»WERT«MARKENFORUM Mitteilungsblatt für den Wertmarkensammler Jahrgang 18 – Ausgabe 1 Januar 2012 Für das Jahr 2012 wünschen wir allen unseren Le- sern, insbesondere jenen, die sich aktiv an der Ge- staltung und dem Gelingen des WMF beteiligt ha- ben, Erfolg und Gesundheit sowie weiterhin viel Freude an ihren Sammlungen. Die Vorlage für das Titelbild stellte uns Rudolf Bo- neberg, Wangen, zur Verfügung. Dafür herzlichen Dank. Es handelt sich um eine tragbare Werbe- marke(-medaille) aus Messing (versilbert) mit einem Durchmesser von 33,4 mm. Auf der Rück- seite befindet sich eine Liste von Gegenständen, die in Berlin, Friedrichstraße 159, zum Verkauf standen. „EDIERTE & UNEDIERTE MARKEN“ Auflösungen, Berichtigungen und Ergänzungen Nr. 0951 2/2001 In der Zeitschrift Münzen & Sammeln 10/2011, S. 69 wird die Einkaufsmarke in Farbe abgebildet. Achim Feldmann, München. Nr. 1715 2/2002 In der Zeitschrift Münzen & Sammeln 9/2011, S. 70 wird das Stück in Farbe abgebildet. Achim Feldmann, München. Nr. 2355 2/2003 Eine ganz ähnliche Einkaufsmarke des Leipziger Zoos in der Zeitschrift Münzen & Sammeln 7+8/2011, S. 68 zeigt auf der Rückseite einen liegenden Löwen vor Sonne mit dem Wort „Afrika“. Achim Feldmann, München. Nr. 4609 2/2006 Durchmesser unzutreffend. Richtig: 20,2 mm. Günter Fritz, Köln. Nr. 6616 1/2011 In dem Ausstellungskatalog ‚Münzsammlung von Bergbaugeprägen. Hrsg. von der Preussag AG, Hannover, Redaktion: Karl Müseler, Hannover 1975’ ist die Marke unter der Nummer 876 ver- zeichnet, leider ohne Abbildung. Auch die Werte zu 3, 4 und 6 Kreuzer sind dort zu finden. Als Orts- angabe ist angegeben „Ahren (Tirol)“. Karl Müseler hat auch das große dreibändige Werk ‚Bergbauge- präge. Dargestellt auf Grund der Sammlung der Preussag Aktiengesellschaft, Hannover 1983- 1999’ herausgegeben. Es ist das Standardwerk schlechthin für Bergbaumünzen und -medaillen. Im Vorwort zu Band 1, der im Jahre 1983 zeitgleich mit Band 2 in einem dekorativen Schuber erschie- nen ist, kündigte er an, in einem projektierten 3. Band sollten „die Bergwerksmarken, insbesondere die Nachweis- und Liefermarken wie auch die Werkmarken, die Rechenpfennige und die Münz- meistermarken und das Notgeld“ behandelt wer- den (S. 11). Als dann der 3. Band 16 Jahre später im Jahre 1999 erschien, stellte sich dieser lediglich als Nachtragsband für die beiden ersten Bände heraus. Im Vorwort hieß es „Das in den ersten bei- den Bänden angekündigte, bisher aber nicht er- schienene Buch über Bergwerksmarken, Jetons und sonstige Zweckgepräge wurde nicht heraus- gegeben, weil diese Stücke nicht besonders att- raktiv sind, und mit Rücksicht auf den bedeuten- den Umfang, den auch auf diesem Gebiet die Preussag-Sammlung aufweist, die Kosten für die Herstellung des Bandes nicht vertretbar erschie- nen“. Schade, dass auch dort die Wertmarken (wieder einmal) Opfer ihres unscheinbaren Äuße- ren geworden sind, denn sonst hätten wir jetzt ein tolles Zitierwerk für diesen Bereich. Achim Feldmann, München. Anmerkung der Redaktion: Nicht nur bei Müseler werden diese Marken Ahren in Tirol zugewiesen. Ahren als Gemeinde ist aber nicht nachweisbar. Weder in „Ritters Geographisch-statistisches Lexi- kon“ von 1874 noch in den aktuellen Ortsverzeich- nisen von Tirol (Österreich) oder Südtirol (Italien). Ebenfalls ist kein Zusammenhang mit den Namen Tannenberg und Sternbach nachweisbar. Prettau (von 1928 bis 1958 Ortsteil von Ahrntal) ist der ein- zige Ort, in dessen Geschichte Bergwerk und Bergwerksbetreiber verzeichnet sind, die eine Zu- weisung rechtfertigen. Möglicherweise stammt die Zuordnung Ahren (Tirol) aus einer Zeit, in der das Ahrntal als Ahrental bezeichnet wurde. Dies könn- te erklären warum alle Autoren sich auf Ahren fest- gelegt haben, da die Ortschaften des Ahrntals zu jener Zeit wegen ihrer geringen Bevölkerungszahl kaum erwähnenswert waren. Prettau verzeichnet auch heute noch (2010) nur 597 Einwohner.
