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Vorlesung “ Einführung in das Bank-, Kapitalmarkt- und Kreditsicherungsrecht“

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Universität Augsburg - Juristische Fakultät -. Vorlesung “ Einführung in das Bank-, Kapitalmarkt- und Kreditsicherungsrecht“ Wintersemester 2010 / 11. Prof. Dr. Dr. Jan-Hendrik Röver, LL.M. (London). Exkurs: Grundstücksrecht. Formelles Grundbuchordnung (GBO) Verfahrensrecht - PowerPoint PPT Presentation
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Prof. Dr. Dr. Jan-Hendrik Röver, LL.M. 1 Vorlesung “Einführung in das Bank-, Kapitalmarkt- und Kreditsicherungsrecht“ intersemester 2010 / 11 Prof. Dr. Dr. Jan-Hendrik Röver, LL.M. (London) Universität Augsburg - Juristische Fakultät -
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Prof. Dr. Dr. Jan-Hendrik Röver, LL.M.Einführung 2010 / 11

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Vorlesung “Einführung in das Bank-, Kapitalmarkt- und Kreditsicherungsrecht“

Wintersemester 2010 / 11

Prof. Dr. Dr. Jan-Hendrik Röver, LL.M. (London)

Universität Augsburg - Juristische Fakultät -

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Exkurs: Grundstücksrecht

Formelles Grundbuchordnung

(GBO)

VerfahrensrechtGrundbucheinsicht, § 12Antragsgrundsatz, § 13

Bewilligungsgrundsatz, § 19(bei Auflassung zusätzlich § 20)

Nachweis der Eintragungs-unterlagen, § 29

Voreintragung des Betroffenen, § 39

Materielles§§ 873 ff. BGB, ErbbauVO, WEG

Inhalt der GrundstücksrechteBegründung und Verfügungen

über Grundstücksrechte

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Grundbucheintragung auf Antrag 1

• beachte: Verfahren der sogenannten „freiwilligen“ Gerichtsbarkeit (FamFG* [früher FGG], GBO, die trotz des Wortes „Ordnung“ keine Rechtsverordnung, sondern ein einfaches Gesetz darstellt)

• formelle Voraussetzungen (Perspektive Grundbuchamt) Zuständigkeit

sachliche Zuständigkeit: Amtsgericht, § 1 I 1 GBO

örtliche Zuständigkeit, § 1 I 2 GBO gesetzliche Geschäftsverteilung:

Grundbuchamt, §§ 1 FGG, 1 I 1 GBO funktionelle Zuständigkeit (Richter-

Rechtspfleger u.a.): Grundbuchbeamte (Rechtspfleger und Urkundsbeamter der Geschäftsstelle), § 3 Nr. 1 lit. h RPflG * Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und die

Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit

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Grundbucheintragung auf Antrag 2

Eintragungsantrag beim Grundbuchamt, § 13 I 1 GBO typischerweise durch Notar

zur Eintragung erforderliche Erklärung Grundsatz: Eintragungsbewilligung, § 19 GBO

(formelles Konsensprinzip – allgemein: „Trennungsprinzip“ zwischen formellem und materiellem Grundstücksrecht)

– Bewilligungserklärung (Rechtsnatur: verfahrensrechtliche Erklärung)

– Form, §§ 29 I 1 GBO, 129 BGB [hier nicht relevant: Einigung (Auflassung), §§ 20

GBO, 873 I HS 1 Fall 1 BGB (§ 29 I 1 GBO) (materielles Konsensprinzip)]

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Grundbucheintragung auf Antrag 3

1. Grundsatz: Voreintragung des Betroffenen, § 39 I GBO2. Ausnahme: § 39 II GBO (Briefgrundpfandrechte)

• materielle Voraussetzungen Prüfung der materiellen Voraussetzungen (z.B. §§

873 I HS 1 Fall 2, 1113 BGB)

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Aufbau des Grundbuchs

• Bestandsverzeichnis Bezeichnung der Grundstücke: Gemarkung,

Katasterblatt, Parzellennummer• Abteilung I

Eigentümer + Grund des Erwerbs• Abteilung II

Belastungen und Beschränkungen (Ausnahmen s.u.) Beispiele: Nießbrauch, Dienstbarkeit, Reallast;

außerdem Widerspruch + Vormerkung (Ausnahmen s.u.)

