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Zoega über die geflügelten Gottheiten

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Zoega über die geflügelten Gottheiten Source: Rheinisches Museum für Philologie, 6. Jahrg. (1839), pp. 579-591 Published by: J.D. Sauerländers Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/41247563 . Accessed: 22/05/2014 15:28 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . J.D. Sauerländers Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Rheinisches Museum für Philologie. http://www.jstor.org This content downloaded from 91.229.248.128 on Thu, 22 May 2014 15:28:38 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Zoega über die geflügelten Gottheiten

Zoega über die geflügelten GottheitenSource: Rheinisches Museum für Philologie, 6. Jahrg. (1839), pp. 579-591Published by: J.D. Sauerländers VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/41247563 .

Accessed: 22/05/2014 15:28

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Zoega ilber die geflbgelten Gottheiten.

Vorwort des Herausgebers.

Unter den Zoegaschen Papicren, die sich in der kon. Bi- bliothek zu Kopenhagen besinden, ') find AuszHge aus Winckel- manns klon. ineli. auf 52 eng beschriebenen Bogenseiten und darin zu Th. l Kap. 1 die nachfolgenden eignen Bemerkungen. Ich theile sie, obgleich in den Mythologischen Briefen von Votz Winckelmanns ubereilte Vehauptung, day den Gottern in der Hltesten Zeit allgemein Flugel gogeben worden seyen, grund- lich widerlegt ist, auch im zweyten Theil die wirklich mit Flii- geln versehenen Gotter und Fabelwesen ausfichrlich genug ab- gehandelt sind, und obgleich diese Bemerkungen nur unter dem Lesen und Ausziehen hingeworfen und keineswegs zum Druck be- stimmt gewesen sind, vollstHndig und buchstHblich ubersetzt mit aus dem Grunde, well die Frage eine besondere Beruhmtheit erhalten hat, und es daher angenehm seyn wird zu sehen, wie einfach sie Zoega behandelte; auch ist darin manches Treffende enthal- ten, das noch nicht zu spHt kommt. Dsrings Abhandlung 6s 2lati5 imazinidus axuci V6tere8 1786, wiedergedruckt in desscn^ von WDemann herausgegebenen (^ounTientatt. 0ratt. P. 52- 85, ist besonders Hber den tropischen Ausdruck reichhaltig.

1) Es ist ein Irrthum wenn Hr. Raoul Rochette in semen 3Vlo- numents ine6it8 p. 315. 355. 411 aussert, datz diese Papiere mir uber- lassen worden seyen. Nur Abschriften oder statt deren Uebersetzungen, welche die Beschreibung alter in Rom und Italien zur Zeit besind- lichen Reliefe, auch vieler Statuen und anderer Arten der Monu- ments enthalten, besinden sich in meinen Handen ; Beschreibungen, die fur den gelehrten Gebrauch grotzentheils statt der Abbildungen dienen konnen , und was diese vorauS haben durch Genauigkeit und Kritie reichlich ersetzen.

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580 Zocga

Was ben Jupiter bes Orpheus lbey Ensed. Pi-acp. Ev. Ill, 9) betrifft, so ist bieser cm mystisches Wesen. ') Der Ju- piter Pluvius ist nicht cigentlich Jupiter, vielmehr bcr Genius bes Regens ober, wenn man will, Jupiter bctrachtet als Ge- nius bes Regens, mit FlHgeln, bie vielleicht auf ben Wind anspielen , bcr bas Wasser bringt. Das Trrcgwro? ^ll'F«5 bey Eurip. Alo. 261 (nicht 216) beutet nicht bic Schnelligkeit, son- bern bas Schattigc bes Orcus an. ̂ ) Der gcMgeltc Pluton bey PKilogtr. Io. II, 28 ist cm Irrthum, ba in bieser Stellc nicht von Pluton, sonbcrn von Plutos bic Rebc ist. Dionysus NK«5> Pans, lll, 19, schcint gerabc umgekehrt nicht gestugelt gcwesen zu scyn, well, wenn bic Statue bes PH«5 geflugelt gcwcsen wHrc, bic ErklHrung bes Pausanias Hbcrfiutzig schei- ncn wHrbc, ober wcnigstens in anbern Ausbrucken hittc abge- fatzt werbcn Mssen. Er sagt nicht, warum bic Statue geflk- gelt sey ; fonbern beutet nur ben Grund an , warum man ben Bacchus 3N«5, b. h. geflugelt nenne.^) Bacchus als Kind mit FlHgeln sehn wir Hbrigens auf zwey Basreliefcn im Girt- chen Vorghese. I?«^tt<f05 vno 7r«(>o55, Aesclz. Eumen. 1004, kann ein blos metaphorischer Ausdruck seyn, ohnc Flugel der

Anmerkungen des Hcrausgebers.

1) Diesen Orphischen Zeus vermuths ich schon in ber Figur an.einer ^Mhenischen Vase in Stackelbergs Grabern Taf. XV, 8, woruber ber Herausgeber sich bie Erklarung vorbehalt. Cin Schwan mit ausgebreite- ten Flugeln, bem Schlangenzeus gegenuber, beutet bas Element bes Nassers an. Dieselbe Vorstellung im Cadinet Pourwlc8 pl. 15 , wo zu bem Schwan ein Delphin unb Zeichen ber Vegetation hinzukom- men. Diese Vermuthung ist schon in bieser Zeitschrift IV, 480 aus- aesprochen.

2) So ttmnmfcht bey QSvatianui Cyneg. 347 Drctis mit fdjnMrjeit gitttgen ten @rbFreis* Vesper opacus geflugelt bet) (Btatiu$ Theb. VIII, 159; tie 9Ra#t, wic bet; (Suriptoe*, so bey 5lnjlop5«n^ Av. 694 fisXayonteQos, Sltittpater @tb. ep. 47 (tslccivyg Nvxios vno oxitQrj - nttQvyi. Virg. Aen. II, 360. VIII, 368.

