Nachrichten aus der Chemie | 56 | September 2008 | www.gdch.de/nachrichten
Von Dopinganalytik bis Miniaturisierung
Das 27. International Symposium on Chromatography (ISC 2008) beginnt
am 21. September an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
dation products in the environ-
ment by LC hybrid MS systems“,
• Fred Regnier (West Lafayette/
USA) „Use of glycan targeting an-
tibodies to identify cancer-
associated glycoproteins in hu-
man plasma“,
• Pat Sandra (Gent) „Coupling dif-
ferent retention mechanisms in
liquid chromatography: From
simple to complex configura-
tions“,
• Philip Marriott (Melbourne) „Hy-
phenated separations – getting
the best from both worlds“,
• Christian Huber „Separation of
large and small molecules in
monolithic polymer columns“,
• Risto Kostiainen (Helsinki) „Mi-
crochip atmospheric pressure ion
sources to couple micro separa-
tion systems to mass spectrome-
try“,
analytischen Applikationen. Schwer-
punkte sind in diesem Jahr unter an-
derem die Bioanalytik, die pharma-
zeutische Analytik, die stationären
Phasen in Gas- und Flüssigchromato-
graphie sowie die Kopplung von Flüs-
sigchromatographie und Massen-
spektrometrie (LCMS). Eingebettet in
die mehr als 100 Vorträge sind die
drei Postersessions mit insgesamt
weit über 300 Postern, in denen be-
sonders Nachwuchswissenschaftler
ihre Ergebnisse und Entwicklungen
präsentieren. Eine Jury wird die Pos-
ter bewerten und am Ende der ISC
2008 die besten auszeichnen.
Plenarvorträge finden jeweils
morgens und zum Tagesabschluss
statt:
• Damià Barceló (Barcelona) „Latest
trends in the identification and
determination of pharmaceuti-
cals, illicit drugs and their degra-
� Mit über 100 Vorträgen, mehr als
300 Postern und über 30 Ausstellern
ist die ISC 2008 die wichtigste euro-
päische Tagung der analytischen
Trenntechniken in diesem Jahr. Die
Ausrichter der Tagung, der Arbeits-
kreis Separation Science in der Fach-
gruppe Analytische Chemie und
Chairman Uwe Karst, erwarten über
500 Teilnehmer aus Deutschland und
dem Ausland. Diese Tagung, die im
Zweijahresrhythmus stattfindet, un-
terstützen die britische Chromato-
graphic Society (ChromSoc) und die
französische Association Francopho-
ne des Sciences Séparatives (afSep).
Die ISC 2008 beginnt am Sonntag
mit Kursen über „Kapillarelektropho-
rese in der forensischen Toxikologie“
(Carolin Huhn, Leiden/Niederlande,
Michael Pütz, Wiesbaden), „Stationä-
re Phasen in der Chromatographie“
(Stefan Lamotte, Leonberg), „Flüssig-
chromatographie-Massenspektro-
metrie“ (Christian Huber, Salzburg)
und „Ionenchromatographie“ (Jörg
Kleimann, Herisau/Schweiz, Andreas
Seubert, Marburg). Anschließend
stellt Mario Thevis von der Deut-
schen Sporthochschule in Köln unter
dem Titel „Catching the Cheats“ in ei-
nem öffentlichen Abendvortrag ana-
lytische Trenntechniken in der Do-
pinganalytik vor – ein Thema, das
auch nach Olympia 2008 in Peking
und der Tour de France stets aktuell
bleibt [s. auch diese Nachr.,S. 910].
Nach der Eröffnung am Montag-
morgen befassen sich die 25 Vor-
tragssessions mit Themen sowohl
aus der Instrumenten- und Metho-
denentwicklung als auch aus den
Münster, Tagungsort der ISC 2008; oben: die Universtät,
rechts: die Dächer der Altstadt
(Foto: Presseamt Münster/Tilman Roßmöller)
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�
das Programm auch durch den Fonds
der Chemischen Industrie sowie
durch namhafte Industrieunterneh-
men.
RISE unterstützt die Bemühungen
der deutschen Universitäten um eine
stärkere Internationalisierung. Oft
wird bemängelt, dass nur wenige Na-
turwissenschaftler aus Nordamerika
nach Deutschland kommen. Der Er-
folg des RISE-Programms zeigt, dass
nordamerikanische Studierende für
„Forschung made in Germany“ be-
geistert werden können. Unter Anlei-
tung von Doktoranden arbeiten die
Praktikanten an Forschungsprojek-
ten mit und sammeln dabei prakti-
sche und theoretische Erfahrungen
im Labor. Sie lernen die Studienmög-
lichkeiten in Deutschland kennen.
