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Was will der Kunde? - Business Geomatics€¦ · Mit Geomarketing wird die Vision des...

Date post: 16-Jul-2020
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Punktwolken im Zentrum Nachts sind alle Katzen grau. Modernes Marketing will das genaue Gegenteil: Jederzeit wissen, wo der Kunde ist und wann beziehungsweise für was er Geld ausgeben will. Mit Geomarketing wird die Vision des 360-Grad-Blicks auf Märkte und Kunden immer realer. / Seiten 2-5 Ausgabe 4/17 – 12. Juni 2017 Einzelpreis: € 5,-/SFR 8,50 | ISSN 1437-5532 WIRTSCHAFTSZEITUNG Interview: Erste Erfahrungen mit Open Data in NRW / Seite 9 BUSINESS GEOMATICS Neues von Bing Maps Microsofts Kartendienst mit weitreichen- den neuen Features. /Seite 2 Mobile Multisensorik Die Stadt Essen erwarb Mobile Mapping Fahrzeug von AllTerra. /Seiten 10-11 GNSS neu gedacht Trimble Catalyst ermöglicht zentimeterge- naue Positionierung via Handy. / Seite 15 eG Die Leitungsauskunft www.bil-leitungsauskunft.de Hoffentlich mit BIL versichert? Was will der Kunde? Schwerpunkte: Geomarketing & Geodaten INSPIRE bekommt bei Netzbetreibern immer stärkere Aufmerksamkeit. Viele sehen die Bereitstellung ihrer Netz- und Netzgebietsdaten als lästige Pflicht. Dabei for- dert INSPIRE nur das, was ohnehin an vielen Stellen bald Standard sein wird – maßgeschneiderte Auskunftsverfahren und Netzvisualisierungen via Internet. / Seiten 6-9 Dass 3D-Laserscanning heute zum Standardbesteck von Ingenieuren und Vermessern gehört, ist bekannt. Interessant sind die Innovationen beim Datenworkflow: Zwischen Punktwolke und der CAD/GIS-Welt tut sich einiges – auch vor dem Hintergrund der neuen Modellierungsmethode BIM. / Seiten 10-12 3D-LASERSCANNING GNSS Neue Marktchancen Professionelle Anwendungen für die zentimetergenaue Positionserfassung per Satellit basieren bisher fast ausnahmslos auf High-End-Empfängern. Nun erobern neue Ansätze den Markt. Sogar Smartphones sollen in Zukunft für die Geodäsie genutzt werden. Pflicht und Standard für Versorger INSPIRE / Seiten 13-16 Foto: OpenPort NEU: Praxisforum „ Leitungsnetze – digital & mobil“ 28. – 29.11.2017 gat/wat-Fachmesse, Köln www.gat-wat.de Netzpraxis – von Planung bis Inbetriebnahme! Anzeige Anzeige Foto: sig Media
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Punktwolken im Zentrum

Nachts sind alle Katzen grau. Modernes Marketing will das genaue Gegenteil: Jederzeit wissen, wo der Kunde ist und wann beziehungsweise für was er Geld ausgeben will. Mit Geomarketing wird die Vision des 360-Grad-Blicks auf Märkte und Kunden immer realer. / Seiten 2-5

Ausgabe 4/17 – 12. Juni 2017Einzelpreis: € 5,-/SFR 8,50 | ISSN 1437-5532

W I R T S C H A F T S Z E I T U N G

Interview: Erste Erfahrungen mit Open Data in NRW / Seite 9

BUS INESS GEOMATICS

Neues von Bing Maps Microsofts Kartendienst mit weitreichen-den neuen Features. /Seite 2

Mobile MultisensorikDie Stadt Essen erwarb Mobile Mapping Fahrzeug von AllTerra. /Seiten 10-11

GNSS neu gedachtTrimble Catalyst ermöglicht zentimeterge-naue Positionierung via Handy. / Seite 15

eG

Die Leitungsauskunft

www.bil-leitungsauskunft.de

Hoffentlich mit BIL versichert?

Was will der Kunde?

Schwerpunkte: Geomarketing & Geodaten

INSPIRE bekommt bei Netzbetreibern immer stärkere Aufmerksamkeit. Viele sehen die Bereitstellung ihrer Netz- und Netzgebietsdaten als lästige Pflicht. Dabei for-

dert INSPIRE nur das, was ohnehin an vielen Stellen bald Standard sein wird – maßgeschneiderte Auskunftsverfahren

und Netzvisualisierungen via Internet. / Seiten 6-9

Dass 3D-Laserscanning heute zum Standardbesteck von Ingenieuren und Vermessern gehört, ist bekannt. Interessant sind die Innovationen beim Datenworkflow: Zwischen Punktwolke und der CAD/GIS-Welt tut sich einiges – auch vor dem Hintergrund der neuen Modellierungsmethode BIM. / Seiten 10-12

3D-LASERSCANNING

GNSS

Neue MarktchancenProfessionelle Anwendungen für die zentimetergenaue Positionserfassung per Satellit basieren bisher fast ausnahmslos auf High-End-Empfängern. Nun erobern neue Ansätze den Markt. Sogar Smartphones sollen in Zukunft für die Geodäsie genutzt werden.

Pflicht und Standardfür Versorger

INSPIRE

/ Seiten 13-16

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NEU: Praxisforum „ Leitungsnetze – digital & mobil“

28. – 29.11.2017gat/wat-Fachmesse, Köln

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Cloud-Services und die Bereitstellung von Software im Rahmen von nutzungsbasierter Miete werden bekanntermaßen in allen Branchen durchweg diskutiert und zunehmend in der Praxis im-plementiert. Dieser Trend hat nun auch das Themenfeld des Geo-marketings erfasst. Damit etabliert sich aber nicht nur ein neues Paradigma für die Bereitstellung der Softwarefunktionen, sondern allgemein der Stellenwert von Geomarketing in den Unterneh-men. Denn die Ergebnisse von Analysen und Reports können so auch schneller zur Verfügung gestellt werden. Während der Markt in der Vergangenheit von Einzelplatz-Deskto-plösungen geprägt war, die meist in speziellen Fachabteilungen

oder bei Spezialkräften installiert waren, stehen die webbasierten Geomarketing-Tools immer und überall zur Verfügung. So können beispielsweise Außendienstmitarbeiter auch vor Ort Analysen zeigen und durchführen, ebenso stehen Kartentools einer Füh-rungskraft auch für Ad-hoc-Analysen oder Szenariobewertungen zur Verfügung. Eine spannende Entwicklung dabei: Die Geomar-keting-Analysen stehen immer schneller zur Verfügung. Neuartige Plattformen wie etwa Route360 von Motion Intelligence sorgen dafür, dass Ergebnisse innerhalb weniger Minuten vorliegen. Bis-her haben Spezialabteilungen oft Tage oder Wochen benötigt, um etwa Filialstandorte zu bewerten. Zudem werden die Analysen kleinteiliger – unterhalb der Postleitzahlenebene gehört heute zum Standard, wobei Marktdaten, Kundendaten und Erhebungs-daten zunehmend integriert werden.

2 | Geomarketing & Geodaten

ANBIETER Filial- und Standortplanung Acxiom Deutschland GmbH, 63263 Neu-Isenburg | www.acxiom.de

AZ Direct GmbH, 33311 Gütersloh | www.az-direct.com

DDS Digital Data Service GmbH, 76131 Karlsruhe | www.ddsgeo.de

GIS-Akademie, 20097 Hamburg | www.gis-akademie.de

infas 360 GmbH, 53113 Bonn | www.infas360.de

IVU Traffic Technologies AG, 12161 Berlin | www.ivu.de

microm - Micromarketing-Systeme und Consult GmbH, 41460 Neuss | www.microm.de

Nexiga GmbH, 53115 Bonn | www.nexiga.com

panadress marketing intelligence GmbH, 80335 München | www.panadress.de

WIGeoGIS GmbH, 80796 München | www.wigeogis.com

Mehr Infos unter www.business-geomatics.com

BUS INESS GEOMATICS

UNTERNEHMENSSPIEGEL

2017

Migration ins Web

n 80 Tagen um die Welt, dies könnte das Motto der neuesten Projekte der Ent-wicklungsschnittstelle (API) von Microsoft Bing Maps lauten. Rund um mehre-re Einzelprojekte, die den Namen exklusiver Reiseorte

auf der ganzen Welt tragen, hat das Unternehmen Funktionen angekün-digt, die die Mapping-Plattform auf eine neue Ebene heben sollen. Unter Nanjing, Abu Dhabi, Johannesburg, Hurghada und Wollongong verber-gen sich Funktionen aus Geomarke-ting, Routing und Tourenplanung, die bisher nur Spezialtools vorbehalten waren. Die Besonderheit dabei: Die API wird via Microsoft Azure Cloud bereitgestellt und die Entwicklung der Anwendungen erfolgt in Teilen nach dem Open Source Prinzip. Microsoft hat dafür das Bing Maps .NET REST Toolkit als Open Source freigegeben (auf GitHub). Eine portable Class Li-brary mit entsprechenden REST-Ser-vices steht dabei zur Verfügung. Dort sammelt sich der von den Nutzern entwickelte Programmcode zur weite-ren freien Verwendung. „Die Erweite-rungen der Bing Maps API werden der Verbreitung des Geomarketings einen intensiven Schub bereiten, denn An-wender haben mit wenigen Klicks Zugriff auf ein breites Spektrum von Geoanalysen“ sagt Michael Bork vom deutschen Bing-Maps-Lizenzpartner DDS Digital Data Services GmbH aus Karlsruhe. Bisher sind die Neuerungen als Beta-Versionen lediglich den Bing Maps Entwicklern zu Testzwecken zur Verfügung gestellt worden, sie sollen aber noch in diesem Jahr für den Pro-duktivbetrieb bereitgestellt werden.

Johannesburg: LKW-spezifische Tourenplanung

Das Projekt Johannesburg – der Name hat wie alle anderen auch keinen

primären inhaltlichen Bezug, son-dern resultiert aus rein zufälligen Überlegungen bei Microsoft – wid-met sich dem LKW-Routing. Bei der Berechnung einer Fahrstrecke werden so die typischen Restriktionen von Fahrzeugen mit höherem Gewicht beziehungsweise größeren Abma-ßen berücksichtigt. Was in der kom-merziellen Welt schon seit längerem als Truck-Navigation verfügbar ist, hält demnach auch als Geomarke-ting-Dienst in der Cloud Einzug. Nut-zer können nicht nur Breite, Gewicht und Höhe als Restriktion eingeben, sondern auch die Länge des Fahrzeugs und die Ladung von Gefahrgut. Wei-tere Besonderheit: Gefährliche Stellen auf der Route, wie etwa zu niedrige Brücken, können per Street Side in der Webanwendung eingeblendet werden.

Abu Dhabi: Komplexe Routingfunktionen

Bei dem Projekt Abu Dhabi steht ein neuer Routing-Algorithmus im Mittelpunkt, der eine sogenannte Distance Matrix API darstellt. Diese berechnet Entfernungen innerhalb eines sogenannten Many-to-many- Routings, also einem Algorithmus, der eine optimale Streckenwahl vieler Fahrzeuge bei mehreren Zielpunkten ermittelt. Bing Maps unterstützt somit auch eine komplexe Tourenplanung, wie sie in der Logistik üblich ist. Dazu gehört auch die sogenannte Travel-ling Salesman Problematik, bei der berechnet wird, welcher Weg optimal für einen Handlungsreisenden für den Besuch mehrerer Kundenstand-orte ist. Auch hier implementiert Bing Maps eine Besonderheit. Die Routing-Berechnungen berücksichti-gen nämlich nicht nur Streckenlänge, sondern auch Verkehrsprognosen. Mit dem sogenannten predictive traf-fic wird vorhergesagt, wie sich der Verkehr auf einer Strecke innerhalb

Mehrere neue Entwicklungsprojekte erweitern die Bing Maps Plattform. Sie enthält nun typische Geomarketing- und stark erweiterte Routingfunktionen, die via Cloud für jedermann bereitgestellt werden, zum Teil auch Open Source.

Von Wollongong bis Nanjing

Ider Fahrzeit entwickeln wird, um so die prognostizierte Ankunftszeit zu optimieren.

Nanjing: Zeitspezi-fische Isochronen

Ebenfalls neueste Elemente aus der Routenberechnung stellt Microsoft im Rahmen des Projektes Nanjing zur Verfügung, bei dem es um die Bestimmung von Isochronen (Orte, die von einem Punkt in bestimmter Zeit erreichbar sind) geht.

Diese typische GIS-Funktionalität wird – anstatt wie üblicherweise mit Durchschnittsgeschwindigkeiten – bei Bing Maps auf Basis historischer Verkehrsdaten berechnet, die auch die jeweiligen Tageszeiten abbilden. Für Standortanalysen, bei denen Iso-chronen in der Regel eine wichtige Bewertungsgröße darstellen, ist dies besonders wichtig, denn hier wei-chen Theorie (Fahrtgeschwindigkeit = Durchschnittswert) und Praxis (üb-licher Verkehrsfluss je nach Tageszeit) stark voneinander ab. „Viele Standort- entscheidungen von Filialen werden aufgrund des Wissens um die übliche Verkehrssituation negativ beschieden, obwohl die Standortanalyse via GIS eigentlich einen positiven Wert ergeben hatte“, weiß Michael Bork aus Praxis-erfahrungen. Solche Ana-lysefehler soll Bing Maps mit den zeitspezifischen Isochronen aus dem Pro-jekt Nanjing künftig ver-meiden.

Wollongong: Standorte nach Attraktivität bewerten

Bei dem Projekt Wollon-gong geht es darum, die Attraktivität von Standor-

ten in Bezug auf die Erreichbarkeit von POIs zu bewerten. Dabei nutzt die Umkreissuche auch die zeitspezi-fischen Isochronen. Ein Beispiel ist die Bewertung eine Wohnortes in Bezug auf die Erreichbarkeit von Schulen, Ärzten, dem ÖPNV-Angebot oder Ein-kaufsmöglichkeiten innerhalb eines definierten Zeitrahmens. „Bei sämtli-chen Analysen zur Standortbewertung kann natürlich das gesamte Datenan-gebot der DDS genutzt werden“, sagt Bork im Hinblick auf die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten.

Hurghada: Tracking- services als Dienste

Auf den Themenbereich klassischer Telematik-Anwendungen zielt das Projekt Hurghada. Damit eröffnet Bing Maps das Tracking mobiler Fahrzeuge und Personen direkt auf der Kar-te. Integriert ist ein Geofencing, bei dem eine Benachrichtigung im Fall einer Grenzüberschreitung definiert werden kann. Verkehrsgesellschaften beispielsweise können ihren Kun-den Services anbieten, dass diese via Smartphone benachrichtigt werden, wenn Busse oder Bahnen sich dem Haltepunkt nähern. Das Beispiel der

Verkehrsgesellschaften zeigt, welch vielfältige Möglichkeiten damit ent-stehen. Innerhalb von Leitstellen können Telematik-Anwendungen in-tegriert oder auch den Fahrern ortsbe-zogene Echtzeitdienste zur Verfügung gestellt werden. Microsoft gewährt dabei einen offe-nen Blick und den Test der aktuel-len Entwicklungen. Im Rahmen der Cognitive Services, einer Azure-ba-sierten Plattform mit den neusten Algorithmen von Microsoft, werden die Entwicklungen in der Frühphase in der Unterrubrik Cognitive Service Labs aufgeführt, bevor diese allge-mein verfügbar sind.

Isochrone werden nun in Bing Maps auch anhand der realen Fahrzeiten ermittelt.

Routing für Lkw: Gefährdete Stellen wie etwa zu niedrige Durchfahrtshö-hen werden per StreetSide-Fenster eingeblendet.

azure.microsoft.com/de-de/

www.bing.com/maps

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Business Geomatics 4/17 | 12. Juni 2017 | 3

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n Zukunft ist die Versorgung von privaten Haushalten und Unternehmen mit Strom und Gas für Energieversorger wie Stadtwerke möglicherweise kein tragfähiges Geschäfts-

modell mehr. Um auf dem Markt zu bestehen, beschäftigen sich deshalb schon heute viele Anbieter mit neuen Geschäftsfeldern, vom flexiblen Tarif bis hin zu energienahen Dienstleis-tungen. Technische Entwicklungen wie Smart Home und gesetzliche Vorgaben wie die Ausstattung der Haushalte mit digitalen Messgeräten (Smart Metering) bringen in diesem Zusammenhang neue Herausforde-rungen wie auch neue Chancen mit sich. Doch welche Kunden könnten sich für ein Mieterstromangebot, ein PV-Contracting, eine Speicherlösung oder Ladesäulen interessieren? Um

segmentspezifische Versorgungsan-gebote und zusätzliche Dienstleis-tungen planen, kommunizieren und konkret platzieren zu können, bedarf es präziser Informationen über die re-gionalen B2B- und B2C-Zielgruppen. Diese Informationen bietet infas360 nun mit der CASA ENERGY-Datenbank speziell für Unternehmen im Ener-giesektor an. Die Datenbank beinhaltet neben Netz-, Versorgungs- und logistischen Informationen auch beschreibende Kriterien zu Unternehmens- und Konsumentenzielgruppen. Die B2C -Sparte enthält neben zahlreichen anderen auch Informationen zu Kon-sumenten, wie Soziodemographie, Kaufkraft, Anbieterloyalität, Affini-tät zu E-Mobilität, Solarenergie und Smart Home sowie Channel-Affini-täten. Für den B2B-Bereich sind bei-

spielsweise Branchenzugehörigkeit, Anzahl Mitarbeiter, Zugehörigkeit zu Gewerbe- oder Industriegebieten und auch Unternehmensverflechtungen hinterlegt. Darüber hinaus erhält der Auftraggeber Informationen zu den Gebäuden im Versorgungsgebiet, so etwa Gebäudetyp und -nutzung, Anzahl Etagen, Grundfläche, Hei-zungsart, Energiebedarf und auch, ob eine Solaranlage vorhanden ist. Speziell für den Wachstumsmarkt Photovoltaik enthält die Datenbank weitere relevante Zusatzdaten wie zum Beispiel Sonnenscheindauer, Durchschnittstemperaturen sowie Frost- und Eistage. Beim Auftraggeber vorhandene B2B- und B2C-CRM-Daten werden dabei angereichert und profiliert und so der Kundenbestand segmentiert. „infas 360 identifiziert und beschreibt auf diese Weise die für den Auftragge-ber interessanten Kundengruppen“, erklärt Silke Martin, Consultant Re-search & Customer Analytics bei in-fas360. „So kann beispielsweise ein Energieanbieter konkrete Marketing- und Vertriebs-Maßnahmen zur Kun-denbindung ausgestalten.“ Darüber hinaus bietet infas 360 an, weitere Potenziale sowohl im Stammmarkt, als auch in anderen Zielregionen zu identifizieren. „So können Anbieter zum Beispiel ihre eigene Marktab-deckung bestimmen und strategische Entscheidungen optimieren“, erläutert Martin.

Dazu gehören zum Beispiel auch, die potenziellen Kunden über ihre favorisierten Kanäle im richtigen Ton und mit der passenden Rhetorik di-rekt zu adressieren und die Produkte und Preise auf die individuellen Be-dürfnisse, wirtschaftliche Leistungs-fähigkeit und Erwartungen dieser Kunden zuzuschneiden.

Mit CASA ENERGY bietet Infas 360 eine integrative intelligente Daten-bank für die Energiebranche, mit der sich potentielle Kundengruppen

genau identifizieren und räumlich zuordnen lassen.

Kunden für Versorger

I

Smart Research

CASA ENERGY ist, wie alle anderen branchenspezifischen Datenbanken von infas360, aus der mikrogeogra-phischen CASA Deutschland-Daten-bank entstanden. Als Basisdatenbank sind dort mehrere hundert Daten zu den rund 22 Millionen vorhandenen Häusern, den etwa 40 Millionen Haus-halten und auch allen ca. 4,5 Millionen Firmen frei kombinierbar und lassen sich für jede gewünschte Region flä-chendeckend auswerten. Grundlage für die CASA Datenbank und damit auch für CASA ENERGY ist das von infas 360 entwickelte Smart Research-Verfahren. Im Gegensatz zur klassischen Marktforschung, deren stark aggregierte Daten normaler-weise keine räumliche Lokalisierung von Personengruppen zulassen, kom-biniert Smart Research die klassisch erhobenen Befragungsdaten und die CRM-Daten der Auftraggeber mit amtlichen, wirtschaftlichen und wis-senschaftlichen Sekundärdaten, um sie mittels verschiedener Tools aus CRM-Analytik, Geomarketing und Marktforschung auszuwerten.

CASA MONITORAktuelle Daten, etwa zu Einstellung, Ausstattung, Verhalten oder Kauf-absichten werden regelmäßig mit-tels CASA MONITOR ermittelt und fließen in die CASA Datenbank ein. Dafür werden etwa dreimal im Jahr über 10.000 Haushalte in Deutsch-land befragt. Neben Soziodemogra-phie und Wohnsituation hat jede dieser Befragungsrunden stets einen wechselnden thematischen Schwer-punkt, für den die Teilnehmer zu spezifischen Themenschwerpunkten wie beispielsweise Freizeit und Fi-

nanzen, Einkaufsverhalten, Digitales Wohnen oder – für CASA ENERGY – zum Thema Energie und E-mobility befragt werden.

Small Area Methoden Die Adressen der befragten Haushalte werden geokodiert, validiert und mit einer lagegenauen Koordinate und einem dazugehörigen Geoschlüssel angereichert. Kernverfahren dabei sind die sogenannten Small Area Methoden (SAM), ein neues Schätz-verfahren, mit dem auch für kleine Gebiete verlässliche Statistiken erstellt werden können. Dazu werden die aggregierten Daten regionalisiert, das heißt, die statistischen Daten größerer Gebiete werden auf kleinere Gebiete heruntergerechnet. Bei infas360 basieren die SAM auf so-genannten Small Statistic Areas, also kleinen geographischen Einheiten, die anhand von amtlichen Daten entwi-ckelt werden. Small Statistic Areas beinhalten Geo- und Marktdaten wie beispielsweise Lage, Typ, Größe und Baujahr von Gebäuden, Wohnungs- oder Haushaltsanzahl, Alter der Haus-haltsvorstände, Kfz-Daten, Kaufkraft und Lebensstil. Diese Small Statistic Areas lassen sich wiederum zu jedem beliebigen Gebiet aggregieren und passen in alle postalisch-amtlichen Systeme. Außerdem fließen in das SAM Modell – anders als bei üblichen Schätzmodellen – sowohl Informa-tionen aus übergeordneten Raum- ebenen, als auch Informationen aus ähnlichen Regionen. So können sehr genauen Angaben gemacht werden, obwohl die entsprechenden Regionen nur kleine oder gar keine Fallzahlen aufweisen.

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Potenziale hausgenau definieren: Beispiel Affinität auf Ebene der Gebäude.

Ein Grundprinzip bei infas 360: Alle Daten sind auf alle Ebenen transferierbar. Beispiel Affinität auf Ebene der Siedlungsblöcke.

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In die Datenbank CASA ENERGY fließen alle relevanten Sekun-därdaten sowie aktuelle und branchenbezogene Informatio-nen aus dem CASA MONITOR.

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Business Geomatics 4/17 | 12. Juni 20174 | Geomarketing & Geodaten

er Wettbewerb im Telekom-munikationsmarkt nimmt seit Jahren zu. Die erzielba-ren Marktpreise sinken und die Zahl der Anschlüsse mit geringen Bandbreiten ist all-gemein rückläufig. In dieser Situation ist es sehr schwierig

zu beurteilen, welche Kunden noch rentabel versorgt werden können, welche Gebiete durch Investitionen in neue Infrastruktur zukünftig noch Wachstumspotenziale versprechen und wie sich Veränderungen durch Preisverfall, neue Technologien oder zusätzliche Wettbewerber auf das eigene Geschäft auswirken. Denn die jeweilige Kostensituation ist abhängig von in-dividuellen Faktoren, wie Leitungskosten, Ab-schreibungen, Mieten für Gebäude und Anlagen, Erschließungskosten, Instandsetzungskosten oder Nutzungsintensität.

Rentabilitätsberechnungen schwierig und arbeitsintensiv

Der Münchner Telekommunikationsanbieter M-net hat sich zum Ziel gesetzt, seine Ren-tabilitätsberechnungen bis auf den einzelnen Anschluss zu individualisieren und durch geo-graphische Darstellungen der Umsätze und Kosten in der Lage zu sein, die Profitabilität einzelner Hauptverteiler, Leitungen oder ganzer Regionen grafisch interaktiv ermitteln zu kön-nen. Früher mussten die gesamten Kostendaten manuell in Tabellen zusammengeführt und den individuellen Umsätzen gegenübergestellt werden. „Zur richtigen anteiligen Aufteilung der unterschiedlichen Kostenpositionen auf die Kundenanschlüsse war ein tiefes Verständnis der einzelnen Posten erforderlich“, erinnert sich Markus Kolp, Business Intelligence Analyst bei M-net. „Die notwendigen Daten kamen aus unterschiedlichsten Quellen, wie zum Beispiel SAP, Billing, Fremdrechnungen für gemietete Leitungen, Adressdaten, technischen Dokumen-ten über Leitungskapazitäten und vieles mehr.“

Das war nicht nur sehr zeit- und kostenin-tensiv. Es stellte einen zeitlich nur kurzfristig gültigen Schnappschuss der aktuellen Situation dar. Sobald sich Kundenzahlen oder Leitungska-pazitäten im näheren Umfeld änderten, musste alles neu berechnet werden.

