+ All Categories
Home > Documents > Ausgabe 1 Diabetes · Diabetes Kinder und Jugendliche Rehabilitation: Wunsch- und Wahl- recht für...

Ausgabe 1 Diabetes · Diabetes Kinder und Jugendliche Rehabilitation: Wunsch- und Wahl- recht für...

Date post: 03-Nov-2019
Category:
Upload: others
View: 2 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
36
Aktuelles Leben mit Diabetes Kinder und Jugendliche Rehabilitation: Wunsch- und Wahl- recht für Diabetiker Langzeitblut- zucker bei Typ-1-Diabetes Pilzerkrankung bei Diabetes Befund Diabetes 2015 Ausgabe 1 Diabetes und Bluthochdruck Metabolische Chirurgie bei Diabetes – für wen ist sie geeignet? Insulin spritzen: Spritze, Pen oder Pumpe? Ihr Exemplar zum Mitnehmen Das Journal für Diabetiker Das Journal für Diabetiker Ihr Leben – Ihre Gesundheit www.curado.de Diabetes und Bluthochdruck Metabolische Chirurgie bei Diabetes – für wen ist sie geeignet? Insulin spritzen: Spritze, Pen oder Pumpe?
Transcript

Aktuelles Leben mit Diabetes

Kinder und Jugendliche

Rehabilitation: Wunsch- und Wahl- recht für Diabetiker

Langzeitblut- zucker bei Typ-1-Diabetes

Pilzerkrankung bei Diabetes

BefundDiabetes20

15Ausgabe 1

Diabetes und Bluthochdruck

Metabolische Chirurgie bei Diabetes – für wen ist sie geeignet?

Insulin spritzen: Spritze, Pen oder Pumpe?

Ihr E

xem

plar

zum

Mitn

ehm

en

Das Journal für DiabetikerDas Journal für Diabetiker

Ihr Leben –Ihre Gesundheit

www.curado.de

Projekt1_Layout 1 19.08.14 12:38 Seite 1

Diabetes und Bluthochdruck

Metabolische Chirurgie bei Diabetes – für wen ist sie geeignet?

Insulin spritzen: Spritze, Pen oder Pumpe?

Befund Diabetes 1/2015 2

AdipositasÜbergewicht, welches das Risiko für Diabetesmellitus erhöht

AdrenalinHormon der Nebenniere, das bei Stress ausge-schüttet wird und den Blutzuckerspiegel erhöht;Gegenspieler des Insulins

Angiopathie, diabetischedurch schlechte Blutzuckereinstellung verur-sachte Blutgefäßerkrankung, die oft zu diabeti-scher Gangrän oder Arteriosklerose (Arterien -verkalkung) führt

Autoimmunerkrankungdas Immunsystem erkennt körpereigene Subs tan -zen nicht. Beim Typ-1-Diabetes werden dadurchdie Inselzellen zerstört, sodass kein Insulin mehrproduziert werden kann

AzetonMolekül, das durch Fettabbau entsteht und zurÜbersäuerung des Bluts führt

Body-Mass-IndexKörpergewicht in Kilogramm geteilt durch dasQuadrat aus der Körpergröße in Meter, Normal -werte: 18–25 kg/(m)2

Cholesterintierisches Fett, das hauptsächlich in Leber undDarm gebildet wird. Cholesterinablagerungen in den Arterien können zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes führen

Diabetes mellitusZuckerkrankheit; schwache Insulinwirkung oderInsulinmangel führen zu einer Störung desGlukosestoffwechsels, d. h. zur Überzuckerungdes Bluts

Diabetes Typ 1 (insulinabhängig)das eigene Immunsystem zerstört die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse.Durch Insulinmangel ist ein lebenslanges Spritzen von Insulin notwendig

Diabetes Typ 2 (nicht insulinabhängig)der Körper reagiert nur noch ungenügend auf diekörpereigene Insulinausschüttung; Therapie mitInsulin ist meist notwendig

Diabetischer Fußmehrere, meist gleichzeitig auftretendeSymptome, die am Fuß durch Nerven schädigungund Durchblutungs störungen entstehen können;häufige Symptome sind ein vermindertesSchmerzempfinden, Druckstellen, verschlechterteWundheilung und Infektionen

Diabetisches KomaBewusstseinseintrübung oder Bewusstseins -verlust, ausgelöst durch einen sehr hohen Blut -zuckerspiegel; lebensbedrohlicher Zustand; be -darf der sofortigen Behandlung durch einen Arzt

GangränAbsterben von Gewebe, vor allem am Fuß (sieheDiabetischer Fuß)

Gestationsdiabetes auch Schwangerschaftsdiabetes; erstmals in derSchwangerschaft auftretender Diabetes mellitus,wobei sich die Werte in den meisten Fällen nachder Geburt wieder normalisieren

GlukagonHormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildetwird und den Blutzuckerspiegel erhöht. Gegen -spieler des Insulins

GlukoneogeneseGlukoseneubildung in der Leber aus Nicht-Kohlenhydrat-Vorstufen, ausgelöst durchGlukagon

Glukoseeinfachste Zuckerform, die durch den Abbau vonKohlenhydraten entsteht und als Energielieferantdient

Glukosurieerhöhte Glukosemenge im Urin, vor allem nachkohlenhydratreicher Kost bei Diabetikern

Hämoglobin A1 (HbA1)Blutzucker-Langzeitwert, der die durchschnittlicheBlutzuckereinstellung der letzten zwei bis dreiMonate widerspiegelt

Humaninsulinchemisch verändertes Insulin von Rindern oderSchweinen oder durch Bakterien hergestelltesInsulin, das dem menschlichen gleicht und in derBehandlung eingesetzt wird

Hyperglykämieerhöhter Blutzuckerwert; kann unbehandelt zumDiabetischen Koma führen

Hyperinsulinämieerhöhte Insul inkonzentration im Blut

Hypoglykämiezu niedriger Blutzuckerwert; kann mit unter-schiedlichen Sympto men einhergehen; deutlicheBesserung nach der Zufuhr von Kohlenhydratenwie z. B. Haushalts zucker oder Glukose

Immunreaktives Insulinvollständig aktives Insulin, im Gegensatz zumProinsulin (Vorstufe)

Inselzellenauch Langgerhanssche Inseln; Zellanhäufung inder Bauchspeicheldrüse, die die Höhe des Blut -zuckers registriert und Insulin sowie Glukagonpro duziert und diese bei Bedarf ausschüttet

InsulinHormon, das in der Bauchspeicheldrüse produ-ziert wird und den Blutzuckerspiegel senkt

Insulinpenerleichtert das Spritzen einer exakten Insulinmenge

InsulinpumpeGerät zur kontinuierlichen Insulinabgabe, zu denMahlzeiten kann extra Insulin gegeben werden

Insulinresistenzder Körper reagiert unzureichend oder gar nichtauf Insulin; häufig die Ursache für Typ-2-Diabetes

Intensivierte konventionelle Therapie(ICT)schnell wirkendes Insulin wird direkt vor demEssen gespritzt und die Dosis an dieKohlenhydratmenge angepasst, sodass sich derPatient nicht an feste Mahlzeiten halten muss

KetoazidoseÜbersäuerung des Blutes durch Ketonkörper,wenn aufgrund von Glukosemangel Energie ausFetten und Eiweißen gewonnen wird. Führt unbe-handelt zum Tod, typisch ist ein obstartigerAtemgeruch

KohlenhydrateEnergie liefernde Nahrungsbestandteile ausStärke und Zucker, meist pflanzlichen Ursprungs,die zu Glukose abgebaut werden

LangzeitinsulinDepot-Insulin; länger wirkendes Insulin

Mehrfache Injektionstherapie (MIT)intensivierte Therapie, bei der unterschiedlicheInsuline mehrmals täglich injiziert werden

Neuropathie, diabetischeSchädigung der Nerven in den Extremitätendurch eine schlechte Blutzuckereinstellung, die u. a. zu Schmerzen und Missempfindungen inFüßen oder Händen führen kann

Normalinsulinauch schnell wirksames Insulin; wirkt bereits kurznach der Injektion für sechs bis acht Stunden;ohne Zusatz von wirkungsverlängerndenSubstanzen

PankreasBauchspeicheldrüse; produziert Enzyme undHormone wie z. B. Insulin und Glukagon

perkutanauch transkutan; durch die Haut hindurch

Polydipsiegesteigertes Durstempfinden und erhöhteFlüssigkeitsaufnahme; kann Symptom einesunbehandelten Diabetes mellitus sein

postprandialer BlutzuckerBlutzuckerspiegel zwei Stunden nach dem Essen

Proinsulinbiologisch inaktive Insulinvorstufe, die bei Typ-2-Diabetes erhöht ist

Retinopathie, diabetischeSchädigung der Netzhautgefäße durch schlechteBlut zucker einstellung, die zum Sehverlust führenkann

Glossar

Glossar.qxp_Layout 1 25.11.14 12:05 Seite 1

Aus Medizin und Forschung 4 Wenn die Nerven geschädigt sind:

Neuropathien bei Diabetikern 5 Neuer Forschungsansatz: Bauchspeichel-

drüsenzellen aus Leberzellen? 6 Metabolische Chirurgie bei Diabetes –

für wen ist sie geeignet? 8 Diabetesbehandlung beim Typ 2: Verstopfte

Gefäße frühzeitig durchlässig machen 10 Diabetes ist die häufigste Alterskrankheit in

Deutschland

Aktuelles 12 Rehabilitation: Wunsch- und Wahlrecht für

Diabetiker 13 App oder Tagebuch? Diabetesmanagement

im Alltag 14 Zertifizierte Zentren in der Versorgung von

Diabetespatienten

Kinder und Jugendliche 16 Stiftung Dianiño: So läuft der Einsatz

der Diabetes-Nannys 17 Diabetes im Jugendalter: Eigenverantwortung

oder Unterstützung? 18 Kinder mit Typ-1-Diabetes: Niedriger Langzeit-

blutzucker kein Risikofaktor

Aus der Selbsthilfe 19 Selbsthilfegruppen stellen sich vor 20 DDH-M: Gruppe nun auch in

Mitteldeutschland 20 Wichtige Adressen 21 DDB-Landesverband Sachsen e. V.:

25 Jahre Bestehen

Leben mit Diabetes 22 Fußpflege ist für Menschen mit Diabetes

essenziell 24 Pilzerkrankungen bei Diabetes 25 Burnout-Gefahr für Diabetiker und Angehörige 26 Diabetes und Bluthochdruck 27 Insulin spritzen: Spritze, Pen oder Pumpe?

Ernährung 29 Essstörungen bei Diabetes 30 Die Ernährungssprechstunde 31 Zuckerersatzstoffe für Diabetiker:

In Maßen unbedenklich

Service 33 Stechhilfen erleichtern die Blutentnahme 33 Intelligente Einlegesohle für Diabetiker 34 Webtipps 34 Online-Ratgeber zu Diabetes & Co. 35 Befund Diabetes mitgestalten/

Wissenschaftlicher Beirat/Impressum 36 Bestellformular: Befund Diabetes kostenfrei

für Praxis/Klinik/SHG 2 Glossar

Befund Diabetes 1/2015 3

BefundDiabetes

InhaltAusgabe 1/2015

Aus Medizin und Forschung

Befund Diabetes 1/2015 4

Oft beginnen die Nervenschädigungen ohne dass der Betroffene etwas davon bemerkt, in einer frühen Phase der Diabeteserkrankung, so Prof.

Ziegler. Vorbeugen kann man ihnen durch eine gute Ein-stellung des Stoffwechsels – dies ist die wichtigste Maß-nahme in der Behandlung der Neuropathie. Insgesamt lassen sich zwei Hauptformen unterscheiden, so Prof. Ziegler: die periphere Neuropathie, eine Erkrankung des willkürlichen Nervensystems (z. B. der Beine) sowie die autonome Neuropathie, eine Erkrankung des vegetativen Nervensystems, die beispielsweise innere Organe be-trifft. Eine häufi g vorkommende Hauptform der Neuro-pathie ist die sog. distal-symmetrische sensomotorische Polyneuropathie (DSPN): Die Patienten haben mitunter starke Schmerzen, aber auch schmerzlose Wunden an den Füßen kommen vor. Die brennenden, reißenden oder stechenden Schmerzen können sehr unangenehm sein und die Lebensqualität stark einschränken. Sie treten vor allem in Ruhe und nachts auf. Weitere Missempfi n-dungen sind Kribbeln (Ameisenlaufen), Taubheitsgefühl, manchmal auch Muskelschwäche und Gangunsicherheit, erläutert Prof. Ziegler. Die DSPN erhöht das Risiko für Wunden und Geschwüre an den Füßen, die nicht oder nur schlecht wieder abheilen, das sog. diabetische Fuß-syndrom.

Die autonome Neuropathie kann im Grunde in jedem Organ des Menschen vorkommen: Symptome sind Blut-druckabfall mit Schwindel beim Aufstehen, Übelkeit, Erbrechen oder Völlegefühl, Durchfall, Verstopfung, Stö-rungen der Sexualfunktion und trockene/rissige Haut im

Fußbereich. Meist machen sich diese Beschwerden erst nach einer langen Diabetesdauer bemerkbar. Gefährlich werden autonome Neuropathien beispielsweise in Hin-blick auf Herzerkrankungen: So haben Betroffene ein hö-heres Risiko für einen sog. stummen Herzinfarkt, der sich nicht durch Schmerzen bemerkbar macht.

Die erste Maßnahme bei einer Neuropathie ist eine gute Einstellung des Diabetes. Diabetiker, die unter einer Neu-ropathie leiden, sollten zudem auf eine gute und richtige Fußpfl ege achten, betont Prof. Ziegler. Dazu gehört die tägliche Kontrolle auf Verletzungen und Veränderungen der Haut. Verletzungen an den Füßen sollten unbedingt vermieden werden.

Eine Neuropathie lässt sich zum einen mit moder-nen Schmerzmittel behandeln, die im Gehirn wirken, sodass sich die Schmerzerfahrung nicht zu lange im „Schmerzgedächtnis“ festsetzen kann, so Prof. Zieg-ler. Allerdings wirken nicht alle Schmerzmittel gleich gut bei allen Diabetikern – hier gilt es, eine individuelle Lösung zu fi nden. Weitere, nicht-medikamentöse Therapiemöglichkeiten sind Physiotherapie, z. B. die elektrische Nerven- und Muskelstimulation sowie psy-chologische Verfahren, die bei der Bewältigung der Er-krankung helfen. Um der diabetischen Neuropathie vor-zubeugen, sollten Menschen mit Diabetes zudem nicht übermäßig Alkohol trinken, Übergewicht abbauen, nicht rauchen und mindestens einmal jährlich zur Kontrollun-tersuchung gehen. ■

Wenn die Nerven geschädigt sind: Neuropathien bei DiabetikernDie diabetische Neuropathie ist neben Schädigungen der Au-gen, Nieren und Blutgefäße eine häufi ge Folgeerkrankung bei Diabetes. Darauf weist Prof. Dan Ziegler vom Deutschen Dia-betes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Deutschen Gesundheitsbericht 2015, herausgegeben von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, hin. Im Schnitt ist mehr als jeder dritte Diabetiker von einer Neuropathie betroffen – mit teils erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität. Fo

to: J

un

ial E

nte

rpri

ses

– S

hu

tter

sto

ck.c

om

Aus Medizin und Forschung

Die Innovation für diabetische HautDie erste Pfl egeserie von EUBOS mit speziell auf die diabetische Haut abgestimmten Wirkstoffen: I Carnosin wirkt revitalisierend und antioxidativ I Creatin fördert und stärkt die Zellfunktionen I Zusätzliche Aktivstoffe und natürliche Öle schützen und pfl egen effektivErhöht intensiv die Feuchtigkeit,entspannt spürbar.

– Paraben-frei – PEG-frei – Ohne Mineralöl

Gratis-Probenin teilnehmenden

Apotheken

ZUR MEDIZINISCHEN HAUTPFLEGE I ERHÄLTLICH IN APOTHEKEN

ww

w.e

ubos

.de

Endlich: EUBOS –Hautpfl ege fürDiabetiker

EUBOS DIABETISCHE HAUT

Jetzt imTEST-SETfür 2,95 €

Bestell-Nr.:PZN 10221015

DHP_Testset_210x140_BefundDiabetes_0115.indd 1 22.01.15 13:41

Neuer Forschungsansatz: Bauchspeicheldrüsenzellen aus Leberzellen?

Lassen sich Leberzellen des Menschen in Bauchspei-cheldrüsenzellen umprogrammieren? Dieser Frage geht die Diabetesforscherin Dr. Francesca Spagno-

li vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch nach. Seit langem gibt es Forschungs-bemühungen, Patienten Betazellen oder eine Bauchspei-cheldrüse von Spendern zu verpflanzen, allerdings mit geringem Erfolg. „Zum einen gibt es nicht genügend Spender, zum anderen arbeiten die transplantierten Zel-len oder das transplantierte Organ häufig nur sehr einge-schränkt, sodass die Patienten häufig nach fünf Jahren ein neues Transplantat benötigen oder erneut Insulin spritzen müssen“, erläutert Dr. Spagnoli. Aus diesem Grund richten Forscher nun ihr Augenmerk auf zellba-sierte Therapien. Derzeit werden verschiedene mögliche Quellen für Betazellen erforscht, darunter embryonale

Stammzellen und andere Zellarten. „Als besonders viel-versprechend“ sieht Dr. Spagnoli die Umprogrammie-rung von Leberzellen in Bauchspeicheldrüsenzellen an. Leber und Bauchspeicheldrüse haben vieles gemeinsam. „Beide Organe“, so Dr. Spagnoli, „entstehen im Embryo in der gleichen Region. Sie spielen eine wichtige Rolle im Stoffwechsel und regulieren den Blutzuckerspiegel. Auch haben sie eine Reihe von Genen gemeinsam“.

