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Wirtschaftsmagazin06 11 2014

Date post: 06-Apr-2016
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Wirtschaftsmagazin SAARLAND Champs-Élysées an der Saar Gleich zwei Pâtisserien bieten Pariser Backkunst in Saarbrücken an Unangepasst erfolgreich Was ein Polizeifoto von Bill Gates mit seinen Fähigkeiten als Unternehmer zu tun hat Wenn Unternehmer Engel werden Business Angels helfen Gründern mit ihrer Erfahrung weiter Saarland – Wo junge Firmen wachsen DONNERSTAG, 6. NOVEMBER 2014
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WirtschaftsmagazinSAARLAND

Champs-Élysées an der SaarGleich zwei Pâtisserien bieten PariserBackkunst in Saarbrücken an

Unangepasst erfolgreichWas ein Polizeifoto von Bill Gates mit seinenFähigkeiten als Unternehmer zu tun hat

Wenn Unternehmer Engel werdenBusiness Angels helfen Gründern mit ihrer Erfahrung weiter

Saarland – Wo junge Firmen wachsen

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Junior-ProfessorMartin Obschonka

„AngepassteTypen sind

seltenerfolgreich“

Saarbrücker Psychologe Martin Obschonka erkennt

in der deutschen Gesellschafteinen Image-Wandel

des Unternehmers

Porträt des StrebeVermögen von 67

S E I T E 2 WIRTSCHAFTS

EDITORIAL

Liebe Leserinnen,liebe Leser,was müssen Firmengründer mit-bringen, damit sie erfolgreichwerden? Wer hilft auf dem Wegin die Selbstständigkeit? Warumsind die ersten Jahre besondersschwierig? Antworten auf dieseund viele weitere Fragen findenSie in dieser Ausgabe des SZ-Wirtschaftsmagazins. So erklärt

der SaarbrückerPsychologe MartinObschonka in ei-nem Interview,was Gründer an-treibt und warumsich aus seinerSicht das Ansehenvon Unterneh-mern in Deutsch-

land gerade verbessert. Die Kolle-gen aus der Wirtschaftsredaktionfassen zusammen, wie saarländi-sche Hochschulen ihre Absolven-ten auf die Selbstständigkeit vor-bereiten. Dass es auch nach ei-nem Scheitern weitergehen kann,zeigt das Beispiel von ThomasNeu. 2008 ging er mit seiner Fir-ma in die Insolvenz – heute ist erwieder im Geschäft.Die Berichterstattung über dieWirtschaft im Saarland ist unswichtig. Geht es doch um Unter-nehmen und Arbeitsplätze – unddamit um die Zukunft des Lan-des. Diese Beilage soll wieder ei-ne Ergänzung zum Hauptpro-dukt sein, die viele Themen jen-seits der Tagesaktualität auf-greift. Wir würden uns freuen,wenn dieses zusätzliche AngebotIhr Interesse findet.

Peter Stefan HerbstChefredakteurSaarbrücker Zeitung

Sonderveröffentlichungder Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbHvom 6. November 2014

Chefredaktion

Peter Stefan Herbst

Art Direction

Robby Lorenz

Redaktion

Monika Kühborth, Lothar Warscheid, Joachim Wollschläger, Thomas Sponticcia, Volker Meyer zu Tittingdorf, Janek Böffel

Geschäftsführung

Dr. Joachim Meinhold (Vorsitzender) Christian Erhorn

Verlagsgeschäftsführer

Thomas Deicke

Anzeigen

Alexander Grimmer, Patrick Strerath

Verlag und Druck

Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH66103 Saarbrücken

Titelfotos: Mauritius, Iris Maurer, afp, Rich SerraFotos: Rich Serra, Oliver Dietze, Iris Maurer, afp, dpa, UdS,HTW, Fotolia, Rofeld; Montage: SZ

IMPRESSUM

INHALT

Aufbegehren als TalentPsychologe der Saar-Unisucht nach dem„Gründergeist“ Seite 2 - 4

Spielend selbstständigUniversität im Spagatzwischen Forschung undUnternehmertum Seite 5 - 6

Marktreifer AbschlussHTW-Prorektor fordert vonProfessoren Beteiligung anStudenten-Firmen Seite 7

Hilfe von obenWie Business Angels denWeg in die Selbstständigkeitflankieren Seite 8 - 9

Erstmal schwere KostVor jeder erfolgreichenFirmengründung steht einBusiness-Plan Seite 10 - 11

Scheitern will gelernt seinDie Firma von Thomas Neuging 2008 insolvent. Docher gab nicht auf Seite 12 - 13

Wider die BlauäugigkeitGründernetzwerk SOGarbeitet Wissenslücken beiSelbstständigen auf Seite 14

Wo Verlierer gewinnenGründerpreis belohnt guteIdeen, unterstützt aber alleTeilnehmer Seite 15

Ein Meister als ChefNoch immer sind diemeisten Handwerksbetriebein Meisterhand Seite 16 - 17

Führe mich in VersuchungSaarbrücker Pâtisserienbieten Zuckerwerk aufhöchstem Niveau Seite 19

Genug Platz für alleIm Saarland gibt es vieleGewerbeflächen eigens für junge Firmen Seite 18

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Was bewegt einen Menschen, ein ei-genes Unternehmen zu gründen?

Obschonka: Da gibt es ganz unter-schiedliche Gründe und Motive. Dereine macht sich eher aus der Not he-raus selbstständig, weil er befürch-tet, arbeitslos zu werden, oderschon arbeitslos ist und der Betrof-fene keine andere Perspektive sieht.Andere haben Probleme damit, un-ter einem Chef zu arbeiten. Wieder-um andere machen sich selbststän-dig, weil sie an eine gute Geschäfts-idee glauben, an ein neues Produktoder eine bisher noch nicht vorhan-dene Lösung. Sie sind davon über-zeugt, dafür Kunden und Investorenbegeistern zu können.

Wie wirken sich diese unterschiedli-chen Motive auf den späteren Unter-nehmenserfolg aus?

Obschonka: Das ursprünglicheGründungsmotiv strahlt auch aufden Verlauf der Gründung aus.Wenn sich jemand einfach nurselbstständig machen will und nicht

wirklich wachsen und innovativsein will oder die bestehendenGrenzen durchbrechen möchte,wird es weniger wahrscheinlichsein, dass sein Unternehmen auchwächst. Wenn jemand aber an seineProduktidee glaubt und sie amMarkt etablieren will, sind dieChancen auf ein dauerhaftesWachstum spürbar größer.

Welche Rolle kann Politik spielen?Obschonka: Es werden ja zahlrei-

che Förderprogramme angeboten,und die Politik unterstützt die un-ternehmerische Selbstständigkeitnach Kräften. Ob diese Initiativenaber zu mehr Unternehmen mitnachhaltigem Wachstum führen, isteher fraglich.

Welche charakterlichen Eigenschaf-ten muss ein angehender Unterneh-mer unbedingt mitbringen?

Obschonka: Die Forschung zeigt,dass Unternehmer sich von „norma-len“ Leuten ein wenig unterschei-den. Sie sind häufig kreativer, auchein wenig extrovertierter, durchausauch weniger verträglich. Sie sindauch in der Lage, eine harte Linie zufahren. Sie richten sich eher amWettbewerb aus und stellen nicht sosehr die Harmonie in einer Gruppein den Vordergrund. Sie haben ihreneigenen Kopf, wollen mit diesemKopf manchmal durch die Wand,

auch auf die Gefahr hin, sich eineblutende Stirn zu holen. Auf der an-deren Seite verfügen sie über ein ho-hes Human- und Sozialkapital. Siekönnen Netzwerke aufbauen undpflegen. Gründer müssen auf vielenFeldern Expertisen haben, nicht wieder Wissenschaftler, der auf seinemGebiet der absolute Fachmann ist.Sie müssen kaufmännisch fit undkreativ sein, aber auch das Pro-dukt entwickeln können. Siemüssen andere – wie Geld-geber oder Kunden –überzeugen und Mitar-beiter führen können.

Fallen Leute, die spätererfolgreich Unterneh-men gründen, auchschon in der Jugend be-sonders auf?

Obschonka: Ja! InLangzeitstudien habenwir herausgefunden,dass spätere Unterneh-mer in ihrer Jugendauffielen, rebellisch undRabauken waren. Sie wi-dersetzten sich den Re-geln ihrer Eltern,schwänzten den Unter-richt oder schrieben beiKlassenarbeiten auch malab. Von Microsoft-Grün-der Bill Gates gibt es einPolizeifoto, weil er mit 22

Wer ein Unternehmen gründet,muss aus einem ganz besonderenHolz geschnitzt sein, heißt es. Dochwas macht ihn eigentlich aus, denberühmten Unternehmergeist? SZ-Redakteur Lothar Warscheid istdieser Frage mit dem Innovations-und Gründungspsychologen MartinObschonka nachgegangen.

ers als aufmüpfiger Mann. Selbst Bill Gates geriet in jungen Jahren mit dem Gesetz in Konflikt. Heute (unten rechts) gilt der Microsoft-Gründer mit einemMilliarden Dollar als einer der reichsten Menschen der Welt. Kein Zufall, sagen Psychologen. Fotos: POLIZEI/ AFP / SAMSON

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S E I T E 4 WIRTSCHAFTS

Jahren gegen die Verkehrsregelnverstoßen hatte. Apple-GründerSteve Jobs verweigerte mit 13 Jah-ren den Kirchgang am Sonntag. Einkleiner Rebell steckt in vielen Un-ternehmern – häufig kombiniertmit praktischer Intelligenz undSchaffensdrang sowie dem Willen,den eigenen Horizont zu erweitern.Angepasste Typen werden selten er-folgreiche Unternehmer.

Wollen Unternehmer auch mehr ge-liebt werden als andere Menschen?

Obschonka: Liebe würde ich das

nicht nennen, sondern eher Res-pekt. Gerade in Deutschland ist dasImage des Unternehmers nicht sopositiv. Da kann man sich schon vor-stellen, dass die Gründer vielleichtauch ein wenig das Ansehen vermis-sen, das es in anderen Ländern jadurchaus gibt. Wo man es auch beigescheiterten Gründern durchauspositiv sieht, dass die Leute das Risi-ko auf sich genommen und die Fir-mengründung probiert haben. InDeutschland genießt die klassischeAngestellten-Karriere noch ein hö-

heres Ansehen. Es gibt aber Anzei-chen, dass sich das ändert.