Werkzeug für mehr Transparenz

Deshalb startete M-net ein Projekt mit dem Ziel, diesen Missstand grundsätzlich anzugehen. „Wir wollten ein Werkzeug, das einerseits die benötigten Daten automatisch konsolidiert und individuelle Analysen einfach ermöglicht, aber andererseits auch geographische Darstellungen von Gebieten oder Regionen in Kartenform

bereitstellt“, erläutert Markus Kolp. Im hausei-genen Oracle-Datawarehouse standen nicht alle relevanten Datenquellen zur Verfügung. Deshalb sollte die gesuchte Lösung auch in der Lage sein, heterogene Quellen anzuschließen und durch entsprechende Berechnungen eine realistische Kostenzuordnung zu den einzelnen Anschlüs-sen durchzuführen. Da M-net bereits eine ArcGIS-Desktop-Lösung für die geographische Darstellung einzelner Sachverhalte verwende-te, prüfte man zunächst auch die großflächige Verwendung einer ArcGIS-Cloud-Anwendung. „Schließlich haben wir uns für Tableau ent-schieden“, berichtet Markus Kolp, „weil es vor allen Dingen die geographische Visualisierung am besten beherrscht hat.“ M-net kaufte zehn Tableau-Desktop-Lizenzen und entwickelte da-mit ein Werkzeug zur Analyse und Präsentation der kaufmännischen und technischen Informa-tionen ihrer Kunden- und Netzlandschaft, das intern den Namen „Ausbau Cockpit“ erhielt. Inzwischen arbeiten etwa 20 Personen aus den Bereichen Strategie, Technik und Vertrieb regelmäßig mit der neuen Lösung.

Im Ausbau Cockpit lassen sich alle der über 300 angeschlossenen Hauptverteiler-An-schlussbereiche geographisch und in Listen-form mit den wichtigsten Kennzahlen wie Umsatz, Kosten, Vertragsanzahl, eingesetz-ten Produkten oder Marktanteilen darstellen. Mitarbeiter erhalten hier Informationen über die Entwicklung dieser Kennzahlen im Zeit- ablauf. Außerdem gibt das Ausbau Cockpit Auskunft über die technischen Gegebenhei-ten des M-net-Netzes, wie zum Beispiel die Netztopologie, die Backbone-Leitungen sowie die Anbindung der Hauptverteiler und der Kundenanschlüsse mit den jeweiligen Über-tragungskapazitäten. Beim Drill-Down bis auf die Detailebenen lassen sich beispielsweise die Laufzeiten oder Kosten der Verträge, wie etwa die Umsätze, Adressen oder ihre technische An-bindung, ermitteln und interaktiv erforschen. Weil im Ausbau Cockpit sämtliche Umsatz- und Kostenpositionen zusammenlaufen, stehen damit beliebige Möglichkeiten zur visuellen Deckungsbeitragsrechnung einzelner Kunden, Leitungen und Hauptverteiler oder auch ganzer Gebiete und Regionen zur Verfügung. Auf einer Karte lassen sich die jeweiligen Objekte für die Rentabilitätsberechnung einfach auswäh-len und automatisch entsprechend einfärben. Die Strategieabteilung nutzt die Analysen für langfristige Prognosen und zur Absicherung von Investitionsentscheidungen. Die Technik informiert sich damit über die aktuelle An-bindung oder vorhandene Netzkapazitäten bestimmter Regionen. Das Controlling erhält wichtige Erkenntnisse über die Rentabilität von Kunden oder Infrastruktur-Elementen.

Integration in bestehende IT-Infrastruktur

Tableau kommt auch bei anderen Anwendungen zum Einsatz. So überwacht die Technikabtei-lung die Verkehrsdaten des Netzwerks, führt Performanceanalysen durch, identifiziert Fälle besonders hohen Datenverkehrs oder wertet Fehlermeldungen nach Häufigkeiten und Be-arbeitungszeiten aus, um den Servicegrad zu optimieren. In der Finanzabteilung überwachen Mitarbeiter mit Tableau das Zahlungsverhalten der Kunden, ermitteln Bonitätsrisiken, analysie-ren die Entwicklung offener Posten und wehren Betrugsversuche ab. Und schließlich untersuchen Mitarbeiter der Strategieabteilung unter dem Stichwort „Customer Intelligence“ allgemeine und regionale Trends bei den Kunden-, Vertrags-, Umsatz-, Kosten-, Nutzungs- und Wettbewerbs-daten, um für zukünftige Anforderungen recht-zeitig Vorsorge leisten zu können. Während für die Nutzung von Tableau-Cockpit eine gewisse

Schulung nötig war, brauchte es für die Tableau-Desktop-Software keine externe Unterstützung: „Wir haben uns komplett selbstständig in Tableau eingearbeitet“, erklärt Markus Kolp. „Die Tableau-Onlinedokumenta-tion und die Tableau-Community waren dabei eine große Hilfe.“ Die neue Tableau-Lösung habe die Arbeit vieler M-net-Mitarbeiter erheblich erleichtert. Technische Analysen oder Rentabi-litätsbetrachtungen stünden heute übersichtlich am Bildschirm per Mausklick zur Verfügung.

Arbeiten mit Tableau-CockpitTableau hat es mittels nativen Konnektoren er-möglicht, Informationsquellen die bisher nicht im Datawarehouse vorlagen, in die Berechnungen mit einzubeziehen. Diese Quellen sollen nun nach und nach auch in das Datawarehouse über-nommen werden. Damit können die M-net-Tech-niker heute die Auswirkungen vorhandener oder zukünftiger Anschlusszahlen auf die Netzwerk-performance prognostizieren, bei Bedarf zusätzli-che Leitungskapazität anmieten oder überflüssige

Leitungen abkündigen. Dabei erleichtern die Kartenansichten mit den je nach Ausprägung der gewünschten Kennzahl automatisch eingefärbten Objekten die schnelle Erfassung der Zusammen-hänge ungemein. „Wir erkennen heute auf einen Blick Gegebenheiten und die Gründe dafür, die früher bei der Betrachtung von Tabellen nur sehr schwer oder gar nicht entdeckt werden konnten“, erläutert Markus Kolp.

OptimierungspotentialDurch die Transparenz der M-net-Netztopologie und der Einnahmen-Ausgaben-Situation jedes einzelnen Kundenanschlusses konnte das Un-ternehmen unrentable Hauptverteiler-Gebiete identifizieren. M-net hat bereits damit begon-nen, gezielte Maßnahmen – zum Beispiel den Einkauf günstigerer Leitungen, die Reduzierung von Leitungsanbindungen, die Verstärkung des Gebietsvertriebs oder den kompletten Rückzug aus unrentablen Regionen – zu ergreifen, um

die Profitabilität in diesen Gebieten wieder her-zustellen oder zu verbessern. Zukünftig möchte M-net sämtliche geographischen Analysen und Reports, die bisher manuell mit ArcGIS erstellt und per Hand versandt wurden, auf automati-sierte, interaktive Tableau-Dashboards umstel-len. Auch sollen die gewonnenen Erkenntnisse aus der Anwendung des Ausbau Cockpits so-wie neu entstandene Anforderungen für seine Weiterentwicklung genutzt werden, um auch zukünftige Fragestellungen durch Fakten besser abzusichern und Entscheidungen zu erleichtern. Beispielsweise möchte man zukünftig alle – also auch die bisher nicht von M-net erschlossenen – Standorte von Telekom-Hauptverteilern sowie Markt- und Wettbewerbsinformationen in das Ausbau Cockpit integrieren.

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www.m-net.de

Telekommunikationsanbieter M-net hat mit der Lösung von Tableau eine präzise Deckungsbeitragsrechnung für alle Leitungen, Anschlüsse und Versorgungsgebiete eingeführt, mit der sich die Regionen und Gebiete in Kartenform visuell analysieren lassen.

Welche Regionen sind rentabel?

Cockpit: Interaktives Dashboard zur Erschließung und Entwicklung von Versorgungsgebieten.

M-net versorgt mit seinen ca. 840 Mitarbeitern rund 380.000 Geschäfts- und Privatkunden im süddeutschen Raum mit Tele-fon, Internet und Fernsehen.

Foto: M-net Telekommunikations GmbH Foto: M-net Telekommunikations GmbH

Fotos: Tableau Germany GmbH

www.tableau.com/de-de

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12. Juni 2017 | Business Geomatics 4/17

er Trend bei Geomarketing- anwendungen geht in Rich-tung Web-basierter Systeme und Lösungen. Der Hinter-grund ist, dass immer mehr Wirtschaftsunternehmen Geo- marketing nicht mehr aus-schließlich ihren GIS-Fachab-

teilungen überlassen, sondern den Mitarbeitern aus den einzelnen Bereichen wie Standortpla-nung, Vertrieb, Marketing oder Controlling selbst die Möglichkeit geben wollen, geografische Analysen am eigenen Arbeitsplatz durchzu-führen.

Komplette Plattform für Reporting und Datenimport

„Der modernste, einfachste und kostengüns-tigste Weg, Geomarketing allen Mitarbeitern eines Unternehmens zu ermöglichen, ist über ein WebGIS“, sagt Wolf Graf, Geschäftsführer der WIGeoGIS. Das Unternehmen ist ein Vorreiter beim Einsatz von Web-Technologien und hat schon sehr früh einzelne Webdienste wie etwa die Geokodierung via Webclient angeboten. Nun geht WIGeoGIS den nächsten Schritt und bietet eine nahtlose Geomarketing-Prozesskette online an – von der Geokodierung und Daten-integration über die Datenanalyse bis hin zum Geo-Reporting. „Die zentrale Plattform dafür ist das WebGIS WIGeoWeb. In das Tool fließen alle Daten und Geodaten, die für Analysen benötigt werden“, beschreibt Graf.

Um die Arbeitsrealität möglichst vieler Unter-nehmen in ihren Lösungen abzubilden, bietet WIGeoGIS den Import von Daten aus vielfältigen Quellen an. „WIGeoWeb lässt sich aus ArcGIS, QGIS, internen BI- und CRM-Datenbanken der Unternehmen speisen. Auch der direkte Upload von Excel-Dateien in WIGeoWeb ist möglich“, so Wolf Graf. „Möchten Nutzer ihre Adressen mit den Koordinaten anreichern, können sie dies selbst im JoinAddress Web-Geocoder tun. Dieser geokodiert automatisch weltweite Adressen aus Excel-, txt- und CSV-Dateien. JoinAddress Web ist mit WIGeoWeb verknüpft, sodass die Daten direkt weiterverarbeitet werden können“, führt der WIGeoGIS-Geschäftsführer fort.

Drei Ausführungen: Märkte, Standorte und Vertrieb

WIGeoWeb gibt es in drei Schwerpunkt-ausführungen für die jeweiligen Bedürfnis-se unterschiedlicher Bereiche. WIGeoWeb für regionale Marktanalysen ermöglicht es, Strategie- sowie Marketingabteilun-gen, Zielgruppenanalysen sowie Potenziale und die Potenzialabdeckung zu ermitteln. WIGeoStandort bietet Funktionen für Ex-pansion, Standortbewertung und Stand-ortplanung – zum Beispiel die Berechnung von Einzugsgebieten. Und WIGeoWebSales fokussiert auf die Bereiche Vertriebsgebiets- planung und Vertriebscontrolling. Alle drei Ausführungen lassen sich für das Controlling einsetzen, da Ziele, Potenziale und IST-Zu-stand einander gegenübergestellt werden können.

Auch beim Datenexport und Reporting möch-te WIGeoGIS seinen Kunden Freiheit und Flexi-bilität bieten. Nutzer können bei Datenausgabe von Repots und Standortberichten zwischen Excel-Liste und vordefiniertem, zusammenge-fassten Bericht in PDF-Form wählen. Die Reports sind auch als Word, PowerPoint, HTML oder als PNG-Bilddatei verfügbar. Wahlfreiheit gibt es ebenso bei den Verbreitungswegen: Möglich sind der Download aus dem Browser, die Ablage im Dateisystem oder der E-Mail-Versand.

Adhoc-Reports in Minuten-schnelle

Geschäftsführer Wolf Graf ist überzeugt, dass das Reporting-Tool den Anwender ideal unterstützt und dabei sehr zeitsparend ist. „Kunden aus der Standortplanung berichten, dass sich die Zeit für die Erstellung eines Standortberichtes mit Einführung von WIGeoStandort von mehreren Stunden auf wenige Minuten reduziert hat“, beschreibt Graf.

Die Reports lassen sich ad hoc oder automa-tisiert zu einem bestimmten Zeitpunkt – zum Beispiel quartalsweise – erzeugen. In WIGeoWeb ist zudem eine Alarmfunktion integriert. Wer-den bestimmte Ziele nicht erfüllt – wenn zum Beispiel der Umsatz unter einen bestimmten Richtwert fällt – verschickt WIGeoWeb auto-matisch einen Alarmbericht an die Zuständigen.

Geomarketing & Geodaten | 5

Mit WIGeoWeB bietet WIGeoGIS eine Online-Plattform, die alle Teilgebiete des Geomarketings abdeckt. Alle Mitarbeiter erhalten einen unkomplizierten Zugriff auf Geomarketing-Tools und -Prozesse.

Geomarketing komplett im Web

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www.wigeogis.com

Die Adress-Geokodierung übernimmt das Tool JoinAddress Web.

Beispiel Gebietsanalyse: Auch GIS-ferne Mitarbeiter haben unmittelbar Zugriff auf Reports.

Die ING-DiBa bringt in Zusammenarbeit mit der Sprengnetter GmbH die App „ING-DiBa ImmoWert2Go“ auf den Markt, mit der Immobilien schnell und unkompliziert von unterwegs bewertet werden können. Damit können Interessenten das erste Mal den indikativen Wert (im Gegensatz zum gutachterlichen Wert) einer Immobilie ermitteln, ohne einen Experten zu beauftragen und für die Schätzung zu zahlen. ImmoWert2Go ermittelt per Foto den Schätzwert von Immobilien. Dabei unterscheidet die App jeweils nach Haus oder Wohnung.

Die Wertermittlung erfolgt auf Basis der erkannten Immo-bilienart und des Standortes. Dabei legt ImmoWert2Go ein lagetypisches Baujahr und eine durchschnittliche Wohnfläche von vergleichbaren Objekten im unmittelbaren Umfeld der fo-tografierten Immobilie zugrunde. Kennt der Nutzer das genaue Baujahr und die Wohnfläche, so kann er diese beiden Größen anpassen und erhält umgehend eine noch genauere Wert- auskunft. „Noch nie war es für Interessenten so schnell und be-quem, jederzeit und von überall vom Wunschobjekt eine Wertin-dikation und sogar eine passende Finanzierung anzufragen“, sagt Nadine Schmidt, Leiterin Direktvertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING-DiBa. Die ermittelten Objektwerte können in Im-

moWert2Go auch gespeichert werden. So sehen Nutzer der App die unterschiedlichen Immobilien, für die sie sich interessieren, direkt im Vergleich und können diese über Social Media-Kanäle wie Facebook und Twitter mit Bekannten teilen.

In einem weiteren Schritt können Kaufinteressenten sogar über die App direkt ein Finanzierungsangebot für das jeweilige Objekt beantragen. Davon sollen auch die Vertriebspartner der ING-DiBa profitieren.

„Die Digitalisierung macht auch vor der Immobilienfinanzie-rung nicht halt. Mit ImmoWert2Go können unsere Vermittler beim Kunden vor Ort punkten und gemeinsam volldigital den Wert ihrer Traumimmobilie ermitteln – und das für jeden Stand-ort in Deutschland“, sagt Thomas Hein, Leiter Partnervertrieb bei der ING-DiBa. Die App wurde gemeinsam mit der Sprengnetter GmbH, einem Spezialisten für Immobilienbewertung in Deutsch-land und Österreich, entwickelt. Die indikativen Immobilienwerte basieren auf rund fünf Millionen Angebotspreisen sowie 550.000 Kaufpreisen.

Mit App zur Immobilienbewertung

ING-DIBA

www.ing-diba.de

www.sprengnetter.de

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6 | INSPIRE in der Versorgungswirtschaft

ie Geodateninfrastruktur Deutsch-land (GDI-DE) ist ein gemeinsa-mes Vorhaben von Bund, Ländern, Kommunen, der Wirtschaft und der Wissenschaft. Die GDI-DE ist die nationale Anlaufstelle der Eu-ropäischen Kommission für die Umsetzung der Richtlinie 2007/2/

EG (INSPIRE). Basierend auf Metadaten, Geodaten und Geodiensten wird es ermöglicht, Daten aller geodaten-haltenden Stellen in Deutschland und der Europäischen Gemeinschaft zugänglich und nutzbar zu machen. Die Geodaten selbst verbleiben bei den datenhaltenden Stellen, welche in jedem Fall die Hoheit über den Zugang zu ihren Daten behalten.

Grundsätzliche Pflicht mit KompromissWie für alle geodatenhaltenden Stellen besteht auch für die Unternehmen der Versorgung und der Abfall-wirtschaft die Pflicht, Geodaten INSPIRE-konform vor-zuhalten. Die INSPIRE-Richtlinie sieht in Artikel 13 dabei eine Beschränkung des Zugangs der Öffentlichkeit vor, wenn dieser nachteilige Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit hätte. Daten aus den Bereichen der soge-nannten „Kritischen Infrastrukturen Energie“, zu denen die Sparten Strom, Gas, Fernwärme und Wasser sowie Abwasser gehören, fallen im Interesse des Schutzes der Bevölkerung unter diese Ausnahmeregelung und sind

somit nicht uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten hat der Pro-zess der INSPIRE-Umsetzung bei den Unternehmen der Ver- und Entsorgung nun Fahrt aufgenommen. Dabei arbeiten unterschiedlichste Akteure der GDI-DE und der Ver- und Entsorgungswirtschaft eng zusammen, so jedenfalls bewertet dies die Koordinierungsstelle GDI-DE beim Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, kurz BKG genannt, in Frankfurt a.M. ansässig. Neben Vorträgen auf branchenspezifi-schen Veranstaltungen oder der Unterstützung von einschlä-gigen Workshops sind auch Fachnetzwerke auf allen Ebenen zwischen GDI-DE und Versorgungswirtschaft entstanden.

Muster für MetadatenbeschreibungEin erster großer Erfolg in der Zusammenarbeit mit

den beteiligten Fachverbänden der Versorgungswirt-schaft wurde mit der Veröffentlichung der gemeinsamen Handlungsempfehlung zur Bereitstellung von Metadaten erreicht. Die Handlungsempfehlung, die im November 2016 veröffentlicht wurde, zeigt auf, wie Kritische Inf-rastrukturen mit Metadaten zu beschreiben sind sowie über welche vorhandenen Kataloge der Bundesländer oder der Wirtschaft diese bereitgestellt werden können.

GDI-DE entwickelt gemeinsam mit den Fachverbänden eine INSPIRE Handlungsempfehlung für Ver- und Entsorgungsunternehmen und unterstützt bei dessen Umsetzung

Inspiration für die Versorgungswirtschaft

DUmsetzung fehlt nochNun gilt es, die nächsten Schritte bei der Umsetzung von INSPIRE in Angriff zu

nehmen. Eine wesentliche Aufgabe dabei ist es, die tatsächliche Nutzung über die GDI-DE zu ermöglichen und dabei den Schutz der Daten im Sinne der Datensicherheit wie auch die Anforderung des Zugangs für autorisierte Bedarfsträger der Europä-ischen Gemeinschaft zu erfüllen. Hier können existierende IT-technische Securi-ty-Mechanismen Lösungen bieten, um bereitgestellte Daten zu schützen. Über die Metadatenbereitstellung hinaus sind INSPIRE-relevante Geodaten über Netzdienste interoperabel zugänglich zu machen, was eine Überführung der eigenen Daten in das INSPIRE Zielschema erfordert. INSPIRE kann hier als Chance gesehen werden, den Austausch von Geodaten zu vereinfachen – auch im eigenen Unternehmen!

Mit der Handlungsempfehlung für Metadaten sind eine gemeinsame Sicht der Betroffenheit sowie Lösungswege zur Erfüllung der INSPIRE-Pflichten durch die beteiligten Verbände he-rausgearbeitet worden. Durch den engen Kontakt mit der GDI-DE und den GDI-Koordinierungsstellen in den Ländern können Beratungsangebote und Infrastruktur-komponenten (wenn notwendig) genutzt und somit Aufwände für die Ver- und Entsorgungswirtschaft minimiert werden.

www.gdi-de.org

www.geoportal.de

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BUS INESS GEOMATICS

UNTERNEHMENSSPIEGEL

2017

ANBIETER Leitungsauskunft/Planauskunft Barthauer Software GmbH, 38126 Braunschweig, www.barthauer.de

BIL eG, 53123 Bonn, www.bil-leitungsauskunft.de

GEOMAGIC GmbH, 04129 Leipzig, www.geomagic.deGerst Ingenieure GmbH, 75417 Mühlacker, www.gerst-ing.degrit – graphische Informationstechnik Beratungsgesellschaft mbH, 59368 Werne, www.grit.de

Mettenmeier GmbH, 33100 Paderborn, www.mettenmeier.de

NIS AG Netzinformationssysteme, 6210 Sursee, Schweiz, www.nis.ch

SAG GmbH, Bereich CeGIT, 44269 Dortmund, www.sag.eu/cegit

SpectraDirekt, 31515 Wunstorf, www.spectra-direkt.de

Mehr Infos unter www.business-geomatics.com

Quelle: Koordinierungsstelle GDI-DE

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Business Geomatics 4/17 | 12. Juni 2017 | 7

eit 2007 steht das Thema INSPIRE mit hohen Erwartungen auf der Agenda der planenden Dienststellen, verbunden mit der Erwartung, dass diejenigen Unter-nehmen, Leitungsbetreiber, Behörden und sonstige geodatenhaltende Stellen das Thema nicht nur für sich entdecken, sondern die Chance zur Umsetzung er-

greifen. Unstrittig ist mindestens zum Zeitpunkt der initialen Aktivitäten, dass die Bereitstellung umfassender raumbezogener Informationen, vorzugsweise ohne Res-triktionen und kommerzielle Geschäftsinteressen helfen kann, Planungsvorhaben zu vereinfachen und möglich-weise zu beschleunigen. Warum also ist das scheinbar so zukunftsfähige Thema ins Hintertreffen geraten und trifft auf wenig Motivation, der zur Tätigkeit verpflichteten Lei-tungsbetreiber? Aus der europäischen INSPIRE-Richtlinie lassen sich vier Handlungsfelder ableiten, deren Erledigung in einen Branchenrahmen zu implementieren ist und nicht von jedem Unternehmen individuell gelöst werden muss:• Standardisierter Zugang zu den Informationen,• Weitergabe nur bei „Berechtigtem Interesse“,• Fortführung basierend auf etablierten Prozessen in

eigener kontrollierter Umgebung,• Definition eines gemeinsamen bundeseinheitlichen

Metadaten-Kataloges der Wirtschaft.Die BIL eG, die sich als erstes bundesweites Informati-

onssystem für Leitungsrecherche versteht, ist nun dabei einen eigenen Ansatz zu entwickeln, wie Versorgungsun-ternehmen das Thema INSPIRE und die Leitungsauskunft synergetisch bündeln und damit Nutzen aus beiden Berei-chen ziehen können. Die Erfahrungen mit Geodaten, kor-respondierenden Schnittstellen und Bezugsbedingungen ist in Deutschland auf Grund der föderalen Struktur sowie einem „unbändigen“ Definitionsbedürfnis deutlich komplexer als in Ländern mit zent-

ralisierten Vorgehensweisen

(zum Beispiel Niederlande, UK). Hier gibt es im Unterschied zu Deutschland deutlich leichtere Beschreibungen amtlicher Daten und klare rechtliche Vorgaben zu Abgabe von Daten bei berechtigtem Interesse, einschließlich der Recherche von relevanten Unternehmen (zum Beispiel das „Klic-System“ zum Erhalt von Bauauskünften in NL).