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»WERT«MARKENFORUM
Mitteilungsblatt für den Wertmarkensammler
Jahrgang 18 – Ausgabe 1
Januar 2012
Für das Jahr 2012 wünschen wir allen unseren Le-sern, insbesondere jenen, die sich aktiv an der Ge-staltung und dem Gelingen des WMF beteiligt ha-ben, Erfolg und Gesundheit sowie weiterhin viel Freude an ihren Sammlungen.
Die Vorlage für das Titelbild stellte uns Rudolf Bo-neberg, Wangen, zur Verfügung. Dafür herzlichen Dank. Es handelt sich um eine tragbare Werbe-marke(-medaille) aus Messing (versilbert) mit einem Durchmesser von 33,4 mm. Auf der Rück-seite befindet sich eine Liste von Gegenständen, die in Berlin, Friedrichstraße 159, zum Verkauf standen.
„EDIERTE & UNEDIERTE MARKEN“
Auflösungen, Berichtigungen und Ergänzungen
Nr. 0951 2/2001
In der Zeitschrift Münzen & Sammeln 10/2011, S. 69 wird die Einkaufsmarke in Farbe abgebildet. Achim Feldmann, München.
Nr. 1715 2/2002
In der Zeitschrift Münzen & Sammeln 9/2011, S. 70 wird das Stück in Farbe abgebildet. Achim Feldmann, München.
Nr. 2355 2/2003
Eine ganz ähnliche Einkaufsmarke des Leipziger Zoos in der Zeitschrift Münzen & Sammeln 7+8/2011, S. 68 zeigt auf der Rückseite einen liegenden Löwen vor Sonne mit dem Wort „Afrika“. Achim Feldmann, München.
Nr. 4609 2/2006
Durchmesser unzutreffend. Richtig: 20,2 mm. Günter Fritz, Köln.
Nr. 6616 1/2011
In dem Ausstellungskatalog ‚Münzsammlung von Bergbaugeprägen. Hrsg. von der Preussag AG, Hannover, Redaktion: Karl Müseler, Hannover 1975’ ist die Marke unter der Nummer 876 ver-zeichnet, leider ohne Abbildung. Auch die Werte zu 3, 4 und 6 Kreuzer sind dort zu finden. Als Orts-angabe ist angegeben „Ahren (Tirol)“. Karl Müseler hat auch das große dreibändige Werk ‚Bergbauge-
präge. Dargestellt auf Grund der Sammlung der Preussag Aktiengesellschaft, Hannover 1983-1999’ herausgegeben. Es ist das Standardwerk schlechthin für Bergbaumünzen und -medaillen. Im Vorwort zu Band 1, der im Jahre 1983 zeitgleich mit Band 2 in einem dekorativen Schuber erschie-nen ist, kündigte er an, in einem projektierten 3. Band sollten „die Bergwerksmarken, insbesondere die Nachweis- und Liefermarken wie auch die Werkmarken, die Rechenpfennige und die Münz-meistermarken und das Notgeld“ behandelt wer-den (S. 11). Als dann der 3. Band 16 Jahre später im Jahre 1999 erschien, stellte sich dieser lediglich als Nachtragsband für die beiden ersten Bände heraus. Im Vorwort hieß es „Das in den ersten bei-den Bänden angekündigte, bisher aber nicht er-schienene Buch über Bergwerksmarken, Jetons und sonstige Zweckgepräge wurde nicht heraus-gegeben, weil diese Stücke nicht besonders att-raktiv sind, und mit Rücksicht auf den bedeuten-den Umfang, den auch auf diesem Gebiet die Preussag-Sammlung aufweist, die Kosten für die Herstellung des Bandes nicht vertretbar erschie-nen“. Schade, dass auch dort die Wertmarken (wieder einmal) Opfer ihres unscheinbaren Äuße-ren geworden sind, denn sonst hätten wir jetzt ein tolles Zitierwerk für diesen Bereich. Achim Feldmann, München. Anmerkung der Redaktion: Nicht nur bei Müseler werden diese Marken Ahren in Tirol zugewiesen. Ahren als Gemeinde ist aber nicht nachweisbar. Weder in „Ritters Geographisch-statistisches Lexi-kon“ von 1874 noch in den aktuellen Ortsverzeich-nisen von Tirol (Österreich) oder Südtirol (Italien). Ebenfalls ist kein Zusammenhang mit den Namen Tannenberg und Sternbach nachweisbar. Prettau (von 1928 bis 1958 Ortsteil von Ahrntal) ist der ein-zige Ort, in dessen Geschichte Bergwerk und Bergwerksbetreiber verzeichnet sind, die eine Zu-weisung rechtfertigen. Möglicherweise stammt die Zuordnung Ahren (Tirol) aus einer Zeit, in der das Ahrntal als Ahrental bezeichnet wurde. Dies könn-te erklären warum alle Autoren sich auf Ahren fest-gelegt haben, da die Ortschaften des Ahrntals zu jener Zeit wegen ihrer geringen Bevölkerungszahl kaum erwähnenswert waren. Prettau verzeichnet auch heute noch (2010) nur 597 Einwohner.