3^ Dleselbe Bemerkung uber ben Psilar (wie jetzt mit Recht ge- schrieben wirb) in Sparta ist gemacht in ber Hallischen Litteratur Zei- tung 1834 Erg. Vl. S. 580, mit bem Zusatz, bah Pausanias, auf bergleichen aufmerksam, schwerlich unterlaffen ha'tte Flugel anzumer- ken, wenn bas Bilb sie gehabt hcitte.

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fiber bie geflilgelten Gottheiten. 58l

Pallas vorauszusetzen. ") Was bie Stellen fiber bie Talarien ber Pallas betrifft, so beweisen sie, bast bergleichen nicht ber Pallas fiberhaupt zukommen, sonbern ber Tochter bes Pallas. Autzerbem sittb Flugel unb geflugelte Talarien etwas ganzver- schiebenes. 06755. I, 96 ist kein Wort von Flkgeln. Wahr fibrigens ist es, basi bie Talarien ber Pallas mit benselben Worten beschrieben werben, als bie bes Hermes.

Im Homer erinnere ich mich keiner geflugelten Gottheiten ausser Iris, wclche ,ll. XI, 185 ̂voa/ir^ox genannt wirb. ^)

4) Eben so VohTH. 2 S.32 (l. A.). In benselben Eumeniben,wo Athene beschreibt, wie fie ben nie rastenben LaufvonTroasnachAthenge, nommen babe, inbem sie ben Busen ber Aegis im Winbe sausen lietz unb dieh Fuhrwerk bem bes unermublichen Gespanns (wo Muller nicht 7roli/oe5, gegen bas arg cntstellenbe ^co^oes, hatte aufgeben sollen) hin- zufugte, ist 7i?k(>lo^ «rk(i ausbrucklich hinzugesetzt, V. 382. Hier- burch bestaligt fich Zoegas Erklarung von //«^«csoe v/io Tr/^oex in berselben Tragobie.

N. Rhein. Mus. f. ̂ vhilolog. VI. 38

5) 3d) kann Vohen Tb. l. S. 143 ntcht beysttmmen, wenn er biefe Ausnahme nicht gelten lassen will , wegen bed ck«^«^e^ lux« 7l6^6t7l7t^, bad tm Hymnus auf Demeter mit ̂ vooTlre^o? verbunben ist. Wenn auch bie fpatern Dichter bie Irid wanbeln lassen (S- 153 ff), hort sie barum auf Flugel zu haben? Unb ist Her- med ober irgenb ein gefiugelter Gott in Bllbwerken immer, ober nicht vielmehr alle nur fehr selten wirklich fchwebenb wie im Fluge barge- stellt? Uebrigend ist wobl barauf zu achten, bah gerabe nur bie Bo- thin bad Zeichen ber fchnellen Bewegung bey Homer fuhrt. Offenbar lag ed also nah, ed auf ben Hermes uberzutragen, ber in ber Obyssee thre Stelle vertritt. 3m Schilbe bed Herakled (220) hat Perseud zu seiner weiten Bahn geflugelte Sohlen; vom Hermed, wie Eratosthened (Gad28lel-. 23 vgl. Votz Th. 1 S. 89) nnt Recht sagt: benn batz sonst auch bie Nymphen ober Athene ihn mit Helm unb Sohlen audrusten, schlietzt bietz nicht aud. Unb ed bebarf kaum einer Erinnerung , bast ber Dichter ^vt7o6^r« 7l^z« nennen konnte, wad ber Kunstler ald Futzflugel behandelte Wenn nun in ber Obyssee ambrosische golbene Sohlen ben Boten Hermed uber Meer unb Lanb tragen, mit ber Schnelle bed Winbed, fo ist ber Uebergang zu Flugelschuhen wie von selbst gegeben, wenn qleich bieselben Sohlen in ber Obyssee auch Athene anlegt, unb bie Kunst sie bem Hermed unterfcheibungdweise belassen hat. Nur ald zufallig kann ich ed bemnach anfehn, batz im Homert- schen Hymnud auf Hermed bie ?i^5^« nicht audbrucklich beflugelt hei- tzen, ober auch nicht so gebacht waren. Cind unb bad anbre konnte nebeneinanber beobachtet werben. Aud bem ̂96^5 bey Aeschylud ist kein Grunb gegen einen fruheren Gebrauch ber Fuhsiugel abzuleiten, inbem auch bie gessugelten Crinnyen bey Euripibed(0»e8t. 317) ckyo^«- ckcc beihen, unb in ben Eumeniben (241) «'/tr^oee ??lur^«<7t^ uber bad Meer ziehen.

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582 Zoega Der Homerische Hymnenbichter schreibt ben Moren w«k/«c ?l^. C"^«5 zu , lssymn. in Nercur. 550. Euripibes schreibt ausser ben von Winckelmann angefthrten Stellcn ber Gottin Hosia, Nemesis, ̂V(7c« nrepoe zn, Lilccl^. 371:6) nennt bie Gottin Nacht x«r«7irk()05, 0re5t. 178: giebt bem Eros ben Namen ?ioe)c^o7ire(,o5, ltipvol. 1270. Aber bie Flugel bes Eros find etwas zu bekanntes; wie auch bie bes Kalais unb Zetes. Be- merkenswerth ist auch bas Vruchstuck bes Euripibes bey Plutarch unb Clemens von Aleranbricn (Strom. IV fin.)