Synergien durch MehrfachnutzenBIL könnte seinen Mitgliedern, die dies ausdrücklich

wünschen und unterstützen, im Rahmen der Leitungsaus-kunft nun die Möglichkeit bieten, ihre Versorgungsflächen, die zur Überprüfung der Zuständigkeiten der verschiedenen Leitungsbetreiber im Falle der Bauanfrage ohnehin im BIL-Portal zu hinterlegen sind, INSPIRE-konform in das BIL-Mitgliederportal einzustellen und damit die Anforde-rungen der INSPIRE-Richtlinie vollumfänglich zu erfüllen. Nach mittlerweile 16 Monaten Portalbetrieb hat BIL nach eigenen Bekundungen bereits bewiesen, dass es einzig als bundesweit verbreitetes kostenfreies Anfragesystem den oben genannten Anforderungen nach „Standardisiertem Zugang“ und „Weitergabe nur bei berechtigtem Interes-se“ in idealer Weise nachkommt. Darüber hinaus ist in Zusammenarbeit mit den BIL-Mitgliedern die vertraglich gesicherte Aktualisierung der relevanten Daten organisiert. Diese immanente Funktionalität des BIL-Portals muss aus Haftungsgründen in den Händen der Betreiber verbleiben, doch bietet BIL den Mitgliedern den einfachen und komplett digitalen Zugang, um die Aktualisierungen leicht selbst durchführen zu können. Von den oben genannten vier Punkten sind nach Einschätzung von BIL durch den rechtlich gesicherten Rahmens im BIL-System der standardisierte Zugang zu Informationen auf Basis des „Stands der Technik“ gegeben und mittels der Formulierung einer detaillierten

Vorhabenbeschreibung das berechtigte Interesse dokumentiert.

BIL bietet synergetische Verknüpfung zwischen der INSPIRE-konformen Datenbereitstellung und der Leitungsauskunft für Versorgungsunternehmen

Zwei Fliegen mit einer Klappe

SKatalog der WirtschaftBleibt also die Metadatenbeschreibung als

Grundlage zur Übermittlung und Weiterleitung von Daten. Dies kann nach Ansicht von BIL ein „Katalog der Wirtschaft“ sein, welcher eine stark vereinfachte Struk-turangabe aus standardisierten Datenmodellen wie sie zum Beispiel der DVGW unter dem Arbeitstitel GAWANIS und die internationale Pipelinewirt-schaft für den Pipeline Open Data Standard (PODS) unlängst definiert haben. Die Betreiber können den Gültigkeitsgebiete ihrer Angaben im Rahmen der Zuständigkeitsflächen aus dem BIL-System bereitstellen oder diese auf gröbere Gebietseinheiten wie beispielsweise die umschließenden Kreis- oder Bundes-landgrenzen harmonisieren.

BIL als Plattform mit dem rechtlich vereinbarten Rahmen könnte somit die Transferfunktionalitäten zu den GDI-Dienststellen der Länder zu definierten Zeitpunkten schaffen und den Hinweis geben bei „berechtigten Interesse“ den angegebenen Auskunftsweg zu wählen, der dann gesichert alle in BIL organi-sierten Betreiber erreicht.

„Im Kontext der begründeten Planungsbedürfnissen der INSPIRE-Protagonis-ten und der Sorge um unnötige Transparenz sicherheitskritischer Infrastrukturen kann sich BIL mit seinem Potenzial anbieten, Teil der Lösung zu sein. Dies gilt natürlich nur für Unternehmen, die das auch ausdrücklich nutzen möchten“, so Jens Focke, Vorstand bei der BIL eG.

Am 29. Juni 2017 hat BIL Experten aus allen relevanten Bereichen des The-mas INSPIRE der Versorgungswirtschaft zu einem Round-Table Gespräch in die Geschäftsstelle nach Bonn eingeladen, um dabei die Grundlagen für die Pilotierung in der Projektumsetzung zu diskutieren.

INSPIRE

Natürlich können Sie versuchen, das Thema auszusitzen und viel Geld als auch Zeit zu verbrennen, oder Sie lassen sich von uns überzeugen, wie kostengünstig und einfach auch für Sie der Weg sein kann, die Handlungsempfehlung der Verbände umzusetzen:

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Quelle: wikimedia (Edward Betts) CC0

Foto: pixabay

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Quelle: pixabay (Devanath, Felix_Broennimann, Pexels, Pezibear)

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Business Geomatics 4/17 | 12. Juni 20178 | INSPIRE in der Versorgungswirtschaft

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onkreter Handlungsbedarf für den schrittweisen Aufbau von INSPIRE konformen Services und Diensten besteht seit langem auch für Versorgungsunternehmen: Spätstens seit Anfang 2014 sind sie gemäß der nationalen Umsetzung der INSPIRE EU Richtlinie (Infrastructure for Spatial Information in Europe) verpflichtet, vorhandene digitale Geodaten in Metadaten-Katalogen zu beschreiben und als Darstellungs- und Downloaddienste im Internet zur Verfügung zu stellen.

Auch die neue Richtlinie der EU zum Thema „Nutzung der Infrastruktur für den Ausbau der Breitbandversorgung“, die mit ihrer Umsetzung auch in Deutschland rechtswirksam wird, bezieht sich auf INSPIRE.

Anforderungen und Prozesse werden klarDoch während die INSPIRE-Richtlinie in vielen anderen Themenfeldern be-

reits umgesetzt ist, geht es bei den Versorgern bislang nur zögerlich voran. Ein Grund waren bislang mögliche Konflikte zwischen den Schutzanforderungen für Kritische Infrastrukturen und den Veröffentlichungspflichten im Kontext von INSPIRE. Das im November 2016 novellierte Telekommunikationsgesetz schafft hier Klarheit: Die Betreiber kritischer Infrastrukturen müssen keine Lei-tungsdaten veröffentlichen und sollen stattdessen die Netzgebietsflächen zur Verfügung stellen. Ebenfalls im November 2016 haben die Verbände BDEW, DVGW, DWA und VDE|FNN, die mit Vertretern von BMI, GDI-DE, BBK entwickelte Handlungsempfehlung zur "Bereitstellung von Metadaten zu INSPIRE-relevan-ten Geodatensätzen durch Ver- und Entsorgungsunternehmen" veröffentlicht.

Über das InspireService-Portal können Metadaten und Dienste mit geringem Aufwand rechtskonform bereitgestellt und Daten zusätzlich nutzbar gemacht werden.

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GeoPortal.INSPIRE = Zentraler Metadatenkatalog der EU

GeoPortal.Bund = Zentraler Metadatenkatalog von Deutschland

GeoPortal.LandAbfrage der

DiensteHarvesten der

Metadaten

www.Inspire-ServicePortal.de

e-Business-Services

Anwender 1 Anwender 2 Anwender 3Upload von Geo-Daten

kaskadierende Geo-Datendienste

Sinnvoller Kompromiss

Die Datenprozesse rund um INSPIRE werden über das Portal

erheblich vereinfacht.

www.isp-gmbh.eu

Diese erläutert, wie Metadaten von Versorgungsstrukturen im Rahmen der Metadatenkataloge der nationalen Geo-dateninfrastruktur (GDI-DE) zu erfassen sind und definiert einheitliche Angaben zu Versorgungsunternehmen – eine wichtige Voraussetzung, um zumindest eine formale Anfor-derung von INSPIRE zu erfüllen.

Zur Erfassung und Übermittlung der Metadaten emp-fiehlt die Verbände-Publikation den Zugang über die Me-tadaten-Editoren der einzelnen Bundesländer, doch dieses Verfahren ist aufwändig und birgt nach Einschätzung vieler Praktiker einige Tücken. Hier setzt die Infrastruktur Service Portale GmbH (ISP) an, die über die hauseigenen Geoportale Versorgungsunternehmen eine besonders einfache und wirtschaftliche Umsetzung der INSPIRE-Richtlinie sowie zusätzliche Datendienste und Services anbietet.

Einfache Umsetzung Für eine einmalige Einrichtungsgebühr und eine geringe

Monatspauschale erhält der Nutzer Zugang zum Inspire Service-Portal. Dort lädt er pro Versorgungssparte einen Po-lygon-Umring um das jeweilige Versorgungsgebiet im hoch und fügt die entsprechenden Angaben zu Hoch-, Nieder-, Mittelspannung, Gas, Wasser, Abwasser, Fernwärme und Telekommunikation hinzu. Der Polygon-Umring kann aus der jeweiligen GIS-Anwendung im Shape- oder dxf-Format bereitgestellt werden. Prinzipiell können nach Auskunft von ISP fast alle Formate eingelesen werden. Sollte kein Poly-gon-Umring zur Verfügung stehen, kann ein entsprechender Datensatz zum Beispiel über den bereitgestellten Kartenedi-tor auf der Grundlage von OpenStreetMap erfasst werden. Die Metadaten werden in einer von ISP generierten und bereitgestellten XML erfasst, die laut Unternehmen genau der Struktur der aktuellen Handlungsempfehlung entspricht. Die Richtigkeit seiner Eingaben im Portal kann der Nutzer über die Darstellung im Portal vor der Freigabe an die GDI-DE selbst prüfen. ISP sorgt dann nach der Freigabe für die Weiterleitung der Metainformationen an die zuständige GDI Stelle. Zusätzlich stellt ISP die Katalogdienste zum Harvesten der Metadaten bereit und überwacht die Einhaltung des von INSPIRE geforderten halbjährlichen Aktualisierungszyklus.

DatendiensteDarstellungs- und Downloaddienste bilden den eigent-

lichen Kern von INSPIRE – auch, wenn sich die Fach- und Branchenverbände diesbezüglich zwar grundsätzlich positiv äußern, aber noch keine konkreten Empfehlungen vorlegen. Grundsätzlich müssen jedoch die Geometrien zum Versor-gungsgebiet, entsprechend der Angaben in den Metadaten uneingeschränkt zur Verfügung gestellt, sprich: auf einer Karte visualisiert werden.

INSPIRE erwartet also Webdienste, über die ein Interessent auf die Daten zugreifen kann. Wo diese aber nicht zur Ver-fügung stehen, müssen die Daten bei Anfragen individuell zumindest als WMS bereitgestellt werden. Im Rahmen seiner Inspire-Services bietet ISP auch die erforderlichen Datendienste zur Bereitstellung der WMS und WFS. Diese werden von ISP gehostet.

Die Daten der einzelnen Sparten bündelt das Unter-nehmen in den Metadatenbeschreibungen, da die Diffe-renzierung aus den bereit gestellten WMS ersichtlich ist.Damit werden nachfolgend folgende Metadaten erzeugt:

• Metadaten zum Netzgebiet• Metadaten zum WMS Netzgebiet• Metadaten zum WFS Netzgebiet• Metadaten zum Leitungskataster• Metadaten zur Planauskunft als Zugang zum

Leitungsnetz

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Mehrwerte für VersorgerJenseits der INSPIRE-Pflicht sollen die Geodatendienste

der IPS dem Versorger darüber hinaus die Möglichkeit bie-ten, die Gebietsdaten im Rahmen eigener Anwendungen – Planauskunft, Störungsmanagement oder andere Ser-vices – in Wert zu setzen. So lässt sich beispielsweise eine elektronische Planauskunft organisieren, bei der auch analoge Planwerke, Skizzen sowie halbautoma-tische Auskunftsverfahren integriert werden können. Und auch andere Lösungen lassen sich realisieren: So verwendet die Osthessen Netz GmbH die Daten zum Versorgungsgebiet beispielsweise als Grundlage für einen Online-Auskunftsdienst zur Verfügbarkeit von Gas-Hausanschlüssen. Die Kreiswerke Main-Kinzig haben ein Netzinformationsportal mit umfanreichen regionalen Information – vom Installateur bis zur E-Tankstelle – aufgesetzt.

INSPIRE FÜR VERSORGUNGSUNTERNEHMEN

www.inspireserviceportal.de

Mittwoch, 27. September 20179:15 – 12:30 UhrMesse Berlin (Eintritt frei)

9:15 Uhr Einführung: S. Grebe und P. Krückel, BUSINESS GEOMATICS – Wirtschaftszeitung für Geoinformatik,

50,2 – Das Magazin für intelligente Stromnetze, Köln

9:30 Uhr INSPIRE Richtlinie in Deutschland - Betroffenheit, Anforderungen, Umsetzungsszenarien, Dr. Anja Hopfstock, Koordinierungs- stelle GDI-DE, Frankfurt a.M.

10:00 Uhr INSPIRE in der Bewertung der ener-giewirtschaftlichen Fachverbände, N.N., DVGW e.V. Bonn

10:30 Uhr INSPIRE Erfahrungen bei der Umset-zung in einem Versorgungsunterneh-men, N.N.

11:00 Uhr Das Niederländische Klic-System - INSPIRE in der Leitungsauskunft, N.N. Kadaster NL, Amsterdam (Vortrag in englischer Sprache)

11:30 Uhr INSPIRE als Grundlage für die Plan-auskunft bei Leitungsbetreibern, Dipl.-Ing. Ingo Reininger, Technical Consultant BIL eG, Bonn

12.00 Uhr INSPIRE Metadatenkatalog für die Energiewirtschaft - Möglichkeiten und Chancen, Dipl.-Geogr. Peter Riegger, Senior Consultant, Troisdorf

Ende der Session: 12:30 Uhr (Änderungen vorbehalten)

Fachsymposium für EnergieversorgerINSPIRE bei EVU - Mehrwerte & Chancen

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12. Juni 2017 | Business Geomatics 4/17 INSPIRE in der Versorgungswirtschaft | 9

eG

Die Leitungsauskunft

eG DeutschlandweiteG SpartenübergreifendeG Kostenfreie Bauauskunft

Eine Initiative der Chemie-, Gas- und Ölleitungsbetreiber

Bundesweites Informationssystem zur Leitungsrecherche

www-bil-leitungsauskunft.de

Heute schon

geBILt?

Wie hat sich der Download im Vergleich zu letztem Jahr

entwickelt?Auf der Basis der aktuell

verfügbaren Kennzahlen verläuft die die Open Data Entwicklung wie

erwartet positiv. Sind 2016 noch rund 6.000 Datenabrufe über den ehemaligen

Online-Shop der Vermessungsverwaltung ausgelöst worden, so wurde diese Zahl 2017

schon nach wenigen Tagen erreicht. In den ersten vier Monaten sind mehr als 450.000 Datenpakete der Geobasisdaten aus Nordrhein-Westfalen herunter-geladen worden. Das abgerufene Datenvolumen um-fasst 313 TB und entspricht in etwa dem 60-fachen des redundanzfreien Datenbestands. Inzwischen hat sich das tägliche Abrufvolumen bei etwa 2 TB eingependelt.

Wo liegen die Schwerpunkte der Downloads?Bei den topographischen Bildinformationen, also den digitalen Orthophotos, die heute im Produktstandard mit 20 Zentimeter Bodenauflösung verfügbar sind. Weiterhin liegt das Interesse bei den topographi-schen Höheninformationen, die als digitale Gelände-modelle, Oberflächenmodelle, als Schummerungen

oder 3D-Gebäudemodelle zur Verfügung stehen. ALKIS-Da-

ten aus dem NRW-weiten Sekundärdatenbestand des Liegenschaftskatasters sowie die zugehörigen Folgeprodukte sind im

Reporting des Landes mit rund zwei Prozent

aller Downloads dokumentiert.

Welche neuen Zielgruppen sind auf den Zug Open-Data-Nutzung aufgesprungen?Der Zugriff auf die Open-Data-Geobasisdaten ist ohne jede Zugriffsbeschränkung und anonymisiert realisiert. Somit können Anwender und deren Ak-tivitäten nicht unmittelbar identifiziert werden. Erst vereinzelt sind innovative Ansätze durch deren Veröf-fentlichung in den Medien erkennbar. Beispielsweise die Auswertung zum großen Straßennamen-Report des WDR, bei dem sich die Datenjournalisten Anfang 2017 der frei verfügbaren ALKIS-Gebäudereferenzen bedient haben oder die Realisierung eines Webvie-wers der Firma virtualcitysystems, bei der eine web-basierte 3D-Kartenanwendung umgesetzt wurde. Frei verfügbare Orthophotos werden in der Flugsimu-lation (flightx.net) eingesetzt. Ebenso haben global agierende GIS-Anbieter die Geobasisdaten in ihren Basiskartenbestand übernommen und sorgen für eine breite, aber eben nicht dokumentierte Nutzung.

Welche Nutzer-Wünsche werden neu formuliert?Vereinzelt werden Änderungen zur Paketierung der Download-Dateien angeregt, die aufgrund des zum Teil beachtlichen Datenumfangs und der Dateigrößen als zu anspruchsvoll eingeschätzt werden; eine Be-reitstellung von Einzelkacheln wird daher für weitere Produkte vorbereitet. Die anwenderseitige Umstellung der Arbeitsabläufe durch Einbindung von Geodaten-diensten wäre ebenfalls eine sinnvolle Alternative.

Sollen weitere Services oder Produkte bereitge-stellt werden?Die Bereitstellung der Geobasisdaten erfolgt in Nordrhein-Westfalen auf Grundlage der Prinzipien der Sunlight Foundation zur Freigabe von offenen Regierungs- und Verwaltungsdaten. Daher ist es bezüglich der amtlichen Geobasisdaten nicht vorge-sehen, alternative Premium-Produkte oder Services einzuführen, um damit Erlöse zu erzielen.

Open Data in NRW

Christian Elsner von der Bezirksregierung Köln über die bisherigen Erfahrungen mit Open Data in Nordrhein-WestfalenINTERVIEW

Nachdem sich Deutschland lange Rückständigkeit bei dem Thema Open Data vorwerfen lassen muss-te und die Bundesregierung mit einem Open-Data-Gesetz bis im Mai 2017 auf sich warten ließ, ha-ben einige Länder bereits Initiative gezeigt und ihre Daten frei und kostenlos zur Verfügung gestellt.

Bedarf es weiterer Investitionen in das Beschaffungssystem und die Datenbereitstellung?Langfristige Perspektive ist ein online-Datenzugriff über Geodaten-dienste. Sprich: Der online-Shop mit integrierter Bestellfunktion ist überholt - es lebe die Geodateninfrastruktur. Die Metadatenkataloge der Geodaten-infrastruktur beinhalten die Sprun-gadressen der zentralen und aktuellen Datenressourcen. Der online Zugriff und eine Verschneidung mit individu-ellen Fachdaten erfolgt dienstbasiert. Für dieses Szenario sind die Open Data Geobasisdaten in NRW vorberei-tet. Die installierten Geodatendienste bedienen standardisierte Schnittstellen und sie werden performant mit hoher Servicequalität betrieben.

Zum Thema Lizenzen: Gibt es dies-bezüglich bereits Erfahrungen und soll daran gearbeitet werden?Auch gebührenfrei bereitgestellte Geobasisdaten unterliegen Lizenzbe-dingungen, die bei Verwendung der Daten einzuhalten sind – tatsächlich ist dies noch nicht allen Open-Data-An-wendern bewusst. Als einheitliche und einfach anwendbare Lizenzbedingung ist die „Datenlizenz Deutschland – Na-mensnennung – Version 2“ eingeführt

worden. Dabei ist festgelegt, dass die Namensnennung der Rechteinhaber und Bereitsteller im Quellenvermerk mit „Land NRW“ sowie dem Jahr des Datenbezugs in Klammern erfolgen soll. Auch aus Gründen des Verbrau-cherschutzes ist diese Information zur Datenherkunft sinnvoll; die Angabe ist Bestandteil der vom IT-Planungsrat im Datenportal für Deutschland (GovData) formulierten Datenlizenz. Rückfragen zur Datenlizenz und zur Ausgestaltung des Quellenvermerks haben bislang den meisten Beratungsbedarf verur-sacht. Bei einer Einbindung in GIS-An-wendungen oder Web-Portale können die Anforderungen an den Quellen-vermerk nicht automatisiert umgesetzt werden. Weiterhin ist identifiziert, dass die Behandlung unterjährig fortgeführter Geobasisdaten, also dynamischer Daten-bestände, durch die der-zeitige Regelung nicht abgedeckt ist. Hier ist Entwicklungsbedarf erkannt und gegen-über der Geschäfts-stelle Open.NRW kommuniziert.

www.bezreg-koeln.nrw.de

INSPIRE - Fachsymposium auf der Intergeo in Berlin

Am Mittwoch, den 27. September 2017 veranstaltet die Fachzeitung BUSINESS GEOMATICS gemeinsam mit den Organisatoren der Intergeo auf der weltgrößten Fachmesse für Geodäsie und Geoinformatik Intergeo in Berlin ein Fachsysmposium zum Thema „INSPIRE in der Versor-gungswirtschaft – Mehrwerte und Chancen”. Der Geist von INSPIRE wandelt schon seit vielen Jahren durch die öffentliche Hand und weite Teile der Wirtschaft. Ziel der Richtlinie ist seit 2007 der Aufbau einer gemein-samen Geodateninfrastruktur in Deutschland und nicht zuletzt auch in Europa. Mittlerweile ist die Richtlinie in nationales Recht umgewandelt, was auch für die Versor-gungswirtschaft bedeutet, sich mit der Bereitstellung INS-PIRE-konformer Daten auseinanderzusetzen. Bislang ist die Diskussion um die Umsetzung jedoch recht zwiegespalten geführt worden. Einerseits wird vielfach die Argumentation aufgebracht, dass Energieversorger nunmal Betreiber so-genannter „Kritischer Infrastrukturen” seien und von daher die Bereitstellung von Netzdaten alleine aus sicherheit-stechnischen Gründen zu vermeiden wäre. Andererseits

steht jedoch die gesetzliche Umsetzungspflicht der INSPIRE Richtlinie gemäß nationalem und europäischem Recht in Rede. Hierbei geht es nicht um simple Veröffentlichung von komplexen Daten und Netzstrukturen, sondern lediglich die Vorhaltung entsprechend gesetzeskonformer Daten für die Abfrage bei geprüftem berechtigtem Interesse, insbesondere des Staates und seiner Institutionen.Es müssen also keineswegs Daten öffentlich gemacht werden, sondern lediglich bereitgestellt und per Meta-datenbeschreibung auffindbar sein.Diesen Spagat zwischen „Schutzbedürfnis” und „Rechts-auffassung” gilt es in der Zukunft zu meistern. Grundla-gen zur Umsetzung wurden dabei von den beteiligten Fachverbänden bereits erarbeitet und auch die GDI-DE sowie der Bundesländer bieten Unterstützung bei der Umsetzung. Doch Zwang alleine hilft bekanntlich nicht. Besser ist dagegen, wenn neben der Pflichterfüllung auch der Nutzen durch die Umsetzung gemehrt und erhöht werden kann. Wie können also durch die INSPIRE-Umset-zung EVU Mehrwerte generieren? Welche Chancen bietet die INSPIRE-Richtlinie für EVU? All dies sind Fragen, die die Branche beschäftigen. Erste Antworten darauf liefert das Fachsysmposium „INSPIRE in der Versorgungswirt-schaft”auf der diesjährigen Intergeo. Die Teilnahme ist kostenfrei.

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Chancen und Mehrwerte für Energieversorger durch INSPIRE. Intergeo Symposium gibt Antworten.

Christian Elsner von der Bezirksregierung Köln freut sich über die rege Nutzen der Open-Data-Dienste.

In dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen zum Beispiel stehen Geobasisdaten ab dem 01.01.2017 als Open Data zur Verfügung. Bu-siness Geomatics sprach mit Christian Elsner über die bisherigen Erfahrungen.

www.business-geomatics.com

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n Sachen Mobile Datenerfas-sung ist die Stadt Essen ein Vorreiter. Schon vor 16 Jahren beauftragte die Stadt eine Be-fahrung der Hauptverkehrs-straßen zur systematischen Erfassung von Zustandsdaten der Straßenoberfläche. Nun

erweist sich die Ruhrgebietsmetropole ein weiteres Mal als Pionier. Am 15. Mai stellt die Stadt die Beschaffung eines eigenen Messfahrzeugs vor. Damit ist Essen die erste Großstadt Deutschlands, die nicht auf die Beauftragung exter-ner Dienstleister setzt, sondern in das

nötige Equipment für die Eigenleistung investiert. Das Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster soll dabei als Dienstleister für andere städtische Ämter fungieren.

Ausschlaggebend für die Idee, ein ei-genes Fahrzeug zu beschaffen, waren die Kostenentwicklungen beim Straßenbau bei der Stadt Essen. Die Stadt prognos-tiziert, dass sich die Systemkosten durch bessere Ausschreibungen, höhere Qualität beim Straßenbau und kürzere Sperrzeiten bereits in zwei Jahren amortisiert haben. Ein Beispiel stach besonders heraus. So hatte eine Straßenerneuerung Probleme

bereitet, weil man bei Tiefbauarbeiten auf historische Gemäuer gestoßen war. „Wir hatten zwar zuvor Aufnahmen mit einem Georadar machen lassen, dies jedoch nur an bestimmten Stellen“, berichtet Dr. Frank Knospe, Leiter des Amtes für Geoin-formation, Vermessung und Kataster. Die Problemstellen im Untergrund fielen quasi durchs Raster, wodurch ein unge-planter Kostenanstieg entstand. Somit kam zunächst die Idee auf, ein Georadar auf einem Fahrzeug für die systematische Erfassung einzusetzen, ganz nach dem Vorbild der Straßenbefahrung.