JANUAR 2012 2 JAHRGANG 18 AUSGABE 1
Nr. 6668 1/2011
Die Werbemarke ist auch bei Peter Macho: Die Medaillen Salzburgs 1803-1945 (Salzburger Nu-mismatische Gesellschaft. Sonderpublikationen, Bd. 1), Salzburg 1995 auf S. 46-47 unter der Num-mer 157 verzeichnet. Den dortigen Angaben nach hat es das Stück auch in Silber und Zinn sowie in Zinn mit Öse gegeben. Achim Feldmann, München.
Nr. 6856 5/2011
Ein ähnliches Stück ist auch in Münzen & Papier-geld 10/2000, S. 52 vorgestellt worden, leider ohne Farbangabe (vgl. Grossmann/Krawinkel/Schulz S. 68 Nr. B 052.09.01-04 und Ergänzungsband S. 40). Achim Feldmann, München.
Nr. (6888) 5/2011
A. B. R. Rettenmeyer - siehe auch Nr. 5549 - dort als Aktien Brauerei Rettenmeyer. Im Internet fand ich zu Alemannia Brauerei Rettenmeyer, Stuttgart keine Einträge. Jiri Resl, Nürnberg.
Nr. (6891) 5/2011
- Adam Gauck - Gastwirt und Lichtspiele – Schloß-straße 28 in (Worms)-Pfeddersheim (1927). Jiri Resl, Nürnberg.
Nr. (6902) 5/2011
Rud. Zennig's Grand Cafe Restaurant. - Meine Nachforschung hat ergeben, dass die Allgemeine Deutsche Ornithologische Gesellschaft am 7. Sep-tember 1874 ihre 65. Sitzung in das Grand Cafe Zennig, Berlin, Unter den Linden 13, verlegt hat. Jiri Resl, Nürnberg.
Nr. (6903) 5/2011
Fr. Klaus – da die Marke von Prof. Dr. H. Emme-rig aus Wien vorgestellt wurde, habe ich in Öster-reich gesucht und einen Franz Klaus gefunden, der 1908 in Kötschach (Kärnten) eine Brauerei be-trieb. Dies ist leider keine bestätigte Zuordnung, da die Abkürzung Fr. auch andere Namen sein könn-ten. Aber ein Hinweis für weitere Nachforschungen in dieser Richtung. Jiri Resl, Nürnberg.
Nr. (6904) 5/2011
In der Zeitschrift Münzen & Papiergeld 9/2004, S. 69 ist eine quadratische Aluminium-Getränkemar-ke mit abgerundeten Ecken von Nägele abgebil-det, die für Limonade verwendet wurde. Sie zeigt auf der Vorder- und Rückseite jeweils eine Zeile in Perlkreis. Die Machart ist jedoch sehr viel moder-ner als bei vorliegendem achteckigen Stück. Achim Feldmann, München.
Nr. 6917 6/2011
Die Werbemarke findet sich bei Hasselmann: Ber-lin, Marken und Zeichen, Nr. 406. Achim Feldmann, München.