H^nocae ^ ^0t Tirc^v^k^ Tic^i ^curst) xui tu 2eiQr}v<av niSQOsvTai) nsdtXu aQ/Lio&Tar

fidoo/LiaL x tg ai&eoa noXvv ctSQfei'g, Zqvi nQog/ti^wv. *)

6) $on QlmUet) tfl e* jlnrf, ba$ er fiir ntiqvya in ben $ext U$t oxtuiQu, wetl er ten tingriicflidjen ©ebanfen ̂atte, bag tyerfe* Pt^one unb Demeter frier gemepnt fcpa fonnten, unb it)m ntdjt ein* tjel, Dap bte @ottin, bie, tt)ie e^ gleict) barauf [;et#t # «i'6* o^ 6 a fay vfiQiy, grugel ̂at, urn ben Sreoler fc^nell gu erreid)en,

# toie auti> 5lm* mtan bte ber WemeM rtc^ttg erf (art SieSlnrebe 'Ooia, noiva #eth», Oola d>ix xaicc ydy t(l ruie tm tybtloftet 827: c'r7zi/' dcfilraff «()«//?, Ynva c)' «Ay^^. aiud) ©tfe t(* ictwoiTiiepog in tern Somnu^ be*

UKetomebed. 7) nteQdevta ftyint (Sonjectur Don 3oega , ka fonjl loo'ew« ge* Jefen «)trb. Matthiae fr. inc. 154. 8) Oton yiutavd) ijt bte (stetfe gemepnt an seni sit gen 5. fr. inc. 154 ed. Matth. at <T hit toig xctkoig tqyoig , o'ltov fy/uiovoyog 0 noXiT€v6tueyog oQ&wg coup, ov rcclg EvQinidov XQuanls 7iTtQu£tv, aklcc xolg Ilkcciajvixoig ixHvoig xai ovQavtoig ntSQoig ojuota %rjp

tyvXW piyt&og xal (pQov^fxa fista yij&ovg kuupdvovoav dvawtQOv- glv. @t*cr wiirbe ft* fefrr trren, roer bte 35e'rfe etgentltdi Derflefrn unb (id) crgenb etne ̂erfon benfen wodte, bte, rote etroa <tterfeu^ aucb bei? Gunptfcet, mttglugeln au^geriiffet auf ber SBitbne erfcbtenen ware, fogar mtt smtefadjen. ©onbern ̂ter mocftteetner »or (^ntsucfett - ber |te6e r»oM, nadj <JHutard)$ @nfgegenile«ung su t)ermtitben - in ten jptmmel fliegen, wte ber Stebenbe bep 5lnafreon, n?a6 I;ter guten 2luf-- fcplup gtebt, au^ 3orn gegen ben ©eftebten (fr. 22 Bergk.):

*Avanixojxav dtj nQog "OXvpnov mSQilyeoot, xovqcag &« toy glares ov yaQ ifiol nccig i&aii ouvyBav. Sap ber @eFranfte tmOIpmp jt* bef^tDeren mocbte, e^ fep nun qeqen .*en @ro« unmtttelbar, gegen ben ber ©tester nud) fonft ©robunacn nueipraci), ober uber i&n bet) 3eu$, setgt Sultnn Epist. 18 p. 386 b: / ,nP°*JP.iS nP XtXTa %0P Tril'op i**&oy ficXonoUy ̂ yr> i»y TtoV vqviirwy ttAAccsaoitat, <fvOiy, ovx dy cty tiqv 7iQdg VXvpnoy , oi/<P

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Page 6: Zoega über die geflügelten Gottheiten

Hber bie geflitgelten Gotthelten. 583

In Bezng anf bie FlHgel ber Siegesgottin, bie von Aristopha- nes Av. 575 , zngleich mit benen bes Eros , nngebentet wer- ben, sagt setn Scholiast, sie seyen eine nene Erfinbnng, wie auch bie bes Eros, nnb nennt bie Maler, bie man ftr bie ersten halte, welche ©ebranch bavon gemacht haben. Uebrigens ist bemerknngswerth , bag Aristophanes bey bieser ©elegenheit kei- ner anbern gefiigelten Gottheit erwahnt ansser Hermes, Eros, Nike, sonbern hinznsetzt : x«^Xoe /c Hco/ 7r«^v 710^0/, woher es scheint, bag biese Darstcllungen von ©ottern wenigstens in jenem Iahrhunbert nicht sehr bekannt gewesen. Doch hatte, wenn wir bent Ulpianus glanben, ad vemostk. eontr. 1i- moci-. p. 821 , bas Bildnist ber Nike Athena in ber Akropolis von Athen golbene Flttgel. 9) Sanchoniathon bei Nu86d. ?i-aep. ev. I, 10 berichtet, bag Thaant, als er bie Bilbnisse ber ©ot- ter verfertiate. allen Fluael an bie Schnlter aab, bem Kro- nos Vter, dvo /usv cog inTVLfxeva , dvo $' tag vcpsifxiva* to Sh

ovpfioXov jjv , o%i dvanavofxevog imaro xai Inrdfisvog dvs- navsro. ©en anbem nut Jtt>Ci>, cog on dq avvinravio ua Kqw(*j. Anfierbent fe£te er hem Cronos noch jmey glugcl an ben $opf, €V ant tov tjysf.iOviy.coi di ov vov , xai ev eni Ttjg alo&qosoog. Ueber bie ber'^x^, ©chweper ber Srts, von Sens genomntcnen nnb ber £bctis bep ©cfegenhett threr Hochjett tntt Helens gegebenen glugel [♦ Ptolem. Ileph. VI. 10) 2ln$ ber

vnsQ fi(^i'ps(og iQMTixfjs x. t. L Den fegten Shorten (cgt ber ̂ )tr* nii^geber einen ©ebanfcn tmter, ber tt?nen »nb bem gragm. gana frcmb tft.