Vor allem forcierte dies die Zusam-menarbeit der Ämter. Es entstand eine Kooperation, die im Bereich der Straßen-befahrung in Deutschland in so enger Form selten auftritt. „Somit haben wir ei-nen rekordverdächtigen kurzen Zeitraum zwischen Idee und Beschaffung, ungefähr sechs Monate, realisieren können“, freut sich Schmitz. Für die interne Überzeu-gung berechnete er in Kooperation mit verschiedenen Ämtern wie etwa auch dem Geschäftsbereich Umwelt und Bau-en den Return on Invest. Dieser gab den Ausschlag für die Bewilligung der Mittel. Im Gegensatz zu einer Beauftragung von

Dritten für die Vermessungsdienstleistungen liegen für die Stadt Essen die Vorteile auf der Hand. „Das Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster fungiert als interner Dienstleister. „Alle anderen Ämter, allen voran natürlich erstmal das Straßen-amt, sind unsere Kunden“, beschreibt Knospe die Aufgabe. Dabei kann die Stadt ohne aufwändige Ausschreibungen die Befahrungen ad hoc durchführen und beliebig verdichten. Dies gilt für zielgerichtete Erfas-sungen von Teilgebieten genauso wie für die Erfassung innerhalb von vorgegebenen Zyklen, aus denen sich dann sehr belastbare historische Daten ableiten lassen, etwa für die Entwicklung des Straßenzustandes je nach Nutzung der Straßen. Daraus lässt sich eine Informationsbasis aufbauen, aus der wir eine vorausschauende Erhaltungsplanung aufsetzen können, um so die finanziellen Mittel optimal einsetzen zu können“, beschreibt Rainer Wienke, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehr.

Die Anwendungsvielfalt ist jetzt bereits groß, ob nun die Doku-mentation des Straßenraums und der Verkehrsschilder, der Beleuch-

10 | 3D Laserscanning

Die Stadt Essen schafft ein Mobile Mapping Fahrzeug an, bei dem Photogrammetrie, 3D-Laserscanning und Mobile Multisenorik zu einem Gesamtsystem integriert sind.

Lieferant ist die Firma AllTerra-Deutschland / Trimble.

Über, auf und unter der Straße

ISchlüsselübergabe: Volker Wegener (re.) von AllTerra übergibt offiziell den Schlüssel an Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Die treibenden Kräfte hinter der Inves-tition (v.l.): Dr. Frank Knospe (Leiter Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster), Dieter Schmitz (Co-Dezernent Geschäftsbereich Umwelt und Bauen) Hans-Jürgen Best (Stadtdirektor) und Rainer Wienke, Leiter Amt für Straßen und Verkehr.

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zeichnen sich durch nahtlose Kompatibilität mit den Autodesk-2018-Konstruktionswerkzeugen aus und bieten beispielsweise die Transformation von Punktwolken-Da-tenformaten in das AutoCAD Punkwolken-Format (rcs/rcp). Als FARO im Jahr 2015 – kurz nach der Übernahme von kubit – das Programm PointSense für Revit als Plug-In für das Autodesk-Programm vorstellte, wurde damit der bisherige Prozess, 3D-Modelle aus Punktwolken zu erzeu-gen und diese dann in CAD- oder Konstruktionssoftware zu übernehmen, gewissermaßen auf den Kopf gestellt. So ist in Revit die Auswertung von Punktwolkendaten und deren Umwandlung in BIM-Modelle direkt möglich. Mit Folgen für die übliche Vergabe von Vermessungs-dienstleistungen in der Bauwirtschaft: Einerseits haben Geodäten damit die Chance, ihre Modellierungen auftrag-geberbezogen zu optimieren. Andererseits können klas-sische Revit-Nutzer – also Planer, Bauherren, Architekten oder Gebäudetechniker-Punktwolken proaktiv nutzen und die Modellierungen auf Basis der Bestandsvermessung in den eigenen Aufgabenbereich integrieren.

Aktuelle Neuerungen bei PointSense for Revit, die in der PointSense 18.0 Suite enthalten sind, betreffen beispiels-weise Extrahierungstools, mit denen Bauelemente iden-tifiziert (Mustererkennung) und dann modelliert werden können. Weiterin stellt das Programm eine automatische Erkennung und Ausrichtung von Wänden, die Erstellung und Platzierung von Revit Familienbauteilen, wie Türen, Fenstern, Trägern, die Nutzung von Konstruktionslinien und Geländemodellen über einen echten 3D-Punktfang, Ebenenerkennung und Erzeugung von skalierten Ortho-bildern bereit. Das Wandfitting-Tool stellt gewissermaßen die Blaupause für Modellierungsaufgaben anderer Bau-

teile dar. Im Bereich Rohre und Leitungen etwa bietet FARO bereits ein umfangreiches Funktionsspektrum. Das Prinzip der Mustererkennung von Architekturobjekten ist generisch: Der Nutzer kann über die Punktwolke ein Objekt identifizieren und über ein Dialogfenster mit einer hinter-legten Bibliothek die Eigenschaften der Wand bestimmen. FARO will damit die Automatisierung bei der Verbindung von einzelnen Bauteilen zu konsistenten Netzwerken vor-antreiben, wobei die Vollautomatisierung derzeit als nicht praktikabel gesehen wird. „Halbautomatische Verfahren, die den Nutzer mit einbeziehen, sind dabei klar im Vorteil, da das Fachwissen und die Erfahrung der Anwender bei der Modellierung und Mustererkennung qualitätssichernd wirken und im Endeffekt effektiver sind als vollauto-matische Prozesse, bei der eine aufwändige Fehlerkor-rektur notwendig wäre“, sagt Marc Zschieschang, Product Manager Const-ruction BIM/CIM bei FARO Technologies.

Für diesen teilautomati-schen Prozess gibt es eine ganze Reihe von Features, die dem Revit-Nutzer die Arbeit erleichtern. Funk-tionsbausteine wie das Snipping ermöglichen es zum Beispiel, dass bei der Auswahl eines Messpunk-tes innerhalb der Punkt-wolke sofort auch dessen Raum-Koordinate inner-halb des parametrischen Modells angezeigt wird. Die Software unterstützt

BIM-Modelle aus PunktwolkenFARO entwickelt seine Punktwolken Software PointSense in Richtung BIM-Modellierung weiter.

ANBIETER Laserscanner Trimble, 65479 Raunheim | www.trimble.com

Mehr Infos unter www.business-geomatics.com

BUS INESS GEOMATICS

UNTERNEHMENSSPIEGEL

2017

Das Schlagwort Scan-to-BIM treibt die Bau- und die Vermessungsbranchen an. Man versteht darunter die Verarbeitung von 3D-Vermessungsdaten, um daraus ein zentrales Baumodell zu erstellen, das Entwurfs- Planungs- und Dokumentations-daten verbindet. Ein solches Modell ist zentraler Bestandteil moderner BIM-Pro-zesse. Aus einer „dummen” Punktwolke entstehen so vernetzte, parametrische Vektormodelle, die möglichst viel Fachdaten und Intelligenz besitzen. In der Praxis gehört die Punktwolke zwar inzwischen zum Standard, die Überführung in CAD/GIS-Prozessen ist jedoch aufwändig und zeitintensiv. Der Aufbau von speziellen BIM-Modellen ist für viele Unternehmen noch Neuland.

Genau in diese Lücke stößt FARO Technologies. Das Unternehmen ist vor allem als Anbieter leistungsfähiger 3D-Laserscanner und 3D-Messtechnik weltweit bekannt. Im Jahr 2015 übernahm FARO den deutschen Softwarehersteller kubit, der mit PointSense ein Produkt am Markt etabliert hat, mit dem 3D-Punktwolken bearbeitet werden können. Nun treibt FARO die Entwicklung von PointSense intensiv voran. Ziel ist dabei die Verbesserung und Beschleunigung von Archi-tektur- und Bauplanungsprozessen, indem die Erstellung von BIM-Modellen aus Punktwolken vereinfacht wird.

Die PointSense-Produktfamilie umfasst die Module PointSense basic/Pro, Buil-ding, Heritage und Plant für AutoCAD sowie PointSense für Revit. Alle Lösungen

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Business Geomatics 4/17 | 12. Juni 2017 | 11

tungsanlagen oder der Vegetation: Es gibt vielfältige kommunale Aufgaben, die von dem Datenpool rund um die Straße profitieren sollen. „Wir haben einen Lernprozess vor uns, wie man die Daten am besten auswertet, nutzt und in die einzelnen Fachbereiche übergibt, um so den maximale Nutzen zu erzielen“, ist Knospe überzeugt: Eine Lernkurve also, die nicht realisierbar wäre, würden die einzelnen Befahrungen jedes Mal extern beauftragt werden.

Auch in die Datenauswertung hat die Stadt Essen investiert. Zwei junge Mitarbeiter, die sich im Rahmen eines dualen Studiums auf die geodätische Datenauswertung spezialisiert haben, wurden übernommen und sind ab sofort für die Erstellung der Datenprodukte aus den Befahrungsdaten zuständig. Die zerstörungsfreie Erfassung liefert zum Beispiel Informationen zu Asphaltdeck-schicht, Binderschicht, Asphalttragschicht und der ungebundenen Tragschicht in Lage und Tiefe, die für Ausschreibungen und die Festlegung von Mengen-gerüsten genutzt werden können.

So lassen sich etwa Zusammenhänge zwischen den Eigenschaften der Straßenoberfläche und des Untergrundes herstellen. Die Einsatzschwerpunk-te sollen nach Angaben der Stadt drei Phasen von Bauprojekten betreffen:

Umfassende Grundlagen für Ausschreibungsunterlagen, Abnahme von Baumaßnahmen und Prüfen möglicher Gewährleistungsansprüche. „Wir setzen ein systematisches Controlling für Bauprojekte auf, wodurch sich immense

Kosteneinsparungen ergeben werden, etwa durch Minderung von

Die wesentlichen Sensorik-Elemente des Fahrzeug sind

3D-Laserscanning und photogrammetrische

Verfahren (Trimble MX8 auf dem Dach) sowie das

Georadar am Heck.

Georadar ist ein mobiles, zerstörungsfreies Messverfahren und basiert auf Aussendung und Empfang elektromagnetischer Strahlen. Es misst bis zu einer Tiefe von etwa einem Meter. Das Radar erlaubt genau wie die Lasertechnik Messgeschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometer. Gezielt lassen sich Aussagen über Schichtdicken, Schichtverteilungen und Schichtanordnungen treffen. Darüber hinaus werden eventuell auftretende Irregularitäten in Form von Störungen und Hohlräumen detektiert.

Georadar

Nachträgen und vorausschauende Planung“, sagt Wienke.Zumal die Stadt Essen in diesem Jahr auch die Erfassung

der Straßenzustandsdaten, die bisher ein externer Dienst-leister aus Essen durchgeführt hat, von dem Haupt- auf das Nebenstraßennetz erweitert hat, um so für die gesamte Stadt ein systematisches Straßenerhaltungsmanagement zu realisieren. Die dazu notwendige Datenerfassung fällt ab sofort unter die Ägide des Geo-Amtes.

Das Fahrzeug wurde aufgebaut von der Firma AllTerra- Deutschland, einem Vertriebspartner von Trimble, von dem das Kernsystem, ein Trimble MX8, stammt. Das System kann 1.100.000 Laser-Messpunkte in der Sekunde produzieren und nimmt darüber hinaus den gesamten Straßenraum mit Kameras auf, aus denen 360° Ansichten entstehen. In Fahrzeugnähe erreicht man bei Geschwindigkeiten von 50 Stundenkilometern eine Punktdichte von mehr als 1.500 Punkten pro Quadratmeter. So werden Straßenzustand, Rauigkeit, Schlaglöcher, Neigung, Spurrillen, Durchfahrts-höhen und Lichtraumprofile erfasst und stehen zeitnah zur Verfügung. Hinzu kommt die Integration des Georadars, das sich am Heck das Fahrzeug in einem bestimmten Abstand

von der Fahrzeugkarosse befindet, damit das sensible Messradar nicht gestört wird. Die Sensorik stammt von dem kanadischen Unternehmen GSSI.

Ebenso geht die Stadt bei der Bereitstellung der Daten innovative Wege. Damit alle Mitarbeiter der Stadt mög-lichst schnell und einfach auf die Daten zugreifen können, wird die AllTerra-Anwendung Scan2Map eingeführt (siehe Business Geomatics Nr. 2/2017, S.4) . Die bisher in einem Testprojekt aufgenommenen Daten werden bereits auf ei-nem von AllTerra in Deutschland betriebenen Server als In-ternet-Dienst bereitgestellt. Mitarbeiter könne per Browser auf die Befahrungsdaten zugreifen und dort zum Beispiel einfache Messungen durchführen. „In Sekundenschnelle weiß man zum Beispiel, dass die Ampel 4,06 Meter hoch ist oder die Durchfahrthöhe einer Brücke nur 3,96 Meter”, be-schreibt Knospe. Durch Plug-Ins kann die Anwendung auch in verschiedene GIS- und CAD-Systeme integriert werden.

www.essen.de

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www.allterra-dno.de

alle wesentliche Schritte der Modellierung. Im Fall der Wand-Modellierung gibt es beispielweise die Funktion des Alignments, bei der die einzelnen Wände zu einem geschlossen Baukörper zusammengefügt werden. Der Nutzer kann dabei beispielsweise einstellen, welche Toleranzen bei der Neuausrichtung nicht überschritten werden dürfen. So kann etwa festgelegt werden, dass orthogonale Räume keine Wandwinkel besitzen dürfen, die zwei Winkelgrade Abweichung von 90 Grad übersteigen.

Langfristig soll die Software die Welten der planungsbasierten und der do-kumentationsorientierten BIM-Modellierung verbinden. Während die Hersteller von Bauelementen wie Fenstern, Türen, Wänden etc. zunehmend BIM-Biblio-theken ihrer Objekte zur Verfügung stellen, sollen Anwender in Zukunft bei der As-built-Modellierung noch mehr Unterstützung erfahren. Schon heute ist es möglich, dass das Programm bei der Modellierung der Punktwolkendaten auf die Bauteile-Bibliotheken der Hersteller zugreift. Im Zuge solcher Integrationen soll der BIM-Modellierungsaufwand noch erheblich stärker reduziert werden.

Beispielsweise können Nut-zer in der Bibliothek neue BIM-Elemente definieren und bei dem Muster den entsprechenden Ausschnitt aus der Punktwolke fest-legen. „In der Bibliothek ist dann beispielsweise ein Standardmodell für eine historische Tür definiert, das die genauen geomet-rischen Abmaße digitalisiert aus den 3D-Punktwolken des Referenzobjektes be-inhaltet.

www.faro.com

In Revit können mit PointSense for Revit aus der Punktwolke (links) parametrische Modelle (rechts) erstellt werden.

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Business Geomatics 4/17 | 12. Juni 201712 | 3D Laserscanning

Mit der immer stärkeren Verbreitung der Laserscanning-Technologie geht einher, dass die Größe der Projek-te anwächst. Projekte mit mehr als 1.000 Scans sind an der Tagesord-nung und solche mit mehr als 5.000 Scans inzwischen keine Seltenheit. Fragt man Praktiker, welches denn die zeitraubendste Tätigkeit bei der Registrierung solch großer Projekte ist, bekommt man immer wieder die Antwort, dass die Suche nach Fehlern und Widersprüchen mitunter mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Messung vor Ort.

Häufig zeigen sich diese Wider-sprüche erst in der registrierten Punktwolke. Da sind dann plötzlich ganze Gebäudeteile verschwenkt oder versetzt. „Diese Erscheinungen sind meistens Folge einer unkontrollierten Fehlerfortpflanzung und die Suche nach der eigentlichen Ursache gestal-tet sich häufig zu einer aufwändigen Detektivarbeit“, sagt Frank Gielsdorf von dem Berliner Unternehmen Tech-net. Und je größer und komplexer die Projekte werden, desto größer wird auch die Wahrscheinlichkeit für Widersprüche in den Messungen.

Bisherige Verfahren sind kostenträchtig

Noch immer verlangen viele Auftrag-geber explizit eine Messungskon-figuration, die es ermöglicht, jeden einzelnen Scan separat über Targets zu registrieren. Doch dies berück-sichtigt nicht den neuesten Stand der Technik. „Das ist in etwa so, als würde man ein Pferd vor ein Auto spannen, weil von diesem bekannt ist, dass es einen Wagen ziehen kann, während man den neumodischen Motor noch nicht ausprobiert hat“, beschreibt Gielsdorf. „Vom wirtschaft-lichen Standpunkt aus betrachtet sei diese Methode nicht zu vertreten und technisch völlig unnötig.”

Mit Scantra bietet Technet eine Software, die eine klassische, sequen-tielle Berechnungsweise bei großen Scanprojekten überflüssig macht. Sie basiert auf einer Mess- und Rechen-strategie, die redundante Informati-onen innerhalb der Scans (vor allem Flächen) nutzt, um unnötige Aufwän-de für die Einmessung von Targets zu vermeiden. Scantra basiert auf der Theorie der Ausgleichungsrechnung. Jahrzehntelange Erfahrungen auf den

Gebieten der geodätischen Netzaus-gleichung und Deformationsanalyse wurden hier auf die Laserscanning-technologie übertragen. So werden nur noch wenige Targets benötigt, um den Verbund von Scans in einem übergeordneten Koordinatensystem zu referenzieren.

Neben der Registrierung ohne Tar-gets löst Scantra das Problem der unkontrollierten Fehlerfortpflanzung. Grundlage dafür sind zwei methodi-sche Ansätze: Redundanz und Aus-gleichungsrechnung. Die Idee hinter dem Redundanzverfahren lässt sich an einem stark vereinfachten Beispiel erläutern: Wird eine Strecke einmal gemessen, gibt es keinerlei Kont-rolle über einen möglichen Fehler. Wird zweimal gemessen, kann zwar ein Widerspruch aufgedeckt werden, welcher der falsche oder der rich-tige Messwert ist, lässt sich aber nicht bestimmen. „Erst wenn ich die Strecke dreimal messe, kann ich den fehlerhaften Messwert eindeutig herausfiltern“, so Gielsdorf.

Das zweite Element der Ausgleichs-rechnung ist komplexer. Sie ist ein mathematisches Werkzeug, das die oben beschriebene Grundidee auf komplexe geometrische Zusammen-hänge überträgt. Bei hinreichender Redundanz der Messungen erlaubt sie es, Fehler und Widersprüche schnell aufzudecken und auf diese Weise viel Zeit zu sparen. „Ein sehr angenehmer Nebeneffekt ist, dass man eindeutige Genauigkeits- und Zuverlässigkeitsmaße erhält, mit de-nen man die Qualität des Ergebnisses gegenüber dem Auftraggeber nach-weisen kann“, so Gielsdorf.

Einzelne Schritte des Algorithmus

Der Algorithmus basiert auf einer Sta-tionsausgleichung mit den Schritten Ebenen-Detektion, Ebenen-Matching und Blockausgleichung. Bei der Ebe-nen-Detektion werden ohne Eingrei-fen des Bearbeiters in den Scans vorhandene Ebenen detektiert. Das Ebenen-Matching findet identische Ebenen in benachbarten Scans und erzeugt Transformationsparameter für diese Nachbarschaft. „Die Genauigkeit einer solchen Nachbarschaftstransfor-mation ist in etwa eine Zehnerpotenz besser als die einer Registrierung über Targets“, beschreibt Gielsdorf.

Der letzte Schritt des Ausgleichungs-prozesses ist die Blockausgleichung, in welcher die Nachbarschaftstrans-formationen und die Anschlusstargets verarbeitet werden.

Diese Strategie der Stationsaus-gleichung erlaubt nach Angaben von Technet auch die Ausgleichung von Projekten mit mehreren tau-send Scans in einem Guss, wobei die Rechenzeit der Blockausgleichung bei einigen Sekunden liegt. Durch diese kurze Rechenzeit können Wi-dersprüche in einem alternierenden Prozess (Blockausgleichung-Korrek-tur-Blockausgleichung usw.) sukzes-sive lokalisiert und eliminiert werden. Fehlerhafte Nachbarschaftstrans-formationen oder Targets können anhand normierter Verbesserungen leicht erkannt werden.

Praxis mit 6.000 ScansEin Praxisbeispiel für die Anwen-

dung dieser Technologie ist das Aufmaß des Münchener Rathauses, welches durch das Ingenieurbüro Z&M 3D WELT realisiert wurde. Dieses Projekt umfasste mehr als 6.000 Scans auf einer Fläche von 56.750 Quad-ratmetern in neun Geschossen. Die gegenseitige Registrierung der Scans erfolgte über die Ebenen-Technologie von Scantra. Targets dienten im We-sentlichen nur dem Anschluss an das übergeordnete Koordinatensystem.

Auch für kleine Projekte bringt der weitgehende Verzicht auf Pass-marken große Vorteile. So berichtet Ulrich Schreyer von der techscan GmbH aus Fellbach: „Das Aufmaß von drei leeren Fabrikhallen mit 27 Scans war in drei Stunden erledigt. Für die Registrierung mit Scantra wurden 35 Nachbarschaften definiert. Nach dem automatischen Durch-lauf (Ebenen-Detektion und Ebe-nen-Matching), der nur 15 Minuten gedauert hat, mussten lediglich drei Nachbarschaften manuell nachbear-beitet werden.“

Registrieren mit Ebenen Technet zeigt wie wirtschaftlich die Registrierung von Punktwolken über natürliche Flächen ist – das Auffinden von Messfehlern inklusive

www.technet-gmbh.com

Aufnahme des Münchner Rathauses: Das Programm Scantra

nutzt einzelne Ebenen für die Registrierung einer Punktwolke

und sorgt so auch für Fehlererkennung.

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WASSERDICHT Seit kurzem bietet die Bayerische Vermes-sungsverwaltung einen 3D-Modell-Datensatz von nahezu je-dem beliebigen Bereich des Bundeslandes. Das Modell ist laut Unternehmen als „wasserdicht“ abgeschlossener Volumen-körper aufbereitet. Damit ist es für die Ausgabe auf einem 3D-Drucker geeignet.

MORGENSTADT-NETZWERK Die Morgenstadt-Initiative beteiligt sich unter Federführung des Fraunhofer IAO an der INTERGEO, die vom 26. bis 28. September 2017 in der Messe Berlin stattfindet. Das Verbundprojekt besteht aus 15 inter-nationalen Städten, 24 internationalen Unternehmen und 11 verschiedenen Fraunhofer-Instituten.

› NEWS

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| 13Business Geomatics 4/17 12. Juni 2017GNSS

ie Alberding GmbH hat mit dem Alberding A10-RTK Sensor ihre Pro-duktpalette im Bereich der satellitengestützten Positionierungssenso-ren erweitert. Wie beim

Einstiegsmodell A07-RTK wird auch beim A10-RTK das Konzept des „intelligen-ten Sensors“ bestehend aus präziser GNSS-Positionierung, Kommunikation und eigener Software verfolgt und wei-ter ausgebaut. Die wesentlichen Punkte bei der Kon-zeptionierung waren nach Angaben des Herstellers Flexibilität, Preisvorteil und Optimierung des Datenflusses. Der Al-berding A07-RTK steht ab sofort und der A10-RTK ab Oktober 2017 zur Verfügung. Prototypen des A10-RTK können ab Juli 2017 geliefert werden.

ZielgruppenDie Zielgruppe für die Alberding Tele-

metrie- und Positionierungssysteme sind neben den klassischen Anwendern aus dem GIS-Bereich vor allem Nutzer, die aus Kostengründen bisher mit einer Anschaf-fung eigener GNSS-Hardware gezögert haben. „Durch attraktive Preismodelle rechnet sich jetzt die Anschaffung auch bei geringer Auslastung des Systems“, sagt Geschäftsführer Jürgen Alberding.

In Zukunft sollen beispielsweise Meister im Gas-, Strom-, Wasser- und Telekommunikationsumfeld oder Land- und Forstwirte selbst Einmessungen und Absteckungen mit vergleichsweise kostengünstigen GNSS-Roversystemen durchführen können. Die präzise GNSS gestützte Echtzeitpositionierung werde auch bei kleineren Land- und Bauma-schinen Einzug halten, ist Alberding überzeugt.

Zusätzlichen Kundennutzen verspricht der Hersteller durch eine einfache Sys-tembedienung und die Optimierung des Datenflusses auf die Anwendung. Bei der Maschinenpositionierung unterstützen die RTK-Sensoren den Austausch von Projektdaten und ein Fahrzeugmanage-ment über Web-Services. Die flexible Anpassung auf die Kundenanwendung wird durch mehrere Faktoren erreicht.

Freie Auswahl des GNSS-Herstellers

Zunächst ist Flexibilität bei der Wahl des GNSS-Herstellers eine wesentliche Neuerung im Alberding A10-RTK Sen-sor. Der Formfaktor des GNSS-Boards im A10-RTK wird von etablierten Herstellern wie Trimble oder NovAtel und von den neuen Low-Cost-Anbietern wie SwiftNav oder NVS im OEM-Bereich unterstützt. Softwareseitig lassen sich einige dieser Boards von Einfrequenz-GPS bis Mul-tifrequenz-GNSS + Heading erweitern. Mit dem Trimble MB-One Board ist zum Beispiel eine „Galileo-Only“ Positionie-rung möglich.

