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Wer hat’s erfunden? - SG550 Zivil Match · PDF filedas Sturmgewehr aus der Alpenrepublik...

Date post: 06-Feb-2018
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6 7 Selbstlader von Hiendlmayer und SIG-Sauer TITEL Wer hat’s erfunden? Die Schweizer! Vielleicht führen genau deshalb viele Spezialeinheiten das Sturmgewehr aus der Alpenrepublik — sogar unsere GSG 9. Waffen Hiendlmayer und SIG-Sauer haben die 550er Serie voll auf Sport getrimmt. Dieter Plößl und Sascha Numßen N ur noch wenige Nationen pflegen die Traditi- on, daß Militärwaffen auch ein intensives Da- sein als Sportwaffe führen. Noch weniger Armeen erlauben es sich, die besonders in bezug auf die Präzision und die Visierung erforderlichen Anfor- derungen des Sportschießens direkt oder indirekt in das Pflichtenheft für die Entwicklung einer Militärwaffe einfließen zu lassen. So finden sich heute entsprechende sportlich ausgerichtete Mili- tärwaffen nur noch bei den Amerikanern — und eben in der Schweiz. T radition verpflichtet: Bei den Eidgenossen ist die Verteidigung aufgrund des Milizsystems direkt an die Wehrfähigkeit des normalen Bürgers gebunden. Somit kommt der Handfeuerwaffe eine wichtige Bedeutung zu. Selbst heute ist in dem Al- penstaat fast jeder Reservist mit seinem persönli- chen Sturmgewehr ausgerüstet. Weil die Schwei- zer Dienstgewehre seit Einführung des Vetterli 1869 nicht nur den Stand der Technik präsentier- ten, sondern jedes Modell, das seitdem an die Truppe ausgegeben wurde, die Spitze der techni- schen Entwicklung darstellt, wurde SIG mit der Fotos von Michael Schippers, Dieter Plößl
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Page 1: Wer hat’s erfunden? - SG550 Zivil Match · PDF filedas Sturmgewehr aus der Alpenrepublik — sogar unsere GSG 9. Waffen ... DAG 55 grs VM 3,56 44 25 998 986 - 1008 1773 180 ca. 161

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Selbstlader von Hiendlmayer und SIG-SauerTITEL

Wer hat’s erfunden?Die Schweizer! Vielleicht führen genau deshalb viele Spezialeinheiten das Sturmgewehr aus der Alpenrepublik — sogar unsere GSG 9. Waffen Hiendlmayer und SIG-Sauer haben die 550er Serie voll auf Sport getrimmt.

Dieter Plößl und Sascha Numßen

Nur noch wenige Nationen pflegen die Traditi-on, daß Militärwaffen auch ein intensives Da-

sein als Sportwaffe führen. Noch weniger Armeenerlauben es sich, die besonders in bezug auf diePräzision und die Visierung erforderlichen Anfor-derungen des Sportschießens direkt oder indirektin das Pflichtenheft für die Entwicklung einer Militärwaffe einfließen zu lassen. So finden sichheute entsprechende sportlich ausgerichtete Mili-tärwaffen nur noch bei den Amerikanern — undeben in der Schweiz.

Trraaddiittiioonn vveerrppfflliicchhtteett:: Bei den Eidgenossen istdie Verteidigung aufgrund des Milizsystems

direkt an die Wehrfähigkeit des normalen Bürgersgebunden. Somit kommt der Handfeuerwaffe einewichtige Bedeutung zu. Selbst heute ist in dem Al-penstaat fast jeder Reservist mit seinem persönli-chen Sturmgewehr ausgerüstet. Weil die Schwei-zer Dienstgewehre seit Einführung des Vetterli1869 nicht nur den Stand der Technik präsentier-ten, sondern jedes Modell, das seitdem an dieTruppe ausgegeben wurde, die Spitze der techni-schen Entwicklung darstellt, wurde SIG mit der

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Entwicklung des Sturmge-wehrs 90 extrem gefordert.Das Resultat: Eine Waffe undein Sportgerät, das weit überdie Landesgrenzen höchsteAnerkennung erfährt.

Deerr RReeiihhee nnaacchh:: Der Vorläu-fer, das Sturmgewehr 57,

stellte nicht nur das präzisesteDienstgewehr der damaligenZeit dar, es war auch dasschwerste. Doch die hohen Prä-zisionsanforderungen auf 300m verzögerten seine Ablösung.

Die Entwicklung einer neuenWaffe begann bereits in den60er Jahren, sie reichte übereine Weiterentwicklung desRollenverschlusses in Formdes SIG 530 für die kleinereNATO-Munition bis zur Ent-wicklung einer Patrone 6,45mm (GP80), die in direkterKonkurrenz zur 5,56 x 45 mmstand.

Die Waffe, mit der sich SIG 1981im Truppenversuch beteiligte,war kein technologisches Wun-

derwerk. SIG orientierte sich amStand der Technik und optimier-te bewährte Lösungen. Für denVerschluß und das Gassystemstand das russische Kalaschni-kow Pate, HK lieferte die Grund-idee für das Diopter. Die Verbin-dung zwischen dem oberenWaffengehäuse und dem Griff-stück erfolgte wie beim M 16 mitzwei Bolzen. Der Erfolg: Im Fe-bruar 1983 fiel die Entschei-dung für das SIG SG 541, dasdann bis zu seiner Truppener-probung 1986 mittels verschie-dener Verbesserungen zum SIG 550 entwickelte wurde.

