symbol des Glücks und der Treue. Im Taoismus ist er das Sym-bol der Langlebigkeit und der Unsterblichkeit. Interessant ist auch der rot gefärbte Scheitel, der sich in dem Falle einer Erregung des Kranichs in eine hellrote Farbe ändert. Auch der Mandschurenkra-nich gehört zu den stark vom Aussterben bedrohten Arten.

JUNGFERNKRANICHAnthropoides virgo

Der Jungfernkranich gehört zu den klein-sten Kranichen. Er hat im Unterschied zu den sonstigen Arten der Kraniche einen ganz gefederten Kopf. Seine Lebensumge-bung sind die Steppen, er wird aber auch häufig in der Nähe von Flüssen, Seen und Sümpfen gesichtet. Er überwintert in Afrika und in Indien. 81

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Regenerierung der Landschaft nur sehr

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KRANICH (GRAUER oder EURASISCHER KRANICH) Grus grus

Der graue Kranich oder eurasische Kranich tritt auch auf dem Territo- rium der Tschechischen Republik auf, wo er ungefähr ab Mitte April nistet. Paare wählen sich für den Bau von Nestern überflutete Gebiete, Moore oder Sümpfe mit seltener Baumbe-wachsung aus. Sehr gerne haben sie Moorgebiete. In seinem Gebiet hält er sich über den ganzen Sommer auch mit den Jungtieren auf. Im September fliegen die Kraniche zusammen in das Winterlager. Wenn sie dann im beginnenden Frühlingszug zurück zum Nisten einfliegen, halten sich die Jungtiere außerhalb des Territoriums des erwachsenen Paars auf, in dem sie schon nicht mehr geduldet werden.

DAS PURPURHUHN Porphyrio porphyrio

Der Körper des Purpur-huhns ist vom purpur-blau-em Gefieder geschmückt. Obwohl sein Flug sehr unbeholfen ist, kann das Purpurhuhn große Entfer-nungen überwinden. Purpurhühner sind gute Schwimmer, obwohl sie keine Schwimmhäute an den Füßen haben. Oft bringen sie die Nahrung mit dem Fuß direkt in den Schnabel, selten frisst es vom Boden.

Burhinus oedicnemus

Die großen hellen Beine und die schwefel-gelben Augen des Triels sind auffällig. Er bewegt sich meisten auf dem Boden in ei-ner gekauerten Stellung, oft bleibt er stehen und bleibt regungslos auf einer Stelle. Er ist sehr scheu. Von den nördlich gelegenen sehr scheu. Von den nördlich gelegenen Nistplätzen zieht er im Winter in wärmere Gebiete um.

Boden.

TRIELBurhinus oedicnemus

REGENPFEIFERARTIGECharadriiformes

Obwohl sein Flug sehr

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Nahrung mit dem Fuß direkt in den Schnabel, selten frisst es vom

gelben Augen des Triels sind auffällig. Er

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Moorgebiete. In seinem Gebiet hält er

mit den Jungtieren auf. Im September

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SÄBELSCHNÄBLERRecurvirostra avosetta

Säbelschnäbler sind Vö-gel mit langen Flügeln, die die Größe eines Raben erreichen. Sie treten in Europa und in Asien auf. Zum Teil sind es Zugvögel, meistens ziehen sie nach Nordaf-rika, aber in Spanien oder in England werden sie ganzjährig beo-bachtet. In der Tschechischen Republik können die Säbelschnäbler in der Zeit vom April bis zum September gesehen werden. In der Mulde von České Budějovice (Budweis) wurde ein regelmäßiges Nisten dieser Vögelart bemerkt. Ein charakteristisches Zeichen des Säbelschnäblers ist sein großer, langer nach oben gebogener Schnabel.

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TAUBENColumbiformes

PERLHALSTAUBEStreptopelia chinensis chinensis

Von Indien bis zum südlichen China tritt die Perlhalstaube gewöhnlich in der Nähe von Menschen in den Gebieten von Vor- orten, in Parks, Gärten und Wäldern auf. Die Perlhalstauben leben im Paar oder als Mitglied verschieden großer Gruppen.

TURTELTAUBEStreptopelia turtur

Die Turteltaube nistet auf dem Gebiet von Europa bis zu Sibirien. Im Winter zieht sie ans Mittelmeer und zum Teil nach Afrika. Die Turteltaube ist sehr scheu, und in der freien Natur kann sie relativ selten gesehen werden. In der Brützeit bewacht sie sorgsam ihr Gebiet, und gegenüber den Einzeltieren der eigenen Art ist sie sehr aggressiv.

PALMTAUBEStreptopelia senegalensis

Außer in den Gebieten des subsaharischen Afri- kas, wo die Palmtaube die am häufigsten auftre-tende Art der Tauben ist, ist sie auch auf den Kanarischen Inseln und vom östlichen Mittelmeer bis nach Indien verbreitet. Ähnlich wie die anderen Tauben leben die Palmtauben in monogamen Paaren, selten in größeren Gruppen.