Datenfluss im Sensor über hauseigene Software

Analog zum Alberding A07-RTK wird auch beim A10-RTK das Datenmanage-ment sensorseitig über einen integrierten Cortex-Prozessor geregelt.

Die Alberding Software auf dem Prozessor übernimmt die Auswahl der GNSS-Korrekturdatenströme, die interne Datenspeicherung, die Definition des Datenflusses (Formate und Schnittstellen) und optional auch die Erfassung von Zusatzdaten unterschiedlicher Sensorik (zum Beispiel Wetter, Geotechnik, Fahr-zeug, etc.).

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Server-/Client-KommunikationDie Firma Alberding bietet für die Prozessierung

und Visualisierung von GNSS-Daten unterschied-liche Web-Dienste (Geomonitoring, Fahrzeugver-folgung, etc.) im Internet an. Ziel ist es, komplette Arbeitsabläufe datentechnisch durchgehend be-gleiten zu können. Neben dem Echtzeitaustausch von Positions- und Sensordaten wird auch die dateibasierte Übertragung von Projektdaten un-terstützt.

Kundensoftware Neben dem Cortex-Prozessor für die Steuerung

des Datenflusses bietet der Alberding A10-RTK Sensor über einen optional integrierten Embed-ded PC (Linux-Betriebssystem) den Kunden die

Möglichkeit, eigene Software im A10-RTK zu betreiben. Eigene Algorithmen für die GNSS-Posi-tionierung, die Sensorfusion oder andere Berech-nungen können ohne Zusatzhardware genutzt werden.

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Bei dem neuen GNSS-Empfänger Alberding A10-RTK sind Kunden auf vielen Ebenen flexibel bei der Anpassung des Systems.

Foto: Alberding GmbH

Präzise RTK-Positionierung mit Low-Cost GNSS-Boards

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Business Geomatics 4/17 | 12. Juni 201714 | GNSS

MOBILEX

Neues Subskriptions-Modell via CloudDie mobileX AG ergänzt ihr Portfolio um die mobileX-ServiceCloud. Damit können Unternehmen die On-Pre-mise-Lösungen zur Einsatzplanung, mobileX-Dispatch, sowie zur mobilen Anbindung von Außendiensttechni-kern, mobileX-MIP for Field Service und mobileX-CrossMIP, als SaaS-Lö-sung beziehen. Dabei erhalten Kunden den gleichen Funktionsumfang der Lö-sungen wie bei der Bereitstellung vor Ort, ohne dass sie sich um den Betrieb der Lösung kümmern müssen. Nach Angaben des Unternehmens kann die Bereitstellung aufgrund eines zerti-fizierten Schnittstellen-Konzepts in kürzester Zeit erfolgen: Eine Testumge-bung für beispielsweise SAP ERP (CS/PM) stehe aufgrund eines zertifizierten mobileX-SAP Add-Ons innerhalb von etwa drei Tagen betriebsfertig bereit.

mobileX übernimmt die Installati-on, den Betrieb und den Support der Lösungen. Die Abrechnung erfolgt in einem monatlichen Subskriptions-Mo-dell nach Anzahl der User. Investitionen in den Erwerb von Lizenzen, Server-infrastruktur, Updates, Betrieb und Wartung entfallen. Zudem lassen sich, so der Hersteller, im Cloud-Modell ex-terne Dienstleister schnell und einfach in den Service-Prozess eines Unter- Fo

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nehmens integrieren. Dazu werden für jeden externen Partner eigene Mandanten im gleichen System ohne große Konfiguration oder Anpassung aufgesetzt.

Die Anzahl der Nutzer ist jederzeit nach den aktuellen Anforderungen der Serviceprozesse skalierbar. Der Betrieb der mobileX-ServiceCloud erfolgt in einem Rechenzentrum in München, das nach ISO 27001 zer-tifiziert ist. Mit dem Standort des Rechenzentrums in Deutschland ge-währleistet das Unternehmen den Datenschutz der Servicedaten nach deutschem be-ziehungsweise europäischem Recht. „Was

die Akzeptanz von Cloud-Lösungen betrifft, hat Deutschland deshalb im internationalen Vergleich in den letz-ten beiden Jahren deutlich aufholen können“, sagt Hannes Heckner, Vor-stand und Gründer der mobileX AG.

Die Lösung für die Einsatzplanung von mobilen Mitarbeitern wird von dem Hersteller mobileX AG nun auch als

Subskriptions-Modell in der Cloud zur Verfügung gestellt.

www.mobilexag.de

ollen GNSS-Lösungen für die Vermessung angeschafft werden, lohnt der Blick in die Zukunft: Mit welcher Hardware man später einmal in welchen Anwendungen eine Koordinate mit welcher Genauigkeit erfassen muss, kann niemand genau vorhersagen. Das Angebot an leistungsfähiger Hardware wächst beständig und selbst das „normale“ Handy schickt sich an, ein hochgenaues Erfassungsgerät zu werden. GNSS-Infrastruktur sollte

also nicht nur stabil, performant und kostengünstig sein, gefragt ist immer mehr die Offenheit, sprich die Fähigkeit, mit anderen Geräten, Laptops oder Softwarelösungen Daten austauschen zu können. Genau dies ist seit jeher die Zielrichtung der GNSS-Familie der italienischen Firma Stonex. 2016 folgte eine neue Gerätegeneration, die dieses Konzept konsequent weiter denkt.

Die neuen Empfängertypen S5, S9i und S10 stellen GNSS-Systeme dar, die nicht nur im Vergleich zu der vorherigen Empfängergeneration kompaktere Abmessungen und demnach eine höhere „Technologiedichte“ besitzen. Das Besondere an den Lösungen ist, dass sie die Offenheit gegenüber der Integration in weitere Hardware- und Softwareprodukte weiter ausbauen, um daraus Lösungen für die Erfassung von hochwertigen Geodaten zu re-alisieren. Dafür zeigen sich die Stonex-GNSS-Empfänger auf allen Ebenen der Signalverarbeitung bereit für die Verbindung mit weiteren Systemen. Auf der Plattform des Betriebssystems LINUX ist ein sogenanntes Web-In-terface lauffähig, das mit WLAN-fähigen Smartphones und Tablet PCs auf sehr einfache Art angesprochen werden kann. „Dazu bedarf es noch nicht einmal einer Softwareinstallation, denn der systemeigene WLAN-Hotspot mit feststehender IP-Adresse ermöglicht in Sekundenschnelle den Zugriff auf die Benutzeroberfläche des Empfängers“, erklärt Thomas Schmitt vom deutschen Distributor OpenPort. Hier können nun umfassend Einstellun-gen vorgenommen und Informationen zum Status der Messung angezeigt werden, ohne dass zusätzliche Programme installiert werden müssen. Das Web-Interface verfügt über eine einfache Menüstruktur, über die zum Beispiel der Korrekturdatendienst, die Soforteinwahl oder das NMEA-Setup konfiguriert werden kann.

SSTONEX-GNSS Empfänger können dabei alle modernen

GNSS-Signale auswerten, ohne dass Freischaltungen von Signaltypen gegen Aufpreis erforderlich sind. Sie beinhalten Einfrequenz- und Zweifrequenz-Empfänger und sind mit der IP-Schutzklasse 67 für Schutz gegen Staub und Wasser zertifiziert. Die Herstellergarantie (bei Stonex sind zwei Jahre Standard) kann auf bis zu vier Jahre erweitert werden (für 400 Euro pro Jahr).

Auch bei der Entwicklung ist Stonex offen. So gibt es Zugriff auf die Informationen zur Programmierung der GNSS-Systemtreiber, sodass Softwareentwickler die Mög-lichkeit haben, eine enge Integration mit hauseigenen Lösungen zu realisieren.

Ebenso wichtig ist die Erschließung der mit großer Geschwindigkeit wachsenden Zahl von GIS-orientierten Applikationen, die über eine NMEA-Schnittstelle korrigierte Positionen von den GNSS-Sensoren beziehen. „Dies ist bei STONEX-Geräten kostenfrei und nahezu universell für die Datengewinnung auf verschiedenen Betriebssystem-Platt-formen nutzbar“, beschreibt Schmitt. Die NMEA-Ausgabe kann flexibel via RS232, Bluetooth oder WLAN geschehen.

Da das Handy-Betriebssystem Android für die Vermessung immer wichtiger wird, ist es auch möglich, jede beliebige Android-App mit Zentimetergenauigkeit zu be-treiben. Dafür gibt es eine STONEX Connector App, die über den Play Store kostenfrei zur Verfügung steht. Sie ermöglicht es, dass der Receiver via Android bedient werden kann (über Bluetooth-Verbindung) und die Daten an nahezu jede GIS-App übermittelt werden können. In der Kopfzeile des Bildschirms des Android-Gerätes ist bei Nutzung des Connectors ein kleines STONEX Symbol als Indikator sichtbar. Über vier Farbkennungen wird der Anwender über den Genauigkeitsstatus der GNSS-Messung informiert (Autonom, DGPS, Float, Fix). „Dies ist eine wichtige funktionelle Erweiterung für Apps, die keinen Genauig-keitsstatus anzeigen“, sagt Schmitt. Diese Funktionalität richtet sich insbesondere an GIS-orientierte Anwender, die damit jederzeit hochwertige Geodaten mit beliebigen

mobilen Hardwaresys-temen erfassen können. Auch unter schwierigen Bedingungen: STONEX S9i und STONEX s10 haben eine elektronische Libelle, beim s10 ist sie auch ein inertiales Messsystem erweitert, das nicht nur das Messen mit schräg gehaltenem Messstab ermöglicht. Dadurch ist es zum Beispiel auch möglich, dass das Messen ab einer bestimmten Neigung vom Gerät automatisch unterbunden wird, um so größere Messfehler zu vermeiden.

www.stonex.de

Datenerfassung via Tablet: Das Gerät tauscht Daten via Bluetooth mit dem

STONEX S5 aus.

Die aktuelle Produktfamilie an GNSS-Receivern von STONEX besitzt ein offenes Systemdesign, um den Anwendern größtmögliche Flexibilität bei der Realisierung von Vermessungslösungen zu bieten.

Offene GNSS-Lösung

Der neue STONEX S10A Empfänger gleicht optisch dem bereits seit 2015 lieferbaren S10, ist jedoch in der Lage, weltweit und unabhängig von einem herkömmlichen Korrekturdatendienst, eine genaue Position zu ermitteln. Die Grund-lage hierzu liefert der Atlas Correction Service. Er kann in drei verschiedenen Genauigkeits-klassen (4 cm, 15 cm und 50 cm RMS) wie ein herkömmlicher Datendienst gebucht werden. Der Dienst nutzt die Korrekturdatenübertragung über das L-Band der Satelliten und ist überall dort nutzbar, wo keine Infrastruktur für terrestri-sche Korrekturdaten vorhanden ist. Die ebenfalls mit dem S10A nutzbare aRTK-Technologie kann auch in hiesigen Regionen sinnvolle Hilfe bieten. Bei schlechter Mobilfunkabdeckung kann mit aRTK eine Initialisierung im Falle des Abrisses des Korrekturdatenstroms für einige Minuten mit nur geringfügig reduzierter Genauigkeit aufrecht er-halten werden.

Neuer Stonex S10A mit Atlas-Korrekturdaten

Der STONEX S10A liefert Korrektur-daten über das Atlas-Netzwerk.

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Über das Web-Interface des STONEX- Receivers (LINUX-Basis) werden beliebi-ge Geräte als Steuergerät angebunden.

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12. Juni 2017 | Business Geomatics 4/17 GNSS | 15

STONEX S5STONEX S5

Ein smarter GNSS Receiver im Westentaschenformat. Der S5erreicht mit Korrekturdaten cm-Genauigkeit. Einmal über Bluetoothangebunden, verhelfen die präzisen NMEA-Positionen bekannten Appsunter Windows und Android zu einer neuen Qualität – EINFACH starten.

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Zentimetergenauigkeit kaum noch von denjenigen mit Metergenauigkeit unterscheiden, liegt es auf der Hand, dass sich die Nutzer für die Variante mit höherer Genauigkeit entscheiden werden, die sich dann schon nach kurzer Zeit bezahlt macht“, sagt Rachel Clair Winkler. Gerade für Unternehmen, die große verteilte Anlagen verwalten, könne die Kenntnis der jeweiligen Positionen mit einer Genauigkeit von etwa einem Dezimeter nicht nur wertvolle Zeit, sondern auch langfristig Kosten für Instandhaltung und Reparatur sparen, so Winkler.

Schnelle LernkurveAufgrund des Trends, dass Mitarbeiter zunehmend ihre eigenen Geräte an der Arbeit nutzen (Bring-Your-Own-Device, BYOD), können Unternehmen, die Um-stellung auf digitale Datenerfassung voranzutreiben. Da die Nutzer bereits mit dem Gerät und der Anwendungssoftware vertraut sind, werden sie vermutlich eher bereit sein, die neue Lösung zu akzeptieren, und sich schneller und mit geringerem Aufwand einarbeiten.

Catalyst bringt auch das Potenzial mit, die präzise Georeferenzierung mit einer Erweiterten Realität (Augmented Reality) oder einer Gemischten Realität (Mixed Reality) zu kombinieren. Nach dem Konzept eines neuseeländischen Entwicklers können die Nutzer Informationen aus einer GIS-Datenbank auf einen Tablet PC oder ein Smartphone laden. Mit den per GNSS ermittelten Positionen lässt sich dann die Lage unterirdischer Ver- oder Entsorgungsleitungen aus der GIS-Datenbank mit einer georeferen-zierten Ansicht (aus der Gerätekamera) eines Gebiets überlagern.

n einer vom raschen technologischen Wan-del geprägten Welt gehören Vermessungs-technologien zu den maßgebend treiben-den Faktoren. Techno-logien wie GPS, Google

Earth und Fahrzeugnavigations-systeme haben dazu beigetragen, dass Verbraucher ebenso wie kommerzielle Nutzer ein stärke-res Bewusstsein für raumbezo-gene Daten und ihren Umgang damit entwickeln. GPS-Emp-fängern, die in Tablet PCs und Smartphones bereits eingebaut sind, haben die Tür für neue Nut-zungsarten geografischer Daten noch weiter aufgestoßen. Kom-merzielle Anwendungen, posi-tionsgestützte Dienstleistungen und sogar Spiele können auf die Kommunikations- und Posi-tionsbestimmungstechnologien eines Smartphones zurückgrei-fen, um auf kostengünstigen, hochmobilen Plattformen wert-volle Aufgaben zu übernehmen oder sogar neue Anwendungen zu ermöglichen.Viele Nutzer erwarten daher einen größeren Funktionsum-fang von mobilen Endgeräten, doch den Entwicklern sind oft Grenzen gesetzt. Von besonderer Bedeutung ist dabei der Zugriff auf genaue und zuverlässige GPS-Positionsda-ten. „Selbst unter guten Bedingungen sind Genauigkeiten, die besser sind als einige Meter, mit Smartphones des Massenmarktes kaum zu erreichen“, sagt Rachel Blair Winkler, Trimble Business Area Manager, Mapping & GIS. Um sich dieser Herausforderung zu stellen, führte Trimble den softwaredefinierten GNSS-Empfänger Trimble Catalyst ein, der für ausgewählte mobile Android Freihandgeräte, Smartphones und Tablet PCs bestimmt ist. Dabei besteht Catalyst neben der auf dem mobilen Gerät installierten Software aus einer kompakten externen Antenne und einem Abonnement des Catalyst-Dienstes. Auf diese Weise können die Nutzer nach Angaben von Trimble Positionen mit Genauigkeiten im Meterbereich bis hin zu zwei Zen-timetern erhalten. Das Ziel des Unternehmens besteht darin, hochgenaue Positionsbestimmungsfunktionen leicht zugänglich bereit-zustellen. Innovative Anwender sollen die präzise Orts-angaben auf verschiedenste Weise nutzen können. „Mit dieser Lösung, die sich auf einen einfachen Ansatz und auf die vertraute Smartphone-Technologie stützt, hat Trimble einen großen Schritt getan, denn Kosten und Komplexität

der präzisen Positions-bestimmung mittels GNSS wurden hierbei deutlich reduziert“, ist Winkler überzeugt.

SDK für die Einbindung in FremdsystemeMit Catalyst will Trimble unabhängige Entwick-ler ermutigen, genaue Positionsdaten in ihre Systeme einzubinden. Programmierer von Anwendungen können das Software Develop-ment Kit (SDK) Trimble Precision nutzen, um auf den Funktionsum-fang von Catalyst zuzu-

greifen. Zusätzlich zur Verwaltung des softwaredefinierten GNSS-Empfängers zwecks Ermittlung akkurater Positions-informationen versetzt das SDK die Anwendungen in die Lage, zugehörige Metadaten wie Genauigkeitsabschätzun-gen und satellitenbezogene Informationen zu nutzen. Die Entwickler sollen so ihre jeweils eigenen Fachkenntnisse zur Realisierung von Lösungen einsetzen können, die ge-nau auf die Aufgaben und Arbeitsabläufe der jeweiligen Kunden abgestimmt sind.Mit dem Abonnement des Catalyst-Dienstes können die Nutzer ihre Positionen je nach Bedarf in unterschied-licher Genauigkeit erhalten. Unternehmen haben die Möglichkeit, anfallende Kosten bestimmten Projekten zuzuordnen und Abonnements in auftragsarmen Zeiten ruhen zu lassen.Trimble kündigte an, dass Catalyst die Trimble TerraFlex Software unterstützen wird. Dabei handelt es sich um eine cloud-basierte Kartierungs- und GIS-Lösung, die auf vielen Android Geräten eingesetzt werden kann. Nutzer werden genau dann hochgenaue Positionen ermitteln können, wenn sie sie benötigen. Für andere Aufgaben können sie sich in ihren bereits vorliegenden Formularen und Arbeitsabläufen auf weniger genaue (und damit kostengünstigere) Daten beschränken. „Wenn sich die Kosten der Positionsbestimmung mit

Zentimeter auf Smartphones

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www.trimble.com

Mit einer neuartigen Lösung lassen sich präzise Positionen nun auch auf Geräten des Massenmarkts bestimmen.

Anlässlich seiner Bundesmitgliederversammlung in Erfurt hat der Verband Deutscher Vermessungsingenieure (VDV), Berufs-verband für Geodäsie und Geoinformatik, das Thema Digitalisie-rung in den Fokus gestellt. In einer offiziellen Pressemitteilung äußerte sich VDV-Geschäftsführer Burkhard Kreuter zu den Herausforderungen in der Branche und forderte unter anderem eine bessere „Digitale Bildung“ sowie einen schnelleren Ausbau der technischen Infrastruktur. Wenn heutzutage im Rahmen der Digitalisierung alle Prozesse und Reaktionen auf Echtzeit opti-miert sind, sei der nächste folgende Schritt, dass es schneller als Echtzeit sein muss, so Kreuter. Aus Sicht der Ingenieure müsse in Deutschland das Thema „Digitale Bildung“ wesentlich differen-zierter in den Fokus genommen werden.

Ein wichtiges Ziel hierbei sei die Vermittlung von ausbildungs- und berufsbezogenen Kompetenzen. Das bedeute, dass statt des Technologiehandlings vermehrt auch die Technologieverant-wortung und -mitgestaltung in den Mittelpunkt gestellt werden müsse.

Der Ausbau der flächendeckende Glasfaserversorgung müsse nach Ansicht der Ingenieure wesentlich stärker forciert werden. Die Umsetzungsmöglichkeiten dieser Forderungen sollen auf der Tagung in Erfurt diskutiert und als berufsständische Leitsätze an die Politik herangetragen werden.

Berufsverband stellt Digitalisierung in den Fokus

VDV

www.vdv-online.de

Auf einem Smart-phone und mit einer kompakten GNSS-An-tenne können Anwen-dungen die präzise Positionsbestimmung zur Lokalisierung und Visualisierung von Ver- und Entsorgungs-leitungen nutzen.

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Eine Technikerin nutzt ein Catalyst System, um mit Zentimeterge-nauigkeit einen Geh-weg zu überprüfen.

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Business Geomatics 4/17 | 12. Juni 201716 | GNSS

STONEX S10 N MIT ALGIZ 8X TABLET PC

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Volker Hülsmann, eingerahmt von der GIS-App €asyGis und dem Stonex S5.

ANBIETER GPS und GPS-Dienste / andere Satellitendienste AllTerra Deutschland GmbH, 31515 Wunstorf | www.allterra-dno.de

PPM GmbH, 82377 Penzberg | www.ppmgmbh.com

Topcon Deutschland Positioning GmbH, 22049 Hamburg | www.topconpositioning.de

Trimble, 65479 Raunheim, www.trimble.com

Zentrale Stelle SAPOS®, 30659 Hannover, www.zentrale-stelle-sapos.de

Mehr Infos unter www.business-geomatics.com

BUS INESS GEOMATICS

UNTERNEHMENSSPIEGEL

2017

in Game Changer ist jemand, der die („Spiel“-)Re-geln eines Mark-tes grundsätzlich ändert. Laut die-ser Definition ist Volker Hülsmann

dieser Kategorie zugehörig. Mit dem Angebot seiner Firma vh software tools aus Oldenburg stellt er gleich zwei Branchengesetzmäßigkeiten auf den Kopf: Zum einen bietet er Lösungen für die Vermessung per Smartphone. Zum anderen ermöglicht er in seiner gleichzeitigen Rolle als Händler die Miete von fabrikneuen GNSS/Empfängern. Die Vermessung 4.0 – hier scheint der ansonsten inhaltsarme Marketing-Slogan wirk-lich einmal angebracht. Was steckt dahinter?

Im Zentrum des Angebots steht die Software €asyGis, eine Anwendung, mit der Geodaten einfach visualisiert werden können. Die Anwendung ist speziell für den Einsatz auf Smartpho-nes und Tablets konzipiert, stellt also eine App dar, die aber professionelle Ansprüche unterstützt. Die Anwen-dung, die monatlich mit lediglich 15,00 Euro zu Buche schlägt, läuft auch offline ohne Mobilfunk-Anbin-dung.

Der Fokus liegt auf der einfachen Bedienung. Für die Erfassung von Koordinaten zeigt ein Fadenkreuz die aktuelle Position auf der Karte an, der Benutzer kann dann mit automa-tisierten Eingabelisten Attribute zu den dokumentierten Objekten auf-nehmen. Für die jeweiligen Anwen-dungsfälle bietet vh software tools nutzerkonfigurierbare Eingabelisten. Im Standardbetrieb liefert ein han-delsübliches mobiles Endgerät eine Genauigkeit von rund fünf Metern, für genauere Werte bietet €asyGis eine GNSS-Anbindung an externe Sensoren (Rover). Da vh software tools auch Händler von STONEX-Ge-räten ist, kann die Anwendung eine besonders ausgefeilte Schnittstelle zu den Rovern aus Italien bieten. „So erreichen wir zum Beispiel mit dem STONEX S5 in kürzester Zeit gefixte Daten“, beschreibt Hülsmann, der als selbständiger Unternehmer bereits

seit über 30 Jahren in der Geodä-sie- und CAD-Branche aktiv ist. Der Empfänger besitzt eine Größe von lediglich 12x9 Zentimetern (bei ei-nem Gewicht von 290 Gramm) und stellt somit einen Sensor dar, der auch bezüglich der Baugröße ideal zum Smartphone passt, allerdings mit seiner technischen Ausstattung Profi-Anforderungen erfüllt. Für die Kommunikation zwischen Endgerät und GNSS-Empfänger besitzt €asy GIS die Schnittstelle NMEA 0183, wodurch auch andere GNSS-Typen universell integriert werden können.

Ebenso lassen sich zum Beispiel erstellte Bilder oder PDF-Dateien mit Ortsdaten verknüpfen. „Generell zeichnet sich die Lösung durch eine einfache Handhabung aus, wodurch jedermann einfach Vermessungsauf-gaben übernehmen kann“, sagt Volker Hülsmann. Etwaige Sicherheitsbe-denken bezüglich der drahtlosen Datenübertragung begegnet €asyGis durch die Datenübertragung via AES 256. Dieser Verschlüsselungsalgorith-mus (Advanced Encryption Standard) ist einer der derzeit meistgenutzten und stellt mit seiner 256-Bit-Schlüs-sellänge die höchste Sicherheitsstufe dar, die auch von Regierungen oder Banken genutzt wird.

vh software tools zielt mit dem Angebot auf den stark zunehmen-den Bedarf Vermessungsaufgaben per Smartphone zu erledigen und erweitert so die Zielgruppe der Geo-däsie nochmals. Nicht nur das einfa-che Konzept wird dabei überzeugen, sondern auch die geringe Investiti-onsschwelle des Angebots. Smart-phones sind heute schließlich im mobilen Arbeitsalltag omnipräsent. Um auch Fachleute, die die Zentime-tergenauigkeit benötigen, zu über-zeugen, wählt vh software tools auch bei der GNSS-Beschaffung den Weg der geringsten Erstinves-tition und bietet die Geräte zur Miete an. Was ein heutzuta-ge im Markt noch außergewöhnliches Vorgehen bedeutet. „Immer mehr Kunden, gerade die Vermes-sungseinsteiger,

fragen das Mietmodell stark nach“, sagt Hülsmann. Mieten statt kau-fen: Dieses Motto, das in der Soft-warebranche zunehmend Schule macht, spielt also auch in der Ver-messung zukünftig eine Rolle.