Neeuueess sstteecckkttee iimm DDeettaaiill:: Diein zwei Stufen verstellbare

Gasentnahme ermöglicht einenDauereinsatz auf Stufe 1, derfür das Material einen schonen-den Repetiervorgang ermög-licht — und trotzdem kann dieWaffe in der Stufe 2 auch beiwidrigen Umständen sicher be-trieben werden. Das integrierteZweibein ist hier nicht am Lauf,sondern am Handschutz befe-stigt, um den Schwingungsein-fluß zu reduzieren und dadurchdie Präzision zu steigern. DaßSIG die Waffe nicht komplett alsFreischwinger ausgelegt hat,wie er sich zum Sportschießenbesser eignet, resultiert in derRücksichtnahme auf die Stabi-lität dieser Gebrauchswaffen.Selbst bei dem M 16/AR-15 fin-det sich diese Verbesserungnicht bei den Standardmodel-len mit Kunststoffhandschutz,wohl aber bei Sport- oderScharfschützenversionen.

Die Visierung kann ohne Spezi-alwerkzeug mit einem Schrau-bendreher in der Höhe und Sei-te korrigiert werden und weistvier Positionen von 100 bis 400m auf, die auf die SchweizerDienstmunition GP 90 mit 4,1-g-Geschoß abgestimmt ist. Inder Position 1 kann mit hoch-geklapptem Nachtvisier dankder Tritiumpunkte die Waffeauch bei widrigen Sichtbedin-gungen eingesetzt werden. Mitden durchsichtigen Kunststoff-magazinen beschritt SIG da-mals ebenfalls Neuland, dennsie ermöglichten dem Soldaten,sofort den Munitionszustandzu erkennen.

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Selbstlader von Hiendlmayer und SIG-SauerTITEL

• Das Gewehr besteht aus vier Hauptgruppen und 174 Einzelteilen.

• Präziser Schuß mit der offenen Visierung bis 400 und mit ZF bis 600 m

• 10 000 Schuß Lebensdauer für die Verschleißteile des Verschlusses

• 15 000 Schuß hält der Lauf• 15 000 Schuß für untergeordnete Teile• 30 000 Schuß für die Hauptteile(In der Praxis hielt der Lauf 20 000 bis 30 000 Schuß ohne techni-sche Probleme. Hauptteile wie das Abzugsgehäuse und verschiede-ne Teile, Kunststoffparts sowie der Verschluß trotzten Belastungenvon über 40 000 Schuß . Es existieren Gewehre dieser Baureihe, de-ren Hauptteile nach über 100 000 Schuß noch immer voll funktions-tüchtig sind.) • Der für den Schaft verwendete Kunststoff ist gegen jeglicheUmwelteinflüsse beständig und kann im Temperaturbereich von-40°C bis +50°C eingesetzt werden.• Die Waffe zeigte sich unempfindlich gegenüber Matsch, Sandsowie Hitze und bestand Eistests hervorragend.

LLeeiissttuunnggssppaarraammeetteerr ddeerr MMiilliittäärrwwaaffffee::

Grenzverkehr: Ein französischer Sportschütze nimmt mit einem SIG SG 543 an einem Highpower-Wettkampf teil.

Heavy Metal: Die Magazine wurden für diese Waffe noch aus Blech gefertigt.

Erfolgreich: Volker Löffler konnte bei der Nordic Open 2006 in Dänemark mit seinem 550er immerhin den 6. Platz belegen.

Zu Hause wurde er damit in der IPSC-Standardklasse Deutscher Meister.

Stellungsspiel: Links die Gasdüse in der Normalstellung, rechts bei starker Verschmutzung oder für sehr tiefe Temperaturen.

Graue Maus oder schwarzer Panther: Die Waffen von Hiendlmayer kommen mit grauer Ilaflonbeschich-tung und 11-mm-Montageschiene, auf die das Ordonnanzdiopter (Zubehör) geklemmt wird. Die SIG-Sauers tragen eine schwarze Ilaflonschicht und eine Picatinny-Schiene mit einfachem Klappvisier.

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Auuff nnaacchh DDeeuuttsscchhllaanndd:: Eskam zwar zur Einführung

bei der GSG 9, die sich so von ih-rem betagten G 3 trennte, aberan eine Verbreitung der fürSportschützen interessantenZivilversion konnte lange nichtgedacht werden. Aufgrund desim alten Waffengesetzes veran-kerten §37 achteten einige Be-

amte mit Argusaugen darauf,daß ja kein Gewehr seinen lega-len Weg in die Hände deutscherSchützen fand. Erst im Februar1990 (bis ‘94 mit modifiziertemVerschluß und ab April ‘95ganz verkleidet) wurde durchdie Arbeit von Oswald Kempfein Totalumbau des SIG PE 90,der Zivilvariante für den Schwei-

Grundsätzlich werden alle aufdem deutschen Markt erhältli-chen Gewehre bei Swiss Armsaus denselben Komponentengefertigt. Die Waffenfamilie SG550 der Firma HHiieennddllmmaayyeerrverfügt über folgende Details:• graue Ilaflonbeschichtung,• original 11-mm-Montage-schiene von SIG (auf die dasOrdonnanzdiopter oder ein ZFgeklemmt wird),• Standardkorn, das sich in ei-nem auswechselbaren Korn-tunnel befindet, ergänzt durchein hochklappbares Nachtvi-sier (allerdings in Deutschlandohne Tritiumeinsatz, sondernnur mit Kontrastpunkten),

zer Sportschützen, für dendeutschen Markt freigegeben.

Zwweeii AAnnbbiieetteerr:: Nach Wegfalldes leidigen Anscheinspara-

graphen war es dem deutschenSportschützen und Jäger end-lich möglich, die durch die Fir-ma Hiendlmayer vom Herstel-ler Swiss Arms importiertenund vom BKA freigegebenenGewehre zu erwerben. Auf derIWA 2007 stellte dann SIG-Sau-er ihr ebenfalls mit dem BKAabgestimmtes Sortiment der zi-vilen 550er Ausführungen vor.