Woran machen Sie das fest?Obschonka: In den Medien wird

über erfolgreiche Gründer heutemehr geschrieben als früher – be-dingt auch durch die rasante Ent-wicklung in der IT-Branche. Biogra-fien wie zum Beispiel die überApple-Gründer Steve Jobs werdenzu Bestsellern. Es werden Filme ge-dreht wie beispielweise über Face-book-Mitbegründer Mark Zucker-berg. Wir erleben es auch hier an der

Universität. Die Resonanz auf dasThema Gründung ist spürbar ange-stiegen. Es wird als eine Möglichkeitempfunden, sich zu entfalten, eige-ne Ideen umzusetzen – trotz des Ri-sikos, scheitern zu können. Auch inden Schulen ist das Thema ange-kommen, indem beispielsweise Ju-nior- oder Schülerfirmen ins Lebengerufen werden. Dahinter steckt dieIdee, dass es für zukünftige Karrie-ren immer wichtiger sein wird,Gründereigenschaften zu habenoder unternehmerisch denken zu

können. Denn viele werden künftigwährend ihres Berufslebens min-destens einmal selbstständig sein.Die lebenslange Beschäftigung beieiner einzigen Firma dürfte seltenerwerden.

Wie wichtig ist einem Unternehmerder Erhalt seines Lebenswerks?

Obschonka: Hier gibt es gerade imdeutschen Mittelstand ein großesProblem. Man darf nicht nur überNeugründungen von Unternehmenreden, sondern muss auch die Nach-folgeregelung mit ins Auge fassen.Wer etwas mit Herzblut geschaffenhat, will das auch sichern und amLeben halten. Starke Unternehmer-persönlichkeiten machen hier häu-fig den Fehler, sich zu spät um dieNachfolge zu kümmern oder dieKinder zu intensiv in diese Richtungzu drängen, obwohl die es vielleichtgar nicht wollen. Doch die Übergabeist ein langer Prozess, der früh star-ten muss. Es geht darum, dass mansich als Unternehmer nicht sofortzurückzieht, sondern mit demNachfolger erst einmal zusammen-arbeitet, sich abspricht und dannStück für Stück – vielleicht noch alsBerater im Hintergrund – das Un-ternehmen verlässt.

Wie sehen Sie die Zukunft des Unter-nehmertums?

Obschonka: Weil heute Innova-

tionen so wichtig für eine Gesell-schaft sind, ist doch schon der star-ke Wille vorhanden, die Wettbe-werbsfähigkeit einer Gesellschaftmit mehr neuen Ideen, die dannauch vermarktet werden, zu stei-gern. Das geht besser über Grün-dungen als in großen Konzernen,weil sich die Wettbewerbsfähigkeiteiner Gesellschaft dann auch imGanzen verbessert. Das Schwierigedabei ist, den Wissenschaftler, derein neues Produkt entwickelt hat,mit dem risikobereiten Gründer zu-sammenzubringen.

Der Gründungs- und Innovationspsychologe Martin Obschonka vor dem Eingang des Starterzentrums an der Universität des Saarlandes. Dort kann ersozusagen am lebenden Objekt forschen. Fotos (2): Oliver Dietze

„Gerade in Deutschland ist das Image des Unternehmers nicht sopositiv. Es gibt aber Anzeichen, dass sich das ändert.“

Innovationspsychologe Martin Obschonka

AUF EINEN BLICK

Martin Obschonka (36) hatin Hamburg Psychologie stu-diert und 2012 in Jena pro-moviert. Zuvor machte er ei-ne Ausbildung zum Groß-und Außenhandelskauf-mann. Seit 2014 ist er Ju-nior-Professor für Grün-dungs- und Innovationspsy-chologie an der Universitätdes Saarlandes. SeineSchwerpunkte in Froschungund Lehre sind beruflicheEntwicklung, Entrepreneur-ship und Gründungspsycho-logie, Innovation, sozialerund ökonomischer Wandelund sozio-ökologische Psy-chologie. red

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Wer als Student der Uni-versität des Saarlandesnach dem Studium ei-ne Gründung plant,

hat beste Startbedingungen. Dennals Gründerhochschule ist die Saar-Uni darauf ausgerichtet, potenzielleGründer auf ihrem Weg in dieSelbstständigkeit bestmöglich zuunterstützen. „Studenten werdenim Rahmen des Studiums mehrfachauch für das Thema Gründung sen-sibilisiert“, sagt Axel Koch, Leiterder Kontaktstelle für Wissens- undTechnologietransfer (KWT) an derUni. So können Studenten beispiels-weise beim Gründer-Cup in einemPlanspiel gegeneinander antretenund in einem dreitägigen Seminarihre Fähigkeiten als Unternehmertesten. Und unabhängig von der ge-wählten Fachrichtung können Vor-lesungen zur Existenzgründung alsWahlfach belegt werden. „Diesewerden auch so attraktiv und pra-xisnah gestaltet, dass sie gerne be-legt werden“, sagt Koch.

Bereits seit Mitte der 90er Jahrespielt das Thema Gründung an derSaar-Uni eine wichtige Rolle. Da-mals wurde das bundesweit ersteStarterzentrum an der Uni eröffnet,in dem Gründern bis zu drei Jahre

lang neben Büroräumen auch dienötige Infrastruktur wie Bespre-chungsräume, Telefonanlagen, Sek-retariat und Laborgeräte zur Verfü-gung gestellt wird. „Der Vorteil ist,dass die Gründer keine großen Bü-ros mieten müssen, sondern erst-mal klein anfangen können“, sagtKoch. Auch können sie sich Flur anFlur mit Mitstreitern austauschen.

Die Uni vermietet Büro- und La-borräume in drei dieser Starterzen-tren, zwei am Campus Saarbrücken,eines in Homburg. „Aktuell habenwir 27 Gründerfirmen“, sagt Koch.Weil auch recht große Unterneh-men dabei sind, sei der Platz damitvoll ausgelastet. Im Normalfallkönnten aber bis zu 40 Gründerfir-men untergebracht werden.

Studenten der saarländischenHochschulen, die sich mit beson-ders pfiffigen Ideen selbstständigmachen wollen, können unterstütztvon der KWT auch auf eine Starthil-fe durch das Exist-Gründerstipen-dium hoffen, ein Förderprogrammdes Bundeswirtschaftsministeri-ums. Die Stipendiaten werden nichtnur bei der Erstellung eines tragfä-higen Business-Plans und der Ent-wicklung der Produkte zur Markt-reife unterstützt, sie erhalten auchfinanzielle Hilfe in der Startphase.

Wie die Gründungsförderung ander Saar-Uni durch das Projekt

Forscherdrangund Gründergeist

Die Universität des Saarlandes bereitet schon während des Studiums auf die Selbstständigkeit vor –

Oft fehlen aber Investoren

Von SZ-RedakteurJoachim Wollschläger

Existenzgründungenpro 100 000 Einwohnerim Jahr 2013

Saarland Bund

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 20130 0

100

200

300

400

500

1000

2000

3000

4000

5000

5177

45584250 4378

40383792

3374 3217

324,7

419,7

Existenzgründungen sind Gründungen und Übernahmen, ohne Nebenerwerb und ohne freie Berufe und andere Bereiche,die nicht der Gewerbeordnung unterliegen

SZ-INFOGRAFIK/ACM/QUELLE: LFM BONN

Existenzgründungen im Saarland

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Betriebswirtschaftliche Kenn-zahlen wie Umsatz und Unter-nehmensgewinn sowie die ge-stiegene Anzahl an Mitarbei-tern und Neukunden verdeutli-chen eindrucksvoll das Wachs-tum von CLC. Christian Bach,gemeinsam mit Michael Lang-lotz und Christian Becker Ge-schäftsführer des SAP-System-

hauses, erläutert die erfolgrei-che Geschäftsstrategie: „Wirsind unseren bisherigen Wegkonsequent weitergegangen.Unser Zielmarkt ist ganz klarder SAP-Markt, dort liefern wirqualitativ hochwertige Dienst-leistungen und Softwarepro-dukte speziell für SAP ECM Lö-sungen.“

ECM steht dabei für „Enter-prise Content Management“:„Wir nutzen unsere Kompe-tenz im Workflow- und Doku-mentenmanagement sowie inder digitalen Akten- und Vor-gangsbearbeitung, um im SAP-System kundenspezifische Lö-sungen zur Steuerung und Do-kumentation betrieblicher Ab-läufe zu entwickeln“, erläutertChristian Bach. Dazu verfügendie CLC-Mitarbeiter über einhohes Prozessverständnis undaktuellste Kenntnisse von IT-Technologien. Im Geschäfts-prozess gesammelte Datenund Dokumente werden vonden Experten verknüpft undfür den Anwender im Unter-nehmen komfortabel und ein-fach bereitgestellt. Die Lösun-gen integrieren sich dabei per-fekt mit den vom Kunden ge-nutzten SAP-Modulen. „Mitunserer CLC-PADD Produktsui-te erweitern und vereinfachenwir gezielt den Funktionsum-fang der SAP-Standardsoftwa-re und entsprechen damit denAnforderungen unserer Kun-den, unabhängig von Unter-nehmensgröße und Branche“,unterstreicht Bach.

Selbst vermeintlich kleineLösungen können mit CLC-PADD (PADD steht für die Kurz-fassung der Formel „Prozess =Anwendung + Dokumente +Daten“) perfekt umgesetzt

werden. Beispielsweise bietetdie „CLC-PADD Office Integrati-on“ eine komfortable Möglich-keit, Dokumente, E-Mails undderen Dateianhänge einfachim SAP-System zum entspre-chenden Geschäftsprozess ab-zulegen und wieder abzurufen.Eine ideale Lösung für Anwen-der, die nur gelegentlich mitSAP arbeiten.

Seit derGründung imJahre 2009 ent-wickelt sichCLC xintegdank stabilerWerte und ein-zigartigen Ide-en positiv wei-ter, der Ver-trauensgewinnbei den Kun-

den ist kontinuierlich gewach-sen. Die Geschäftsstrategie,ein branchenübergreifendesKundenportfolio aufzubauenund damit von einmal krisen-deln Märkten nicht abhängigzu sein, hat sich bewährt.Christian Bach ist für die wei-tere Entwicklung des Unter-nehmens sehr zuversichtlich:„Märkte bewegen sich schnellund teilweise unberechenbar.Diese Bewegungen muss manrechtzeitig erkennen und sichflexibel den Kundenbedürfnis-sen anpassen. Das gelang unsbisher sehr gut, was mich sehr

zufrieden und optimistischmacht. Wir haben hierfür auchgenau die richtige Unterneh-mensgröße und verfügen überein motiviertes und engagier-tes Team. Ich bin zuversicht-lich, dass wir in einigen Jahrennoch stabiler und etabliertersein werden, als wir es jetztschon sind.“ Dafür sprichtauch, dass der Kompetenz undErfahrung der CLC mittlerweileauch im europäischen Auslandvertraut wird. So arbeitet dasUnternehmen eng mit SAP SEin Benelux zusammen, undProjekte in Luxemburg und UKstehen gerade vor dem erfolg-reichen Abschluss. Als Konse-quenz daraus wurden dieRäumlichkeiten in Bexbachkürzlich erneut ausgeweitet,und CLC ist weiter auf der Su-che nach Mitarbeitern, die dasTeam ergänzen. „Letztendlichsind die Mitarbeiter das Fun-dament unseres Unterneh-mens“, betont Bach. „Dazubieten wir gerade Software-entwicklern und Beratern ex-zellente Weiterentwicklungs-möglichkeiten“. hup

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S E I T E 6 WIRTSCHAFTS

„Gründer-Campus Saar“ intensi-viert werden konnte, zeigen aktuel-le Zahlen. So haben schon in denersten Monaten dieses Jahres Bera-tungsgespräche mit 116 potenziel-len Gründern stattgefunden – deut-lich mehr als die insgesamt 83 desgesamten Vorjahres. Auch ist mit 22

Gründungen im Gründercampusbereits Ende September eine erheb-liche Steigerung gegenüber demVorjahr zu verzeichnen, in demzwölf Gründungen realisiert wur-den. Für Koch ist es deshalb wichtig,die jungen Unternehmen nicht nurauf den Markt zu bringen, sondern

sie auch im weiteren Verlauf zu be-gleiten. „Wir stehen dem Gründerauch nach der Startphase als Bera-ter zur Seite“, sagt er. Geplant istauch ein sogenannter Startup-Fonds, über den sich die KWT für ei-ne gewisse Zeit an Unternehmenbeteiligt und ihnen finanzielle Si-cherheit gibt.