• Abteilung III Grundpfandrechte (Hypotheken, Grund- und

Rentenschulden) Widerspruch + Vormerkung betreffend

Grundpfandrechte

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Buchhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 BGB - 1

• Fall 15: A, B und C sind Miteigentümer eines Grundstücks. A soll zugunsten des Bankhauses D, das ihm einen Kredit gewähren will, eine Hypothek bestellen. Ist das möglich?

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Buchhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 BGB - 2

• rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Buchhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 BGB

Belastungsgegenstand Miteigentumsanteil

– mit Hypothek können Grundstücke (§ 1113 BGB), Miteigentumsanteile an Grundstücken (§§ 1114, 1008 ff. BGB) und grundstücksgleiche Rechte wie Erbbaurecht (§ 11 I ErbbauVO) belastet werden

– beachte auch Sondereigentum bei Wohnungseigentum, § 13 I WEG; Eintragung im Wohnungsgrundbuch, § 7 I 1 WEG

» unterscheide bei Wohnung Sondereigentum an Wohnung (§§ 1 II, 5) und nicht zu Wohnzwecken dienenden Räumen („Teileigentum“, §§ 1 III, 5 WEG) und Miteigentum an Grundstück und Gemeinschaftsanlagen (§ 1 V WEG)

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Buchhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 BGB - 3

• Fall 16: Wie wäre es im vorigen Fall, wenn A, B und C Erben ihres Vaters wären, dem das Grundstück gehörte?

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Buchhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 BGB - 4

• rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Buchhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 BGB

Belastungsgegenstand: Grundstück Gesamthandsanteil

– Gesamthandsvermögen (Personengesellschaft, Gütergemeinschaft, Erbengemeinschaft) kann nur von allen Gesamthändern gemeinsam oder von den vertretungsberechtigten und verfügungsermächtigten (§ 185 I BGB) Gesamthändern belastet werden

– Anteil einzelner Gesamthänder an Grundstück, der belastet werden könnte, existiert nicht (§§ 719 I, 1419 I, 2033 II BGB)

unterscheide Gesamthypothek, § 1132 BGB

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Buchhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 BGB - 5

• Fall 17: E möchte sich an dem Unternehmen des R mit einer stillen Einlage von 100.000 Euro beteiligen (stille Gesellschaft, §§ 230-237 HGB). Da er nicht über genügend Barmittel verfügt, möchte er bei dem Bankhaus B kurzfristig einen Kredit von 50.000 Euro aufnehmen. Das Bankhaus B gestattet ihm, für den Fall, dass die Verhandlungen mit R zum Erfolg führen sollten, das laufende Konto um 50.000 Euro zu überziehen. Es besteht allerdings darauf, dass an dem Grundstück des E eine Buchhypothek in Höhe von 50.000 Euro zuzüglich 12% Zinsen eingetragen wird. Nach Eintragung der Hypothek scheitern die Verhandlungen mit R, so dass der Überziehungskredit nicht in Anspruch genommen wird. Ist ein Grundpfandrecht entstanden? Wem steht es zu?

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Buchhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 BGB - 6

• rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Buchhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 BGB

Belastungsgegenstand: Grundstück, § 1113 I BGB Einigung, §§ 873, 1113, 1115 BGB Eintragung (der Hypothek) im Grundbuch, §§ 873,

1115 BGB Einigsein Berechtigung

Eigentum Verfügungsmacht

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Buchhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 BGB - 7

Ausschluss des Hypothekenbriefs, § 1116 II BGB Einigung über den Ausschluss der Erteilung des

Hypothekenbriefs, § 1116 II 3 HS 1 BGB Eintragung des Ausschlusses Brieferteilung im