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TITEL

• Kunststoffkoffer mitOriginal-Reinigungs-zeug der Schweizer Ar-mee und Bedienungsan-leitung. Das Ordonnanzdiopter ist alsSonderzubehör erhältlich. Werauf der 11-mm-Schiene, dieauch jedes Sportdiopter auf-nimmt, eine Picatinny-Monta-ge nutzen will, ist auf eine Adapterschiene angewiesen.Tuningarbeiten am Abzug und

rung, diese soll aber auch beiSIG-Sauer in Kürze erhältlichsein).Alle Modelle werden im Pla-stikkoffer mit Bedienungsan-leitung, aber ohne Reinigungs-zeug ausgeliefert.

Klleeiinnee EEiinnsscchhrräännkkuunnggeenn::Einen Dorn im Magazin-

schacht, der die Nutzung derOriginalmagazine erschwerensoll, ließen sowohl SIG-Sauerals auch Hiendlmayer entfal-len. Der deutsche Kunde mußleider ebenfalls auf den integrierten Mündungsfeuer-dämpfer oder auf ein Mün-dungsgewinde für die Kurzver-sion verzichten. Zugegeben,bei der Variante 550 stellt derfehlende Feuerdämpfer keinenwirklichen Mangel dar, bei derVersion 551 tritt der Wunschbereits stärker in Erscheinung,und bei der Ausführung 552vermissen wir ihn regelrecht —denn die Waffe mutiert mit den

• schwarze Ilaflonbeschich-tung, • Picatinny-Schiene auf demGehäuse (die Waffe ist in ersterLinie für Schützen gedacht, diesie mit ZF nutzen wollen),• einfache, präzise Klappvisie-rung (bietet zwar nicht denKomfort der Ordonnanzvisie-

Selbstlader von Hiendlmayer und SIG-Sauer

Hiendlmayer SG 550 Zivil Match mit 650-mm-Lauf Laborierung Geschoß- Streukreis (Mitte – Mitte) v2 v2 min. – E2 IPSC-Faktor Schalldruck

gewicht (in Millimeter) (m/s) v2 max. (Joule) am linken (Gramm) 5 von 4 von (m/s) Ohr in dB

5 Schuß 5 SchußIMI 55 grs HP-BT 3,56 52 26 976 967 - 990 1696 176 ca. 156 bis 160DAG 55 grs VM 3,56 48 33 991 988 - 1007 1748 179 ca. 156 bis 160Remington UMC 55 grs VM 3,56 44 34 963 951 - 969 1651 174 ca. 156 bis 160Wolf 55 grs VM 3,56 115 — 935 902 - 956 1556 169 ca. 156 bis 160

Mit Ebiarms MündungsbremseDAG 55 grs VM 3,56 44 25 998 986 - 1008 1773 180 ca. 161 bis 164PMC 69 grs HP-BT 4,47 43 38 887 878 - 900 1759 201 ca. 161 bis 164IMI 55 grs HP-BT 3,56 37 30 994 986 - 1000 1759 179 ca. 161 bis 164LIMA 52 A 52 grs Sierra HB-BT 3,37 47 39 1075 1069 - 1082 1947 183 ca. 161 bis 164LIMA 52 B 52 grs Sierra HB-BT 3,37 33 — 1057 1052 - 1061 1882 180 ca. 161 bis 164LIMA 55 A 55 grs Sierra HP-BT 3,56 21 17 997 992 - 1007 1769 180 ca. 161 bis 164LIMA 55 A 55 grs Sierra HP-BT 3,56 31 25 1065 1057 - 1071 2019 192 ca. 161 bis 164

Modell: Hiendlmayer SG 550 Zivil Match Preis: € 2650,- (mit Standardschaft) Kaliber: .223 RemingtonMagazin: 2, 5, 10, 20 und 30 SchußLänge: 1123 mm

923 mm (eingeklappt)Lauflänge: 650 mmVisierlänge: 545 mm (mit Ordonnanzdiopter)Leergewicht: 6150 g (mit Matchschaft und

Zweibein, aber ohne ZF)

Ausführung: Druckpunktabzug mit etwa 2,5 kgAuslösemoment (Abzugstuning ist gegen Aufpreismöglich). Matchschaft mit Matchgriff für 999 Euro.Wird im Kunststoffkoffer mit Bedienungsanleitung undReinigungsset ausgeliefert. Zubehör: Stanag ZF-Trägermit Ringen (236,-). Parker-Hale-Zweibein (379,50), Harris Zweibein mit Adapter (113 bzw. 70 Euro).Die Macher bei Hiendlmayer: Klaus Hiendlmayer (r.) und sein

technischer Mitarbeiter Gerhard Luginger, der insbesondere technische Konzepte umsetzt.

Sniper-Schaft:Hiendlmayer bietet für999 Euro einen vollver-stellbaren Match-Hinter-schaft mit Matchgriff an,der sich seitlich wie der Standardschaftwegklappen läßt.

Klapp-Kamerad: Der Klappschaft verhilft nicht nur zu kompaktenTransportmaßen, er ist auch sehr stabil und wackelt nicht.

zahlreiches Sonderzubehörkann bei Hiendlmayer direktmitbestellt werden.

Daß SSIIGG--SSaauueerr seine Waffenicht nur im Preis (SIG Sport551 ab 1999 Euro) absetzt, fälltsofort ins Auge:

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meisten Patronen zum “Flam-menwerfer”.

Jaammmmeerrsscchhaaddee:: WährendSwiss Arms seine Waffenfa-

milie heute standardmäßig so-

wohl mit dem 10-Zoll-Drall,(wie beim Schweizer Sturmge-wehr) als auch mit dem 7erDrall (wie in der NATO Stan-dard) anbietet, muß sich derdeutsche Kunde mit dem 10er

Drall zufriedengeben. Eine Er-weiterung ist vorerst nicht ge-plant, obwohl das kurze 552fast schon danach schreit. Der10er Drall — eine Umdrehungdes Geschosses auf 254 mm

Weg — prädestiniert die Waffe für leichte bis mittlere Ge-schoßgewichte. Die Grenzenoch oben liegt knapp über 70Grains. Das Hornady mit dem75 Grains HP-BT konnte zu-mindest aus dem 500-mm-Laufauf unserem Schießstand beisommerlichen Temperaturennoch ausreichend stabilisiertwerden, um damit sogar auf100 Meter eine gute Gruppehinzulegen.