Die Perlhalstauben leben im Paar oder

Die Turteltaube nistet auf

bis zu Sibirien. Im Winter zieht sie ans Mittelmeer

Die Turteltaube ist sehr

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SCHWARZKOPFEDELSITTICHPsittacula himalayana

Der Schwarzkopfedelsit-tich lebt in Bergwäldern vom östlichen Afghanis- tan bis zum nördlichen Indien, Assam und Nepal. Der Schwarzkopfedelsit-tich tritt auch bis zu einer Höhe von bis zu 3800 m über dem Meeresspiegel auf.

CHINASITTICHPsittacula derbiana

Der Chinasittich hat sei- nen wissenschaftlichen zweiten Namen von Ed-ward Stanley, dem 13. Grafen von Derby, erhal-ten. Chinasittiche bewo-hnen die Wälder von China und Tibet in Höhen

von bis zu 4000 m über dem Meeresspiegel; sie leben in Schwär-men und bilden hier monogame Beziehungen. Die Population der Chinasittiche ist vor allem durch die gesetzwidrige Jagd bedroht.

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PAPAGEIENPsittaciformes

tich tritt auch bis zu einer

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HABICHTSKAUZ oder URALKAUZ Strix uralensis

Die größte Verbreitung des Habichtskau-zes (oder Uralkauzes) ist Sibirien. In unseren Breitengraden ist sein Auftreten äußerst selten. Er ist sowohl in der Nacht, als auch am Tag aktiv. Bei der Jagd nutzt er sein hervorragendes Gehör, dank des-sen er seine Beute fangen kann, auch wenn sie unter dem Schnee verborgen ist.

WALDKAUZStrix aluco

Der Waldkauz nistet am häufigsten in Hohl- räumen von Bäumen, selten in einem Nest von anderen Raubvögeln und eines Ge-bäudes. Mit Vorliebe siedelt er sich auch in großen Vögelhäuschen an. Er bewacht aufmerksam die gelegten Eier, später die ausgeschlüpften Jungtiere, und die weib-lichen Einzeltiere sind imstande, etwaige unwillkommene Besucher, einschließlich von großen Tieren und des Menschen, an- zugreifen.

BARTKAUZStrix nebulosa

Der Bartkauz gehört zu den größten Eulen. Die Gesichtsmaske ist unten von weißen Federchen, die wie ein Bart aussehen, eingesäumt. Daher kommt

sein Name „Bärtiger“. Zum Leben in kalten Bedingungen befähigt ihn die Tatsache, dass er imstande ist, in tiefen Schichten von Schnee zu jagen. Er kann eine feste Eiskruste, die auch einen erwachsenen Menschen aushalten würde, durchbrechen.

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HABICHTSKAUZ oder URALKAUZ

EULENStrigiformes

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SCHLEIEREULETyto alba

Die Schleiereule gehört auf dem Territo- rium der Tschechischen Republik um eine stark vom Aussterben bedrohte Tierart. Im Vergleich mit den anderen Arten der Eulen hat sie eine schnellere Verdauung, und so verarbeitete sei mehr Nahrung, als insbesondere die Nagetiere. Die Schlei- ereule jagt durch Überfälle von einer Aus-sichtsstelle oder aus einem tiefen Flug. Zur Jagd sucht sie sich oft den Rand von Straßen mit dichtem Gras aus.

SPERBEREULESurnia ulula

Die Sperbereule ist Tag und Nacht aktiv. Sie kann viel größere Beute fangen, als sie selbst groß ist. Im Flug ähnelt sie einem Kranich. Dank dessen hat sie sich die englische Bezeichnung „Northern Hawk Owl“ („Nördliche Kranicheule“) ver- dient.

SCHNEE-EULE Nyctea scandiaca

Die Schnee-Eule tritt am häufigsten in den Tundren und den Ebenen im nördlichen Teil von Europa, Asien, Grönland und von Kanada auf. Sie ist an die kalten Bedingungen angepasst. In dem Winter ist sie während der Morgen-dämmerung und während der Abenddäm-merung aktiv, im Sommer ist sie auch am merung aktiv, im Sommer ist sie auch am Tage aktiv.

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RAUFUßKAUZAegolius funereus

Der Raufußkauz ist eine mittelgroße Eule, die tiefe Wälder bevorzugt. Er kann nur sehr selten beobachtet werden. Der Rau-fußkauz ist nur in der Nacht aktiv, und ihre stimmlichen Äußerungen können während einer ruhigen Nacht bis auf eine Entfer-nung von bis zu 3 km gehört werden. Rau-fußkauze nisten in Nordosteuropa, selten treten sie in den höheren Gebieten von Mitteleuropa auf, auf dem Territorium der Tschechischen Republik nisten sie beson-ders im Böhmerwald (Šumava).