Auch die deutschen Doktorandinnen
und Doktoranden profitierten von
dem Programm durch die Unterstüt-
zung bei ihrer Arbeit und durch die
Anregung zur fachlichen Diskussion
mit dem Stipendiaten und dem da-
mit verbundenen Sprachtraining und
durch Knüpfen von Kontakten zu
amerikanischen Universitäten.
Das vom BMBF finanzierte An-
schlussprogramm RISE professional
bietet den besten RISE Praktikanten
Gelegenheit, für ein Industrieprakti-
kum nach Deutschland zurückzukeh-
ren.
Informationen zum RISE-Pro-
gramm finden sich unter www.daad.
de/rise
Kurt Begitt
• Susan Richardson (Athens/USA)
„The next generation of disinfec-
tion by-products“.
Integraler Bestandteil der ISC
2008 ist die Firmen- und Geräteaus-
stellung mit mehr als 30 Ausstellern.
Firmen-Seminare ergänzen die zahl-
reichen Informationsmöglichkeiten.
Neben dem Besuch des Tagungs-
und Ausstellungsprogrammes sollte
man sich Zeit für die Erkundung
Münsters nehmen. Die Stadt des
Westfälischen Friedens mit ihren
280 000 Einwohnern und 50 000 Stu-
dierenden, jugendlichem Charme
und einer Kombination aus Altem
und Neuem lockt in jedem Jahr Tou-
risten aus dem In- und Ausland in die
Stadt. Immerhin verlieh das United
Nations Environment Programme
(UNEP) im Jahr 2004 Münster den Liv-
Com Award als „lebenswerteste
Stadt der Welt“. www.isc2008.de
Martin Vogel
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
Research Internships in Science and Engineering (RISE)
Drei der 298 Stipen-
diaten. (Foto: DAAD)
Praktikum in Deutschland sehr gefragt bei amerikanischen Studenten
� Das 2004 von der GDCh und dem
Deutschen Akademischen Aus-
tauschdienst (DAAD) gestartete Pro-
jekt zur Förderung des Studierenden-
austausches zwischen Nordamerika
und Deutschland „RISE Research In-
ternship in Science and Engineering“
hat sich zu einem sehr erfolgreichen
Austauschprogramm entwickelt, das
auch weiterhin von der GDCh unter-
stützt wird. Rund 300 Studierende
sind aus den USA und Kanada für ein
Sommerpraktikum für zwei bis drei
Monate in Forschungslaboratorien
an deutschen Universitäten gekom-
men.
Zur Halbzeit ihres Aufenthaltes
trafen sich die RISE-Stipendiaten
vom 3. bis 5. Juli in Heidelberg. Bei
dem Stipendiatentreffen standen
neben dem Erfahrungsaustausch
Firmenbesichtigungen sowie Infor-
mationsveranstaltungen zu Studi-
en- und Promotionsmöglichkeiten
in Deutschland auf dem Programm.
Zur Eröffnung des Programms in
Heidelberg begrüßte der GDCh Vize-
Präsident, Prof. Dieter Jahn, die Sti-
pendiaten.
RISE wird durch das Transatlantik-
Programm der Bundesrepublik
Deutschland aus Mitteln des Europe-
an Recovery Program (ERP) des Bun-
desministeriums für Wirtschaft und
Technologie (BMWi) gefördert. Eine
großartige Unterstützung erfährt
� Wichtig: GDCh-Mitglieds-beitrag 2009
Mit diesem Hinweis bitten wir
alle GDCh-Mitglieder rechtzeitig
vor der Ausstellung der Jahres-
beitragsrechnung 2009 um Be-
kanntgabe aller Änderungen,
die den Mitgliedsstatus betref-
fen. Anträge auf Herabsetzung
des Mitgliedsbeitrages für Mit-
glieder im Ruhestand, stellungs-
lose Mitglieder (bitte Bescheini-
gung der Agentur für Arbeit bei-
fügen) oder bei Doppelmitglied-
schaften können für das Bei-
tragsjahr 2009 nur berücksich-
tigt werden, wenn sie bis spä-
testens zum 31. Oktober in der
GDCh-Geschäftsstelle einge-
gangen sind. Anfragen und Än-
derungsmitteilungen sind zu
richten an:
• Gesellschaft Deutscher Che-
miker e.V., Mitgliederservice,
Postfach 90 04 40, 60444
Frankfurt, Tel. 069 7917–335,
–372 oder –334; Fax –374;
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