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VO 105.620 Grundlagen der Mikroökonomie lineare Nachfragekurve – ein Beispiel 2 Unternehmen...

Date post: 18-Sep-2018
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SWM Statistics and Mathematical Methods in Economics VO 105.620 Grundlagen der Mikroökonomie
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SWMStatistics and MathematicalMethods in Economics

VO 105.620 Grundlagen der Mikroökonomie

Monopolistische Konkurrenz und Oligopol (Kapitel 12)

ZIEL: Monopolistische Konkurrenz

Oligopol

Preiswettbewerb

Wettbewerb versus Kollusion: Das Gefangenendilemma

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1. Monopolistische Konkurrenz

Hauptmerkmale:

1. Viele Unternehmen

2. Differenzierte Produkte (aber leicht substituierbar)

3. Freier Marktzutritt und –austritt

Monopolmacht wird durch das Ausmaß der Differenzierung bestimmt.

Je höher die Präferenz (Differenzierung), desto höher ist der Preis.

z.B.: Zahnpasta, Seife, Fahrräder, Sportgeräte, etc.

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1. Monopolistische Konkurrenz

Kurzfristiges Langfristiges Gleichgewicht

Nachfragekurve negativ geneigt Nachfragekurve sinkt auf DLR (Markteintritt) Relativ elastische Nachfrage (Annahme: Kosten unverändert)

Output und Preis für jedes Unternehmen sinkt, Branchenoutput steigt jedoch,

GE=GK (Gewinnmaximierung) Preis > GK (gewisse Monopolmacht)Ökonomischer Profit > 0 Preis = DC, keine ökonomischen Profite

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1. Monopolistische Konkurrenz

Langfristiges Gleichgewicht einer Branche im vollkommenen Wettbewerb im monopolistischen Wettbewerb

2 Ursachen für Ineffizienz bei monopolistischem Wettbewerb:1. Gleichgewichtspreis > Grenzkosten

Steigerung der Menge bis zu Q* wo D die GK schneidet Anstieg der Rente2. Unternehmen produziert nicht im Minimum der Durchschnittskosten, sondern

bei geringerer Menge welche kleiner ist als die dem Minimum der DC entsprechende Menge

Q*

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1. Monopolistische Konkurrenz

Bsp. 12.1: Monopolistische Konkurrenz auf den Märkten für Cola undKaffee

Royal Crown und Chock Full o‘Nuts besitzen größere Monopolmacht– unverkennbarer Geschmack

Generell jedoch relativ große Preiselastizitäten der Getränke – d.h. dieMonopolmacht ist sehr begrenzt – typisch für monopolistischen Wett-bewerb

Cola-Getränke: Royal Crown -2,4Coca Cola -5,2 bis –5,7

Gemahlener Kaffee: Folgers -6,4Maxwell House -8,2Chock Full o`Nuts -3,6

Marke Nachfrageelastizität

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2. Oligopol

Hauptmerkmale:

1. Geringe Anzahl von Unternehmen

2. Differenzierte Produkte oder auch nicht

3. Schranken für Marktzutritt

z.B.: Automobile, Stahl, Aluminium, Mineralölerzeugnisse, ElektrischeAusrüstungen, Computer, etc.

Eintrittsbarrieren:

Größenvorteile Patente Technologien Strategische Maßnahmen (z.B. Drohung den Markt zu überschwemmen,

Kontrolle eines Produktionsfaktors)

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2. Oligopol

Herausforderung für das Management:

Verhalten der Rivalen muss berücksichtigt werden (Reaktionen derKonkurrenten auf eigene Handlungen müssenberücksichtigt werden dynamischer Prozess)

Gleichgewicht auf einem oligopolistischen Markt

Produzenten müssen die Reaktion der Wettbewerber bei der Wahl desOutputs und des Preises berücksichtigen !

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2. Oligopol

Nash (Mathematiker 1951-2015) Gleichgewicht:Jedes Unternehmen optimiert seine Entscheidungen unter Berücksichtigung desHandelns seiner Konkurrenten.

