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Wichtige Informationen zur Erkrankung - kkh.de und Hilfe bei... · 3 Bewusst leben mit Diabetes...

Date post: 19-Jun-2019
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Rat und Hilfe bei Diabetes mellitus Typ 2 Wichtige Informationen zur Erkrankung Ein Service Ihres Versorgungsteams
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Rat und Hilfe bei Diabetes mellitus Typ 2Wichtige Informationen zur ErkrankungEin Service Ihres Versorgungsteams

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Inhalt

Was ist Diabetes mellitus Typ 2?So wird Diabetes mellitus Typ 2 festgestelltWie wird Diabetes mellitus Typ 2 behandelt?Mögliche Begleit- und FolgeerkrankungenVerzeichnis medizinischer FachbegriffeDas Diabetes-GesundheitsquizBuchtippsZum Schluss …

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Sämtliche medizinischen Informationen und Empfehlungen sind neutral und basieren auf den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. oder der anerkannten Lehrmeinung. Unsere Broschüre wurde für Sie von einem Team aus Ärzten, Krankenschwestern, Apothekern und Ernährungswissenschaftlern verfasst.

Um unsere Broschüren schneller und einfacher lesbar zu machen, unterscheiden wir nicht zwischen „weiblicher“ und „männlicher“ Schreibweise.

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Bewusst leben mit Diabetes mellitus Typ 2

Liebe Leser,

in Deutschland leben ca. acht Millionen Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2, einer chronischen Erkrankung, die man mit einer geeigneten Lebensführung gut im Griff haben kann. Stellen Sie sich also ganz auf Ihren Diabetes ein und integrieren Sie die dadurch veränderten Bedürfnisse, die Ihr Körper jetzt hat, ganz bewusst in Ihr Leben. So beeinflussen Sie nicht nur den Krankheitsverlauf positiv, Sie steigern auch Ihr Wohlbefinden ganz entscheidend.

Alles, was Sie über Ihren Diabetes wissen sollten, haben wir auf den folgenden Seiten für Sie zusammengefasst.

Falls Sie noch Fragen haben, rufen Sie uns bitte an oder kontaktieren Sie direktIhren Arzt. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.

Ihr KKH Versorgungsteam

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Was ist Diabetes mellitus Typ 2?

Diabetes mellitus, im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine Stoffwechsel­erkrankung, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt.

Diabetes mellitus – so unterscheidensich Typ 1 und Typ 2

Bei gesunden Menschen wird der nach der Nahrungs-aufnahme im Blut zirkulierende Zucker mithilfe des Hormons Insulin in die Körperzellen aufgenommen. Bei Diabetes mellitus Typ 1 geschieht dies nicht, weil die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse gestört ist. Man spricht deshalb auch von einem

„absoluten Insulinmangel“. Beim Diabetes mellitus Typ 2 wird Insulin produziert, jedoch ist die Insulin-ausschüttung direkt nach einer Mahlzeit zu gering. Außerdem ist die Insulin wirkung an den Körperzellen vermindert.

So wirkt Insulin

Die wichtigsten Energielieferanten des Körpers sind Stärke und Zucker, also Kohlenhydrate. Im Darm werden sie bei der Verdauung zu körperverwert barem Zucker umgewandelt und ins Blut abgegeben.

Der Blutzucker dient vor allem den Muskel- undHerzmuskelzellen, den roten Blutkörperchen sowie den Gehirnzellen als „Brennstoff“ zur Aufrecht-erhaltung ihrer Funktions- und Leistungsfähigkeit. Um von den Zellen genutzt („verbrannt“) zu werden, muss der Zucker jedoch aus dem Blut ins Innere der Zellen gelangen. Dies ermöglicht das Insulin. Steigt der Blut zucker spiegel nach einer Mahlzeit an, schüt-tet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin in die Blutbahn aus. Insulin wirkt wie eine Art Schlüssel. Es öffnet Insulin-„Türen“ (-Rezeptoren) auf der Ober - fläche der Zellen so, dass Zucker aus dem Blut durch die Zellwand ins Innere der Zelle dringen und dort verwertet werden kann. Dadurch sinkt der Blutzu-ckerspiegel wieder ab.

Wie entsteht Diabetes mellitus Typ 2?

Während bei Typ-1-Diabetes die Insulin pro duk tion häufig schon während der Jugendzeit versiegt, sind die Ursachen des wesentlich häufigeren Typ-2- Diabetes noch nicht bis in alle Einzelheiten bekannt. Man weiß laut Forschungs berichten aber, dass bestimmte Faktoren bei der Entstehung eine Rolle spielen. Besonders sticht hier die genetische Veranlagung hervor – viele Typ-2-Diabetiker haben in ihrer nahen Verwandtschaft gleichermaßen Erkrankte. Welche „Diabetesgene“ im Einzelnen für die Vererbung der Erkrankung verantwortlich sind, ist heute noch nicht ausreichend geklärt.

Zusammen mit den erblichen Faktoren ist Typ­2­ Diabetes vor allem die Folge von Überernährung und zu wenig Bewegung.

Besonders die Fetteinlagerung im Bauchbereich scheint nach neueren Untersuchungen eine ganz wesentliche Rolle bei der Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2 und vielen anderen chronischen Erkrankungen zu spielen. Deswegen ist die Messung des Taillenumfangs zur Einschätzung des eigenen Risikos (siehe untere Zeichnung auf S. 5) hilfreicher als die Bestimmung des Body-Mass-Index (BMI). Weitere Erkrankungen, die in diesem Zusammen-hang auftreten, sind Gicht, Gefäßverkalkungen, erhöhte Blutfette und Bluthochdruck. Diese Erkran-kungen werden unter dem Begriff Metabolisches Syndrom zusammengefasst und beschrieben.

Möchten Sie weitere Informationen über den Zu- sammenhang von Übergewicht, Diabetes und Blut - hochdruck erhalten, dann fordern Sie bitte unsere Broschüren „Ursprung und Folgen des Metaboli-schen Syndroms“ und „Gesund essen und trinken mit Flippino“ an.

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Die Folgen übermäßigen Essens

Bei einem Überangebot an Nahrung muss die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin aus schütten. Zugleich bewirken verschiedene Stoffwechsel-prozesse, dass die Zellen immer unempfindlicher für das Insulin werden, aber auch die Zahl der Insulin-Rezeptoren auf der Zelloberfläche abnimmt.

Um diese verringerte Empfindlichkeit (auch Insulin-resistenz genannt) auszugleichen, schüttet die Bauchspeicheldrüse zunächst vermehrt Insulin aus. Sinkt die Insulinempfindlichkeit weiter, erschöpft sich schließlich die Leistungsfähigkeit der Bauchspei-cheldrüse. Die Insulinproduktion reicht nicht mehr aus. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel bleibt dauer-haft erhöht.

So äußert sich Diabetes mellitus

Häufiges Wasserlassen bei großem Durst kann ein erstes Anzeichen von Diabetes mellitus sein. Der Grund dafür ist, dass dem Zucker, der bei zu hohen Blutzuckerwerten in den Harn übertritt, immer auch etwas Flüssigkeit folgt.

Auch Juckreiz oder eine Neigung zu Haut ent zün -dungen können erste Anzeichen sein. Häufig sind auch vermehrte Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Schwäche sowie Heiß hunger, Schwitzen und Kopf-schmerzen Hinweise für die mangelnde Aufnahme des Energie lieferanten Zucker in die Körperzellen.

Messen Sie Ihren Taillenumfang mög lichst morgens vor dem Frühstück. Stellen Sie sich dafür unbekleidet vor einen Spiegel und entspannen Sie Ihren Bauch. Messen Sie nun Ihren Taillenumfang dort, wo Ihr Bauch den größten Umfang hat – das ist bei denmeisten Menschen etwa die Nabelhöhe.

Riskanter Zustand: Männer > 94 cm, Frauen > 80 cm

Gesundheitsgefährdender Zustand: Männer > 102 cm, Frauen > 88 cm

Bewegungsmangel und Übergewicht erhöhen das Risiko, zuckerkrank zu werden.

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Dies kann manchmal auch zu unerwarteten Ge wichtsverlusten führen, denn Zucker steht den Zellen nicht mehr als Brennstoff zur Verfügung. Stattdessen gewinnt der Körper die benötigte Energie aus Fetten oder Eiweiß.

All diese Anzeichen können auf einen Diabetesmellitus hinweisen, sind jedoch nicht aus schließ lich für diese Erkrankung typisch. Anders als beim Typ-1-Diabetes im Jugendalter werden beim Typ-2- Diabetes von den Betroffenen meist kaum Beschwer-den wahrgenommen. Die Krankheit wird häufig im Rahmen einer Blutunter suchung aus anderem Anlass oder erst beim Auftreten diabetischer Folge-schäden fest gestellt.

Diabetes mellitus Typ 2 – Volkskrankheit der Industrienationen

Diabetes mellitus gilt in allen modernen Industrie-nationen mittlerweile als Volkskrankheit. In Deutsch-land sind ca. acht Millionen Menschen betroffen. Die meisten von ihnen – mehr als 90 Prozent – haben Typ-2-Diabetes. Die Zuckerkrankheit tritt besonders in den Ländern häufig auf, in denen Nahrungsüberfluss und Bewegungsmangel zu ihrer Entstehung beitragen können.

Diabetes mellitus Typ 2 verursacht Folgeschäden an zahlreichen Organen und Organsystemen. Diese Folgeschäden können die Lebensqualität und die Lebenserwartung der Betroffenen erheblich ein-schränken.

Grundsätzlich gilt: Je länger und je stärker der Blut-zuckerspiegel erhöht bleibt, umso eher treten Folge-erkran kungen auf.

Die Folgeschäden der Zuckerkrankheit sind kein unabwendbares Schicksal. Im Gegenteil: Diabetiker können mit einem gesunden Lebensstil (z. B. nicht rauchen, körperlich aktiv sein und gesund ernähren) den Verlauf ihrer Krankheit äußerst positiv beein-flussen und damit Folgeschäden verhindern oder zumindest hinauszögern.

Eine „gute Einstellung“ bezieht sich also nicht nur auf den Laborwert Blutzucker, sondern auch auf die richtige Motivation, bei der Behandlung mitzuwirken.

Zukunftsaussichten

Experten befürchten für die Zukunft eine weitere dramatische Zunahme der Erkrankungen an Diabetes mellitus Typ 2 in den Industrieländern. Diese Entwicklung ließe sich – genau wie der Verlauf einer Diabetes-Erkrankung – durch eine geeignete Lebens führung und veränderte Ernäh- rungs gewohnheiten positiv beeinflussen.

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1. Schritt: Ihre Krankengeschichte Ihr Arzt hat Sie als erstes nach Ihrer Kranken-geschichte gefragt und bei Verdacht auf Diabetes mellitus folgende Sachverhalte mit Ihnen abgeklärt:

óó Aktuelle Beschwerden oder Krankheitszeichenóó Zuckerkrankheit bei nahen Verwandtenóó Tägliche Flüssigkeitsaufnahme und -ausscheidungóó Ernährungsgewohnheitenóó Gewichtsverhaltenóó Durchschnittliche körperliche Aktivitätóó Körperliche und geistige Leistungsfähigkeitóó Aktuelle und frühere Erkrankungen

2. Schritt: Ihr Blutzucker wird bestimmt Haben Ihre Aussagen den Verdacht bestätigt, hat Ihr Arzt nun Ihren Blutzuckerspiegel gemessen. Üblicherweise wurde die Blutprobe hierfür morgens nüchtern und aus der Vene entnommen. Nüchtern bedeutet, dass Sie in den vorausgegangenen acht Stunden vor der Untersuchung nichts gegessen und keine zuckerhaltigen Getränke oder Alkohol zu sich genommen haben – nur Wasser und ungesüßter

So wird Diabetes mellitus Typ 2 festgestellt

Tee waren erlaubt. Der Grund: Eine Mahlzeit oder süße Getränke lassen den Blutzuckerspiegel anstei-gen, Alkohol lässt ihn sinken. Auch ein Infekt oder die Einnahme bestimmter Medikamente können das Untersuchungsergebnis verfälschen.