Die Lösung für die Smartpho-ne-(Ingenieurs-)Vermessung spricht vor allem Unternehmen an, die bis-her in den eigenen Reihen keine große Expertise für die Geodäsie aufgebaut haben oder bisherige Ver-messungsaufgaben an Dienstleister vergeben hatten. So kann die Bau- und Agrarwirtschaft Vermessungen durchführen oder im ersten Schritt die Lokalisierung von Bildern über den Baufortschritt durchführen. „Die Aufnahme von Handy-Fotos in der Baubranche ist heute bereits an der Tagesordnung, mit €asygis können diese Fotos automatisch geoloka-lisiert und dadurch systematisiert werden“, beschreibt Hülsmann. Aber auch klassische Vermessungsarbeiten können gewissermaßen auf Basis dieser „alternativen“ Infrastruktur angegangen werden. So haben die Stadtwerke Wesel auf einem Spezial-fahrzeug für die Spülung von Schäch-ten und Entwässerungskanälen direkt einen GNSS-Rover installiert, der per Bluetooth mit den Smartphones der Mitarbeiter kommuniziert. Dadurch können beliebige Objekte einfach und effektiv zentimetergenau ein-gemessen werden. Die Stadtwerke haben zudem eine Schnittstelle zum Smallworld GIS installiert, sodass die Daten gleich in das Backend-Sys-tem übertragen werden können. „Die Berührungsängste für die Erfassung von georeferenzierten Netzdaten von mobilen Mitarbeitern, die keinen expliziten Vermessungshintergrund haben, sind dadurch verschwunden“, beschreibt Hülsmann. Und Unterneh-men können die Lösung in kleinen Schritten einführen und testen. Der Weg ins Vermessungs-Neuland war noch nie einfacher.

Mieten statt kaufen

EMit einer speziellen Kombination von App, Smartphone und GNSS-Rover

ermöglicht die Firma vh software tools eine Zentimeter-Vermessung, die von dem bisherigen Spezialisten-Ansatz stark abweicht.

www.vh-tools.de

Foto: vh software tools

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www.gpspoint.de

Lückenschluss bei GNSSDie Ortsbestimmung durch global Satellitennavigationssysteme (GNSS) gewinnt beständig an Bedeutung. Die jüngste Marktuntersuchung durch die GSA (siehe Meldung unten) schätzt, dass rund 5 Milliarden GNSS-fähige Geräte weltweit im Einsatz sind. Diese Zahl wird zwar in erster Linie durch die große Menge an Smartphones und Navigationsgeräten geprägt, die inzwischen standardmäßig GPS & Co. unterstützen. Zwar wächst auch der Markt für professionelle Lösungen mit zentimetergenauer Positionierung, hier herrschen aber noch immer hohe Preise vor. Zudem existiert noch eine Lücke. Viele professionelle Anwender, die keine ausgeprägte Vermessungs-tradition haben, scheuen sich davor, in teures Equipment und Know-how zu investieren. Sie benötigen zwar die ingenieursgeprägte Positionierung im Zentimeterbereich, wollen aber kein geodätisches Fachwissen aufbauen. Diese Lücke wird sich voraussichtlich schnell schließen. Denn der Trend, hochgenaue Positionsdaten auch mit Standard- und Low-Cost-Receivern zu erreichen, teils sogar auf Basis von Smartphone-Anwendungen, gewinnt rasant an Praxisrelevanz. Auch der Alphabet-Konzern (Google) hat darauf reagiert. Das Android N-Betriebssystem (Nougat, Version 7) ermöglicht nämlich es seit Ende 2016, auf die Roh-Daten der GPS-Messung über verschiedene

APIs zuzugreifen. Entwickler kön-nen durch die Öffnung der ehemals geschlossenen GNSS-Datenverarbei-tung Positionierungsdienste auf der Android-Plattform einbinden und so beispielsweise die zentimetergenaue Positionierung ermöglichen. Zwar feh-len noch einige Bauteile und Features, um mit professionellen Anwendungen konkurrieren zu können (etwa eine hochwertige GNSS-Antenne), dennoch öffnet dies den Weg von präziser Posi-tionierung in den Massenmarkt. Weiterer Markttreiber ist auch das eu-ropäische GNSS-System, das 2020 voll operabel sein soll. Schon heute gibt es Geräte, die Galileo unterstützen. Für den Anwendermarkt spielt das System zwar eine geringe Rolle, allerdings hofft man in der EU, dass das System den bisher noch amerikanisch geprägten Markt auf Seiten der Systementwickler und Dienstleister nachhaltig befeuern soll. Ein starker Markttreiber für die hoch-präzise Ortsbestimmung wird durch das Autonome Fahren erwartet. Für die dabei notwendige spurliniengetreue Navigation benötigt man genauere Systeme als heute üblich. Das wird den professionellen Markt stark beein-flussen, da die im Einsatz befindlichen Stückzahlen stark anwachsen werden. Viele erwarten dadurch nochmals sin-kende Preise.

Die europäische GNSS-Agentur (GSA) hat eine neue Auflage des GNSS-Markt-berichts vorgelegt, in dem Marktchancen und Trends im Bereich der Satel-litennavigation innerhalb von acht Marktsegmenten untersucht werden. Am 10. Mai hatte Carlo des Dorides, Geschäftsführer der GSA, den Report auf der European Navigation Conference in Lausanne/Schweiz vorgestellt. Demnach gibt es eine stetig wachsende Nachfrage nach präzisen Standortinformati-onen. Im Jahr 2017 werden laut des Berichts voraussichtlich 5,8 Milliarden Geräte mit GNSS-Unterstützung auf den Markt gebracht, im Jahr 2020 sollen es voraussichtlich rund 8 Milliarden sein. Der GNSS-nachgelagerte Markt soll im Jahr 2025 jährlich über 70 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Zwischen 2015 und 2020 soll er jährlich um mehr als 6 Prozent wachsen. Bis 2025 wird die installierte Basis von GNSS-Geräten in unbemannten Fluggeräten (Drohnen) 70 Millionen erreichen, mehr als das Doppelte der Summe anderer professio-neller Marktsegmente. Die Marktsegmente sind unterteilt in standortbasierte Dienstleistungen, Straßenverkehr, Luftfahrt, Seefahrt, Schiene, Landwirtschaft, Vermessung und Timing & Synchronisation. In der fünften Auflage der Unter-suchung werden erstmals auch die Themengebiete Internet der Dinge (IoT), Smart Cities und Big Data aufgenommen.

GSA mit GNSS-Marktbericht

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| 17Business Geomatics 4/17 12. Juni 2017

Das Fraunhofer IWES in Kassel hat zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst DWD in Offenbach im Projekt EWeLiNE mathematische Modelle entwickelt, mit denen sich der eigespeiste Strom von Windrädern und Photovol-taikanlagen besser vorhersagen lassen soll. Jetzt haben die Partner das vom BMWi geförderte und seit Ende 2012 laufende Projekt erfolgreich abgeschlossen. Über eine Demonstrationsplattform mit einer interaktiven, räum-lich hoch aufgelösten Karte können die Netzbetreiber die neuen Prognosemodelle bereits in der Praxis erproben. Die Übernahme in den dauerhaften Onlinebetrieb soll schrittweise in den nächsten Monaten erfolgen.

Ein zentraler Ansatzpunkt des EWeLiNE-Projekts war die Anpassung der Wettermodelle an die spezifischen Anfor-derungen und Bedingungen der erneuerbaren Energien. So ermöglichen die Modelle jetzt zum Beispiel exakte Vorher-sagen der Windverhältnisse in Höhe der Windrad-Naben. Vor allem den Tagesgang konnten die Wissenschaftler deutlich verbessern. Bei der Photovoltaik soll sich nun die Hochnebelkonzentration genauer vorhersagen lassen. Dies ist vorteilhaft für die Netzbetreiber, da schon kleine Änderungen der Nebeldichte große Auswirkungen auf den Ertrag der Anlagen haben. Darüber hinaus liefern die Modelle auch eine Risikokarte für das Auftreten von Hochnebel. Hinzu kommt eine höhere zeitliche Auflö-sung der Vorhersagen: Strahlungsdaten werden jetzt im 15-Minuten-Rhythmus berechnet, sodass die Prognosen einen schnellen Wechsel der Bewölkung berücksichtigen.

Neben den Wettermodellen haben die Forscher auch die Leistungsprognosen für Windenergie- und Solaranlagen weiterentwickelt, unter anderem durch eine höhere räum-liche Auflösung bei der Photovoltaik. Die neuen Modelle verwenden selbstlernende Algorithmen, die Echtzeit- und historische Daten verbinden, um die Vorhersagen zu ver-bessern. Im Zusammenspiel mit den Wetterprognosen sollen die Netzbetreiber so wertvolle Informationen für die Steuerung der Netze sowie den Stromhandel gewinnen.

Mit den neuen Wetter- und Leistungsmodellen sollen die Anwender auch in der Lage sein, probabilistische Prognosen vorzunehmen: Statt pauschal eine eingespeiste Leistung für einen bestimmten Zeitpunkt vorherzusagen, können sie Wahrscheinlichkeiten ermitteln. Zum Beispiel, dass die Windleistung mit 80 Prozent Wahrscheinlichkeit unter 500 Megawatt und mit 15 Prozent Wahrschein-lichkeit unter 200 Megawatt liegt. Dies sei ein Mehrwert für die Netzbetreiber, da die probabilistischen Prognosen Unsicherheiten abbilden. Die Unternehmen sollen so bes-ser abschätzen können, ob sie einen Puffer brauchen, um das Netz stabil zu halten. Und auch für die Vermarktung von Strom sei die Angabe von Wahrscheinlichkeiten ein Vorteil, so Projektleiter Dr. Malte Siefert.

Nach dem Abschluss von EWeLiNE wollen die Partner ihre Entwicklungsarbeit in dem Folgeprojekt „Gridcast” fortsetzen. Neben den Wetterdaten sollen dabei auch weitere Informationen wie etwa Satellitenbilder für die Solarprognosen integriert werden. Darüber hinaus wollen

die Forscher untersuchen, wie sich die Abwei-chung zwischen der möglichen Erzeugung einerseits und der realen Einspeisung ande-rerseits in die Prognosen integrieren lässt. An diesem Projekt sind unter anderem IWES, DWD und der Windenergieanlagenhersteller Enercon beteiligt.

Forschung & Entwicklung

Das Forschungsschiff Akademik Tryoshnikov hat seine „Antarctic Circumnavigation Expedition“ erfolgreich ab-geschlossen und ist am 25. April 2017 mit dem interna-tionalen Forscherteam in Bremerhaven eingelaufen. Ziel der Arktisumrundung war es, Informationen über die Dicke und Beschaffenheit der Eisdecke zu sammeln, um die Navigation in eisbedeckten Gewässern zu verbessern. Erstmals wurden dabei neben Radarbildern auch aus Sa-tellitendaten generierte Eiskarten, die Rückschlüsse auf die Dicke und die Befahrbarkeit des Eises erlauben sollten, an Bord geschickt. Unterstützt wurde das Forscherteam auf dem Schiff von Wissenschaftlern der Forschungsstellen für Maritime Sicherheit des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt (DLR) in Bremen und Neustrelitz mit Aufnah-men der Radarsatelliten TerraSAR-X und Sentinel-1. Die Expedition in der Antarktis sei ohne ernste Zwischenfälle verlaufen. Dank der Informationen aus dem All hätten sich unnötige Umwege vermeiden und damit schlussendlich Treibstoff sparen lassen.

Das DLR betreibt in Bremen und Neustrelitz die Forschungsstellen „Maritime Sicherheit“, die mit ih-ren Arbeiten zur Gewährleistung einer sicheren Schifffahrt und zum Schutz der Meere und Küstenge-wässer beitragen, sowie Behörden bei der Bekämpfung illegaler Ak-tivitäten wie der Verklappung von Gefahrstoffen, illegaler Fischerei oder Piraterie unterstützen sollen. In Bremen entwickelte themati-sche Prozessoren, etwa zur Detek-tion von Schiffen oder Eisbergen,

werden in die hierfür in Neustrelitz entwickelten Systeme eingebunden und operationalisiert. Diese integrierte Lösung beinhaltet dann auch weitere Module wie die Datenfusion und Produktgenerierung einschließlich der Auslieferung an den Nutzer. Der neue Prozessor zur Erzeu-gung aktueller Eiskarten ermittelt direkt nach Empfang der Satellitenaufnahmen Lage und Ausmaß verschiedener Eis-typen wie beispielsweise „junges Eis“ oder „mehrjähriges Eis“. Dabei analysiert er bestimmte Merkmale im Bild, die dem menschlichen Betrachter entgehen. Zur Zeit werden weitere Prozessoren entwickelt. So sollen hochaufgelöste Driftfelder detaillierten Einblick in die Bewegung des Meereises geben. In der Sicherheitsforschung des DLR werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Part-nern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnitts-bereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kern-kompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der

Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und des Verkehrs. Insgesamt mehr als zwanzig DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rah-men ihrer sicherheitsrelevanten Arbeiten Beiträge zur Entwick-lung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Ana-lyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.

www.dlr.de

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FRAUNHOFER IESE

„Digitale Dörfer“ startet in zweite RundeEnde April ist das Projekt „Digitale Dörfer“ mit der Übergabe der Förder-bescheide durch den Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz, in die zweite Runde gegangen. Ziel des Projekts ist es, aufzu-zeigen, wie innovative Lösungen sinnvoll eingesetzt werden können, um die Chancen der Digitalisierung auch im ländlichen Raum zu nutzen. Die „Digitalen Dörfer“ sind ein Gemeinschaftsprojekt des Ministeriums des Innern und für Sport, des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE, Kaiserslautern, der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. und der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinden Betzdorf-Gebhardshain, Eisenberg und Göllheim.

In der ersten Projektphase von 2015 bis 2016 evaluierte das Fraunho-fer IESE in den digitalen Dörfern Betzdorf-Gebhardshain, Eisenberg und Göllheim Konzepte zur Vernetzung der Bürger durch digitale Technik im Sinne einer modernen Nachbarschaftshilfe. Gemeinsam mit den Bürgern, Unternehmen, den Verbandsgemeinden und der Entwicklungsagentur entwickelten die Forscher digitale Anwendungen und untersuchten das Zusammenspiel von Handel, freiwilligen Helfern und Verwaltung. Die Testregionen, die auch in der zweiten Projektphase mitwirken, können in der Planungsphase erneut eigene Wünsche und Ideen einfließen lassen, sodass im Projekt ausschließlich konkrete Problemlagen vor Ort betrachtet werden. Das Projektvorgehen ist dabei so ausgelegt, dass in Living Labs die Bürger vor Ort in die Gestaltung einbezogen werden. Mögliche Themen sind digitale Lösungen in Kommunikation, Dorfleben, mobile Angebote im ländlichen Raum und dezentrale Dienste im Sinne eines „Dorfzentrums 2.0“.

Die zweite Phase „Digitale Dörfer 2.0“ wird vom Innenministerium im Zeitraum 2017 bis 2019 gefördert. Die Verbandsgemeinden erhalten zusammen 360.000 Euro. Die Forschung des Fraunhofer IESE wird mit 1,35 Mio. Euro unterstützt. Das Institut stellt einen Betrag in ähnlicher Höhe gegenüber. Die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz bringt sich mit 100.000 Euro Personalkosten ein.

www.iese.fraunhofer.de

Mit Radarsatelliten gegen Packeis

TerraSAR-X macht Meereis und Eisberge sichtbar.

Foto: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.

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FRAUNHOFER IWES

Bessere Stromprognosen für Windkraft und PV

www.energiesystemtechnik.iwes.fraunhofer.de

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Die im Projekt EWeLiNE neu entwickelte Plattform „EnergyForecaster” stellt Progno-sen für die Einspeisung von erneuerbaren Energien dar.

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18 | Unternehmen & Märkte

www.bdew.de

enn ein Unternehmen einem Kunden den Besuch einer Informationsveran-staltung ablehnen muss, ist das ebenso selten wie schmerzhaft. Genau dies musste Christian Heisig aber am 4. Mai in Köln tun. Der Bereichsleiter FME des Unternehmens con terra hatte zu einer von vier Veranstaltungen zur FME Wor-

ld Tour (70 Termine weltweit) in Deutschland geladen, bei denen Kunden über neueste Entwicklungen der Universalplattform für die Datenintegration informiert wurden. 100 Plätze standen im Hotel Eden (direkt in Umgebung des Kölner Doms) zur Verfügung, doch diese waren schnell ausgebucht. Auf 110 Plätze konnte das Hotel zwar noch erweitern, „aber wir mussten die späten Anmeldungen tatsächlich absagen“, sagte Heisig, der sich nicht ganz sicher war, ob er sich über diese Tatsache nun freuen oder ärgern sollte.

In diesem Fall zeugt dies zumindest von der Dynamik, die sich rund um FME in den letzten Jahren entwickelt hat – nicht nur in der Geobranche, dem eigentlichen Herkunftsgebiet von FME, sondern inzwischen auch weit darüber hinaus. Denn wer Daten von einer Anwendung in die nächste überführen möchte, ohne inhaltliche und zeitliche Verluste in Kauf nehmen zu wollen, für den bietet FME von Jahr zu Jahr mehr Möglichkeiten und Features.

Dabei ist das Tool noch längst nicht allen Unternehmen umfassend bekannt, wie Uwe Raback, GIS-Spezialist von der GELSENWAS-SER über den Dächern der Altstadt berichtete. Das Unternehmen nutzt bisher „lediglich“ vier Professional Editions, jeweils im Rahmen einer Netzwerklizenz, die vor allem im Umfeld des Geoinformationssystems (Small-world) eingesetzt werden. Damit ist das Unternehmen quasi noch ein Neuling in Sachen FME, hat aber in der kurzen Zeit bereits

eine lange Liste von Anwendungsszenarien entwickelt. „Vor allem systematisiert FME die Arbeit der Datenmigration und ermöglicht zum Teil sogar vollständig automatisierte Prozesse“, beschreibt Ra-back. Dabei greift FME gar nicht direkt auf das Smallworld GIS zu. Die Daten, die im Rahmen der proprietären VMDS-Datenbank gehalten werden, werden per SEPM X Translator – einer speziellen Small-world-Schnittstelle, die von dem Schweizer Unternehmen SEPM bereitgestellt wird – in einen speziellen File-Server übertragen, wo die FME-Prozesse ansetzen. Dieser „Umweg“ beim Datenworkflow ist dem Umstand geschuldet, dass bei der geschlossenen Datenbank (Programmiersprache Magik) kein offener Datenzugriff möglich ist.

Raback berichtet von vielen Prozessen etwa bei der Qualitätssi-cherung der Netzdaten, für die FME prädestiniert sei. „Das schützt uns zum Beispiel vor dem Terror ausufernder Excel-Nutzung, sprich der Pflege großer Mengen von Tabellen, die bisher für die Über-prüfung und die Korrektur der Netzdaten gepflegt wurden, wenn Daten verschnitten, importiert oder aktualisiert werden – also bei quasi allen Standard-Prozessen, die bei einem GIS üblicherweise anfallen“, sagt Raback.

Neue Chancen mit Open Data Hinzu kommt, dass GELSENWASSER Anfang des Jahres „einen wah-

ren Goldschatz vor die Füße geworfen bekommen hat“, so Raback. Damit ist die Bereitstellung der Geobasisdaten des Bundeslandes als Open Data gemeint. Dieses Geschenk gelte es nun in Wert zu setzen, indem die Daten in die Prozesse integriert werden. „Dafür ist FME das ideale Werkzeug“, ist Raback überzeugt.

Zum Beispiel bei dem Digitalen Geländemodell von NRW, dass der Wasserversorger bis Anfang des Jahres als 10-Meter-Raster kaufte. Als Open Data stellt NRW das 3D-Modell nun als DGM1 (ein-Me-ter-Raster) kostenfrei zur Verfügung. Also hat GELSENWASSER einen FME-Prozess aufgesetzt, der die sehr detaillierten DGM1-Daten ausdünnt und in das bisher genutzte 10-Meter-Raster überführt,

um sie beispielsweise für die Netzberechnung zu nutzen. Ähnliches

Im Rahmen der FME World Tour zeigte con terra in Köln und an drei weiteren Standorten im Mai Neuerungen der Technologie von Safe Software.

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Über 100 Teilnehmer waren in Köln zu Gast bei con terra. Leider war der Raum dennoch zu klein für das große Interesse.

Über den Dächern der Altstadt

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Foto: con terra - Gesellschaft für Angewandte Informationstechnologie mbH

Fotos: con terra - Gesellschaft für Angewandte Informationstechnologie mbH

Christian Dahmen von con terra berichtete über Neuerungen der FME-Technologie, die in Kanada von Safe Software entwickelt wird.

PORSCHE ÜBERNIMMT PTV GROUP Die Porsche Automobil Holding SE übernimmt 97% der Anteile des Verkehrsspezi-alisten PTV Planung Transport Verkehr AG (PTV Group). Der Kaufpreis beträgt nach Angaben des Unternehmens über 300 Millionen Euro. Die PTV-Firmengruppe mit weltweit mehr als 700 Mobilitätsexperten entwickelt Software und liefert Exper-tise für die Planung von Verkehr und Transportlogistik. Porsche SE verfolgt ihren langfristigen Investitionsansatz und setzt auf ein großes Wachstumspotenzial bei der Optimierung von Personen- und Warenströmen. Vincent Kobesen, CEO der PTV Group: „Wir haben jetzt den passenden strategischen Investor für unser Unternehmen gefunden, mit dem wir eigenständig bleiben und unsere ambitionierten Ziele für die nächsten Jahre noch besser umsetzen können.“ Die PTV Group kann in den letzten Geschäftsjahren eine positive Umsatzentwicklung und zweistellige Wachstumsraten aufweisen. Im letzten Geschäfts-jahr 2015/16 (endet zum 31.03.) wurden 93 Millionen Euro er-wirtschaftet. Der Geschäftsjahresabschluss für 2016/17 soll in Kürze vorliegen. In Bezug auf die bestehenden Standorte und Mitarbeiter ist weiteres Wachstum geplant.

SATELLITENBILDER FÜR LANDWIRTSCHAFT Als Unterneh-men des SparkInData-Konsortiums setzt Atos die Atos Codex Analytics-Plattform ein, um mit Satellitenbildern aus biophy-sischen Indikatoren Daten zu gewinnen. Diese Informationen sollen es Landwirten erleichtern, ihre Arbeitsmethoden zu optimieren – wie Fruchtarten- und Düngerwahl sowie die rich-tigen Ernte- und Düngeperioden. Atos verwendet die neueste Generation des Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-2.

PROJEKT OPTICAR Die „Profilregion Mobilitätssysteme Karls-ruhe“ erforscht im Projekt OPTICAR mittels Weitwinkel-Ste-reo-Kameras, wie fahrerlose Fahrzeuge ein vollständiges Abbild der Verkehrssituation erhalten. Ein OPTICAR-Demons-trationsfahrzeug im Maßstab 1:4 hat zwölf Kameras mit Weitwinkel-Objektiven. Einzelne Kameras können virtuell zu einer Entfernungs-Stereo-Kamera zusammengefasst werden. Die Bilder von Stereo-Kameras ermöglichen die Tiefenwahr-nehmung der Umgebung und sollen so unter anderem Auf-schluss über die Position, Distanz und Geschwindigkeit von Objekten geben- vergleichbar mit dem räumlichen Sehen eines Augenpaars. Wichtig ist dabei, dass die Bildsensoren genau zueinander ausgerichtet sind. Die von der MYESTRO Interactive GmbH entwickelte RubberStereo-Technologie soll dabei Ab-weichungen während der Fahrt korrigieren. Weiterhin können die Kameradaten mit Bildverarbeitungstechniken zur Spur- und Straßenschilderkennung sowie mit Radar, Ultraschall, Karten und Car2X-Kommunikation kombiniert werden. Vorgestellt wurde das Projekt auf der Hannover Messe 2017.