Neu ist seit April, dass mit derneuen Uni-Einrichtung Unexin dieGründungen auch wissenschaftlichbegleitet werden. Bisher hatte derLehrstuhl von Professor Heinz Kuß-maul bereits Existenzgründersemi-nare angeboten. Nun untersuchenmit dem Psychologen Martin Ob-schonka und dem Wirtschaftswis-senschaftler Sven Heidenreich zweiJunior-Professoren, was die Er-folgsfaktoren von Gründungen sind.

Ein Defizit sieht Koch noch bei derFinanzierungskultur im Saarland.Nach Angaben von Bitkom, desBranchenverbands der digitalenWirtschaft, „sind in den letzten bei-den Jahren nur wenige hunderttau-send Euro Risikokapital ins Saar-land geflossen“, sagt er. Hier gebe eserheblichen Nachholbedarf. Dochauch bei einigen Gründern diagnos-tiziert er fehlenden Mut: „Statt ihrUnternehmen mit Hilfe eines Inves-tors zu stärken und wachsen zu las-sen, versuchen sie, es aus eigenerKraft und mit wenigen Mitarbeiternaufzubauen.“ Eine gefährliche Stra-tegie gerade bei kapitalintensivenGründungen. Denn nicht seltenreicht die Größe dann nicht, um amMarkt bestehen zu können.

Die Natur der universitären For-schung bedingt, dass viele Ideen –vor allem in der Informatik – nurtheoretisch ausgearbeitet werden,um dann nach Abschluss der Dip-lom- oder Doktorarbeit im Regal zulanden. Auch hier will die Uni künf-tig mehr Ideen zur Marktreife brin-gen. Gefördert von der Staatskanz-lei prüft ein vierköpfiges Team derneuen IT Inkubator GmbH, einemGemeinschaftsprojekt der Uni mitder Max-Planck-Gesellschaft, obForschung am Ende auch zu einemMarkterfolg werden kann. DieseIdeen sollen dann gemeinsam mitden Wissenschaftlern weiterentwi-ckelt und idealerweise in eine Grün-dung überführt werden. Denn zwargibt es bereits jetzt viele Ausgrün-dungen aus der Informatik, dochKoch ist überzeugt: „Bei dem Poten-zial, das die Saarbrücker Informatikhat, sind es noch viel zu wenig.“

Platz für junge Firmen bietet die Universität des Saarlandes reichlich.Und der wird gebraucht, zurzeit sind alle Büros belegt. Foto: Universität

Axel Koch, Leiter der Kontaktstellefür Wissens- und Technologietrans-fer an der Uni. Foto: Rich Serra

AUF EINEN BLICK

Gründer und Gründungs-willige sollten sich schonfrühzeitig mit der Saar-land Offensive für Grün-der (SOG) in Verbindungsetzen. Die SOG ist einNetzwerk zahlreicherStellen, die sich die För-derung von Gründern imLand auf die Fahnen ge-schrieben haben. Beraterder verschiedenen SOG-Partner können unter an-derem Business-Pläneauf Herz und Nieren prü-fen und auch schauen, obdas Team ausreichendauf die Selbstständigkeitvorbereitet ist.Selbstständigkeit ist mitRisiko verbunden. Gut dieHälfte aller Gründungenscheitern schon in denersten fünf Jahren.Schlechte Finanzierungist dabei ebenso eine Ur-sache wie Planungsmän-gel oder fehlendes unter-nehmerisches Know-how,sagt Thomas Pitz, der beider Saar-IHK für Gründerzuständig und Ansprech-partner im SOG-Netz-werk ist. Ausländische Gründerfinden beim Gründungs-lotsen für Migranten, Fa-ruk Sahin, einen kompe-tenten Ansprechpartner.Er fungiert als Brücken-bauer, um den künftigenUnternehmern den Wegins komplizierte deutscheBürokratie-System zu eb-nen. Mut zur Gründung sollenseit vergangenem Jahrdie Gründungsbotschaf-ter machen. Es sind er-folgreiche Jung-Unter-nehmer, die im Rahmendes SOG-Netzwerks stell-vertretend für alle ande-ren Existenzgründer ihreeigene Erfolgsgeschichteweitergeben. Dabei sollensie potenzielle Unterneh-mer auch auf Chancenund Fallstricke aufmerk-sam machen.Zentrales Element derFörderung sind auch diezahlreichen Workshopsund Informationsveran-staltungen rund um Grün-dung und Unternehmens-nachfolge wie beispiels-weise der Gründerinnen-tag am 14. November oderder Beratershop am 20.November. Außerdemgibt es als Element derGründer- und Mittel-standsförderungen auchnoch die Unternehmens-börse Saar-Lor-Lux.Weitere Informationen imInternet unter www.gru-enden.saarland.de. jwo

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AUF EINEN BLICK

Wichtigster Faktor beimSchritt in die Selbststän-digkeit ist die Finanzie-rung. Ohne ausreichen-des Finanzpolster ist auchdie beste Idee zum Schei-tern verurteilt.Finanzierungsmöglich-keiten gibt es unter-schiedliche. Zwar habenbundesweit agierendeWagniskapitalgeber dasSaarland kaum im Fokus,dafür deckt die saarländi-sche Förderbank SIKBviele Finanzierungsfelderab. Das Startkapitalpro-gramm des Saarlandesgibt Jungunternehmernüber die SIKB beispiels-weise Zugriff auf einenStartkredit bis zu 25 000Euro, der zwei Jahre langzins- und tilgungsfreibleibt. Dieses Saar-Pro-gramm lässt sich auchnoch durch ein Startgeldder Förderbank KfW auf-stocken. Beteiligungs-Kapital be-kommen Gründer überdie Saarländische Kapi-talbeteiligungsgesell-schaft KBG. Diese steigtmit einem Betrag zwi-schen 30 000 und100 000 Euro als stillerGesellschafter bis zuzehn Jahre beim Unter-nehmen ein. Der Vorteil:Die Gelder werden demEigenkapital zugerechnetund erhöhen die Bonitätfür weitere Kredite.Hoch innovative Unter-nehmen, die mit neuenProdukten an den Marktgehen wollen, könnenüber die SaarländischeWagnisfinanzierungsge-sellschaft (SWG) finan-zielle Unterstützung be-kommen. Hier steht derinnovative Charakter imVordergrund. Die Finan-zierung wird individuellfür das Unternehmen an-gepasst.Ihre Bonität wiederumkönnen Gründer auch beifehlenden Sicherheitenüber die Bürgschaftsbankverbessern und sich sobessere Zinskonditionensichern. Mit Wagniskapital kön-nen Gründer aber auchüber das Business-An-gels-Netzwerk ausgestat-tet werden. Die in diesemNetzwerk zusammenge-schlossenen Unterneh-mer haben es sich mit ih-rer Beteiligungs GmbHauf die Fahnen geschrie-ben, Saar-Unternehmenfinanziell über die Start-Hürden zu helfen. jwo

Mehr Mut zurSelbstständigkeit,das ist es, was dieHochschule für

Technik und Wirtschaft(HTW) ihren Studenten ver-mitteln will. „Das Problem beiunseren Studenten ist, dass siesich nach dem Studium zwischen ei-ner gut bezahlten Karriere in der In-dustrie und dem Risiko der Selbst-ständigkeit entscheiden müssen“,sagt Jürgen Griebsch, Prorektorund Professor für Maschinenbau ander HTW. „Unsere Aufgabe muss essein, ihnen den Weg in die Selbst-ständigkeit zu ebnen.“

104 Studenten machten vergange-nes Jahr ihren Abschluss im Fach-gebiet Maschinenbau an der HTW.„Im Schnitt sind es ein oder zweipro Jahrgang, die sich am Ende miteinem eigenen Unternehmen anden Markt wagen“, sagt Ralf Oetin-ger, Professor für Betriebswirt-schaftslehre. Er legt deshalb beson-deren Wert darauf, dass die Studen-ten im Studium die Betriebsgrün-dung schon einmal theoretischedurchspielen. „Im Rahmen derMaster-Arbeit müssen die Studen-ten nicht nur ein Produkt bis zumPrototyp entwickeln, sie müssenauch den kompletten Business-Planaufstellen“, sagt Oetinger. Der mussnicht nur dem Urteil des Professorsstandhalten, sondern wird dannauch noch einmal von Experten derFörderbank SIKB geprüft. „Das istein harter Test“, sagt Oetinger.„Wenn die Bank aber den Hakenmacht, haben die Studenten die Si-cherheit, dass sie auch im echtenLeben eine Finanzierung stemmenkönnen.“

Die Idee einer späteren Unter-nehmensgründung ist laut BWL-Professor Andy Junker im Studiuman der HTW fest verankert. „Unter-nehmenssteuerung, Kennzahlenaber auch das Aufstellen eines Busi-ness-Plans sind bei uns Bestandteildes Studiums“, sagt Junker. Pflicht-bestandteil für Master-Studentender Wirtschaftswissenschaften ist

auch die Teilnahme am Unterneh-mensplanspiel. „Da müssen die Stu-denten in mehreren Teams Unter-nehmen gründen und sich dann inverschiedenen Modulen mit immerneuen Marktsituationen auseinan-dersetzen“, sagt Junker.

Eigentlich seien die Startbedin-gungen für Ausgründungen an derHTW ideal, sagt Griebsch: „Die Stu-denten haben nicht nur das theore-tische Wissen, auch sind viele Pro-duktideen so gut, dass sie durchausErfolgschancen am Markt hätten.“Und im Masterstudium werden die

Ideen bis hin zu Business-Plan undPrototyp quasi zur Marktreife ent-wickelt.

