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Wasserbau - lra-aic-fdb.de · Wasserbau Lochbach den Landkreis Aichach-Friedberg, um das Wasser in...

Date post: 31-Oct-2019
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Kulturlandschaftselemente im Wittelsbacher Land Wasserbau Lochbach den Landkreis Aichach-Friedberg, um das Wasser in die vielen kleineren Kanäle der Stadt Augsburg zu leiten. Die Industrie benötigt sie heute freilich kaum noch, vielmehr nutzen die Augsburger die künstlichen Bäche als Bäder, Kanustrecken oder zur Energiegewin- nung. Quellen: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (BLfD); Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (LfU); Bayerischer Landesverein für Heimatpflege [Hrsg.]: Heimatpflege in Bayern. Band 4, Historische Kulturlandschaftselemente in Bayern. München, 2013. Streichwehr bei Rehling Lochbachkanal Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Zum Themenkreis KULTURSPUREN Kulturlandschaftselemente im Wittelsbacher Land sind neben einer Landkreiskarte und einem allgemeinen Faltblatt folgende Informationsprospekte erhältlich: Ackerterrassen Grubet Alt-Wege Hohlwege Bäume Kopfweiden Burgställe Krautgärten Feuchtwiesen Streuobstwiesen Flurdenkmäler Wasserbau Galgen- und Bußberge Weiher und Teiche Gruben Im Lageplan finden Sie weitere KULTURSPUREN und Informations-Stelen. Text Johannes Mahne-Bieder, Markus Hilpert Fotografie, Bilder Hartmuth Basan, LRA Aichach-Friedberg Kartographie Jochen Bohn, Matthias Benedek, Kartengrundlage BLfV Institut für Geographie, Universität Augsburg ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! . ! . ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! ( Inchenhofen Pöttmes Baar Todtenweis Aindling Rehling Affing Dasing Eurasburg Kissing Mering Ried Steindorf Schmiechen Adelzhausen Sielenbach Hollenbach Petersdorf Obergriesbach Schiltberg Kühbach Aichach Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Æ Æ Stelenstandort ! Kulturspuren Autobahn Bundesstraße sonstige Straßen Friedberg Æ Æ Merching Wasserbau.indd 1 07.07.14 13:13
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Page 1: Wasserbau - lra-aic-fdb.de · Wasserbau Lochbach den Landkreis Aichach-Friedberg, um das Wasser in die vielen kleineren Kanäle der Stadt Augsburg zu leiten. Die Industrie benötigt

Kulturlandschaftselemente im Wittelsbacher Land

Wasserbau

Lochbach den Landkreis Aichach-Friedberg, um das Wasser in die vielen kleineren Kanäle der Stadt Augsburg zu leiten. Die Industrie benötigt sie heute freilich kaum noch, vielmehr nutzen die Augsburger die künstlichen Bäche als Bäder, Kanustrecken oder zur Energiegewin-nung.

Quellen:Bayerisches Landesamt für Denkmalpfl ege (BLfD); Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (LfU); Bayerischer Landesverein für Heimatpfl ege [Hrsg.]: Heimatpfl ege in Bayern. Band 4, Historische Kulturlandschaftselemente in Bayern. München, 2013.

Streichwehr bei Rehling

Lochbachkanal

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).

Zum Themenkreis KuLTurSPURENKulturlandschaftselemente im Wittelsbacher Landsind neben einer Landkreiskarte und einem allgemeinen Faltblatt folgende Informationsprospekte erhältlich:

• Ackerterrassen • Grubet• Alt-Wege • Hohlwege• Bäume • Kopfweiden• Burgställe • Krautgärten• Feuchtwiesen • Streuobstwiesen• Flurdenkmäler • Wasserbau• Galgen- und Bußberge • Weiher und Teiche• Gruben Im Lageplan fi nden Sie weitere KuLTurSPUREN und Informations-Stelen.

Text Johannes Mahne-Bieder, Markus HilpertFotografi e, bilder Hartmuth Basan, LRA Aichach-FriedbergKartographie Jochen Bohn, Matthias Benedek, Kartengrundlage BLfVInstitut für Geographie, Universität Augsburg

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Page 2: Wasserbau - lra-aic-fdb.de · Wasserbau Lochbach den Landkreis Aichach-Friedberg, um das Wasser in die vielen kleineren Kanäle der Stadt Augsburg zu leiten. Die Industrie benötigt

Wasserbau„Es floss ein Bach durch Waldesgrün“ aus: Der Bach und der Mond von Theodor Fontane

Die Menschen nutzten schon immer Flüsse und Bäche als Trinkwasser oder für den Fischfang. Meist wurden sogar die ersten Siedlungen in der Nähe von Fließgewässern ge-gründet, um möglichst nah am lebenswichtigen Wasser zu wohnen. Nachdem diese einfachen Siedlungen aber nach und nach immer größer wurden und sich zu Städten ent-wickelten, wurde das Wasser aber oft auch eine Gefahr: Wegen der häufigen Überschwemmungen begradigten, regulierten und stauten die Menschen dann viele Bäche und Flüsse auf. Sie legten sogar künstliche Kanäle an, um das Wasser dahin zu leiten, wo es gebraucht wurde. Den heutigen Verlauf der Fließgewässer hat also maßgeblich der Mensch gestaltet.