9) Die ftegreicfoe 2Uf>ene in Wttyen roar natf) S^furgo* bep £arpo* fratton v. Ntxtj "A^vu ungefliigelt. dim geflitgei teweifl: SSog auf et* ner 90?iin$e be^ 5lgatl;ofle§ be^ Jrofjlict) Wot. numism. tab. VIII, 10 nacft. 5in einer bei) £5rte entbecften tyaUH in @rg , t>'t erne @ule auf ber #rtnb trcigt, wnb bie 5legt$ gur ©ette bed ©orgonium (af$ SKonb) mit @terncu gefc^mticft f)at, btmettt man beuriidfte fftefte x>on Sfiigdn an ten ©d)it(tern (rote attd) auf (5tr. ©piegeln). Xti&tnger ^Uttftblatt 1838 @. 72.

10) Dafj btefe gabel titdjts [eg aB bte etpmolo^tfche Xanbelejp etne* ©rammattferS, urn bem £omerifd)en SBepnamen bed filled notidg- xqg etne ttefe mptl)tfc^e 35ebeutung ju geben, tfl flar, and) »on Utou* lej jum jbep^a'jlton p. 128 bemerft. SBad SSof II, 17 unterfcijetbet, Ifjarfefttgtg unb fuprafd), mactyt bie eleube gabde^ nid)t flar.

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584 Zoega

issliey «w5k§,oc zu Athen unb Olympia, beren Pausanlas ge- denkt I, 22. V, 26, scheint es, batz man bie Fliigel allgemein als ein ber Nike eigenthumliches Attribut betrachtete, bas ihr nicht zu fehlen pflegte.") Von bemselben Schriftstellcr I, 33 lernen wir, batz bie Hltesten Bilder ber Nemesis, unb unter an- bern bie von Rhamnus, ohne Flugel warm. Datz Hbrigens bie SmyrnHer sie geflugelt bildeten, erklHrt er auf biese Weise : V7it^>at^el73«5 r^ ^coD, ^a'Xtoroe kTie r055 k9«l^ c^cXovti/v, k/ie

50vrw? ̂ k/uc'ocl 7lre^« w<7?ik^ ̂cor5 notovol. Von bem Ka-

sten bes Kypselos rebenb, bemerkt berselbe V, 16, unter anbern Figuren k/<wo«? ^lV/x^^ Tir^a, unb V, 19, batz an bemselben auch zu schn war :

' ^re^t^, ov'x o^« 6^p' or^i ^.07^ ?irk^v7«5

c)<ovt7« sTll ro3? w^w?. Nach ben Orphikern war bas erste Wesen, bas geflugelt erschien, ber grohe Gott Phanes. Prod, in lim. l. II p. 130. - Porphyrius 7!k()/ «()/. p. 285 scheint keine anberen Griechischen Gotthciten zu kennen, bie man gefiu- gelt vorzustellen pflegte, ausser den Musen, ben Sirenen, ber Siegesgottin , Iris, Eros, Hermes. Die mystischen bunklen Gottheiten ber Orphikcr gehoren eigentlich nicht zu bieser Frage ; boch will ich bemerken, bah ihr ̂«xX^ X(,o^5 «^^«ro5 mit Flfigeln an ben Schultern gedacht wurbe, und Hhnlich ihr /la? 7i^curo/o^05> Damage. Tlt^Z a'^. p. 254. 255. Die Diiao bes Virgilius, Aen. Xll) 848, haben alas ventosas. Ueber bie

gestfigelten Bildnisse bes Sonnengottes bey ben Acgyptern sehe man Nacron. 3aturn. I, 19, unb fiber bie Flfigel ber Ne- mesis als Zeichen ihrer Schnelligkeit A mm. klai-oell. XI V, 28. Von Phanes sagt Orpheus bey Uei-miag ln Pnaecli-. ^(,v<?e/«t5 Trrc^v/ecsti^ ^o^ov^cvo^ 6^^« x«/ e?s«. Derselbe Hermias leat bie Flfigel bes Eros , ber Nike unb bes Hermes von ihrer 6v?«^t5 «»>a^a))^5 aus.

11) Nicht anberS als um burch bas Weglassen etwaS beson- beres auszubrucken, wie in Athen, datz sie nicht wegfliegen moge, so wie in Sparta EnyalioS gefesselt wurbe, bamit er nicht ent- wiche. Pau8au. ill, 15, 5. Auf Volcenter Vasen ist Nike oft ohne FlUgel. Vasi Fvoli p. 218; auch EroS, do ^iUo Vases de Nr. 1^5. p. 5

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uber bte geflckgelten Gottheiten. 585

Ans allen biesenStellen scheme sichznergeben, nicht, ,,bag in ben Hltesten Zeiten bie Flugel ein allen ©stterngemeinschaft- liches Attribnt gewesen"; sonbern vielmehr bas Gegentheil, bag in ben clltesten Zeiten bie ©riechen geflugclte ©ottheiten fast nicht kannten. In ben Homerischen Poesieen ist von keiner an- bern Gottheit mit Fliigeln bie Rebe, als von Iris. Pansanias lehrt uns, bag bie Hltesten Bilbnisse ber Nemesis frey bavon waren. Unb ber Scholiast bes Aristophanes will, es sty eine nenc Ersinbnng, bag man ber Nike nnb bem Eros welche gebe. "> Wenn Nonnns bie Fabel bes Typhoens erzHhlenb sagt:

12) Dah Aglaophon, welchen der Scholiast nennt, nicht der um Ol. 90 beruhmte Mater sev, nach welchem noch Brondsted lle cista aeuea 1834 p. 34 den aus Kleinasien her, wie er annimmt, eingefuhr- ten Gebrauch der Flugel, erst um diese Zeit seht, sondern nach der Unterscheidung, die jeht mit Recht gemacht wird, dieses Aglaophons Grostvater, um Ol. 70, geht deutlich daraus hervor, datz ein Anderer, von dem dabey die Rede ist, dem noch fruheren Bupalos und dem Archenus die Cinfuhrung der Flugel des Eros zuschreibt. Auch schwebt schon bey Anakreon (5. 23 Vergk.) Eros )<nl,l7a^«k>i,Q)^ n^^lo? <iyr«t5 herab, was auf Vergoldung der Flugel an Marmorfiguren zu deuten scheint. Durch die herabgeruckte Zeit des Aglaophon mochte die Bemerkung, die gemacht worden ist, dasi die geflugelte Nlke auf Vasen vor Aglaophon vorkomme, sich erledigen, und von derEeite die histonsche Notiz nicht anzufechten seyn. Nach einer Fiction des Komi- kers Aristophon dey ̂tkeu. XIII p. 563 d wird Eros wegen der Unru- hen, die er unter den Himmlischen stiftete, nachdem ihm die Flugel avgeschnltten sind, auf dah er nicht wieder in den Himmel zuruckflie- gen konne, zu den Menschen verbannt, und die Flugel als eine glan- zende dem Feind abgenommene Beute der Nike verliehen. Daraus schlietzt Voh Th 2 S- 32 mehr als ich wagen wurde, datz Nike spater die Flugel erhalten hade, als Eros. Der Einfall des Aristophon ist ausgedruckt in einem Kamee, (;emme Inticlio per la piu parte iveclitv Uom. 1809 tav. 2, wo Eros, freylich zugleich an beyden Fuken ange- kettet, auf einem Felsen stehend , den einen Flugel auf beyden Han- den an Nike, neben welcher ein Palmzweig, hinreicht, wahrend ihr der andere von Hermes eben schon an der Schulter befestigt wird. Der fiugellose irdische Eros aber, welchem gegenuber Aristophon nicht so- wohl den theogonischen als den himmlischen. geistigen meynte, bedeu- let die sinnliche Begierde. Denn der himmlische Eros ift geflugelt wle die Seele selbst, im Phadrus und als Figur Psyche; wie dle Freund- schaft, die zum Schonen und Gottlichen auf Flugeln uns empor- hebt, bey Plutarch ̂ mawr. 18. Daher auck auf Kunstwerken zwiscken dem Eros mit und ohne Flugel ein Untersckied gemacht wird. So, nack Winckelmann, auf dem Basrelief mit der Geschichte der Pasiphae Taf 93; so erscheint er flugellos auch bey dem Urtheil des Pans, I^lu8. ̂ apol. II, 58. Der Grund, wenn anders uberall Absicht, statt

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586 3ocga

- Qsoi nteQosvTsg d%s{(iovoq vxpod'i Nsikov

QQVi'd'Ctiv dxlyjjTOv ifuiiciiGavTO noQsifjv ,

fjtQfy %ivov l/vog €Q€TfxcoaavT€g a for) ? fo fiefft eg in unfrer SKSiflfur, anjunefymen, bag er etnerurak ten (Sage gefofgt fe^, wotton un6 feme anbre ©pur fibrtg ge* blieben, ober bag er nacf) 2aune btefen 3ug ber %aid be%?* ffigt, ober bag er, ofyne bag etne nocf) bag anbere ju tfjun, mtt biefem SStlbe bte ©cfjnetttgf eit tt)rer gfud)t ̂a6e au^brftcfen, ober enbftc^ bag er mtr auf btebefannte 6c*) btefer ©efegenfyeit erfotgte SBermanblung t)erfd)tebener ©otter, in SSogel t)a6e an^ fptcfen tt)oKcn. Unb in ber X^at, btefe lefcte Slu^feguttg fcfjetnt mtr bte annefymbarfle. 2)te nti)(ltfc^en ©ott^etten ber Drpfytfer «nb bte be6 $lt)aaut fcfyettten mtr ntcf)t in bte gegenwdrttge Unterfudjung ju get)6ren, wo nacf) metner 9Wei)nung bte tn ©rte* djenfanb etngefu()rte 2lrt bte ©otter barjufietten t>erf)anbelttt)trb, unb n>o man jmn 3n>ecf fyat, bte erHdrnng ber ©riecfytfcfjen Senfmdler ju erfetcfjtern, rooranf man tm SlUgemetnen unb unmtttelbar bte Sleg^ttfc^en, ^Jl)6tttjtfct)en nnb Drpt)tfcf)ett Sbeen nid)t anwenben fann, ofyne alleS umjufe^ren nnb ju ttermtrrem 3d) bin n>of)f genetgt ju gfau&en, bag ailed ani btefen Guet* (en fam; aber bte SKobtftcattonen waren fo, bag bte.gemetne 9!Jtytf)o[ogte ber ©rtedjen, xodd}ci bte iff, bte in t^ren «un(t^ tterfen f)errfcf)t, fo ')erfct)teben tfi tton ber 2;f|enttfcf)en ^eopote, ate ber Sfnbltcf bed 5Rtte ju aKem^tS Don bem feiner Clueaen oberf)alb SSReroe*

SGBenn njtr und alfo anf biefe gemeine ajtytyofogte 6e^ frf)rdnfen, fo fann man, graube itf>, fd)Itegen, bag atte ober faff aHe ©otter mtt glftgeln ttorgeffeflt werben fonnen, anf bte

28tHhir unb3ufair, atisune&men , tft ttfirtgen* »erfd)tebcn. Senn roenrt te9 bem Dftuibe ber Seuftppiben (Mus. Piocl. IV, 44) fcer ben ^olp^ teute& beglettenbe (5ro^ Feine, ruobl aber bep bem anberen ©io^furen glitgel t>at, fo mug a» ben ©egenfafc unter bepben gebac^t fepn. Sm Mus. Capit. IV, 24 ftijKt ̂ro^ ungeflugelt, mtt etner gacfef, bte®e- Urn. 3n tern 33a$relief be^ @tebelfe(be« an bem &apitottmTc()tn Xem« pel, »om «8ogen be« sJDfarc Wuref, bait er a!eid)faU6 tuigefliigelt tint umgefe&ite gacfel nac^ feiner Gutter a«.