Dass es trotzdem pro Jahr nur zuein oder zwei Ausgründungenkommt, liegt nach Ansicht des Pro-rektors weniger an den Studienin-halten als an der anschließendenBetreuung: „Der Schritt in dieSelbstständigkeit ist noch immermit einem hohen Risiko verbun-den“, sagt er. Denn anders als inAmerika werten deutsche Indust-rieunternehmen eine Existenz-gründung nicht als folgerichtigenSchritt im Lebenslauf. Scheitert dieGründung, hat der Bewerber eineLücke, die in der späteren Karriereschädlich sein kann. Griebsch undseine Kollegen wollen deshalb eineRisikoabsicherung für Jung-Grün-der initiieren. Sei es über einenFonds, der Gründungen finanziell

unterstützt, sei es über Kofi-nanzierungsmodelle des Lan-des. „Hier wäre auch politi-sche Unterstützung gefragt“,sagt Junker. Jede Gründungsei ja auch ein Gewinn für dasLand.

Auch der hohe Finanzbedarfbei einer Gründung ist einProblem: Zwar können dieHTW-Studenten ebenso wie

Uni-Studenten die Hilfen der Kon-taktstelle für Wissens- und Techno-logietransfer an der Uni nutzen undauch Räume im Starterzentrummieten. Doch gerade bei den Absol-venten der technischen Berufe gibtes eine größere Starthürde, weil ofthöhere Investitionen nötig sind.

Prorektor Griebsch würde sichaber auch über mehr unternehmeri-sches Risiko bei seinen Professoren-Kollegen freuen. „Wenn ich über-zeugt bin, dass die Idee eines Stu-denten am Markt Erfolg haben wird,kann ich ihn schlecht mit dem un-ternehmerischen Risiko alleine las-sen“, sagt er. Er regt deshalb an, dasssich Professoren häufiger bei denNeugründungen ihrer Studentenbeteiligen. Sei es mit Wagniskapital,sei es, indem sie sich als Berater en-gagieren. „Auf diese Weise könntemanch eine gute Idee wirklich amMarkt etabliert werden“, sagt derProrektor. Den Schritt an den Marktwagen derzeit Studenten des Wirt-schaftsinformatik-Professors Tho-mas Bousonville. Sie haben das An-gebot gewöhnlicher Tank-Apps er-weitert und ermöglichen durch Pre-mium-Funktionen, eine optimaleTankstrategie zu entwickeln.

Dass Gründungen aus der Hoch-schule ein Gewinn für das Landsind, zeigen zwei der erfolgreichs-ten saarländischen Ausgründungen:das Software-Unternehmen Orbisund der Windanlagenbauer Vensys.Orbis beschäftigt über 300 Mitar-beiter, Vensys im Saarland über 100.

Trotz aller Bemühungen derHTW macht sich der Wirtschafts-wissenschaftler Junker keine allzugroßen Hoffnungen: „Wenn jemandtrotz aller Motivation partout nichtgründen will, kann ich ihn auchnicht zwingen.“

Mehr Mutzum

GründenHochschule für Technik und Wirtschaft vermittelt ihren Absolventen

Fähigkeiten für die Unternehmensgründung

Von SZ-RedakteurJoachim Wollschläger

„Unsere Aufgabe muss es sein,ihnen den Weg in die

Selbstständigkeit zu ebnen.“Prorektor Jürgen Griebsch

JürgenGriebsch

Andy Junker Fotos: HTW

Ralf Oetinger

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Peter Badt (54) bringt soleicht nichts aus der Ruhe.Der erfahrene Geschäfts-mann steht seit Jahren als

Geschäftsführer an der Spitze desSoftware-Hauses Meta-Level. Erweiß genau, worauf es in erster Li-nie ankommt, wenn man Banker, in-teressierte Investoren und möglicheAuftraggeber von einer Geschäfts-idee überzeugen will. Badt ist nichtnur in seinem Unternehmen erfolg-reich, er will sein Wissen gleichzei-tig an Neugründer weitergeben, diesich mit ihrer Geschäftsidee erst er-folgreich den richtigen Weg durcheinen Dschungel voller Hindernissebahnen müssen. Deshalb gehört

Badt auch zum Netzwerk der saar-ländischen Business Angels, das seitdem Jahr 2000 besteht. Die Ge-schäftsführung liegt in den Händender Industrie- und Handelskammer(IHK). Seit dieser Zeit haben schonrund 600 Jungunternehmer vonden Dienstleistungen des Netz-werks profitiert, dem neben PeterBadt noch 60 weitere Business An-gels und Mentoren angehören, be-richtet Mathias Hafner von derIHK. Sie betreuen die Neu-Unter-nehmer in allen Phasen der Grün-dung und stehen ihnen auch in denersten Jahren der Selbstständigkeitbei. Sie bieten Hilfestellung, etwabei Finanzierung, Organisation,Marketing oder Vertrieb. BusinessAngels können mit ihren Erfahrun-gen und Kontakten Türen zu Märk-

ten und Partnern öffnen. Peter Badtsagt zu seiner Motivation, beimNetzwerk mitzuwirken: „Es bringtmir persönlich etwas. Von manchenErfahrungen in der gegenseitigenZusammenarbeit kann ich selbstprofitieren. Ich kann aber den Neu-gründer auch vor vielen Dingenwarnen, die ich selbst früher falschgemacht habe.“

Ein Ziel steht im Vordergrund:„Ich versuche, ein Stück Gelassen-heit zu transportieren.“ Vieles brau-che seine Zeit und entsprechendGeduld. Deshalb dürfe man auchnicht aufgeben, wenn sich nichtschnell Erfolge einstellen. EinGründer, der Erfolg haben will,müsse sich ein dickes Fell zulegen.

Neuestes „Baby“ von Peter Badtist die im Gründerzentrum der Uni-

versität des Saarlandes angesiedelteTestfabrik Consulting + SolutionsAG, die Bernd Pohl und ein kleinesTeam gerade zum Laufen bringt.Pohl und Badt haben schnell zuei-nandergefunden. Die Chemie zwi-schen beiden hat von Anfang an ge-stimmt, sagt Pohl. Dies ist eine derwichtigsten Voraussetzungen, umeine langjährige Zusammenarbeitstemmen zu können. Badt räumt je-doch auch ein: „Reibung zwischendem Gründer und dem Business An-gel gehört dazu. Es gibt häufiger ver-schiedene Herangehensweisen. Beiall dem müssen die Gründer eineneigenen Kopf haben. Denn am Endemüssen schließlich sie entscheiden,was jeweils gemacht wird.“ BerndPohl schildert die Herausforderungfür beide Seiten so: „Mancher neue

Von SZ-RedakteurThomas Sponticcia

Seit dem Jahr 2000 sind „Engel“ in derSaarwirtschaft hilfreich tätig. Das Netz-werk von Geschäftsleuten, die Gründernhelfen, wächst. Fotos: Rofeld, vichly4thai/Fotolia, Montage: Robby Lorenz

Wie „Engel“Gründernzum Erfolgverhelfen

Rund 60 erfahreneGeschäftsleute unterstützen

als Business Angels an der Saar

Unternehmensgründerdabei, eine neue Idee

am Markt zu etablieren.

S E I T E 8 WIRTSCHAFTS

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Unternehmer denkt, die ganze Welthabe auf seine Idee gewartet. Manmuss aber auch bereit sein, sich vomBusiness Angel beraten zu lassen.“Badt hat gute Erinnerungen an denBeginn der Zusammenarbeit. „Mei-ne ersten Eindrücke waren sehr gut.Ich konnte etwas mit der Idee an-fangen. Die an der Testfabrik betei-ligten Gründer konnten ihre Vor-stellungen der Testfabrik sehr gutrüberbringen. Das kann nicht jeder.Ich war begeistert.“ Schon die ers-ten Treffen seien von der Frage be-herrscht worden: Trägt die Tech-nik? Wie funktioniert alles?

Die Testfabrik könnte mit etwasGlück schnell wachsen und auch in-ternational zu einer viel beachtetenAdresse werden, glauben nicht nurPohl und Badt. Denn sie richtet sichan Kunden, die auf einem der größ-ten Zukunftsmärkte der Welt unter-wegs sind. „Wir konzentrieren unsganz auf das Internet“, sagt Pohl.Die Kernkompetenz der Testfabrikliegt darin, Webanwendungen zuanalysieren und Testprozesse zu op-timieren. Etwa, wenn es darumgeht, dass die Anwendung bei derNutzung der gängigsten Browserfehlerfrei läuft. Oder wenn die opti-malen Werkzeuge für die Anwen-dung auszuwählen sind. SolcheTests sind zeitlich aufwändig, lie-fern dem Unternehmen aber ver-

lässliche Hinweise, was falsch läuft.Der Webentwickler kann dann ein-schreiten und optimale Lösungenanbieten. „Unsere Lösungen sindweltweit einsetzbar, zumal jedesnamhafte Unternehmen heute eineeigene Website hat“, erläutertBernd Pohl. Erste Kunden, auchgrößere Unternehmen, nutzenschon die Vorteile der Testfabrik.

Business Angel Peter Badt ist festdavon überzeugt, dass die Testfabrik

ein großer Erfolg werden kann. Erhat alle bisherigen Entwicklungs-schritte konstruktiv begleitet.

Mit das Wichtigste sei, die Ge-schäftsidee möglichen Kunden,Banken und interessierten Investo-ren glaubhaft zu vermitteln. Wie dasfunktioniert? Business Angel Badträt dazu, möglichst einfach und ver-ständlich zu erklären. „Die Ideemuss so leicht zu verstehen sein,dass sie selbst eine Oma versteht.“

Grundsätzlich müsse man davonausgehen, dass ein Banker, der dasGründungsprojekt finanziell unter-stützen soll, und interessierte Kun-den nicht viel Zeit haben. Auch des-halb müsse man schnell auf denPunkt kommen. Badt und Pohl ha-ben das Vorgehen in solchen Situa-tionen professionell trainiert. „Hin-zu kommt, dass die Idee zündenmuss. Sie muss zu einem Geschäfts-partner passen“, sagt Pohl.

Was die Testfabrik betrifft, so ha-be man die Idee selbst entwickeltund auch konkrete Vorstellungenüber die technische Umsetzung desProjektes gehabt, so Pohl. Aber un-ter anderem bei Fragen der Ver-marktung habe man Unterstützunggebraucht. An dieser Stelle sei dannder Business Angel ins Spiel gekom-men. Die Zusammenarbeit funktio-niert offensichtlich erfolgreich.Badt hilft auch bei der Suche nachmöglichen neuen Kunden. Die Ideeder Testfabrik wollen die Unterneh-mer nicht nur in Deutschland, son-dern auch in den USA und in weite-ren Ländern bekannt machen. Imnächsten Jahr will man sich amMarkt fest etabliert haben. DieGründer der Testfabrik und ihrBusiness Angel wollen ihre Zusam-menarbeit auch weiterhin fortset-zen – und dann den Erfolg gemein-sam genießen.