Nr. 6941 6/2011
Bei dem Hexagramm auf der Rückseite handelt es sich nicht um den Davidstern, sondern um das Zunftzeichen der Bierbrauer. Beide haben nichts miteinander zu tun. Der Stern besteht aus zwei verschlungenen, gleichseitigen Dreiecken, die in der alchemistischen Symbollehre die beiden Ele-mente Feuer bzw. Wasser symbolisieren. Diese beiden Elemente sind auch zur Herstellung von Alkohol und zum Bierbrauen notwendig. Erstmals tauchte das Zeichen 1430 in Nürnberg auf. Der Stern wurde immer dann vor dem Brauhaus aufge-hängt, wenn es frisch gebrautes Bier gab. Bis heu-te findet man in vielen Gegenden Frankens und der Oberpfalz den Brauerstern als Zeichen auf dem Gasthofschild. Siehe hierzu auch die Anmer-kungen in Münzen & Sammeln 10/2009, S. 73-74. Achim Feldmann, München.
Menzel-Berichtigungen
Die Menzel-Nr. 21024.1 „STADT-BAD RABENAU“ ist nicht unter der Gemeinde Rabenau in Hessen zu listen, da sie weder über Stadtrechte noch über ein gemeindeeigenes Schwimmbad verfügt. In Betracht (Recherche vor Ort erforderlich) kommt indessen die Stadt Rabenau in Sachsen. Menzel Nr. 11039.1 ist unter Hausen-Arnspach, heute Ortsteil von Neu-Anspach in Hessen, einzu-ordnen.
BERICHTE
Etablissement E. Lucha
Restaurant Panorama
von Jiri Resl
Als sich der Hotelier Ernst Adolf Lucha (13.11. 1840 – 24.06.1912) entschied, seinen Gastrono-miebetrieb „Cafe – Restaurant Panorama“ in Úšo-vice (Auschowitz) zu bauen, musste er gleich am Anfang viele Probleme lösen, wie die Waldro-dung, Wasserversorgung und vor allem auch die Zufahrtstraße, da er sich für ein unbebautes Wald-gebiet entschied. Das Etablissement entstand am Hang der Bergkuppe Hamelika in der Nähe des Aussichtspunktes Goethesitz in 689 Meter ü. d. M., und trug die Hausnummer 90. Später wurde die Ortschaft zum weltberühmten Kurort Mariánské
JANUAR 2012 3 JAHRGANG 18 AUSGABE 1
Lázně (Marienbad) in der Tschechischen Republik eingemeindet. Die feierliche Eröffnung fand am 19. Mai 1872 statt.
Am Anfang war das nur ein einstöckiger und eher einfacher Gastronomiebetrieb mit einigen Ho-telzimmern, der dann nach und nach ausgebaut, erweitert und verschönert wurde. Ein paar Jahre später ist daraus ein besonders schönes Ausflugs-ziel geworden. Die schattige Gartenwirtschaft mit einem Musikpavillon, Kinderspielplatz mit Plansch-becken und sogar einem Tennisplatz sprach alle Generationen an. Die kleine und gepflegte Parkan-lage mit einem Wasserspeier gab dem Ganzen ein Hauch von Luxus, ganz nach den Vorbildern der vergleichbaren Betriebe in den Schweizer Alpen. Im Jahre 1878 kam noch ein 20 Meter hoher Aus-sichtsturm mit Fernrohr dazu.
Die regelmäßig stattfindenden Konzerte und Tanzveranstaltungen wurden bei den anspruchs-vollen und gutbetuchten Kurgästen aus dem na-hen Marienbad sehr beliebt. Um seinen Gästen den mühsamen Aufstieg zu erleichtern, ließ Ernst Lucha zwischen Marienbad und Panorama noch einen Autopendelverkehr einrichten.
Als der Arbeitssaufwand nicht mehr durch sei-ne eigene Familie zu bewältigen war, wurden erst (meiner Meinung nach) die beiden Biermarken ge-prägt. Sie dienten mit Sicherheit neben den Kon-
trollzwecken auch zur schnelleren Bewirtung der Gäste, vor allem in den Sommermonaten und bei den zahlreichen Veranstaltungen, wenn man zu-sätzlich noch Saisonkräfte und Aushilfsbedienun-gen beschäftigen musste.
Nach seinem Tod 1912, übernahmen seine beiden Söhne Otto und Ernst Emil die Leitung des Betriebes und führten seine Idee erfolgreich fort, bis ihn Otto seinem jüngerem Bruder ganz überlies und sich in Karlsbad und Marienbad als Gastro-nom selbstständig machte. Nach dem Krieg wurde die gesamte Familie Lucha nach dem damals gel-tendem Gesetz „Sb. 108/45“ (sogenannte Beneš – Dekrete) abgeschoben. Ernst Emil lebte bei sei-nem Sohn in Kaiserslautern bis zu seinem Tod 1946 und sein Bruder Otto in Bensheim. Vielleicht gibt es auch noch andere Wertmar-ken aus diesem Betrieb. Ich würde mich sehr freu-en, davon zu erfahren.