SPERLINGSKAUZGlaucidium passerinum

Der Sperlingskauz ist die kleinste Art der eu-ropäischen Eulen. Er ist so vertrauensselig, dass er einen Menschen sich bis in seine unmittelbare Nähe annähern lässt. Wenn er sich aber bedroht fühlt, zögert er nicht, auch einen Menschen anzugreifen, ohne Rücksicht auf seinen kleinen Wuchs. Die größte Verbreitung des Sperlingskauzes in unseren Breitengraden ist im Böhmer-wald (Šumava) und im Gratzener Bergland (Novohradské hory). Er kann jedoch auch in den südlichen Teilen der Tschechischen

Republik beobachtet werden, aber es handelt sich dennoch um eine stark bedrohte und besonders geschützte Tierart.

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STEINKAUZAthene noctua

Der Steinkauz, nach seinem wissenschaftli-chen Namen die Eule der Athene – d.h. die Eule der Göttin der Weisheit -, war die am meisten verbreitete Art der Eulen, die auf dem Gebiet der Tschechischen Republik aufgetreten ist. Heute ist sie in einem kriti-schen Zustand und vom Aussterben bedroht. Sie jagt üblicherweise in der Abenddämme-rung, vor allem Wühlmäuse. Sie nistet in Hohlräumen von Bäumen. Steinkauze bilden ständige Paare, und ähnlich wie andere Eu-len, sitzen auf den Eiern nur die weiblichen Einzeltiere, und das männliche Einzeltier be-sorgt die Nahrung. Die Aufgabe des männlichen Einzeltiers ist auch die Verteidigung des Territoriums.

UHUBubo bubo

Der Uhu ist fast in ganz Eu-ropa, in dem bedeutend-sten Teil von Asien sowie in Nordwestafrika verbrei-tet. Er ist ein Nachtjäger in einem großen Revier, das zur Zeit des Nistens bis 15 km um das Nest herum groß sein kann. Die weiblichen Einzeltiere der Uhus sind schwerer als die männlichen Einzeltiere, und sie ha-ben auch eine größere Spannweite der Flügel.

ZWERGOHREULEOtus scops

Die Zwergohreule ist die zweitkleinste Eule, die auf dem Gebiet der Tschechischen Re-publik auftritt. Ihr Nisten ist hier eine Selten-heit, für den Winter fliegt sie in den Süden. Sie ist ausschließlich ein Nachtvogel, sie

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Die Zwergohreule ist die zweitkleinste Eule, die auf dem Gebiet der Tschechischen Re-publik auftritt. Ihr Nisten ist hier eine Selten-heit, für den Winter fliegt sie in den Süden. Sie ist ausschließlich ein Nachtvogel, sie Sie ist ausschließlich ein Nachtvogel, sie Sie ist ausschließlich ein Nachtvogel, sie fängt Insekten einschließlich Spinnen.

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BLAURACKE (MANDELKRÄHE) Coracias garrulus

Die bunt gefärbte Blauracke lebt meistens allein, nur in Südeuropa lebt sie auch in Kolonien. Den tschechischen Namen „hajní“ („försterlich“) bekam sie wegen ihrer Position beim Lauern auf die Beute, sie sucht sich dabei erhöhte Stellen. Sie wurde am häufigsten beim Sitzen auf den Vogelscheuchen beobachtet, die auch Mandeln genannt wurden.

ERLENZEISIGCarduelis spinus

Beim Erlenzeisig handelt es sich um eine monoty-pische Art, d.h., dass sie keine Unterarten bildet. Der Erlenzeisig nistet vor allem in Nadelwäldern auf höheren Stellen auf einem ausgedehnten Gebiet in Europa. Der Erlenzeisig war seit Urzeiten eine will-kommene und einfache Beute und außer der heute nicht mehr vorstellbaren Nah- rungsquelle, wurde er auch ein beliebter Vogel für das Züchten im Käfig.

ROTSCHNABELSCHWEIFKITTAUrocissa erythrorhyncha

Die Heimat der Rotschnabelschweifkittas ist ein ausgedehntes Gebiet vom Himalaja über China bis nach Vietnam. Er gehört zu den deutlich lauten Arten. Ihr Stimmreper-toire ist sehr bunt, er kann sich auch als toire ist sehr bunt, er kann sich auch als Imitator zeigen.

BLAURACKE (MANDELKRÄHE)

RACKENVÖGELCoraciiformes

Mandeln genannt wurden.

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kommene und einfache Beute und außer

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BLAUELSTERCyanopica cyana

Die Blauelster ähnelt der allgemeinen Elster, sie ist aber kleiner und schlanker, und ihre Färbung ist unterschiedlich dank der blauen Farbe auf den Flügeln und dem Schwanz. Sie tritt in zwei getrennten Popu-lationen auf. Eine befindet sich in Europa, lationen auf. Eine befindet sich in Europa, und die zweite in Asien.

Die Natur in unserem Zoo bietet einer ganzen Reihe von frei lebenden Vögeln ein Rückzugsgebiet. Dazu gehören beispielsweise der Kleiber (Sitta europea), der Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla), der Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus), der Grünspecht (Picus viridis), der Grauschnäpper (Muscicapa striata) oder der Buntspecht (Dendrocopos major).