Ein erfolgreiches Team (v.l.): Gründer Bernd Pohl, Business Angel Pe-ter Badt und Mathias Hafner (IHK). Foto: Rich Serra

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S E I T E 1 0 D O N N E R S T A G , 6 . N O V E M B E R 2 0 1 4WIRTSCHAFTS MAGAZIN

Bevor jemand darangeht,seine Idee von der berufli-chen Selbstständigkeit zuverwirklichen, muss er zu-

nächst einmal das trockeneSchwarzbrot der Betriebswirtschaftabbeißen, kauen und verdauen.„Wer bin ich? Woher komme ich?Was ist meine Idee, und wie will ichsie umsetzen?“ Dies sind nach An-sicht von Professor Heinz Kußmauldie zentralen Fragen, die sich einExistenzgründer stellen sollte. DerHochschullehrer leitet an der Uni-versität des Saarlandes den Lehr-stuhl für BetriebswirtschaftlicheSteuerlehre, ist aber auch Chef desInstituts für Existenzgründung undMittelstand.

Das beste Instrument, mit demein angehender Unternehmer seinePosition bestimmen kann, ist nachAnsicht von Kußmaul der Business-Plan. „Er ist die schriftliche Zusam-menfassung eines unternehmeri-schen Vorhabens. Er stellt eine ArtVisitenkarte dar“, sagt er. Eben malnebenher ist ein solcher Plan nichtzu erstellen. Bis zu 400 Arbeitsstun-den sollte der angehende Unterneh-mer schon aufwenden. Die schriftli-che Ausarbeitung sollte 40 Seitennicht überschreiten, hinzu kommt

ein Anhang von maximal 20 Seiten.Der Business-Plan beginnt mit ei-nem Deckblatt („Cover Sheet“), aufdem die Postadresse des Firmensit-zes inklusive der Telefon- und Fax-nummer sowie Angaben zur Inter-net-Präsenz festgehalten sein sol-len. Auch Namen und Adressen derVerantwortlichen müssen dort zufinden sein. Der Name des Verfas-sers sowie der Vermerk auf die Ver-traulichkeit der Unterlagen darfebenfalls nicht fehlen.

Nach dem Deckblatt folgt die Zu-sammenfassung („Executive Sum-mary“). Hier sollten auf maximalzwei Seiten die wichtigsten Infor-mationen des unternehmerischenVorhabens kurz zusammengefasstwerden. Kußmaul rät, die Zusam-menfassung erst in Angriff zu neh-men, wenn der Business-Plan vomInhalt her fertig ist: „Dadurch musssich der Verfasser noch einmal mitdem erstellten Plan auseinanderset-zen und kann so mögliche Fehlerdurch Plausibilisierung erkennenund beheben.“ Danach folgt derHauptteil, der in sechs Phasen un-terteilt werden kann: Vergangenheit und Gegenwart:Hier sollten die Idee, das Ziel unddas Produkt erläutert werden, aberauch die eigene Schlüsselqualifika-tion und die Vorstellungen über dieUnternehmensführung.

Marktanalyse: Diese sollte Infor-mationen über das Unternehmens-umfeld, das Marktsegment und dieWettbewerbssituation enthalten.Strategisches Marketing: In dieserPhase müssen der Marketing-Mix,die Pläne und Strategien dargestelltwerden. Operationsplan: Hierbei muss derangehende Unternehmer erläutern,wie er seine Aktivitäten umsetztund welche Geschäftsbereiche erdazu benötigt.Finanzplanung und Finanzierung:In dieser Phase muss der künftigeUnternehmer ausführen, welchenUmsatz und Absatz er erwartet, wieGewinn- und Verlustrechnung so-wie die Bilanz voraussichtlich aus-sehen. Auch muss ein Gründer dieFinanzierung seines Vorhabens dar-legen und die Entwicklung der Zah-lungsfähigkeit abschätzen. Unternehmenskontrolle: Hierbeimuss dargestellt werden, wie derExistenzgründer die Finanzen, dieBuchführung, den Verkauf und dasMarketing kontrollieren will.

Kußmaul rät, sich rechtzeitig ei-nen Steuerberater zu nehmen, ummit ihm als Sparringspartner denBusiness-Plan durchzugehen. AlsGrundlage für das eigene Zahlen-werk biete sich zudem die Betriebs-wirtschaftliche Auswertung (BWA)an. Sie ist die in den Unternehmen

am meisten verbreitete Auswer-tungsform des monatlichen Buch-haltungsabschlusses und wird auchvon den Banken häufig verlangt.

In seinem Buch „Betriebswirt-schaftslehre für Existenzgründer“geht Kußmaul intensiv auf das The-ma Business-Plan ein und widmetihm 60 Seiten. Am Beispiel einesimaginären neuen Schnellimbiss-Restaurants (Crêpes Plus) in Saar-brücken zeigt er die wesentlichenElemente eines typischen Business-Plans auf.

� Heinz Kußmaul: Betriebswirt-schaftslehre für Existenzgründer, 6.Auflage 2008, Oldenbourg Verlag,München, 643 Seiten, ISBN 978-3-486-58716-6, 49,95 Euro

Eine 40 Seiten lange VisitenkarteVor dem Schritt in die Selbstständigkeit sollten Gründer einen Business-Plan aufstellen

Von SZ-RedakteurLothar Warscheid

HINTERGRUND

Der Lehrstuhl von ProfessorKußmaul bietet zweimal proJahr zweiwöchige Existenz-gründer-Seminare an. In derersten Woche werden be-triebswirtschaftliche Fragenbehandelt, in der zweiten Wo-che praktische Rechtsthe-men. Studierende zahlen 100Euro, sonst 200 Euro. Info:Telefon (06 81) 3 02 21 12,E-Mail: [email protected]. lowProfessor Heinz Kußmaul, Leiter des Instituts für Existenzgründung und Mittelstand, betont die Bedeutung eines guten Business-Plans. Foto: Oliver Dietze

Wer gründen will, sollte sich schon vorab einen Überblick über alle wichtigen Aspekte seiner zukünftigen Firma verschaffen. Foto: Fotolia

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des interessanten Vermietungskonzeptes im Gewerbepark Bliesen, kurz GPB genannt, das dem Mieter keine zusätzlichen Investitionen zur qualifizierten Geschäftstätigkeit abver-langt, geschaffen hat. Modernster Geräte-park und Kommunikationseinrichtungen, ein während der Geschäftszeiten ständig anwesender Netzwerk- und EDV-Administra-tor, sowie umfangreiche Dienstleistungsange-bote wie Fotokopien, Schreibservice, Dokumentationen, Verwaltungsdienstleistun-gen, Qualitätskontrolle, Lager- und Logistikan-gebote, Lagerstatistik, Präsentationen schaffen den Mietern viele Freiräume für ihr Kerngeschäft. Neben den Langzeitbüromiet-flächen stehen für Saisonbetriebe und Kurzzeitnutzer möblierte Büroeinheiten als BüroHOTEL mit Anschluss an sämtliche Kommu-nikationseinrichtungen zur Anmietung von Tagen und Wochen zur Verfügung. Nur die tatsächlich in Anspruch genommene Dienstleis-tung des Mieters wird berechnet. Keine Investition, keine Abschreibung und keine Kapitalbindung mit denen sich ein Mieter auseinandersetzen muss. Kostenminimierung für den Mieter anstelle von hohen, und vermeidbaren Kosten zeichnen das Konzept des Gewerbeparks Bliesen aus. Seit über 10 Jahren wird „Erfolg durch Teilen“ oder „Share Economy“ im Gewerbepark Bliesen praktisch angewendet. Hier ist Service keine Phrase. Die Mitarbeiter der Gewerbeparks Bliesen GmbH zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität aus, so dass

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Ein Schlussstrich ist nicht das EndeVor sechs Jahren ging Thomas Neu mit seiner Firma in die Insolvenz – Heute ist er wieder im Geschäft

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Thomas Neu (58) aus Saar-brücken hat in seinem Be-rufsleben schon einigeshinter sich. Sichere Füh-

rungspositionen hat er aufgegeben,um sich ins Abenteuer der Selbst-ständigkeit zu stürzen. Nach demScheitern kam der Neubeginn – mitspannenden Anfragen und Aufga-ben.

Doch der Reihe nach: Nach dreiJahren bei der Bundesmarine – heu-te ist er Kapitän zur See der Reserve– studierte Neu von 1979 bis 1984Bergbau an der Technischen Uni-versität Clausthal. Elf Jahre arbeite-te er danach im saarländischenSteinkohlenbergbau, war zuletztBetriebsinspektor im BergwerkWarndt/Luisenthal. Dann bot Saar-berg ihm die Geschäftsführung vonSaar Montan an, einer Gesellschaft,die außerhalb der Kohle bergmänni-sche Projekte angehen sollte. Neuschlug den Konzern-Oberen vor,dass sich Saar Montan auch mit derGeothermie beschäftigen sollte. Fürihn ist die Wärme aus den Tiefen derErde eine der wichtigsten Energie-quellen der Zukunft.

Aber der RAG-Konzern als neuerEigentümer von Saar Montan wink-te ab. Neu kündigte 2003 und mach-te sich mit seiner ersten Firma, der

Drilltherm GmbH, in Saarbrücken-Klarenthal selbstständig. Drill-therm sollte sich mit oberflächen-naher Geothermie (bis 70 Meterdurchschnittliche Teuftiefe) be-schäftigen, entsprechende Projekteentwickeln und vermarkten. Von ei-ner kleinen saarländischen Bohrfir-ma übernahm er den Maschinen-park und die ersten Aufträge. Raschstellte sich heraus, dass die Maschi-

nen stark reparaturbedürftig waren.„Das mitgelieferte Tüv-Gutachtenwar nichts wert“, sagt Neu. Auch dieAufträge waren nicht kostende-ckend kalkuliert. „Ich war einfachzu blauäugig und zu gutgläubig“,weiß er heute. Angehenden Unter-nehmern rät er, „ein gesundes Miss-trauen an den Tag zu legen, wenn siein ein bestehendes Unternehmeneinsteigen.Der Verkäufer macht dieBraut immer schön.“ Doch er glaub-te an seine Idee, steckte sein ganzesprivates Geld in Drilltherm undackerte wie ein Verrückter. Anfangslief es trotz der Startschwierigkei-ten gut. Vor allen Dingen wollte derBergbauingenieur Qualitätsarbeitabliefern – und die hatte ihren Preis.Andere nahmen es nicht so genau,gingen mit Preisen an den Markt,„die nie und nimmer die Kostendeckten, wenn sie richtig kalkuliertwaren“. Das brachte die Branche inVerruf. Durch den Pfusch der Billig-konkurrenz floss bei einer Tiefen-bohrung beispielsweise Wasser ineine Gipsschicht unterhalb derStadt Staufen. Der Gips quoll auf, invielen Häusern entstanden Risse.Nach dieser missglückten Erdwär-me-Bohrung war die Branche inVerruf, das Geschäft kaputt.