Sie haben Diabetes und möchten wissen, wie Ihr Hausarzt zu dieser Diagnose gekom­men ist? Hier erfahren Sie mehr zu den Untersuchungsschritten in der Arztpraxis.

Diabetes mellitus liegt vor, wenn der Wert des Blutzuckers im venösen Blutplasma vor dem Frühstück (nüchtern) 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder darüber beträgt.

óó Bei begleitenden typischen Diabetes-symptomen wie vermehrtem Durstgefühl, häufigem Wasserlassen, ansonsten uner-klärlichem Gewichtsverlust reicht es für die Diagnose aus, wenn dieser Wert einmal gemessen wurde.

óó Bei Abwesenheit der vorgenannten Sym-ptome muss der Wert an mindestens zwei verschiedenen Tagen auftreten.

mg/dl = Milligramm pro Dezilitermmol/l = Millimol pro Liter

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3. Schritt: Der Glukose­Belastungstest

Konnte ein Diabetes mellitus durch die Blutzucker-untersuchung nicht eindeutig nachgewiesen werden, wurde ein Glukose-Belastungstest gemacht. Dabei wird die Reaktion des Stoffwechsels auf das Trinken von Glukose (Traubenzucker) überprüft.

Beim Gesunden bewirkt die Insulinausschüttung nach dem Trinken der Traubenzuckerlösung, dass die Zellen den Zucker zügig aufnehmen. Der Blutzucker liegt nach zwei Stunden nur noch mäßig über dem Nüchternwert. Als Diabetiker haben Sie auch noch zwei Stunden nach der Glukoseaufnahme einen deutlich erhöhten Blutzuckerwert, da entweder eine Insulinresistenz besteht und/oder bereits zu wenig Insulin produziert wird (s. S. 5). Mit dem Glukose-be lastungstest kann dieser Zustand nachgewiesen werden, wenn der Blutzuckerwert zwei Stunden nach Trinken der Glukoselösung bei Messung im venösen Plasma bei 200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder darüber liegt.

4. Schritt: Der Blutzucker­Gedächtnistest

Die bereits erfolgten Untersuchungen konnten nur die aktuelle Stoffwechselsituation widerspiegeln, sie waren für Ihren Arzt also lediglich „Momentauf-nahmen“. Damit er den Verlauf Ihrer Blutzuckerwer-te über einen längeren Zeitraum beurteilen konnte, wurde das sogenannte glykierte Hämoglobin (HbA1c) gemessen, das auch als „Blutzuckergedächtnis“ bezeichnet wird.

Hämoglobin ist der Farbstoff der roten Blutkörper-chen. Ein gewisser Teil des Hämoglobins ist immer mit dem Zucker aus dem Blut verknüpft. Ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht, wird mehr von dem Blutzucker an das Hämoglobin gebunden. Diese Bindung ist dauer haft. Sie besteht ebenso lange, wie ein rotes Blutkörperchen im Organismus lebt, nämlich bis zu 120 Tage. Der rote Blutfarbstoff registriert die höchste Blutzuckersituation, die über eben diesen Zeitraum aufgetreten ist. Die Blut-zucker spitzen sind innerhalb dieser drei Monate immer nachweisbar, d. h. eine „Zucker-Sünde“ kann am darauffolgenden Tag nicht „weg gefastet“ werden.

Ihr Arzt kann die Messung des HbA1c auch zur Dia-gnostik einsetzen: Ein Diabetes liegt vor, wenn der Wert bei oder über 6,5 % (47,5 mmol/mol) liegt.

Zudem wird er diesen Wert regelmäßig überprüfen, um die Wirksamkeit Ihrer Diabetes-Therapie über einen längeren Zeitraum nachvollziehen zu können. Bei Gesunden liegt der Wert des HbA1c bei etwa 4 bis 6 % (20 bis 42 mmol/mol). Mehr zu Ihrem Ziel-wert lesen Sie auf Seite 13.

5. Schritt: Körperliche Untersuchungen

Zur Diagnostik gehörten auch eine Fuß- und Urin-untersuchung und ggf. eine Überweisung an den Augenarzt. Mehr zu diesen und anderen Unter-suchungen, die auch zur regelmäßigen Vorsorge gehören, finden Sie ab Seite 19.

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Wie wird Diabetes mellitus Typ 2 behandelt?

Mit Diabetes mellitus Typ 2 können Sie gut leben. Ernähren Sie sich gesund, bewegen Sie sich regelmäßig und profitieren Sie zusätzlich von medizinischen Maßnahmen. So stabilisieren Sie nicht nur Ihren Gesundheitszustand und verbessern Ihre Lebens­qualität. Auch mögliche Folgeerkrankungen können Sie so vermeiden oder ihr Auftreten zumindest hinauszögern.

Was Sie und Ihr Arzt erreichen wollen

Die Behandlung Ihres Diabetes soll positiv auf Ihren Organismus wirken, Ihr Wohlbefinden stärken und Folgeerkrankungen vermeiden oder zumindest ver -zögern helfen. Um das zu erreichen, wird Ihr Arzt mit Ihnen gleich zu Beginn der Behandlung „Nah-ziele“ vereinbaren, die auf Ihre persönliche Lebens-situation, die Ausprägung Ihres Diabetes und Ihren körperlichen Zustand genau abgestimmt sind.

Solche Ziele können sein

óó Ein bestimmtes Körpergewicht zu erreichen, sofern Sie Übergewicht haben

óó Die Werte Ihrer Blutfette zu normalisierenóó Bessere Kondition durch regelmäßige Bewegungóó Eine gleichmäßig gute Blutzuckereinstellung

Wenn Sie darauf achten ... haben Sie nicht nur Ihren Diabetes gut im Griff.

Ausgewogen essen, auf den Energiebedarf abgestimmt!

Vorsorge vor schweren Erkrankungen wie Arteriosklerose, Fettstoffwechselstörungen, Gicht und manchen Krebsarten

Normalgewicht erreichen und halten!

Viel beweglicher und leistungsfähiger, Erkrankungen der Knochen und Gelenke seltener

Regelmäßig bewegen! Beugt Demenz, Depression und Osteoporose vor, wirkt lebens-verlängernd und sorgt für Stressabbau

Regelmäßiger Tagesablauf mit ausreichend Nachtschlaf Leistungsfähiger und entspannter, verringertes Infektionsrisiko

Kein Alkohol, kein Nikotin Geringeres Risiko, z. B. an Krebs zu erkranken bzw. einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden

Wenn Sie auf die nachstehenden Punkte achten, sind Sie auf einem guten Weg. Mehr dazu ab Seite 10.

auf Werte möglichst nahe am Normbereichóó Normalisierung des HbA1c-Werts (des gly -

kierten Hämoglobins), Ihres „Blutzucker-gedächtnisses“

óó Die Einstellung Ihres Blutdrucks auf optimale Werte 130–139/80–89 mmHg

óó Mit dem Rauchen aufzuhören

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Warum, und was bedeutet das? Da Fette viel Energie liefern und mehr als doppelt so viel Kalorien wie ein Gramm Kohlenhydrate oder Eiweiß enthalten, führt ein übermäßiger Genuss vor allem zu Über gewicht, und das sollten Sie vermeiden.

Wie viele Menschen nehmen vielleicht auch Sie gesättigte Fettsäuren vor allem über Fleisch- und Wurstwaren sowie Milch und Milchprodukte zu sich. Zu viel gesättigte Fettsäuren erhöhen aber das Risiko für Fettstoffwechselstörungen, und das wiederum kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Vermeiden Sie deshalb vor allem gesättigte Fette, die überwiegend in tierischen Produkten wie z. B. Braten, Wurst, Butter und Schmalz enthalten sind. Greifen Sie lieber zu ungesättigten Fetten. Sie sind überwiegend pflanzlich und z. B. in Raps-, Oliven- und Sojaöl enthalten. Als Richtgröße merken Sie sich am besten ein Verhältnis 1 : 2 gesättigte/ungesättigte Fettsäuren.

Auch Cholesterin ist ein Fett. Als wichtiger Bestand-teil von Zellwänden und Baustein für viele Hormone, ist es eine für uns lebenswichtige Substanz. Choles-terin wird von unserem Körper zum größten Teil selbst produziert, nur ein Fünftel nehmen wir über (tierische) Nahrung auf. Da es nicht wasserlöslich ist, wird Choles terin, um es im Blut zu transportie-ren, an spezielle Eiweiße gebunden – es bilden sich sogenannte Lipoproteine.

Die erhöhte Konzen tra tion bestimmter Lipoproteine im Blut ist ein bedeutender Risikofaktor für die Ent-stehung von Arteriosklerose. Entscheiden Sie sich deshalb lieber für Nahrungsmittel mit geringem Fett gehalt. So ist es leichter, das Gewicht in Schach zu halten. Sollten Sie übergewichtig sein, können Sie auf diese Weise auch leichter abnehmen.

Was Sie selbst tun können

Mit einer gesunden Lebensführung können Sie den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen – wie und warum können Sie jetzt nachlesen. Nutzen Sie diese Chance! Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall ganz viel Erfolg dabei!

Die richtige Ernährung ist für Sie jetzt sehr wichtig

Für Sie als Diabetiker ist es besonders wichtig, sich richtig zu ernähren. Das heißt nicht, dass Sie eine strikte Diät einhalten sollen. Die Ernäh- rung für Diabetiker unterscheidet sich in ihrer Zusammensetzung und Menge in keinster Weise von der opti malen Ernährung gesunder Menschen. Der Unterschied ist nur, dass Ihr Körper „Ernäh-rungssünden“ nicht verzeiht. Ohne eine kontrollier-te Ernährung sind deshalb alle anderen Maßnah-men zur Behandlung Ihrer Zuckerkrankheit wenig sinnvoll.

KohlenhydrateBasis und Hauptanteil einer gesunden Ernährung sind Kohlenhydrate (Zucker, Stärke). Ihr Anteil an Ihrer Gesamtnahrung sollte etwas mehr als die Hälfte betragen. Damit es nicht zu Blutzucker-schwankungen kommt, sollten Sie sie gleichmäßig über den Tag verteilt zu sich nehmen. Essen Sie bevorzugt komplexe Kohlenhydrate, also Stärke aus Kartoffeln, Obst, Gemüse und Getreideprodukten. Damit Ihr Blutzucker anschließend nur langsam ansteigt, nehmen Sie ausreichend Ballaststoffe wie Vollkornprodukte, Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Obst zu sich.

Mit „Zucker“ im umgangssprachlichen Sinne ist meist der Haushaltszucker gemeint. Er setzt sich aus zwei einfachen Zuckerbausteinen zusammen: aus Trau-benzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose). Wird der Blutzucker gemessen, wird dabei die Konzentration des Einfachzuckers Glukose im Blut erfasst. Stärke ist dagegen eines der wichtigsten komplexen Kohlenhydrate, hier sind Zuckerbau- steine in großen Gebilden miteinander verbunden.

FetteFür Sie als Diabetiker sollte der Anteil an Fett inIhrer Nahrung maximal ein Drittel betragen und davon zu höchstens einem Drittel aus gesättigten Fettsäuren bestehen.