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Reptilien sind bewundernswerte Lebewesen. Außer der Antarktis bewohnen sie alle Kontinente. Ihre beliebte Umgebung sind tro-pische und subtropische Gebiete. Sie gehören zu den Kaltblütern, die keine Wärme durch den eigenen Organismus entwickeln kön-nen. Ihr Körper steifen verhörnten Schuppen oder Schildern. Die Jungtiere schlüpfen aus Eiern.

EUROPÄISCHE SUMPFSCHILDKRÖTE Emys orbicularis

Die europäische Sumpfschildkröte tritt am häufigsten in stehenden bilden Flussarmen oder in Fischteichen auf. Im Winter (ungefähr von Oktober bis April) überwintert sie am Boden, eingegraben in Schlamm. Die weiblichen Einzeltiere sind größer als die männlichen Einzeltiere, der Größenunterschied beträgt ca. 10 cm. Ihr Panzer ist dunkel mit gelben kleinen Flecken.

(KASACHISCHE) VIERZEHENSCHILD-KRÖTE Testudo horsfieldii kazachstanica

Die kasachische Vier-zehenschildkröte wird auch Steppenschildkröte genannt. Sie bewohnt trockene Landschaft mit teilweise steinernen Gebieten, aber auch lehmigen Untergrund. Kräftige Krallen und ein flächiger Panzer ermöglichen ihr, bis zu 2 m tiefe Höhlen zu graben, die ihr als Sicherheitsversteck vor Raubtieren und den unbeständi-gen Wärmeverhältnissen dienen.

GRIECHISCHE LANDSCHILDKRÖTE Testudo hermanni

Die griechische Land-schildkröte bevorzugt Steppenlandschaften, die mit Büschen bewachsen sind und wo viele Steine liegen, die ihr als Versteck dienen.

Reptilien sind bewundernswerte Lebewesen. Außer der Antarktis

REPTILIENReptilia

Jungtiere schlüpfen aus Eiern.

SCHILDKRÖTEN Chelonia

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SCHUPPENKRIECHTIERE Squamata

HARDUN oder SCHLEUDERSCHWANZ SCHLEUDERSCHWANZ Laudakia stellio

Typisch für den Hardun Typisch für den Hardun oder den Schleuder-schwanz sind scharfe Schuppen, die an den

Seiten des Kopfes angebracht sind. Ein Hardun erreicht eine Länge von höchstens ca. 35 cm. Seine beliebtesten Plätze sind felsige Ge-biete, steinerne kleine Mauern und Olivengewächs. Es handelt sich um eine wärmeliebende Tierart.

SCHELTOPUSIK oder PANZERSCHLEICHE Pseudopus apodus

Der Scheltopusik oder die Panzerschleiche ist die größte Art der Blind-schleichen. Die Schuppen des Scheltopusiks sind in kleinen Kreisen angeordnet. Im Unterschied zu Schlangen hat er Augen, die von Augenwimpern geschützt sind, und deswegen kann er zwinkern. Er sucht seine Nahrung, vor allem Insekten, auf der Erde, er kann aber auch verhältnismäßig geschickt klettern.

JEMENCHAMÄLEONChamaeleo calyptratus

Das Jemenchamäleon hat die merkwürdige Fähigkeit, seine Farbe zu ändern, was durch den Versuch begründet ist, mit der Um-gebung eins zu werden, aber auch mit den Gefühlen des Tieres. Jedem einzelnen Tier ist das Spektrum der Farben fest gegeben. Von Interesse sind auch die Augen, mit denen es seine Beute auf große Entfernung sehen kann, und gleichzeitig beherrscht er es, mit jedem Auge gleichzeitig zwei verschiedene Ziele zu beobachten. In der Natur sucht er sich trockene Stellen mit buschiger Bewachsung; die meiste Zeit verbringt er in Zweigen.

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Der Scheltopusik oder

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PFAUEIDECHSETimon pater

Die Vertreter der Pfauei-dechsen gehören zu den größten Echsen. Das Auf- treten der Pfaueidechsen wurde schon in einer Höhe von bis zu 2000 m über dem Meeresspiegel beobachtet. Sie bevorzugen trockene und stei-nige Plätze. Die Jungtiere haben eine braune Farbe, sie verfärben sich ungefähr nach zwei Monaten grün.

PERLEIDECHSETimon lepidus

Die Perleidechse sucht sich trockene buschige Plätze und wählt als Versteck ausgehöhlte Bäume oder Höhlen von Nagetieren. Sie kann schnell laufen, geschickt auf Bäumen springen, sogar auch hüpfen. Sie hat starke Krallen und Kiefern, mit der sie bei der Verteidigung spürbare Kratzungen und Bisse auch beim Menschen verursachen kann. Aus Kämpfen mit Katzen oder Hunden geht sie nicht selten als Sieger hervor.

