Aufgrund des § 6 des Hessischen Was-sergesetzes vom 6. Mai 2005 (GVBl. I S. 305) wird verordnet:
382 Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005
Verordnung zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (VO-WRRL)*)
Vom 17. Mai 2005
*) GVBl. II 85-63
Inhaltsübersicht
ERSTER TEIL
Allgemeine Vorschriften
§ 1 Zweck der Verordnung
§ 2 Anwendungsbereich
§ 3 Begriffsbestimmungen
ZWEITER TEIL
Oberflächengewässer
§ 4 Lage, Grenzen und Zuordnung der Oberflächenwasserkörper, typspezifische Referenzbedingungen
§ 5 Zusammenstellung der Gewässerbelastungen und Beurteilung ihrer Auswirkungen
§ 6 Anforderungen an die Einstufung des ökologischen Zustands der Oberflächen-gewässer
§ 7 Anforderungen an die Einstufung des chemischen Zustands der Oberflächen-gewässer
§ 8 Überwachung des ökologischen und chemischen Zustands der Oberflächen-gewässer, Überwachungsnetz
§ 9 Einstufung des ökologischen Zustands, des ökologischen Potentials und des chemi-schen Zustands der Oberflächengewässer, Darstellung der Überwachungsergebnisse
DRITTER TEIL
Grundwasser
§ 10 Beschreibung und Beurteilung der Grundwasserkörper
§ 11 Einstufung und Überwachung des mengenmäßigen Zustands der Grundwasser-körper
§ 12 Einstufung und Überwachung des chemischen Zustands der Grundwasserkörper
§ 13 Darstellung des mengenmäßigen und des chemischen Zustands der Grundwasser-körper
VIERTER TEIL
Wirtschaftliche Analyse, Schlussvorschriften
§ 14 Wirtschaftliche Analyse der Wassernutzungen
§ 15 Zuständigkeiten
§ 16 In-Kraft-Treten, Außer-Kraft-Treten
ERSTER TEIL
Allgemeine Vorschriften
§ 1
Zweck der Verordnung
Diese Verordnung dient der Umset-zung der Richtlinie 2000/60/EG des Eu-ropäischen Parlaments und des Rates vom23. Oktober 2000 zur Schaffung einesOrdnungsrahmens für Maßnahmen derGemeinschaft im Bereich der Wasserpoli-tik (ABl. EG Nr. L 327 S. 1), geändertdurch Entscheidung Nr. 2455/2001/EGdes Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. November 2001 (ABl. EGNr. L 331 S. 1).
§ 2
Anwendungsbereich
Diese Verordnung gilt für
1. die Beschreibung, Kategorisierung undTypisierung von Gewässern, die Fest-legung der typspezifischen Referenz-bedingungen,
2. die Zusammenstellung und Beurtei-lung der Belastungen und Auswirkun-gen auf die Gewässer,
3. die Überwachung des Zustands derGewässer,
4. die Einstufung und Darstellung desZustands der Gewässer sowie
5. die wirtschaftliche Analyse der Was-sernutzungen.
§ 3
Begriffsbestimmungen
Im Sinne dieser Verordnung ist
1. Oberflächengewässer:ein oberirdisches Gewässer nach § 1Abs. 1 Nr. 1 des Wasserhaushaltsgeset-zes, § 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 des Hessi-schen Wassergesetzes;
2. Oberflächenwasserkörper:ein einheitlicher und bedeutender Ab-schnitt eines Oberflächengewässers,zum Beispiel ein See, ein Speicher-becken, ein Fluss, ein sonstiges Fließ-gewässer oder ein Kanal, ein Teil einesFlusses, eines sonstigen Fließgewäs-sers oder Kanals;
3. Grundwasserkörper:ein abgegrenztes Grundwasservolu-men innerhalb eines oder mehrererGrundwasserleiter;
4. Unmittelbare Einleitung in das Grund-wasser:Einleitung von Stoffen in das Grund-wasser ohne Versickern durch denBoden oder den Untergrund;
5. Umweltqualitätsnorm:die Konzentration eines bestimmtenSchadstoffs oder einer bestimmtenSchadstoffgruppe, die in Wasser, Sedi-menten oder Biota aus Gründen desGesundheits- und Umweltschutzesnicht überschritten werden darf;
6. Verschmutzung:die durch menschliche Tätigkeiten di-rekt oder indirekt bewirkte Freiset-
Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 383
Anhang 1 (zu § 4) Oberflächengewässer: Lage, Grenzen und Zuordnung derOberflächenwasserkörper, typspezifische Referenzbedingun-gen
Anhang 2 (zu § 5) Oberflächengewässer: Zusammenstellung der Gewässerbe-lastungen und Beurteilung der Auswirkungen
Anhang 3 Oberflächengewässer: Qualitätskomponenten zur Einstufung (zu § 6 Abs. 1 Satz 1) des ökologischen Zustands
Anhang 4 Oberflächengewässer: Anforderungen an die Einstufung (zu § 6 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2) des ökologischen Zustands
Anhang 5 (zu § 7) Oberflächengewässer: Chemische Qualitätskomponenten fürUmweltqualitätsnormen für die Einstufung des chemischenZustands
Anhang 6 (zu § 8) Oberflächengewässer: Überwachung des ökologischen undchemischen Zustands, Überwachungsnetz
Anhang 7 (zu § 9) Oberflächengewässer: Einstufung des ökologischen und che-mischen Zustands, Darstellung der Überwachungsergebnisse
Anhang 8 (zu § 10) Grundwasser: Beschreibung und Prüfung der Einwirkungenauf das Grundwasser
Anhang 9 (zu § 11 Abs. 1) Grundwasser: Einstufung des mengenmäßigen Zustands
Anhang 10 (zu § 12 Abs. 1) Grundwasser: Einstufung des chemischen Zustands
Anhang 11 (zu § 11 Abs. 2) Grundwasser: Überwachung des mengenmäßigen Zustands
Anhang 12 Grundwasser: Überwachung des chemischen Zustands und (zu § 12 Abs. 2 und 3) der Schadstofftrends
Anhang 13 (zu § 13) Grundwasser: Darstellung des mengenmäßigen und chemischen Zustands
zung von Stoffen oder Wärme in Luft,Wasser oder Boden, die der menschli-chen Gesundheit oder der Qualität deraquatischen Ökosysteme oder der di-rekt von ihnen abhängenden Land-ökosysteme schaden können, zu einerSchädigung von Sachwerten führenoder eine Beeinträchtigung oderStörung des Erholungswertes oder an-derer legitimer Nutzungen der Umweltmit sich bringen.