Menzel listet auch Marken des Auslandes, wenn diese einen deutschsprachigen Text aufweisen. Solche mit anderen als der deutschen Sprache ausgestattete Ausführungen finden sich erstmalig in der neuesten Ausgabe des zweibändigen Kata-loges von 2005. Es handelt sich dabei ausschließ-lich um Marken der amerikanischen Besatzungs-macht mit US-Währungsbezeichnung. Lediglich Einzelstücke weisen einen DM-Wert auf. Bislang war nicht belegt, dass es nach dem 1. Weltkrieg durch die französische Besatzung in Deutschland vergleichbare Ausgaben gegeben hat.
Wir freuen uns, Ihnen heute zwei solcher Ausga-ben präsentieren zu können, die beide in Germers-heim Verwendung fanden.
Germersheim war 1797 französisch geworden, damit auch Teil des Departement du Mont-Tonn-
JANUAR 2012 4 JAHRGANG 18 AUSGABE 1
erre. Dies nahm Frankreich zum Anlass, dort neue Befestigungen anzulegen. Nach der Übernahme Germersheims 1814 durch Bayern, wurden diese weiter verstärkt, da zu erkennen war, welche Be-deutung Germersheim als strategisch wichtigem Knotenpunkt zukam. Der Festungsbau begann 1831 und konnte 1855 beendet werden; das Gra-ben der Minengänge zog sich bis 1861 hin. Die Festung behinderte von nun an die Stadtentwick-lung. Außerhalb der Festungsmauern durften kei-ne Häuser und Fabriken errichtet werden. Den-noch verlor die Festungsanlage an strategischer Bedeutung, da inzwischen eine rasante Entwick-lung der Reichweiten sowie der Durchschlagskraft von Geschützen stattgefunden hatte.
Auch während des 1. Weltkrieges war Ger-mersheim Garnisonsstadt. Von 1918 bis 1930 be-fanden sich französische Truppen in Germers-heim, wie die hier vorgestellten Wertmarken und die Postkarte belegen. Nach dem Versailler Ver-trag wurden die Festungsanlagen 1921/22 – bis auf wenige Reste – geschleift.
Zahlmarke Vs.: zwischen zwei Perlkreisen: CERCLE SOUS
OFFICIERS () | • GERMERSHEIM • () | im Innenkreis: fünfblättrige Rosette Rs.: Perlkreis, 50 c
t
6977 rund; 23,6 mm ø; Messing; 1,4 mm dick; ()
Dies hatte auch zur Folge, dass nunmehr um das Festungsarreal Wohn- und Geschäftshäuser ent-stehen durften. Die Stadt konnte sich entwickeln. Germersheim blieb auch im 2. Weltkrieg Garni-sonsstadt und war wiederum danach von franzö-sischen Truppen besetzt. Aus dieser Zeit ist kein Besatzungsgeld belegt.
Zahlmarke Vs.: zwischen zwei Perlkreisen: CERCLE SOUS
OFFICIERS () | • GERMERSHEIM • () |
im Innenkreis: fünfblättrige Rosette Rs.: Perlkreis, 1 Fr. 6978 rund; 25,1 mm ø; Messing; 1,2 mm dick; ()
UNEDIERTE MARKEN
MIT ZUWEISUNG
Aachen (Nordrhein-Westfalen)
F.Geulen
Automatenmarke Vs.: zwischen zwei Perlkreisen:
AUTOMATENFABRIK () | sechsblättrige Rosette F. GEULEN sechsblättrige Rosette
() | im Innenkreis: AACHEN Rs.: Perlkreis 6979 rund; 21,0 mm ø; Messing; 1,6 mm dick
Aalen (Baden-Württemberg)
J. & H. Noll
Kreuzbrauerei J. & H. Noll (nach 1931).
Brauereimarke
Vs.: Perlkreis, KREUZBRAUEREI () | J.&H. |
NOLL | AALEN ()
Rs.: Perlkreis, 1 | LITER () 6980 rund; 22,7 mm ø; Messing; 1,3 mm dick; ()
Einweihung
Ing.-Büro für Elektronik, Manfred Helzle, Aalener Straße 64, Aalen-Unterkochen,73430 Aalen-Unterkochen.