Im Jahr 2008 musste Neu seineFirma Drilltherm in die Insolvenzschicken. Zwölf Mitarbeiter warenbetroffen. „Man muss auch mal sa-

gen können, das war nichts“, sagt erheute. Doch Thomas Neu hatte sichinzwischen in der Geothermie-Sze-ne einen Namen gemacht. Er wurdegeschäftsführender Direktor derEssener Firma Enro. Dieses Unter-nehmen war von dem gebürtigenSaarlouiser und langjährigen Vor-standschef der Ruhrkohle AG (heu-te RAG), Karlheinz Bund, gegründetworden, um Projekte der Tiefen-und der Petrogeothermie anzupa-cken. Bei der Petrogeothermie wer-den unterirdisch heiße Steine ange-bohrt. Durch einen Wärmetauscherwird deren Energie genutzt. „Mitdiesem Vorhaben war Bund seinerZeit voraus“, sagt Neu heute. AlsBund 2012 im Alter von 87 Jahrenstarb, war auch das Schicksal vonEnro besiegelt.

Neu hatte sich schon vorher ande-re Betätigungsfelder gesucht. Erwurde von der Münchner Investo-rengruppe Grünwald Equity ver-pflichtet, als technischer Leiter einTiefengeothermie-Projekt inTraunreut (Oberbayern) nach vornezu bringen. Inzwischen wird dortmit heißem Wasser aus der ErdeFernwärme geliefert. Ein Kraftwerkist in Arbeit.

Mittlerweile ist der Bergbau-In-genieur auch wieder unternehme-risch aktiv. Er hält 20 Prozent an derSaarbrücker IngenieurgesellschaftPro G.E.O. Die übrigen 80 Prozentliegen beim Freiberger Ingenieur-büro Geos. Pro G.E.O. beschäftigtsich wieder mit Geothermie – aberauch mit anderen Montan-Projek-ten. In Mauretanien erforschte NeuVorkommen von Seltenen Erden, inLaos beschäftigte er sich mit demBauxit-Bergbau, und in Gabun halfer, eine Bergbau-Akademie ins Le-ben zu rufen. Außerdem gehörenihm zwei weitere Projektgesell-schaften, die Tiefe Geothermie Saarund die Tiefe Geothermie Branden-burg. Am Unternehmertum reiztihn trotz Höhen und Tiefen nachwie vor, „dass ich mein eigener Herrsein kann“. Aber er weiß auch, „dassnicht jeder für die berufliche Selbst-ständigkeit geschaffen ist“. Der Wil-le zum Durchhalten und der Rück-halt in der Familie seien extremwichtig. Und: „Zart besaitet sollteman nicht sein.“

Von SZ-RedakteurLothar Warscheid

Thomas Neu giltals Experte fürGeothermie.Trotzdem muss-te er 2008 in dieInsolvenz ge-hen, weil Fehlerder Billigkon-kurrenz die gan-ze Branche inVerruf brachten.Beinahe dieganze Altstadtvon Staufenwurde damalsbeschädigt.Fotos: Iris Maurer/dpa

In Staufen sind die Schäden in derAltstadt auch Jahre später nochsichtbar. Foto: Rolf Haid /dpa

D O N N E R S T A G , 6 . N O V E M B E R 2 0 1 4MAGAZIN

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S E I T E 1 4 WIRTSCHAFTS

Existenzgründer starten mitgroßem Elan in das Aben-teuer berufliche Selbst-ständigkeit. „Doch viele

wissen zu wenig darüber, auf was siesich einlassen“, sagt Silja Weissmül-ler. Sie kann ein Lied davon singen,denn sie hat die Ahnungslosen oftvor ihrem Schreibtisch sitzen. DieDiplom-Kauffrau ist ProjektleiterinGründerqualifizierung bei der Ko-ordinierungsstelle der Saarland Of-fensive für Gründer (SOG). Seit ei-nem Jahr arbeitet sie in diesem Be-reich. Angestellt ist sie bei derStandortfördergesellschaft Saaris.

„Oft ist die Begeisterung für eineunternehmerische Idee oder derGlaube an den Erfolg eines selbstentwickelten Produkts groß. Aberüber die Vermarktung haben sichdie künftigen Firmeninhaber nochzu wenig Gedanken gemacht“, er-zählt die 33-Jährige. Vor allem inden Bereichen Buchführung, Con-trolling oder Marketing hätten die

angehenden Existenzgründer „nursehr ungefähre Vorstellungen“. InGesprächen mit den Männern undFrauen, die mit ihr einen Terminvereinbaren, arbeitet sie die Defiziteauf und zeigt ihnen, wie sie ihreWissenslücken schließen können.Hierbei hilft die Einbindung in dasGründernetzwerk SOG. Auf dessenInternet-Seite (www.gruenden.saarland.de) sind zahlreiche Weiter-bildungsangebote zu finden. DieThemenpalette reicht von der Er-stellung eines Business-Plans überForderungsmanagement oder Steu-ern bis hin zu Versicherungen.

„Das SOG-Netzwerk ist bundes-weit einmalig“, sagt Jürgen Lenhof,Leiter der Abteilung Mittelstandund Wirtschaftsförderung im saar-ländischen Wirtschaftsministeriumund Mann der ersten Stunde beimSOG. 1999 wurde es gemeinsam vondem Wirtschaftsministerium, derIndustrie- und Handelskammer(IHK), der Handwerkskammer(HWK) sowie der saarländischenStrukturbank SIKB ins Leben geru-fen. Heute sind dort 25 Netzwerk-

partner vertreten, angefangen vonder Arbeitskammer über Steuerbe-rater und Wirtschaftsprüfer bis hinzu den Wirtschaftsjunioren Saar-land.

Mit der SOG-Koordinierungsstel-le Gründerqualifizierung „wurdevor einem Jahr eine Lücke geschlos-sen“, erläutert Lenhof. Allerdingswar eher daran gedacht, Leute, diebereits den Sprung in die Selbst-ständigkeit geschafft haben, zu un-terstützen. „Denn die kritische Zeitist in den ersten zwei Jahren.“ Daslässt sich auch statistisch belegen.Eine Studie des Wirtschaftsinfor-mationsdienstes Bürgel über Fir-meninsolvenzen hat ergeben, dassmehr als jedes vierte Unternehmen(26,7 Prozent), das im vergangenenJahr in die Pleite rutschte, maximalzwei Jahre am Markt war. „Spätes-tens im zweiten oder dritten Jahrmuss Geld verdient werden“, sagtWeissmüller. Denn bei vielen För-derprogrammen – wie zum Beispielder Gründungs- und Wachstumsfi-nanzierung (GUW) der SIKB – laufedie tilgungsfreie Zeit bei einem Be-

triebsmittelkredit schon nach ei-nem Jahr und bei einem Investiti-onskredit nach höchstens drei Jah-ren aus.

Daher will sich Weissmüller in Zu-kunft vor allem um die Jungunter-nehmer kümmern, die in der kriti-schen Phase der ersten zwei Jahrestecken. Allerdings ist ihr klar, dasssie hierbei Überzeugungsarbeit leis-ten muss. „Manche sehen nicht dieNotwendigkeit, Wissenslücken zufüllen“, sagt sie. Andere wiederumseien so stark in ihr Unternehmeneingebunden, dass sie nach eigenenAngaben zu wenig Zeit hätten, sichweiteres Wissen anzueignen. DochJürgen Lenhof weiß aus Erfahrung,„dass mit zunehmender Qualifizie-rung auch die Chance auf eine dau-erhafte Gründung steigt“. Daher sol-len auf die SOG-Webseite noch mehrInformationen über die Weiterbil-dungsangebote in der Region plat-ziert werden – unter anderem durcheine noch engere Kooperation mitder HWK, die die Weiterbildungsda-tenbank Saar verwaltet (www.wei-terbildungsdatenbank-saar.de).

Die verflixtenzwei ersten JahreGründernetzwerk SOG betreut Unternehmer auchnach dem Start in die Selbstständigkeit

Von SZ-RedakteurLothar Warscheid

Jürgen Lenhof, Abteilungsleiter imWirtschaftsministerium. Fotos: Serra

Silja Weissmüller, Expertin fürGründerqualifizierung bei der SOG.

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Eigentlich hätte MartinMonzel ja alles beim Altenlassen können. Als Mana-ger eines Bio- und Nano-

Technologie-Netzwerks verdienteer gut und hatte etwas, das man ge-meinhin als Job mit Zukunft be-zeichnet. Und doch hatte er nachneun Jahren den Eindruck, es fehleetwas. „Irgendwann hatte ich dasGefühl, jetzt hast du genug für deinLand getan. Und das Gefühl hat mirgesagt, wenn ich noch etwas Eigenesmachen will, dann sollte ich es jetzttun.“ Vergangenes Jahr hat er des-halb gemeinsam mit Götz Beylich-Oswald,der die gesicherte Existenzals Arzt für das Risiko Gründungaufgegeben hat, die Firma Lactopiains Leben gerufen. „Ein Produkt zuentwickeln, das es so noch nichtgibt, das hat ja schon seinen Reiz.Wir müssen nun versuchen, auf ei-genen Beinen zu stehen“, sagt Bey-lich-Oswald. In zwei Jahren wollensie Probiotika, also Mikroorganis-men, so verarbeiten, dass die Kos-metik-Industrie sie verwendenkann. Eine eigene Produktlinie mitDeos und Nahrungsergänzungenhaben sie schon.

Für ihre Idee bekamen die beiden– mittlerweile von Markus Geßnerverstärkt – im September den Preis„1,2,3, go“, für den sich Gründer ausder gesamten Großregion bewerbenkönnen. Seit 14 Jahren schon gibt esden Business-Plan-Wettbewerb, dermit 50 000 Euro dotiert ist. „Aber esgeht nicht nur um das Preisgeld“,sagt Helga Trampert, bei der In-dustrie- und Handelskammer zu-ständig für „1,2,3, go“, „Es gibt be-stimmte Voraussetzungen, die Be-werber erfüllen müssen. Aber auchwenn sie die nicht erfüllen, bekom-men sie Hilfe.“ Oft bewerben sichGründer, die zwar eine gute, abernur bedingt neue Idee haben. Auch

ihnen werden Berater zur Seite ge-stellt, die einen Business-Plan aus-arbeiten.