Grundbuch, § 1116 II 3 HS 1 BGB Einigsein / Fortbestand der Berechtigung Bestand einer zu sichernden Forderung: Zins- und

Rückzahlungsanspruch, § 488 I 2 Fall 1, 2 BGB Entstehung

– Darlehensvertrag (+)» Giroguthaben auf Girokonten stellen

unregelmäßige Verwahrung dar, §§ 700 I 1 Fall 1, 488 ff. BGB

» hier aber Kredit (Überziehungsvereinbarung); deshalb § 488 BGB

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Buchhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 BGB - 8

– Auszahlung (Valutierung) Darlehen (-), d.h. kein Rückzahlungsanspruch

– zwar kann Hypothek auch für künftige Forderung bestellt werden, § 1113 II BGB; diese kommt hier aber endgültig nicht mehr zur Entstehung, da keine Auszahlung erfolgen wird

– Sicherung eines anderen Anspruchs (Bereicherungsanspruch o.ä.): nicht ersichtlich

Rechtsfolge– bis zur Entstehung Forderung handelt es sich

bei im Grundbuch eingetragener Hypothek um verdeckte Eigentümergrundschuld, die E zusteht (§§ 1163 I 1, 1177 I BGB)

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 I, 1117 BGB - 1

• Entstehungsvoraussetzungen Einigung, §§ 873, 1113, 1115 BGB Eintragung (der Hypothek) im Grundbuch, §§ 873,

1115 BGB Einigsein, § 873 II BGB

bis Eintragung ist Einigung grds. widerruflich, soweit nicht einer der vier Fälle des § 873 II BGB vorliegt

Berechtigung Eigentum Verfügungsmacht (beachte § 878 BGB)

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 I, 1117 BGB - 2

Übergabe des Hypothekenbriefs, §§ 1116 I, 1117 BGB (Erteilung durch Grundbuchamt) §§ 1117 I 1 (929 S. 1) BGB §§ 1117 I 2, 929 S. 2 BGB §§ 1117 I 2, 930 BGB §§ 1117 I 2, 931 BGB Aushändigungsvereinbarung, § 1117 II BGB

– bereits Eintragung Hypothek: Rechtserwerb mit Vereinbarung („Briefübergabe ersetzt“)

– keine Eintragung Hypothek: Rechtserwerb mit Eintragung

vor Briefübergabe (verdeckte) Eigentümergrundschuld, §§ 1163 II, 1177 I 1 BGB (Forderung steht bei Begründung nicht dem Eigentümer zu, so dass § 1177 II BGB nicht in Betracht kommt)

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 I, 1117 BGB - 3

Einigsein / Fortbestand der Berechtigung Bestand (Entstehung) einer zu sichernden

Forderung, § 1113 I BGB• rechtshindernde Einwendungen gegen Hypothek• rechtshindernde Einwendungen gegen gesicherte Forderung

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 I, 1117 BGB - 4

• Fall 18: Wie hätte das Bankhaus B im Fall der stillen Einlage und Bestellung einer Briefhypothek sicherstellen können, dass es mit der Auszahlung der Darlehensvaluta die Hypothek erwarb?

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rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Buchhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 I, 1117 BGB• Einigung, §§ 873, 1113, 1115 BGB• Eintragung (der Hypothek) im Grundbuch, §§ 873, 1115 BGB• Einigsein• Berechtigung• Übergabe des Hypothekenbriefs

§§ 1117 I, 929-931 BGB (-)

Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 I, 1117 BGB - 5

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Vereinbarung nach § 1117 II BGB Rechtserwerb erfolgt durch Gläubiger (vorbehaltlich

Valutierung Forderung, d.h. Auszahlung Darlehensbetrag, s.u.)