Universeller wäre hier der 7erDrall, wie er für das SL 8 ver-baut wird, denn damit könn-ten sämtliche auf dem Markt erhältlichen Patronen ohneEinschränkung verschossenwerden. Daß die Präzision des 7er Dralls den langsamerenDrallgeschwindigkeiten kaumnachsteht, wurde von deut-schen Sportschützen schonmehr als einmal bewiesen.Dank der hierzulande über-wiegenden sportlichen Ein-satzentfernungen bis 300 Meter mit Schwerpunkt auf 100 Meter, läßt sich dennochmit der durch die Importeuregetroffenen Vorauswahl gut leben.

Waass bbiieetteett ddaass GGeewweehhrr??Für den üppigen Preis ein

Sportgewehr, das Stabilität,Präzision und kurze Baulängein einer eleganten Form ver-eint. Aufgrund der sehr gutenoffenen Visierung, die auchnoch mit 57 mm über der Lauf-seelenachse zu den niedrig-sten Visierungen modernerGewehre zählt, eignet sich die Waffe hervorragend zumSchießen ohne Optik. Dank derVerarbeitung und Qualität derverwendeten Bauteile erhältder Kunde Schweizer Qualität,die ansonsten im Waffenbauheute nicht mehr selbstver-ständlich ist.

Daß die Waffen möglicherweisenicht in jedem Punkt gegen dieauf Präzision getrimmten Kon-kurrenzmodelle den erstenPlatz belegen, sollte nicht alsNachteil gewertet werden — esist ein Kompromiß an die Stabi-lität und Funktionssicherheit.

Dies darf der Schütze als eineHerausforderung sehen, die er mit entsprechendem Trainingdurchaus bestehen kann. DerBeweis: Volker Löffler, der inder IPSC-Standardklasse mitseinem SIG-Selbstlader 2006Deutscher Meister wurde undauf der Nordic Open 2006 inDänemark den 6. Platz belegte.

Diiee uunntteerrsscchhiieeddlliicchheenn VVeerr--ssiioonneenn:: Hiendlmayer be-

12 VISIER 10/2007 VISIER 10/2007

Selbstlader Hiendlmayer/SIG-SauerTITEL

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Hiendlmayer SG 550 Zivil Match mit 500-mm-LaufLaborierung Geschoß- Streukreis (Mitte – Mitte) v2 v2 min. – E2 IPSC-Faktor Schalldruck

gewicht (in Millimeter) (m/s) v2 max. (Joule) am linken (Gramm) 5 von 4 von (m/s) Ohr in dB

5 Schuß 5 SchußDAG 55 grs VM 3,56 52 45 944 939 - 950 1586 170 ca. 157 bis 160IMI 55 grs HP-BT 3,56 27 18 943 921 - 957 1583 170 ca. 157 bis 160RWS 55 grs TM 3,56 39 19 947 932 - 948 1596 171 ca. 157 bis 160American Eagle 55 grs VM 3,56 53 26 925 918 - 935 1527 167 ca. 157 bis 160Swiss P Target 69 grs HP-BT 4,47 22 19 862 841 - 870 1527 195 ca. 157 bis 160Remington Premier Match 62 grs BT 4,02 56 39 888 880 - 900 1584 181 ca. 157 bis 160Norma 55 grs TM Holspitz 3,56 45 37 933 921 - 964 1549 168 ca. 157 bis 160Sellier & Bellot Match 69 grs HP-BT 4,47 28 19 872 861 - 879 1699 197 ca. 157 bis 160PMC 69 grs HP-BT 4,47 34 21 858 853 - 865 1645 194 ca. 157 bis 160

Modell: Hiendlmayer SG 550 Zivil Match Preis: € 2650,- Kaliber: .223 RemingtonMagazin: 2 bis 30 SchußLänge: 972 mm

742 mm (eingeklappt)Lauflänge: 500 mmVisierlänge: 545 mm (mit Ordonnanzdiopter)Leergewicht: 4200 kg (ohne ZF)Ausführung: Druckpunktabzug (2,5 kg). Mit inte-griertem Zweibein, Kunststoffkoffer, Bedienungsanlei-tung und Reinigungsset. Zubehör: etwa Trommelvisier(260 Euro) oder Hämmerli-Matchdiopter (324,-).

Auf die Schiene: Hiendlmayer hat ein großes Angebot an Zubehör rund um die SG 550-Serie — etwa den 4-Rail-Picatinny-Handschutz für die 240er (298 Euro) und 430er Versi-on (349,-). Darunter liegen eine aufsteckbare Wangenauflage (123,50), Picatinny-Schienelang/kurz (je 77 Euro) und in der Mitte ein Stanag-Träger mit Picatinny-Schiene (232,-).

Auf der Bahn: Das SG 550 eignet sich besonders zum Schießen mit der offenen Visierung, wie hier beim Dreistellungskampf der Reservistenarbeitsgemeinschaft Großkaliber im VdRBw.

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den, auf dem sich über den klas-sischen Picatinny-Adapter sämt-liches Zubehör montieren läßt.