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Eiweiße Eiweiß (Protein) ist in Fisch, magerem Fleisch und Milchprodukten enthalten und wird von unserem Körper zum Aufbau verschiedenster Substanzen benötigt. Zu viel tierisches Eiweiß belastet jedoch die Nieren, da sie für den Abbau überschüssigen Eiweißes zuständig sind. Sollten Ihre Nieren bereits geschädigt sein, begrenzen Sie bitte Ihre Eiweißauf-nahme, da Sie sie ansonsten überfordern könnten.

Salz Essen Sie bitte nicht mehr als sechs Gramm Salz am Tag, das entspricht etwa einem Tee löffel. Ein höhe-rer Kochsalzverzehr kann zu Bluthochdruck führen oder ihn verschlimmern. Da viele Diabetiker von Bluthochdruck betroffen sind, beherzigen Sie bitte diese Einschränkung zu Ihrem eigenen Wohl.

Mengen Wie viel Sie täglich essen dürfen, hängt von verschie-denen Faktoren ab. Dies sind vor allem Ihr momenta-nes Körpergewicht, Ihr angestrebtes Gewicht und Ihr täglicher Energieverbrauch durch körperliche Bewe-gung. Ihr Arzt wird die für Sie optimale Nahrungs-menge individuell berechnen. Eine BE (Broteinheit) entspricht etwa 12 Gramm Kohlenhydraten.

Darüber hinaus können Sie an Schulungen bzw. einer Ernährungsberatung (s. S. 27) teilnehmen. Dort lernen Sie, welche Nahrungsmittel für Sie besonders günstig sind, wie man ihre optimale Menge berech-net und auch, wie man sie schmackhaft zubereitet.

Getränke Auf gesüßte Getränke sollten Sie grundsätzlichverzichten. Im Vergleich zu ihrer durstlöschenden Wirkung enthalten sie zu viel Zucker, den Sie in die BE- und Kalorienberechnung mit einbeziehen müs-sen. Fruchtsäfte, auch ohne Zuckerzusatz, enthal- ten immerhin den natür lichen Zucker der Früchte. Als Schorle verdünnte Fruchtsäfte (Verhältnis Wasser : Saft etwa 5 : 1) dürfen Sie trinken, müssen den Zuckeranteil aber ebenfalls berechnen. Ein Liter natürlicher Apfelsaft enthält etwa 35 Stück Würfel-zucker.

Milch ist grundsätzlich kein Getränk gegen Durst. Vor allem bei Vollmilch ist es wichtig, den Fett-gehalt in die Kalorienbilanz mit einzubeziehen.

Alkoholische Getränke sind nicht grundsätzlich ver- boten. Sie sollten sie jedoch, wenn überhaupt, nur in Verbindung mit einer kohlenhydratreichen Mahl- zeit zu sich nehmen. Hier gilt ausnahmsweise ein- mal die Regel von der „guten Grundlage“, denn Alko- hol kann leicht eine Unterzuckerung auslösen. Die Menge sollte allerdings 10 Gramm reinen Alkohol bei Frauen und 20 Gramm bei Männern pro Tag nicht überschreiten. Zur Orientierung: Ein Glas Wein von 200 ml enthält etwa 20 Gramm, ein halber Liter Bier etwa 25 Gramm reinen Alkohol.

Süßstoff Kalorienfreie Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe als Zuckerersatz enthalten weniger Kalorien als Zucker. Produkte, die damit gesüßt sind, können Sie zu sich nehmen, sollten aber bedenken, dass die Wirkung dieser Stoffe umstritten ist. Manche Forscher vermuten, dass der Zuckerersatz und die verringerte Kalorienzahl den Körper verwirren, wodurch ein zusätzliches Hungergefühl ausgelöst wird.

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Regelmäßige Bewegung ist für Sie jetzt sehr wichtig

Was körperliche Aktivität an unserem Kör-per bewirkt, zeigt folgendes Beispiel: Allein durch Bewegung schaffen es viele Typ-2-Diabetiker, ihren Stoffwechsel so zu normalisieren, dass sie keinerlei blutzuckerregulierende Medikamente benötigen. Ergreifen auch Sie jetzt die Initiative, zum Beispiel indem Sie öfter spazieren gehen, wieder mit dem Schwimmen anfangen oder das Rad zum Einkaufen nehmen – jede regelmäßige Bewegung wirkt sich positiv aus. Die ZellenDie Zellen (z. B. Herz- und Muskelzellen), die den Zucker aus dem Blut zur Energiegewinnung benöti-gen, reagieren wieder empfindlicher auf das Insulin. Dies liegt daran, dass durch eine gesteigerte körper-liche Aktivität auf ihrer Oberfläche mehr Insulinre-zeptoren gebildet bzw. die vorhandenen Rezeptoren empfindlicher werden. Das noch von der Bauchspei-cheldrüse gebildete Insulin kann also wieder effek-tiver zur Wirkung kommen.

Der Fettstoffwechsel Die Bewegung beeinflusst auch den Fettstoffwechsel positiv. Fette werden zur Energiegewinnung ver-brannt, die Konzentration an gefäßschädi gendem LDL-Choles terin kann gesenkt werden, während der Anteil des „herzschützenden“ HDL-Cholesterins steigt. Die Blutfettwerte können also insgesamt normalisiert werden.

Das GewichtDurch die Bewegung wird Übergewicht abgebaut, welches ebenfalls an der Entstehung des Diabetes mellitus beteiligt ist. Muskeln sind übrigens wahre Kalorienfresser. Je muskulöser Ihr Körper ist, umso mehr Energie verbraucht er und umso leichter ver-abschiedet er sich auch von seinen Fettreserven.

Herz­KreislaufsystemDie Leistungsfähigkeit des Herzens und der Atmungsorgane kann vor allem durch Ausdauer-sportarten deutlich verbessert werden.

Die SeeleSchließlich profitiert auch die Seele von körperlicher Aktivität. Wer sich regelmäßig bewegt, baut Stress ab, ist ausgeglichener und zufriedener.

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Das könnten Sie machenóó Nehmen Sie für kurze Wege nicht mehr das Auto,

sondern das Rad (spart auch CO2).óó Nehmen Sie anstelle des Aufzugs jetzt immer

die Treppe.óó Machen Sie einen schönen „Verdauungs-

spaziergang“ vorm Zubettgehen.óó Verabreden Sie sich mit Freunden zu regelmäßi-

gen Aktivitäten. Vielleicht sind sie Ihnen sogar dankbar, dass sie durch Ihre Initiative selbst wie-der mehr in Bewegung kommen.

óó Blutdruckmessungóó körperliche Untersuchung inkl. Inspektion der

Füßeóó Labor: z. B. Blutbild, Blutfette, Leberwerte, Nieren-

werte, Urinstatus, Nüchternzucker, HbA1cóó EKG, Belastungs-EKG

Am besten starten Sie mit Aktivitäten, die Sie ganz einfach in Ihren Alltag integrieren können. Eine halbe Stunde täglich genügt für den Anfang völlig. So überfordern Sie sich nicht und halten gut durch.

Halten Sie Ihre Arzttermine ein

Neben gesunder Ernährung und regel-mäßiger Bewegung ist auch die Einhaltung der festgelegten Arzttermine äußerst wichtig. Nehmen Sie sie auf jeden Fall immer wahr, auch wenn Sie gerade keine Beschwerden verspüren. Und auch dann, wenn Sie ein schlechtes Gewissen haben, weil Sie die vereinbarten Ziele nicht erreicht haben. Erklären Sie Ihrem Arzt, dass Sie nicht so viel abge-nommen haben, wie Sie wollten, sich zu wenig bewegt ha-ben oder Ihr Blutzucker einfach nicht immer optimal war. Sie werden gemeinsam einen Weg finden, damit Sie Ihre Therapie ziele trotzdem erreichen können.

Ihr Blutzuckergedächtnis – der HbA1c­WertDer HbA1c-Zielwert (s. S. 8) sollte zur Vorbeugung von Folgeerkrankungen zwischen 6,5 % und 7,5 % (48 bis 58 mmol/mol) liegen. Welcher Wert für Sie persönlich sinnvoll ist, hat Ihr Arzt sicherlich mit Ihnen besprochen. Folgende Kriterien sind für diese Entscheidung wichtig:

óó Persönliches Engagementóó Alter und Gesundheitszustand ( je jünger und

gesünder Sie sind, desto näher liegt Ihr Zielwert am empfohlenen Ziel-HbA1c)

óó Nutzen-Risiko-Bewertung Ihrer Medikamente hinsichtlich Unterzuckerung, Gewichtszunahme …

Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt nach Ihrem Ziel­wert und gleichen ihn dann mit Ihren tatsächli­chen Werten ab. So können Sie gut nachvollziehen, ob Ihre Therapie genau zu Ihnen passt oder ob es noch Verbesserungsbedarf gibt.

Treiben Sie Ausdauersport

Walkingóó schnelles Gehen (gelenkschonender als

Jogging), besonders geeignet, um den Puls im gewünschten Bereich zu halten

óó gut passende Laufschuhe und lockere Sportbekleidung sind erforderlich

Nordic Walkingóó gesamter Körpereinsatz durch Stöcke,

noch gelenkschonender als Walkingóó nur spezielle Stöcke, qualifizierte und

umfassende Einweisung erforderlich

Rad fahrenóó optimales Kreislauftrainingóó Fahrrad oder Heimtrainer (Pulsmesser)

Viele Vereine bieten spezielle Sportprogram me für Diabetiker an. Dort sind sie unter sich und werden von erfahrenen Trainern betreut.

Lange pausiert? Erst zum Arzt!Haben Sie lange keinerlei Sport getrieben oder be steht bei Ihnen ein diabetisches Fußsyndrom, dann sprechen Sie bitte erst mit Ihrem Arzt. Er weiß, was Sie sich zutrauen dürfen. Das gilt insbe-sondere, wenn Sie Probleme mit Ihrem Herzen oder Kreislauf haben. Ihr Arzt sagt Ihnen, wie hoch Ihr Trainingspuls sein sollte – über eine Pulsuhr hätten Sie das dann z. B. leicht im Griff. Gegebenenfalls wird Ihr Arzt auch einige Untersuchungen durch-führen, wie z. B.:

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Informationen zur Selbsthilfe

Gut organisiert zu sein, gibt Ihnen ein gutes Gefühl der Sicherheit. Doch das heißt

nicht, dass Sie auf sich allein gestellt sind. Wenn Sie mögen, schließen Sie sich doch einfach anderen Diabetikern an. Es gibt viele und sie sind gut organi-siert. Sie können in vielerlei Hinsicht profitieren, sei es durch gemeinsame Unternehmungen, sportliche Aktivitäten oder auch den Austausch von Tipps zu verschiedenen Dingen des Alltags.

Wenn Sie Fragen zu Selbsthilfegruppen haben, wenden Sie sich bitte an: Deutsche Diabetes­Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH­M) e. V.Albrechtstr. 910117 Berlin

Telefon: 030 201677-45 E-Mail: [email protected] Internet: www.ddh-m.de

Achten Sie auf die SignaleIhres Körpers

Wenn Sie sich Zeit nehmen und Ruhe und Entspannung gönnen, lernen Sie auch feine Signale Ihres Körpers wahrzunehmen. Das ist sehr wich-tig, um auf frühzeitige Warnzeichen z. B. für eine schwere Stoffwechselentgleisung gleich reagieren zu können. Wenn Sie das Gefühl haben, besonders durstig zu sein, oder öfter als sonst Wasser lassen müssen, kann dies schon auf eine Überzuckerung hinweisen. Eine Unterzuckerung kündigt sich dage-gen oft durch Zittern, Herzrasen oder Kopfschmer-zen an.

Zur besseren Kontrolle Ihres Zuckerstoffwechsels können Sie Ihren Blutzucker messen. Zur Blutzucker-selbstmessung gibt es zahlreiche Geräte, die klein und einfach zu bedienen sind. Falls Sie solche Mes- sungen durchführen sollen, lernen Sie in einer Dia-betikerschulung (s. S. 27), wie das geht.