Mit ihrer Forschung ist es Dr. Spagnoli gelungen, ei-nen Faktor zu identifizieren, der Leberzellen der Maus in Bauchspeicheldrüsenzellen umwandelt. Die Forsche-rin will ihre Erkenntnisse auf Leberzellen des Menschen übertragen und herausfinden, ob sich damit eine auf den eigenen Leberzellen eines Patienten gestützte Therapie (autologe zellbasierte Therapie) entwickeln lässt. ■

Befund Diabetes 1/2015 6

Aus Medizin und Forschung

Metabolische Chirurgie bei Diabetes – für wen ist sie geeignet?Leitlinien legen Vorge-hen festViele Typ-2-Diabetiker kämpfen gegen ihre Kilos. Doch manchmal ist dieser Kampf wenig erfolgreich, obwohl sie die gängigen Methoden wie Ernährungsumstellung und Sport versuchen. Gerade adipöse Menschen mit Typ-2-Diabetes und ggf. erhöhten Cholesterinwerten, die nicht nur drei oder fünf, sondern wesentlich mehr Kilos verlieren wollen, haben aus gesundheitlichen Gründen die größte Notwendigkeit abzunehmen – und sie haben es häufi g am Schwersten. Die metabolische Chirurgie kann ein Ausweg sein – aber nur unter bestimmten Vor-aussetzungen.

Diese Voraussetzungen werden in der S3-Leitlinie Chirurgie der Adipositas geregelt: Bei Patien-ten mit einem Body-Mass-Index (BMI) von mehr

als 40, bei denen keine Kontraindikationen vorliegen, kommt bei Erschöpfung der konservativen Therapie nach umfassender Aufklärung eine metabolische/ba-riatrische Operation infrage. Bei Diabetikern kann eine Operation auch mit einem etwas niedrigerem Gewicht möglich sein: Bei einem BMI zwischen 35 und 40 ist eine chirurgische Therapie möglich, sofern die konservative Therapie erschöpft ist, heißt es.

Ggf. kommt zudem bei adipösen Patienten mit einem Diabetes Typ 2 bereits bei einem BMI zwischen 30 und 35 eine bariatrische Operation im Rahmen einer wissen-schaftlichen Studie infrage. Eine Neuerung gab es zu-dem in der evidenzbasierten S3-Leitlinie Prävention und Therapie der Adipositas. Hier heißt es, dass eine chirur-gische Therapie auch ohne eine vorherige konservative Therapie, d. h., Gewichtsabnahme auf dem herkömmli-chen Weg mit Sport und gesunder Ernährung, durchge-führt werden kann, wenn die konservative Therapie ohne Aussicht auf Erfolg ist oder der Gesundheitszustand des Patienten keinen Aufschub eines operativen Eingriffs zur Gewichtsreduktion erlaubt – beispielsweise bei be-sonders schweren Begleit- und Folgekrankheiten oder einem BMI von mehr als 50.

Dreifaltigkeits-Krankenhaus Wesseling

Im Dreifaltigkeits-Krankenhaus Wesseling arbeiten Experten des zertifi -zierten Adipositaszentrums und der Diabetologie Hand in Hand gegen Ihre Zuckerkrankheit. Wir haben verschiedene multimodale Therapiekonzepte entwickelt, mit denen wir die Fettleibigkeit und damit auch Ihre Diabetes-erkrankung nachhaltig bekämpfen können.

Machen Sie den ersten Schritt – kommen Sie zu uns. Wir helfen Ihnen weiter – individuell, einfühlsam, kompetent.

Adipositaszentrum Wesseling Innere Medizinam Dreifaltigkeits-Krankenhaus Sektion DiabetologieTelefon: 02236 77-325 Telefon: 02236 77-231

Bonner Straße 84 - 50389 Wesselingwww.adipositaszentrum-wesseling.de www.krankenhaus-wesseling.de

Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen zertifi ziertem Adipositaszentrum Wesseling und DiabetologieUnsere Experten Sind für Sie da.

Professor Dr. med. Christoph A. JacobiChefarzt Chirurgisches Zentrum

Dr. med.Wito SzysloOberarzt Innere MedizinSektionsleiter Diabetologie

Dr. med. Berthold BackesChefarzt Innere Medizin

Foto

: wav

ebre

akm

edia

– S

hu

tter

sto

ck.c

om

Befund Diabetes 1/2015 7

Aus Medizin und Forschung

7

Laut Leitlinie sind effektive operative Verfahren

• das Magenband, meist aus Silikon. Es wird um den oberen Teil des Magens gelegt

• der Schlauchmagen (operative Reduzierung des Magenvolumens um 80 bis 90 %)

• der Roux-Y-Magen-Bypass: Hierbei wird – vereinfacht gesagt – ein großer Teil des Magens abgetrennt. Ein kleiner Magenteil bleibt übrig (sog. Pouch) und wird unter Umgehung des Zwölf-Finger-Darms neu mit dem Dünndarm verbunden.

• die biliopankreatische Teilung mit sog. duodenalem Switch: Hier wird der Ma-gen ebenfalls verkleinert und zudem wird ein großer Teil des Dünndarms von der Nahrungsaufnahme ausgeschlossen. Der sog. Magenpförtner bleibt erhalten, was bestimmte Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Schweißausbrüche mindert.

Wichtig ist hierbei, dass die Patienten hinsichtlich Risiken und genauem Ablauf der Verfahren sowie der Folgen vom behandelndem Arzt beraten werden. So kann sich der Patient selbst eine Meinung bilden – seine Meinung sollte auch in die end-gültige Entscheidung für ein bestimmtes Verfahren einfließen. Vielleicht kommt auch ein Stufenkonzept infrage – hier werden verschiedene Verfahren aufeinander aufbauend angewandt.

Zugang für Patienten noch schwer

Laut der Interdisziplinären Expertengruppe Metabolische Chirurgie hilft eine chi-rurgische Therapie nicht nur bei der dauerhaften Gewichtsabnahme, sondern kann auch einen Diabetes heilen: So wurden die Dreijahresdaten der STAMPEDE-Studie2 veröffentlicht, die, so die Expertengruppe, belegen, dass Magen-Bypass und Schlauchmagen nicht nur das Gewicht dauerhaft senken, sondern einen Typ-2-Diabetes in Remission bringen können, sprich einen HbA1c-Wert von unter 42 mmol/mol (6 %) erreichen.

Dennoch sei der Zugang für Patienten zur metabolischen Chirurgie nicht einfach, obwohl die Indikation in den Leitlinien eindeutig geregelt sei. Noch immer sei es beispielsweise aufwendig, für einen adipösen Patienten mit einem BMI von mehr als 40 kg/m² mit metabolischen Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes die Kos-tenübernahme zu erreichen, beklagte Prof. Jürgen Ordemann, Sprecher der Inter-disziplinären Expertengruppe Metabolische Chirurgie.

Dennoch habe die Leitlinie bei Chirurgen, Ernährungsmedizinern und Diabeto-logen einen Bewusstseinsprozess in Gang gesetzt, stellte Prof. Matthias Blüher, Integriertes Forschungszentrum (IFB) Adipositaserkrankungen an der Universität Leipzig, fest: „Heute ist allen Beteiligten klar, dass für den Erfolg einer Operation eine professionelle prä- und postoperative Betreuung der Patienten unverzichtbar ist.“

Einen Sonderfall bildet die chirurgische Therapie bei Jugendlichen, die extrem adipös sind: Hier bilden laut S3-Leitlinie chirurgische Maßnahme die letzte Lö-sung, wenn die üblichen Methoden mehrfach gescheitert sind und der Jugendli-che schwere Begleiterkrankungen entwickelt hat. ■

Magnesiocard® forte 10 mmol OrangeWirkstoff: Magnesiumaspartat-hydrochlorid. Anwen -dungs gebiete: Behandlung von therapiebedürftigenMagnesiummangelzuständen, die keiner Injektion/Infusion bedürfen. Nachgewiesener Magnesiummangel,wenn er Ursache für Störungen der Muskeltätigkeit (neu-romuskuläre Störungen, Wadenkrämpfe) ist. Hinweis:Enthält Sorbitol. Stand: September 2014

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie diePackungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oderApotheker.

Verla-Pharm Arzneimittel, 82324 Tutzingwww.verla.de

Diabetes?an Magnesiummangel

denken!

Magnesium & Insulin www.verla.deFilm ansehen:

Ohne Zucker

das einzigeMagnesiumaspartat

-hydrochlorid– patentgeschützt –

Diabetiker leiden oft unterMagnesiummangel: Wadenkrämpfe und

neuromuskuläre Störungensind häufig die Folge.

Magnesium-Forschung

Kompetent in der

Anz. MgC 48x240 Motiv 1_MgC Anz. hyperak Kids90x19503 06.10.14 11:13 Seite 1

Aus Medizin und Forschung

Befund Diabetes 1/2015 8

„Bei Durchblutungsstörungen sind frühe Kathe-tereingriffe zur Aufdehnung verstopfter Gefäße angezeigt, um Folgeschäden wie Amputationen

oder Herzinsuffizienz möglichst lange zu verhindern“, erklärt Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland, Mediensprecher der DDG.

Gefäßmediziner sehen in ihren Sprechstunden immer häu-figer Diabetespatienten, die statt mit 60 bereits mit 45 Jah-ren an schweren Durchblutungsstörungen leiden. Zunächst könne ein Stent helfen, die Gefäße wieder durchgängig zu machen, später ein Bypass. „Anschließend sind die Pa-tienten vielleicht 55 Jahre alt und ausbehandelt. Und was machen wir dann?“, fragt Gefäßexperte Dr. Lawall von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA). Stammzell- und Gentherapie als weitere Therapieoptionen stehen in absehbarer Zeit vermutlich nicht zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund plädieren die Mediziner dafür, Gefäßprobleme rechtzeitig und möglichst schonend zu behandeln – ins-besondere Durchblutungsstörungen in den Beingefäßen, die ein großes Problem bei Diabetespatienten darstellen. Sie können zum diabetischen Fußsyndrom (DFS) führen, zu Gefühlsstörungen, Geschwüren und offenen Wunden. Grundsätzlich stehen zwei effektive Verfahren in der Ge-fäßmedizin zur Verfügung, um verstopfte Gefäße wieder durchlässig zu machen – die offene Bypasschirurgie oder ein Kathetereingriff mit Ballonerweiterung und/oder Stent.

„Sofern technisch verfügbar, lautet die gemeinsame Emp-fehlung von Diabetologen und Gefäßmedizinern: erst Ka-thetereingriff, dann Operation“, erläutert Prof. Dr. Stephan Matthaei, Quakenbrück. Dieses Vorgehen stelle sicher, dass eine Amputation möglichst lange verhindert werden könne oder, sofern unumgänglich, sich auf einen Teil des Vorder-fußes beschränke. „Bei beiden Verfahren können in 80 % der Fälle die Beine erhalten werden“, sagt Prof. Matthaei. Idealerweise sollte der Arzt bei einem Kathetereingriff gleich mehrere Gefäße behandeln.

Ein Kathetereingriff hat bei älteren Diabetespatienten zu-dem den Vorteil, dass sie sich i. d. R. schneller wieder er-holen und das Krankenbett verlassen können. „Ab diesem Zeitpunkt ist eine angemessene Nachsorge ebenfalls sehr wichtig“, betont Priv.-Doz. Dr. Erhard Siegel, Präsident der DDG. So raten die Ärzte den Patienten nach einem Gefäß-eingriff häufig, gezielt Sport zu treiben, um die Durchblu-tung zusätzlich zu fördern. „Die Erfahrung zeigt, dass Diabe-tespatienten in einer Diabetikersportgruppe oftmals besser aufgehoben sind als in einer Gefäßsportgruppe“, ergänzt Prof. Müller-Wieland. „Bei älteren Diabetespatienten sollte der Blutzucker zudem nicht mehr so streng eingestellt wer-den, ein HbA1c-Wert von 69,4 mmol/mol (8,5 %) reicht aus“, meint der DDG-Experte. ■

Diabetesbehandlung beim Typ 2: Verstopfte Gefäße frühzeitig durchlässig machenPatienten mit Diabetes Typ 2 werden einerseits immer jünger, andererseits immer älter. Angesichts der enormen Herausforderungen, die dem Gesundheitssystem damit be-vorstehen, fordern Diabetologen und Gefäßmediziner ein Umdenken in der Diabetes- therapie, berichtet die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG).

Eine Wunde. Eine Lösung.NEU

ORBAMED® Dr. Gützlaff GmbH • Driescher Str. 32 • 56826 Lutzerath • Tel. +49 2677 951968 • Fax +49 2677 280 • Shop: www.orwena.de • [email protected]

Jetzt inIhrer

Apotheke

Wenn es für die Prävention zu spät ist ...Eine neuartige patentierte Technologie in wundprosan Wundgelbeschleunigt die Heilung von Verletzungen und schlecht heilendenbeschleunigt die Heilung von Verletzungen und schlecht heilendenWunden bei Diabetes.www.wundprosan.com

Was hat IhnenIhr Messsystemheute mitgeteilt?

Lernen Sie OneTouch Verio®IQ kennen. Das Messsystem mit der Verio® PatternAlert™ Technologie

Bei jeder Blutzuckermessung sucht Ihr Messsystem nach hohen und niedrigen Blutzuckermustern und informiert Sie direkt auf dem Display, wenn es welche fi ndet.Die Idee? Sie bekommen mit weniger Aufwand mehr Information und das direkt auf die Hand.

Sind Sie Insulinpatient und testen Sie mehrmals am Tag? Dann kann das OneTouch Verio®IQ Messsystem für Sie geeignet sein.

© 2015 LifeScan, Geschäftsbereich der Johnson & Johnson Medical GmbH,Zweigniederlassung Neckargemünd,Karl-Landsteiner-Straße 1, 69151 Neckargemünd. AW 099-1 1 1 A

Fordern Sie jetzt Ihr kostenloses* OneTouch® Messsystem an:0800-777 111 0 (gebührenfrei)

* Vorbehaltlich der Berechtigung

IQAnzeige_Pat_210x280.indd 1 13.02.15 07:51

Aus Medizin und Forschung

Befund Diabetes 1/2015 10

Übergewicht und Bewegungsmangel zählen zu den stärksten Risikofaktoren, die im Alter einen Dia-betes begünstigen. Daneben spielen genetische

Faktoren eine entscheidende aber noch unzureichend verstandene Rolle. Dabei ist der umgangssprachliche Begriff „Zuckerkrankheit“ irreführend. Richtig wäre es, von „Krankheit des Kohlenhydratstoffwechsels“ zu sprechen. Die genauen Mechanismen der Diabetesent- stehung sind bisher nicht hinreichend erforscht.

„Der Anteil der älteren Bevölkerung nimmt in Deutsch-land beständig zu“, erklärt Prof. Dr. Tilman Grune, Deut-sches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Reh-

brücke (DIfE). „Die Wissenschaft ist daher aufgefordert, neue Ernährungsstrategien zu entwickeln, die möglichst vielen Menschen dabei helfen, bis ins hohe Alter ge-sund und fit zu bleiben. Hierzu wollen wir mit unserer Forschung einen wesentlichen Beitrag leisten“, so Prof. Grune weiter. Das DIfE ist neben 19 anderen Forschungs-instituten der Leibniz-Gemeinschaft Mitglied im LFV Healthy Ageing. Wissenschaftler am DIfE konnten nach-weisen, dass mindestens 20 Gene an der Entstehung der Krankheit beteiligt sind. „Unsere Ergebnisse bestätigen damit nicht nur die Relevanz einiger menschlicher Gene für den Typ-2-Diabetes. Sie liefern auch eine überschau-bare Liste von Genen, die man sich nun in Human- und

Über sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an einem Diabetes, wobei etwa 90 % davon an einem Typ-2-Diabetes erkrankt sind. 1,6 Millio-nen Betroffene müssen regelmäßig Insulin spritzen. Damit ist Typ-2-Diabetes die am häufigsten ver-breitete Alterskrankheit in Deutschland. Erst mit deutlichem Abstand folgen Demenzerkrankungen und Krebsdiagnosen mit jeweils ca. 1,5 Millionen Patienten in Deutschland, berichtet das Leibniz-Institut für Altersforschung. Im Leibniz-Forschungsverbund (LFV) Healthy Ageing werde daher intensiv an der Diabetesentstehung und seiner Behandlung geforscht.