JANUAR 2012 5 JAHRGANG 18 AUSGABE 1
Werbemarke Vs.: Einweihung | Ing.Büro hema | steiner - helzle | computer | & dokumentations gmbh | Oktober 1986
Rs.: Ingenieur – Büro – hema – Aalen () | Gebäudeansicht aus der Vogelperspektive 6981 rund; 30,5 mm ø; Blei; 1,8 mm dick; ()
Aichwald (Schurwald)-Aichelberg
(Baden-Württemberg)
WILLI GROB
Gasthaus zum Löwen, Poststraße 11-15,
73773 Aichwald-Aichelberg.
Werbemarke
Vs.: Perlkreis, VIELEN DANK () | VOLKSFEST
| 1952 – 1974 | WILLI GROB ()
Rs.: EIN BESUCH FREUT MICH () | IM
LÖWEN | AICHELBERG / SCHURWALD () 6982 rund; 25,3 mm ø; Aluminium; 1,2 mm dick; ()
Alpirsbach (Baden-Württemberg)
KLOSTERBRÄU
Klosterbräu Alpirsbach Gauner GmbH & Co. KG,
Marktplatz 1, 72275 Alpirsbach.
Verzehrmarke
Vs.: Alpirsbacher () | Klosterbräu () | in
einem Fadenkreis: Firmenzeichen mit bier- zapfendem Mönch Rs.: ABI | 2000 6983 rund; 25,0 mm ø; Aluminium; 1,2 mm dick; ()
Amberg (Bayern)
Emaillier- und Stanzwerk
Consum-Verein des Amberger Emaillier- und Stanzwerkes.
Freimut Heidenreich, Berlin.
Zahlmarke zu 5 Pfennig Vs.: Strichelkreis, CONS. VER.D.AMBERGER EMAILL-.&STANZW. () | im Mittelfeld: 5 | PFG. Rs.: Strichelkreis, 5 | PFG. 6984 rund; 13,9 mm ø; Eisen; 0,5 mm dick; ();
Kleeblatt | IM NEUEN JAHR 2005 () 6985 rund; 23,6 mm ø; Messing; 3,0 mm dick; ()
Bartholomä (Baden-Württemberg)
Bartholomä
Gemeindeverwaltung Bartholomä.
Freimut Heidenreich, Berlin.
Zahlmarke
Vs.: Perlkreis, BARTHOLOMÄ () | Arabeske
Rs.: Perlkreis, WERT - MARKE () | 10 | Perllinie 6986 rund; 20,4 mm ø; Zink; 1,2 mm dick; ()
JANUAR 2012 6 JAHRGANG 18 AUSGABE 1
Bayreuth (Bayern)
SCHLARAFFIA BARUTHIA
Schlaraffia Baruthia e.V., Äußere Badstraße 43,
95444 Bayreuth.
Getränkemarke
Vs.: Perlkreis, SCHLARAFFIA BARUTHIA () | Eule auf einem Ast | L. CHR. LAUER NUERNBERG Rs.: Perlkreis, gefülltes, ornamentiertes Glas | gekreuzter Hopfen- und Ährenkranz 6987 rund; 20,5 mm ø; Messing; 1,0 mm dick; ()
Bensheim (Hessen)
cbm
Christoffel-Blindenmission (cbm) Deutschland e.V.,
Spendenmarke Vs.: cbm Firmenzeichen Rs.: Konturen Europas in der Gestaltung der Euromünzen, darauf 4 EURO 6988 rund; 23,6 mm ø; Kunststoff (weiß, Druck rot
+ gelb + grau + goldgelb); 2,0 mm dick
Berlin
Freie Universität
Freie Universität Berlin, Fachbereich Wirtschafts-
wissenschaften, Garystraße 21, 14195 Berlin.
Automatenmarke
Vs.: Freie Universität () | — Berlin — ()
Rs.: - Fachbereich - () |
Wirtschaftswissenschaften () 6989 rund; 26,8 mm ø; Kupfernickel; Lochung:
6,0 mm ø; 1,7 mm dick; ()
Mauersegler
Gaststätte Mauersegler, Bernauer Straße 63/Ecke Mauerpark.
Vs.: Perlkreis, Pfand Pfand Pfand () | 2003 | in einem Viereck: Unser Kiosk | Georg Kaul | 12314 Berlin- | Gropiusstadt | Tel: 66625577
Rs.: Perlkreis, Pfand Pfand Pfand () | 2003 | in einem Viereck: 25 | Cent | 6991 rund; 25,0 mm ø; Messing; 1,8 mm dick; ()
CARL HELMRICH
Carl Helmrich, Farben und Lacke, Spezialartikel der
Drogenbranche, gegr. 1883, Auguststraße 70.