Blutzuckerselbstmessungen sind dann erforder lich, wenn Sie Insulin spritzen und die Dosis dabei dem jeweiligen Blutzucker angepasst werden muss (intensivierte Insulintherapie).

Auch wenn Sie mit Tabletten (oralen Antidiabeti ka) be- handelt werden sollten, kann in Absprache mit Ihrem Arzt eine regelmäßige Blutzuckerselbstmessung sinnvoll sein.

Führen Sie Tagebuch

Messen Sie Ihren Blutzucker selbst? Dann fragen Sie Ihren Arzt nach einem Diabetes-Tagebuch, in das Sie Folgendes eintragen sollten:

óó Ihre Zuckerwerteóó körperliche Bewegungóó Stressóó Krankheitóó Unterzuckerung (Uhrzeit)óó veränderte Ernährung

Durch dieses Tagebuch behalten Sie nichtnur den Überblick. Es hilft auch Ihrem Arzt,die Behandlung optimal auf Ihre persönlichen Erfordernisse auszurichten.

Tragen Sie Ihren Diabetes­Gesundheitspass immer bei sich

Den Diabetes-Gesundheitspass bekommen Sie von Ihrem Arzt. Er enthält wichtige Daten, wie:

óó Laborbefundeóó Messwerteóó Medikamenteóó Angaben zu weiteren Erkrankungenóó Befunde anderer Ärzte

Anhand der Eintragungen kann sich jederbehandelnde Arzt schnell ein Bild über IhrenGesundheitszustand machen. Besonderswichtig ist der Diabetes-Pass in Notfallsitua-tionen. Sollte tatsächlich einmal eine Stoff-wechselentgleisung zur Bewusstlosigkeitführen, kann jeder Arzt anhand der Datensofort die richtigen Maßnahmen ergreifen.

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arzt gerufen werden. Bei einer schweren Hypogly-kämie ist immer Fremdhilfe vonnöten.

Achten Sie auf die ersten Anzeichen einer Unter-zuckerung. Sie werden lernen, auf Ihren Körper zu hören und seine Signale ernst zu nehmen. Schon mit etwas Traubenzucker können Sie rasch gegen-steuern, meist verschwinden die Symptome schon nach wenigen Minuten.

Suchen Sie nach einer Unterzuckerung Ihren Arzt auf. Er wird Ihre Blutzuckereinstellung überprüfen und die Ursache klären. Möglicher weise müssen die Medikamente oder Ihre Ernährungs weise geändert werden.

Brauchen Sie Medikamente? Bevor Ihr Arzt Ihnen Medikamente zur Blutzucker-senkung verschreibt, sollten Sie alles daran setzen, andere Wege zu finden. Viele Diabetiker haben ihren Blutzucker allein durch eine andere Ernäh-rung, Gewichtsnormalisierung und regelmäßige körperliche Aktivität auf normale Werte abgesenkt. Versuchen Sie es auch! Sollten Sie am Ende wirklich keinerlei Erfolg dabei haben, wird Ihnen Ihr Arzt die erforderlichen Medikamente verschreiben. Das gilt selbstverständlich auch, wenn bei Ihnen bereits Folgeschäden wie zum Beispiel eine Koro-nare Herzkrankheit, Sehverschlechterungen oder eine nachlassende Nierenleistung eingetreten oder zu befürchten sind. Es gibt Medikamente, die Sie einnehmen können (orale Antidiabetika) und solche, die Sie spritzen müssen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt den Nutzen und die Risiken Ihrer Medikamente erläutern. Ihr Arzt wird Ihnen vorrangig Metformin verordnen. Wenn Sie dies nicht vertragen, Sulfonyl-harnstoffe (z. B. Glibenclamid). Auch Insulin kann zum Einsatz kommen. Hält er eine individuelle Therapieplanung mit anderen Wirkstoffen oder Wirkstoffkombinationen für geboten, muss er Sie darauf hinweisen, dass hierfür z. T. keine ausrei-chenden Belege zur Sicherheit im Langzeitgebrauch

Tragen Sie immer etwas Traubenzucker bei sich und informieren Sie auch Ihre Angehö-rigen, Kollegen und Sportkameraden über die Symptome. So sind Sie bei einer sich ankündi genden Unterzuckerung immer auf der sicheren Seite.

Beugen Sie Stoffwechsel ­ entgleisungen vor!

Überzuckerung (Hyperglykämie)Auch einem erfahrenen Diabetiker kann es passie-ren, dass ihm der Stoffwechsel „entgleist“. Ursache kann eine Überzuckerung sein, da der Blutzucker-spiegel weit erhöht ist.

Auslöser dieser Überzuckerung sind oft Infekte oder eine mangelnde Insulinbehandlung. Dass sich mög-licherweise eine Hyperglykämie anbahnt, bemerken Sie daran, dass Sie vermehrt Durst haben, oft und viel Wasser lassen müssen, unter Unruhe leiden und sich matt fühlen. Wenn Sie ein Blutzuckermess-gerät benutzen, sollten Sie Ihre Werte kontrollieren. In jedem Fall müssen Sie bei diesen Krankheits-zeichen Ihren Arzt aufsuchen, damit er der Ursache auf den Grund gehen und die derzeitige Therapie anpassen kann.

Die schwersten Entgleisungen können über Bewusst - seins störungen bis hin zur Bewusstlosigkeit (hyper -glykämisches Koma) führen. In dieser lebensbedroh-lichen Situation, die bei Typ-2-Diabetikern selten auftritt, muss sofort ein Notarzt gerufen werden.

Unterzuckerung (Hypoglykämie)Fällt der Blutzucker unter einen bestimmtenSchwellenwert ab, kommt es zu einer Unterzucke-rung. Ursachen dieser hypoglykämi schen Stoff-wechselentgleisung sind häufig eine Über dosierung von Insulin, von Sulfonylharnstoffen (blutzuckersen-kenden Tabletten) oder zu wenig aufgenommene Kohlenhydrate. Auch andere blutzuckersenkende Medikamente, wie beispielsweise Metformin, kön-nen eine stärkere blutzuckersen ken de Wirkung ent-falten, wenn sie mit anderen Medikamen ten, wie z. B. ACE-Hemmern, kombiniert werden. Behalten Sie daher bei neuen Medikamenten immer Ihren Blutzucker im Blick!

Bei einem Blutzuckerabfall wird das Stresshormon Adrenalin vermehrt ausgeschüttet. Wann die ersten körperlichen Anzeichen wie Herzrasen, Schweißaus-brüche und Zittern einsetzen, hängt davon ab, wie schnell der Blutzucker sinkt.

Da jetzt auch das Gehirn zu wenig mit Zucker ver- sorgt wird, kann es zu Kopfschmerzen, Sehstörun- gen, Schwäche und Lähmungen kommen. Eine Bewusstseinstrübung kann bis hin zur Bewusst-losigkeit (hypoglykämischer Schock) führen. In dieser lebensbedrohlichen Situation muss sofort ein Not-

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sowie zur Risikoreduktion relevanter gesundheitli-cher Folgen vorliegen. Außerdem ist Ihr Arzt dazu verpflichtet, Sie darüber zu informieren, ob für den jeweiligen Wirkstoff Daten zur Wirksamkeit, Steuer-barkeit und Verträglichkeit vorliegen.

Medikamente zum Einnehmen Voraussetzung für eine Behandlung mit diesen Arzneimitteln ist, dass Ihre Bauchspeicheldrüse noch eine gewisse Menge Insulin produziert. Nur dann können diese Medikamente wirken. Bei den oralen Antidiabetika werden zwei Gruppen unterschieden:

óó Sulfonylharnstoffe, Sulfonylharnstoffanaloga oder DPP-4-Inhibitoren wirken in der Bauchspei-cheldrüse und stimulieren die Ausschüttung von Insulin. Eine Unterzuckerung kann eintreten und Sie können bei Einnahme dieser Medikamente an Gewicht zunehmen.

óó Metformin und Alpha-Glukosidase-Hemmer wir-ken nicht an der Bauchspeicheldrüse, sondern z. B. an den Muskelzellen und im Darm. Sie ver-stärken die Wirkung von Insulin und verlangsa-men die Aufnahme von Glukose aus der Nah-rung. Die Gefahr einer Unterzuckerung besteht nicht, und diese Wirkstoffe können auch bei Übergewicht eingesetzt werden.

Medikamentenübersicht

Metformin Sulfonylharnstoff (z. B. Glibenclamid, Glimepirid)

Wirkung: Neubildung und Abgabe von Glukose ins Blut wird gehemmt, Glukose in Muskel zellen wird besser verwertet und im Darm langsamer aus der Nahrung aufgenommen. Besonderheiten: Eines der am häufigsten bei Übergewicht verwendeten Antidiabetika in Tablet-tenform, da es bei Metformin zu keiner Gewichts-zunahme kommt. Wichtig ist es, auf die Kontrain-dikationen zu achten, da z. B. bei eingeschränkter Nierenleistung die Übersäuerung des Blutes droht, was lebensbedrohlich sein kann.

Wirkung: stimuliert die Freisetzung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse.Besonderheiten: mögl. Gewichtszunahme (des-halb Normalgewicht halten besonders wichtig). Manchmal allergische Reak tion. Gefahr der Unter-zuckerung z. B. bei Überdosierung, körperlicher Anstrengung, ungenügender Nahrungsaufnah me, Alkoholkonsum, Einschränkung der Nierenleis-tung oder Funktionsstörung der Leber. Bei ersten An zeichen wie Zittern, Herzrasen, Schweißaus-brüchen sofort Traubenzucker einnehmen, Arzt informieren.

Alpha­Glukosidase­Hemmer (z. B. Acarbose) Sulfonylharnstoffanaloga (Glinide)

Wirkung: Verzögerung der Glukoseaufnahme aus dem Darm, Blutzuckerspitzen nach den Mahlzeiten werden abgeflacht.Besonderheiten: werden nur noch selten eingesetzt, da die blutzuckersenkende Wirkung vergleichsweise gering ist und grundsätzlich auch durch eine ballast-stoffreiche Ernährung erzielt werden kann. Bei der Einnahme dieser Medikamente kann es zu Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen und gelegentlicher Übel-keit vor allem zu Beginn der Behandlung kommen.

Wirkung: Die Insulinproduktion in der Bauchspei-cheldrüse wird angeregt. Schnelle Wirkung: Vor der Mahlzeit eingenommen, senken Glinide den Blutzucker nach dem Essen vergleichsweise rasch wieder ab.Besonderheiten: Ein Nutzen dieser Wirkstoff-gruppe ist nicht belegt und eine Verordnung daher ausgeschlossen. Ausnahme: Für Diabetiker mit schweren Nierenfunktionsstörungen kann der Arzt Repaglinid verordnen.

Neue Antidiabetika: DPP­4­Inhibitoren (z. B. Sitagliptin) SGLT2 Hemmer (Gliflozine)

Wirkung: Die Wirkung ist abhängig von der Höhe des Blutzuckers und vermindert das Risiko der Unterzuckerung. Sie fördern die Freisetzung von Insulin und hemmen die Freisetzung der Gegen-spieler des Insulins (Glukagon).Besonderheiten: In Kombination mit Metformin muss besonders auf Unterzuckerungen geachtet werden. Es gibt Hinweise, dass das Medikament in seltenen Fällen zur Entzündung der Bauchspeichel-drüse führen kann.

Wirkung: Die Ausscheidung von Glukose über die Niere wird forciert und der Blutzuckerspiegel sinkt. Besonderheiten: In akuten Belastungssituationen (z. B. schwere Infektion, OP, Herzinfarkt) kann es zu einer kritischen Übersäuerung des Blutes kom-men. Häufige Nebenwirkungen können sein: Harn wegs- und Genitalinfektionen, darüber hin-aus Neigung zu Knochenbrüchen, Entstehen einer Nierenschwäche.