Foto

: Yu

ri A

rcu

rs –

S

hu

tter

sto

ck.c

om

Diabetes ist die häufigste Alterskrankheit in Deutschland

VOLLER EINSATZ FÜR DIE PATIENTEN

Med. Klinik I – Kardiologie Allgemein-, Viszeral- und Gefäßmedizin dizin

Dr. med. Sabine- Susan Schulz

Chefärztin Med. Klinik I

Dr. med. Hans Dietrich Nöldeke

Oberarzt Med. Klink I – Kardiologie

und Diabetologe

Dr. med. Ralf KönigsteinÄrztlicher Direktor und Chefarzt Allgemein-,

Viszeral- und Gefäßmedizin

Dr. med. Joachim Peter Joester

Oberarzt Gefäßchirurgie

Forster Weg 34

37603 Holzminden

Tel.: 0 55 31/7 05-0

Fax: 0 55 31/7 05-2 88

E-Mail: [email protected]

Internet: www.evk-holzminden.de

Aus Medizin und Forschung

Mausstudien genauer anschauen kann“, sagt die Studienleiterin Prof. Dr. Annette Schürmann. Nach Aussage der Wissenschaftler ist es wichtig, die Funk-tionen der Diabetesgene weiter aufzuklären, da sie nicht nur einen tiefen Einblick in die Entstehungs-mechanismen der Erkrankung geben, sondern ihre Kenntnis es auch ermöglicht, Ansatzpunkte für neue Strategien der Diabetesprävention und -therapie zu entwickeln. Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) in Düsseldorf konnte in einer Studie nachweisen, dass zwei verwandte Gene, TBC1D1 und TBC1D4, eine entscheidende Rolle für die Zuckeraufnahme in Fett- und Muskelzellen spielen. Defekte in einem die-ser Gene führen zu einem fortschreitenden Verlust der Insulinempfindlichkeit. Sind beide Gene defekt, so kann kein Zucker mehr in Muskel- oder Fettzellen aufgenommen werden. „Das Diabetesrisiko ist damit stark erhöht“, folgert Prof. Dr. Hadi Al-Hasani vom DDZ.

Nach der Nahrungsaufnahme und einer Erhöhung der Zuckerkonzentration im Blut schüttet die Bauch-speicheldrüse den Botenstoff Insulin aus. Bei gesun-den Menschen fördert die Ausschüttung von Insulin die Aufnahme des Zuckers in die Fett- und Muskelzel-len. Dort steht er dann für den Energiestoffwechsel der Zellen zur Verfügung. Ist diese Aufnahme jedoch in Folge einer verminderten Insulinproduktion oder einer reduzierten Insulinsensitivität gestört, steigt der Zuckerspiegel im Blut an. Schädigungen der Ner-ven und der Blutgefäße sind die Folgen. Im Spätsta-dium können daraus Erblindung, Nierenversagen, Schlaganfall und Herzinfarkt folgen. Eine Reduzie-rung des Übergewichts kann zu einer Besserung für die Patienten führen, indem z. B. keine Medikamente mehr nötig ist.

Vom Typ-2-Diabetes zu unterscheiden ist der Typ-1-Diabetes. Diese Form des Diabetes entwickelt sich i. d. R. bis zum 25. Lebensjahr. Am häufigsten tritt er zwischen dem 8. und 12. Lebensjahr erstmals auf. Bei diesem Krankheitsbild werden die insulinpro-duzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse vom eigenen Immunsystem zerstört. Typ-1-Diabetes ist demnach eine Autoimmunerkrankung. Trotzdem spielen die Gene eine wichtige Rolle. So steigt das Erkrankungsrisiko der Kinder wenn beide Eltern ei-nen Typ-1-Diabetes haben auf bis zu 25 %. ■

1 z. B. Stracke H et al. Benfotiamine in diabetic polyneuropathy (BENDIP); Exp Clin Endo crinol Diabetes. 2008; 116(10):600 – 5.; Stirban et al.; Benfotiamine Prevents Macro- and Microvascular Endothelial Dysfunction; Dia-betes Care; 2006; 29:2064 – 2071. *bei diabetischer Neuropathie infolge eines Vitamin-B1-Mangels. Dia-betiker tragen ein deutlich erhöhtes Risiko für einen ausgeprägten Vitamin-B1-Mangel: Wie Thornalley et al. nachwiesen, sind die Vitamin-B1-Spiegel bei Diabetikern um durchschnittlich 75 % niedriger als bei Gesunden.

www.milgamma.de

milgamma ® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Anwendungsgebiete: Behandlung von Neuropathien und kar-diovaskulären Störungen, die durch Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen werden. Therapie oder Prophylaxe von klinischen Vitamin-B1-Mangelzuständen, sofern diese nicht ernährungsmäßig behoben werden können. Zu Ri-siken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Wörwag Pharma GmbH & Co.KG, Calwer Straße 7, 71034 Böblingen

• Lindert Empfi ndungs störungen effektiv*• Schützt Nerven und Gefäße*• Ist auch langfristig sehr gut verträglich

milgamma® wirkt & schützt

TV-Moderator Dieter Thomas Heck, der seine Diagnose "Diabetes" vor 10 Jahren erhielt, weiß wie wichtig es ist, auf Empfi ndungsstörungen in den Füßen zu achten.

Bei Diabetikern machen sich Nervenschädigungen oft durch unangenehme Empfi ndungsstörungen wie z. B. Kribbeln, Brennen, Taubheit oder Schmerzen in den Füßen bemerkbar. Hauptursache dieser sogenannten Neuropathie sind schädliche Zuckerabbauprodukte, die bei Diabetes infolge des gestörten Stoffwechsels vermehrt entstehen.

Dank milgamma® protekt (1 x täglich) wird die Bildung dieser Abbauprodukte auf natürliche Weise gehemmt. So können unangenehme Empfi ndungsstörungen gelindert und die sensiblen Nerven geschützt werden.* Fragen Sie in Ihrer Apotheke.

Diabetes!

WIRKSAMKEIT

klinisch bewiesen1

12 Befund Diabetes 1/2015

Rehabilitation vor der Rente: In die-sem Sinne kann eine Rehabilita-tion auch für Diabetiker sinnvoll

sein, wenn sie die Teilhabe am berufl i-chen Leben bessert, den Alltag erleich-tert bzw. verhindert, dass man aufgrund der Erkrankung nicht mehr arbeiten kann. Gründe, warum Diabetiker eine Rehabili-tation in Betracht ziehen sollten, können beispielsweise Folgeerkrankungen sein, wie das diabetische Fußsyndrom, ein not-wendiger Gewichtsverlust oder auch um den richtigen Umgang mit dem Diabetes zu erlernen, wie es für frisch diagnostizierte Menschen mit Diabetes oder auch Kinder und Jugendliche notwendig ist. Der behan-

delnde Arzt wird hierzu beraten und Empfehlungen aussprechen.

Wenn eine Rehabilitation bei einem Diabetiker notwendig wird, muss die-se nicht in irgendeiner Klinik erfolgen. Für Diabetiker ist es wichtig zu wissen, dass sie bei der Auswahl der Rehabi-litationseinrichtung ein Wunsch- und Wahlrecht haben. Dies garantiert ih-nen § 9 Sozialgesetzbuch IX. Dort heißt es: „Bei der Entscheidung über die

Leistungen und bei der Ausführung der Leistungen zur Teilhabe wird berechtigten Wünschen der Leistungsbe-rechtigten entsprochen. Dabei wird auch auf die persön-liche Lebenssituation, Alter, Geschlecht, Familie sowie die religiösen und weltanschaulichen Bedürfnisse der Leistungsberechtigten Rücksicht genommen.“

Für Diabetiker, die sozialversichert sind, ist die Deutsche Rentenversicherung oder auch die gesetzliche Kranken-kasse Träger der Reha-Maßnahme, je nach Vertrag auch die private Krankenversicherung. Damit der Träger dem Wunsch des Patienten auch entspricht, ist es wichtig, dass die gewünschte Klinik bzw. Einrichtung zertifi ziert ist. Außerdem sollte man seinen Wunsch in seinem An-trag gut begründen. Entspricht der Kostenträger im ers-ten Anlauf nicht den Wünschen, kann man Widerspruch einlegen und sich auf sein Wunsch- und Wahlrecht beru-fen – in diesem Widerspruch sollte man deutlich machen, warum es wichtig ist, in der Wunschklinik behandelt zu werden, damit der Kostenträger diese Aspekte in seiner Entscheidung berücksichtigen kann.

Bei der Kliniksuche sollte man auf Ausstattung, Lage, Ser-vice und spezielle Therapieangebote achten und diese in seiner Entscheidung berücksichtigen. Einen Überblick über geeignete Einrichtungen gibt es beispielsweise im Internet auf den Seiten der Deutschen Rentenversiche-rung und der Deutschen Diabetes Gesellschaft. ■

Rehabilitation: Wunsch- und Wahlrecht für Diabetiker

Aktuelles

AHB- und Reha-Klinik für Innere Medizin und Kardiologie,Diabetologikum DDG

FALKENSTEIN-KLINIKBAD SCHANDAU

Behandlungsschwerpunkte• Diabetes mellitus Typ I, II und III• Erkrankungen der Verdauungsorgane• Onkologische Erkrankungen der Verdauungsorgane• Herzkrankheiten• Kreislauf- und Gefäßerkrankungen• Adipositas • Ernährungsabhängige Krankheiten• Heilfasten nach Buchinger• Osteopathie

Prof. Dr. med. S. Matthaei

Präsident der

Deutschen Diabetes-Gesellschaft

23.01.2012

Prof. Dr. med. K.-D. Palitzsch

Vorsitzender des Ausschusses

Qualitätssicherung, Schulung

und Weiterbildung

Beha•• DDDD• E• O ddd•• HHH••••••

Prof. Dr. med. S. Matthaei

Präsident der

Deutschen Diabetes-Gesellschaft

3 01 2012123.01.201223.01.2012

Prof. DProf. Dr. med. K.-D. PK.-D. Palalitzsch

Vorsitzender Vorsitzender des Ades Ausschussseses

Qualitätssichualitätssicherung, Schulg, Schuluchuluer unng ng

undund Weiterbterbilrbildudungdung

Foto

: To

mas

z Tr

oja

no

wsk

i –S

hu

tter

sto

ck.c

om

Aktuelles

Erhältlich in Reformhäusernund Apotheken

Gesund abnehmen!SchoenenbergerSchlankheits-KurErnährungskonzept zum Abnehmen und Entschlackenmit Kurplan für eine kalorienreduzierte Ernährung nach Dr. H. AnemuellerMit Schoenenberger naturreinen Pflanzensäften!

Alle Infos unter www.schoenenberger-schlankheitskur.de

Befund_Diabetes_Schlankheitskur_0115_Befund_Diabetes_Schlankheitsk

Befund Diabetes 1/2015 13

App oder Tagebuch? Diabetesmanagement im Alltag

Eine optimale Therapie bei Diabetes Typ 1 und Typ 2 hängt vor allem von drei Faktoren ab: Selbstkontrol-le, Datenmanagement und regelmäßig Medikamen-

te einnehmen oder Insulin spritzen. Für die Patienten be-deutet das täglich einen erheblichen Zeitaufwand. „Viele Patienten halten sich jedoch nur bedingt daran, denn sie wollen ihren Alltag so normal wie möglich leben“, erklärt der Diabetologe Dr. Oliver Schubert, Buxtehude. Das handschriftliche TagebuchDie handschriftliche Erhebung der Daten ist für den All-tag der Betroffenen eher ungeeignet, da sie nur eine ein-dimensionale Sicht erlaubt. Viele Patienten führen das Tagebuch nicht konsequent genug, sodass auch Unterzu-ckerungen nicht festgehalten werden. Für dokumentati-onstreue Betroffene könne sich diese Art des Datenmana-gements dennoch eignen.

Gute, digitale und universell anwendbare Datenmanage-mentprogramme sind nicht nur für den Patienten, son-dern auch für die Auswertung beim Arzt praktisch. „Mit einem Klick hat man alles im Blick“, sagt Dr. Schubert und ergänzt: „Die Systeme erfassen genaue Werte.“ Einige da-von können zudem die Daten von verschiedenen Geräten auslesen. Die Daten lassen sich auf dem PC leicht auswer-ten und für das Arztgespräch aufbereiten.

Apps für das Smartphone

Diese Art des Datenmanagements ist modern, übersicht-lich und leicht zu handhaben. Einige Apps ermöglichen z. T. eine komplette Dokumentation des Blutzuckerspiegels. Für alle Smartphone-affinen Patienten ist dies sicherlich eine komfortable Methode der Datenerfassung. Welches System das Beste ist, lässt sich nicht beantworten. „Jeder

Betroffene muss selbst entscheiden, welches Datenmana-gement sich am besten für seinen Alltag eignet. Als Arzt ist das Wichtigste dabei, sich seinen Patienten anzupassen und sie bestmöglich zu unterstützen“, sagt Dr. Schubert. ■

Bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes ist ein gut funktionierendes Datenmanage-ment im Alltag das A und O. Anhand dessen kann der Arzt zusammen mit dem Betroffe-nen die optimale Therapie finden. Das Angebot der Datenerfassung geht heutzutage weit über handschriftliche Tagebücher hinaus. Moderne Geräte und Apps für das Smartphone dokumentieren Blutzuckerwerte digital und übermitteln diese teilweise auch an den Com-puter, berichtet diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

Aktuelles

Zertifizierte Zentren in der Versorgung von Diabetespatienten

14 Befund Diabetes 1/2015

· ch

rist

liches krankenh

aus ·

q u a k e n b rü c k GmbHAkademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover

Ein Haus der

Qualität | Innovation | Transparenz

DIABETES - ZENTRUM QUAKENBRÜCKBehandlungsschwerpunkte: • Diabetes-Ersteinstellung • Behandlung aller Diabeteskomplikationen• Akutbehandlung von diabetischen Stoffwechselentgleisungen• Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms, Charcot-Fuß• Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Elternschulungen • Strukturierte Patientenschulungen

Von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) als Klinisches Diabeteszentrum und Fußbehandlungseinrichtung DDG zertifiziert.

Christliches Krankenhaus Quakenbrück Danziger Straße 2, 49610 Quakenbrück, Telefon 05431.15 -28 31Chefarzt Prof. Dr. med. S. Matthaei, [email protected]› www.diabeteszentrum-quakenbrueck.de

218

0

iSto

ckp

hot

o

Basiszertifikat: Zertifiziertes Diabeteszentrum (DDG)

Es gibt dabei verschiedene Zertifikate für verschiedene Versorgungsstufen. Ein „gutes diabetologisches Quali-tätsniveau“ weisen Kliniken und Praxen mit dem Zertifi-kat „Zertifiziertes Diabeteszentrum DDG“ nach, so sehen es die Richtlinien der DDG vor.

Die DDG unterscheidet dabei drei Formen der Anerken-nungsverfahren:- Behandlungseinrichtung für Typ-2-Diabetes mellitus- Behandlungseinrichtung für Typ-1- und Typ-2-Diabetes

mellitus- Behandlungseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit

Diabetes mellitus

Was muss eine Behandlungseinrichtung, die als Zertifi-ziertes Diabeteszentrum DDG zertifiziert ist, nachweisen? Wichtig ist zum einen das Fachpersonal: So müssen dort mindestens ein Diabetologe (für Kinder und Jugendliche ein Diabetologe und Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin), eine Diabetesberaterin DDG oder eine Diabetesassistentin DDG und ein Podologe (außer bei Einrichtungen, die sich speziell an Kinder und Jugendli-che richten) arbeiten. Auch das Pflegepersonal muss in der Behandlung von Diabetespatienten erfahren sein. Die Einrichtung muss ferner bestimmte Kooperationspartner aufweisen. Dazu gehören Augenarzt, Nephrologe, Neu-rologe, Psychologe, Angiologe oder interventioneller Ra-diologie, Chirurg/Gefäßchirurg, Kardiologe, Gynäkologe/Geburtshelfer, Pädiater zur Sicherstellung der Versorgung von Neugeborenen und ein Orthopädieschuhmacher. Für Diabetesschulungen müssen zudem ein geeigneter Raum sowie schriftlich ausgearbeitete Schulungsunterlagen zur Verfügung stehen.

Die Expertise wird durch eine bestimmte Anzahl an be-handelten Patienten sichergestellt: So muss eine Behand-lungseinrichtung für Typ-1-Diabetes mindestens 50 Pa-tienten im Jahr mit Typ-1-Diabetes stationär behandeln, ambulant mindestens 50 Patienten im Quartal. Behand-lungseinrichtungen für Typ-2-Diabetes müssen stationär mindestens 200 Patienten im Jahr behandeln, ambulant mindestens 200 Patienten im Quartal. Behandlungsein-

Eine bestmögliche medizinische Versorgung nach bestimmten Richtlinien, die von un-abhängiger Seite kontrolliert werden – das ist auch für Menschen mit Diabetes sinnvoll. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft zertifiziert daher Krankenhäuser, aber auch Reha-Kliniken und ambulante Einrichtungen.

Adipositaszentrum Osnabrück | Niels-Stensen-Kliniken Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln | Bremer Straße 31 | 49179 Ostercappeln | Tel. 05473-29-272 [email protected] | www.niels-stensen-kliniken.de/sro

Zertifiziertes Adipositaszentrum Osnabrück

Herr Dr. Gerdes, wann kommt bei Übergewichtigkeit eine Operation in Frage? Eine Operation ist nur bei sehr hohem Übergewicht angezeigt. Wenn der Body Mass Index (BMI) größer als 40 ist, spreche ich mit meinen Patienten über einen operativen Eingriff zur nach-haltigen Reduktion des Übergewichts und zur Verminderung der gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Welche Operation kommt in Frage? Das kann man nicht pauschal sagen, weil mit jedem Patienten individuell das Verfahren bestimmt wird. Im Adipositaszentrum Osnabrück stehen die üblichen Verfahren zur Verfügung: Magenband, Magenschlauch und Magenbypass.

Mit welcher Gewichtsreduktion kann man nach einer Operation rechnen? Je nach Verfahren wird das Übergewicht um 50 – 80% reduziert.