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Page 10: Zoega über die geflügelten Gottheiten

tiber bie geflugclten ©ottheiten. 587

Art, wie man alle Menschen mit cinem Vuch in ber Hanbab- malen lann. Aber in beyben Fallen ist ein solches Attribut bey einigen charakteristisch unb ublich, bey anbern zufdllig,von cinem ober bent anbern Umstanb abhdngcnb, sey er historisch, allegorisd), ober launenhaft. Charakteristisch sinb bie Flugel bey Iris, Eros, Nike, Hermes, Morpheus") mit sei- nen ©esellen, bey ben Winben, ben ©enien bes Regens unb ber Nad)t, ben ©enien ber Seele unb ber Seele selbst, unb vielleicht bey einigen anbern Wesen von bieser Natur, bie ich jetzt nicht im Sinn gegenwdrtig habe. Als charakteristisch kann man sie auch betrachten bey Hosia ober Nemesis, bey ben Par- zen, ben Furien ") unb ben Diren; ob man gleich alle biese hehren ©ottinnen (lie^^ac) hdusiger ohne Flugel sieht, als mit benselben; so wie man freylich auch alle bie zuvor hergezdhl- ten ©otter ohne Flugel autrifft. Zufdllig sinb sie an Arte- mis auf bem Kasten bes Kypselos, bie Pausanias mit bem Zusatz: ovse oicf« c^p' o^tz) ^P, anfuhrt unb bie Winckelmann nicht gekannt zu haben scheme ; ̂ ) an ber Diana ber Etruri-

13) Den hergebrachten , auch von Winckelmann gebrauchten Na- men Morpheus, fur den Schlaf, vertauscht Zoega Lassir. wv. 93 not. 1 mit Hypnos. Im Sophokleischen Philoktet 827 wird der Schlaf an- gerufen, datz er in sanftem Wehn oderFlugelschlage («l/«^) sich gluck- lich nahen und dem Eingeschlafenen das nun ausgespannte Band den Augel.' vorhalten moge. Rhein Mus. I, 454. Dieh e^x erinnert an Properz l, 3, 35: (IlNN Mt? sopor imnutid 2I15.

14) Vql- Voh Th. 1 S. 207- 15) Dem Pausanias war eine Legenbe uber blese Flugel erzaylt

worben, ober sehte er boch, unb mit Recht, eine voraus. Denn bah bey ihnen in ber Zeit bieses Werks an bie Schnelligkeit ber 3agerin gebackt worben fey, wie Voh II S. 11 will, ist nicht glaublich. Eben so wenig mochte ich bie Beziehung auf ben Mono bestimmt behaupten, ber in ben Fackeln ber Pythischen Artemis nach bekannten Reliefen unb Munzen nicht zu verkennen ist Uebrigens schwebt auf Flugeln, nicht anbers wie Eos, 3ris, bie Nacht , ber Morgenstern, Helios in Orphi- scken Versen (t>. 32), auch ber Monb; so Mene (H. Nom. 32) wie Selene, bie Tochter bes Megamediben Pallas (II. ^i Nercur. 100), unb Luna bey Manilius (I, 226): Ultima ad 1le8pel-io8 iuloctis voive- s!8 alls , wo bie Flugel gegen Scaligcr unb Bentley von b'Orville dl.arit III, 3 p. 373 in Schutz gcliommen werben. Die gessugelten Gorgonen bey Aeschylus (?rom. 797) und in Vasenbilbern, wenn sie ben Perseus verfolgen, sinb mythisch aufzufassen: dah aber bem Haupte ber Mebusa Flugel angesetzt werben., wie sehr es immerhin zur Ver-

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588 3 o e g a

schen Dcnkmdler, wenn es anbers Diana ist; an bem Inpiter ber Alltoninsdnle, in so fern er ber Genius bes Regens ist; an ber Minerva, bie Cicero bte funfte nennt, unb bie man unter bem boppelten Gesichtspunkte ber Nike ober ber Eume- nibe betrachten kann; an ber Thetis bey Ptolemdus Hephdstion, als Bothin zuweilen von 3eus; ̂ ) an bem Pluton bes Euri- pibes als finsterm ©ott; unb an bem Plutos bes Philostratus als Sohn bcs Regens ; ̂ ) an bem Bacchuskinbe bes Gdrtchens