ZWEITER TEIL
Oberflächengewässer
§ 4
Lage, Grenzen und Zuordnung der Oberflächenwasserkörper,
typspezifische Referenzbedingungen
(1) Die Oberflächenwasserkörper in-nerhalb einer Flussgebietseinheit sindnach Maßgabe des Anhangs 1 Nr. 1 in dieKategorien Flüsse und Seen eingeteilt. Ih-re Lage und Grenzen sind festzulegen.Die Oberflächenwasserkörper sind nachAbs. 2 und 3 erstmalig zu beschreiben.Oberflächenwasserkörper können zumZweck dieser erstmaligen Beschreibungin Gruppen zusammengefasst werden.
(2) Die Oberflächenwasserkörper bei-der Kategorien sind nach Typen zu unter-scheiden. Die Gewässertypen ergebensich aus Anhang 1 Nr. 2.
(3) Die Oberflächenwasserkörper, diefür eine Einstufung als künstlich oder er-heblich verändert in Betracht kommen,sind zu benennen. Sie sind der Gewässer-kategorie zuzuordnen, der sie am ähn-lichsten sind.
(4) Für jeden Gewässertyp sind typspe-zifische Referenzbedingungen nach An-hang 1 Nr. 3.1 und 3.3 bis 3.6 festzulegen,die dem sehr guten ökologischen Zustandentsprechen. Das höchste ökologische Po-tential nach Anhang 1 Nr. 3.2 ist im Ein-zelfall aus den Referenzbedingungen desGewässertyps abzuleiten, dem der künst-liche oder erheblich veränderte Ober-flächenwasserkörper am ähnlichsten ist.
(5) Die bis zum 22. Dezember 2004 zuerfüllenden Anforderungen nach Abs. 1bis 4 sind bis zum 22. Dezember 2013 unddanach alle sechs Jahre zu überprüfenund gegebenenfalls zu aktualisieren.
§ 5
Zusammenstellung der Gewässerbelastungen und
Beurteilung ihrer Auswirkungen
(1) Daten über Art und Ausmaß dersignifikanten anthropogenen Belastungender Oberflächenwasserkörper sind nachAnhang 2 zusammenzustellen und aufzu-bewahren.
(2) Aufgrund der Zusammenstellungnach Abs. 1 ist zu beurteilen, wie emp-findlich der Zustand von Oberflächen-wasserkörpern auf die Belastungen rea-
giert. Nach Anhang 2 sind die Ober-flächenwasserkörper zu ermitteln und, so-weit erforderlich, zusätzlich zu beschrei-ben, bei denen das Risiko besteht, dasssie die für die Gewässer festgelegten Be-wirtschaftungsziele nach §§ 25a, 25b oder32c des Wasserhaushaltsgesetzes, §§ 7, 32des Hessischen Wassergesetzes nicht er-füllen (Zielerreichung unklar oder un-wahrscheinlich).
(3) Die bis zum 22. Dezember 2004 zuerfüllenden Anforderungen nach Abs. 1und 2 sind bis zum 22. Dezember 2013und danach alle sechs Jahre zu überprü-fen und gegebenenfalls zu aktualisieren.
§ 6
Anforderungen an die Einstufung des ökologischen Zustands der
Oberflächengewässer
(1) Die Ermittlung des ökologischenZustands des jeweiligen Oberflächenwas-serkörpers richtet sich nach den in An-hang 3 aufgeführten Qualitätskomponen-ten. Der ökologische Zustand der Ober-flächengewässer ist nach den Bestimmun-gen in Anhang 4 Tabellen 1 bis 5 in dieKlassen „sehr gut“, „gut“, „mäßig“, „un-befriedigend“ oder „schlecht“ einzustu-fen.
(2) Bei künstlichen oder erheblich ver-änderten Gewässern ist an Stelle des öko-logischen Zustands das ökologische Poten-tial nach Anhang 4 Tabelle 4 in die Klas-sen „gut und besser“, „mäßig“, „unbefrie-digend“ oder „schlecht“ einzustufen.
§ 7
Anforderungen an die Einstufung des chemischen Zustands der
Oberflächengewässer
Der chemische Zustand der Ober-flächenwasserkörper ist als „gut“ einzu-stufen, wenn die Oberflächenwasserkör-per alle in Anhang 5 aufgeführten Um-weltqualitätsnormen erfüllen. Ist das nichtder Fall, ist der chemische Zustand als„nicht gut“ einzustufen.
§ 8
Überwachung des ökologischen und chemischen Zustands der Oberflächengewässer,
Überwachungsnetz
(1) Auf der Grundlage der Zuordnungder Oberflächenwasserkörper zu den Ge-wässertypen nach § 4 Abs. 2 sowie derZusammenstellung der Gewässerbelas-tungen und der Beurteilung ihrer Auswir-kungen nach § 5 sind Programme zurÜberwachung des ökologischen und che-mischen Zustands der Oberflächengewäs-ser des Landes für jedes Einzugsgebietaufzustellen, damit ein zusammenhän-gender und umfassender Überblick überihren Zustand gewonnen wird. In jederFlussgebietseinheit ist ein Programm fürdie überblicksweise Überwachung zu erstellen. Für Oberflächenwasserkörpernach § 5 Abs. 2 Satz 2 ist, soweit auf der
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Anhang 1
Anhang 2
Anhang 3
Anhang 4
Anhang 5
Grundlage der Analyse der Eigenschaftenund der Zusammenstellung und Beurtei-lung der Belastungen nach den §§ 4 und5 erforderlich, ein Programm für die ope-rative Überwachung zu erstellen, um denZustand dieser Oberflächenwasserkörperund die Ursache für das Nichterreichender Bewirtschaftungsziele genauer zu er-mitteln und um die nach § 36 des Wasser-haushaltsgesetzes, § 4 des HessischenWassergesetzes erforderlichen Maßnah-men festzulegen. An Stelle der operativenÜberwachung sind Überwachungspro-gramme zu Ermittlungszwecken zu erstel-len, wenn die Gründe für das Nichterrei-chen der Bewirtschaftungsziele oder fürdie Überschreitung von Umweltqualitäts-normen unbekannt sind oder wenn einOberflächenwasserkörper unbeabsichtigtverschmutzt wurde.