Dr. Martin Gerdes ist Chefarzt der Allgemeinchirurgie an den Niels-Stensen-Kliniken Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln und Leiter des Adipositaszentrums Osnabrück.Im Adipositaszentrum werden jährlich ca. 60 – 70 Patienten operativ behandelt.

Aktuelles

richtungen für Pädiatrie müssen jährlich 30 Kinder und Jugendliche mit Diabetes in Dauerbetreuung haben.

Wenn eine Behandlungseinrichtung neben den Bedin-gungen für das Zertifi kat „Zertifi ziertes Diabeteszent-rum DDG“ auch noch ein diabetesspezifi sches Qualitäts-management nachweisen kann, kann sie ein weiteres Zertifi kat beantragen: „Zertifi ziertes Diabeteszentrum Diabetologikum DDG mit diabetesspezifi schem Qualitäts-management“.

Darüber hinaus gibt es das Zertifi kat „Klinik für Diabete-spatienten geeignet (DDG)“: Hiermit soll nach Angaben der DDG die Grundversorgung von Patienten mit der Nebendiagnose Diabetes in Krankenhäusern verbessert werden – immerhin werden rund 2,1 Mio. Patienten mit der Nebendiagnose Diabetes in Deutschland jährlich sta-

tionär behandelt, so die DDG. Dieses Zertifi kat richtet sich an Akutkrankenhäuser und Reha-Kliniken. Alle Zertifi kate werden von der DDG zunächst für drei Jahre ausgestellt – dann können sich die jeweiligen Einrichtungen rezerti-fi zieren lassen. Einen Überblick über zertifi zierte Einrich-tungen fi ndet sich im Internet unter www.deutsche-diabe-tes-gesellschaft.de/zertifi zierte-arztpraxenkliniken.html. ■

Befund Diabetes 1/2015 15

Zertifi zierte AdipositaszentrenDie Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeral-chirurgie (DGAV) hat es sich zur Aufgabe gemacht die Qualität und Transparenz in Kliniken zu verbessern. Gemeinsam mit der Chirurgischen Arbeitsgemein-schaft Adipositastherapie und metabolische Chirurgie (CAADIP) vergibt sie an Kliniken die Menschen mit Adipositas behandeln, das Zertifi kat für Adipositas- und metabolische Chirurgie.

Damit sich eine Klinik zertifi zieren lassen kann, muss sie bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Dazu gehört z. B., dass der Arzt über spezielle Erfahrungen in der Adipositaschirurgie verfügen muss. Zudem sollten wöchentlich Sprechstunden für Adipositas- und metabolische Chirurgie stattfi nden sowie interdiszi-plinäre Kooperationen u. a. mit Ernährungsberatern, Psychologen und Selbsthilfegruppen bestehen. Die re-gelmäßige Teilnahme an qualifi zierten, zertifi zierungs-bezogenen Fortbildungsveranstaltungen sowie eine nachgewiesene Zahl an Eingriffen gehören ebenfalls zu den Qualitätskriterien. Die Erstzertifi zierung hat eine Gültigkeit von drei Jahren, danach muss sich die Klinik rezertifi zieren lassen.

Adipositaszentrum Osnabrück | Niels-Stensen-Kliniken Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln | Bremer Straße 31 | 49179 Ostercappeln | Tel. [email protected] | www.niels-stensen-kliniken.de/sro

Adipositaszentrum Osnabrück | Niels-Stensen-Kliniken Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln | Bremer Straße 31 | 49179 Ostercappeln | Tel. 05473-29-272 [email protected] | www.niels-stensen-kliniken.de/sro

Zertifiziertes Adipositaszentrum Osnabrück

Herr Dr. Gerdes, wann kommt bei Übergewichtigkeit eine Operation in Frage? Eine Operation ist nur bei sehr hohem Übergewicht angezeigt. Wenn der Body Mass Index (BMI) größer als 40 ist, spreche ich mit meinen Patienten über einen operativen Eingriff zur nach-haltigen Reduktion des Übergewichts und zur Verminderung der gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Welche Operation kommt in Frage? Das kann man nicht pauschal sagen, weil mit jedem Patienten individuell das Verfahren bestimmt wird. Im Adipositaszentrum Osnabrück stehen die üblichen Verfahren zur Verfügung: Magenband, Magenschlauch und Magenbypass.

Mit welcher Gewichtsreduktion kann man nach einer Operation rechnen? Je nach Verfahren wird das Übergewicht um 50 – 80% reduziert.

Dr. Martin Gerdes ist Chefarzt der Allgemeinchirurgie an den Niels-Stensen-Kliniken Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln und Leiter des Adipositaszentrums Osnabrück.Im Adipositaszentrum werden jährlich ca. 60 – 70 Patienten operativ behandelt.

Zertifi ziertes Adipositaszentrum Osnabrück

Herr Dr. Gerdes, wann kommt bei Übergewichtigkeit eine Opera-tion in Frage?Eine Operation ist nur bei sehr hohem Übergewicht angezeigt. Wenn der Body-Mass-Index (BMI) größer als 40 ist, spreche ich mit meinen Patienten über einen operativen Eingriff zur nachhaltigen Reduktion des Übergewichts und zur Verminderung der gesundheitlichen Beein-trächtigungen.

Welche Operation kommt in Frage?Das kann man nicht pauschal sagen, weil mit jedem Patienten indivi-

duell das Verfahren bestimmt wird. Im Adipositaszentrum Osnabrück stehen die üblichen Verfahren zur Verfügung: Magenband, Magen-schlauch und Magenbypass.

Mit welcher Gewichtsreduktion kann man nach einer Operation rechnen?Je nach Verfahren wird das Übergewicht um 50 – 80% reduziert.

Dr. Martin Gerdes ist Chefarzt der Allgemeinchirurgie an den Niels-Stensen-Kliniken Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln und Leiter des Adipositaszentrums Osnabrück. Im Adipositaszentrum werden jährlich ca. 60 – 70 Patienten operativ behandelt.

Foto

: Mo

nke

y B

usi

nes

s Im

ages

Sh

utt

erst

ock

.co

m

Kinder und Jugendliche

Befund Diabetes 1/2015 16

Stiftung Dianiño: So läuft der Einsatz der Diabetes-Nannys

Die Stiftung Dianiño konnte im vergangenen Jahr auf zehn Jahre Bestehen zurückblicken. Ein er-folgreiches Projekt der Stiftung ist der Einsatz

der Diabetes-Nannys. Diese besuchen ehrenamtlich er-krankte Kinder und ihre Familien. Mittlerweile sind mehr als 277 Dianiño-Diabetes-Nannys im Einsatz.

Wie ist der genaue Ablauf, wenn eine Diabetes-Nanny gebraucht wird?

Für interessierte Eltern gibt die Stiftung hierfür einen Überblick:

1. Anfrage durch einen ArztDer Arzt erkennt bei einer Familie eine Notfallsituation und erfragt in der Zentrale von Dianiño die Hilfe einer Diabetes-Nanny.

2. Zuordnung einer Dianiño-NannyDianiño vermittelt aus dem Nanny-Pool eine geeignete Nanny in Wohnortnähe der Familie.

3. Kontaktaufnahme der Dianiño-Nanny mit dem ArztDie Nanny hält Rücksprache mit dem Arzt bzw. dem be-handelnden Diabetesteam, um bestmöglich auf den Ein-satz vorbereitet zu sein.

4. Kontaktaufnahme der Dianiño-Nanny mit der FamilieNach Auftragsformulierung kontaktiert die Nanny die Familie und spricht ihren Einsatz ab.

5. Betreuung der Notfallsituation vor OrtDie Dianiño-Nanny sucht die Familie auf und hilft, bis sich die Situation „normalisiert“ hat.

6. Dokumentation zur medizinischen BetreuungDie Dianiño-Nanny gibt konstant Rückmeldungen an den Arzt oder das Diabetesteam, um eine bestmögliche ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten.

Dianiño-Nannys gehen ihrem Engagement oft neben ihrem eigentlichen Beruf nach. Alle sind jedoch selbst-verständlich sehr erfahren im Umgang mit an Diabetes erkrankten Kindern, betont die Stiftung: Ungefähr zwei Drittel der Dianiño-Nannys sind Kinderkrankenschwes-tern bzw. Diabetesberaterinnen. Der andere Teil setzt sich zu ungefähr gleichen Teilen aus betroffenen Eltern und Erziehern zusammen, die von der Stiftung Dianiño geschult worden sind. Mindestens einmal im Jahr erhal-ten Dianiño-Diabetes-Nannys zudem in einer zweitägi-gen Schulung umfangreiche Informationen und neue Er-kenntnisse aus den Bereichen Diabetologie, Psychologie, Sozialpädagogik sowie Organisationsmanagement. ■

Die MuldentalklinikenBeste Behandlung für Diabetes-patienten. Fachübergreifendes Konzept im zertifizierten Diabeteszentrum.Chefarzt Dr. med. Kay Nestler Chefarzt Prof. Dr. med. Stephan SchickelKrankenhaus Grimma Krankenhaus WurzenKleiststraße 5, 04668 Grimma Kutusowstraße 70, 04808 WurzenTel.: 03437 993-0 Tel.: 03425 93-0www.kh-muldental.de

Kinder und Jugendliche

Befund Diabetes 1/2015 17

Wir sind ein Inklusions-Internat in schöner Lage am Donnersberg mit langjähri -ger Erfahrung in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mel -litus Typ 1. Wir betreuen 90 SchülerInnen, 30 davon mit Diabetes mellitus Typ 1.

Wir bieten• ein starkes pädagogisches und medizinisches Team mit 24-Stunden-

Betreuung• eine Diabetologin und Kinder- & Jugendpsychiaterin in enger Kooperation• privates, staatlich anerkanntes Gymnasium, Ganztagsschule, Realschule Plus,

Berufsschule, Grundschule• intensive Lernförderung• viele Freizeitangebote (Reiten, Yoga, Zumba, Schwimmen, u. a.)• Besichtigung und Probewohnen jederzeit möglich

Kostenübernahme nach SGB XII möglich

Internat – Schule – Diabetes

INTERNAT WEIERHOFAn der Aula 1 · 67295 Bolanden · Tel.: 0 63 52/40 05-39

E-Mail: [email protected] · www.weierhof.de

Hirnstudien zeigen: Teenager sind sich wesentlich schlechter über die Folgen ihres Tuns bewusst bzw. berücksichtigen diese nicht, wenn sie Entscheidun-

gen treffen. Doch mit der Selbstdisziplin, die die Diabetes-behandlung vom Diabetiker erfordert, verträgt sich dieses Verhalten nicht besonders gut. Zu diesen psychologi-schen Faktoren kommen körperliche hinzu. Wie diabetes-DE – Deutsche Diabetes-Hilfe berichtet, kommt es durch die Hormonschwankungen von Teenagern zu starken Blutzuckerschwankungen, da die Wirkung und der Bedarf des injizierten Insulins sich hierdurch ständig verändern. Deshalb ist es für die behandelnden Ärzte eine große Herausforderung, Diabetes im Jugendalter richtig einzu-stellen und zu kontrollieren. Wenn Jugendliche darüber hinaus Alkohol oder andere Drogen konsumieren, wenig auf die Ernährung achten und das Blutzuckermessen und Spritzen beiseite schieben, erschwert sich die Stoffwech-seleinstellung. In Zahlen bedeutet das: Vor allem Kinder bis zu sieben Jahren haben eine gute Stoffwechsellage mit HbA1c-Werten im Normbereich unter 58,5 mmol/mol (7,5 %). Mit zehn Jahren verschlechtert sich dieser mittle-re Blutzuckerwert zunehmend, bis er bei Jugendlichen im Alter von 16 Jahren etwa 68,3 mmol/mol (8,4 %) erreicht, so diabetesDE.

Wie der Gesundheitsbericht 2015 betont, hat sich eine zu frühe Übertragung der alleinigen Verantwortungen auf ju-gendliche Diabetiker als ungünstig erwiesen. „Eltern soll-ten schrittweise den Freiheitsgrad der Kinder erhöhen“, empfiehlt auch Diplom-Psychologe Dr. Bernhard Kulzer im Gespräch mit dem Diabetes Ratgeber. So sollte man seinem Kind nicht sofort die gesamte Verantwortung für die Krankheit übertragen, um es nicht zu überfordern. Dennoch sollte man als Elternteil mindestens auf demsel-ben Wissensstand wie das Kind sein, was den Diabetes angeht, so Dr. Kulzer.

Bei älteren Jugendlichen gilt es indes, im Gespräch zu bleiben und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wenn es zu Problemen im Diabetesmanagement kommt. Folge-erkrankungen wie eine Retinopathie oder ein diabetisches Fußsyndrom interessieren Teenager meist nur wenig. Besser sei es, darauf hinzuweisen, dass bestimmte Berufe oder Sportarten nicht ausgeübt werden können, wenn die Stoffwechsellage nicht stimmt.

Wichtig ist zudem die adäquate Behandlung durch einen Diabetologen, betont diabetesDE. Dabei sollte auch eine umfassende Aufklärung über die Erkrankung, z. B. zur Gefahr einer Unterzuckerung bei Alkoholkonsum, stattfin-den. In jedem Fall lohnt sich eine weitere Diabetesschu-lung, um die Fähigkeit zum Selbstmanagement der be-troffenen Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien zu fördern, heißt es im Gesundheitsbericht 2015. Hierzu gibt es auch Sommercamps für jugendliche Diabetiker, wo die Teenager mit Gleichaltrigen zusammenkommen, die ähnliche Probleme haben und zudem fachkundig an-geleitet und betreut werden. ■

Diabetes im Jugendalter: Eigenverantwortung oder Unterstützung?Laut Gesundheitsbericht 2015 sind in der Altersgruppe von 0 bis 19 Jahren etwa 30.500 Kinder und Jugendliche in Deutschland von einem Typ-1-Diabetes betroffen. Anders aus-gedrückt: Rund 13.000 Jugendliche mit Diabetes sind zwischen 14 und 19 Jahren alt und stecken demnach mitten in der Pubertät.

Kinder und Jugendliche

Befund Diabetes 1/2015 18

Lange Zeit galt, dass unter Insulinbehandlung bei Kin-dern und insbesondere Jugendlichen ein niedriger Blutzuckerwert mit einem deutlich erhöhten Risiko

für Unterzuckerungen einhergeht, teilt die Arbeitsge-meinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fach-gesellschaften mit. Die Daten der Diabetes Patienten Verlaufsdokumentation zeigen, dass bei zeitgemäßer Dia-betesbetreuung eine normnahe Blutzuckereinstellung die Gefahr für eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) nicht mehr erhöht. „Zu Unterzuckerungen kommt es, wenn die Patien-ten vor den Mahlzeiten zu viel Insulin spritzen oder den nächtlichen Bedarf überschätzen. Die schlimmste Folge ist, dass der Patient in ein lebensgefährliches Unterzucke-rungs-koma fällt“, erklärt Prof. Dr. Beate Karges, Universi-tätsklinikum der RWTH Aachen. Unterzuckerungen sind bei jungen Patienten mit Diabetes nicht selten. 1995 kamen auf 100 Patienten und pro Jahr im Durchschnitt noch 42,3

Hypoglykämien und 13,5 Fälle von Bewusstlosigkeit („Koma“) durch Unterzuckerung. Seither ist die Zahl stetig gesunken. Im Jahr 2012 traten nur noch 17,6 Hypoglykämi-en und 1,8 Koma-Fälle pro 100 Patienten pro Jahr auf.

Die Zahlen belegen also einen deutlichen Rückgang der Hypoglykämien. Dies gilt besonders für Patienten, deren Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) zwischen 42 und 62,8 mmol/mol (6–7,9 %) lag. „Ein niedriger HbA1c-Wert ist erstrebenswert, weil er Spätfolgen des Diabetes vermei-det“, erläutert Dr. Karges und fasst zusammen: „Bei gu-ter fachärztlicher Betreuung kann heute das Therapieziel einer normnahen Blutzuckereinstellung ohne zusätzliche Gefährdung erreicht werden.“ Die genauen Gründe für die Abnahme der Hypoglykämien kann die Studie nicht klären. Prof. Dr. Dr. h. c. Helmut Schatz, Ruhr-Universität Bochum, meint, dass die Versorgung junger Diabetespa-tienten insgesamt besser geworden ist. Diese neuen Da-ten seien erfreulich. Nach wie vor sollte man gerade bei Kindern und Jugendlichen sorgfältig darauf achten, dass Unterzuckerungen, insbesondere schwere, d. h., mit Be-wusstseinsverlust einhergehende, vermieden werden, be-tont der Experte. ■

Kinder mit Typ-1-Diabetes: Niedriger Langzeitblutzucker kein RisikofaktorIn Deutschland und Österreich erleiden immer weniger Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes eine Hypoglykämie (Unterzuckerung). Experten haben durch die Auswertung der Diabetes Patienten Verlaufsdokumentation, die in der Zeitschrift PLOS Medicine ver-öffentlicht wurde, herausgefunden, dass niedrige Langzeitblutzuckerwerte kein Risikofak-tor mehr für eine schwere Hypoglykämie und Koma darstellen.

Foto

: Yan

Lev

– S

hu

tter

sto

ck.c

om

Klinik für Kinder & JugendlicheHochwertige Medizin und fachkompetente Pflege in kind- und familienfreundlicher, fürsorglicher Atmosphäre. Wir legen Wert auf Aufklärung und Beratung, auf individuelle Zuwendung und persönliche Gespräche.