Wasser für die MühlenMühlen waren häufig der Grund für menschliche Verände-rungen des Gewässernetzes. Viele von ihnen wurden so-gar eigens durch spezielle Mühlbäche mit Wasser versorgt und zwar immer dann, wenn die natürlichen Bäche nicht nutzbar waren. Weil die Wasserräder der Mühlen viel Kraft benötigten, um angetrieben zu werden, muss am Mühlrad die Fließgeschwindigkeit des Bachs möglichst hoch sein. Doch wie konnten die Müller dies erreichen? Meistens hiel-ten sie das Gefälle des künstlichen Mühlbachs auf seinem Weg zum Wasserrad ganz gering. Dazu wurde häufig das Wasserbett höher gelegt. So wurde direkt am Mühlrad eine große Fallhöhe geschaffen. Hinter dem Wasserrad wurde der Bach dann meist wieder in ein natürliches Gewässer abgeleitet. An manchen Mühlen legten die Betreiber sogar sogenannte Überleitungsgräben an, um überschüssiges Wasser aus dem Mühlbach abzuleiten, da zu viel Kraft das teure Mühlrad beschädigen oder gar zerstören konnte.Je nach örtlicher Situation ergaben sich dadurch zahlrei-che wasserbauliche Besonderheiten. So wurden auch im Wittelsbacher Land viele Mühlbäche künstlich angelegt, die – anderes als die Mühlen selbst – bis heute erhal-ten blieben. An manchen Stellen kreuzen sich sogar zwei Wasserläufe, wobei der eine den anderen dann über- bzw. unterquert.

Übrigens: Noch in den 1960er Jahren dienten einige Müh-len auch als Kleinstkraftwerke und versorgten erstmals die Dörfer im ländlichen Raum mit Strom. Bis heute wurden die meisten dieser Mühlen aber abgerissen oder dienen nur noch als Museen. Da die wasserbaulichen Maßnahmen, wie die Mühlbäche, aber erhalten blieben, rücken mittlerweile die Mühlen als Lieferanten erneuerbarer Energien wieder vermehrt in das Blickfeld. Sie könnten heute wieder einen Beitrag zur dezentralen und umweltfreundlichen Stromver-sorgung leisten!

Wasser für die Friedberger achAuch an der Friedberger Ach drehten sich viele Mühlrä-der. Hier mussten die Müller zwar nur wenige künstliche Mühlbäche anlegen, dafür standen sie vor einem anderen Problem: Das kleine Fließgewässer führte häufig nicht ge-nügend Wasser, um alle Mühlräder anzutreiben.

Die Lösung war schnell gefunden: Die Friedberger Ach brauchte mehr Wasser! Zum Glück floss unweit des Ha-genbachs, einem der Quellbäche der Friedberger Ach, der Galgenbach. Leider mündete dieses wasserreiche Flüsslein

aber in den Lech. Daher fassten die Friedberger Müller kurzerhand den Entschluss, den Galgenbach umzulen-ken. Dazu ließen sie den Michelaukanal anlegen, der in der Nähe von Kissing das Wasser des Galgenbachs in den Hagenbach leitete und so schließlich auch die Friedberger Ach speiste. So konnten nun alle Mühlen gleichzeitig und durchgehend betrieben werden.

Wasser für die stadtNicht nur Mühlen benötigten viel Wasser, sondern auch die Wirtschaft, beispielsweise die ehemals blühende Textilindustrie in Augsburg. Weil natürliche Flüsse aber mal mehr, mal weniger Wasser führen, konnten die Be-triebe sich nicht einfach so aus dem Lech versorgen: Sie brauchten regulierbare Kanäle!Einer der großen Hauptkanäle verläuft durch das Wit-telsbacher Land: Der Lochbach. Seinen Anfang nimmt er am sogenannten Lochbachanstich, der das Wasser aus der Lechstaustufe 22 in den Kanal westlich des Lechs leitet. Der Kanal verläuft dann parallel zum Lech und passiert auf seinem Weg nach Augsburg den Man-dichosee (Lechstaustufe 23). Kurz danach verlässt der

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Augsburg(Stadt)

Lkr. Aichach-Friedberg

Mering

Standort der Informationstafel

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