COURNOT (Franzose, 1838) – Modell

Duopol - 2 Unternehmen stehen im Wettbewerb miteinander Homogenes Gut Die Gütermenge des anderen Unternehmens wird als gegeben

angenommen. Jedes Unternehmen kennt die Marktnachfrage Beide treffen die Entscheidung zum gleichen Zeitpunkt Der Marktpreis hängt von der gesamten Produktionsmenge beider

Unternehmen ab.

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2. Oligopol

Glaubt Unternehmen 1, dass Unternehmen 20 Einheiten produziert D1(0)

Glaubt Unternehmen 1, dass Unternehmen 250 Einheiten produziert D1(50)

Glaubt Unternehmen 1, dass Unternehmen 275 Einheiten produziert D1(75)

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2. Oligopol

Reaktionskurven:Das gewinnmaximierende Produktionsniveau von Unternehmen 1 (2)fällt mit wachsender erwarteter Produktionsmenge von Unternehmen 2 (1).

Cournot-Nash Gleichgewicht

Wird durch GK und GE Kurve von Unternehmen 2 bestimmt.

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2. Oligopol

Die lineare Nachfragekurve – ein Beispiel

2 UnternehmenMarktnachfrage: P = 30 – Q

Q = Q1 + Q2

Grenzkosten: GK1 = GK2 = 0

Herleitung der Reaktionskurve für Unternehmen 1: E1 = P Q1 = (30 - Q) Q1 = (30 - Q1- Q2) Q1

dE1/dQ1 = 30 – 2 Q1 - Q2

dE1/dQ1 = GK1 = 0Q1 = 15 – 0.5 Q2

Analog kann man die Reaktionskurve für Unternehmen 2 herleiten:Q2 = 15 – 0.5 Q1

Cournot Gleichgewicht: Q1 = Q2 = 10, P=30-20=10

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2. Oligopol

Gewinnmaximierung bei Kollusion

E = P Q = (30 - Q) Q = 30 Q - Q2

dE/dQ = 30 – 2 QdE/dQ = 0 Q = 15, P = 15

Gesamtgewinn wird maximiert wenn die Summe aus beiden Mengen Q1 und Q2 den Wert 15 ergibt!

Bei gleicher Aufteilung der Mengen, d.h. Q1= Q2 = 7.5, erzielt jedes Unternehmen einen Erlös von 112,5 (im Vgl. zu einem Erlös von 100 im Cournot Gleichgewicht).

Produktionsmenge geringer als im Cournot Gleichgewicht.

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2. Oligopol

Wettbewerbsgleichgewicht

P = (30 - Q) = GK = 0Q = 30

Gleiche Aufteilung auf beide Firmen, Q1= Q2 = 15Gewinne beider Firmen sind null!

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2. Oligopol

Für das Unternehmen ist dieKollusion am vorteilhaftesten, gefolgt vom Cournot-Gleichgewichtund danach vom Wettbewerbsgleichgewicht.

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2. Oligopol

Das Stackelberg Modell

Annahmen: Ein Unternehmen kann Produktionsmenge als erster festlegen GK = 0 Marktnachfrage P = 30 – Q (Q … Gesamtproduktionsmenge) Unternehmen 1 setzt zuerst die Produktionsmenge fest, danach trifft

das Unternehmen 2 seine Produktionsentscheidung

Unternehmen 2 nimmt die Produktionsmenge von Unternehmen 1 alsgegeben an. Wie im Cournot Modell haben wir daher

Q2 = 15 – 0.5 Q1

Unternehmen 1 berücksichtig aber die Reaktion von Unternehmen 2E1 = P Q1 = (30 - Q) Q1 = (30 - Q1- Q2) Q1=

30 Q1- Q12 - Q1 (15 – 0.5 Q1) = 15 Q1 – 0.5 Q1

2

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2. Oligopol

Unternehmen 1:E1 = 15 Q1 – 0.5 Q1

2

GE1 = 15 - Q1= 0 Q1 = 15 Unternehmen 2:

Q2 = 15 – 0.5 Q1 Q2 = 7.5

Unternehmen 1 produziert doppelt so viel wie Unternehmen 2 undmacht auch doppelt so viel Gewinn.