(2) Die Anforderungen an die Überwa-chungsprogramme nach Abs. 1 werden inAnhang 6 näher bestimmt. Das Netz zurÜberwachung des ökologischen und che-mischen Zustands ist im Rahmen des Be-wirtschaftungsplans in Karten darzustellen.
(3) Die nach Abs. 1 und 2 zu erstellen-den Überwachungsprogramme müssenbis zum 22. Dezember 2006 anwendungs-bereit sein.
§ 9
Einstufung des ökologischen Zustands,des ökologischen Potentials und
des chemischen Zustands der Oberflächengewässer, Darstellung
der Überwachungsergebnisse
(1) Die Einstufung des ökologischenZustands und des ökologischen Potentialsder Oberflächenwasserkörper erfolgt nachAnhang 7 Nr. 1. Die Einstufung des chemi-schen Zustands der Oberflächenwasser-körper erfolgt nach Anhang 7 Nr. 2.
(2) Für die Oberflächengewässer desLandes sind für jede Flussgebietseinheitdie Einstufung des ökologischen Zustandsoder des ökologischen Potentials sowie deschemischen Zustands der Oberflächenwas-serkörper in getrennten Karten darzustel-len. Die Anforderungen im Einzelnen sindin Anhang 7 näher bestimmt.
DRITTER TEIL
Grundwasser
§ 10
Beschreibung und Beurteilung der Grundwasserkörper
(1) Grundwasserkörper sind nach An-hang 8 Nr. 1 erstmalig zu beschreiben.Aufgrund dieser Beschreibung ist zu be-urteilen, inwieweit diese Grundwasser-körper genutzt werden und wie hoch dasRisiko ist, dass sie die für sie festgelegtenBewirtschaftungsziele nach § 33a desWasserhaushaltsgesetzes, § 32 des Hessi-schen Wassergesetzes nicht erfüllen (Ziel-erreichung unklar oder unwahrschein-lich). Grundwasserkörper können zumZweck dieser erstmaligen Beschreibungin Gruppen zusammengefasst werden.
(2) Im Anschluss an die erstmalige Be-schreibung nach Abs. 1 ist nach Anhang 8Nr. 2 für Grundwasserkörper oder Grup-pen von Grundwasserkörpern, bei denendie Zielerreichung unklar oder unwahr-scheinlich ist, eine weitergehende Be-schreibung vorzunehmen, um das Aus-maß des Risikos, dass sie die Bewirtschaf-tungsziele nicht erreichen, genauer zubeurteilen und um zu ermitteln, welcheMaßnahmen in das Maßnahmenpro-gramm nach § 36 des Wasserhaushaltsge-setzes, § 4 des Hessischen Wassergeset-zes aufzunehmen sind.
(3) Bei Grundwasserkörpern, bei denendie Zielerreichung unklar oder unwahr-scheinlich ist, sind nach Anhang 8 Nr. 3 fürjeden Grundwasserkörper die Informatio-nen über die Auswirkungen menschlicherTätigkeiten zu erheben und aufzubewah-ren, die für die Beurteilung des Grundwas-serkörpers relevant sind.
(4) Es sind die Grundwasserkörper zuermitteln, für die nach § 33a Abs. 4 inVerbindung mit § 25d Abs. 1 des Wasser-haushaltsgesetzes, § 32 des HessischenWassergesetzes und aufgrund einer Prü-fung der Auswirkungen des mengen-mäßigen Zustands des Grundwasserkör-pers auf
1. Oberflächengewässer und mit ihnen inVerbindung stehende Landökosyste-me,
2. die Wasserregulierung, den Hochwas-serschutz und die Trockenlegung vonLand,
3. die menschliche Entwicklung
weniger strenge Ziele festzulegen sind.
(5) Es sind die Grundwasserkörper zubestimmen, für die weniger strenge Ziel-setzungen nach § 33a Abs. 4 in Verbin-dung mit § 25d Abs. 1 des Wasserhaus-haltsgesetzes, § 32 des Hessischen Was-sergesetzes festzulegen sind, wenn derGrundwasserkörper infolge der Auswir-kungen menschlicher Tätigkeit so ver-schmutzt ist, dass ein guter chemischerZustand des Grundwassers nicht oder nurmit unverhältnismäßig hohem Aufwandzu erreichen wäre.
(6) Die bis zum 22. Dezember 2004 zuerfüllenden Anforderungen nach Abs. 1bis 3 sind bis zum 22. Dezember 2013 unddanach alle sechs Jahre zu überprüfenund gegebenenfalls zu aktualisieren.
§ 11
Einstufung und Überwachung des mengenmäßigen Zustands
der Grundwasserkörper
(1) Der mengenmäßige Zustand derGrundwasserkörper ist nach Anhang 9 als„gut“ oder „schlecht“ einzustufen.
(2) Nach Anhang 11 sind für dieGrundwasserkörper in den Einzugsgebie-ten Messnetze zur mengenmäßigen Über-wachung zu errichten. Sie müssen biszum 22. Dezember 2006 anwendungsbe-reit sein.
Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 385
Anhang 9
Anhang 6
Anhang 7
Anhang 8
Anhang 11
§ 12
Einstufung und Überwachung des chemischen Zustands der Grundwasserkörper
(1) Der chemische Zustand der Grund-wasserkörper ist nach Anhang 10 als„gut“ oder „schlecht“ einzustufen.
(2) Auf der Grundlage der Beschrei-bung und der Beurteilung der Auswir-kungen nach § 10 Abs. 1 bis 3 ist für dieGeltungsdauer des Bewirtschaftungsplansein Programm für die überblicksweiseÜberwachung des Grundwassers nachAnhang 12 Nr. 2 im Land Hessen für je-des Einzugsgebiet aufzustellen. Aufgrundder Beurteilung der Einwirkungen auf die Grundwasserkörper nach § 10 undAnhang 8 oder der Ergebnisse derüberblicksweisen Überwachung ist fürGrundwasserkörper, bei denen die Ziel-erreichung unklar oder unwahrscheinlichist, nach Anhang 12 Nr. 3 zusätzlich zwischen den Programmen für dieüberblicksweise Überwachung eine ope-rative Überwachung durchzuführen. DieÜberwachungsprogramme müssen biszum 22. Dezember 2006 anwendungsbe-reit sein.