Kuurrzz uunndd gguutt?? Die Kurzver-sionen beider Anbieter (üb-

rigens: Hiendlmayer schnürt einHerbstangebot für 1999 Euro)kommen mit 240-mm-Lauf undeiner Gesamtlänge von knapp71 cm. Sozusagen elf Zentime-ter über der gesetzlichen Min-destlänge von 60 Zentimetern für eine Langwaffe. Wodurch bereits erklärt ist, wieso dieseWaffe von SIG-Sauer nur mitfest montiertem Schaft geliefertwird. Hiendlmayer läßt dem

länge, denn mit eingeklapptemSchaft mißt das Gewehr gerademal 67,7 cm. Zur Montage einesZweibeins muß hier auf einenAdapter zurückgegriffen wer-den, der fest mit dem Schaft ver-bunden wird. Und den gibt essowohl für das Harris- wie auchfür das Versa-Pod- oder das Par-ker-Hale-Zweibein. Alternativkann die Waffe mit einem 4-Rail-Handschutz ausgerüstet wer-

schutz des Models 550 ist fürdie Aufnahme eines Zweibeinsausgelegt, das bei beiden An-bietern im Grundpreis enthal-ten ist. Ein Umrüsten auf einfür das Sportschießen optima-leres Zweibein ist mit einemAdapter möglich. Alternativbekommt man ein höhenver-stellbares SIG-Zweibein, wo-mit der Schwerpunkt der Waf-fe tiefer liegt.

Die Variante mit 430-mm-Laufhat leider keine Montagemög-lichkeit für das normale militä-rische SIG-Zweibein, und auchdie Visierlänge fällt mit 44,5 gegenüber 52 cm bei den SIGSports kürzer aus. Dennoch eininsgesamt guter Kompromißzwischen Leistung und Gesamt-

zeichnet alle Modelle mit SG550 Zivil Match, um sich damitklar vom militärischen Vorbildabzusetzen. Hier entspricht

das HiendlmayerSG 550 mit 500-mm-

Lauf dem SIG Sport 550,das SG 550 mit 430er Lauf demSIG Sport 551 und das kurzeSG 550 mit 240-mm-Rohr demSIG Sport 552. Die beidenSelbstlader mit dem 500-mm-Lauf liefern die längste Visierlinie für das Ordonnanz-diopter. Hiendlmayer setzt alsZugabe noch seine Sniper-Ver-sion mit einer Lauflänge von650 mm drauf, mit der die Geschoßgeschwindigkeit umrund 30 m/s steigt. Der Hand-

die sich noch ausreichend präzise bis etwa 300 m einset-zen läßt. Bemerkenswert: Das“Shorty” ist mit Schaft nur mi-nimal länger als eine MP 5und, falls zulässig, eingeklapptsogar etwas kompakter alseine MP 5 mit Schubschaft. Die Geschoßenergie undTreffsicherheit stelltihre behördlicheKonkurrentin aberlocker in denSchatten.

Kunden mit einem Kurzwaffen-eintrag in .223 die Option, dieses Modell auch mit funk-tionierendem Klappschaft zubeziehen.

Die Eckdaten sprechen fürsich: In unserem Test konntedamit immerhin noch ein 52-mm-Streukreis auf 100 m ge-schossen werden. Die v2 gingauf etwa 700 bis 770 m/s zu-rück, womit man immer nocheine Energie von zirka 960 bis1130 Joule erreicht. Eine Waffe,

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TITEL

Treffern verschont. Mit derSwiss P Target lief dieses Ge-wehr fast schon zur matchtaug-lichen Hochform auf. Wir wür-den uns für diese Waffe unbe-dingt einen Mündungsfeuer-dämpfer und einen schnellerenDrall wünschen.

Reeiinniigguunnggssppfflliicchhtt:: Eine Er-kenntnis aus unserem Test:

Schießen mit SIG macht Spaß!

am einfachsten mit “extrem”umschreiben. Noch deutlicherempfindet der Nachbarschützedas “Unwetter” auf dem Schieß-stand. Im Schießtest überrasch-te die Hornady 75 grs HP-BTmit einem sehr angenehmenSchießverhalten. Leider wur-den bei dieser Patrone die Ge-schosse nicht mehr ausrei-chend stabilisiert, und dieScheibe blieb auf 100 m von

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SIG Sport 550Laborierung Geschoß- Streukreis (Mitte – Mitte) v2 v2 min. – E2 IPSC-Faktor Schalldruck

gewicht (in Millimeter) (m/s) v2 max. (Joule) am linken (Gramm) 5 von 4 von (m/s) Ohr in dB

5 Schuß 5 SchußDAG 55 grs VM 3,56 68 46 944 939 - 953 1586 170 ca. 157 bis 160IMI 55 grs HP-BT 3,56 35 26 938 930 - 949 1566 169 ca.157 bis 160American Eagle 55 grs VM 3,56 63 34 920 904 - 931 1507 166 ca. 157 bis 160Swiss P Target 69 grs HP-BT 4,47 40 29 861 855 - 871 1657 195 ca. 157 bis 160Rem. Premier Match 62 grs BT 4,02 61 42 879 870 - 896 1552 179 ca. 157 bis 160Sellier & Bellot Match 69 grs HP-BT 4,47 29 25 864 853 - 876 1668 196 ca. 157 bis 160Wolf 55 grs VM 3,56 72 38 892 876 - 904 1416 161 ca. 157 bis 160

Mit Ebiarms MündungsbremseIMI 55 grs HP-BT 3,56 20,5 18 945 927 - 959 1590 170 bis ca. 164Hornady 75 grs HP-BT 4,86 39 24 821 815 - 829 1638 202 bis ca. 164Hirtenberger 55 grs Sierra Varminter 3,56 45 20 923 915 - 927 1516 166 bis ca. 164

Modell: SIG Sport 550/551 (oben/unten)Preis: € 2349,-/1999,-Kaliber: .223 RemingtonMagazin: 2 bis 30 SchußLänge: 972/902 mm

747/677 mm (eingeklappt)Lauflänge: 500/430 mmVisierlänge: 520/445 mmLeergewicht: 4200/3800 g (ohne ZF)Ausführung: 550 mit integriertem Zweibein. Beide Druckpunkt-abzug (etwa 2,5 kg). Picatinny-Schiene, Klappvisierung. Kunststoff-koffer, Bedienungsanleitung. Zubehör: Putzzeug (53,-), Wangenauflage(127,-), Handgriff mit Schnellarretierung (168,-), Zweibeinstütze verstellbar für SIG Sport 550 (128,-). Magazin: 2, 10, 20 oder 30 Schuß (60,-) und Ladehilfe ( 6,-).