BehandlungsschwerpunkteKinderambulanz Neugeborenen Intensivmedizin Nachsorge bei Früh-/Neugeborenen Kinder-Diabetologie Kinder-En-dokrinologie Kinder-Gastroenterologie Pulmologie & All-ergologie Kinder-Kardiologie Neuropädiatrie Adipositas Kinderphysiotherapie Beschäftigungstherapie

Der Mensch im Mittelpunkt unseres Handelns

Klinik für Kinder & JugendlicheAm Gesundheitspark 11

51375 LeverkusenTelefon 0214 13-0

E-Mail [email protected]

Befund Diabetes 1/2015 19

Selbsthilfegruppen stellen sich vorSelbsthilfegruppe Diabetes Dessauwww.shg-diabetes-dessau.deDie Selbsthilfegruppe Diabetes Dessau begrüßt Menschen mit Diabetes zum Ver-bringen gemeinsamer Stunden, denn niemand sollte mit seiner Erkrankung allein sein. In der Gruppe hilft man sich gegenseitig und tauscht untereinander Erfah-rungen aus. Darüber hinaus sollen die Mitglieder über den Diabetes und seine gesundheitlichen Spätfolgen informiert werden. Auch gemeinsame Ausfl üge, Un-ternehmungen und Veranstaltungen werden organisiert.

Sugar Team Wuppertalwww.sugar-team-wuppertal.deDas Sugar Team in Wuppertal informiert seit nunmehr 29 Jahren über die Krank-heit Diabetes. Die Gruppe freut sich auf interessierte Personen und ihre Erfahrun-gen im Umgang mit Diabetes. Die Teilnahme ist kostenlos. Es werden auch In-formationsveranstaltungen und Vorträge organisiert. Darüber hinaus kommt die Gruppe auch gerne einfach zu einem geselligen Beisammensein zusammen.

Selbsthilfegruppe „Die Diabetiker“ e. V.www.diabetiker-tut.deDie Selbsthilfegruppe im Kreis Tuttlingen hat es sich zum Ziel gesetzt, mit Diabeti-kern, Nicht-Diabetikern, Interessierten, Angehörigen, Familien, Ärzten, Fachleuten usw. das Thema Diabetes zu diskutieren und zu vertiefen. Sie möchte dadurch den Betroffenen und deren Partnern das Leben mit Diabetes im Alltag erleichtern. Die Gruppe trifft sich dafür regelmäßig jeden zweiten Mittwoch im Monat.

Diabetiker Selbsthilfe Ulm/Alb-Donau-Kreis e. V.www.diabetiker-alb-donau-kreis.deDer Schwerpunkt der Selbsthilfegruppe für Menschen in Langenau und Ulm, die seit 2015 ein eingetragener Verein ist, liegt im Erfahrungsaustausch zwischen den Mitglieder. Zusätzlich werden auch Referate und Veranstaltungen verschiedener Experten aus dem Bereich Diabetes organisiert. Selbstverständlich sind auch Nicht-Mitglieder herzlich willkommen. Ideen und Vorschläge werden gerne aufge-griffen und in die Gruppenarbeit eingebunden.

Herzsport Erbach e. V.www.herzsport-erbach.deDie Selbsthilfegruppe mit 160 Mitgliedern hat es sich zur Aufgabe gemacht, Herzpatienten verschiedener Schweregrade in harmonisierende Leistungsgrup-pen zusammenzufassen. Durch gezielte Bewegungstherapie, Gymnastik und Ausdauertraining, welche unter ärztlicher Aufsicht durch speziell ausgebildete Übungsleiter/-innen in entsprechenden Leistungsgruppen abgehalten werden, sol-len Herzpatienten wieder Vertrauen in das eigene körperliche Leistungsvermögen fi nden.

Aus der Selbsthilfe

Aus der Selbsthilfe

Befund Diabetes 1/2015 20

DDH-M: Gruppe nun auch in Mitteldeutschland

Im Rahmen des Weltdiabetestages im vergangenen November in Leipzig wurde ein neuer Landesverband der „Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Dia-

betes“ (DDH-M) gegründet: der DDH-M Landesverband Mitteldeutschland, der Selbsthilfegruppen von Diabeti-kerinnen und Diabetikern in den Freistaaten Sachsen und Thüringen und dem Land Sachsen-Anhalt umfasst. Der DDH-M Landesverband Mitteldeutschland hat aktuell drei Selbsthilfegruppen. Die Nachfrage weiterer Selbst-hilfegruppen aus den Regionen ist groß, berichtet die DDH-M. Auch Einzelmitglieder können beitreten.Zum Vorstandsvorsitzenden wurde der Arzt Dr. Egon Hohen-berger gewählt. Stellvertreter ist Patrick Wolf. Der Sitz des Landesverbandes ist Leipzig.

„Schon die ersten Kontakte auf der Patientenveranstal-tung in Leipzig haben gezeigt, dass der Gesprächsbedarf

der Betroffenen groß ist. Wir sind über die weitere Ent-wicklung gespannt und fordern alle Interessierten auf, aktiv mitzuarbeiten. Die Selbsthilfe ist eine nicht zu un-terschätzende tragende Säule unseres Sozialsystems“, sagt Dr. Egon Hohenberger.

Jan Twachtmman, Vorstandsvorsitzender der Bundesor-ganisation der DDH-M ergänzt: „Nur wenn wir viele sind, werden unsere Forderungen nach einer bestmöglichen Versorgung auch von der Politik gehört werden. Und mit jedem Mitglied werden wir stärker, daher begrüßen wir die Gründung eines weiteren Landesverbandes sehr.“ Die DDH-M verfügt aktuell auf Bundes- und Landesebene über mehr als 17.000 Mitglieder. Interessierte erreichen den Landesverband Mitteldeutschland per E-Mail: [email protected]. Informationen unter http://md.menschen-mit-diabetes.de. ■

Wichtige Adressen Arbeitskreis der Pankreatektomierten e. V. (AdP)Thomas-Mann-Str. 4053111 BonnTel.: 02 28/3 38 89-2 51Fax: 02 28/3 38 89-2 53E-Mail: [email protected]

Bund diabetischer Kinder und Jugendlicher e. V. (BdKJ)Hahnbrunner Str. 4667659 Kaiserslautern Tel.: 06 31/7 64 88 Fax: 06 31/9 72 22 E-Mail: [email protected] kinder.de

Bundesverband der Insulinpumpenträger e. V.Reinekestr. 3151145 Kölnwww.insulinpumpen traeger.de

Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V.Reinhardtstr. 3110117 BerlinTel.: 0 30/3 11 69 37 0 Fax: 0 30/3 11 69 37 20E-Mail: [email protected]

Deutsche Diabetes-Stiftung DDSStaffelseestr. 6 81477 MünchenTel.: 0 89/57 95 79-0Fax: 0 89/57 95 79-19E-Mail: info@diabetes stiftung.dewww.diabetesstiftung.de

Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ) Leibniz Zentrum für Diabetesforschungan der Heinrich-Heine Universität Auf’m Hennekamp 65 40225 Düsseldorf Tel.: 02 11/33 82-0Fax: 02 11/3 38 26 03 E-Mail: [email protected]

Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes e. V. (DDH-M) Reinhardtstraße 3110117 BerlinTel.: 0 30/2 01 67 70Fax: 0 30/1 20 89 47 09E-Mail: [email protected]

Deutscher Diabetiker Bund e. V. (DDB)Käthe-Niederkirchner-Str. 1610407 BerlinTel.: 0 30/ 42 08 24 98-0Fax: 0 30/ 42 08 24 98-20

E-Mail: [email protected]

Deutscher Diabetiker Verband e. V. (DDV) DiabeteszentrumHahnbrunner Str. 4667659 Kaiserslautern Tel.: 06 31/7 64 88Fax: 06 31/9 72 22 E-Mail: [email protected] kinder.de

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe e. V.GeschäftsstelleReinhardtstr. 3110117 BerlinTel.: 0 30/2 01 67 70Fax: 0 30/20 16 77 20E-Mail: [email protected]

International Diabetes Federation (IDF)166 Chaussee de La HulpeB-1170 Brussels, BelgiumTel.: 00 32/25 38 55 11Fax: 00 32/25 38 51 14E-Mail: [email protected] www.idf.org

Aus der Selbsthilfe

In der DDR gab es keine Selbsthilfegruppen. Nach der Wende haben sich interessierte Diabetiker z. T. auf Anregung der Ärzte in Dresden, Chemnitz und Leipzig

zusammengeschlossen. In der damaligen Karl-Marx-Stadt hat ein Vater mit diabetischem Sohn zum ersten Treffen eingeladen. Am 13. Juli 1990 wurde in Chemnitz der Verband gegründet und der erste Vorstand gewählt. Der erste Vorstand arbeitete nur ein Jahr. Er hat die ers-te Satzung verwirklicht. Ab 1991 arbeitete der gewählte Vorstand jeweils vier Jahre. Seitdem bin ich im Vorstand dabei. Erst war ich stellvertretende Vorsitzende, seit 16 Jahren leite ich den Vorstand.

Wir haben in dieser Zeit ca. 100 Selbsthilfegruppen auf-gebaut und sechs Gebietsverbände gegründet. Von den Gebietsverbänden gibt es heute nur noch drei. Dabei wurde die Zusammenarbeit mit den Krankenkassen, Ärz-ten, Apothekern und der Industrie ausgebaut. Wir haben viel Unterstützung von diesen Partnern erhalten. Später kamen die Podologen und das Sozialministerium dazu.

Seit 1991 gibt es unser Mitteilungsblatt. Das ist von An-fang an ein Informationsblatt für unsere Mitglieder ge-worden. Zuerst waren es vier DIN-A-5-Seiten, heute er-scheint unser Blatt zweimal im Jahr in einem Heft von 32 Seiten. Seit 2009 haben wir unser Netzwerk zusammen mit Prof. Peter Schwarz und der Universität Dresden auf-gebaut. Dieses erscheint online jeweils am 15. des Mo-nats.

Unsere Hauptaufgabe im Verband ist die Information un-serer Mitglieder und aller Diabetiker in Sachsen. Es hat sich in den 25 Jahren vieles an Medikamenten, Mess-systemen und der Therapie verändert. Wir sind immer bemüht, die neuesten Erkenntnisse an die Diabetiker weiterzugeben. Die Zusammenarbeit mit den Kranken-kassen ist besonders wichtig. Dort werden wir fi nanziell unterstützt. Ich arbeite darüber hinaus auch mit der Lan-desärztekammer zusammen.

Es gibt vielfältige Aufgaben, die der Diabetikerbund in Sachsen zu bewältigen hat. Die Unterstützung der Selbsthilfegruppen, die Zusammenarbeit mit den Ärzten und der Industrie werden auch weiterhin unsere Aufga-ben sein. ■

Rosmarie WalligLandesvorsitzende DDB Sachen

Foto

: Lev

ente

Gyo

ri –

Sh

utt

erst

ock

.co

m

Befund Diabetes 1/2015 21

Ihr Spezialist für Alltagshilfen

• XXL Badehilfen• Strumpfanziehhilfen• Rehaschuhe• Fußpfl ege• Ess- und Trinkhilfen• Gehhilfen• Inkontinenzwäsche

– Body – Slip• Betteinlagen

www.Alltagshilfen24.com

Fußpfl egespiegel

Große Auswahl an Haltern für Gehhilfen

DDB-Landesverband Sachsen e. V.: 25 Jahre BestehenDer Deutsche Diabetikerbund Landesverband Sachsen feiert 2015 sein 25-jähriges Beste-hen. Über die Geschichte des Landesverbands und die Arbeit berichtet die langjährige Vorstandsvorsitzende Rosmarie Wallig.

Verletzungen an den Füßen vermeiden – das ist laut Gesundheitsbericht 2015 die wichtigste Grundre-gel für Menschen mit Diabetes. Wunden an den

Füßen heilen bei ihnen schlechter als bei stoffwechselge-sunden Menschen und werden, wenn Nervenschädigun-gen vorliegen, vielleicht nicht bemerkt. Die Folgen können sehr ernst sein. Es können sich Geschwüre bilden, ein diabetisches Fußsyndrom droht und im schlimmsten Fall kann dieses sogar zu einer Amputation führen.

Wichtige Regel: Verletzungen vermeiden

Die Füße sollten jeden Abend kontrolliert werden, wobei insbesondere auf kleine Verletzungen, Wunden, Hautver-färbungen, Hornhaut, rissige Haut, Schwielen, Blasen, Fußpilz und eingewachsene Nägel zu achten ist, heißt es im Gesundheitsbericht. Einfacher wird die abendliche Inspektion mit einem Handspiegel, so der Diabetes Ratge-ber. Um Verletzungen zu vermeiden, sollte nicht mit schar-fen Gegenständen wie Nagelhautscheren oder Rasier-klingen an den Füßen hantiert werden. Die Zehennägel kann man mit einer Feile kürzen. Die Nägel sollten gerade gekürzt und nicht rund gefeilt werden, um zu vermeiden, dass sie einwachsen.

Regelmäßig baden – aber nicht zu heiß

Ein tägliches Fußbad ist wichtig für die Fußhygiene – aber nicht zu heiß. Der Diabetes Ratgeber rät zu einer Höchst-temperatur von 35 Grad. Und das Fußbad sollte auch nicht zu lange dauern, da die Haut sonst aufweicht, was es Kei-

Fußpflege ist für Menschen mit Diabetes essenziellDiabetiker sollten großen Wert auf die Pflege ihrer Füße legen: Denn bei ihnen geht es in Sachen Fußpflege nicht um ästhetische Aspekte. Vielmehr drohen ernste gesundheitliche Konsequenzen, wenn sie diese vernachlässigen.

Befund Diabetes 1/2015 22

Leben mit Diabetes

men leichter macht in diese einzudringen. Fünf Minuten sind hier die Obergrenze. Damit die Haut nicht austrock-net, sollten Diabetiker eine milde rückfettende Waschlo-tion mit feuchtigkeitsbindendem Harnstoff verwenden, auch Babyseife ist laut Diabetes Ratgeber geeignet. Horn-haut lässt sich am besten bei nassen Füßen entfernen – Diabetiker sollten hierbei zum Bimsstein greifen, um keine Verletzungen zu risikieren.

Vor Fußpilz schützen

Gründliches Abtrocknen ist wichtig, vor allem in den Ze-henzwischenräumen, da sich hier schnell Fußpilz bildet. Ein weiches Handtuch zum Abtupfen ist ideal, zwischen den Zehen ist ein Kosmetiktuch die beste Wahl. Nach dem Fußbad und dem Abtrocknen pfl egt eine harnstoffhalti-ge Creme die Haut und schützt sie vor dem Austrocknen – aber nicht zwischen den Zehen anwenden, hier droht Fußpilz (es sei denn, man verwendet spezielle Creme-schaums).

Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt sich die Füße regelmäßig von einem Profi pfl egen: Ein medizinischer Fußpfl eger versorgt Hühneraugen und Schwielen und wird für Diabetiker ggf. von der Krankenkasse bezahlt. Bei Risikopatienten ist es nach Angaben der Deutschen Diabe-tes Gesellschaft wichtig, dass sie die richtigen Schuhe tra-gen und Druckstellen auf der Fußsohle vermeiden. Hierfür gibt es spezielle Schutzschuhe und spezielle druckumver-teilende Einlagen. Für den Fall, dass bei Patienten mit er-höhtem Fußrisiko eine Fußverletzung auftritt, sollte sofort eine geeignete Einrichtung aufgesucht werden. Fußwun-den sollten möglichst schnell versorgt werden, damit sie nicht chronisch werden. Dabei können z. B. bestimmte Gele helfen, die ein schnelles Verschließen der Wunde un-terstützen. ■

Leben mit Diabetes

Foto

: Ed

ler

von

Rab

enst

ein

Sh

utt

erst

ock

.co

m

Befund Diabetes 1/2015 24

Leben mit Diabetes

Pilzinfektionen entstehen am häufi gsten durch Fa-denpilze (Dermatophyten), die bevorzugt in den Hornzellen von Haut, Nägeln und Haaren anzutref-

fen sind und z. B. zu Fußpilz führen. Aus einem Fußpilz kann auch ein Nagelpilz entstehen – und umgekehrt. He-fepilze (Candida) verursachen Infektionen der Schleim-häute und der großen Hautfalten, wie unter den Brüsten, den Achseln oder in den Leisten. Derartige Erkrankungen werden als Soor bezeichnet, im Mund äußern sich diese durch weißliche Beläge auf der Mundschleimhaut. Hefe-pilze können auch Pilzerkrankungen im Genitalbereich auslösen, z. B. an der Scheidenschleimhaut oder an der Eichel und der Vorhaut.

Pilzinfektionen sind nicht nur unangenehm, sondern kön-nen auch gefährliche Folgen haben: Wer sich ständig kratzt, kann sich selbst kleine Wunden zufügen – eine Eintrittspforte für Bakterien, die z. B. Geschwüre verur-sachen können. Pilzinfektionen bei Diabetikern sollten daher von einem Arzt behandelt werden. I. d. R. werden Pilzerkrankungen zunächst von außen behandelt: Hier gibt es diverse Cremes und Lotionen, Gels z. B. für die Mundschleimhaut, Sprays, Shampoos, Zäpfchen (z. B. für die Scheide) oder Nagellack bei Nagelpilz. Wenn die äußerliche Behandlung nicht wirksam ist, verschreibt der Arzt i. d. R. ein Antimykotikum zum Einnehmen – also eine Antipilztherapie in Tablettenform.