(3) Auf der Grundlage der überblicks-weisen und der operativen Überwachungnach Abs. 2 sind nach Anhang 12 Nr. 4signifikante anhaltende, anthropogen be-dingte Trends der Zunahme von Schad-stoffkonzentrationen und die Umkehr die-ser Trends zu ermitteln.
§ 13
Darstellung des mengenmäßigen und des chemischen Zustands
der Grundwasserkörper
Der mengenmäßige und der chemi-sche Zustand aller im Land Hessen lie-genden Grundwasserkörper sowie dienach § 12 Abs. 3 ermittelten Trends sindnach Anhang 13 in Karten darzustellen.
VIERTER TEIL
Wirtschaftliche Analyse, Schlussvorschriften
§ 14
Wirtschaftliche Analyse der Wassernutzungen
(1) Für die Gewässer ist eine wirt-schaftliche Analyse der Wassernutzun-
gen, die signifikante Auswirkungen aufden Zustand der Gewässer haben, durch-zuführen.
(2) Die wirtschaftliche Analyse mussgenügend Informationen in ausreichenderDetailliertheit enthalten, damit
1. Berechnungen durchgeführt werdenkönnen, um dem Grundsatz derDeckung der Kosten der Wasserdienst-leistungen nach Art. 9 der Richtlinie2000/60/EG unter Berücksichtigungder langfristigen Voraussagen für dasAngebot und die Nachfrage von Was-ser in der Flussgebietseinheit Rech-nung zu tragen, und
2. die in Bezug auf die Wassernutzungkosteneffizientesten Maßnahmenkom-binationen für das Maßnahmenpro-gramm beurteilt werden können.
Bei unverhältnismäßigem Aufwand, ins-besondere unter Berücksichtigung derKosten für die Erhebung der betreffendenDaten, können dabei auch Schätzungender Menge, der Preise und der Kosten imZusammenhang mit den Wasserdienstleis-tungen, Schätzungen der einschlägigenInvestitionen einschließlich der entspre-chenden Vorausplanungen sowie Schät-zungen der potentiellen Kosten der Maß-nahmen für das Maßnahmenprogrammzugrunde gelegt werden.
(3) Die bis zum 22. Dezember 2004 zuerfüllenden Anforderungen nach Abs. 1sind bis zum 22. Dezember 2013 und da-nach alle sechs Jahre zu überprüfen undgegebenenfalls zu aktualisieren.
§ 15
Zuständigkeiten
Die Wahrnehmung der Aufgaben nachdieser Verordnung obliegt der oberenWasserbehörde und im Rahmen des § 57des Hessischen Wassergesetzes dem Hes-sischen Landesamt für Umwelt und Geo-logie. Soweit deren Zuständigkeit betrof-fen ist, wirken die jeweils zuständigenunteren Wasserbehörden mit. Die obersteWasserbehörde regelt die Einzelheitender Zusammenarbeit.
§ 16
In-Kraft-Treten, Außer-Kraft-Treten
Diese Verordnung tritt am Tage nachder Verkündung in Kraft. Sie tritt mit Ab-lauf des 31. Dezember 2010 außer Kraft.
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Anhang 10
Anhang 12
Anhang 13
Wiesbaden, den 17. Mai 2005
H e s s i s c h e L a n d e s r e g i e r u n g
D e r M i n i s t e r p r ä s i d e n t D e r M i n i s t e r f ü r U m w e l t ,
K o c hl ä n d l i c h e n R a u m
u n d Ve r b r a u c h e r s c h u t z
D i e t z e l
Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 387
Anhang 1 (zu § 4)
Oberflächengewässer: Lage, Grenzen und Zuordnung der Oberflächenwasserkörper,typspezifische Referenzbedingungen
1. Kategorien von Oberflächengewässern
Die Oberflächengewässer sind in folgende Kategorien eingeteilt:1.1 Flüsse1.2 Seen Die Lage und die Grenzen der Oberflächenwasserkörper sind zu ermitteln.
2. Gewässertypen
2.1 Fließgewässertypen (mit einem Einzugsgebiet von 10 km2 und größer)
Die nachfolgenden Größenangaben werden als Größen der Einzugsgebiete angegeben.Da sich die biologische Ausprägung der Flüsse im Längsverlauf in den jeweiligen Ökoregionen nicht in gleicher Weise mit der Änderung der Größenklasse des Einzugs-gebiets ändert, haben die Angaben einen orientierenden Charakter:klein (10 bis ca. 100 km2)mittelgroß (ca. >100 bis 1 000 km2)groß (ca. >1 000 bis 10 000 km2)sehr groß (ca. >10 000 km2)
Ökoregionen 8 und 9: Westliches und zentrales Mittelgebirge, Höhe ca. 200 bis 800 m
Typ 5: Grobmaterialreiche silikatische Mittelgebirgsbäche (s)**Typ 5.1: Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche (s)Typ 6: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche (k)*Typ 7: Grobmaterialreiche karbonatische Mittelgebirgsbäche (k)Typ 9: Silikatische fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsbäche (s)Typ 9.1: Karbonatische fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsbäche (k)Typ 9.2: Große Flüsse des Mittelgebirges (k)Typ 10: Kiesgeprägte Ströme (k)
Ökoregion-unabhängige Typen
Typ 19: Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern (k)
*k = karbonatisch geprägt** s = silikatisch geprägt*** o = organisch geprägt
2.2 Seentypen (mit einer Oberfläche von 0,5 km2 und größer)
Ökoregionen 8 und 9: Westliches und zentrales Mittelgebirge
Nr. 5: kalkreicher*, geschichteter*** Mittelgebirgssee mit relativ großemEinzugsgebiet**
Nr. 6: kalkreicher, ungeschichteter Mittelgebirgssee mit relativ großem Einzugsge-biet
Nr. 7: kalkreicher, geschichteter Mittelgebirgssee mit relativ kleinem Einzugsge-biet
Nr. 9: kalkarmer, geschichteter Mittelgebirgssee mit relativ kleinem Einzugsgebiet
Nr. 88: Sondertyp natürlicher See
Nr. 99: Sondertyp künstlicher See* kalkreiche Seen: Ca2+ ≥ 15 mg/l; kalkarme Seen: Ca2+ < 15 mg/l** relativ großes Einzugsgebiet: Verhältnis der Fläche des oberirdischen
Einzugsgebietes (mit Seefläche) zum Seevolumen (Volumenquotient VQ) > 1,5 m2/m3 relativ kleines Einzugsgebiet: VQ ≤ 1,5 m2/m3
*** Es wird empfohlen, einen See als geschichtet einzuordnen, wenn die thermi-sche Schichtung an der tiefsten Stelle des Sees über mindestens drei Monatestabil bleibt.