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Medikamente zum Spritzen

Wie viele Diabetiker fürchten vielleicht auch Sie sich davor, eines Tages eine Spritze benut-zen und sich auch mit dem Essen an feste Zeiten halten zu müssen. Doch Ihre Befürchtungen wer-den sicher verschwinden, wenn Sie mit dem Thema vertrauter sind. Ihr Arzt wird Sie ausführlich bera-ten, außerdem lernen Sie in einer Diabetikerschu-lung (s. S. 27), wie Sie sich am besten auf die neue Situation einstellen. Damit Sie von der Hilfe anderer unabhängig bleiben, lernen Sie auch, sich selbst zu spritzen.

Inkretinmimetika (z. B. Exenatide)Diese Wirkstoffe werden als Ergänzung der Behand-lung mit anderen Diabetesmedikamenten wie Met- formin oder Sulfonylharnstoffen verordnet, wenn mit diesen in maximal verträglicher Dosis keine stabi-le Stoffwechsellage erreicht werden kann. Das Mit-tel wird unter die Haut gespritzt und die Wirkung setzt in Abhängigkeit vom Blutzucker ein. Inkretin-mimetika fördern u.a. die von Blutzucker abhängige Bildung und Freisetzung von körpereigenem Insulin aus der Bauchspeicheldrüse. Als unerwünschte Wirkungen können zu Beginn der Einnahme häufig Übelkeit und Erbrechen auftreten und die Anfäl-ligkeit für Infekte kann ansteigen. Selten kann es zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder zu Funktionsstörungen der Nieren sowie zu (meist gutartigen) Tumoren in der Schilddrüse kommen.

InsulineWenn Ihre Bauchspeicheldrüse kein Insulin produ-ziert oder sich Ihr Blutzucker über Tabletten und eine angepasste Ernährung nicht ausreichend sen ken lässt, muss Ihrem Körper Insulin zugeführt werden. Insulin kann nicht in Tablettenform eingenommen werden, da es ein Eiweißhormon ist, das von der Magensäure sofort zersetzt wird. Deshalb muss es gespritzt werden. Es gibt bis heute keine Alternative dazu.

Man unterscheidet folgende Insulin arten:óó Kurzwirksames Normalinsulin (früherer Name:

Altinsulin), das seine Wirkung nach 15 – 30 Minu-ten für bis zu 8 Stunden entfaltet,

óó Verzögerungsinsulin, dessen Wirkung nach ca. 2 Stunden eintritt, dann jedoch für 12 bis maximal 14 Stunden anhält, und

óó Mischinsulin, eine Mischung aus Normalinsulin und Verzögerungsinsulin.

Darüber hinaus gibt es die sogenannten Insulin­analoga. Ihre chemische Struktur weicht vom o. g. Insulin ein wenig ab, auch die Wirkkurve verändert sich. Unterschieden wird zwischen kurz- und lang-wirkenden sowie Verzögerungsinsulinen.

So wirken die verschiedenen Insuline:

Substanz­/gruppe Wirkbeginn Wirkmaximum Wirkdauer

Kurzwirksame Insuline

Normal­Insulin (Humaninsulin)

Insulinanaloga

etwa 15 bis 30 Minu-ten

etwa 5 bis 10 Minuten nach der Injektion

etwa 1,5 bis 3 Stunden nach der Injektion

etwa 1 bis 1,5 Stunden nach der Injektion

etwa 4 bis 8 Stunden

etwa 2 bis 3 Stunden

Verzögerungsinsuline (Humaninsulin, Insulinanaloga)

etwa 2 Stunden nach der Injektion

etwa 4 bis 6 Stunden nach der Injektion

etwa 12 bis 14 Stun-den

Langwirksame Insuline (Humaninsulin, Insulinanaloga)

Der Wirkbeginn ist langsam

Wirkmaximum und -dauer unterscheiden sich je nach Verzöge-rungsprinzip

Wirkdauer meist bis zu 24 Stunden

Mischinsuline(Humaninsulin, Insulinanaloga): kurzwirksames Insulin und lang-wirksames Insulin in einer festen Mischung

je nach Mischung wie bei kurz- bzw. langwirksamen Insulinen

je nach Mischung wie bei kurz- bzw. lang-wirksamen Insulinen

je nach Mischung wie bei kurz- bzw. langwirksamen Insulinen

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Aller Anfang ist schwer … Doch schon bald kommt die Routine. Und Ihr „Zucker“ gehört dann ganz selbst-verständlich zu Ihrem Leben dazu.

Die Gabe des Insulins erfolgt im Normalfall mit einem Insulin-Pen. Das ist eine Injektionshilfe, die eine Patrone mit Insulin enthält und mit einer ganz dünnen Injektionsnadel versehen ist. Mithilfe einer Dosiervorrichtung wird die entsprechende Insulin-menge eingestellt und kann direkt gespritzt wer-den. Sollte der Insulin-Pen defekt sein, kann das Insulin im Notfall auch über eine Einmalspritze injiziert werden.

Welche Therapie ist für Sie richtig?

Diabetes mellitus Typ 2 kann mit der konven-tionellen oder der intensivierten Insulintherapie, wie in der nebenstehenden Tabelle beschrieben, behandelt werden. Darüber hinaus gibt es weitere Therapiemöglichkeiten mit Insulin. Mit Ihrem Arzt besprechen Sie, welche die richtige für Sie ist.

Bei der konventionellen Insulintherapie wird er Ihren Kalorienbedarf ermitteln und die entspre-chende Insulindosis verordnen. Im Rahmen der Diabetikerschulung (s. S. 27) lernen Sie alles, was Sie für Ihre Insulintherapie wissen müssen – auch Ihren ganz persönlichen Ernährungsplan zusammenzu-stellen. Es kann einige Wochen dauern, in denen Sie ausprobieren müssen, welche Mengen an Kohlen-hydraten und Insulin Sie wirklich benötigen und gut vertragen. Wenden Sie die intensivierte Therapie an, erfahren Sie darüber hinaus ganz genau, wie Ihr Insulin in Abhängigkeit von den tageszeitlichen Schwankungen, Ihrer Ernährung und Ihren Blutzu-ckerwerten dosiert werden muss.

Beispielhafte Therapieformen mit Insulin

Konventionelle Insulintherapie

Spritzen: morgens und abends (evtl. auch mittags) vor den Mahlzeiten eine bestimmte Menge Misch insulin oder ein Verzögerungsinsulin

Essen: óó nach der Injektion eine bestimmte Menge

Kohlenhydrate zur Vermeidung einer Unter-zuckerung (Hypoglykämie)

óó auch alle anderen Mahlzeiten zu bestimmten Zeiten (Kohlenhydrateanteil gleichmäßig über den Tag verteilen)

Intensivierte Insulintherapie

Spritzen: meist zweimaliges Spritzen eines Verzögerungs-insulins und zusätzlich mahlzeiten abhängiges Spritzen eines Normal insulins, dosiert je nach Blutzuckerspiegel, Größe der Mahlzeit, Tageszeit und geplanter körperlicher Belastung

Essen: óó Zeit und Art der Mahlzeit können variiert

werden

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Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte wirken Tag für Tag auf Ihren Körper und hinter lassen Spuren. Hier erfahren Sie, wie Sie vorbeugen können, was untersucht und behandelt wird.

1. Bluthochdruck

Diabetes geht häufig mit erhöhten Blutdruckwerten einher. Von einem Bluthochdruck spricht man, wenn die gemessenen Werte an zwei Tagen bei 140/90 mmHg oder darüber liegen. Da Bluthochdruck das bei Diabetikern ohnehin überdurchschnittlich hohe Risiko für Gefäßerkrankungen zusätzlich erhöht, ist es wichtig, dass er konsequent und dauerhaft auf 130–139/80–89 mmHg gesenkt wird.

Das wird vor allem mit folgenden Medikamenten erreicht:

ACE­HemmerACE-Hemmer verhindern die Bildung eines wich ti-gen Botenstoffes, des sogenannten Angioten sin II. Dieses hat eine gefäßverengende Wirkung und erhöht so den Blutdruck. ACE-Hemmer greifen in die durch Hormone gesteuerte Regulation des Blut-drucks ein. Bei ACE-Hemmer-Unverträglichkeit oder spe ziellen Indika tionen können Sie AT1-Rezeptor - an tagonisten erhalten.

DiuretikaDiuretika sind sogenannte Entwässerungsmedika-mente. Sie fördern die Flüssigkeitsausscheidungen des Körpers und vermindern so die Flüssigkeitsmen-ge im Kreislauf. Auf diese Weise wird der Blutdruck gesenkt.

BetablockerBetablocker verringern am Herz die Frequenz und die Kraft, mit der der Herzmuskel sich zusammen-zieht. Der Blutdruck wird gesenkt, das Herz arbeitet ökonomischer und der Sauerstoffbedarf des Herz-muskels ist geringer.

In einer Patientenschulung (s. S. 27) können Sie lernen, wie Sie Ihren Blutdruck richtig messen und dokumentieren. Wurden Ihnen Bluthochdruckmedi-kamente verschrieben, nehmen Sie diese bitte wie verordnet ein. So haben Sie einen optimalen Schutz vor (weiteren) Gefäßerkrankungen. Idealerweise lassen Sie Ihren Blutdruck und Ihre dokumentierten Werte auch vierteljährlich, mindestens jedoch halb- jährlich von Ihrem Hausarzt kontrollieren.

Fettstoffwech-selstörungen

Bluthoch- druckNerven-

schädigungen

Schädigungder Blut- gefäße

Hoher Blutzucker hinterlässt im Körper Spuren.

Mögliche Begleit­ und Folgeerkrankungen

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2. Fettstoffwechselstörungen

Bei vielen Typ-2-Diabetikern sind die Blutfettwerte erhöht, unter anderem der des Cholesterins. Da dies die Entstehung von Gefäßerkrankungen fördert, wird mit Medikamenten gegengesteuert. Aus diesem Grund wird Ihr Arzt prüfen, ob Sie von der Einnahme sogenannter Statine profitieren, die die körpereigene Herstellung von Cholesterin vermin-dern. Statine sind im Allgemeinen gut verträglich. Nur selten treten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen auf.

3. Schädigung der großen Blutgefäße (Makroangiopathie)

Bedingt durch einen hohen Blutzuckerspiegel können die großen Blutgefäße geschädigt werden: Die Glu - kose im Blut verbindet sich mit verschiedenen Ei- weißen in der Wand der Blutgefäße. Es entstehen Wandverdickungen und Ablagerungen, die den Blut- fluss behindern. Oft belasten zusätzlich ein hoher Blutdruck und Fettstoffwechselstörungen die Gefäße.

Da alle Organe und Gewebe des Körpers auf eine gute Durchblutung angewiesen sind, haben die Gefäßschädigungen zahlreiche Auswirkungen:

Auf das HerzVerengte Herzkranzgefäße, die den Herzmuskelversorgen, führen zur koronaren Herzkrankheit (KHK) und können Herzschmerzen (Angina Pectoris) sowie Luftnot auslösen. Sind die Herzkranz gefäße kom-plett verschlossen, kommt es zum Herzinfarkt.

Auf das GehirnSind Hirnarterien von Durchblutungsstörungenbetroffen, kann es schlimmstenfalls zum Schlag-anfall (Hirninfarkt) kommen.

Auf die BeineVerengte Beinarterien führen zu Muskelschmerzen beim Gehen (sog. Schaufensterkrankheit). Später können sich Geschwüre und abgestor benes Gewebe an den Füßen bilden.