Diabetiker können mit der richtigen Hautpfl ege zudem einiges tun, um Pilzinfektionen vorzubeugen. Nach An-gaben von diabetesDE sollte man mindestens zwei Liter Wasser am Tag trinken und den Stoffwechsel möglichst gut einstellen. Beim bzw. nach dem Waschen oder Du-schen sollten zudem feuchtigkeitsspendende Pfl egepro-dukte verwendet werden, z. B. mit Urea. ■

Pilzerkrankungen bei Diabetes

Foto

: Ro

ber

t K

nes

chke

– S

hu

tter

sto

ck.c

om

Pilzerkrankungen der Haut und der Schleimhäute sind bei Diabetikern nicht selten – mehr als zwei Drittel haben krankhafte Hautveränderungen und lei-den unter Trockenheit, Rötungen, Schup-pen und Bläschen, oft begleitet von unan-genehmem Juckreiz, berichtet diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Pilze haben bei Diabetikern leichteres Spiel als bei stoffwechselgesunden Menschen. Denn durch zu hohe Blutzuckerwerte wird mehr Wasser ausgeschieden, was die Haut austrocknet. Sie verliert ihre natürliche Schutz- und Barrierefunktion gegen Erre-ger von außen.

Die Behandlung von Fuß- und Nagelpilz ist nur dann auf Dauer erfolgreich, wenn gleichzeitig auch die Schuhe desinfiziert werden.

wirkt sicher, es enthält keinen Alkohol, und kann Ihre Schuhe nicht beschädigen. für 100 Paar Schuhe erhalten Sie in Ihrer Apotheke zum Preis von 9,85 €

SJ Pharma, 14612 Falkensee,weitere Infos unter www.calcifu.de

Als Diabetiker haben Sie unter anderem auch häufiger mit Fuß- und Nagelpilz zu kämpfenals andere Personen. Leider wird neben der Behandlung vergessen, dass man sich durch die eigenen Schuhe immer wieder anstecken kann.

Fragen Sie Ihren Hautarzt

NEU

Fußbad

zur TherapieunterstützungCalCifu®

CalCifu®

CalCifu®

Ob Medikamente einnehmen, Blutzucker messen oder Insulin spritzen: Diabetes ist eine chroni-sche Erkrankung, die jeden Tag Aufmerksamkeit

braucht. Gerade für Eltern, die sich um ihr an Diabetes Typ 1 erkranktes Kind kümmern, stellen sich große Her-ausforderungen, das Diabetesmanagement in den Fami-lienalltag zu integrieren. Deshalb sind nicht nur Patienten sondern ebenso deren Angehörige häufi g erschöpft. Da-rauf weist diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hin.

„Die Herausforderung, das Diabetesmanagement täglich gemeinsam zu bewältigen, kann das Familienleben mehr oder weniger stark belasten“, erklärt Diabetologin Dr. Kirsten Mönkemöller. Nicht nur die Patienten, sondern auch die Angehörigen, die sich um die erkrankten Kin-der kümmern, fühlen sich oftmals überfordert. Wenn die Diabetestherapie zum Mittelpunkt des Familienlebens wird, bleibt neben berufl ichem und privatem Stress we-nig Raum, sich füreinander Zeit zu nehmen und zu ge-nießen. Wenn dann zusätzlich schlechte Blutzuckerwerte und Unterzuckerungen folgen, bestimmen Konfl ikte oft den Alltag.

Wenn Konfl ikte das Familienleben bestimmen oder zu-nehmend negative Gedanken und Stimmungen den Alltag prägen, muss das ernst genommen werden, rät Dr. Mönkemöller. „Denn empfi nden die Patienten das Diabetesmanagement mehr und mehr als Last und ver-nachlässigen ihre Therapie, können das erste Anzeichen eines Burnouts sein“, so die Diabetologin. Blutzucker-werte messen kostet mehr Energie als zuvor. „Patienten spritzen Insulin dann z. B. nicht mehr in regelmäßigen Abständen“, sagt Dr. Mönkemöller und ergänzt: „Irgend-wann ist der Punkt erreicht, an dem es für sie und ihre Gesundheit gefährlich wird.“ Um dieser Belastungsspi-rale zu entkommen, sollten sich Betroffene an ihr Dia-betesbehandlungsteam wenden. Gemeinsam mit den Patienten und ihren Familien werden Lösungsmöglich-keiten erarbeitet, die – oft in kleinen Schritten – die Be-lastungen verringern. ■

*IMS Health 2014

Blutdruckmessen kann Leben retten.Das neue aponorm® Professionell Oberarm-Blutdruckmessgerät.· A�b-Technologie – erkennt Vorhof�immern · Automatische Mehrfach-Messung· 2-Personen-Speicher für je 99 Messungen· Extragroßes Display mit Blutdruck-Ampel· Inkl. Schalenmanschette (M-L)· PC-Anschluss (nur Windows)· 5 Jahre Garantie· Nur in Apotheken erhältlich!

Die patentierte A�b-Technologie erkennt Vorhof�immern und kann somit ein erhöhtes Schlaganfall-risiko anzeigen.

Die patentierte A�b-Technologie Die patentierte A�b-Technologie WeltneuheitWeltneuheitWeltneuheit

Informationen zu aponorm® Blutdruckmessgeräten unter www.aponorm.de

Vertrauen auch Sie dem Marktführer in der Blutdruckmessung*!

Risiko SchlaganfallHerzinfarkt

Anz_Schlaganfall_178x82.indd 1 19.02.15 14:10

Burnout-Gefahr für Diabetiker und Angehörige

Befund Diabetes 1/2015 25

Leben mit Diabetes

Foto

: An

drz

ej W

ilusz

– S

hu

tter

sto

ck.c

om

Befund Diabetes 1/2015 26

Leben mit Diabetes

Erhöhter Blutdruck ist die wichtigste Ursache weltweit für vorzeitigen Tod und Behinderung – er schädigt Gefäße und Organe wie Herz, Nieren und Gehirn.

Praxisstudien haben beispielsweise gezeigt, dass vier von fünf Hypertonikern übergewichtig oder adipös sind. Gemeinsam mit einem Diabetes entwickelt sich daraus oft eine Arteriosklerose, umgangssprachlich auch Ge-fäßverkalkung genannt, so die Hochdruckliga. Diese kann gefährliche Folgen haben, insbesondere für Diabetiker: Laut Gesundheitsbericht 2015 haben Diabetiker mit aus-geprägtem Bluthochdruck ein zehnfach erhöhtes Schlag-anfallrisiko, drei von vier Diabetiker sterben an Herz-Kreis-

lauf-Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, die auch auf Bluthochdruck zurückzuführen sind. Studi-en im Rahmen der Primär- und Sekundärprävention bei Patienten mit Diabetes und Bluthochdruck zeigen, dass eine optimale Therapie des Hochdrucks bei Diabetikern noch wichtiger sei als bei Nichtdiabetikern, heißt es weiter.

Für Diabetiker gilt hierbei: Sowohl Blutzucker als auch Blut-druck sind entscheidende Einfl ussfaktoren für mögliche Gefäßerkrankungen und sollten deshalb in der Therapie berücksichtigt werden – die Werte sollten dabei möglichst im Normbereich liegen, wenn dies ohne Nebenwirkungen

Weitere Informationen erhalten Sie auch telefonisch unter 0800 400 4009*

* Dieser Anruf ist kostenfrei aus dem gesamten dt. Fest- und Mobilfunktnetz.

Tensoval duo control von HARTMANN verbindet die von Ärzten verwendete Korotkoff-Methode mit der oszillome-trischen Messmethode und garantiert dadurch höchste Messgenauigkeit.

Ihre Vorteile auf einen Blick:

• Komfortable Oberarmmanschette mit Comfort Air Technology für einen angenehmen Messvorgang

• Unkomplizierte Handhabung und Erkennung von Herzrhythmusstörungen

• Nach internationalen Standards klinisch validiert

So genau wie beim Arzt. Nur zu Hause. Tensoval® duo control von HARTMANN.

phh_1170_007_Anzeige_Tensoval_duo_control_178x124mm_0315.indd 1 12.03.15 09:04

Diabetes und BluthochdruckDiabetes und Bluthochdruck gehen oft miteinander einher: Nach Angaben der Deut-schen Hochdruckliga leiden etwa 50 % der Diabetiker an Bluthochdruck. Bluthochdruck ist gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an jährlich 9,4 Mio. Todesfällen beteiligt.

Leben mit Diabetes

Befund Diabetes 1/2015 27

Als 1923 die Insulintherapie bei Diabetikern eingeführt wurde, geschah dies mit einer Spritze. Heute sind sie nicht mehr häufi g im Gebrauch. Spritzen haben auch Vorteile: Nur mit ihnen kann man beispielsweise Insulinarten

wie Normal- und Verzögerungsinsullin mischen bzw. nacheinander aufziehen und spritzen, informiert das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ). Zudem sollte jeder Di-abetiker im Notfall mit einer Spritze umgehen können.

erreichbar ist, so Prof. Dr. Dr. Diethelm Tschöpe, Universitätsklinik der Ruhr-Univer-sität Bochum, für die Deutsche Hochdruckliga. Nur den Zucker zu senken, reiche nicht aus.

Eine gute Einstellung von Blutzucker und Blutdruck verbessere zudem bei fortge-schrittenen Herzerkrankungen die Prognose, so Prof. Tschöpe weiter. Liegen die Werte von Diabetikern vor, während und nach einem operativen Eingriff im ge-wünschten Bereich, ist die Überlebensrate der Patienten höher. Zugleich ist das Risi-ko, innerhalb kurzer Zeit erneut Gefäßprobleme zu haben, deutlich geringer, so Prof. Tschöpe.

Wie sollten die Werte für Diabetiker sein?

Laut diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe liegen sie etwas niedriger als für ge-sunde Menschen. Ein optimaler Wert für Menschen mit Diabetes ist etwa 140/80 mmHg bei Messung in der Arztpraxis und 130/75 mmHg bei Messungen zu Hause.

Gegen Bluthochdruck kommt zum einen eine medikamentöse Behandlung infra-ge. Laut diabetesDE gibt es eine Vielzahl wirksamer Arzneimittel, wie z. B. ACE-Hemmer, Beta-Blocker oder Diuretika. Doch auch der Betroffene selbst kann und sollte etwas gegen seinen Bluthochdruck unternehmen (sog. Basistherapie): Hier-zu gehören Gewichtsreduktion (jedes Kilogramm senkt den Blutdruck um bis zu zwei mmHg, so diabetesDE), eine salzarme und gesunde Ernährung, regelmäßig Sport und Bewegung im Alltag, der Verzicht aufs Rauchen und ein geringerer Al-koholkonsum. ■

Beurer GmbH. Söflinger Straße 218. 89077 Ulm

Hotline 0800 - 664 52 22. Fax 0800 - 1300 600 [email protected] www.beurer.com

www.beurer-medical.de

Vernetzte Produktwelt

1) geprüfte Online-Applikation Beurer HealthManager Cloud

1

Der Mensch im Mittelpunkt mit den Beurer Connect Produkten. Innovative Technolo-gien für Ihre Gesundheit. Für alle mit dem HealthManager-Logo gekennzeichneten Produkte stehen Ihnen die kostenfreie HealthManager PC Software, App- und Web-Version zur Verfügung.

beurerCONNECT

DiagnosewaagenAktivitätssensor Diagnosewaagen

Blutdruck- messgeräte

Blutzucker- messgeräte

Insulin spritzen: Spritze, Pen oder Pumpe?Typ-1-Diabetiker, aber auch einige Menschen, die an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, sind mehrmals täglich auf den Stoff angewiesen, der ihrem Körper fehlt: das Insulin. Viele Menschen assoziieren Diabetes daher in erster Linie mit Spritzen. Doch es gibt weitere Möglichkeiten, das Insulin dem Körper zur Verfügung zu stellen.

Insulinpens bei Diabetikern beliebt

Insulinpens werden nach Angaben der Deutschen Diabe-tes Gesellschaft (DDG) von rund 90 % der Menschen mit Diabetes genutzt. Laut der Leitlinie für die Behandlung von Typ-1-Diabetes sind Diabetiker, die einen Pen statt einer Spritze benutzen, zufriedener und fl exibler in der Anwendung. Bei niedrigem Insulinbedarf sind die Pens vorzuziehen. Pen ist das englische Wort für Stift und so sehen die Injektionshilfen auch aus: Sie sind kleiner und unauffälliger als Spritzen. Insulinpens sind mit Insulinpa-tronen bestückt, die man austauschen muss, wenn sie leer sind. Die Menge des verabreichten Insulins kann man an einem Dosierknopf bzw. -rädchen einstellen.

Bei beiden Arten, dem Körper Insulin zuzuführen, sollten Diabetiker beachten, wo sie die Injektionshilfen ansetzen: So wird kurz wirksames Insulin zu den Mahlzeiten am besten in den Bauch gespritzt, währen man lang wirksa-me Humaninsuline in die Außenseite des Oberschenkels oder in das Gesäß verabreicht, so die DDG. Die Haut soll-te sauber, nicht entzündet oder gerötet sein. Zwischen den einzelnen Einstichen sollte nach Angaben des DDZ Platz gelassen werden. Da Insulin ein Wachstumshormon ist, können Verdickungen des Fettgewebes entstehen, wenn immer in die gleiche Stelle gespritzt wird. Zum Ap-plizieren des Insulins bildet man zwischen zwei Fingern eine Hautfalte und sticht im 90-Grad-Winkel hinein. Da die Haut maximal drei Millimeter dick ist, sind Nadeln mit einer Länge von vier bis sechs Millimetern für Erwachse-

ne ausreichend, so die DDG. Am wenigsten schmerzhaft ist der Einstich, wenn man immer frische Nadeln verwen-det – denn gerade stumpfe Nadeln können die Insulinin-jektion unangenehm machen. Das DDZ empfi ehlt sowohl Spritzen als auch Pennadeln nach zwei bis vier Malen zu wechseln.

Insulinpumpe: Größere Flexibilität

Eine weitere moderne Methode, die den Anwendern gro-ße Flexibilität ermöglicht, ist die Insulinpumpe. Diese kleinen Geräte, die in jede Hosentasche passen, verab-reichen ihrem Träger regelmäßig kurz wirksames Insulin für eine gleichmäßige Basalrate. Einen zusätzlichen Bolus löst der Pumpenträger dann zu den Mahlzeiten manuell per Knopfdruck aus.

Insulinpumpen geben das Insulin in das Unterhautfettge-webe am Bauch ab: Dort legt sich der Diabetiker selbst eine kurze, i. d. R. nicht spürbare Nadel in die Haut und klebt diese mit einem Pfl aster fest. Die Kanüle ist mit ei-nem Kunststoffkatheter mit der Pumpe verbunden. Ein kleiner Motor sorgt für die Insulinabgabe, erläutert das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD).

Insulinpumpen sind eine fl exible und vergleichsweise komfortable Lösung der Insulinapplikation. Die Pumpen lassen sich je nach Bedarf programmieren – gerade in eventuell kritischen Phasen wie während des Schlafens oder nach dem Sport bietet dies Vorteile. Die Handha-bung muss jedoch ebenfalls erlernt werden und auch re-gelmäßiges Blutzuckermessen entfällt nicht für Pumpen-träger. Die Bewilligung der Kostenübernahme durch die Krankenkassen ist zudem außer bei kleinen Kindern nur schwer zu bekommen, da sie zu den teuersten Therapie-formen in der Diabetesbehandlung zählt. ■

Befund Diabetes 1/2015 28

Leben mit Diabetes

SSDD GGlluuccooNNaavviiii--TTeessttssttrreeiiffeenn aabb 1144,,9900 €€

++ ggrrooßßeess,, gguutt lleessbbaarreess DDiissppllaayy ++ nnuurr 00..55 µµll BBlluutt eerrffoorrddeerrlliicchh ++ ccooddiieerrffrreeii,, nnuurr 55 sseecc.. MMeesssszzeeiitt ++ SSppeeiicchheerr ffüürr 550000 MMeesssswweerrttee ++ SSeett iinnkkll.. SStteecchhhhiillffee ++ 1100 LLaannzzeetttteenn ++ eerrffüülllltt bbeerreeiittss ddiiee nneeuuee DDIINN EENN IISSOO 1155119977::22001133

SSttaarrtt--SSeett ((GGeerräättee--SSeett ++5500 TTeessttssttrreeiiffeenn)) 1199,,5500 €€ MMiinnii--SSppaarrppaakkeett ((GGeerräättee--SSeett ++220000 TTeessttssttrreeiiffeenn)) 6666,,5500 €€ MMaaxxii--SSppaarrppaakkeett ((GGeerräättee--SSeett ++550000 TTeessttssttrreeiiffeenn)) 115522,,9900 €€ 5500 TTeessttssttrreeiiffeenn 1155,,9900 €€ aabb 1100 PPaacckkuunnggeenn 1144,,9900 €€

SSppaarrttiipppp:: IIMMEE--DDCC LLaannzzeetttteenn 110000 SStt.. 77,,9900 €€

wwwwww.. ..ddee GGeerriicchhttssssttrr.. 7799 4466223366 BBoottttrroopp

00880000--66446644550000 ffrreeeeccaallll ((nnuurr vvoomm FFeessttnneettzz))

TTeessttssttrreeiiffeenn uunndd PPuummppeennzzuubbeehhöörr zzuu aattttrraakkttiivveenn PPrreeiisseenn

OOOOO 1111155555111119999977777:::::22222000001111133333

Foto

: Clic

k an

d P

ho

to –

S

hu

tter

sto

ck.c

om

Besonders junge Frauen mit einem Diabetes Typ 1 sind betroffen: Sie leiden nach Angaben der Deut-schen Diabetes Gesellschaft (DDG) fast doppelt

so häufig an gestörtem Essverhalten wie stoffwechsel-gesunde Altersgenossinnen. Verbreitet ist vor allem die Bulimie. Insgesamt eine gefährliche Kombination: Sie riskieren durch ihren schwankenden Blutzuckerspiegel deutlich früher Folgeschäden an Augen, Nieren oder Ner-ven.