3. Festlegung von Referenzbedingungen für Typen von Oberflächenwasserkörpern
3.1 Für jeden Typ von Oberflächenwasserkörpern nach Nr. 2 sind typspezifische hydromor-phologische und physikalisch-chemische Bedingungen festzulegen, die denjenigen hydromorphologischen und physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten entspre-chen, die in Anhang 3 Nr. 2 und 3 für diesen Typ von Oberflächenwasserkörper für densehr guten ökologischen Zustand nach der entsprechenden Tabelle in Anhang 4 Nr. 1angegeben sind. Außerdem sind typspezifische biologische Referenzbedingungen fest-zulegen, die die biologischen Qualitätskomponenten abbilden, die in Anhang 3 Nr. 1 fürdiesen Typ von Oberflächenwasserkörper bei sehr gutem ökologischen Zustand nach derentsprechenden Tabelle in Anhang 4 Nr. 1 angegeben sind.
388 Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005
3.2 Bei Anwendung der in diesem Abschnitt beschriebenen Verfahren auf erheblich verän-derte oder künstliche Oberflächenwasserkörper sind Bezugnahmen auf den sehr gutenökologischen Zustand als Bezugnahmen auf das höchste ökologische Potential nach Anhang 4 Nr. 1 Tabelle 4 zu verstehen. Die Werte für das höchste ökologische Potentialeines Oberflächenwasserkörpers sind alle sechs Jahre zu überprüfen.
3.3 Die typspezifischen Bedingungen für die Zwecke der Nr. 3.1 und 3.2 und die typspezifi-schen biologischen Referenzbedingungen können entweder raumbezogen oder modell-basiert sein oder sie können durch Kombination dieser Verfahren abgeleitet werden. Istdie Anwendung dieser Verfahren nicht möglich, können Sachverständige zu Rate gezo-gen werden, um diese Bedingungen festzulegen. Bei der Definition des sehr guten öko-logischen Zustands im Hinblick auf die Konzentration bestimmter synthetischer Schad-stoffe gelten als Nachweisgrenze die Werte, die mit den Techniken ermittelt werdenkönnen, die zum Zeitpunkt der Festlegung der typspezifischen Bedingungen verfügbarsind.
3.4 Für raumbezogene typspezifische biologische Referenzbedingungen ist ein Bezugsnetzfür jede Art von Oberflächenwasserkörper zu entwickeln. Das Netz muss eine ausrei-chende Anzahl von Stellen mit sehr gutem Zustand umfassen, damit angesichts der Ver-änderlichkeit der Werte der Qualitätskomponenten, die einem sehr guten ökologischenZustand des betreffenden Oberflächenwasserkörpers entsprechen, und angesichts dernach Nr. 3.5 anzuwendenden Modellierungstechniken ein ausreichender Grad an Zuver-lässigkeit der Werte für die Referenzbedingungen gegeben ist.
3.5 Modellbasierte typspezifische biologische Referenzbedingungen können entweder ausVorhersagemodellen oder durch Rückberechnungsverfahren abgeleitet werden. Für dieVerfahren sind historische, paläologische und andere verfügbare Daten zu verwenden,und es muss ein ausreichender Grad an Zuverlässigkeit der Werte für die Referenzbedin-gungen gegeben sein, damit sichergestellt ist, dass die auf diese Weise abgeleiteten Be-dingungen für jede Art von Oberflächenwasserkörper zutreffend und stichhaltig sind.
3.6 Ist es aufgrund eines hohen Maßes an natürlicher Veränderlichkeit einer Qualitätskom-ponente – also nicht etwa aufgrund saisonaler Veränderungen – nicht möglich, zuverläs-sige typspezifische Referenzbedingungen für diese Komponente eines Oberflächenwas-serkörpers festzulegen, kann diese Komponente von der Beurteilung des ökologischenZustands dieses Typs von Oberflächengewässer ausgeklammert werden. In diesem Fallsind im Bewirtschaftungsplan für die Einzugsgebiete die Gründe für die Ausklamme-rung anzugeben.
Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 389
Anhang 2 (zu § 5)
Oberflächengewässer: Zusammenstellung der Gewässerbelastungen und Beurteilung derAuswirkungen
1. Umfang
Die Zusammenstellung von Daten über die Art und das Ausmaß der signifikanten anthro-pogenen Belastungen der Oberflächenwasserkörper umfasst insbesondere folgendeBereiche:
1.1 Signifikante Punktquellen und diffuse Quellen
Einschätzung und Zusammenstellung der von kommunalen, industriellen, landwirtschaft-lichen und anderen Anlagen und Tätigkeiten ausgehenden signifikanten Verschmutzun-gen durch Punktquellen oder durch diffuse Quellen, vor allem in Bezug auf folgendeStoffe:
– Organohalogene Verbindungen und Stoffe, die im Wasser derartige Verbindungen bilden können
– Organische Phosphorverbindungen
– Organische Zinnverbindungen
– Stoffe und Zubereitungen oder deren Abbauprodukte, deren karzinogene oder muta-gene Eigenschaften oder steroidogene, thyreoide, reproduktive oder andere Funktio-nen des endokrinen Systems beeinträchtigenden Eigenschaften im oder durch dasWasser erwiesen sind
– Persistente Kohlenwasserstoffe sowie persistente und bioakkumulierende organischetoxische Stoffe
– Zyanide
– Metalle und Metallverbindungen
– Arsen und Arsenverbindungen
– Biozide und Pflanzenschutzmittel
– Schwebstoffe
– Stoffe, die zur Eutrophierung beitragen, insbesondere Nitrate und Phosphate
– Stoffe mit nachhaltigem Einfluss auf die Sauerstoffbilanz, die anhand von Parameternwie zum Beispiel BSB, CSB gemessen werden können.
Dabei sind Erkenntnisse, die aufgrund bereits bestehender gemeinschaftsrechtlicher Vor-schriften gesammelt wurden, zu verwenden.
1.2 Einschätzung und Zusammenstellung signifikanter Wasserentnahmen für kommunale,industrielle, landwirtschaftliche und andere Zwecke einschließlich saisonaler Schwan-kungen und des jährlichen Gesamtbedarfs sowie der Wasserverluste in Versorgungs-systemen.