fchonerung tienen mag (Levezow Gorgonenidral S. 87 f.), zeigt, tatz tie Gruntbeteutung tiefer wirren Fabel im Mont noch nicht aud tem Bewuhtseyn ganz verschwunten war. Sin fellsamed Ding ist tie ge- flugelte ̂̂ 7^^, vor einem Altare befcddftigt, auf einem Stein mit Ctrurifcher Schrift. Nillin (^al. m. 156, 539. Die Syrakufische Munze, tie Paciaudi Non. pell>p. I, 15 erwdhnt, wurde, wenn tie Angabe richtig ist, zu bemerken feyn; wad er zugleich, fo wie Cuper ApoUi. IIom p. 177, von einer Statue ted Capacci erzahlt, ist mehr ald zweifelhaft. Wie feltfam ed fey, wenn Voh (Br 22) felbsttie GSttin ted Regenbogend goltgeftugelt nur wegen ter Eilfertigkeit ihred Gan- ged genannt glaudt, erinnert aud) Muller Archdol. §. 334, 1. Ded Heliod Rosse fint beflugelt im Sonnenaufgang ̂lus I^lacas pl. 17. Euripited Ion. 122 «/z' ̂ iov 7ir^u),5 H^os/, metaphorisch, wie Helios ^505 s^ee bey Aefchylud 3uppl. 227. Eod , gefliigelt bey temfelben ^.848.855, (at auf ten Vafen, wenn fie ten Kephalod jagt, jetzt Flugel, jetzt nicht, fo wie fie fie nicht (at auf einer Vase von Canofa, wo fie mit Rossen fdhrt. Als Abent- unt Morgenstern nehme id) tie zwey ge- fiugelten Knaben (inter unt vor tem Sonnenwagen bey Millin ?ein- tur«8 de vases I, 15, von tenen jener, von welchem Heliod (erkommt, Trank in eine Schale gieht, T(au unt Nacktkuhle nach fe(r zierlicher Andeutung, ter antere lhn mit einem Rofenkranz e(rfurchtigempfangt. Ion gab bekanntlick tem Morgenstern weihe Schwingen, in einem Dithy- ramb (p. 53 ed Mederdiug.), Euripited tem zwiefachen Barengestirn Flugelfchwung(pirttl,. fs. 1). Nicht geflugelt fint mit Recht tie Sternen- knaben, tie beym Aufgang ted Heliod fich kopfuber in tad Meer stur- zen, auf ter getachten fchonen Vase Blacad Die im Sturm erfcheinen- ten Retter im Homerifchen Hymnud auf tie Diodkuren (V. 14) fahren taber LovHZaz n?k9l)),kt,o5, tie Farbe bezuglich auf tie Erfcheinung. Hierbey ist auch ted Geryon (I^/'/^'o^^^') ter Volcentervase zu ge« tenken, welcher Flugel an ten Schultern (at, wie bey Stefichorod und Aristophaned (AcK. 1082 7k?s)«7ll^o?). - In weitem Abstante von folchen Biltern ist tie geflugelte Diana ter von Vosi angefuhrten Munze, wo fie tie Faustina gen Himmel tragt, Oder tie ter Julia Seven von Nikaa bey Spanheim de u5,» et pV n. I p. 280, wo tie aeflugelte Gottin, einen Vogen haltent (nicht Victorla, wieSpan(eim fie nennt) von Kentauren aezoaen wirt.

16) Datz tie Flugel ter Arke turch tie Hand ter Thetid nur dnrch etymologifchen Witz gehn, ist Not. 10 bemerkt.

17) Imag. II, 27. Plutod ist (ier ter Goltregen felbst, ter bey

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uber bie geflugelten ©ottheiten. 589

Borghefe, wo ber Knnstler fchcint ben von Bacchus gebraudi- ten Orphischen Ausbruck 0^kc7t^05l« '^w^ (Hymn. 51) haben nachbilben zu wollen; unb fo an anbern allgemein nicht ge- fiugelten ©ottern, bie man in ben Monmnenten ober bey ben Schrifstellern antreffen konnte. Das Nutzliche biefer Unterfchei- bnng ist, bast wir, wenn wir auf charakteristifch gefittgelte ©ottheiten stohen , wenn sie gleich ohne anbre Attribute sinb, ihr Wefen erkennen nnb bie Bebeutnng ber Figur erkldren ton- nen; ba wir hingegen niemals in einer geflugelten Figur eine ©ottheit erkennen burfen, ber bie Flugel nicht eigentlich zukom- men , wenn sich nicht anbre entfcheibenbe Umstdnbe hinzugefel- len. Noch must ich erinnern, bah bie Flugel Mcht eine blohe unb bestanbige Hieroglyphe ber Schnelligkeit sinb, fonbern bah ihre Bebeutung fehr wechfelt nach ben Figuren, benen sie ge- gcben werben, unb nach bem Theil bes Korpers, wo sie an- gebracht sinb. Die Flngel an ben Futzen benten ohne Zweifel ©cfchwinbigkeit unb Hnrtigleit an; aber ich bin ber Meynnng, bah bey Hermes felbst bie fiber ber Stirne ober auf bem Pe- tasus angefetzten eine anbere Bebeutung haben, bie nemlich bes verborgnen ©ebankens; ^) unb biefen felben Gebanken bes Versteckens, bes Bebeckens ffihren bie Flugel ber Nacht, bes Morpheus, bes Pluton, bes Genius bes Regens mit sich, sie mogen sich an bem Kopf ober an ben Schultern finben. Unb wie man von ber Dunkelheit zum Schrecken ubergeht, fo wer- ben ben Enmeniben unb ben Diren Flngel gegeben. ^) ©e-

fcer ©eOurt fcer Athene auf D^oboS ^erabfief. ©anj anberi ijl bey @tiriptde$ iit der 3"o fr. 22 :

v7i6nT€QO£ J' d nkovTos' oCg yccg ijj/ tiote, i'£ iXntduv nimoviag tfniiovg oqu).

18) SBarum mcfyt beg befjenben, geflugelteit ? ©o bte gebern auf btm tfopf ber 5Uttifen , die 3oega eben fo betitet in ten Ab^anDI. @. 4.

19) 3Bo[)f efyer roegen t(>rer getfttgen Watuv, t(?rer rafdjen 5Btr* fling unb bte ben ©cbulbtgeit , roofyt'n er jtct) attc^ menbe, u'ber&olt. ©o ertldrt 3oega felbjl in ben Slbbanbf. @. 7. 3l«d) mochten bieglii* get bed ©djlafg an ben ©c^lafen fich nwr auf ten gltig bed@etjledtm Xraum btiiefyen.