An Bulimie leiden etwa 2 % der 14- bis 20-jährigen Frau-en, berichtet die DDG. Betroffene essen in einem Anfall unkontrolliert und oft große Menge und versuchen an-schließend, die überschüssigen Kalorien durch Diäten, Erbrechen oder exzessiven Sport loszuwerden. Typisch für essgestörte Patientinnen mit Diabetes ist zudem das sog. „Insulin-Purging“: Sie spritzen sich gezielt zu wenig Insulin, um abzunehmen. Durch den niedrigen Insulin-spiegel bleibt mehr Zucker im Blut, den die Nieren dann mitsamt den Kalorien über den Urin aus dem Körper schwemmen. Die Frauen verlieren zwar Gewicht, ver-fehlen aber das Ziel ihrer Diabetestherapie: Ihr dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel führt früher zu Schäden an Gefäßen und Nerven als bei nicht essgestörten Patien-tinnen, so die DDG.

„Schwanken Blutzuckerwert und Gewicht bei einer jun-gen Patientin mit Typ-1-Diabetes stark, sollte eine Buli-mia nervosa in Erwägung gezogen werden“, sagt Prof. Dr. Stephan Herpertz, Universitätsklinikum Bochum. Be-stätigt sich der Verdacht, empfehlen die Experten in dem Behandlungsleitfaden für psychologische Aspekte bei Diabetes eine Psychotherapie. Dabei sollte sich der The-rapeut mit Diabetes auskennen, damit sich die Patientin verstanden fühlt. Wichtig sei auch, bei jungen Patientin-nen die Familie in die Behandlung miteinzubeziehen.

Neben der Bulimie spielen auch andere Essstörungen bei Menschen mit Diabetes eine Rolle, wie etwa die Binge-Eating-Störung bei der es mindestens einmal in der Wo-che zu Essanfällen kommt, die allerdings nicht von gegen-regulatorischen Maßnahmen wie etwa Erbrechen gefolgt werden. Sie betrifft vor allem Typ-2-Diabetespatienten. Zwar kommt diese Essstörung nicht häufiger vor als bei Menschen mit gesundem Stoffwechsel, weil die Betrof-

fenen dadurch aber an Gewicht zulegen, wirkt Insulin bei ihnen weniger blutzuckersenkend und der Diabetes verschlimmert sich. Die DDG empfiehlt im Falle einer Essstörung bei Diabetespatienten eine Psychotherapie. „Ob ambulant, teilstationär oder stationär: Eine Psycho-therapie ist die Therapie der ersten Wahl“, sagt Priv.-Doz. Dr. Dipl.-Psych. Bernhard Kulzer, Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Psychologie der DDG. Reine Schulungs- und Selbsthilfe-Programme allein reichten nicht aus, heißt es zudem in der Leitlinie. In Kauf nehmen die Exper-ten dabei, dass der Heilungsprozess bei einer Psychothe-rapie meist mehrere Monate umfasst. Prof. Herpertz hebt dafür das oft positive Ergebnis der Behandlung hervor: Bei Typ-1-Diabetikern stabilisiere sich Untersuchungen zufolge der Blutzuckerspiegel nachhaltig und reduziere das Risiko diabetischer Spätschäden. ■

29Befund Diabetes 1/2015

Ernährung

Essstörungen bei Diabetes

medphano Arzneimittel GmbH Maienbergstraße 10-12 15562 Rüdersdorf bei Berlin Telefon 033638 749 0 Telefax 033638 749 47 [email protected]

Lipopharm® Pflanzlicher Cholesterinsenker, Wirkstoff: Phospholipide aus Sojabohnen. Zusam-mensetzung: 1 Weichkapsel enthält 300 mg entölte, angereicherte Phospholipide aus Sojaboh-nen. Sonstige Bestandteile: Gelatine, Glycerol 85%, Glycerolmono/dialkanoat (C14-C18), Raffi-niertes Sojaöl (Ph.Eur.), Mittelkettige Triglyceride, alpha-Tocopherol (Ph.Eur). Anwendungsgebiete: Leichtere Formen von Hypercholesterinämie, sofern Diät und andere nicht-medikamentöse Maß-nahmen allein eine ungenügende Wirkung zeigen. Verbesserung des subjektiven Beschwerde-bildes wie Appetitlosigkeit, Druckgefühl im rechten Oberbauch, Vergiftungs- und ernährungsbe-dingte Leberschäden und Hepatitis. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit (Allergie) ge- genüber Phospholipiden, Erdnuss, Soja oder einem der sonstigen Bestandteile; Antiphospholi-pidsyndrom; nicht empfohlen in Schwangerschaft und Stillzeit; nicht bei Kindern unter 12 Jahren. Nebenwirkungen: Gelegentlich gastrointestinale Beschwerden in Form von Magenbeschwerden, weichem Stuhl und Diarrhoe. Sehr selten: allergische Reaktionen. Sojaöl kann in seltenen Fällen al- lergische Reaktionen hervorrufen. Wechselwirkungen: Antikoagulantien vom Cumarintyp, ggf. Dosisanpassung dieser Antikoagulantien. Dosierung: ab 12 J.: 3x tgl. 2 Weichkapseln unzerkaut vor den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

WIRKTDOPPELT.

medphano

www.medphano.de

Verbessert die Cholesterinwerte und lindert Beschwerden bei Leberschäden.

LIPOPHARM®

Pflanzlicher Cholesterinsenker

Befund Diabetes 1/2015 30

Ernährung

Die Ernährungssprechstunde

Sehr geehrter Herr Müller, ich bin seit einigen Jah-ren an Diabetes Typ 2 erkrankt. Da ich Angst vor Folge erkrankungen habe, möchte ich gerne so gut

es geht vorsorgen und dafür sorgen, dass mein Körper mit ausreichend Vitaminen und Nährstoffen versorgt ist. Ich achte bereits auf meine Ernährung, esse also als Zwi-schenmahlzeit oft Obst und mittags oder abends Gemüse. Meine Frage ist, ob es sinnvoll wäre, zusätzlich bestimm-te Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen und wenn ja, welche sich für Diabetiker besonders eignen. Susanne D.

S.-D. Müller: Liebe Susanne, ich danke Ihnen herzlich für Ihre interessante Frage, die ich Ihnen natürlich gerne beantworten möchte. Natürlich müssen auch Diabetiker ihren Bedarf an Mikro nährstoffen decken. Dazu gehören defi nitionsgemäß Vitamine und Mineralstoffe. Mit einer gesunden Kost werden i. d. R. alle notwendigen Mikronähr-stoffe zugeführt. Die medizinischen Fachgesellschaften gehen nicht grundsätzlich davon aus, dass Diabetiker Nahrungser gänzungspräparate einnehmen müssen und befürworten die Einnahme i. d. R. nicht. Einige Studi-en geben Anlass zur Empfehlung, dass Diabetiker beim Vorliegen eines Zinkmangels Zink zuführen sollten. Da organische Zinkverbindungen (Zink-Histidin) besser aufgenommen werden und den Organismus besser ver-sorgen als anorganische, sollten diese bevorzugt wer-den.

Sinnvoll kann auch die Einnahme von Magnesium und Chrom sein. In der Naturheilkunde wird immer wieder Zimt empfohlen. Bitte besprechen Sie die Einnahme mit Ihrem Diabetologen. Ich empfehle immer wieder die Ein-nahme von Monopräparaten, wenn tatsächlich ein kli-nisch manifester Mangel vorliegt. Sonst ist natürlich eine ausgewogene Ernährungsweise mit reichlich Frischobst, Gemüse, Salaten, Hülsenfrüchten, Seefi sch, Nüssen und hochwertigen Ölen sowie Margarine wichtig, um den Körper optimal zu versorgen. ■

Beste Grüße von Sven-David Müller, Diätassistent/Diabetesberater DDG

Diätassistent und Diabetesexperte DDG Sven-David Müller, MSc. beantwortet Fragen von Befund Diabetes-Lesern rund um das Thema Ernährung und Diabetes.

Foto

: Sve

n-D

avid

ller

Haben auch Sie Fragen an Diät- und Diabetesberater Sven-David Müller? Gerne nimmt die Redaktion von Befund Diabetes Ihre Fragen entgegen. Senden Sie hierzu einfach eine E-Mail an [email protected]. Unser Ernährungsexperte freut sich auf Ihre Fragen.

„Der Nächste bitte!“ Ihre Rechte und Möglichkeiten im Gesundheitssystem.www.vfa-patientenportal.deEin Internetportal rund um Patientinnenund Patienten und ihre Versorgung.

RECHTE

vfa

ENTSCHEIDUNGEN

ARZNEIMITTEL

PATIENTEN

DIALOG

vfa

vfa

vfa

vfa

vfa

vfa DIA

LOG

PATIENTINVERANTWORTUNG

vfa

PATIENTIN

EIGENKOMPETENZ

PRESSEAGENTUR GESUNDHEIT

INNOVATIONEN

INNOVATIONEN

INN

OVA

TIO

NEN

INNOVATIONEN

INN

OVA

TIO

NEN

INNOVATIONEN

FORSCHUNG

ZUKUNFT

FOR

SCH

UN

G

ZUKUNFT

ZUKUNFT

THERAPIE

THERAPIE

REC

HTE

RECHTEEIGENKOMPETENZ

VERSORGUNG

VER

SOR

GU

NG

RECHTE

THER

API

E

QUALITÄT

QUALITÄT

PATIENT

PATIENT

INFORMATION

PATIENTBETEILIGUNG

BETEILIGUNGARZNEIMITTEL

BETEILIGUNG

GESUNDHEITARZNEIMITTEL

ARZNEIMITTEL

EIGENKOMPETENZ

FORSCHUNG

QUALITÄT

ARZNEIMITTEL

AR

ZNEI

MIT

TEL

BETEILIGUNGRECHTE

E

EIGENKOMPETENZ

vfaVERSORGUNG

FORSCHUNGTHERAPIE

INFORMATIONENTSCHEIDUNG INFORMATIO

ALITÄTINNOVATIONEN

ENTSCHEIDUNG INFORMATIO

RECHTE

ENTSCHEIDUNGEN

ARZNEIMITTEL

PATIENTENDIALOG

DIALOG

vfa

vfa

vfa

vfa

vfa DIALO

G

PATIENTINVERANTWORTUNG

vfa

FORSCHUNG

EIGENKOMPETENZ

PRESSEAGENTUR GESUNDHEIT

INNOVATIONEN

INNOVA

INN

OVA

TIO

NEN

INNOVATIONEN

INNOVATIONEN

INNOVATIONEN

INNOVATIONEN

INNOVATIONEN

FORSCHUNG

ZUKUNFT

FOR

SCH

UN

G

ZUKUNFT

ZUKUNFT

THERAPIE

THERAPIE

REC

HTE

RECHTE

ENTSCHEIDUNG

VERSORGUNG

VERSORGUNG

VER

SOR

GU

NG

RECHTE

THER

API

E

PATIENT

PATIENT

INFORMATION

PATIENT

BETEILIGUNG

BETEILIGUNG

GESUNDHEITARZNEIMITTEL

ARZNEIMITTEL

ARZNEIMITTEL

EIGENKOMPETENZ

QUALITÄT

ARZNEIMITTEL

AR

ZNEI

MIT

TEL

ARZNEIMITTEL

VERSORGUNG

EIGENKOMPETENZ

FORSCHUNGTHERAPIEQUALITÄT

ALITÄT

Ihre Rechte und Möglichkeiten im Gesundheitssystem.

DIALOG AR

ZNEI

MIT

TEL

ENTSCHEIDUNGEN

vfa

DIA

LOG

GESUNDHEIT

INNOVATIONEN

INNOVATIONEN

ZUKUNFT BETEILIGUNG

BETEILIGUNGRECHTE

E

EIGENKOMPETENZ

INFORMATION

RECHTE

vfa

ARZNEIMITTEL

DIALOG

EIGENKOMPETENZINNOVATIONEN

FORSCHUNG

ZUKUNFT

THERAPIE

REC

HTE

VER

SOR

GU

NG QUALITÄT

QUALITÄT

PATIENT

INFORMATION

PATIENT

BETEILIARZNEIMITTEL

BETEILIGUNG

EIGENKOMPE

FORSCHUNG

ARZNEIMITTEL

vfaVERSORGUNG

INNOVATIONEN

INNOVATIONEN

DIALOGINNOVATIONEN

THER

API

E

QUALITÄT

AR

ZNEI

MIT

TEL

INNOVATIONENINNOVATIONEN

THER

API

E

QUALITÄT

ENTSCHEIDUNG INFORMATIO

ENTSCHEIDUNGEN

PATIENTEN vfa

vfaPATIENTIN

VERANTWORTUNG

vfa

EIGENKOMPETENZ

PRESSEAGENTUR GESUNDHEIT

INNOVATIONEN

INNOVA

INNOVATIONEN

FOR

SCH

UN

G

ZUKUNFT

RECHTE

INFORMATIONBETEILIGUNG

GESUNDHEITARZNEIMITTEL

ARZNEIMIT

QUALITÄT

THERAPIEQUALITÄTENTSCHEIDUNGEN

ARZNEIMITTEL

PATIENTENDIALOG

vfa

vfa

vfa DIALO

G

vfa

PRESSEAGENTUR GESUNDHEIT

INN

OVA

TIO

NEN

INNOVATIONEN

FORSCHUNG

ZUKUNFT

FOR

SCH

UN

G

ZUKUNFT

THERAPIE

RECHTE

ENTSCHEIDUNG

VERSORGUNG

PATIENT

BETEILIGUNGARZNEIMITTEL

ARZNEIMITTEL

EIGENKOMPETENZ

QUALITÄT

VERSORGUNG

EIGENKOMPETENZ

FORSCHUNGQUALITÄT

ALITÄT

DR_vfa_Patientenportal Anzeige 85x124_mm 1 11/17/14 11:55 AM

Von Cola, über Marmelade bis hin zu Joghurt und Schokolade: Viele „Light“-Varianten dieser Pro-dukte enthalten Süßstoffe statt Zucker. „Der meist

verbreitete Süßstoff ist Aspartam, da er keinen unange-nehmen Süßstoffgeschmack hat“, erklärt Diplom-Oeco-trophologin Sibylle Kapellen, Ernährungstherapeutin der Universitätsklinik Leipzig. Das Bundesinstitut für Risiko-bewertung (BfR), die Deutsche Gesellschaft für Ernäh-rung (DGE) sowie die Europäische Behörde für Lebens-mittelsicherheit (EFSA) erklären diesen Süßstoff jedoch, ebenso wie auch die weiteren zehn in der EU zugelas-senen Süßstoffe, für sicher. Süßstoffe haben besonders für Menschen mit Diabetes den gesundheitlichen Vorteil, dass sie den Blutzucker nicht ansteigen lassen. Darüber hinaus liefern sie keine Kalorien und fördern auch nicht die Kariesentstehung.

Auch das Süßungsmittel Stevia kommt als Zuckerersatz-stoff für Diabetiker infrage. „Stevia ist eine weitere Alter-native zu Zucker, die keine Kalorien erhält“, erklärt Prof. Dr. med. Stephan Matthaei, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Stevia ist zweihundert- bis dreihundertfach süßer als Zucker und praktisch energie-

frei. Der Verzehr gilt bei Einhaltung der duldbaren Tages-dosis (ADI) von vier Milligramm pro Kilogramm Körper-gewicht und Tag als unbedenklich, so die DDG.

DDG: Maßvoller Konsum von Zuckerersatzstoffen in Ordnung für Diabetiker

Auch aus Sicht der DDG gibt es nach wie vor keinen Be-leg dafür, dass der maßvolle Gebrauch von Süßstoff dem Menschen schadet und etwa das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöht. Die Fachgesellschaft tritt damit Befürchtungen entgegen, die nach Veröffentlichung einer tierexperimen-tellen Studie laut geworden waren. Wissenschaftler aus Is-rael hatten in der Fachzeitschrift Nature über Versuche mit Mäusen berichtet, denen sie elf Wochen lang Wasser ga-ben, das in hoher Konzentration mit Süßstoff versetzt war. Im Vergleich zu Mäusen, die ungesüßtes oder mit Zucker gesüßtes Wasser erhielten, stiegen bei der Süßstoffgrup-pe die Blutzuckerwerte in Glukosetoleranztests unverhält-nismäßig stark an.