1.3 Einschätzung und Zusammenstellung signifikanter Abflussregulierungen, einschließlichder Wasserüber- und -umleitungen, im Hinblick auf die Fließeigenschaften und dieWasserbilanzen.
1.4 Zusammenstellung signifikanter morphologischer Veränderungen.
1.5 Einschätzung und Zusammenstellung anderer signifikanter anthropogener Belastungender Gewässer.
1.6 Einschätzung von Bodennutzungsstrukturen einschließlich der größten städtischen, in-dustriellen und landwirtschaftlichen Gebiete, ggf. auch Fischereigebiete und Wälder.
Die erhobenen Daten sind aufzubewahren.
2. Beurteilung der Auswirkungen
Es ist zu beurteilen, bei welchen Oberflächenwasserkörpern aufgrund der in Nr. 1 zusam-mengestellten Belastungen das Risiko besteht, dass sie die für sie festgelegten Bewirt-schaftungsziele nicht erreichen. Dieser Beurteilung sind die nach Nr. 1 gesammeltenDaten sowie andere einschlägige Informationen einschließlich vorhandener Daten ausder Umweltüberwachung zugrunde zu legen. Die Beurteilung kann durch Modellie-rungstechniken unterstützt werden. Für aufgrund der Beurteilung ermittelte Oberflä-chenwasserkörper ist, soweit erforderlich, eine zusätzliche Beschreibung vorzunehmen,um die Überwachungsprogramme nach § 8 dieser Verordnung und die Maßnahmenpro-gramme nach § 36 des Wasserhaushaltsgesetzes, § 4 des Hessischen Wassergesetzes zuverbessern.
390 Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005
Anhang 3 (zu § 6 Abs. 1 Satz 1)
Oberflächengewässer: Qualitätskomponenten zur Einstufung des ökologischen Zustands
Der ökologische Zustand der Oberflächenwasserkörper ist nach biologischen und unterstüt-zend nach hydromorphologischen sowie chemischen und chemisch-physikalischen Qualitäts-komponenten einzustufen.
1. Biologische Qualitätskomponenten
Die biologischen Qualitätskomponenten umfassen die aquatische Flora, die Wirbellosen-fauna und die Fischfauna nach Maßgabe der nachstehenden Tabelle:
Qualitätskomponente Teilkomponente Flüsse Seen
Gewässerflora Phytoplankton X* X
Makrophyten, Phytobenthos X* X
benthische wirbellose Makrozoobenthos X XFauna
Fischfauna X X
* Bei planktonreichen Gewässern ist Phytoplankton zu bestimmen, bei nicht planktonrei-chen Gewässern sind Makrophyten und Phytobenthos zu bestimmen.
Es sind immer die Artenzusammensetzung und Artenhäufigkeit zu bestimmen, bei derFischfauna zusätzlich die Altersstruktur, beim Phytoplankton zusätzlich die Biomasse(außer in Flüssen).
2. Hydromorphologische Qualitätskomponenten
Die hydromorphologischen Qualitätskomponenten ergeben sich aus der nachstehendenTabelle:
Qualitätskomponente Parameter Flüsse Seen
Allgemein Sichttiefe (m) X
Temperatur (°C) X X
Sauerstoff (mg/l) X X
Chlorid (mg/l) X X
pH-Wert X X
Gesamt-P (mg/l) X Xo-Phosphat-P (mg/l) X X
Gesamt-N anorganisch (mg/l) X XNitrat-N (mg/l) X X
Spezifische Schadstoffe synthetische Schadstoffe nach Anhang 4 X XNr. 2 bei Eintrag in signifikanten Mengen
nicht synthetische Schadstoffe nach X XAnhang 4 Nr. 2, bei Eintrag in signifikanten Mengen
4. Künstliche und erheblich veränderte Oberflächenwasserkörper
Künstliche und erheblich veränderte Oberflächenwasserkörper sind anhand der Qualitäts-komponenten zu erfassen, die für diejenige der Gewässerkategorien gelten, die dem be-treffenden künstlichen oder erheblich veränderten Gewässer am ähnlichsten ist.
Qualitätskomponente Teilkomponente Flüsse Seen
Wasserhaushalt Abfluss und Abflussdynamik X
Verbindung zu Grundwasserkörpern X X
Wasserstandsdynamik X
Wassererneuerungszeit X
Durchgängigkeit X
Morphologie Tiefen- und Breitenvariation X
Tiefenvariation X
Struktur und Substrat des Bodens X
Menge, Struktur und Substrat des Bodens X
Struktur der Uferzone X X
3. Chemische und physikalisch-chemische Qualitätskomponenten
Die chemischen und physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten ergeben sich aus dernachstehenden Tabelle:
Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 391
Anhang 4 (zu § 6 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2)
Oberflächengewässer: Anforderungen an die Einstufung des ökologischen Zustands
1. Die Einstufung des ökologischen Zustands der Oberflächenwasserkörper ist in den Begriffsbestimmungen der nachstehenden Tabelle 1 allgemein dargestellt. Für die Einstu-fung der Oberflächenwasserkörper der Kategorien Flüsse und Seen sind die Tabellen 2und 3, für künstliche oder erheblich veränderte Oberflächenwasserkörper ist die Tabelle 4zugrunde zu legen.
392 Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005
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396 Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005
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398 Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005
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402 Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005
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Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 403
2. Chemische Qualitätskomponenten für Umweltqualitätsnormen zur Einstufung des ökolo-gischen Zustands
Die in Nr. 1 Tabellen 2 bis 4 bei den Qualitätskomponenten „spezifisch synthetischeSchadstoffe“ und „spezifische nicht synthetische Schadstoffe“ genannten Umweltqua-litätsnormen ergeben sich aus nachstehender Tabelle 5. Die Umweltqualitätsnormen (QN-WRRL) sind zu überwachen und einzuhalten, wenn die aufgeführten Stoffe in signifikan-ten Mengen in den Oberflächenwasserkörper eingetragen werden. Die Überprüfung derUmweltqualitätsnormen erfolgt anhand des arithmetischen Jahresmittelwerts für die je-weilige Messstelle. Der Jahresmittelwert wird wie folgt berechnet: Alle Werte unterhalbder Bestimmungsgrenze gehen in die Berechnung mit den jeweiligen Werten der halbenBestimmungsgrenze ein. Die Umweltqualitätsnormen gelten als eingehalten, wenn dieJahresmittelwerte die jeweiligen Umweltqualitätsnormen nicht überschreiten. Die Um-weltqualitätsnorm ist auch dann eingehalten, wenn die Bestimmungsgrenze größer ist alsdas Qualitätsziel und der Jahresmittelwert kleiner als die Bestimmungsgrenze. Bei derÜberwachung von in signifikanten Mengen eingetragenen Stoffen ist eine mindestensdreimonatliche Beprobung vorzusehen. Es besteht keine Messverpflichtung für Stoffe, diein den jeweiligen Oberflächenwasserkörper nicht in signifikanten Mengen eingetragenwerden.