– mit Vereinbarung, wenn Hypothek schon eingetragen

– sonst mit Eintragung unerheblich, wann Brief hergestellt und wem er

übergeben wird Wortlaut § 1117 II BGB: „Übergabe des Briefes kann

durch Vereinbarung ersetzt werden“ Bank somit sicher, Briefhypothek mit Eintragung zu

erwerben• Bestand (Entstehung) einer zu sichernden Forderung, § 1113 I BGB

Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 I, 1117 BGB - 6

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 I, 1117 BGB - 7

• Fall 19: Wie wäre es im Fall der stillen Einlage, wenn der Überziehungskredit in Anspruch genommen und für B eine Briefhypothek eingetragen worden wäre, der Brief sich aber noch bei E befände?

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rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 I, 1117 BGB• Einigung, §§ 873, 1113, 1115 BGB• Eintragung (der Hypothek) im Grundbuch, §§ 873, 1115 BGB• Einigsein • Berechtigung• Übergabe des Hypothekenbriefs (§ 1117 BGB) (-)

solange Brief nicht nach § 1117 BGB übergeben ist, steht eingetragene Briefhypothek Grundstückseigentümer als (verdeckte) Eigentümergrundschuld zu, §§ 1163 II, 1177 I 1 BGB (Forderung steht bei Begründung nicht dem Eigentümer zu, so dass § 1177 II BGB nicht in Betracht kommt)

Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek, §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 1115, 1116 I, 1117 BGB - 8

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek vom Nichtberechtigten (Mangel des dinglichen Rechts), §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 892 I 1 HS 1 Fall 2 BGB - 1

Mangel der Forderung

(-)(nicht § 1138 Fall 1 BGB)

Mangel des dinglichen Rechts

(+)§§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 892 I 1 HS 1

Fall 2 BGB

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek vom Nichtberechtigten (Mangel des dinglichen Rechts), §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 892 I 1 HS 1 Fall 2 BGB - 2

• Entstehungsvoraussetzungen Einigung, §§ 873, 1113, 1115 BGB Eintragung (der Hypothek) im Grundbuch, §§ 873,

1115 BGB Einigsein, § 873 II BGB

bis Eintragung ist Einigung grds. widerruflich, soweit nicht einer der vier Fälle des § 873 II BGB vorliegt

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek vom Nichtberechtigten (Mangel des dinglichen Rechts), §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 892 I 1 HS 1 Fall 2 BGB - 3

Berechtigung Eigentum (-) Verfügungsbefugnis eines Nichtberechtigten, §

185 BGB oder gutgläubiger Erwerb der Hypothek, § 892 I 1 HS

1 Fall 2 BGB– Anwendbarkeit: § 892 I 1 HS 1 Fall 2 BGB

überwindet nur den Mangel des Eigentums– rechtsgeschäftlicher Erwerb eines

Grundstücksrechts– Problem: Verkehrsgeschäft =

wirtschaftliche Personenverschiedenheit (Dritterwerb) (methodisch: teleologische Reduktion)

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek vom Nichtberechtigten (Mangel des dinglichen Rechts), §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 892 I 1 HS 1 Fall 2 BGB - 4

– Rechtsscheintatbestand: Eintragung im Grundbuch

» Unrichtigkeit des Grundbuchs Rechtsangabe (nicht tatsächliche

Angabe aus Bestandsverzeichnis)» Legitimation des Verfügenden

(Eigentümers) durch die Unrichtigkeit des

Grundbuchs (a) positiv (b) selbst

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Rechtsgeschäftlicher Ersterwerb einer Briefhypothek vom Nichtberechtigten (Mangel des dinglichen Rechts), §§ 873 I HS 1 Fall 2, 1113, 892 I 1 HS 1 Fall 2 BGB - 5

– keine Zerstörung Rechtsschein » kein Widerspruch gegen Richtigkeit des

Grundbuchs im Zeitpunkt der Vollendung des Rechtserwerbs eingetragen, §§ 892 I 1 HS 2 Fall 1, 899 BGB

» Ausschluss, § 1140 S. 1 BGB: nur soweit Unrichtigkeit des Grundbuchs aus dem Brief hervorgeht

» kein Widerspruch gegen die Richtigkeit des Grundbuchs im Brief, § 1140 S. 2 BGB


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