GEFLECKTER WALZENSKINK Chalcides ocellatus

Der Gefleckte Walzenskink ist den ganzen Tag munter. Er fängt seine Nahrung meistens bei den Wurzeln von Bäumen. Meist fängt er Insekten oder kleine Echsen. Allgemein haben die Tiere aus der Gattung der Echsen gerne eine Neigung zur Verkleinerung der Endgliedmaßen, aber bei den Skinks ist dies besonders ausgeprägt. Die Skinktiere treten in ca. 800 Arten auf. Einige Arten legen bei der Vermehrung Eier, einige sind (wie z.B. der gefleckte Walzenskink) Lebendgebärende.

HUFEISENNATTERHemorrhois hippocrepis

Die Hufeisennatter, eine Rin-gelnatter, hat ihren Namen wegen der hufeisenförmi-gen Bemalungen auf ihrem Hinterteil erhalten. Sie sucht leere Plätze mit ausreichendem Sonnenlicht. Beim Beißen sondert

sie einen Giftstoff (Toxin) aus, der aber für einen gesunden Menschen keine Gefahr darstellt.

sich ungefähr nach zwei Monaten grün.

ausgehöhlte Bäume oder

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NORDAFRIKANISCHE DORNSCHWANZAGAMEUromastyx acanthinura

Die nordafrikanische Dorn-schwanzagame benutzt ihren kurzen, kräftigen und mit Schuppen gepanzerten Schwanz zum Schließen des Eingangs in ihre Höhle, um so etwaige ungebetene Besucher ab-zuschrecken. Sie benutzt ihn auch als Knüppel, und im Falle einer akuten Verteidigung vor einem Feind beißt sie auch.

AMURNATTERElaphe schrencki

Die Amurnatter kann sehr gut auf Bäumen und Büschen springen, wo sie kleine Vögel fängt. Einen bedeutenden Teil ihrer Nahrung bilden aber auch Vogeleier. Sie ist ein für die Zucht beliebtes Reptil, insbe-sondere ihres ruhigen Charakters, und sie ist für Terrarienanfänger geeignet.

SCHLINGNATTERCoronella austriaca

Die Schlingnatter hat ihren Namen deswegen erhalten, dass ihre Schuppen im Un-terschied von den Nattern der Gattung Natrix glatt sind. Als einzige Natter ihrer Gattung gebärt sie lebende Jungtiere. Bei einer Bedrohung verlässt sie die stinken-de Flüssigkeit aus der Kloake und beißt wütend.

ÄSKULAPNATTER Zamenis longissimus

Bei der Äskulapnatter han-delt es sich um die seltenste, bedrohteste und gleichzeitig längste Schlange, die auf dem Territorium der Tsche-chischen Republik auftritt. Entgegen ihrem (tschechischen) Namen lebt sie nicht auf Bäumen, aber sie sucht sich steinige Plätze mit Buschbewachsung, am Rande von Wiesen oder Waldschneisen, mit der Möglichkeit eines sicheren Verstecks. Diese Schlange ist auch von dem Wahrzeichen der Ärzte und der Apotheker bekannt.

längste Schlange, die auf

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TREPPENNATTERRhinechis scalaris

Die Treppennatter ist eine starke, ungiftige, aber auch einigermaßen beißende Schlange. Obwohl es sich um ein Landtier handelt, kann sie auch gut klettern. Sie hat deutliche dunkle längsmäßige Streifen, bei den Jungtieren treten Querstreifen auf, die die Form des Buchstabens H bilden.

KREUZOTTERVipera berus

Die Kreuzotter ist die einzige Art der Giftschlange, die auf dem Territorium der Tsche-chischen Republik auftritt. Sie ist sehr widerstandsfähig gegen Kälte. Von allen europäischen Schlangenarten ist sie am weitesten nach Norden verbreitet.

EUROPÄISCHE HORNOTTER (oder SAND- oder HORNVIPER) Vipera ammodytes

Die Europäische Hornotter gehört zu den giftigsten eu-ropäischen Schlangen. Die Wirkung des Giftes ist fast schlagartig. Mit dem Zubeißen zögert sie aber, sie entscheidet sich dazu nur im äußersten Falle. Ihr eigentlicher Name ist von dem ty-pischen Horn auf der Spitze ihrer Schnauze abgeleitet.

CHINESISCHE ROTBAUCHUNKE Bombina orientalis

Die Chinesische Rotbau-chunke schützt sich vor Raubtieren durch die Warnfärbung auf dem Bauch, sie sondert auch ein Hautsekret ab, das toxische Stoffe ent-

hält, die die Schleimhäute und die Augen eines etwaigen Feindes reizt.

Die Europäische Hornotter

AMPHIBIENAmphibia

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Die Welt der Reptilien und der Amphibien ist in die Ausstellungen in dem Objekt des Terrariums konzentriert.

Die Lehr- und Erlebnisprogramme bieten die Möglichkeit des unmittel-baren Treffens mit den gehaltenen Tierarten und eine fesselnde fach-liche Erklärung.