Filzpflaster: Ohne Schutz wird die Ilaflonschicht des Waffen-gehäuses im hinteren Bereich des Auswurffensters (siehe Pfeil) in Mitleidenschaft gezogen.

Wer sich für diesen Winzlingentscheidet, sollte Wert auf ei-nen guten Gehörschutz legen.Der Knall lag bei unserem Testfür den Schützen über 165 dB.Der Mündungsblitz läßt sich

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Leider kann nur eine Frohnaturdasselbe über das Waffenput-zen sagen. Wer sich an seinerWaffe lange freuen will undeine hohe Treffsicherheitwünscht, dem bleibt diese re-gelmäßige Fleißarbeit nicht er-spart. Auch wenn die Gewehrelange Zeit ohne Reinigungdurchhalten würden, ein Präzi-sionsabfall tritt bereits frühzei-

tig ein. Der Hersteller sprichtdaher von empfohlenen Reini-gungsintervallen für das Gassy-stem nach 300 Schuß. Der Grunddafür liegt in der Präzision, daAblagerungen am Kolben undin der Gasdüse zu Verspannun-gen führen, die sich ungünstigauf die Treffsicherheit auswir-ken. Wir raten dazu, den Laufnach jedem Schießen von Abla-

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TITEL

VISIER 10/2007

Selbstlader Hiendlmayer/SIG-Sauer

SIG Sport 551Laborierung Geschoß- Streukreis (Mitte – Mitte) v2 v2 min. – E2 IPSC-Faktor Schalldruck

gewicht (in Millimeter) (m/s) v2 max. (Joule) am linken (Gramm) 5 von 4 von (m/s) Ohr in dB

5 Schuß 5 SchußDAG 55 grs VM 3,56 47,5 34 913 910 - 918 1484 165 159 bis 162IMI 55 grs HP-BT 3,56 58 37 901 892 - 910 1445 163 159 bis 162PMC 69 grs HP-BT 4,47 33 24,5 875 864 - 883 1711 198 159 bis 162Swiss P Target 69 grs HP-BT 4,47 25 17 831 824 - 836 1542 188 159 bis 162Hornady 55 grs A-Max 3,56 31,5 17 896 884 - 905 1429 161 159 bis 162Sellier & Bellot 55 grs VM 3,56 54 54 960 952 - 970 1640 173 159 bis 162Wolf 55 grs VM 3,56 93 42 159 bis 162Federal Gold Metal 69 grs 4,47 59 49 837 821 - 848 1566 189 159 bis 162Sellier & Bellot Match 69 grs HP-BT 4,47 45 30 839 846 - 863 1573 190 159 bis 162Remington UMC 55 grs VM 3,56 50 40 869 842 - 887 1344 157 159 bis 162Hornady 75 grs HP-BT 4,86 nur 3 Einschläge* 782 777 - 790 1486 192 159 bis 162Handladung: Geschoß Sierra MK 69 grs; Pulver: 25 grs Vectan 4,47 30 21 871 862 - 879 1696 197 159 bis 162SP10; Hülse: MEN; Zünder: CCI Standard, PGL: 57,8 mmBei der Ladung handelt es sich um eine bewährte Ladung für das HK SL 8, die auch hier akzeptable Leistung erbracht hat. Wiederladen auf eigene Gefahr!* die Geschosse werden aus dem Lauf mit 10" Drall nicht ausreichend stabilisiert. Wir empfehlen 69 Grains als maximales Geschoßgewicht.

High-Tech: Die ermittelten Werte des Geschwindigkeits-Meßgeräts Mehl BMC 17 unddes Schallmeß-Sensors wurden während des aufwendigen Präzisionstests gleich in den Laptop eingegeben — und zwar hier von VISIER-Tester und -Autor Dieter Plößl.

Alles andere als ein Notnagel: Das SIG-Sport 551 hat eine klappbare Notvisierung, diesich ebenfalls genau einstellen läßt und ein akzeptables Zielbild liefert.

gerungen zu befreien und auch das Gassy-stem wenigstens einer Schnellreinigungzu unterziehen. Wer viel schießt, kanneinfach durch das Bewegen der Gasdüsefeststellen, ob diese soweit mit Ablagerun-gen belegt ist, daß sie gereinigt werdensollte. Grundsätzlich ist die Waffe nach jedem Schießen mit der Gasdüsenstellung2 zu reinigen.

Für die Hauptreinigung empfiehlt sichdie Anschaffung des Schweizer Militär-

reinigungssets, das bei Hiendlmayergleich bei jeder Waffe beiliegt. Wer sicheines nachkauft, sollte Obacht geben: Fürdas SG 550 (ab Lauflänge 500 mm) undlänger ist eine zusätzliche Zwischenstan-ge nötig, da sich die Bürsten sonst nichtkomplett durch den Lauf schieben las-sen. Die Laufreinigung kann bei diesemGewehr mit der im Set vorhandenenStahlbürste durchgeführt werden. Dergasnitrierte Lauf ist ein vielfaches härterals Edelstahlborsten. Ein Laufverschleiß

Links im Bild ein Centra- und r. daneben ein RPA-Diopter, wie sie auf diePicatinny-Schiene der Sauer-Waffen gesetzt werden können. Das Kornsollte für eine klares Zielbild gegen eines mit Tunnel ausgetauscht wer-den. Im Hintergrund ein Hensoldt-ZF, wie es die Schweizer Scharfschüt-zen nutzen. Die beiden Ordonnanzdiopter sind gegenwärtig nur für die11-mm-Schiene erhältlich; laut SIG-Sauer soll sich das aber bald ändern.Das Hämmerli-Diopter rechts paßt für die Hiendlmayer-Waffen. Alter-nativ können auch Sportdiopter deutscher Hersteller montiert werden.