Stackelberg-Modell: in Industriezweigen, welche von einem Unternehmen dominiert werden, z.B. IBM bei Großrechnern

Cournot-Modell: Branche, in der sich einzelne Unternehmen sehr ähnlich sind, keine besondere Führungsposition einesUnternehmens

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3. Preiswettbewerb

In einer oligopolistischen Branche kann sich der Wettbewerb anstatt umdie Produktionsmengen um die Preissetzung drehen.

Bertrand Modell (1883 Franzose Joseph Bertrand): Preiswettbewerb bei homogenen Produkten

Annahmen:

Homogenes Gut Entscheidungen werden gleichzeitig getroffen Unternehmen entscheiden über Preis nicht die Menge Marktnachfrage: P = 30 – Q, Q = Q1 + Q2

GK1 = GK2 = € 3

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3. Preiswettbewerb

Cournotgleichgewicht: Q1 = Q2 = 9 P = € 12 Gewinn = € 81

Bertrand Modell: Unternehmen konkurrieren über den Preis und werdenim Gleichgewicht P = GK setzen. d.h. Q = 27 und jedes Unternehmen produziert 13,5Gewinn = 0

Abweichung von diesem Preis nicht vorteilhaft:1. Setzt Anbieter 1 einen höheren Preis man verliert die Kunden

an Anbieter 22. Setzt Anbieter 1 einen geringeren Preis Verlust da Preis unter GK

fällt.

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3. Preiswettbewerb

Im Vergleich zum Cournot Modell wird es im Bertrand Modell keinenGewinn geben, d.h. eine Änderung der strategischen Variable führtzu wesentlich anderen Ergebnissen!

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4. Wettbewerb versus Kollusion: Das Gefangenendilemma

Warum kooperieren Unternehmen nicht miteinander und erzielen dabei höhere Gewinne, ohne geheime Absprachen zu treffen ?

NFkurve für Unternehmen 1: Q1 = 12 – 2 P1 + P2NFkurve für Unternehmen 2: Q2 = 12 – 2 P2 + P1

Π2 = P2 Q2 – 20 = 4 * [12-2*4+6] – 20 = 20

Π1 = P1 Q1 – 20 = 6 * [12-2*6+4] – 20 = 4

d.h. wenn Unternehmen 1 € 6 und Unternehmen 2 € 4 verlangt so wird der Gewinn von Unternehmen 2 auf € 20 erhöhen und der Gewinnvon Unternehmen 1 auf € 4 sinken.

Nash Gleichgewicht: P = € 4, Π = € 12Kollusion: P = € 6, Π = € 16

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4. Wettbewerb versus Kollusion: Das Gefangenendilemma

Auszahlungsmatrix für das Preisspiel:

Beide Unternehmen spielen ein nichtkooperatives Spiel – jedes Unternehmenoptimiert Entscheidungen unter Berücksichtigung der Konkurrenten!

Unternehmen 2berechnet €4 berechnet €6

€12, €12 €20, €4

€16, €16€4, €20

Unternehmen 1

berechnet €4

berechnet €6

Unabhängig wieKonkurrent entscheidetwird ein Unternehmenmehr verdienenwenn es nur€ 4 verlangt.

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4. Wettbewerb versus Kollusion: Das Gefangenendilemma

Gefangendilemma 2 Gefangene werden beschuldigt, ein Verbrechen gemeinschaftlich

begangen zu haben. Sie befinden sich in getrennten Gefängniszellen und können nicht

miteinander kommunizieren Jeder von beiden soll nun ein Geständnis ablegen

Der Gefangene A(B) wirdimmer gestehen, egal wie Gefangener B(A) entscheidet.


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