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Page 13: Zoega über die geflügelten Gottheiten

590 Zoega

fiugelte Musen kennen wir nicht in ben Knnstwerken, noch bey ben Schriftstellern, ansgcnommen in eincm Fabelchen bey Ovib, welches ans einem einzigen bichterischen Ausbrnck entstanben zu seyn scheint, statt zn sagen, sie fiohen bavon. Denn wenn Pln- tarch sagt, bie Griechischcn Mythologen k/tr^wliav r«x Mo^'- t/«5, 20) sy scheint es, bast man bietz von ben Febern verstehn mnst , bie wir anf ihrem Kopf sehn , nnb bie eine Anspielnng anf bie Schnelligkeit ber Seele fcheinen. Zuweilen scheinen bie Flngel eher Leichtigkeit als Schnelligkeit anznzeigen, wie bie SchmetterlingsMgel ber Psyche, Anch ftr eine Hieroglyphe welter Herrschaft nnb einer michtigen Beschittzung sinb bie FlH- gel genommen worben, wie verschiebene Aegyptische Compositio- nen barthun, nnb bie Stelle bes Euripibes, wo von ben Flu- geln ber Pallas Polias bie Rebe ist.")

20) Porphyrins sagt ds 2b8tlu. Ill p. 250: ?«5 cke ̂ot,'<?«5 67i?^ <ia,<7«^ ze«i ?«5 ^ct^^«5. Auf Flugeln ber Pieriben wirb ber Sieger emporgehoben, PWd. Istk. I, 64, unb golbgeflugelte Musen nennt «i- m«r. XIV, 27.

21) Dleh schemt blop Verwechslung nut dem voryer angefuhrteu Ulpian.

Schlietzlich moge es erlaubt seyn aus ben Berichten ber k. Akabe- mie zu Berlin bierzu wieberholen wasHr. Ger harb in ber Gesammt- sitzung am 2. Marz 1839 uber bie Flugelgestalten ber altenKunst vor- getragen hat. »

,,Dieser in ben mythologischen Briesen von I. h. Votz ausfuhr. lich behanbelte Gegenstanb schien einer neuen Untersuchung besonbers darum beburftig, weil jene fruhere. Arbeit nur auf litterarischen Quel- len beruhte, wahrenb boch von Kunflgebrauch bie Rebe ist unb fur bie- sen zunachst bie Werke ber Kunst befragt werben mussen. Was wir aus biesen erfahren, ist in ber That ganz cmderer Art, als was aus dichterischen Veywortern sich entnehmen lieh. Geistige Erhebung, un- states Wesen ober anbere ethische Etgenschaften mit Flugeln zu bezeid)- nen, ist der Kunstsprache eben so fremb, als ber Sprache bes Dichters naturlich Minerva unb Venus, Musen, Moren, Horen unb anbere Gottheiten bestugelt zu benken, ist gegen bie Sitte ber alten Knnst; selbst personificirte Zustanbe hat bie Griechische Kunst nur ausnahms- weise, bie Nomische vielleicht noch seltener, keine von beyoen in Wer- ken ernsten Charakters mit Flugeln gebilbet"

,,Ergebnisse bieser Art gehen bey aufmerksamer Betrachtung ber auf Werken ber alten Kunstausubung gebliebenen Flugelgestalten ungesud)t hervor; sie werben unterstutzt burch vorangehenbe Erorterung uber bie gesckichtliche Entwickelung bes Kunstgebrauchs unb uber ben erst all? ma'lig festgestellten Begriff ber vorzugsweise mit Flugeln verseheneu Gestalten."

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uber die gefliigelten Gottheiten. 591

,,Richtig hat Voh die Sitte der Beflugelung fur spater erklart als Homer; cine mancher Deutung fahige Ausnahme zeigt sich in der goldbeflugelten Iris (/nt,l7o?i«^o5, II. VIII, 398. XI, 183); aber seldst die Mihgeburten der Hesiodischen Theogonie sind fiugellos. Erstdurch den Verkehr mit dem Orient scheint jener thierische Zusatz der Men- schengestalt nach Griechenland eingewandert zu seyn. Fabelthiere wur- den damit ausgestattet, Schreckensdamone dadurch bezeichnet, hier und da auch die Gotterbilder mit Flugeln versehen , wie denn die Sitte solcher Beflugelung aus Korinth nach Etrurien ubergieng; aber nur die Knochelfiugel des Hermes, ausserdem die Flugel der Gorgonen und Eumeniden giengen samt Greifen und Sphinxen aus jener Vor- zeit Griechischer Kunst in den Kunstgebrauch der spateren Zeit uber. Um so erfinderischer war diese Zeit an Bildungen, deren nicht gott- liche, aber damonische Geltung die Andeutung wunderbarer Schnellig- keit durch Flugel wohl zulieh. Von den Schreckens- und Kampf-Da- monen der alteren Kunst gieng die Beflugelung auf Damonen des Sieges und Wettstreites, auf Nike und Eros uber, welcher lehtere den Zusatz von Flugeln auch mit dem Wunderknaben mythischer Got- terdienste gemein hat. Die Beflugelung der Nike ward ferner auf Iris, Telete, Nemesis, die des Eros theils auf Hymenaus, theils und hauptsachlich auf die Grades- und Mysterien-Genien ubergetragen. Autzerdem ward die materielle Bedeutung der Flugel Kunstlern der besten Zeit ein Anlah zur Beflugelung einiger Luft- und Licht-Gott- heiten; die schirmende Kraft derselben zum Ausdruck des Schlafgotts: bestugelte Genien im neueren Sinn sind den Alten fremd."

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