Risiken für Ihre Gesundheit aktiv senken

Je länger eine dauerhafte Blutzuckererhöhung besteht, umso stärker sind die körperlichen Folgen – das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt. Herzschmerzen (Angina Pectoris) und ein Herzinfarkt können dann so-gar unbemerkt ablaufen, da auch die Funktion der schmerzleitenden Nervenfasern durch den hohen Blutzuckerspiegel beeinträchtigt sein kann.

Senken Sie Ihr Herzinfarkt- und Schlaganfall-risiko mit einer dauerhaft „guten Einstellung“ und verhindern Sie so auch gleichzeitig eine Schaufensterkrankheit (Schmerzen beim Ge-hen durch verengte Beinarterien).

Je besser Ihr Blutzucker und auch Ihr Blutdruck auf Dauer eingestellt sind, desto größer ist Ihre Chance, länger gesünder und vor allem auch selbstbestimmt zu leben.

Bei einer Schädigung der großen Blutgefäße sollten grundsätzlich Thrombozyten- aggregationshemmer wie z. B. ASS 100 ein-genommen werden.

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4. Schädigung der kleinen Blutgefäße (Mikroangiopathie)

Ein hoher Blutzuckerspiegel schädigt auch die kleinen Blutgefäße: Als Folge gelangt insbesondere der lebensnotwendige Sauerstoff schlechter ins Gewebe und die Durchblutung von Organen und damit die Versorgung mit Nährstoffen verringern sich ebenfalls. Dies kann Auswirkungen auf die Augen, Nieren, Nerven und Füße haben.

Lesen Sie im Folgenden, wie sich der Diabetes hier genau auswirkt und wie Sie mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen gegensteuern können.

Schützen Sie Ihre Augen Eine Folge geschädigter kleiner Blut-gefäße am Auge können Veränderungen an der Netzhaut sein. Die Netzhaut nimmt Licht auf und leitet so den Sehvorgang ein. Sind die Gefäße der Netzhaut verengt, zu durchlässig oder sogar ver-schlossen, kann dies je nach Ausprägung Einfluss auf das Sehvermögen haben. Medizinisch werden diese Gefäßveränderungen am Auge als diabetische Retinopathie bzw. Makulopathie bezeichnet. Diese, aber auch weitere Schädigungen des Auges durch einen Diabetes können schlimmstenfalls bis zur Erblindung führen. 30 % aller Erblindungen in Europa sind durch Diabetes verursacht. Doch rechtzeitig im Rahmen der jährlichen Augenunter-suchung erkannt, ist es möglich diesen Prozess aufzuhalten, z. B. mit einer Laserbehandlung.

1 x im Jahr oder alle 2 Jahre zur Augenuntersuchung

Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie früh- zeitig und danach einmal im Jahr oder alle zwei Jahre zur augenärztlichen Untersuchung, einschließ- lich Augenhintergrund (Funduskopie), gehen. Die Häufigkeit der Kontrolluntersuchung richtet sich nach Ihrem individuellen Risiko bzw. einer bereits bekannten Erkrankung Ihrer Augen. Gehen Sie auch gerade dann, wenn Sie keinerlei Beeinträchtigung Ihres Sehvermögens wahrnehmen. Ihr Arzt kann Schädigungen frühzeitig erkennen – noch bevor Sie sie bemerken.

Wie die Augen, so die Nieren

Insbesondere bei einer diabetischen Netz - haut erkrankung der Augen ist auch eine Urinunter suchung unerlässlich, da die Schädi-gung der Netz haut häufig mit einer diabe-tischen Nierenschädigung einhergeht.

Die FunduskopieDa der Augenhintergrund die einzige Stelle des Körpers ist, an der man Blutgefäße direkt ansehen kann (sie verlaufen hier in der Netzhaut des Auges), kann Ihr Augenarzt sehr genau feststellen, in welchem Zustand sie sich befinden. Vor der Untersuchung erhalten Sie Augentropfen, die die Pupille so erweitern, dass Ihr Arzt den Augenhin-tergrund auch in seinen Randbereichen sehen kann. Sowohl das Einträufeln der Tropfen als auch die Untersuchung selbst sind völlig schmerzfrei. Allerdings ist Ihr Sehvermögen danach für etwa drei bis vier Stunden eingeschränkt: Sie sehen unschärfer, verschwommen und sind möglicher-weise lichtempfindlicher.

Am besten ist es daher, Sie legen den Untersu-chungstermin auf den Nachmittag oder Abend, wenn es draußen nicht mehr so hell ist, und neh-men für alle Fälle eine Sonnenbrille mit, um Ihre Augen zu schützen. Bitte denken Sie auch daran, dass Sie nach der Netzhautuntersuchung nicht selbst Auto fahren dürfen. Am besten, Sie lassen sich abholen.

Seien Sie beruhigt: Am nächsten Morgen können Sie in jedem Fall wieder so sehen wie vor der Untersuchung und auch wieder selbst Auto fahren.

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Schützen Sie Ihre Nieren

Wird ein Diabetes mellitus nicht oder nur unzureichend behandelt, können die Nieren geschädigt werden. Die Nieren verlieren dabei langsam ihre Fähigkeit, den Wasser- und Salzhaus-halt zu regulieren und das Blut zu reinigen. Sie können dann auch wichtige Stoffe wie Eiweiße nicht mehr zurückhalten. Deshalb gehört zu den Untersuchungen bei Ihrem Arzt auch die Kontrolle der Nierenfunktion.

Mindestens 1 x im Jahr zum Nierenfunktionstest

Mindestens einmal im Jahr wird Ihre Nierenfunkti-on durch Bestimmung der glomerulären Filtrati-onsrate (eGFR) auf Basis des Serum-Kreatinin- Werts (ein Blutwert) überprüft. Zusätzlich kann Ihr Arzt abhängig von der Erkrankungsdauer, Ihrem Alter, einer eventuellen Retinopathie und anderen Folgeerkrankungen die Untersuchung Ihres Urins auf die Ausscheidung von Albumin (körpereigenes Eiweiß) für erforderlich halten.

Besteht der Verdacht auf eine Nierenschädigung (Diabetische Nephropathie), wird eine weitere Untersuchung nach zwei bis vier Wochen durchge-führt. Ist die Eiweißausscheidung eindeutig erhöht, wird Ihr Arzt weitere Untersuchungen durchfüh-ren, um Ihre Nierenfunktion genau beurteilen zu können. Wenn Ihr Arzt dies für geboten hält, wird er Sie an einen Nierenspezialisten (Nephrologen) überweisen.

Ihr Urin wird mittels Teststreifen oder im Labor auf den Gehalt an Zucker und Albumin untersucht.

Lassen Sie sich in Ihrer Arztpraxis erklären, was genau benötigt wird. Wenn Sie ein spezielles Gefäß erhalten, in dem Sie die Probe abgeben sollen, lassen Sie Ihren Urin dort bitte direkt hin-ein. Aus der Toilette entnommen ist er zu stark verdünnt.

Wird Nüchtern-Urin benötigt, erfahren Sie, wie lange vorher Sie nichts essen dürfen. Da der erste Morgenurin nach dem Aufwachen noch Rückstän-de aus Ihrer letzten Mahlzeit enthält, entnehmen Sie die Probe bitte erst aus dem Urin danach.

Es kann sein, dass Ihr Arzt ausrechnen möchte, welche Menge einer bestimmten Substanz, z. B. Eiweiß (Albumin), Ihre Nieren innerhalb von 24 Stunden ausscheiden. Sammeln Sie dann bitte

Beugen Sie einer Dialyse vor

In Europa und den USA sind bis zu 50 % aller Dialysepatienten Diabetiker. Der Grund: langjährig schlecht eingestellte Blutzucker- und Blutdruckwerte. Bei ca. 25 % der Typ-2-Diabetiker sind die Nieren nach 10 Jahren geschädigt.

Ihren gesamten Urin über diesen Zeitraum (24-Stunden-Sammelurin) in dem Sammelgefäß, das Sie von Ihrem Arzt erhalten haben. Geben Sie es danach mit Ihrem Namen beschriftet zur weite-ren Untersuchung in der Praxis ab.

Sind Ihre Augen geschädigt?Dann sollten Sie auch Ihre Nieren auf eine Schädi-gung untersuchen lassen, da Folgeschäden an Augen und Nieren häufig gemeinsam auftreten. Sind Ihre Nieren betroffen, können sie ihrer Filter-funktion nicht mehr ausreichend nachkommen und es werden mit dem Urin Substanzen ausge-schieden, die von den Nieren eigentlich zurückge-halten werden sollten. Umgekehrt stauen sich im Blut Stoffe an, die über die Nieren entfernt werden müssten. Schreitet die Schädigung aber ungehin-dert voran, können im Endstadium die Nieren versagen und Sie dauerhaft auf eine Behandlung mit der „künstlichen Niere“, der Dialyse, angewie-sen sein. Mit einer zielgerichteten Behandlung kann hier jedoch rechtzeitig gegengesteuert werden.

Ist Ihre Nierenfunktion eingeschränkt? Dann ist es wichtig, Ihre Nieren zu entlasten, z. B. mit einer eiweißarmen Ernährung, einem Blut-druck, der unter 140/90 mmHg liegt, und Nikotin-verzicht. Streben Sie außerdem einen HbA1c-Wert von 7,0 bis 7,5 % an. Niedrigere Werte sind nicht empfehlenswert, weil dies im Zusammenhang mit einer eingeschränkten Nierenfunktion zu Unterzu-ckerungen führen kann.

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Schützen Sie Ihre Nerven

Die Schädigung der kleinen Blutgefäße führt dazu, dass Nerven nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden und daher Signale schlechter weiterleiten. Die Funktion der Nerven wird ebenfalls durch die Ablagerung von Zuckerabbau produkten in den Nervenzellen und Hüllen der Nervenfasern beeinträchtigt.

Wie sich Nervenschädigungen auswirken, können Sie unserer Übersicht (s. u.) entnehmen. Sind z. B.

sensible Nerven betroffen, reduziert sich das Schmerzempfinden. Verletzungen an den Füßen beispielsweise sind dann besonders problematisch, weil sie nicht frühzeitig bemerkt und behandelt werden können. Bei einem Verdacht auf eine Ner-venschädigung wird Ihr Arzt Sie ggf. zu einem Fachkollegen überweisen (bei einer Blasenentlee-rungsstörung z. B. an einen Urologen). Sind Ihre Nervenschädigungen mit Schmerzen verbunden, können Sie von Ihrem Arzt bestimmte Medikamen-te wie Antidepressiva, Antikonvulsiva oder Opioide erhalten.

Alle Nerven können betroffen sein

Nervenart Aufgabe Folge der Schädigung

Motorische Nerven

Sensible Nerven

Autonome Nerven

Leiten Impulse vom Gehirn zu den Muskeln, um Muskel-bewegungen auszulösen

Leiten Empfindungen an das Gehirn

Kontrollieren z. B. Blutdruck, Herzschlag, Verdauung und Ausscheidungsfunktionen

Lähmungen

Empfindungsstörungen (z. B. auch für Schmer-zen), Taubheit der Haut, Missempfindungen wie Brennen („burning feet“– brennende Füße), Kribbeln oder Schmerzen

Störungen der Blutdruckregulation, Herzrhyth-musstörungen, Blasenentleerungs störung, sexuelle Funktionsstörungen (z. B. Erektions-störungen), Völlegefühl und saures Aufstoßen bei Magenentleerungs störung

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Schützen Sie Ihre Füße

Eine der Folgeerkrankungen der Zucker-krankheit ist der sogenannte diabetische Fuß, auch diabetisches Fußsyndrom genannt.

Durch Verletzungen am Fuß können entzündete, schlecht heilende Geschwüre (Wunden) entstehen. Die Ursachen sind diabetesbedingte Durchblu-tungsstörungen und Nervenschäden (vgl. Seite 23).