› NEWS

Der BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirt-schaft e.V. hat die Firma infrest – Infrastruktur eStrasse GmbH aus Berlin scharf kritisiert. „Die Firma infrest GmbH löst aktuell bundesweit bei Versorgern Irritationen durch suggerierte ‚offizielle‘ Abnahmeprotokolle für veröffentlich-te Angaben zur kritischen Infrastrukturen aus“, heißt es in einer offiziellen Meldung des BDEW. In der Werbebroschüre des Unternehmens werden Versorger demnach ohne ihre Zustimmung als Partner des Leitungsportals dargestellt.

infrest suggeriere dabei gegenüber den Versorgern mit sogenannten Abnahmeprotokollen einen „staatlichen“ Anstrich über die Veröffentlichung bestimmter Auskünf-te. Die Unternehmen seien im Vorfeld weder von infrest informiert, noch um Auskünfte zu den Angaben angefragt worden.

Des Weiteren suggeriere infrest, dass Versorger und Behörden usw. als Partner bei dem Leitungsportal mit-wirken, so der BDEW. Nach der INSPIRE-Richtlinie müssen Versorger die Umringung ihres Versorgungsgebietes und den Namen des Betreibers/Ansprechpartner für die offi-ziellen Geoportale angeben. Diese Verpflichtung wurde in einer verbändeübergreifenden Handlungsempfehlung 2016 dargestellt. Diese Verpflichtung der Veröffentlichung besteht nicht gegenüber privaten Firmen.

Zwar sollten sich die Netzbetreiber laut BDEW nicht gegen eine Internet-Erfassung dieser für die Öffentlichkeit bestimmten Angaben wehren, kritisch sieht der BDEW jedoch die infrest-Suggestion einer quasi offiziellen Er-fassung durch die angeblichen Abnahmeprotokolle und die Darstellung der Versorger als Partner des infrest-Lei-tungsportals.

Der BDEW will von dem Unternehmen eine Korrektur fordern und hat das Bundesinnenministerium über den Vorgang informiert. Weiterhin sollen die Mitgliedsunter-nehmen des Verbandes über die Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden.

Kritik an infrest BDEW:

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Business Geomatics 4/17 | 12. Juni 2017 | 19

Uwe Raback, GIS-Spezialist bei der GELSENWASSER AG, berichtet von dem Einsatz der FME-Technologie.

macht GELSENWASSER bei ALKIS, wo die umfangreichen (kreisweiten) Datenpakete in Shape-Dateien sozusagen mundgerecht für weitere Anwendungen aufbereitet werden, oder bei der automatischen Erstellung der automatisierten Liegenschaftskarte für die Verwendung in Smallworld. „Dies konnten wir nicht rein über Standard-Dienste realisieren und haben daher spezielle FME-Prozesse gestaltet, beispielsweise für die Verwendung der Hausnummern, zur Übernahme von Böschungsschraffuren oder Korrekturdrehungen geometri-scher Objekte. Der Datenimport läuft heute automatisch und dauert pro Kachel nur wenige Minuten“, freut sich Raback.

Eine weitere Anwendung findet sich im Umfeld des DVGW Arbeitsblattes G685 für die Erdgasabrechnung, die eichrechtli-che Vorschriften für die Gasabrechnung beinhaltet. Demnach muss bei Hausanschlüssen der vorherrschende Luftdruck der Anschlüsse berücksichtigt werden. Da sich dieser physikali-sche Wert aus der Höhenlage der Hausanschlüsse bestimmen lässt, müssen Gasnetzbetreiber diesen Wert für jeden Kunden bestimmen. GELSENWASSER greift dafür auf die Höhendaten des Bundeslandes NRW zurück, arbeitet sie in einem Surface Modeller auf und legt die Hausanschlusskoordinaten darüber. Für diese Arbeit setzt GELSENWASSER nun FME ein, um die Datenqualität zu sichern und die Daten gegebenenfalls zu korrigieren. „Zuvor wurde dies händisch gemacht, mit FME können wir diese Arbeit heute bereits stark systematisie-ren und demnach auch wesentlich effizienter gestalten“, beschreibt Raback. In Zukunft soll dies mit FME sogar automatisiert werden.

Die aktuelle Liste der FME-Prozesse ist bereits lang. Sie umfasst die Integration von Fremddaten in Smallworld, etwa im Bereich der Straßenbeleuch-tung oder aus kleineren GIS-Altanwendungen. Und die FME-Landschaft wächst beständig. „Wir wollen immer mehr Standardprozesse umset-zen, zunehmend automatisieren und dann auch über einen Windows Aufgabenplaner umsetzen“, beschreibt Raback die weiteren Vorhaben. Derzeit arbeitet GELSENWASSER mit con terra daran, den Zugriff auf die ge-nuinen GIS-Daten in der Smallworld-Da-tenbank zu gewährleisten. Dabei wird das vom US Anbieter Spatial Business Systems bereits angebotene SpatialBIZ Plug-in for FME angepasst. Das wäre ein weiterer Meilenstein. Die bisherigen Tests sind sehr vielversprechend“, so der GIS-Koordinator. Zudem soll FME im Unternehmen bekannter werden und so auch in GIS-fernen Prozessen ein-gesetzt werden. „Wir machen quasi intern Werbung für das universelle Werkzeug“, so Raback.

Spielerischer Umgang in Berlin

Weniger fachlich und prozessorientiert, dafür weitaus intuitiver und spaßgetriebener geht es bei einem anderen Anwendungsfall zu, den con terra in Köln vorstellte. Seit einigen Jahren gibt es bei FME nämlich Tools für das verbrei-tete 3D-Computerspiel Minecraft, mit dem urbane Welten nach dem Lego-Prinzip erstellt werden können. FME sorgt dafür, dass aus den virtuellen Minecraft-Welten attribuierte Punktwolken für GIS-Anwendungen erstellt werden können und umgedreht Daten aus 3D-Stadtmodellen in das Spiel importiert werden können. Bei dem Projekt „Bauhaus meets Minecraft“, das gemeinsam von der Technologiestiftung Berlin und vielen anderen Institutionen in der Bundeshauptstadt realisiert wurde, wurden Stadtplanung und pädagogische Jugendarbeit integriert.

Im Umfeld der Gropius-Stadt, einem typischen Stadtteil aus den 1960er Jahren mit vielen Hochhäusern und Grünf-lächen, wurden sechs verschiedene Gebiete des Stadtgebie-tes als Minecraft-Import bereitgestellt. Technisch gesehen liegt die Besonderheit darin, dass die Minecraft-Daten automatisch aus offenen Geodaten des Berliner Datenportals und der OpenStreetMap erzeugt wurden. Kinder und Jugend-liche konnten so Entwürfe für Gebäude und Freiflächen selber nach ihren Vorstellungen in dem Videospiel gestalten und einreichen. Fünf Gewinner wurden nach der Prämierung aktiv in den Planungsprozess der Gropiusstadt mit einbezogen, dank der Brücke, die FME zwischen zwei völlig unterschied-lichen 3D-Welten bauen konnte.

www.gelsenwasser.de

www.conterra.de

www.bauhaus-spirit.com

www.safe.com

Über den Dächern der Altstadt

Der Kölner Dom, mit 157 Metern dritt-höchstes Sakralgebäude der Welt, bot die imposante Kulisse für den Event der FME World Tour, die viermal in Deutschland stattfand.

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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR

Satelliten sollen Geisterfahrer erkennenProf. Bernd Eissfeller von der Univer-sität der Bundeswehr München hat einen neuen Algorithmus entwickelt, der Geisterfahrer über Galileo-Si-gnale aufspürt, um andere Autofah-rer rechtzeitig vor ihnen zu warnen. Hintergrund ist, dass laut Angaben des ADAC im vergangenen Jahr 2.200 Warnmeldungen zu Falschfahrern im Verkehrsfunk abgesetzt wurden. Mit einem Geisterfahrerwarnsystem wollen das Institut für Raumfahrttechnik und Weltraumnutzung der Universität der Bundeswehr München und das Institut für Ingenieurgeodäsie der Universität Stuttgart Fahrer anhand von Signalen des europäischen Satellitennavigations-systems Galileo wieder auf die richtige Spur bringen und Verkehrsteilnehmer schützen.Fahrzeuge könnten Galileo-Signale im Zusammenspiel mit anderen Sensor- daten zum Beispiel künftig nutzen, um sich selbst im Straßenverkehr zu orten und zu navigieren. Im Vorhaben „Ghosthunter“ will Prof. Eissfeller Geis-terfahrern eine möglichst genaue Posi-tion auf einer digitalen Karte zuweisen.

Ein auffälliger Warnhinweis im Fahr-zeug könnte Autofahrer, die nur verse-hentlich auf die falsche Spur abbiegen, rasch auf ihren Fehler aufmerksam machen – bevor ihnen andere entgegen kommen. Auch diese sollen über den Galileo-Empfänger im Auto gewarnt werden. Über eCall sendet das Fahrzeug per Satellit selbstständig einen Notruf mit den genauen Koordinaten an eine Leitzentrale. So könne die Leitstelle be-troffene Autofahrer über den Verkehrs-funk rechtzeitig informieren und Unfälle mit Geisterfahrern möglicherweise ver-hindern. eCall soll ab April 2018 in allen Neuwagen Pflicht sein. Die Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftler entwickeln im Projekt „Ghosthunter“ noch bis Ende des Jahres praxisnah eine Testversion. Das Projekt beruht auf einer Initiative des Raumfahrtmanagements des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und wird mit Mitteln des Bundesmi-nisteriums für Wirtschaft und Energie gefördert.

www.unibw.de

HEIDELBERG MOBIL hat eine neue Version der Deep Map veröffentlicht, die es als erste Kartentechnologie ermöglichen soll, raumbezogene Veränderungen dynamisch auf mobilen 3D-Karten darzustellen. Im Zusammenspiel mit Sen-soren und Analytics-Plattformen sollen sich damit komplexe Zusammenhänge leicht verständlich visualisieren lassen.

DISY INFORMATIONSSYSTEME hat die Geo-Erweiterungssoftware GeoSpa-tial Integration für Talend zum Download veröffentlicht. Das Zip-File enthält außerdem eine Dokumentation sowie Testdaten für die ersten Schritte mit GeoSpatial Integration. Am 29. Juni 2017 und am 26. Oktober 2017 findet das Seminar „Geodaten zusammenführen: Einführung in Spatial-ETL“ statt.

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20 | Unternehmen & Märkte

Das französische Zentrum für globale Ozeananalyse und -prognose, Mercator Ocean, hat die erste Ausgabe des „Coper-nicus Marine Service Ocean State Report” veröffentlicht. Der Report soll die allge-meine Öffentlichkeit für Veränderungen der Meeresumwelt sensibilisieren und künftig einmal pro Jahr veröffentlicht werden. Als Zustandsbericht beinhaltet das Dokument Informationen über den Zustand der Weltmeere und der europä-ischen regionalen Meere. Über 80 Wis-senschaftler aus rund 25 Institutionen haben daran mitgewirkt.

Die erste Edition thematisiert auf 88 Seiten den Zustand der Ozeane zwischen den Jahren 1993 und 2015. Analysiert werden unter anderem das Ausmaß des Meereises, die Steigerung des glo-balen und regionalen Meeresspiegels sowie die Erwärmung der Oberfläche und unterirdischen Ozeane. Der Report entspringt den Nachhaltigkeitszielen

der Europäischen Union, sich aktiv für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Weltmeere, der Meere und der Meeresressourcen einzusetzen. 2014 beauftragte die Europäische Kommission Mercator Ocean mit der Umsetzung des Copernicus Marine Service, einem ope-rativen Dienst, mit dem der Zustand der Ozeane auf der ganzen Welt überwacht werden sollte. Daraufhin veranlasste und koordinierte Mercator Ocean eine umfassende Einschätzung der Ozeane auf der ganzen Welt, einschließlich der regionalen europäischen Meere. Im Rah-men einer Peer-Review in Zusammen-arbeit mit dem Journal of Operational Oceanography (OSR) soll darüber hinaus eine objektive Zusammenstellung von Daten und Fakten garantiert werden. Der Report ist als Referenzdokument frei verfügbar.

Wie der Klimawandel die Meere verändert

www.mercator-ocean.fr

Polizei setzt Software Cadenza einDie Polizei hat beim diesjährigen Treffen der G20-Finanzminister und -No-tenbank-Gouverneure in Baden-Baden auf Cadenza gesetzt. Die Karten, die mit der Software der Disy Informationssysteme GmbH erstellt wurden, dienten als Basiswerkzeug für das Sicherheitskonzept. Das Polizeipräsidium Offenburg war federführend für das Sicherheitskonzept.

„Wir wussten von Anfang an aus vergangenen, vergleichbaren Einsätzen, wie etwa dem Nato-Gipfel 2009, dass Karten eine wichtige Grundlage beim Sicherheitskonzept sind“, sagt Jochen Brehm, Leiter einer Dienstgruppe beim Polizeirevier Offenburg. Deshalb habe man sich auf die Suche nach einem geeigneten System für die schnelle und unkomplizierte Kartener-stellung gemacht. „Da es bereits über das Landeskriminalamt Baden-Würt-temberg Kontakte zum Karlsruher Unternehmen Disy Informationssysteme GmbH gab – dort wurde eine Machbarkeitsstudie mit Cadenza durch-geführt – haben auch wir uns für die GIS- und Reporting-Plattform von Disy entschieden“, erklärt Jochen Brehm. Also wurde Cadenza Desktop auf einem PC der Offenburger Polizei installiert und drei Polizeibeamte absol-vierten einen eintägigen Schulungsworkshop bei Disy. „Wir konnten vor

peziell bei GIS-Anwendun-gen stehen Nutzer vor der Herausforderung, große Da-tenmengen schnell zu laden und diese meist in stereos-kopischer Darstellung an ei-nem geeigneten 3D-Monitor zu visualisieren.

Schneider Digital e.K. aus Miesbach, lang-jähriger Anbieter und Hersteller von professi-oneller 3D-Hardware, bietet die dafür genau aufeinander abgestimmte Hardwarelösung aus Workstation, 2D/3D-Monitoren und dem 3D-Eingabegerät.

Wer bislang täglich in seinem beruflichen Umfeld, zum Beispiel in der Geoinformatik oder der Molekülforschung, auf hochauflö-sende 3D-Stereo-Visualisierungen angewiesen ist, wünscht sich ein flimmerfreies, tageslicht-taugliches 3D-Display, das ihm ein nahezu er-müdungsfreies stereoskopisches Arbeiten über Stunden ermöglicht.

Schneider Digital hat mit dem 3D PluraView ein auf der Beamsplitter-Technologie basieren-des, passives 3D-Stereo-Display auf den Markt gebracht, das genau diese Ansprüche erfüllt.

Der Monitor wurde speziell für die stereosko-pische Darstellung von 3D-Software-Applika-tionen in Branchen wie der Photogrammetrie, Punktwolkenvisualisierung von Laserscans so-wie zur 3D-Datenvisualisierung in der Öl- und Gas-Prospektion entwickelt. Auch in der Com-putertomographie, Medizintechnik und der Mo-lekülforschung finden sich viele Anwender. Der 3D PluraView verspricht laut Schneider Digital äußerst komfortable, präzise und pixelgenaue Bildauswertung in höchster Auflösung von 2x 4K mit bis zu 10BIT pro RGB Farbtiefe.

Der Hersteller will damit die Probleme der Nutzer von Geräten mit Shutter-Technologie lösen. Deren aktive 3D-Systeme benötigen zum Darstellen von Stereobildern sogenannte Shut-terbrillen, die abwechselnd das linke und rechte Auge abdecken. Auf einem Monitor wird dazu synchron das linke bzw. rechte Bild angezeigt. Die aktive 3D-Brille lässt nur das passende Bild zum entsprechenden Auge durch, wodurch der räumliche Eindruck im Gehirn erzeugt wird.

Da LCD-Bildschirme bei starken Kontras-ten und Helligkeitsunterschieden sehr stark nachleuchten, schaltet die 3D-Bille nach je-dem Bildwechsel beide Augen kurz „schwarz“.

Durch dieses Prinzip bedingt, entsteht ein sehr dunkles, kontrastarmes Stereobild. Das hoch-frequente Shuttern kann zudem die Augen belasten und zur schnellen Ermüdung führen. Umgebungslicht verstärkt dabei zusätzlich den „Flacker-Effekt“.

Jeder 3D PluraView besteht aus zwei Bild-schirmen, wahlweise mit 27“ Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) oder als 28“ 4K-Monitor (3.840 x 2.160 Pixel) bestückt. Das bedeutet, dass für jedes Auge des Nutzers ein separates Display und damit ein eigenes Bild in voller Auflösung und brillanter Helligkeit vorhanden ist. Die Bild- trennung über dem mittig angebrachten Beam- splitter-Spiegel geschieht flimmerfrei durch eine passive Polfilterbrille. Dadurch ist der Mo-nitor für regelmäßige, dauerhafte Arbeit, auch im 3-Schichtbetrieb, geeignet. Mit Hilfe der BlackTuner-Technologie soll der PluraView den

Anwender dabei unterstützen, seine Objekte auch in dunklen Bildbereichen sicher erfassen zu können. Die besonders kurze Reaktionszeit des LCD-Panels von einer Millisekunde hilft zudem, Unschärfen bei Bewegtbildern zu reduzieren. Das 3D PluraView Display unterstützt unter Linux und Windows alle gängigen 3D-Stereo Applikationen. Summit Evolution von DATEM, DTMaster von Trimble (INPHO), IMAGINE Pho-togrammetry (LPS) von HEXAGON/erdas, Z/I ImageStation von INTERGRAPH, Gcarto/ArcGDS von Geosoft, SOCET Set/Socet GXP von BAE SYS-TEMS, uSMART von SmartTech, TerraSolid und Rhino-Terrain sind dabei nur einige zertifizierte GIS-Lösungen.

Schneider Digital hat mit 3D PluraView einen Nachfolger für die Monitorserie PLANAR auf den Markt gebracht.

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www.3d-pluraview.com

www.schneider-digital.com

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Die erste Edition des Ocean State Report thematisiert unter anderem das Ausmaß des Meereises, die Steigerung des globalen und regionalen Meeres-

spiegels, sowie die Erwärmung der Oberfläche und unterirdischen Ozeane

von 1993 bis 2015.

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Der Schneider Digital 3D PluraView mit Beamsplitter-Technologie ermöglicht eine 4K high-res. stereoskopische Darstellung auf Desktop-Monitoren.

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d.b.g. Datenbankgesellschaft mbHSeegefelder Straße 77, 14612 FalkenseeTel. +49 (03322) 4249 0

[email protected]

und während des Einsatzes beim Treffen der G20-Finanzminister und -Notenbank-Gouverneure jederzeit auf Knopfdruck Karten erstellen und verschiedenste In-formationen kombinieren, zum Beispiel die Grenzen der Sicherheitszonen rund um die Veranstaltungsorte Kurhaus und Festspielhaus und die Rettungswege“, sagt Jochen Brehm. Die Karten wurden nach der Erstellung ausgedruckt, als PDF an die zuständigen Be-amten aus den verschiedenen Einsatzabschnitten versandt oder in ein anderes System überführt. Grundlage dafür waren diverse integrierte Datensätze: zum Beispiel amt-liche Daten der Landesvermessung, wie Orthofotos und topografische Karten, Daten der Stadt Baden-Baden wie Liegenschaftsinformationen sowie Open-Street-Map-Da-ten von Straßen und Gebäuden. „Letztere wurden von Disy

angepasst, sodass sie nur die für den G20-Einsatz notwen-digen Informationen enthielten“, erklärt Jochen Brehm und zeigt sich äußerst zufrieden mit der Zusammenarbeit mit Disy und der Nutzung von Cadenza. „Unser Ziel wurde voll erfüllt, der Einsatz beim G20-Finanzminister-Treffen verlief reibungslos – auch dank der Karten, die wir zur Verfügung hatten.“

Karte für das G20-Sicherheitskonzept. Die Inhalte wurden speziell für die Einsatzkräfte angepasst und konnten per Knopfdruck erstellt werden.

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Unternehmen & Märkte | 2112. Juni 2017 | Business Geomatics 4/17

Hausbesitzer können über sunroof prüfen,ob sich die Investition einer PV-Anlage auf dem Dach für sie lohnt.

.ON und Google haben in Zusammenarbeit mit dem Softwarehersteller Tetraeder Solar GmbH aus Dortmund eine Offensive für Solarstrom gestartet. Laut gemeinsamer Presseerklärung wollen E.ON und Google die Plattform Sun-

roof gemeinsam in Deutschland anbieten und damit zum ersten Mal außerhalb der USA. Zweck der Plattform ist es, Hausbesit-zern zu ermöglichen, einfach und präzise durch Eingabe der eigenen Adresse das So-larpotenzial ihres Eigenheims ermitteln zu können. Anhand weniger weiterer Parame-ter soll daraufhin der Bau einer entspre-chenden Anlage geplant werden können. Zunächst soll das Online-Tool rund sieben Millionen Gebäude beziehungsweise rund 40 Prozent der deutschen Bevölkerung abdecken – darunter Ballungsgebiete wie München, Ber-lin, Rhein-Main und das Ruhrgebiet. Mittelfris-tig sollen möglichst viele deutsche Haushalte erfasst werden. „Google setzt innerhalb seiner eigenen Infrastruktur und darüber hinaus seit vielen Jahren auf erneuerbare Energien. Mit Sunroof möchten wir einen Beitrag leisten, dass auch in Deutschland noch mehr Men-schen das Potenzial ihrer eigenen Sonnen-dächer erschließen“, erklärt Philipp Justus, Vizepräsident von Google in Deutschland und Zentraleuropa. Parallel wollen die Partner prüfen, ob das System auf weitere Länder ausgerollt werden kann.

Auf der Webseite werden Technologien wie Google Earth & Maps, 3-D-Modelle sowie Machine Learning, also selbstlernende Soft-ware, kombiniert, um Anfragen so präzise wie möglich zu beantworten. Sunroof berechnet für jedes erfasste Dach wieviel Sonnenlicht im Laufe des Jahres darauf fällt. Dabei wer-den Wetterdaten, die Position der Sonne zu unterschiedlichen Jahreszeiten, Fläche und Neigung des Daches sowie die Schatten um-liegender Gebäude oder Bäume berücksichtigt. Am Ende „übersetzt“ Sunroof die ermittelte Licht- in Energiemenge sowie die potenzielle Kostenersparnis.

Zum Start der Plattform in Deutschland soll Sunroof exklusiv auf www.eon-solar.de eingebunden werden. Laut Unternehmen kön-nen interessierte Hausbesitzer dort nicht nur ihr Solarpotenzial ermitteln, sondern auch ein passendes Komplettpaket, bestehend aus Photovoltaik-Modul, Aura-Batteriespeicher so-wie der E.ON SolarCloud, anfordern. Darüber hinaus will E.ON mit einer „Sonnenschein-garantie“ dafür sorgen, dass die Solaranlage die errechneten Erträge auch erzielt. Niedri-gere Werte will das Unternehmen finanziell ausgleichen. „Mit Sunroof gelingt es uns, den Vertrieb von Solaranlagen stärker zu digitalisieren und so die Attraktivität von Photovoltaik weiter zu steigern. Hier wird das Potenzial deutlich, das Digitalisierung für den weiteren Erfolg der Energiewende entfalten kann. Wir werden über Sunroof und die E.ON SolarCloud hinaus weitere digitale Produkte

entwickeln, um unseren Kunden ein Höchst-maß an Unabhängigkeit und Sicherheit mit E.ON Solarlösungen zu bieten“, sagt Karsten Wildberger, Vorstandsmitglied von E.ON. In den USA gibt es Sunroof bereits seit 2015 und deckt dort rund 60 Millionen Gebäude ab. 79 Prozent aller untersuchten Dächer erwiesen sich im Durchschnitt als geeignet für Solar-strom. Südliche Staaten wie Arizona erzielten dabei Spitzenwerte von über 90 Prozent, aber auch nördliche Staaten wie Maine kamen auf Werte von über 60 Prozent. Laut Google sei das Potenzial beachtlich. Auf den Dächern einer Stadt wie dem texanischen Houston könn-ten jedes Jahr rund 19.000 Gigawattstunden (GWh) Strom erzeugt werden, was dem Bedarf von 1,7 Millionen Haushalten entspricht. Für Deutschland geht das Bundeswirtschaftsmi-nisterium von einem für die Photovoltaik nutzbaren Dachflächenpotenzial von knapp 1.100 Quadratkilometern aus – einer Fläche, halb so groß wie das Saarland. Darauf könnten Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 100 Gigawatt installiert werden. Bislang würde aber nur ein Viertel dieses Potenzials ausgeschöpft.

Neben „Sunroof“ kooperieren E.ON und Google auch bei der Entwicklung von Start-ups sowie in den Bereichen digitales Marketing und digitale Transformation.

E.ON, Google und Tetraeder bieten die Plattform für Solarpotentialanalyse „Sunroof“ nun auch in Deutschland an.