FISCHEOsteichthyes

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Beim Eingang in unseren zoologischen Garten sind auf dem Gang zwischen dem Noktuarium und dem Restaurant Tajga Aquarien mit einigen Arten von Süßwasserfischen aufgestellt. Hier sind zum Beispiel der gemeine Sonnenbarsch oder Kürbiskernbarsch (Nepomis gibbosus), der Aland (auch Orfe oder Nerfling genannt) (Leuciscus idus), der Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva) oder die Schleie (Tinca tinca).

WIRBELLOSEInvertebrata

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Die ständige Ausstellung der Wirbellosen ist Bestand-teil des Noktuariums. Hier können Sie Vertreter der Spinnenartigen beobachten, die Rostrote Winkelspinne (Tegenaria ferruginea) und ihr großes Spinnennetz, das mit einem Spinnenrohr been-det ist, in dem sie die meiste Zeit verbringt. Ein weiterer Vertreter der Spinnenartigen ist der Skorpion (Euscorpius tergestinus), der noch in den 80-iger Jahren des vergan-genen Jahrhunderts auch auf dem Territorium der Tsche-chischen Republik auftrat. Die merkwürdige Eigenschaft der Skorpione ist ihre Fähigkeit, im ultravioletten Licht einer bestimmten Wellenlänge zu „leuchten“. In der Aus- stellung des Noktuariums ist eine spezielle Beleuch-tung angebracht, so dass die „leuchtenden“ Skorpione besser zu beobachten sind. Zu den zahlreichsten Grup-pen der Insekten gehören die Ameisen. Drei kleine Insektarien geben Ihnen die Möglichkeit, in das Leben der

Kolonien der Ameisen der Gattung Myrmica einen Einblick zu nehmen. Im Areal unseres zoologischen Gartens finden Sie drei Insektenhäuser. Diese gewähren den verschiedensten Arten der Hautflügler einen Unterschlupf. Am häufigsten finden Sie hier die kleinen Bastler der Gattung der Trypoxylon (Grabwespen) und deren Parasiten - die blauen Goldwespen (Trichrysis cyanea). Vor allem in der Frühlingszeit nisten hier die einzelgängerischen Bienen der Gattung Osmia.

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Nicht nur den kleinsten Besuchern macht die Fahrt mit der Eisen-bahn auf dem Gelände eines Teils der Ausstellung Freude.

SAFARI EXPRESSDen Teil des Zoos, der Eurosafari genannt wird, kann man nur mit dem Safari-Express besichtigen. Sie können auf diese Weise wilde Tiere beobachten, die das Gelände von 30 Hektar bewohnen (siehe S. 13).

SCHMALSPURBAHN AMÁLKA SCHMALSPURBAHN AMÁLKA

SERVICE UND DIENSTLEISTUNGEN

WIR STELLEN UNSERE TIERE VOR Vom April bis September

können Sie bei den Gehegen von Kegelrobben, Braunbären, Magots und in der Voliere mit der Möglich-keit des Durchgangs, interessante Informationen über die einzelnen Tierarten bekommen. Bei den Rob-ben ist die Information zusätzlich mit dem Füttern der Robben verbunden. Die Robben können sogar von den Besuchern gefüttert werden.

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RESTAURANTS UND KIOSKS Angebot an Gerichten, Ge-tränken sowie angenehmer Erfrischung in Restaurants. Zwischen den Gehegen befindet sich ein Netz von Kiosks mit Fast Food und Souvenirs.

Eine ganze Reihe von Kletter-gerüsten, Rutschen, Wippen und Schaukeln macht den Spa- ziergang zwischen den Gehegen für die kleinen Besucher noch attraktiver. Zu den anlockenden Attraktionen gehören der Klet-terpark und der Kinderzoo.

KINDER IM ZOO

Attraktionen gehören der Klet-

Die Lernelemente sind eine amüsante Form, die Natur kennen zu lernen.

Informationstafeln bieten interessante Informatio-nen aus dem Reich der Tiere und Pflanzen. Die auf Baumstumpfe gestell-ten Bücher und die klei-nen Holzhäuschen brin-gen den Besuchern die Welt der Insekten näher, die auch ein untrennbar-er Bestandteil des Zoos sind.

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nen aus dem Reich der

Begleitende Veranstaltungen, die im Zoo stattfinden, sind vor allem an die Kinder gerichtet.

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Bei Kindern ist das Pferdereiten und Ponyreiten sehr beliebt. Diese Möglichkeit bietet das Pony-Rodeo.

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365 TAGE IM JAHR GEÖFFNET

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DAS JAHR IM ZOO

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FRÜHLING

Das Reich der Pflanzen und Tiere ist in einem Rausch, der bei jedem Schritt zu merken ist, er bildet eine einmalige Frühlingsatmosphäre. Bei den ersten Sonnenstrahlen bietet sich eine einmalige Möglichkeit eines Spaziergangs durch den Zoo.