Oft beginnt die Krankheit mit kleinen, unscheinba-ren Verletzungen wie versehentlich eingeschnitte-ner Nagelhaut oder wunden Stellen durch unpas-sende Schuhe. Insbesondere die Nervenschäden verhindern, dass Betroffene Schmerzen empfinden und sich sofort um die Verletzungen kümmern. Wird eine Verletzung nicht bemerkt und entspre-chend behandelt, können Krankheitserreger die Stellen besiedeln und eine Entzündung hervorrufen. Deshalb:

Mindestens 1 x im Jahr zur ärztlichen Fuß­ und Schuhuntersuchung

Sollte Ihr Arzt bei Ihnen ein Fußgeschwür diagnosti-zieren, wird er Sie üblicherweise in eine Diabetes-Fußambulanz überweisen. Lassen Sie sich dort sehr zeitnah behandeln – je früher dies geschieht, desto größer ist die Chance, dass Ihr Fuß wieder verheilt.

In der Diabetes­Fußambulanz Ein Team von Spezialisten versorgt Sie mit allem, was für Ihre Füße jetzt und zukünftig notwendig ist. Zunächst wird die Wunde gereinigt, ggf. mit speziellen Wundsalben oder -kompressen versorgt und gut verbunden. Bei einer Besiedelung mit Krankheitserregern erhalten Sie möglicherweise ein Antibiotikum. Besonders wichtig sind für Sie alle Informationen zum Umgang mit Ihren Füßen und der aktuellen Wunde. Am Ende sind sie ausschlag-gebend dafür, dass es zu keiner Verschlimmerung oder neuen Wunden kommen kann.

Bei NichtbehandlungEs entstehen schmerzlose Geschwüre, die sichvergrößern und von Krankheitserregern besiedeltwerden können. Der diabetische Fuß ist bei Diabe-tes der häufigste Grund für einen Klinikaufenthalt. In manchen Fällen sind chirurgische Eingriffe not-wendig – schlimmstenfalls kommt es zu Amputa-tionen.

Das gehört zur Fuß­ und Schuhuntersuchung:

óó Füße inspizieren Bei der Inspektion (Betrachtung) der Füße werden die Hautbeschaffenheit sowie Art und Ausmaß möglicher Geschwüre erfasst. Die Farbe und Temperatur der Haut gibt Hinweise auf mögli-che Durchblutungsstörungen (kühle, blasse und feuchte Haut) oder Nervenschäden (rosige, warme und trockene Haut). Der Arzt achtet besonders auf Schwielen, Druckstellen und übermäßige Verhornungen, denn diese sind oft die Ausgangs-punkte für weitere Schäden.

óó Arterienpulse prüfen Die Arterienpulse werden geprüft. Typische Stellen, an denen die Arterienpulse gefühlt werden kön- nen, sind die Leiste, die Kniekehle, die Innen-knöchelhinterseite und der Fuß rücken. Sind die Pulse nicht oder nur schwach fühlbar, kann dies ein Hinweis auf eine Durchblutungsstörung durch Veränderungen in den Arterien sein.

óó Stimmgabeltest Beim Stimmgabeltest wird eine Stimmgabel angeschlagen und beispielsweise an den Knöchel des Patienten gehalten, während sie vibriert. Werden die Vibrationen dort nicht wahrgenom-men, spricht dies für (diabetische) Schädigungen der Nerven des Unterschenkels oder des Fußes.

óó 10-g-Monofilament-Test Mit diesem Test kann Ihr Arzt das Berührungs- und Druckempfinden untersuchen. Er drückt einen speziellen Kunststofffaden an die Fußsohle und überprüft, ob Sie die Berührung oder den Druck spüren.

óó Schuhe inspizieren Es ist wichtig, dass die Schuhe ganz genau sitzen. Deshalb wird die Passform durch Ihren Arzt überprüft.

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Ihre Füße bleiben länger gesünder, wenn …

óó Ihr Blutzucker dauerhaft auf normnahe Werte eingestellt ist.

óó Sie Ihre Füße (mit einem kleinen Handspiegel) möglichst täglich und gründlich untersuchen und auf Verletzungen, Druckstellen, Rötungen und Risse in der Hornhaut achten sowie selbst kleinste Hautdefekte von Ihrem Arzt untersu-chen lassen.

óó Sie Ihre Füße vor Verletzungen schützen und niemals barfuß laufen. Tragen Sie immer Schuhe, auch am Strand (spezielle Badeschuhe).

óó Sie Ihre Schuhe sorgfältig auswählen. Teure orthopädische Schuhe sind nicht unbedingt erforderlich. Sie dürfen aber niemals an irgend-einer Stelle drücken oder scheuern. Im Zweifel kann ein orthopädischer Schuhmacher spezielle Polster oder Einlagen anfertigen.

óó Sie keine Strümpfe tragen, deren Bündchen die Haut einschnüren.

Bitte denken Sie immer daran: Es gibt keine„Bagatellverletzungen“ an Ihren Füßen. Aus jeder Wunde oder Druckstelle können sich schwer heilende Geschwüre entwickeln.

Lassen Sie Ihre Füße und Ihre Schuhe mindes-tens 1 x jährlich gründlich von einem Arzt untersuchen. Besteht bei Ihnen ein erhöhtes Risiko, sollten Sie Ihre Füße und auch Ihre Schuhe je nach Befund mindestens quartals-weise oder mindestens halbjährlich überprü-fen lassen (siehe auch S. 26).

Podologen sind medizinische Fußpfleger, die u.a. darauf spezialisiert sind, die Füße von Diabetikern, die bereits Nervenschädigungen aufweisen, zu behandeln. Eine Verordnung hierfür kann Ihnen Ihr Arzt ausstellen. Auch wird er Ihnen bei der Suche nach einem Podo­logen behilflich sein.

Die Kosten für diese Behandlung übernimmt Ihre KKH (abzgl. Eigenanteil).

Diabetischer Fuß

Ursachen Folgen

Mangelnde Durch-blutung

Das Gewebe wird nicht ausreichend mit sauer stoffreichem Blut versorgt, Zellen gehen zugrunde, Geschwüre entstehen.

Schädigung der Ner-ven von Haut und Blutgefäßen

Die Durchblutung kann durch die beeinträchtig-ten Nerven, die für die Eng- und Weitstellung der Blutgefäße zustän-dig sind, nicht dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden.

Schädigung der Ner-ven, die Empfindung von Haut und Mus -keln an das Gehirn melden

Verletzungen oder Druckstellen durch schlecht sitzende Schu-he werden nicht mehr wahrgenommen.

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Welche Untersuchungen gibt es?

Wie oft wird untersucht? Fachbegriffe, die in der Arzt­praxis verwendet werden

Nierenfunktionstest(Bestimmung der glomerulä-ren Filtrationsrate – eGFR)

Mindestens einmal jährlich Diabetische Nephropathie = Diabetische Nierenerkran-kung

Augenärztliche Unter­suchung, einschließlich Netz­hautuntersuchung

Einmal im Jahr oder alle zwei Jahre, je nach indivi-duellem Risiko. Bei vorlie-genden Augenerkrankun-gen auch häufiger.

Diabetische Retinopathie/ Makulopathie = Beispiele für diabetische Augenerkran-kungen

z. B. Netzhautuntersuchung in Mydrasis = eine Untersu-chung der Augen

Fuß­ und Schuhuntersuchung Mindestens einmal jährlich

Mindestens halbjährlich, wenn Nervenschädigungen am Fuß bekannt sind

Vierteljährlich oder häu-figer, wenn zusätzlich Fußdeformitäten und/oder Gefäßverengungen am Bein bekannt sind.

Diabetisches Fußsyndrom = Erkrankung des Fußes durch Diabetes

Diabetische Neuropathie = Erkrankung der Nerven durch Diabetes

Blutdruckmessung Vierteljährlich, mindestenshalbjährlich

Hypertonie = Bluthochdruck

Langzeitblutzuckermessung Vierteljährlich, mindestenshalbjährlich

HbA1c-Messung = Langzeit-blutzuckermessung

Untersuchung der Spritz­stellen und der korrektenInjektionstechnik (bei Insulin-pflicht)

Vierteljährlich, mindestenshalbjährlich

Bei starken Blutzucker-schwankungen auch häufiger

Pen = Injektionsnadel

Ihre Vorsorgeuntersuchungen im Überblick

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Weiterbehandlung durch Spezialisten

Muss Ihr Arzt zur Behandlung Ihres Diabetes Spe-zialisten hinzuziehen, wird er Sie an einen Facharzt oder eine Klinik überweisen.

Diese ambulanten Behandlungen beim Facharzt sind vorgesehen:

óó Aufgrund möglicher Folgeerkrankungen an Ihren Augen wird Ihr Arzt Sie einmal im Jahr oder alle zwei Jahre zur augenärztlichen Kontrollunter-suchung überweisen. Je nach Ergebnis wird Ihr Augenarzt Sie weiterbehandeln und, falls nötig, Ihnen kürzere Zeitabstände für Folgeunter-suchungen empfehlen.

óó Arbeitet Ihre Niere nicht mehr richtig bzw. hat sich die Filtrationsrate (eGFR, s. S. 22) innerhalb eines Jahres drastisch verschlechtert, wird Ihr Arzt Sie an einen Nierenspezialisten (Nephrolo-gen) überweisen, der die Funktionsfähigkeit Ihrer Nieren überprüfen und ggf. behandeln wird.

óó Besteht eine Schwangerschaft oder ist sie geplant, wird Ihr Arzt Sie in eine Einrichtung überweisen, die Erfahrungen mit der Behand-lung Schwangerer hat.

óó Ihr Arzt wird Sie an einen Facharzt, z. B. in eine Fußambulanz, überweisen:

óó Wenn Ihre Füße oberflächliche Wunden auf-weisen und Sie bereits Durchblutungsstörun-gen haben

óó Bei allen tieferen Fußwunden óó Bei Wundheilungsstörungen an den Füßenóó Bei Verdacht auf oder Vorhandensein eines

sogenannten Charcot-Fußes (massive Schäden an den Fußknochen in Folge des Diabetes)

In Fußambulanzen, die meist an Kliniken ange-schlossen sind, arbeiten Ärzte und Fußpfleger zu- sammen, oft gehören auch orthopädische Schuh-macher dazu. Gemeinsam werden sie alles tun, um Ihre Fußschäden zu heilen oder ein Voranschreiten zu verhindern.

Ambulante Behandlung beim Facharzt – Ihr Arzt wägt ab

óó Sind Ihre Blutdruckwerte trotz Behandlung in - nerhalb eines Zeitraums von höchstens 6 Mona-ten nicht unter 140/90 mmHg, wird Ihr Arzt Sie ggf. zur Weiterbehandlung an einen Spezialisten für Bluthochdruck überweisen. Dies kann ein Arzt für Innere Medizin sein, möglicherweise mit der weiteren Zusatzbezeichnung „Kardiologe“ (Facharzt für Herzerkrankungen).

óó Sinkt Ihr Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) inner-halb eines Zeitraums von höchstens 6 Monaten nicht auf Ihren mit Ihrem Arzt abgestimmten Zielwert, wird er Sie ggf. zu einem Diabetologen überweisen. Dies ist ein Arzt für Innere Medizin, der sich auf die Behandlung von Zuckerkrankhei-ten spezialisiert hat. Diabetologen arbeiten in Kliniken, Praxen oder sogenannten Schwerpunkt-zentren.

óó Eine Überweisung dorthin ist ggf. auch erforder-lich, wenn Schädigungen der Augen, Nieren und Nerven neu auftreten.