JANUAR 2012 7 JAHRGANG 18 AUSGABE 1
Anmerkung: Nach 1910 im Einwohnerverzeichnis nur
noch als Privatmann ausgewiesen.
Freimut Heidenreich, Berlin.
Werbemarke
Vs.: Perlkreis, CARL HELMRICH () | DROGEN & | FARBEN | BERLIN N. | AUGUSTSTR. 70 | Ornament Rs.: zwischen zwei Perlkreisen: FRIEDRICH DEUTSCHER KAISER KÖNIG VON PREUSSEN () | im Innenkreis: Porträt , Kaiser Friedrich III. 6992 rund; 28,8 mm ø; Messing; 1,5 mm dick;
(); Hasselmann -; Menzel -
CARL SCHEIL
Carl Scheil. Handschuh- und Cravattenfabrik, Kgl.
Hoflieferant, Leipziger Straße 6.
Anmerkung: Es gibt wohl auch eine Werbemarke mit der Abbildung eines Handschuhs.)
LEIPZIGERSTR. 6 () Rs.: Perlkreis, Nummer (vertieft) 6993 rund; 30,4 mm ø; Messing; Lochung:
2,9 mm ø; 1,6 mm dick; (); Hasselmann -; Menzel -
RADIO-WEB
Anmerkung: Firma Radio-Web, Berlin S 42, Prinzes-
sinnenstraße 13 (1927-31), Berlin S 42, Prinzessinnen-
straße 21 (1932-33), Berlin C 25, Alexanderplatz 5-7 (1934-43). Gegründet vermutlich um 1926. In Westber-
lin noch 1954 als Einzelgeschäft in Berlin-Steglitz nach-
gewiesen (Telefonbuch). Die Marke dürfte wohl (Hin-
weis auf 10 Filialen) nicht aus der Anfangsphase der
Firma stammen. Quelle: Adressbuch Berlin (bis 1943).
Freimut Heidenreich, Berlin.
Prämienmarke
Vs.: WERT-MARKE () | Perlkreissegment | RADIO - WEB | ZENTRAL-VERWALTUNG | BERLIN S 42 Rs.: GUT | FÜR EINE | Perllinie | WEIHNACHTSGABE | Perllinie | KOSTENLOSE ABGABE | IN UNSEREN |
10 FILIALEN () 6994 rund; 40,0 mm ø; Aluminium; 2,0 mm dick;
(); Abbildungen verkleinert
Berlin/Essen (Nordrhein-Westfalen)
koffeinhaltig
Coca-Cola GmbH, Friedrichstraße 68, 10117 Berlin.
Coca-Cola Deutschland Verkauf GmbH & Co. KG,
Kaninenberghöhe 59, 45136 Essen.
Automatenmarke Vs.: Perlkreis, Firmenzeichen mit CocaCola | ® koffeinhaltig Rs.: Perlkreis, AUTOMATEN- | MÜNZEN 6995 rund; 19,1 mm ø; Messing; 2,3 mm dick; ()
Bonn (Nordrhein-Westfalen)
Schwatz-Wiesse-Junge
Karnvalsgesellschaft Schwatz Wiesse Junge vun 1972,
Gensemerstraße , 53225 Bonn.
Wertmarke
Vs.: KG Schwatz Wiesse Junge () | kostü- mierter Karnevalist zwischen der Jahreszahl 19 72
JANUAR 2012 8 JAHRGANG 18 AUSGABE 1
Rs.: KG Schwatz Wiesse Junge () | kostü- mierter Karnevalist zwischen der Jahreszahl 19 72 6996 rund; 29,0 mm ø; Kunststoff (goldgelb);
2,4 mm dick
Bruttig-Fankel (Rheinland-Pfalz)
BRUTTIG
Weinmarke Vs.: BRUTTIG Rs.: Wein - | marke 6997 rund; 25,3 mm ø; Aluminium; 1,4 mm dick;
()
Delbrück (Nordrhein-Westfalen)
STADTHALLE
Stadthalle Delbrück Debus GmbH, Boker Straße 6, 33129 Delbrück.
Spendenmarke Vs.: auf einer Ziegelfläche: DELBRÜCKER
STADTHALLEN-BAUSTEIN () | 10 |
DEUTSCHE MARK ()
Rs.: DELBRÜCKER STADTHALLE () | Modell der Stadthalle aus der Vogelperspektive 6998 rund; 30,2 mm ø; Messing; 1,6 mm dick; ()
Erfurt (Thüringen)
A(lfred) R(ohr)
Rohrs Theatergarten.