Tunnel-Verkehr: Das Korn der Hiendlmayer-Versionen ist durch einenKorntunnel geschützt. Bei schlechten Lichtverhältnissen läßt sich einNachtkorn (Aufpreis: 38,-) vor das normale Korn klappen. Allerdings inDeutschland ohne Tritiumeinsatz, sondern nur mit Kontrastpunkten.

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Präzision noch wichtiger. Fürentsprechende Tests sollteman sich möglichst eine stabi-le Benchrest-Auflage anschaf-fen, mit der die Waffe vorn undhinten unterstützt wird.

Im Anschlag ist darauf zu ach-ten, daß die Waffe zwar festliegt, aber auf sie kein vertika-ler Druck ausgeübt wird. Dievon vielen Präzisionsschützenangewandte Praxis, die Waffeeinige Zentimeter frei durchden Rückschlag nach hintengleiten zu lassen, ist bei Halb-automaten, wobei Gaskolbenund andere Teile an der Waffe

durch die Bürsten trittdaher nicht auf. GerhardLuginger von der FirmaHiendlmayer empfiehlt,die Bürste mit Schweizer Au-tomatenfett einzuschmieren,etwa 20mal durch den Lauf zuschieben und nach jedemMündungsdurchgang abzu-schrauben. Am effektivsten istdie Reinigung bei noch warmerWaffe. Selbstverständlich kanndas Putzen mit herkömmli-chen Mitteln erfolgen. Das Gas-rohr, die Gasdüse und andereTeile der Waffe werden mit denim Reinigungsset befindlichenBürsten und dem Schaber vonAblagerungen befreit und an-schließend mit Schweizer Au-tomatenfett oder einem gutenÖl eingeschmiert.

Zuurr PPrrääzziissiioonn:: Die SIG-Ge-wehre stehen einerseits im

Ruf, hervorragend zu schie-ßen, aber dennoch nicht diePräzision einiger Mitbewerberzu erreichen. Wie viel davonWahrheit und was Legende ist,galt es, mit unserem Test zu er-gründen. Wichtig: Da es sichbei dieser Waffenfamilie nichtum Waffen mit einem frei-schwingenden Lauf (bei einemFreischwinger wird Druck aufden Handschutz oder der Zuggegen den Gewehrriemennicht auf den Lauf weitergege-ben) handelt, ist ein gleichmä-ßiger Anschlag für eine gute

konnte eine Sorte gefundenwerden, mit der es absolut spit-ze geschossen hat und auf Prä-zision ausgelegten Konkur-renzmodellen nur minimalnachstand. Andere Sorten la-gen gut im Mittelfeld.

Im Test ergaben sich keineÜberraschungen. Einen klarenFavoriten bei der Präzision gibt

schwingen, wenig erfolgver-sprechend.

Wie immer bei Präzisionstests:Die Munition ist das A und Ofür gute Ergebnisse! Es ist unshier nicht gelungen, die Patro-ne zu finden, die in jeder Waffesofort zur Höchstleistung auf-läuft. Aber soviel vorweg: Zu-mindest aus jedem Gewehr

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das mit dem 500-mm-Lauf sindzu einer Präzision fähig, die aufdem gleichen Niveau wie dieje-nige des SIG Sport 550 liegt.Bei der kürzeren Variante mit430er Lauf sind erwartungsge-mäß leichte Abstriche und beider Kurzversion bereits deutli-che Abstriche hinzunehmen. Inunserem Test zeichneten sichdie Patronen Swiss P Target 69Grains HP-BT, IMI 55 Grains

Auuff ddiiee BBrreemmssee ggeettrreetteenn::Durch Montage einer Mün-

dungsbremse, wie hier im Testdie Ebiarms, ließ sich mit eini-gen Patronensorten die Präzisi-on steigern, wenn es auch zuSchußgruppenverlagerungenvon teilweise über 10 cm kom-men kann. Der bereits geringeHochschlag sowie Rückstoß derWaffe werden mit diesem

HP-BT (die gegenwärtig nichtimportiert wird), die S & BMatch 69 Grains HP-BT und die gewerblich wiedergeladeneMunition der Firma LIMA alswürdig heraus, um in die enge-re Wahl genommen zu werden.Aber auch die Hornady 75 grsHP-BT sowie die HirtenbergerVarmint 55 Grains HP-BT kön-nen aus der einen oder anderenWaffe zur Hochform auflaufen.

Selbstlader von Hiendlmayer und SIG-Sauer

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SIG Sport 552Laborierung Geschoß- Streukreis (Mitte – Mitte) v2 v2 min. – E2 IPSC-Faktor Schalldruck

gewicht (in Millimeter) (m/s) v2 max. (Joule) am linken (Gramm) 5 von 4 von (m/s) Ohr in dB

5 Schuß 5 SchußDAG 55 grs VM 3,56 91 — 764 760 - 770 1039 138 ca. 164 bis 167Swiss P Target 69 grs HP-BT 4,47 52 30 712 703 - 721 1133 161 ca. 164 bis 167Remington UMC 55 grs VM 3,56 71 — 735 — 962 132 ca. 164 bis 167American Eagle 55 grs VM 3,56 180 — 747 753 - 758 993 135 ca. 164 bis 167

Hornady 75 grs HP-BT 4,86 — — 666 659 - 680 — — ca. 163Die Geschosse der Hornady-Laborierung sind vor Erreichen der Scheibe umgekippt. Sie werden in diesem Lauf nicht ausreichend stabilisiert.