EG-Nr. Qualitäts- Einheitnorm
2 2-Amino-4-Chlorphenol 10 µg/l
4 Arsen 40 mg/kg
5 Azinphos-ethyl 0,01 µg/l
6 Azinphos-methyl 0,01 µg/l
8 Benzidin 0,1 µg/l
9 Benzylchlorid (α-Chlortoluol) 10 µg/l
10 Benzylidenchlorid (α,α-Dichlortoluol) 10 µg/l
11 Biphenyl 1 µg/l
14 Chloralhydrat 10 µg/l
15 Chlordan (cis und trans) 0,003 µg/l
16 Chloressigsäure 10 µg/l
17 2-Chloranilin 3 µg/l
18 3-Chloranilin 1 µg/l
19 4-Chloranilin 0,05 µg/l
20 Chlorbenzol 1 µg/l
21 1-Chlor-2,4-dinitrobenzol 5 µg/l
22 2-Chlorethanol 10 µg/l
24 4-Chlor-3-methylphenol 10 µg/l
25 1-Chlornaphthalin 1 µg/l
26 Chlornaphthaline (techn. Mischung) 0,01 µg/l
27 4-Chlor-2-nitroanilin 3 µg/l
28 1-Chlor-2-nitrobenzol 10 µg/l
29 1-Chlor-3-nitrobenzol 1 µg/l
30 1-Chlor-4-nitrobenzol 10 µg/l
31 4-Chlor-2-nitrotoluol 10 µg/l
(32) 2-Chlor-4-nitrotoluol 1 µg/l
(32) 2-Chlor-6-nitrotoluol 1 µg/l
(32) 3-Chlor-4-nitrotoluol 1 µg/l
(32) 4-Chlor-3-nitrotoluol 1 µg/l
(32) 5-Chlor-2-nitrotoluol 1 µg/l
33 2-Chlorphenol 10 µg/l
34 3-Chlorphenol 10 µg/l
35 4-Chlorphenol 10 µg/l
36 Chloropren 10 µg/l
Tabelle 5: Chemische Qualitätskomponenten für Umweltqualitätsnormen zur Einstufung desökologischen Zustands
404 Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005
EG-Nr. Qualitäts- Einheitnorm
37 3-Chlorpropen (Allylchlorid) 10 µg/l
38 2-Chlortoluol 1 µg/l
39 3-Chlortoluol 10 µg/l
40 4-Chlortoluol 1 µg/l
41 2-Chlor-p-toluidin 10 µg/l
(42) 3-Chlor-o-toluidin 10 µg/l
(42) 3-Chlor-p-toluidin 10 µg/l
(42) 5-Chlor-o-toluidin 10 µg/l
43 Coumaphos 0,07 µg/l
44 Cyanurchlorid (2,4,6-Trichlor-1,3,5-triazin) 0,1 µg/l
45 2,4-D 0,1 µg/l
(47) Demeton (Summe von Demeton-o und -s) 0,1 µg/l
(47) Demeton-o 0,1 µg/l
(47) Demeton-s 0,1 µg/l
(47) Demeton-s-methyl 0,1 µg/l
(47) Demeton-s-methyl-sulphon 0,1 µg/l
48 1,2-Dibromethan 2 µg/l
49-51 Dibutylzinn-Kation 1001) µg/kg
(52) 2,4/2,5-Dichloranilin 2 µg/l
(52) 2,3-Dichloranilin 1 µg/l
(52) 2,4-Dichloranilin 1 µg/l
(52) 2,5-Dichloranilin 1 µg/l
(52) 2,6-Dichloranilin 1 µg/l
(52) 3,4-Dichloranilin 0,5 µg/l
(52) 3,5-Dichloranilin 1 µg/l
53 1,2-Dichlorbenzol 10 µg/l
54 1,3-Dichlorbenzol 10 µg/l
55 1,4-Dichlorbenzol 10 µg/l
56 Dichlorbenzidine 10 µg/l
57 Dichlordiisopropylether 10 µg/l
58 1,1-Dichlorethan 10 µg/l
60 1,1-Dichlorethen (Vinylidenchlorid) 10 µg/l
61 1,2-Dichlorethen 10 µg/l
(63) 1,2-Dichlor-3-nitrobenzol 10 µg/l
(63) 1,2-Dichlor-4-nitrobenzol 10 µg/l
(63) 1,3-Dichlor-4-nitrobenzol 10 µg/l
(63) 1,4-Dichlor-2-nitrobenzol 10 µg/l
64 2,4-Dichlorphenol 10 µg/l
65 1,2-Dichlorpropan 10 µg/l
66 1,3-Dichlorpropan-2-ol 10 µg/l
67 1,3-Dichlorpropen 10 µg/l
68 2,3-Dichlorpropen 10 µg/l
69 Dichlorprop 0,1 µg/l
70 Dichlorvos 0,0006 µg/l
72 Diethylamin 10 µg/l
73 Dimethoat 0,1 µg/l
74 Dimethylamin 10 µg/l
75 Disulfoton 0,004 µg/l
1) ersatzweise für die Wasserphase 0,01 µg/l
Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 405
EG-Nr. Qualitäts Einheit-norm
78 Epichlorhydrin 10 µg/l
79 Ethylbenzol 10 µg/l
80 Fenitrothion 0,009 µg/l
81 Fenthion 0,004 µg/l
(82) Heptachlor 0,1 µg/l
(82) Heptachlorepoxid 0,1 µg/l
86 Hexachlorethan 10 µg/l
87 Isopropylbenzol (Cumol) 10 µg/l
88 Linuron 0,1 µg/l
89 Malathion 0,02 µg/l
90 MCPA 0,1 µg/l
91 Mecoprop 0,1 µg/l
93 Methamidophos 0,1 µg/l
94 Mevinphos 0,0002 µg/l
95 Monolinuron 0,1 µg/l
97 Omethoat 0,1 µg/l
98 Oxydemeton-methyl 0,1 µg/l
(100) Parathion-Ethyl 0,005 µg/l
(100) Parathion-Methyl 0,02 µg/l
(101) PCB-28 202) µg/kg
(101) PCB-52 202) µg/kg
(101) PCB-101 202) µg/kg
(101) PCB-118 202) µg/kg
(101) PCB-138 202) µg/kg
(101) PCB-153 202) µg/kg
(101) PCB-180 202) µg/kg
103 Phoxim 0,008 µg/l
104 Propanil 0,1 µg/l
105 Pyrazon (Chloridazon) 0,1 µg/l
107 2,4,5-T 0,1 µg/l
108 Tetrabutylzinn 403) µg/kg
109 1,2,4,5-Tetrachlorbenzol 1 µg/l
110 1,1,2,2-Tetrachlorethan 10 µg/l