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Digitale Plattform: Photovoltaik-Planung auf Wohnhäusern

www.google.de

www.solar.tetraeder.com

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GROENEVELD ICT SOLUTIONS

Flexible Integration von Android-Telematiklösungen für Flotten-management

Groeneveld ICT Solutions, ein Bereich der hollän-dischen Groeneveld-Gruppe, hat auf der transport lo-gistik 2017 komplett integrierbare Lösungsangebote mit Android-Hardware vorgestellt. Gezeigt wurde die Verknüpfung des eigenen Bordcomputers ATX (An-droid Telematic Xchange) als Headless-Version per Android-Box mit flexiblen, mobilen Consumer-End-geräten wie Tablets oder Smartphones. Darüber hinaus wurde die Integration verschiedener Order-Management-Apps wie die „cargo support Fahrer-App“ präsentiert. Diese soll ein perfektes Zusammenspiel ohne ständige Schnittstellenanpas-sungen gewährleisten. Statusmitteilungen dieser Systeme können bei Bedarf zu ganzheitlichen In-formationsketten verknüpft werden. Zudem hat das Unternehmen die Mietversion von „cargo support (Maxflex)“ durch ein partnerschaftliches Null-Pro-zent-Leasing-Modell ergänzt. Mit dem „Visual Planner“ wurde ein Tool vorgestellt, mit dem sich Auftragsplanung und Aufbereitung der Touren mit Fahrzeugzuordnung der aus dem Enterprise-Res-source-Planning (ERP) übernommenen Aufträge direkt an die ATX-Bordcomputer übermitteln lassen. Und zwar mit laufendem Feedback jeder auftrags-relevanten Statusinformationen an das Waren-wirtschaftssystem. Dies soll die Fuhrparkeffizienz erhöhen, die Sendungskontrolle verbessern und die Fakturierung beschleunigen. Das Online-Kundenportal VPweb des Unterneh-mens soll Logistik und Kundendienst verbinden. Transporteure können damit beispielsweise für ihre Kunden direkt Aufträge, Dokumente und Frachtbriefe übermitteln. Im Rahmen eines Performance-Repor-ting stellt Groenevelt ICT auch Echtzeit-Positionen und diverse andere Informationen online zur Verfü-gung.

www.groeneveldictsolutions.com/Home_de

FRAUNHOFER IAO

Studie zu Smart CitiesLaut einer gemeinsamen Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), der PricewaterhouseCoopers WPG GmbH (PwC) und des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Or-ganisation (Fraunhofer IAO) sollten Kommunen die Digitalisierung zur strategischen Aufgabe machen, um bei der Stadtentwicklung handlungsfähig und unabhängig zu bleiben. Ferner müsse man sich mit Veränderungen in der Wirtschaft befassen, um Unter-nehmen ein attraktives und vernetztes Umfeld bieten zu können, sowie alle Bevölkerungsgruppen auf dem Weg zur Smart City mitnehmen – auch jene, die in der digitalen Welt schon heute überfordert sind.Die Dialogplattform Smart Cities, die das BMUB im Rahmen des Interministeriellen Arbeitskreises „Nachhaltige Stadtentwicklung in nationaler und internationaler Perspektive“ (IMA Stadt) eingerichtet hat, hat bereits Zwischenergebnisse aufgegriffen. Die Studienergebnisse sollen dort bei der Erarbeitung ei-ner Smart-City-Charta für Deutschland berücksichtigt werden.Die Studie wurde im Rahmen des Programms „Ex-perimenteller Wohnungs- und Städtebau“ des Bun-desbauministeriums (BMUB) realisiert. Sie ist in vier Publikationen aufgeteilt und unter www.bbsr.bund.de abrufbar.

www.bbsr.bund.deMehr Informationen unter: http://bim-cim.faro.com/de

Den Projektstandort schnell und vollständig mit einem 3D-Laserscanner erfassen. Die generierten Punktwolkendaten ausrichten, verwalten und teilen. Effizient 2D- und 3D-Daten aus der registrierten Punktwolke extrahieren.

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22 | Unternehmen & Märkte Business Geomatics 4/17 | 12. Juni 2017

GEOSPATIAL 4.0OPEN

GOVERNMENT

DIGITAL

CONSTRUCTIONSMART CITIES

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Veranstalter: DVW e.V.Ausrichter Kongress: DVW GmbHAusrichter Messe: HINTE GmbH

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Gemeinsam mit: DEUTSCHERKARTOGRAPHIE KONGRESS

GESCHWINDIGKEITSREKORD Das Start-up Atmos UAV, eine Ausgründung aus der Techni-schen Universität Delft, hat mit „Marlyn“ eine Drohne entwickelt, die bis zu 60 kmH schnell ist. Die Hybrid-Drohne wurde speziell für die Aufnahme von Bildern der Erdoberfläche entwi-ckelt und soll eine Fläche von einem Quadrat-kilometer in gerade mal 30 Minuten schaffen. Die Auflösung beträgt bei dieser Fahrweise drei Zentimeter. Maximal sind 1,5 Zentimeter mög-lich. Marlyn hat Flügel wie ein Flugzeug, kann aber dennoch senkrecht starten und die Rotoren lassen sich um 90 Grad schwenken. Zum Starten und Landen braucht Marlyn eine Fläche von zwei mal zwei Metern.

SATELLITENDATEN ESA und die BayWa AG ko-operieren, um die Nutzung von Satellitendaten in der Landwirtschaft zu optimieren und den Nutzen für die Landwirte zu bewerten. Ziel der Kooperation sei es demnach, landwirtschaft-liche Praktiken, die Wasserressourceneffizienz und die Ernteerträge zu verbessern. Die ESA werde technische Unterstützung bieten, wenn es um den Zugriff und die Interpretation von Satellitendaten geht, wie beisspielsweise für die Sentinel-Flotte des Copernicus-Programms. Besonders relevant könnten hier die Bilder von Sentinel-2 sein, denn sie können zur Überwa-chung des Pflanzenwachstums genutzt werden.

› NEWS

isioVitis aus Egelsbach bei Darmstadt hat sich auf den Einsatz unbemannter Flugro-boter im Präzisionsweinbau spezialisiert. Mit High-tech-Drohnen, Software und speziell für den Weinbau ent-

wickelten Algorithmen will das Unternehmen Weinbauern dabei helfen, die Rebflächen besser und effizienter zu überwachen und die Weinlese differenzierter und genauer zu planen. Die Flug-geräte sind mit Infrarotsensoren ausgestattet und erkunden in regelmäßigen Aufklärungsflügen

den Weinberg. Eine Drohne schießt bis zu 500 hochauflösende Bilder pro Flug, die anschlie-ßend mit speziellen Algorithmen ausgewertet werden. Anhand der ausgewerteten Bilder und Daten kann der Winzer beispielsweise den Feuchtigkeitsspiegel bestimmen, Krankheiten entdecken und die allgemeine Gesundheit der Reben überprüfen. Aus der Luft können Was-serstress und Reifheit beobachtet und Rebstöcke gezählt werden. Auch bei der Optimierung von Düngemittel, Bewässerung und Schädlingsbe-kämpfung kommen die UAV von VisioVitis zum Einsatz. Neben den Aufklärungsflügen mit dem

Multikopter kann auch ein sogenannter Okto-kopter zum Einsatz kommen. Dieser versprüht Pflanzenschutzmittel, Dünger oder Frostschutz in flüssiger Form. In einer Stunde werden damit bis zu vier Hektar Land abgedeckt, sogar am Steilhang. Selbst bei stärkerem Wind sind die Drohnen noch flugtauglich.Zur Zeit arbeitet VisioVitis mit Skysquirrel und Vineview, zwei großen digitalen Weinanbauex-perten aus den USA beziehungsweise Kanada, zusammen.

Das Hessische Unternehmen VisioVitis bietet als Dienstleistung die UAV-gestützte Überwachung und Prüfung von Weinbergen und Rebflächen aus der Luft an.

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Präzisionsweinbau mit UAVVISIOVITIS

ROLAND BERGER STUDIE:

Mehr Akzeptanz für Autonomes Fahren und E-Autos

Die Analyse erfasst systematisch globale Transfor-mationsprozesse in der Automobilindustrie und soll Unternehmen der Automotive-Industrie dabei un-terstützen, ihre Investitionsentscheidungen zu tref-fen. Die Studie basiert auf Umfragen von mehr als 10.000 Konsumenten in China, Deutschland, Fran-kreich, Großbritannien, Indien, Japan, Niederlande, Singapur, Südkorea und den USA. Sie kann über die Website des Unternehmens heruntergeladen wer-den. Die Auswertung soll den aktuellen Stand und die Veränderungen in fünf besonders relevanten Bereichen aufzeigen: regulatorische Rahmenbedin-gungen, Technologie, Infrastruktur, Aktivitäten der Industrie sowie die Kundenerwartungen. Laut Studie würden sich 46 Prozent der Konsumenten weltweit kein Auto mehr kaufen, sollten autonom fahrende Taxis, so genannte Robocabs, kostengünstiger zur

Verfügung stehen. Zudem überlegen sich 37 Prozent der Verbraucher, ein E-Fahrzeug als nächstes Auto anzuschaffen. Im internationalen Vergleich sind Kunden in Singapur und China am meisten an neu-en Mobilitätskonzepten interessiert. In diesen Län-dern gaben 84 Prozent (Singapur) bzw. 83 Prozent (China) der Studienteilnehmer an, mindestens eine Person zu kennen, die auf ein eigenes Auto ver-zichtet. Deutschland kommt in der Umfrage mit 66 Prozent auf den vierten Platz. In anderen führenden Wirtschaftsnationen wie Großbritannien (37Prozent), Frankreich (34 Prozent) oder Japan (29 Prozent) kommen Carsharing- oder Mitfahrmodelle weniger gut an. Schlusslicht sind mit 22 Prozent die USA.Insbesondere Verbraucher in Ländern mit hoher Bevölkerungsdichte wie den Niederlanden (59 Prozent), Japan (56 Prozent) und Singapur (51 Pro-

zent) können sich laut Studie vorstellen, Robocabs zu nutzen und auf ein eigenes Auto zu verzichten. Deutschland folgt mit 47 Prozent knapp dahinter. In großen Flächenstaaten wie den USA (35 Prozent), Indien (33 Prozent) und China (27 Prozent) seien Kunden weniger aufgeschlossen. Kunden aus Chi-na seien überwiegend positiv gegenüber E-Autos eingestellt. 60 Prozent spielen mit dem Gedanken, sich ein entsprechendes Modell als nächstes Auto zu kaufen. Auch in Südkorea (54 Prozent) kommt für mehr als die Hälfte der Befragten ein E-Modell infrage. Deutschland landet mit 41 Prozent im Mit-telfeld. Kunden aus Europa, Japan, Südkorea und den USA sehen vor allem die hohen Preise als Hin-derungsgrund für einen Kauf.

www.visiovitis.de

www.rolandberger.de

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Die Unternehmensberatung Roland Berger hat die Studie „Automotive Disruption Radar“ zur Akzeptanz von autonomem Fahren und E-Autos veröffentlicht.

PHOTOGRAMMETRIE Pix4D eröffnet einen Forschungs- und Entwicklungstandort in Berlin. Das hat das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Am Standort in Berlin sollen vertikale Applika-tionen entwickelt und die Produktivität des Unternehmens bei Low-Level Computer Vi-sion und Photogrammetrie unterstützt wer-den. Laut Unternehmen sei diese Investition möglich, da Pix4D seinen Umsatz seit 2011 jedes Jahr verdoppelt und 2016 14 Millionen US-Dollar erreicht habe.

UMWELTATLAS Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) stellt über eine neu ge-staltete Internetplattform, den UmweltAtlas Bayern, einen Teil seiner Fachdaten der Öffentlichkeit zur Verfügung. Angeboten werden umfangreiche Fachinformationen zu Geologie, Boden, Gewässer, Lärm oder Naturgefahren. Weitere Themen werden fol-gen. Die Themen sind über den UmweltAtlas frei miteinander kombinierbar, weitere Dienste, wie zum Beispiel INSPIRE-View Services, lassen sich hinzuladen.

RÜCKZUG Hans Braun, Gründer, Gesell-schafter und Geschäftsführer der M.O.S.S. Computer Grafik Systeme GmbH, hat den schrittweisen Rückzug aus dem Tagesge-schäft der Geschäftsbereiche Geotopografie & 3D und Siedlungswasserwirtschaft ange-kündigt. Die Konzentration auf einen, intern ausgerichteten Aufgabenbereich, führt auch zur Änderungen in der Geschäftsleitung. Als neue Geschäftsführer wurden Markus Braun und Daniel Holweg bestellt.

› NEWS

Multikopter können senkrecht starten und landen und auf engstem Raum agieren. Damit eignen sie sich gut für die Erfassung von Rebflächen, besonders in Hanglage.

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Unternehmen & Märkte | 2312. Juni 2017 | Business Geomatics 4/17

Die Business Geomatics-Ausgabe 5/2017 erscheint am 24. Juli

IMPRESSUM PROBE-ABOANZEIGENINDEX

UNTERNEHMENSINDEX

Mitglied der Informations- gemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)

sig Media GmbH & Co. KG ist ein führender Fachverlag und Anbieter von Fachpublika tionen, Mehrwertangeboten und Events in den Bereichen Geoinformatik, Telematik, IT und Telekommunikation.

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18. JahrgangISSN 1437-5532Erscheinungsweise 7 x jährlichEs gilt die AnzeigenpreislisteNr. 18 vom 1.1.2016

© Copyright sig Media GmbH & Co. KG, Köln. Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen

Beiträge sind urheberrecht lich ge schützt. Jede Verwertung außerhalb der engen

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AED-SICAD ................................................................................... 8Alberding ....................................................................................14AllTerra .......................................................................................... 6BIL ................................................................................................1,9datenbankgesellschaft ............................................................20DVGW ............................................................................................ 1Faro ..............................................................................................21Infas360 ........................................................................................ 5INTERGEO ...................................................................................22ISP ................................................................................................... 7

Open Port .............................................................................15,16RIEGL ............................................................................................11Satel .............................................................................................17sig Media ....................................................................................24Technet.......................................................................................... 2Trimble ........................................................................................13vh-tools.......................................................................................19WiGeoGIS ...................................................................................... 3Z+F ................................................................................................12

ADAC ............................................................................................ 19AED-SYNERGIS ..........................................................................23Alberding ....................................................................................13AllTerra ..................................................................................10,11Atmos UAV ................................................................................. 22Atos ..............................................................................................18Bayrische Vermessungsverwaltung ....................................12BayWa ......................................................................................... 22BBSR ............................................................................................21BDEW .......................................................................................... 18Bil .....................................................................................................7BMUB .......................................................................................... 21BMWi ...........................................................................................17con terra ...............................................................................18,19DDS ................................................................................................ 2Disy........................................................................................19, 20DLR ...............................................................................................17DWD .............................................................................................17E.ON .............................................................................................21Enercon .......................................................................................17Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz ..............................17ESA ...............................................................................................22FARO ..............................................................................10, 11, 18Fraunhofer IAO ..................................................................12, 21Fraunhofer IESE ........................................................................17Fraunhofer IWES ......................................................................17GDI-DE .......................................................................................... 6GELSENWASSER ..................................................................18,19Google .........................................................................................21Groeneveld ICT Solutions ......................................................21Heidelberg mobil .....................................................................19infas360 ........................................................................................ 3infrest .......................................................................................... 18ING DiBa ....................................................................................... 5Intergeo......................................................................................... 8

ISP ................................................................................................... 8IPH ................................................................................................23LfU ................................................................................................22LVermGeo ...................................................................................23Mercator Ocean ........................................................................20M-net ............................................................................................ 4mobileX ......................................................................................14M.O.S.S. Computer Grafik Systeme .....................................22MYESTRO Interactive ...............................................................18Neidlein ...................................................................................... 23Open Data .................................................................................... 9OpenPort ....................................................................................14Pix4D ............................................................................................22Porsche Automobil Holding SE ............................................ 18Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe .........................18PTV Group .................................................................................. 18PwC ..............................................................................................21Roland Berger ...........................................................................22Schneider Digital ......................................................................20SEPM ............................................................................................18Spatial Business Systems ...............................................18, 19Sprengnetter ................................................................................ 5STONEX .......................................................................................14Tableau .......................................................................................... 4Tetraeder Solar ..........................................................................21Technet........................................................................................12techscan ......................................................................................12Trimble ..........................................................................10, 11, 15Universität d. Bundeswehr München ................................19Universität Stuttgart ................................................................19VDV ..............................................................................................15vh software tools ......................................................................16VisioVitis .....................................................................................22WiGeoGIS ...................................................................................... 5Z&M 3D WELT ...........................................................................12

Ja, ich möchte zwei aktu-elle Ausgaben von BUSI NESS GEOMATICS kostenlos zugesandt be-kommen. Entspricht die Zeitung nicht mei nen Erwartungen, werde ich spä-testens 10 Tage nach Erhalt der zwei ten Ausgabe eine schrift liche Mitteilung an die sig Media GmbH & Co. KG, Bonner Straße 205, 50968 Köln, senden. Die Lie-ferung wird dann ein ge stellt. Wenn Sie bis zu diesem Ter min keine Nach richt von mir haben, möchte ich BUSINESS GEOMA TICS im Jahres abonnement (8 Ausgaben) zum Preis von EUR 53,00 (zzgl. EUR 7,00 Porto + Versand) beziehen.

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Im Rahmen des Forschungsprojekts „Instant Factory Maps“ will das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) gGmbH die automa-tische Fabriklayout-Erfassung per Drohne testen. Anstatt das Gelände und alle darin befindlichen Objekte händisch zu vermessen, erfassen die Flugroboter automatisiert sämtliche Maschi-nen, Lagerflächen und Wege einer Fabrik aus der Luft. Auf Grundlage dieser Informationen wird dann ein detaillierter Grundriss erstellt. Diese neue Methode soll die Layout-Erfassung deutlich beschleunigen. Statt in wochen- oder monatelanger Handarbeit soll automatisiert binnen weniger Stunden ein 3D-Modell der Fabrik erzeugt werden können. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die ihre Produktion effizienter gestalten wollen, aber wenig Zeit und Geld investieren können, sollen profitieren. Das IPH , das seit fast 30 Jahren Fabriken plant und optimiert, will die neue Technologie aber auch selbst nutzen und seine Dienstleistung damit künftig günstiger anbieten.

Grundlage für die Vermessung mittels Droh-nen sind 3D-Kameras oder Laserscanner, die an den Fluggeräten befestigt werden. Ist die Fabrikhalle erstmal erfasst, werden die Daten anschließend am Computer verarbeitet und ana-lysiert. Dabei sollen Maschinen, Hochregale und Wege automatisch erkannt und eingezeichnet werden. Anhand dieser Daten soll schließlich ein

dreidimensionales Modell entstehen, das etwa mit einem CAD-Programm direkt bearbeitet werden kann. Zuvor müssen die Forscher zwei Herausforderungen meistern. Zunächst muss die Drohne ihren Standort in geschlossenen Räumen jederzeit exakt bestimmen können.

Zur Orientierung könnte beispielsweise ein Funksender dienen, der mit der Drohne über WLAN verbunden ist. Bleibt dieser an einem festen Punkt in der Fabrik stehen, lässt sich die Position der Drohne aus dem Abstand und dem Winkel zum Sender berechnen. Denkbar wäre

auch, die Bewegung der Drohne über Beschleu-nigungssensoren nachzuvollziehen und so zu berechnen, wie weit sie in welche Richtung geflogen ist. Eine dritte Möglichkeit wäre die Ortung über einen sogenannten SLaM-Algorith-mus. SLaM steht für Simultaneous Localization and Mapping: Die Drohne filmt die Fabrikhalle, erstellt aus den Bildern eine Karte und erkennt auf dieser Karte ihre eigene Position. Ein Algo-rithmus muss die Bilder richtig interpretieren – also zuverlässig erkennen, was eine Maschine ist und wo sich beispielsweise ein Hochregal be-findet. Bisher gibt es lediglich Algorithmen, die aus mehreren Einzelaufnahmen ein dreidimen-sionales Bild zusammensetzen – interpretieren können sie dieses Bild jedoch noch nicht. Das IPH will nun einen Algorithmus entwickeln, der aus Erfahrung lernt.

Um den Algorithmus anzulernen, ist das IPH auf der Suche nach produzierenden Unter-nehmen, die die Layout-Erfassung per Drohne ausprobieren wollen und bereit sind, die Er-gebnisse zu prüfen und zu korrigieren. Auch Unternehmen, die Drohnen herstellen, mit Drohnen arbeiten oder sich mit Bildverarbeitung beschäftigen, können sich am Forschungsprojekt beteiligen.

Fabrikerfassungper Drohne

www.factorymaps.iph-hannover.de

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: IPH

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Die Positionsbestimmung funktioniert bisher nur im Freien per GPS. Für Innen-räume entwickelt das IPH eine neue Technologie.

AED-SYNERGIS

Karten, Daten und Infrastruktur aus einer Hand

Datenformate, und den WebOffice Inte-grator für die Anbindung von Fachanwen-dungen an das WebGIS. 2012 kam die Erweiterung WebOffice Usermanagement zur feingranularen Vergabe von Benutzer-rollen und Berechtigungen hinzu. Vorteil dieser Erweiterung ist: Gemäß Datenschutz stehen die jeweiligen Daten nur berech-tigten Nutzern zur Verfügung und jeder Mitarbeiter sieht nur die Dateninhalte, welche er für seine tägliche Arbeit benö-tigt. Im selben Jahr wurde ein Angebot des LVermGeo in Rheinland-Pfalz zur Digitalisierung und Georeferenzierung der analog vorliegenden Bauleitpläne genutzt. Hierdurch konnten mit Unterstützung der AED-SYNERGIS sämtliche Pläne der Verbandsgemeindeverwaltung sowohl im Geoportal Rheinland-Pfalz als auch in Web-Office gleichzeitig zur Verfügung ge-

stellt werden. 2013 wurde die Fachlösung ProOffice Außenbeleuchtung im Hosting eingeführt, um die seit vielen Jahren be-stehende Zusammenarbeit der Verbands-gemeinde mit dem Wartungsunternehmen Zoth im Bereich der Straßenbeleuchtung für die einzelnen Ortsbürgermeister trans-parenter zu machen und ihnen direkten Zugriff auf die Anlagen ihrer Ortsgemeinde zu ermöglichen. Von 2013 bis 2016 wurden die Anlagen hinsichtlich ihrer Standorte überprüft und bei Bedarf in WebOffice korrigiert. Die Beleuchtungsobjekte wur-den mit weiteren Daten qualifiziert sowie anstehende und durchgeführte Termine (Leuchtmittelwechsel/Gruppentausch) in ProOffice erfasst.2015 entschied man sich in Rennerod dafür, mit der AED-SYNERGIS ein Baum-kataster zur Erfüllung der Verkehrssiche-

rungspflicht aufzubauen. Das Angebot, das gemeinsam mit der Baumkontrollfirma Neidlein Baumerhaltung erstellt wurde, beinhaltete mit ProOffice Baumkataster ein webbasiertes, voll touchfähiges und offline verfügbares System, eine outdoor-fähige, robuste Hardware sowie die Ersterfassung und Erstkontrolle der Bäume. In rund sechs Monaten wurden etappenweise alle 4.082 Bäume erfasst und kontrolliert. Nun steht diese Lösung den Mitarbeitern und dem Dienstleister über das Web als SaaS zur Verfügung. Weitere gemeinsame Pro-jekte, wie zum Beispiel die automatisierte Versendung von Störmeldungen aus dem Bereich der Außenbeleuchtung über Pro-Office an die Wartungsfirma, sind bereits in Planung.

Die Verbandsgemeinde und Werke Rennerod sowie die örtliche Bauverwaltung nutzen die Geo- und Fachinformationssysteme der AED-SYNERGIS für ihre Verwaltungsaufgaben.

www.aed-synergis.de

Die Verbandsgemeinde und Werke Ren-nerod setzen seit 2006 auf das webba-sierte Geoinformationssystem WebOffice von AED-SYNERGIS GmbH. Das System wurde vom Rechenzentrum als Software as a Service bereitgestellt und sollte mit seinen vielen Erweiterungen von Anfang

an weit mehr als ein reines Auskunftssys- tem sein. So beauftragte die Verbands-gemeinde Rennerod zusätzlich „WebOf-fice editieren“, mit dem sich Geodaten erfassen und manipulieren lassen, den „WebOffice extract Server“ für den Export webbasierter Geodaten in verschiedene

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www.strassen-informations-kongress.de

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Programmübersicht

innovationenfür die

öffentliche infrastrukturFachkongress mit begleitender Ausstellung

11. – 12. oktober 2017MCC Halle Münsterland | Münster (Westfalen)

Neues Konzept

Neue themen

Neue Zielgruppen

tag 1: Mittwoch, 11.10.2017

tag 2: Donnerstag, 12.10.2017

13:30 – 18:00

BIM im Tiefbau

Vormittags: Eröffnung & Plenarprogramm

13:30 – 18:00

Mobile Mapping 13:30 – 18:00

Infrastrukturplanung

09:00 – 13:00

Straßendatenerfassung09:00 – 13:00

BIM II – Best Practice09:00 – 13:00

Autonomes Fahren

14:00 – 18:00

Straßendatenverarbeitung14:00 – 18:00

3D-Modellierung, Stadtplanung

14:00 – 18:00

Straßenfachkataster

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