Der Frühling ist die Zeit des größten Zuwuchses. Die höchste Anzahl der Jungtiere kann insbesondere in den Gehegen der Haustiere beobachtet werden.

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SOMMER

Die Tiere genießen voll die Sonne und das warme Wetter. Die Jungtiere wachsen, und es macht Spaß, ihr niedliches Tummeln zu beobachten. Die Zeit, in der der Zoo am meisten besucht wird, bietet nicht nur die Möglichkeit, die Tiere in deren attraktivster Zeit zu beobachten, sondern auch eine Reihe von begleitenden Dienstleistungen. Zum Beispiel finden die Fahrten mit dem Safari-Express auch abends statt.

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HERBST

Der zoologische Garten in den herbstlichen Farben bietet einen wunderschönen Anblick. Das Erlebnis wird noch intensiver, wenn man in der farbigen Umgebung einen schönen Hirsch betrachten kann.

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WINTER

Auch die Winterzeit im Zoo ist bezaubernd. Die meisten Tiere kom-men aus Gebieten, wo der Winter üblich ist, und deshalb sind sie an die winterlichen Bedingungen angepasst. Einige Tierarten sind so-gar aktiver als in der Sommerzeit. Einer von denen ist der Vielfraß.

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GEBURTSTAGSFEIER IM ZOO

Bei Geburtstagsfeiern von Kindern und Erwachsenen erleben Sie viel Spaß. Auf dem Programm steht ein Treffen mit Tieren und viele Wettbewerbe und Spiele. Überraschen Sie Ihre Familie oder Freun-de und bestellen Sie eine Feier im Zoo.

UNGEWÖHNLICHE ERLEBNISSE

SUCHEN SIE EIN ORT FÜR IHRE HOCHZEIT?

In der einzigartigen natürlichen Umgebung des Untererzgebir-gischen zoologischen Gartens Chomutov gibt es viele schöne Stellen. Auf dem 112 Hektar großem Gelände finden Sie malerische Nischen, vom Kastanienbaumgarten aus dem 17-ten Jahr-hundert, über den Steinernen See (Kamenný rybník) bis zum Areal des Altdorfs (Stará Ves). Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Sie können aussuchen. Um das Übrige kümmern uns wir.

FAHREN SIE MIT DER KUTSCHE

Eine Fahrt mit der Kutsche, die von Pferden gezogen wird, kann ein außergewöhnliches Erlebnis, nicht nur bei der Hochzeit, sondern auch bei anderen außergewöhnlichen Veranstaltungen sein.

111Mehr Informationen über die außergewöhnlichen Erlebnisse fi nden sie unter www.zoopark.cz in der Spalte Besucherservice (Návštěvnický servis).

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www.zoopark.cz

Unter der Adresse www.zoopark.cz finden Sie aktuelle Informati-onen zum Programm der begleitenden Veranstaltungen, über die Neuigkeiten bei den Tieren sowie über allgemeine Informationen zu Eintritt, Öffnungszeiten und zu den gehaltenen Tierarten, inklusive einer Fotogalerie und viel mehr.

Sie finden uns auch in dem sozialen Netz Facebook.com, wo wir außer den kommenden Ereignissen auch die Fotos von den vergan-genen Veranstaltungen und Fotos von neu geborenen Jungtieren veröffentlichen.

Vergewissern Sie sich selbst und werden Sie unsere Freunde.

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SOUVENIRS

Ein kleines Souvenir-Geschäft bietet ein großes Sortiment von Souvenirs mit der Zoo-Thematik. Ausgewählte Souvenirs finden Sie auch unter www.zoopark.cz in der Spalte Besucherservice Sie auch unter www.zoopark.cz in der Spalte Besucherservice (Návštěvnický servis)/Zooshop.

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MÖCHTEN SIE HELFEN?

ADOPTION VON TIEREN

Haben Sie ein Lieblingstier? Dann nutzen Sie die Möglichkeit, sich den Menschen anzuschließen, die gegenüber den Tieren nicht gleichgültig sind. Werden Sie Adoptiveltern! Auf der Website

www.zoopark.cz in der Spalte Adoption und Sponsoring finden Sie eine Liste der Tiere und Geldsummen, für die man eine Tierart adoptieren kann.

SPONSORING

Möchten Sie für die Zucht und Nahrung Ihres Lieblingstiers spenden und wollen keine festen Summen aus der Liste suchen? Sie können Sponsor werden.

Wir schätzen sehr auch kleine Geldsummen. Beim Interesse für die Adoption oder für Sponsoring stehen auf der Webseite www.zoopark.cz elektronische Formulare zu Verfügung, die Sie einfach aus-füllen und an uns senden können. Falls Sie alles lieber persönlich besprechen möchten, finden Sie uns im Verwaltungsgebäude in der Abteilung Sekretariat. Um einen problemlosen Ablauf der Besprechung zu sichern, vereinba-ren Sie sich bitte ein Treffen unter der Telefon-nummer 474 624 412.