Und der sei oft mehr wert als dasPreisgeld, sagt der Gitarrist ThomasBlug: „Für Kommunkationszweckeist das extrem wichtig. Man hat ebenetwas, das man vorzeigen kann.“Auch Blug hat in diesem Jahr das Ri-siko Existenzgründung auf sich ge-nommen. Mit seiner Firma Blugui-tar produziert er einen besonderskleinen Verstärker. In Eigenregieund mit viel Erfahrung aus Jahr-zehnten Bühnenerfahrung, gilt der48-Jährige doch als einer der bestenGitarristen der Welt. Dass er sichnun als Unternehmer versucht, eineFirma gegründet und einen Großteilseines Kapitals investiert hat, seinur konsequent, sagt er: „Ich habeimmer schon gebastelt. Für michwar es ein logischer Schritt. Auchweil ich das Gefühl hatte, dass esnichts Neues auf dem Markt gibt.“

Im Vergleich dazu wirkt die Grün-dergeschichte der Informatiker NilsHasler und Carsten Stoll mit ihrerFirma The Captury fast schon klas-sisch. Beide – ebenfalls Preisträger2013 – haben ihren Doktor an derUniversität des Saarlandes gemachtund aus der Forschungsarbeit danneine praktische Anwendung entwi-ckelt. „Das hat uns schon ein weniggestört, dass wir forschen, aber vie-les nicht auf den Markt kommt“,sagt Stoll. Und Hasler ergänzt: „Dalesen dann 50 Forscher weltweitdrüber, und das war es dann.“ In ih-ren Büros arbeiten die beiden gera-de daran, ihre Software marktreif zumachen. Die erleichtert es Film-Produzenten und Spielherstellern,die Aufnahmen von Menschen zudigitalisieren. Wo früher spezielleAnzüge und aufwändige Aufbautennötig waren, reichen nun vier Ka-meras und die Software. Entspre-chend gespannt wartet die Industrieauf das Produkt. Hasler ist optimis-tisch: „Es sieht ganz gut aus.“

Mehr wert alsdas Preisgeld

Wettbewerb zeichnet seit 14 Jahren Gründer aus

Von SZ-RedaktionsmitgliedJanek Böffel

Viel Platz brauchen Casten Stoll (vorne) und Nils Hasler nicht. Dochdie Film-Industrie wartet gespannt auf ihre Software.

Götz Beylich-Oswald (links) und Martin Monzel haben für die Firmen-gründung ihre gesicherten Jobs aufgegeben. Fotos: Rich Serra

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Page 15: Wirtschaftsmagazin06 11 2014

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Andere Kinder wollten Ast-ronaut werden oder Poli-zist oder Tierarzt. Für Mar-tin Birtel stand hingegen

fest: „Seit ich fünf bin, war für michklar, dass ich Bäcker werde.“ Ab-bringen lassen hat er sich von die-sem Gedanken nie. Mit 13 machte erein erstes Praktikum, es folgtenLehre und sechs Jahre als Geselle inmehreren Bäckereien. Vor siebenJahren machte der heute 32-Jährigedann seine Meisterprüfung. Dochganz zufrieden war er als angestell-ter Bäcker nicht: „Es war immer imHinterkopf, dass ich mich selbst-ständig mache. Schon als Kind hatteich allen gesagt, dass ich mal eine

Bäckerei aufmache.“ Doch derMarkt ist begrenzt, nicht erst seit esin jedem Discounter am Ortsrandfrische Brötchen gibt.

Insofern war es beinahe ein Winkdes Schicksals, als Birtel vor einigenMonaten erfuhr, dass das Café Pitzin Sulzbach-Neuweiler einen neuenBesitzer suchte. Ausgerechnet dort,wo er zum ersten Mal eine Backstu-be betreten hatte, wo er mit 13 seinerstes Praktikum gemacht hatteund wo er schon ein Jahr lang alsAushilfe gearbeitet hatte. „Ich habedann bei den Eheleuten Pitz ange-fragt, ob sie an mich verkaufen wür-den, und als ich die ersten positivenSignale hatte, bin ich zur Hand-werkskammer und habe mir Hilfegeholt.“ Als dann die Bank den Kre-dit gewährte, ging alles ganz schnell.

Damit widersetzt sich Birtel aller-dings dem Trend. Im gesamtenHandwerk machen die Meisterbe-triebe zwar mit 7700 von 11 866 Be-trieben noch die Mehrheit aus.Doch die Zahl der Bäckereien imLand ist stetig gesunken. „ImSchnitt sind es jedes Jahr sechs Pro-zent weniger. 1980 hatten wir mehrals 800 Bäckereien. Heute sind esgerade einmal 173“, sagt Landesin-nungsmeister Roland Schaefer. Und

die Talsohle sein noch lange nichterreicht. „Irgendwann haben Tank-stellen und Supermärkte gemerkt,dass man mit Brötchen gutes Geldverdienen kann“, sagt Schaefer.Geld, das den klassischen Bäckerei-en fehlt: „Die Geburtstagstorte fürdie Kinder können nur die Bäcker.Aber auch die brauchen einenGrunderwerb. Man kann ja nichtimmer nur Kuchen backen.“ Gleich-zeitig seien die Anforderungen aneinen Bäcker immer größer gewor-den. „Die Leute wollen sieben Tagedie Woche einkaufen. Aber vermit-teln Sie das mal dem Nachwuchs,dass er sieben Tage arbeiten muss.Und um Schichtbetrieb einzufüh-ren, braucht es eine gewisse Be-triebsgröße. Da muss der Bäcker jaein richtiger Unternehmer sein.“

Auch deshalb zögern viele Hand-werker, einen eigenen Betrieb zu er-öffnen, tauschen sie doch die relativgroße Sicherheit eines Angestell-tenverhältnisses mit dem Risiko, al-leinverantwortlich zu sein, solltensie scheitern. Auch Franz Hendlehat sich lange auf den Schritt vorbe-reitet. 15 Jahre hatte der Kfz-Meis-ter in Luxemburg in einer Vertrags-werkstatt gearbeitet: „Aber eigent-lich wollte ich mich schon immer

selbstständig machen.“ Neben sei-ner Arbeit hat er darum Betriebs-wirtschaft studiert, um auch dieseSeite kennenzulernen: „Es gibt zwareinige Grundlagen in der Meister-ausbildung, aber mir war das nichtgenug.“ Vor vier Jahren hat er dannangefangen, seinen eigenen Betriebzu planen. Zuerst suchte er in Lu-xemburg nach einen Grundstück,dann erfuhr er aber, dass in Perl-Besch, nahe der Grenze, ein Gewer-begebiet eröffnet. „Ich habe dannerst einmal eine Marktanalyse ge-macht. Und wenn man bedenkt,dass Perl vergangenes Jahr fast 800Einwohner dazugewonnen hat, ha-be ich da viel Potenzial gesehen“,sagt Hendle. Nachdem der Kreditgenehmigt war, setzte er sofort aufOnline-Marketing – noch immer ei-ne Seltenheit im Handwerk: „Sostand die Anzeige möglichst weitoben in den Google-Ergebnissen.Im März gab es schon die erstenTerminanfragen, obwohl wir erst imJuli eröffnet haben. Und seitdemhabe ich fast immer einen 14-Stun-den-Tag“, sagt Hendle und lacht zu-frieden. Sehnt er sich da nicht nacheinem geregelten Alltag? „Auf kei-nen Fall“, sagt Hendle. „Ich habe eskeinen Tag bereut.“

Die meisten Betriebe im Saar-Handwerk sind in Meisterhand. Doch die Anforderungen anSelbstständige sind hoch.

Von SZ-RedaktionsmitgliedJanek Böffel

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S E I T E 1 8 WIRTSCHAFTS

Die Gründung neuer Unter-nehmen wird auch vonden Wirtschaftsförderernin der Region sowie denje-

nigen, die Gewerbegebiete entwi-ckeln und verwalten, positiv beglei-tet und unterstützt. So bietet dieGIU Gesellschaft für Innovationund Unternehmensförderung, eineGesellschaft der Stadt Saarbrücken,verbilligte Mieten für junge Unter-nehmen an. „Im Saarbrücker IT-Park Saarland können Firmen inder Startphase Büroräume für 7,50Euro pro Quadratmeter mieten“,sagt GIU-Geschäftsführer JürgenSchäfer. Darin seien bereits alle Ne-benkosten enthalten. Diese Sonder-konditionen „gelten für die erstendrei Jahre“. Auch auf den Saarbrü-cker Saarterrassen sind nahe demzentralen Expomedia-Gebäude Bü-roflächen vorhanden, die nach An-gaben von Schäfer speziell auf Exis-tenzgründer zugeschnitten sind.Das Gleiche gelte für den gegen-überliegenden Bahnhof Burbach.

Wer sich als Handwerker selbst-ständig machen will, findet in denHallen des Areals AW Saarbrücken-Burbach „einen unverwechselbarenStandort mit vielen Vorteilen“, wiees in der GIU-Eigenwerbung heißt.In den Werkstatthallen werden dieFlächen für 3,50 Euro je Quadrat-meter vermietet. Die parzelliertenFlächen umfassen 300 Quadratme-ter. Darin integriert ist eine ArtContainer mit einem kleinen Büro,Sozialräumen und Toiletten. Wenndas Unternehmen wächst und dieFläche von 300 Quadratmeter zuklein wird, „können die Zwischen-wände auch entfernt werden“, er-läutert Schäfer.

Auch der Saarpfalz-Kreis hält fürGründer und Jungunternehmer„ein breites Angebot vor“, erläutertDoris Gaa, Geschäftsführerin derWirtschaftsförderungsgesellschaft(WFG) Saarpfalz. „Wir wollen derideale Standort zum Starten undWachsen sein.“ Sowohl in Bexbachals auch in Homburg und St. Ingberthat die WFG die Möglichkeit, Exis-tenzgründer und Jungunternehmeranzusiedeln. Im Saarpfalz-Park inBexbach stehen unter anderem Bü-roflächen zur Verfügung. Aber auchjunge Handwerksunternehmen undgewerbliche Betriebe können sichdort ansiedeln. Im GründerzentrumHandwerk sind die Flächen auf je-weils 300 Quadratmeter parzelliert.„Sie lassen sich von einem Raum biseiner ganzen Etage flexibel erwei-tern“, erläutert die WFG-Ge-schäftsführerin. Wenn eine Grün-dungsidee nicht klappt, „beharrenwir auch nicht darauf, dass derMietvertrag erfüllt wird“, sagt Gaa.

Für Existenzgründer und Jung-unternehmer gibt es allerdings nochandere Standort-Optionen im Saar-pfalz-Kreis. Am BiomedizinischenZentrum (BIZ) in Homburg ist Platzfür junge Firmen, die sich auf Bio-technologie und Software speziali-

siert haben. Ansprechpartner fürdieses Zentrum ist die Wirtschafts-förderung der Stadt Homburg. Auchdas Starterzentrum der Universitätin Homburg ist auf den Medizin-und Biobereich fokussiert – Trägerist die WuT GmbH auf dem CampusSaarbrücken der Saar-Uni. Innova-tive und technologieorientierteExistenzgründer können außerdem

im Gewerbe- und TechnologieparkSt. Ingbert, der von der Stadt gema-nagt wird, eine Heimat finden.Ebenso im Innovationspark am Be-ckerturm, der von einer namens-gleichen Gesellschaft betreut wird.„Wir haben im Saarpfalz-Kreis diegrößte Dichte an Gründerzentrenim Land“, sagt Gaa.

