Date post: | 07-Dec-2014 |
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Skizze einer kommunikationswissenschaftlichen Governance-Perspektive in der digitalen Gesellschaft
Von Kommunikationspolitik zu Media Governance Revisited
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Christian Katzenbach
Tagung "Kommunikationspolitik und Medienregulierung in der digitalen Gesellschaft“
der DGPuK, DVPW und SGKM
Berlin, 6.-7. Februar
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Ausgangspunkt:
Von Kommunikationspolitik zu Media Governance?
Von Kommunikationspolitik zu Media Governance?
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Zurückhaltende Rezeption (aus guten Gründen?) !Pluralisierung von Akteuren !!Integrative Sicht auf Regeln
Von Kommunikationspolitik zu Media Governance?
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transnationalself-/co-regulationtransnationalself-/co-regulation
!!!Pluralisierung von Akteuren !!
Puppis 2010
Puppis 2010
Von Kommunikationspolitik zu Media Governance?
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!!!!!!Integrative Sicht auf Regeln
Maireder 2013
Von Kommunikationspolitik zu Media Governance?
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transnationalself-/co-regulationtransnationalself-/co-regulation
Zurückhaltende Rezeption (aus guten Gründen?) !Pluralisierung von Akteuren !!Integrative Sicht auf Regeln
Revisiting Governance in drei Schritten
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!I. Klärung des Governance-Begriffs aus Komm.Wiss. Perspektive
!II. Institutionentheoretische Grundierung
!III Vier Forschungsperspektiven: Illustration Urheberrecht
!
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I. Begriffsspezifikation:
Ein kommunikationswissenschaftlicher Governance-Begriff?
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Governance: Anerkannt uneindeutiger Begriff
„das Gesamt aller nebeneinander bestehenden Formen der kollektiven Regelung gesellschaftlicher Sachverhalte“
„Muster der Interdependenz-bewältigung zwischen Akteuren“ durch institutionalisierte Handlungsabstimmung
Mayntz 2004
„the regulatory structure as a whole, i.e., the entirety of forms of rules that aim to organize media systems"
Rechtswissenschaft„the sum total of mechanisms, both formal and informal, national and supranational, centralized and dispersed, that aim to organize media systems“
Schimank/Lange 2004
Freedman 2008 Puppis 2010
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Interdependenz- Bewältigung
Soziologie
Kollektive Regelung gesellschaftl. Sachverhalte
Politikwissenschaft
Recht und Regelungsstrukturen
Rechtswissenschaft
Transaktionskosten- Struktur
Ökonomie
Governance: Disziplinäre Kerne
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Nicht-Intentional
IntentionalReflexive
KoordinationKoordination
!12
Nicht-Intentional
Intentional
Reflexive Koordination
Koordination
!13
Nicht-Intentional
Intentional
Reflexive Koordination
Koordination
Kommunikations-wissenschaft?
Aushandlungs-
prozesse
über Regeln
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II. Theoretische Grundierung:
Institutionentheoretische Governance-Perspektive
!15
Regulative Säule Institutionen als sanktionsbewährtes
Regulativ
!Normative Säule Institutionen als normative Erwartungen
!Kulturell-kognitive Säule Institutionen als kulturell-kognitive
Muster
!+ Materielle Dimension Technisch-materielle Manifestation von
Institutionen
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Regulierung (+ Private ordering) !!
Informelle Normen und Praktiken !
Kommunikation und Framing !
!
Governance und Technik
4 Forschungsperspektiven
Regulative Säule Institutionen als sanktionsbewährtes
Regulativ
!Normative Säule Institutionen als normative Erwartungen
!Kulturell-kognitive Säule Institutionen als kulturell-kognitive
Muster
!+ Materielle Dimension Technisch-materielle Manifestation von
Institutionen
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III. Illustration der vier Forschungsperspektiven: !
Regelungsfeld formerly known as Urheberrecht
Governance I: Regulierung + Private Ordering
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Leitfragen: Welche Akteure etablieren welche Regeln für welche Geltungsraum? Wie werden diese befolgt, umgedeutet, mißachtet? !Empirischer Zugang: Entstehung, Formulierung und Adaption von Regeln !Fallbeispiele: Klassische Medienregulierung AGBs der Online Plattformen Google Books
Governance II: Informelle Normen und Praktiken
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Leitfrage: Welchen normativen Erwartungen sehen sich Akteure ausgesetzt, welche haben sie internalisiert? Wie etablieren sich diese Normen? !Empirischer Zugang: Beobachtung und Befragung von Communities !Fallbeispiele: Von Low-IP-Regimes zu komplexen Medienmärkten?
Governance III: Kommunikation und Framing
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Leitfrage: What is „taken for granted“? Prozess der (De-)Konstruktion geteilter Sichtweisen?
!Empirischer Zugang: Momente der Politisierung: Deutungsmuster und Frames
!Beispiele: Konflikte um „Geistiges Eigentum“ (Haunss) Konstruktion „Musikpiraterie“ (Denegri-Knott) Imitation und Innovation in der Games-Branche
Governance IV: Governance und Technik
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Leitfragen: Welche expliziten Regeln sind in Technologien eingeschrieben? Wie strukturieren Algorithmen unser kommunikatives Handeln?
!Empirischer Zugang: Ethnographien des Bastelns, Digital Methods, Nutzer-Interaktionen
!Beispiele: DRM in der Musikindustrie YouTubes Upload-Filtering Google Suche, Facebook Newsstream
Fazit: Von Kommunikationspolitik zu Governance!
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!Governance-Begriff reflektiert die Heterogenität der Formen und Orte !Aushandlung von Medien- und Kommunikationsregeln als Kerninteresse !Institutionentheoretische Grundierung !Formulierung und Integration von vier Forschungsperspektiven !!!!
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!!Bildnachweise Bundestag: Times, CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons. URL: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Deutscher_Bundestag_Plenarsaal_Seitenansicht.jpg
DSDS, American Idol, Indian Idol: Pressematerial der Sender.
Instagram, iTunes: Eigene Screenshots der Websites.
Küche: Cornelius Jacobsen (Riksarkivet, National Archives of Norway. Archivnr: Pa1528_ua2_012. URL: http://www.flickr.com/photos/national_archives_of_norway/6475926375/)
Laurel & Hardy: Dougal McGuire CC-BY-SA 2.0. URL: http://www.flickr.com/photos/tom-margie/1535543995/)
Zauberer John Steinmetz: Joseph Steinmetz Collection, State Library and Archives of Florida. URL: http://www.flickr.com/photos/floridamemory/8248930619/)
Christian Katzenbach !Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft [email protected]