Falls Sie für die Tierzucht im Zoo spenden und das Projekt der Rettung der bedrohten Tierarten auf die ein-fachste Weise unterstützen möchten, schicken Sie eine Spender-sms.

Schicken sie eine SMS in der Form

DMS PZOOan die Telefonnummer

87 777Eine DMS kostet 30 CZK.

Der Zoo bekommt 27 CZK davon. AUSFÜHRLICHE INFORMATIONEN FINDEN

SIE UNTER

www.zoopark.cz

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WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH!

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Der Gründer des Untererzgebirgischen zoologischen Gartens Chomutov, Beitragsorganisation (Podkrušnohorský zoopark Chomutov, p.o.) ist die

IN CHOMUTOV BEGEGNEN SIE DER GESCHICHTE BEI JEDEM SCHRITTDie meisten Chomutov-Touristen wissen, dass diese Stadt am Fuße des Erzgebirges Naturliebhaber und Sportler mit vielen Naturschön-heiten und Einzigartigkeiten wie dem Alaunsee (Kamencové jezero) oder dem Assigbachtaltal (Bezrutelalterliche Grundriss bewahrt, typisch für eine Marktstadt, und der ganze Platz des Ersten Mai beeindruckt vor allem durch Bürgerhäuser mit Bogengängen mit noch erhaltenen spätgotischen Zellengewölben. Das wertvollste Denkmal ist die Sankt-Katharinenkirche. Erbaut bei einer Kom-mende des Deutschritterordens Mitte des 13. Jahrhunderts, ist sie eine der ältesten frühgotischen Kirchen Mitteleuropas. Im Jahre 2000 wurde die Kirche nach mehr als 200 Jahren für die Allgemeinheit wiedereröffnet. Es finden in ihr Ausstellungen und Konzerte statt, und es ist möglich, sie im Rahmen einer Besich-tigung einer Ausstellung des Bezirksmuseums zu besuchen. Die angrenzende Kommende wurde unter der Herrschaft der Weitmühls zu einem Renaissanceschloss umgebaut; ab 1605 dann zu einem Rathaus, welche Funktion sie bis heute innehat. Sie birgt eine ein-zigartige Schatzkammer mit Renaissancemalerei, die Legende von zigartige Schatzkammer mit Renaissancemalerei, die Legende von

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STATUTARISCHE STADT CHOMUTOV

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Tobias darstellend. Die Dominan-te der Nordseite des Platzes ist der Stadtturm, der über die Stadt emporragt und einen herrlichen Ausblick bietet. Er wurde mehr-mals umgebaut, zuletzt im Jahre 1874 im neugotischen Stil. Der Turm grenzt an die gotische Dekanalkirche Mariä Himmelfahrt. Der ausdrucksstärkste Bau der Südseite des Marktplatzes ist die zweitürmige, frühbarocke Kirche des Heiligen Ignatz, erbaut vom italienischen Architekten Carl Lurag. Die Kirche ist Teil eines ausge-dehnten Gebäudekomplexes des ehemaligen Jesuitenareals. Den Ausbau dieses Areals initiierte Georg Popel von Lobkowicz, der Größte Burggraf des Böhmischen Königreiches. Neben bereits er-wähnter Kirche besteht das Areal aus dem Speichergebäude – nun-mehr die Stadtgallerie, aus dem Rennaissance-Arkaden-Innenhof, aus dem Gebäude des ehemaligen Jesuitenwohnheims, wo heute eine Bücherei ihren Sitz hat, und dem Gebäude des Jesuitengym-nasiums, das das Regionalmuseum beherbergt.Für jeden, der mit Interesse durch das historische Centrum Chomutovs spazieren will, liegt auf der Touristen-Website www.echomutov.cz eine Audioguide im Mp3-Format zum Herunterladen bereit; gegebenenfalls gibt es Abspielgeräte zum Verleih im örtlichen Informationszentrum, zu finden auf der Straße U Městských mlýnů.finden auf der Straße U Městských mlýnů.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Untererzgebirgischen zoologi- schen Garten und der statutarischen Stadt Chomutov besteht unter anderem in der Verknüpfung der begleitenden Veranstaltungen. Jedes Jahr betrifft diese vor allem traditionelle Feste.

Podkrušnohorský zoopark Chomutov, p. o.(Untererzgebirgischer zoologischer Garten Chomutov, Beitragsorganisation)

Přemyslova 259, 430 01 Chomutov, Tschechische RepublikTel.: +420 474 624 412E-mail: [email protected]

www.zoopark.cz

Tel.: +420 474 624 412E-mail: [email protected]

www.zoopark.cz

An der Produktion der Publikation beteiligte sich das Team der Angestellten des Zoos, benutzte Fotos kommen aus dem Archiv des Zoos.

MITFINANZIERT AUS DEM EUROPÄISCHEN FONDS FÜR REGIONALE ENTWICKLUNG

INVESTITION DER EUROPÄISCHEN UNIONIN IHRE ZUKUNFT


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