Andere Wege geht die Wirt-schaftsförderungsgesellschaft imLandkreis Neunkirchen. Sie be-treibt „keine eigenen Gründerzen-tren“, sagt Geschäftsführer KlausHäusler. Die Gesellschaft hat einenStandortatlas erstellt und aktuali-siert diese Plattform regelmäßig.„Wir bringen Anbieter und Nachfra-ger von Gewerbeimmobilien zu-sammen.“ Allerdings steht sie auchGründern im Landkreis zur Verfü-gung und berät diese in praktischen

Fragen. So hilft sie dabei, einenBusiness-Plan zu erstellen, oder be-rät bei der Finanzierung. „JederJungunternehmer hat nur einenAnsprechpartner, der ihn bei sei-nem Vorhaben begleitet“, erläutertHäusler. „Damit haben wir gute Er-fahrungen gemacht und sind auchsehr erfolgreich.“

Einen umfassenden Überblick

über Gewerbeflächen im ganzenLand hat außerdem die landeseige-ne SBB Saarland Bau und BodenProjektgesellschaft. Ihre Aufgabe istes zwar in erster Linie, große Ge-werbe- und Industrieflächen zu ver-markten. „Aber wir haben auch An-gebote für Existenzgründer“, sagtSBB-Sprecher Ludwin Vogel. Zu-sammen mit ihrer „Schwester“, derGesellschaft für Wirtschaftsförde-rung (GW) Saar hat sie mittlerweileeine große Übersicht über alle Area-le erstellt, auf denen Firmen sichansiedeln können.

Heraus kam bei der Erfassung,dass es im Land aktuell mehr als 200Gewerbegebiete mit insgesamt 452verfügbaren Flächen gibt. Interes-senten finden die Übersicht auf demInternet-Portal www.gewiss-saar-land.de. Gesucht werden kann nachverschiedenen Kriterien wie Land-kreis, Gemeinde und Flächengröße.Es werden sowohl Flächen ange-zeigt, die kurzfristig verfügbar sind,als auch solche, die noch erschlos-sen werden.

Raum zum Wachsen

gibt es reichlichFast alle Landkreise bieten spezielle Gewerbeflächen

für Firmengründer an

Von SZ-RedakteurLothar Warscheid

Wo einst in Burbach die Drahtzieherei stand, haben im IT-Park jetzt junge Firmen Platz. Foto: Oliver Dietze

AUF EINEN BLICK

Im Saarland gibt es noch weitere Technologie- und Gründerzentrenfür junge Unternehmen. Dazu gehört die Bau-Werk-Stadt Sulzbach,ein denkmalgeschützter ehemaliger Schlachthof. Sie bietet Arbeits-räume von 19 bis 146 Quadratmeter an. Betreut wird er von der Saar-brücker Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung. Junge Unternehmer sind auch im Gewerbe- und Technologiezen-trum (GTZ)der Stadt Völklingen willkommen. In unmittelbarer Nähezum Weltkulturerbe Völklinger Hütte umfasst das GTZ knapp 3500Quadratmeter an Büro- und Gewerbeflächen. Auf einem alten Industrie-Areal ist auch das UnternehmerzentrumPüttlingen (UZP) untergebracht, in dem Existenzgründer ebenfallswillkommen sind. Früher gehörte das Gebäude zur Grube Victoria.Auch das Unternehmer- und Technologiezentrum St. Wendel ist ei-ne gute Adresse für Existenzgründer. Die Mitarbeiter beraten sie un-ter anderem beim Einwerben von Fördermitteln oder bei der Bewer-tung von Marktchancen. Betreut wird das Gründerzentrum von derWirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land. Gute Startchancen für Gründer bietet auch das Unternehmenszen-trum Losheim. Es wirbt mit kostengünstigen Mieten, einer sehr gu-ten IT-Infrastruktur und mit Gemeinschaftseinrichtungen. low

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Es sind gerade mal fünf Se-kunden, die Diätpläne allerArt in weite Ferne ent-schwinden lassen. Man hat

keine Chance gegen diese Art der„kleinen Verführer“. Auf der Zungebeginnen die „Macarons“ sogleich zuwirken. Ein Baisergebäck aus Man-delmehl, das in Frankreich seit Jahr-zehnten als Spezialität gefeiert wird.Jetzt bringen es zwei Spezialistenauch nach Saarbrücken. In der Cho-colaterie Kestener in der Betzenstra-ße unweit des Rathauses sowie in derPâtisserie von Quanah Schott in derMainzer Straße kann man das Edel-gebäck probieren. Für viele der Be-ginn einer langen Freundschaft.

In der Chocolaterie Kestener sind22 Sorten erhältlich. Gegenwärtigsorgen Geschmacksnoten aus derHerbst- und Winterkollektion fürGaumenfreuden. Spontan fühlt mansich beim Probieren an lange Win-terabende erinnert, an Behaglichkeitund Düfte wie auf dem Weihnachts-markt. Eines der „Macarons“schmeckt unverkennbar nach Brat-apfel. Zur eigenen Überraschung ge-sellt sich eine zweite Geschmacks-richtung hinzu: Maronencreme. Jezwei verschiedene Füllungen pro„Macaron“ kreiert Franck Kestener.Er leitet in fünfter Generation alsChocolatier das gleichnamige Fami-lienunternehmen in Saargemünd.Dort ist auch die Produktion mit 15Mitarbeitern angesiedelt. JedenMorgen fährt Franck Kestener seineneuesten Kreationen nach Saarbrü-cken, wo ihn sein Vater Robert imGeschäft erwartet, selbst ein gelern-ter Pâtissier, der auch mit 69 Jahrennoch gerne Repräsentationsaufga-ben wahrnimmt. Franck hat bei ihmdie Lehre absolviert.

Der 38-Jährige kann heute schonauf eine bemerkenswerte Karrierezurückblicken. Sein besonderes Ta-lent und seine Fähigkeiten haben so-gar die Aufmerksamkeit des franzö-sischen Präsidenten geweckt, der ihnmit seinen Künsten längere Zeit amÉlysée-Palast beschäftigt hat. Keste-ner wurde als Bester seines Hand-werks zum „Meilleur Ouvrier deFrance“ gekürt und ist auch Welt-meister seines Faches. In Paris findetman die Produkte der Familie Keste-ner in einer eigenen Boutique in derRue Gay Lussac unweit des Parla-mentes, in Saargemünd in der RueGutenberg. Im Saarland eine Filialezu eröffnen, war aus Sicht der Keste-ners ein folgerichtiger Schritt. „Ma-carons“ sind in Deutschland bisherkaum bekannt. Da gibt es also nochviele Menschen, die auf den Ge-schmack kommen können. Und dasSaarland gilt als das Tor zu diesemriesengroßen Absatzmarkt.

In der Saarbrücker Filiale führt dieHitliste nach Auskunft von RobertKestener die Variation Karamell-Salzbutter an, gefolgt von Schokola-de. Zur Herbst-Winterkollektion ge-hören aber auch in Cognac karamel-lisierte Nüsse oder Lebkuchen und

kandierte Orange. Die Mandeln, vondenen als Herzstück des Gebäcks ei-ne besonders erlesene Qualität be-nötigt wird, bezieht die Familie Kes-tener vor allem aus Spanien sowieaus der Provence. Handarbeit undviel Kreativität sind nach Überzeu-gung von Robert Kestener dieHauptvorteile in der Produktion von„Macarons“, auch gegenüber der In-dustrie. Die versuche längst, mit ei-genen Produkten den Markt aufzu-mischen. Allerdings habe dieses Vor-gehen gegenüber dem professionel-len Handwerker einen Nachteil.Denn die Industrie schaffe es bishernur, „Macarons“ mit jeweils einerFüllung herzustellen. Der Fantasieist nach oben keine Grenze gesetzt.Franck Kestener will weitere Sortenauf den Markt bringen.

Das gilt auch für Pâtissier QuanahSchott (32), der sein Handwerk vorallem in Paris gelernt hat. Die fach-

lich wohl prägendste Erfahrung desgebürtigen Saarbrückers ist die langeZusammenarbeit mit Pierre Hermé,dem berühmtesten Hersteller der„Macarons“, der mit seinen Kreatio-nen dem feinen Gebäck zu einemweltweiten Ruf verholfen hat. In des-sen Pâtisserie im Nobelhotel RoyaleMonceau unweit der Champs-Élysées hat Schott nicht nur einenumfassenden Einblick in die Ge-heimnisse der „Macarons“-Produk-tion bekommen, sondern gleichzei-tig auch die geschmacklichen Vorlie-ben vieler Stars kennengelernt: vonBruce Willis über Jennifer Lopez bishin zu Ex-Präsident Nicolas Sarkozy.Bruce Willis etwa habe immer unterdem Namen „Dr. White“ einge-checkt, um Kontakt mit Paparazzi zuvermeiden. Schließlich kehrte Schottin seine Heimat zurück, um seinenTraum vom eigenen Laden zu ver-wirklichen. Die Saarländer kennen

französische Pâtisserien und mögendie Leckereien. Im Saarland waren„Macarons“ aber nicht leicht zu be-kommen – bis eben Schott und Kes-tener ihre Geschäfte aufmachten.

Mittlerweile hat Quanah Schottlängst seine eigenen geschmackli-chen Geheimnisse in der „Maca-rons“-Produktion entwickelt. Mit et-was Glück kann man ihm in seinerPâtisserie in der Mainzer Straße so-gar über die Schulter schauen, wenner seine Variationen des Edelgebäckskreiert. Die Produktion ist nur durcheine Glasscheibe vom Verkaufsraumgetrennt. Schott hat derzeit nebenweiteren Spezialitäten acht ver-schiedene „Macarons“ im Angebot,eines wechselt monatlich. Nach demWeihnachtsgeschäft will er sich nacheinem zweiten Standort in Saarbrü-cken umsehen. Denn der Siegeszugder „Macarons“ habe an der Saar erstangefangen, meint er.

Wenn die süße Versuchungalle Widerstände besiegt

Zwei Unternehmer bringen das französische Edelgebäck „Macaron“ an die Saar

Von SZ-RedakteurThomas Sponticcia

Robert Kestener probiert eine Auswahl an „Macarons“. Insgesamt gibt es derzeit 22 Sorten im Angebot derChocolaterie Kestener in Saarbrücken am Rathaus. Fotos: Iris Maurer

Quanah Schott präsentiert eine Auswahl seiner „Macarons“ in der Pâtisserie in der Mainzer Straße in Saarbrü-cken. Er glaubt, dass das französische Baiser-Gebäck an der Saar schnell bekannter wird.

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