In einem weiteren Experiment testeten die Wissenschaft-ler, ob sich dieser Effekt auch beim Menschen einstellt. Dazu nahmen sieben Probanden eine Woche lang die er-

Ernährung

Zuckerersatzstoffe für Diabetiker: In Maßen unbedenklichDen Kaffee oder Tee mit Süßstoffen zu sü-ßen, gilt für Menschen mit Diabetes seit langem als empfehlenswerte Alternative zu Zucker. Doch in jüngster Zeit wird in den Medien von den synthetischen kalo-rienfreien Süßungsmitteln abgeraten, da diese angeblich langfristig sogar Diabetes begünstigen sollen. Nationale und euro-päische Behörden und Fachgesellschaf-ten stufen die zugelassenen Süßstoffe in alltagsüblichen Verzehrmengen jedoch als sicher für die menschliche Gesund-heit ein, berichtet diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

31Befund Diabetes 1/2015

Befund Diabetes 1/2015 32

Ernährung

laubte Höchstdosis eines Süßstoffs zu sich. Ergebnis: Bei vier Teilnehmern verschlechterten sich die Blutzuckerwer-te, bei den drei anderen machte sich keine Veränderung in den Glukosetoleranztests bemerkbar. „Aus diesem Ergebnis abzuleiten, dass der Gebrauch von Süßstoff ge-nerell das Diabetesrisiko erhöht, ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt übertrieben“, betont Prof. Dr. Jochen Seufert, Universitätsklinikum Freiburg. „Denn um die in den Studi-en verwendeten Dosierungen im Rahmen einer normalen Ernährung zu erreichen, müsste man beispielsweise liter-weise mit Süßstoffen gesüßte Diätgetränke täglich trinken, und das ist unrealistisch“, sagt Prof. Seufert. Priv.-Doz. Dr. Erhard Siegel, Präsident der DDG, rät daher zu einem maß-vollen Umgang mit Süßstoff. Als gelegentlicher Zusatz in Getränken oder festen Nahrungsmitteln sei Süßstoff un-bedenklich.

Light-Produkte sind kein Freifahrtschein

Auch Sibylle Kapellen rät zum maßvollem Umgang mit Zuckerersatzstoffen: „Die süßstoffgesüßten Lebensmit-tel und Getränke sind meist noch süßer als zuckergesüßte Produkte. Das kann dazu führen, dass eine Gewöhnung an

die Übersüßung eintritt und das Verlangen nach Süßem insgesamt zunimmt. Außerdem können süßstoffgesüßte Produkte dem Verbraucher vorgaukeln, dass sie insge-samt kalorienarm sind. Das ist aber nicht immer der Fall, es sind ja schließlich meist auch noch andere Nährstoffe enthalten“, sagt Kapellen. Wer zu einem kompensatori-schen Mehressen neige, dürfe sich dann nicht wundern, warum es mit der Gewichtsabnahme nicht klappt: „Im Ge-genteil: Manche Menschen nehmen dann sogar zu“, warnt die Oekotrophologin. „Die Gewichtszunahme ist dann ein Risikofaktor für Diabetes – nicht der Verzehr von Süßstoff an sich“, sagt die Expertin.

Alternative Süßungsmittel, wie z. B. Honig oder Agavensi-rup sollten bei Diabetes ebenfalls mit Bedacht verwendet werden, denn sie erhöhen den Blutzuckerspiegel und müs-sen bei der Berechnung von Brot- bzw. Kohlenhydratein-heiten berücksichtigt werden.

Dies gilt auch für die Zuckeraustauschstoffe Sorbit und Fruchtzucker (Fruktose). Diese kalorienhaltigen Süßungs-mittel wurden lange Zeit speziell für Diabetiker empfohlen, heute wird von Fruktose eher abgeraten, da Fruchtzucker in größeren Mengen die Entstehung einer Fettleber fördert. Beide Zuckeraustauschstoffe erhöhen auch den Blutzu-cker, ihre Wirkung lässt sich aber nur schwer abschätzen. Die Zuckeraustauschstoffe Erythrit und Isomalt enthalten weniger oder keine Kalorien und lassen sich ähnlich wie Zucker verwenden. Sie beeinfl ussen den Blutzucker nicht.

Als Fazit lässt sich sagen, dass Süßstoffe und Zuckeraus-tauschstoffe eine Alternative zu Zucker bieten. „Sie sollten aber bewusst eingesetzt und sparsam verwendet wer-den“, sagt Ernährungsberaterin Kapellen. ■

Die FRÍO Tasche hält Ihr Insulin kühl,selbst bei hohen Außentemperaturen!

Informationen bei Ihrem Diabetiker Händler!

4 Ohne Strom, Batterien oder Kühlelemente4 Erfordert nur Wasser zur Aktivierung4 Wiederverwendbar 4 Sorgenfrei reisen4 Leicht und preiswert 4 Verschiedene Größen und Farben

www.frio.eu0800-18174 50

Frio German 58x178_Layout 1 18/10/2010 11:31 Page 1

Foto

: Dre

am79

– S

hu

tter

sto

ck.c

om

Service

Insulinpflichtige Diabetiker müssen nicht nur Insulin spritzen, sondern auch mehrmals täglich einen Tropfen Blut abnehmen, um den Blutzuckerwert zu bestimmen. Für die Finger, die meist hierfür herangezogen werden, kann das

Blutzuckermessen auf Dauer eine Strapaze werden. Es gibt Stechhilfen, die diese Angelegenheit angenehmer gestalten und den Pieks so schmerzarm wie möglich machen sollen.

Die Stichtiefe kann bei den meisten Stechhilfen eingestellt werden, informiert der Diabetes Ratgeber. Diese optimale Stichtiefe ist hierbei individuell verschie-den und sollte, so das Magazin, am besten mit dem Diabetologen ermittelt wer-den. Es gibt mittlerweile auch die Möglichkeit, an anderen Körperstellen Blut-zucker zu messen, beispielsweise an den Unterarmen. Hierfür gibt es spezielle Aufsätze, so der Diabetes Ratgeber.

Für die Stechhilfen gibt es Lanzetten – dabei sollte man bei jeder Anwendung eine neue Lanzette verwenden. Lanzetten sind sehr dünne und geschliffene Na-deln. Um Schmerzen zu vermeiden, sollte man nun die Stechhilfe seitlich an die Fingerkuppe ansetzen. Dann drückt man auf einen Knopf an der Stechhilfe – mit-hilfe einer Federmechanik schnellt die Lanzette hinaus und sofort wieder zurück.

Immer gelten die Grundregeln des Blutzuckermessens, so das Diabetes-Portal DiabSite: Vor der Blutentnahme sollte man sich die Hände mit warmem Wasser waschen, um einerseits Reste von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln zu entfernen und andererseits die Durchblutung zu fördern. ■

Menschen mit Diabetes erkranken häufig an einer Nervenstörung, die u. a. ihre Schmerzempfindung an den Füßen herabsetzt. Die Folge: Klei-ne Wunden können zu gefährlichen Geschwüren führen. Eine intelli-

gente Einlegesohle, die Druck- und Temperaturfühler enthält, soll künftig helfen, solche Fußwunden zu verhindern, berichtet der Diabetes Ratgeber. Die Einlage, die u. a. von Wissenschaftlern der Universität Magdeburg entwickelt wurde, gibt ihrem Träger über sein Smartphone ein Zeichen, wenn eine Überlastung des Fu-ßes oder eine Wunde droht. Marktreif sind die Sohlen noch nicht. ■

Stechhilfen erleichtern die Blutentnahme

Intelligente Einlegesohle für Diabetiker Sensoren im Schuh sollen bei Sensibilitätsstörungen Wun-den verhindern

SOFORT MESSEN ! BEREITS VOREINGESTELLT

Vorkodiert Plasmakalibriert Keton-Warnsignal 4 Erinnerungszeiten einstellbar Streifen-Auswurffunktion Fest eingestellte Maßeinheit

(mg/dl, mmol/l)

BALSAMED®

Balsamed Hautpflegesystem:Verwöhnen Sie Ihre stark beanspruchte Haut. Enthält 10% Urea.

... und zur Pfl ege Ihrer Füße:

AZ_Glucotest_BefundDiabetes_70x280_20150309.indd 1 09.03.2015 11:39:05

Service

34 Befund Diabetes 1/2015

www.polcher-online.deUnter dem Motto „Ich liebe jeden Tag“ berich-tet Kirsten Polcher über ihr Leben mit einer Nie-renerkrankung. Seit ihrem 13. Lebensjahr muss sie regelmäßig ins Krankenhaus zur Dialyse. Doch sie kämpft dafür, ihr Leben eigenständig und mit möglichst wenig Einschränkungen führen zu können. Auch an ihrem Lebenstraum, ein eigenes Kind zu haben, hält sie fest. Anderen Mut zu machen, im Umgang mit ihrer Krankheit, das ist das Ziel von Kirs-ten Polcher.

www.hundezentrumimmkk.deDas Hundezentrum im MKK bietet in seiner Hundeschule u. a. eine Ausbil-dung für Assistenzhunde an. Dabei können Hundebesitzer ihre Hunde auch zu Diabetikerwarnhunden ausbilden lassen. Diese speziell geschulten Hunde sollen bei Diabetikern eine bevorstehende Über- oder Unterzuckerung erken-nen. Man kann dabei zwischen drei Ausbildungsformen wählen, der Selbst-, Dual- oder Fremdausbildung. Am Ende erfolgt eine Prüfung, nach deren Be-stehen man einen Assistenzhundeausweis, ein Geschirr mit Aufschrift und ein Zertifi kat erhält. www.zuckerfi t.blogspot.deKatrin Behrens bezeichnet ihren Blog als ihr „Online-Tagebuch“. Sie berichtet, geschmückt mit vielen Bildern, über ihr Leben mit Diabetes. Da sie selbst tanzt und seit ihrem 16. Lebensjahr Tanzgruppen trainiert, nimmt der Sport einen dementsprechend großen Stellenwert in ihrem Leben ein. Auch das Partyle-ben und die Zeit mit ihren Freunden kommen bei der jungen Frau nicht zu kurz. Abgerundet wird der Blog mit Rezeptvorschlägen für deftige und süße Gerichte.

Online-Ratgeber zu Diabetes & Co.

Wer es sich ersparen möch te, aus der Fülle an Infor mationen, die im Internet zu Diabetes angeboten wer-den, selbst die relevanten Angebote und Fakten herauszufi ltern, der kann hier zu ausgewählten The men sehr ge zielt se riö se und fundierte Informa tio nen ab ru fen, die le ser-/ be su cher freund lich so wie op tisch

an sprechend in Rat ge ber form be reit ge stellt wer den – ein Be such lohnt sich!

• www.adipositas-permagna.de• www.adipositas.org• www.ahb.info• www.blaseninkontinenz.info• www.blasenschwaeche.info• www.blutgefaesse.com• www.blutzucker.info• www.blutzuckermessgeraet.info• www.diabetesmellitus.net• www.diabetesmellitus.info• www.diabetes-typ1.net• www.diabetiker-hautpfl ege.de• www.diabetischerfuss.info• www.durchfall.net• www.hypertonie.info

• www.kinder-adipositas.com• www.kinder-diabetes.com• www.metabolischessyndrom.net• www.metabolischessyndrom.info• www.mundpfl ege.info• www.nagelpilz.eu• www.nagelpilze.com• www.parodontitisfrüherkennung.de• www.starkes-schwitzen.net• www.typ1diabetes.net• www.typ2-diabetes.com• www.typ2diabetes.org• www.uebergewicht.info• www.übergewicht.org• www.wundbehandlung.info

Service

Befund Diabetes 1/2015 35

Wissenschaftlicher BeiratDr. med. Richard Daikeler Diabetologen Baden Württemberg eG, Sinsheim

Prof. Dr. med. Burkhard Göke Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Prof. Dr. med. Christoph Hasslacher St. Josefskrankenhaus Studienabteilung, Heidelberg

Dr. med. Werner Knisel Klinik für Innere Medizin Stadtspital Triemli, Zürich

Dr. phil. Dipl. Psych. Bernhard Kulzer Diabetes-Zentrum Mergentheim

Priv.-Doz. Dr. med. habil. Rainer Lundershausen Bundesverband der Diabetologen in Kliniken e. V., Erfurt

Prof. Dr. med. Stephan Matthaei Diabetes-Zentrum Quakenbrück

Prof. Dr. med. Andreas F. H. Pfeiffer Charité – Universitätsmedizin Berlin, Ab-teilung für Endokrinologie, Diabetes und Ernährungsmedizin

Prof. Dr. Kristian Rett Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt am Main

Dr. med. Hans-Martin Reuter Bundesverband niedergelassener Diabetologen e. V., Jena

Priv.-Doz. Dr. med. Ute Schäfer-Graf Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Perinatalzentrum St. Joseph Kranken-haus, Berlin

Prof. Dr. med. Jochen Seißler Medizinische Klinik Innenstadt, LMU München

Priv.-Doz. Dr. med. Erhard Siegel St. Josefskrankenhaus, Heidelberg

Dr. med. Monika Toeller Deutsches Diabetes Zentrum der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf

Prof. Dr. med. Annette-Gabriele Ziegler Institut für Diabetesforschung, München

Prof. Dr. med. Dan Ziegler Deutsches Diabetes Zentrum der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf

Befund Diabetes mitgestalten!Sie möchten Ihren Verband oder Ihre Gruppe vorstellen oder einen Termin bekannt geben?

Sie möchten andere mit Ihrem Bericht an Jubiläen, Festen, Workshops und Tagungen teilhaben lassen?

Sie haben ein Gedicht oder eine Geschichte über Ihr Leben mit der Krank-heit geschrieben?

Sie wollen über bestimmte Themen mehr wissen?

Geben Sie anderen Betroffenen die Gelegenheit, Einblicke in Ihre Arbeit zu gewinnen und uns Anregungen, damit wir die Artikel in Befund Diabetes auf Ihr Informationsbedürfnis abstimmen können.

Idealerweise senden Sie uns Ihren Bericht oder Ihre Mitteilung als Word-Datei per E-Mail oder CD. Fotos, Bilder oder Abbildungen benötigen wir für eine optimale Druckqualität im Original oder digital in druckfähiger Auflö-sung (mind. 300 dpi). Nach Bearbeitung erfolgt umgehende Rücksendung.

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

Herausgeber & Verlag:GFMK GmbH & Co. KG Verlags- gesellschaftGezelinallee 37-3951375 LeverkusenTel.: 02 14/3 10 57-0Fax: 02 14/3 10 57-19E-Mail: [email protected]

Produktion:GFMK GmbH & Co. KGHolger F. Caspari (V.i.S.d.P.)Claudia Kowalewicz(Leitende Redakteurin)Patricia Thivissen (Schriftführerin)Lisa BayertzSabrina Tamoschus

Anzeigenleitung:Maren MüllerTel.: 02 14/3 10 57-24

Gestaltung: Del Din Design, Siegburgwww.deldindesign.de

Druck:Friedr. Schmücker GmbH, Löningen

Titelfoto:Picture-Factory-Fotolia.com

Befund Diabetes erscheint vier-teljährlich. Nach Maßgabe der gesetzlichen Be stim mun gen bleiben alle Rechte dem Verlag vorbehal-ten. Der Verlag und die Redaktion über nehmen für unverlangt einge-sandte Ma nuskripte keine Haftung. Nament lich ge kenn zeichnete Beiträge geben nicht zwangs -läufig die Meinung der Re dak tion wieder. Das Magazin und alle in ihm ent hal te nen Beiträge sind urhe ber -recht lich ge schützt. Bei Nach druck, auch wenn Arti kel auszugsweise verwendet werden, be darf es der ausdrücklichen schriftlichen Zu stim-mung. Nach erfolgter Zu stimmung wird um Angabe der Quelle und Zusen dung eines Beleg exem plars gebeten. Die Inhalte der Anzeigen müssen nicht zwangs läufig mit der Mei nung des He raus gebers über-einstimmen.

Impressum

DiabetesBefund

Per Fax an: 02 14/3 10 57-29 oder per E-Mail an: [email protected]

Wir möchten Befund Diabetes (4 Ausgaben pro Jahr) kostenfrei zur Auslage in unserer Praxis/Klinik/SHG erhalten. Bitte senden Sie das Magazin an folgende Anschrift:

Information für PatientenWenn Sie dieses Magazin gerne regelmäßig kos -tenfrei lesen möchten, legen Sie dieses For mularin Ihrer Arztpraxis/Klinik oder SHG vor und bittenSie um Bestellung. Unsere Infor mationsschriftensind bei Bestellung über Arzt praxen, Kliniken undSelbsthilfegruppen kostenfrei.

(Institution: Name der Arztpraxis, Klinik oder SHG)

(Zusatz, z. B. Abteilung)

(Name des Ansprechpartners/der Ansprechpartnerin)

(Straße, Hausnummer)

(PLZ, Ort)

GFMK GmbH & Co. KG VerlagsgesellschaftPostfach 25 02 2451324 LeverkusenTel.: 02 14/3 10 57-0Fax: 02 14/3 10 57-29

(Homepage)

(Telefon-/Faxnummer)

• Themen, die bewegen• Dieses Magazin entsteht in redaktio neller

Zusammen arbeit mit Be trof fenen, Patien ten -organisationen, Experten und Kliniken

• Befund Diabetes informiert, klärt auf, macht Mut

Mit dieser Bestellung gehen Sie keinerlei Verpflichtungen ein. Es ent-stehen für Sie keine Kosten. I. d. R. werden ca. 50 Exemplare ge lie -fert. Ergänzend zu unserem Magazin erscheinen in unserem Verlagin unregelmäßigen Abständen auch themenbezogene Rat geber -broschüren, die Sie ebenfalls kostenfrei erhalten. Wenn Sie unserePublikationen nicht mehr beziehen möchten, können Sie diese jeder-zeit telefonisch unter der Nummer 02 14/3 10 57-0 oder per Fax bzw.per E-Mail abbestellen (Nummer bzw. Adresse s. o.). Bitte sehen Sievon unfreien Rücksendungen ab.

Kostenfreier Bezug für Praxis/Klinik/SHG

BefundDiabetes_2_2014•.qxp_Layout 1 18.08.14 10:29 Seite 34


Recommended