óó Ihr Arzt wird Sie ggf. an einen Facharzt, z. B. in eine Diabetische Fußambulanz, überweisen, wenn:

óó bei Ihnen leichte Hautveränderungen, wie dauerhafte Rötung, kleinere Hautdefekte an den Füßen, auftreten, ohne dass Sie bereits Durchblutungsstörungen oder weitere (Fuß-) Komplikationen aufweisen;

óó Sie schon mal wegen einer schlecht heilenden Fußwunde behandelt werden mussten.

Behandlung in der KlinikSelten kann es sein, dass eine ambulante Behand-lung nicht ausreicht, um den Blutzucker gut einzu-stellen oder weitere Risiken, die mit Ihrem Diabetes einhergehen, in den Griff zu bekommen. Dann wird Ihr Arzt Sie in ein geeignetes Krankenhaus überwei-sen:

Dies ist unter anderem der Fall …óó … wenn eine stationäre Mitbehandlung von

Begleit- und Folgeerkrankungen des Diabetes erforderlich ist.

óó … wenn der HbA1c-Zielwert auch nach spätes-tens 12 Monaten noch nicht erreicht wurde. Ihr Arzt wird Sie dann ggf. in eine auf Diabetes spezialisierte Klinik überweisen.

óó … bei einer bedrohlichen Stoffwechselentglei-sung, die zu einer schweren Über- oder auch Unterzuckerung und sogar Bewusstlosigkeit führen kann.

óó … wenn Ihr diabetischer Fuß trotz einer speziel-len Behandlung nicht ausheilt, sich verschlech-tert, infiziert (mit Krankheitserregern besiedelt ist) oder Ihre Fußgeschwüre so tief reichen, dass Sehnen oder Knochen betroffen sind.

óó … wenn andere Notfälle eintreten, wie Gefäßver-schlüsse, Durchblutungsstörungen des Herzens oder eine schwere Störung der Nierenfunktion …

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Schulungen und weitere Angebote

Als Teilnehmer am KKH-Gesundheitsprogramm „Gut eingestellt“ können Sie von wertvollen Exper-tenschulungen und weiteren Services profitieren.

Bitte sprechen Sie Ihren Arzt darauf. Er kann Sie direkt anmelden oder Ihnen eine Verordnung aus-stellen.

Ihre Möglich­keiten

Inhalte/Ziele Wer schult bzw. berät?

Was brauchen Sie zuvor?

Mehr Infos gibt’s hier

Und die Kosten?

Diabetes­ Schulung

Eine gute Blut-zuckereinstel-lung – was Sie dazu wissen sollten

Sie spritzen Insulin? Hierfür gibt es eine Spezial-Schu-lung

Einige Haus-ärzte bzw. dia-betologische Praxen

Eine Verord-nung vom Arzt, keine weitere Genehmigung erforderlich

DMP-Versor-gungsteamTel: 0351 652366-1701E-Mail: [email protected]

Übernimmt Ihre KKH

Bluthochdruck­ Schulung

Eine gute Blut-druckeinstel-lung – was Sie dazu wissen sollten

Sie lernen außerdem, Blutdruck-messungen durchzuführen und Werte zu interpretieren

Einige Haus-ärzte bzw. Kardiologen

Verordnung vom Arzt, keine weitere Geneh-migung erfor-derlich

DMP-Versor-gungsteamTel: 0351 652366-1701E-Mail: [email protected]

Übernimmt Ihre KKH

Ernährungs­beratung

Eine gesunde Ernährung, auch im Hinblick auf Gewichtsre-duktion und eine gute Blutzuckerein-stellung

Ernährungsbe-rater (qualifi-zierte Anbieter)

Verordnung vom Arzt, Genehmigung durch KKH erforderlich

In Ihrer Service-stelle

Übernimmt Ihre KKH abzgl. Eigenanteil

Raucher­Ent­wöhnungskurs

Welche Wege gibt es, und welches könnte Ihr Weg sein, um ggf. mit dem Rauchen aufzuhören?

Präventions-kurs (qualifi-zierte Anbieter)

Inanspruch-nahme eines qualifizierten Angebotes unabhängig von einer ärzt-lichen Verord-nung

In Ihrer Service-stelle und unter www.kkh.de, Stichwort „Raucherent-wöhnung“

Übernimmt Ihre KKH bei regelmäßiger Teilnahme abzgl. Eigen-anteil

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Verzeichnis medizinischer Fachbegriffe

ACE­Hemmer Medikamente, die in die hormonelle Steuerung des Blutdrucks eingreifen

Adipositas Fettsucht, Fettleibigkeit, die Menge an Körperfett ist hier abnormal und übermäßig erhöht, wesentlicher Risikofaktor für Typ-2- Diabetiker

Anamnese Ihre Krankengeschichte

Angiopathien Oberbegriff für die Schädigungder Blutgefäße, in erster Linie Arterien

Arterien (Blutgefäße) Adern, die vom Herz kom-mend sauerstoffreiches Blut in den Körper leiten

Arteriosklerose Verkalkung der Arterien

Biguanide Tabletten, die Ihren Blutzucker senken

Blutzuckergedächtnis Ein Blutwert, der Auskunft über die Blutzuckereinstellung der letzten 2 bis 3 Monate gibt

Cholesterin Eines der Fette, die sich im Blut befinden

Diabetischer Fuß Auch diabetisches Fußsyndrom oder Fußgeschwür genannt

Diabetische Nephropathie Funktionsverlust der Niere, ausgelöst durch eine langfristig schlechte Blutzuckereinstellung

Diabetische Neuropathie Durch Diabetes bedingte Schädigung der Nerven

Diabetes Typ 1 Der Körper produziert viel zu wenig oder gar kein Insulin. Es muss daher gespritzt werden.

Diabetes Typ 2 Erhöhte Blutzuckerwerte durch man-gelnde Insulinproduktion oder unzureichen de Insulin-wirkung an den Körperzellen

Funduskopie Untersuchung Ihres Augenhinter-grundes durch die Pupille hindurch mithilfe eines besonderen Spiegels

Glukose Traubenzucker, wird bei der Blutzucker-bestimmung gemessenGlukose­Toleranztest Test, bei dem nach derEinnahme von Traubenzucker über einenbestimmten Zeitraum der Abbau von Zuckerim Blut kontrolliert wird

Harnzuckertest Teststreifen, mit dem Sie denZuckergehalt Ihres Urins selbst bestimmenkönnen

Hyperglykämie Überzuckerung

Hypoglykämie Unterzuckerung

Insulin Hormon aus der Bauchspeicheldrüse, das hilft, Glukose zu verwerten, damit Ihr Körper daraus Energie gewinnen kann

Metabolisches Syndrom Vier Einzelerkran kun gen, die häufig in Kombination auftreten: erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker und bauchbetontes Übergewicht. Mögliche Folge-erkrankung: Arteriosklerose, die zu Schlaganfall und Herzinfarkt führen kann

Retinopathie Erkrankung der Netzhaut am Auge. Eine schlechte Blutzuckereinstellung ist die häufigste Ursache

Rezeptoren „Antennen“ oder „Türöffner“, Bestand-teile der Oberfläche von Zellen

Statine Medikamente, die den Cholesterin spiegel senken

Venen (Blutgefäße) Adern, die vom Körper kom-mend sauerstoffarmes Blut zum Herzen leiten

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1. Wo kommt das Insulin her? a) aus dem Blut b) aus der Bauchspeicheldrüse c) aus dem Darm

2. Welches sind die Anzeichen einer Hypoglykämie (Unterzuckerung)? a) Schnupfen, Husten, Heiserkeit b) starke Zahnschmerzen c) Herzklopfen, Herzrasen, kalte Schweißausbrüche, Zittern, Hunger

3. Wie sollten Sie sich ernähren? a) ausgewogen und vollwertig b) wenig Kohlenhydrate c) wenig Eiweiß, viel Fett

4. Was ist bei körperlicher Aktivität zu beachten, wenn Sie Insulin spritzen? a) immer bis an die Belastungsgrenze gehen b) Blutzuckerkontrolle davor, währenddessen und danach c) nach dem Sport kalorienreich essen und trinken

5. Was hilft, Ihren Zucker im Griff zu behalten? a) keine körperlichen Aktivitäten b) regelmäßige Gewichtszunahme c) Körpersignale richtig deuten und ein Diabetes­Tagebuch führen

6. Ist die Untersuchung Ihrer Füße für Sie als Diabetiker wichtig? a) Das ist bei Diabetes nicht wichtig. b) Das macht mein Arzt für mich. c) Ich untersuche meine Füße täglich und sie werden auch regelmäßig von meinem Arzt untersucht.

7. Ist regelmäßige Bewegung gut für Sie?

a) Für mich als Diabetiker ist Schonung das Beste. b) Regelmäßige Bewegung verbessert bei mir die Insulinwirkung und senkt den HbA1c­Wert. c) Bewegung ist nicht so wichtig, ich nehme doch Medikamente.

Das Diabetes­Gesundheitsquiz

Sie haben viel Wissenswertes über Diabetes mellitus Typ 2 und den Umgang damit erfahren. Jetzt können Sie Ihr Wissen testen. Die Lösungen finden Sie unten auf der Seite. Viel Spaß!

Lösungen: 1b, 2c, 3a, 4b, 5c, 6c, 7b

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BuchtippsStiftung Warentest (Hg.): Diabetes Typ 2Wie Sie gezielt gegensteuern. Stiftung Warentest, Berlin, 2014.

Hirsch, A.: Diabetes ist meine SacheHilfen zum Umgang mit Angst, Wut und Traurigkeit. Kirchheim-Verlag, Mainz, 2001.

Howorka, K.: Insulinabhängig?Funktioneller Insulingebrauch: Der Weg zur Freiheit mit nahezu normalem Blutzucker.Kirchheim-Verlag, Mainz, 2011.

Jörgens, V.; Grüßer, M.; Kronsbein P.:Wie behandle ich meinen Diabetes?Für Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen.Kirchheim-Verlag, Mainz, 2014.

Nestlé (Hg.): Kalorien mundgerechtDas praxisorientierte Handbuch für das tägliche Essen und Trinken sowie zur indivi duellen Ernäh-rungs- und Kalorienkontrolle.Neuer Umschau-Buchverlag, Neustadt, 2015. Schmeisl, G. W.: Schulungsbuch für DiabetikerAls Leitfaden für Typ-1- und insulinspritzendeTyp-2-DiabetikerInnen konzipiert.Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, München, 2015.

Standl, E.; Mehnert, H.: Das große TRIAS­Handbuch für DiabetikerTyp 1 und Typ 2: Alles was Ihnen hilft – für ein akti-ves Leben ohne Einschränkungen. TRIAS-Verlag, 2013.

Toeller, M.; Schumacher, W.: Richtig essen bei DiabetesHirzel-Verlag, Stuttgart, 2009.

Zum Schluss …

Wir hoffen, wir konnten Sie auf dem Weg zumDiabetes-Experten in eigener Sache ein Stück weiterbringen.

Informieren Sie auch Ihre Familie, Bekannte und Arbeitskollegen über Ihre Erkrankung, Ihre Bedürf-nisse und notwendige Maßnahmen für den Fall der Fälle, den Notfall. So können sie bei einer Blut-zuckerentgleisung entsprechend reagieren und Sie unterstützen.

Diese Broschüre soll Ihnen helfen, Ihre Erkrankung und den Sinn ärztlicher Maßnahmen besser zu ver - stehen. Sie ersetzt nicht den Arztbesuch. Sicher haben Sie noch weitere Fragen. Nehmen Sie direkt Kontakt zu Ihrem Arzt auf oder sprechen Sie uns einfach an. Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Alles Gute für Sie und Ihre Gesundheit wünscht IhnenIhr KKH Versorgungsteam.

KKH Kaufmännische Krankenkasse30125 [email protected]

F 74

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