Anmerkung: Im Internet auch unter „Schlaraffia Er-
furt“ und unter 1. Nachkriegs-Stammtisch erwähnt. Freimut Heidenreich, Berlin.
Zahlmarken Vs.: Perlkreis, Wertzahl (schraffiert) Rs.: Perlkreis, Wertzahl (schraffiert) rund; Lochung: A R; 1,0 mm dick; (), Men-
zel 28501.1-28501.3 (ohne Zuordnung) 6999 23,0 mm ø; Messing; Wertzahl: 10 7000 24,0 mm ø; Zink; Wertzahl: 15 7001 20,0 mm ø; Kupfer; Wertzahl: 20
Zahlmarke
Vs.: Perlkreis, WERT – MARKE () | 20 Rs.: Perlkreis, 20 7002 achteckig; 22,1 x 22,1 mm; Kupfer; Lochung:
Vs.: Waldbad & Minigolf () | Logo mit E (vertieft) | Freies Ortskartell 1923 e.V. | Köln - Dünnwald Rs.: leer 7019 rund: 26,0 mm ø; Kupfer; 1,7 mm dick
Werbemarke Vs.: Perlkreis, auf einem Schriftband: J. Erlenbach | Gebäudefront, flankiert von links: NÜRNBERG (), von rechts: KAISERSTRASSE | 5 () | darunter im Abschnitt: GEGRÜNDET | 1848
Rs.: Perlkreis, PRÄMIERT () | NÜRNBERG | 1882 zwischen zwei doppelseitigen Medaillen | NÜRNBERG 1894 | STRASSBURG 1895 | 1896 zwischen zwei doppelseitigen Medaillen | NÜRNBERG |
GOLDENE MEDAILLE () 7033 rund; 29,0 mm ø; Zink vernickelt; 1,6 mm
dick; ()
Ohmden (Baden-Württemberg)
KINJOY
Welltec Deutschland GmbH, 73275 Ohmden.
Anmerkung: Markeninhaber war vor 2008 Eric Knott, Tessin (Schweiz). Seit dem 23. Oktober 2009, bei einer
Laufzeit bis 31. Mai 2019, ist die Marke auf die Fa.
Welltec eingetragen. Allerdings läuft hier noch ein Widerspruchsverfahren.
Automatenmarke Vs.: KINJOY
® | Massage
Rs.: leer 7034 rund; 21.0 mm ø; Messing; 1,7 mm dick
Potsdam (Brandenburg)
F. SCHWARZ
F. Schwarz, Kaufhaus, Brandenburger Straße 54.
Anmerkung: Die Firma Schwarz war ein Kaufhaus
(Jugendstil/1907 eröffnet). 1913/14 erweitert und 1931 von Karstadt übernommen. 1946 Konsum. 2005 Stadt-
BRANDENBURGERSTR. 54. () Rs.: Nachbildung einer Goldmünze mit dem Por- trät von Kaiser Friedrich III., mit Gegenstem- pel UNECHT 7035 rund; 21,8 mm ø; Messing; 1,0 mm dick; ()
SCHWEIZ
Bern
EDMZ
Eidgenössische Drucksachen- und Materialzentrale,
Fellerstraße 21, 3027 Bern.
Wertmarke (Parkmarke?) Vs.: Strichelkreis, EDMZ Rs.: Strichelkreis 7036 rund; 26,1 mm ø; Messing; 1,8 mm dick
Lancy-Petit Lancy (Genf)
iomega
Iomega International S.A., Geneva Business Centre,
Avenue de Morgines 12, CH-1213 Petit Lancy.
Automatenmarke Vs.: Firmenzeichen | iomega Rs.: Firmenzeichen | iomega 7037 rund; 19,0 mm ø; Messing; 1,9 mm dick; ()
JANUAR 2012 15 JAHRGANG 18 AUSGABE 1
OHNE ZUWEISUNG
Zirkelzeichen
Burkard Emmerling, Höhenkirchen.
Verbindungsmarke Vs.: Perlkreis, Zirkelzeichen
Rs.: Perlkreis, GUT FÜR EIN BIER () | gefülltes Henkelglas 7038 rund; 21,3 mm ø; Messing; 1,3 mm dick; ()
An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Rudolf Boneberg, Wangen; Burkard Emmerling,