Der Eindruck täuscht: Die Zivilversion der MP 5 ist nur 2,5 cmkürzer als die SIG-Sport 552. Eingeklappt zeigt sich die Mini-Variante von Hiendlmayer sogar 3 cm kürzer als eine MP 5 mit eingeschobener Teleskopstütze.Modell: SIG Sport 552 (u.), Preis: 2349 Euro,Kaliber .223 Rem. Magazin: 2 bis 30Schuß, Länge: 708 mm,Lauflänge: 240 mm, Visierlänge: 338 mm,Leergewicht: 3200 g.

Oben: Während bei den längeren Modellen die Schließfeder durch die Gasstange geführt wird und diese vom Ver-schlußträger getrennt werden kann (o. i. B.), findet sich bei der Kurzversion die Schließfeder in der Gasstange undkommt beim Abkippen des Verschlußgehäuses nach hinten raus. Die Gasstange ist fest mit dem Verschlußträgerverbunden (u. i. B.). Rechts: Eine regelmäßige Reinigung der Gasdüse ist für die gleichmäßige Präzision wichtig.

es nicht. Eigentlich auch keinWunder, denn alle Waffe kom-men nicht nur aus demselbenHaus, es werden auch diesel-ben Läufe verbaut, und das beihohem Qualitätsstandard. Ein-zelne Unterschiede in der Mu-nitionsverträglichkeit erschei-nen uns eher statistischerNatur zu sein. Sowohl dasHiendlmayer SG 550 ZivilMatch mit 650-mm- als auch

Eine Frage der Kapazität: Magazine gibt es für 2, 5, 10, 20 und 30Schuß. Mit einem Aufsatz lassen sich die Magazine (Preise 60 bis62 Euro) mit Ladestreifen befüllen. Die 20er und 30er Magazinekönnen aneinandergekoppelt werden.

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Mündungsaufsatz erkennbarreduziert. Leider sagt man die-sem Hilfsmittel beziehungs-tötende Eigenschaften gegen-über dem Standnachbarn nach,weshalb es aus vielen Sportord-nungen verbannt wurde. Alter-nativ sollte es möglich sein, miteinem Mündungsgewicht dasSchwingungsverhalten desLaufs in ähnlicher Weise zuverbessern, ohne auf demnächsten Wettkampf die RoteKarte zu sehen.

An der Funktion gab es wäh-rend des gesamten Tests nichtsauszusetzen, jede Munitionwurde ohne Klagen verdaut.Einzig der recht weite Hülsen-flug mit häufig über 10 Metererschwerte uns das Einsam-meln, der bei Auswurf leichtbeschädigten Hülsen. Hierbrachte ein Stuhlfilz eine Ver-besserung — nicht zuletzt auchals Schutz der Ilaflonbeschich-tung hinten am Auswurf-fenster.

Faazziitt:: Die Entscheidung zwischen SIG-Sauer und

Hiendlmayer ist schwer. Weroptisch näher dem Originalkommen will, muß schon diegraue Ilaflonbeschichtung derHiendlmayer-Modelle wählen— vor allem auch, wenn er einSniper-Gewehr mit langemLauf und auf ein umfassendesZubehörprogramm zurück-greifen will. Wer vornehmlichmit dem ZF auf Millimeter-Jagdgehen will, tut sich mit denSIG-Sauer-Versionen dank Pi-catinny-Schiene und daherpreiswerter Montagemöglich-keiten leichter. Da insbesonde-re das preisgünstigste Modellim Test mit 1999 Euro und 430-mm-Lauf den längeren Versio-nen in der Präzision nicht vielnachstand, ist es unser Kauf-tip. Doch die Qual der Wahl haben schlußendlich Sie. Æ

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Nicht jeder Schützeist im Besitz einer

Wiederladererlaubnis mit teurer Ausrüstung oder leistet sich dieZeit, mehrere Tage mit seinem Gewehr auf dem Schießstand zuverbringen, um die beste Laborierung zu ermitteln. Hier helfen ge-werbliche Wiederlader. Sie produzieren CIP-zugelassene Muniti-on aus hochwertigen Komponenten. Der Kunde kann dort Muni-tion erwerben, die genau auf die Anforderungen seiner Waffeabgestimmt ist. Alternativ besteht die Möglichkeit, bei einem ge-werblichen Wiederlader, der sich auf die Herstellung kleiner bismittelgroßer Serien auf Mehrstationenpressen spezialisiert hat,einzukaufen. Hier kann aus zugelassenen Laborierungen eineideale Munition ausgewählt werden. Die Firma LIMA stellte unsfür den Test vier Sorten zur Verfügung. Die Präzision überraschte,und selbst die ballistische Leistung übertrifft die der industriell ge-fertigten Munition deutlich. Aufgrund der stark schwankendenKomponentenkosten konnte uns LIMA keine endgültigen Preisenennen. Soviel sei aber verraten: Die Preise liegen in etwa auf demNiveau fabrikgefertigter Patronen. KKoonnttaakktt:: LLIIMMAA WWiieeddeerrllaaddeetteecchhnniikk;; ((0077114488)) 9922 3366 7711,, wwwwww.. lliimmaa--wwiieeddeerrllaaddeetteecchhnniikk..ddee

GGeewweerrbblliicchheess WWiieeddeerrllaaddeennDies & das: Das Schweizer Rei-nigungsset kommt bei Hiendl-mayer zusammen mit der Waf-fe (sonst 43,50 Euro). Der Rie-men kostet 46,50, das Versa-Pod mit Adapter 125,50 plus70 Euro. Wengers Messer zurDiopterverstellung schlägt mit41 und das Extrema Ratio SANTool mit 163,50 Euro zu Buche.

Zweibeiner: Verschiedene Modelle lassen sich mit einem

Adapterstück einfach in dennormalen Handschutz der

550er Versionen mit 500 oder650 mm Lauflänge schieben:

Harris-, Parker Hale-, das mili-tärische Standard- sowie das

in der Höhe verstellbare SIG-Zweibein — v. l. n. r.


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