112 Toluol 10 µg/l
113 Triazophos 0,03 µg/l
114 Tributylphosphat (Phosphorsäuretributylester) 10 µg/l
116 Trichlorfon 0,002 µg/l
119 1,1,1-Trichlorethan 10 µg/l
120 1,1,2-Trichlorethan 10 µg/l
(122) 2,4,5-Trichlorphenol 1 µg/l
(122) 2,4,6-Trichlorphenol 1 µg/l
(122) 2,3,4-Trichlorphenol 1 µg/l
(122) 2,3,5-Trichlorphenol 1 µg/l
(122) 2,3,6-Trichlorphenol 1 µg/l
(122) 3,4,5-Trichlorphenol 1 µg/l
123 1,1,2-Trichlortrifluorethan 10 µg/l
125-127 Triphenylzinn-Kation 20 2 µg/kg
128 Vinylchlorid (Chlorethylen) 2 µg/l
2) ersatzweise für die Wasserphase 0,5 ng/l3) ersatzweise für die Wasserphase 0,001 µg/l
406 Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005
EG-Nr. Qualitäts- Einheitnorm
(129) 1,2-Dimethylbenzol 10 µg/l
(129) 1,3-Dimethylbenzol 10 µg/l
(129) 1,4-Dimethylbenzol 10 µg/l
132 Bentazon 0,1 µg/l
L.II Ametryn 0,5 µg/l
L.II Bromacil 0,6 µg/l
L.II Chlortoluron 0,4 µg/l
L.II Chrom 640 mg/kg
L.II Cyanid 0,01 mg/l
L.II Etrimphos 0,004 µg/l
L.II Hexazinon 0,07 µg/l
L.II Kupfer 160 mg/kg
L.II Metazachlor 0,4 µg/l
L.II Methabenzthiazuron 2,0 µg/l
L.II Metolachlor 0,2 µg/l
L.II Nitrobenzol 0,1 µg/l
L.II Prometryn 0,5 µg/l
L.II Terbuthylazin 0,5 µg/l
L.II Zink 800 mg/kg
Einheiten in µg/l oder mg/l beziehen sich auf die Wasserprobe in der unfiltrierten Probe. Ein-heiten in mg/kg oder µg/kg beziehen sich auf die Schwebstoffphase oder frische, schweb-stoffbürtige Sedimente.
Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 407
EG-Nr. Qualitäts- Einheitnorm
1 Aldrin1) 0,01 µg/l
3 Anthracen 0,01 µg/l
7 Benzol 10 µg/l
12 Cadmium 1 µg/l
13 Tetrachlorkohlenstoff 12 µg/l
23 Chloroform (Trichlormethan) 12 µg/l
46 4,4-DDT 10 ng/l
59 1,2-Dichlorethan 10 µg/l
62 Dichlormethan 10 µg/l
71 Dieldrin1) 0,01 µg/l
77 Endrin1) 0,01 µg/l
83 Hexachlorbenzol 0,03 µg/l
84 Hexachlorbutadien 0,1 µg/l
85 Hexachlorcyclohexan2) 0,05 µg/l
92 Quecksilber 1 µg/l
96 Naphthalin 1 µg/l
(99) Benzo(a)pyren 0,01 µg/l
(99) Benzo(b)fluoranthen 0,025 µg/l
(99) Benzo(ghi)perylen 0,025 µg/l
(99) Benzo(k)fluoranthen 0,025 µg/l
(99) Fluoranthen 0,025 µg/l
(99) Ideno(1,2,3-cd)pyren 0,025 µg/l
102 Pentachlorphenol 2 µg/l
111 Tetrachlorethen 10 µg/l
(117) 1,2,3-Trichlorbenzol
(117) 1,3,5-Trichlorbenzol 0,43) µg/l
(117), 1,2,4-Trichlorbenzol
118
121 Trichlorethen 10 µg/l
130 Isodrin1) 0,01 µg/l
Nitrat 50 mg/l
Anhang 5 (zu § 7)
Oberflächengewässer: Chemische Qualitätskomponenten für Umweltqualitätsnormen fürdie Einstufung des chemischen Zustands
Folgende Umweltqualitätsnormen sind einzuhalten:
Tabelle: Umweltqualitätsnormen für die Einstufung des chemischen Zustands
Einheiten in µg/l beziehen sich auf die Wasserprobe in der unfiltrierten Probe. Einheiten inmg/kg oder µg/kg beziehen sich auf die Schwebstoffphase oder frische, schwebstoffbürtigeSedimente.
Die Einhaltung der Umweltqualitätsnormen wird nach den Vorgaben in Anhang 4 Nr. 2 über-prüft.
1) jeweils Summe Aldrin, Dieldrin, Endrin, Isodrin2) HCH gesamt (alle Isomere)3) Summe der drei Trichlorbenzole
Anhang 6 (zu § 8)
Oberflächengewässer: Überwachung des ökologischen und chemischen Zustands, Überwachungsnetz
1. Es sind die Parameter zu überwachen, die für jede relevante Qualitätskomponentekennzeichnend sind. Bei der Auswahl der Parameter für die biologischen Qualitäts-komponenten sind die geeigneten Anforderungen zu ermitteln, die für eine angemes-sene Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Bewertung der Qualitätskomponenten erfor-derlich sind. Für die Erstellung des Bewirtschaftungsplans sind Angaben über die Ein-schätzung des mit den Überwachungsprogrammen angestrebten Grades der Zuverläs-sigkeit und Genauigkeit zu machen.
1.1 Überblicksweise Überwachung:
1.1.1 Mit den Programmen zur überblicksweisen Überwachung werden folgende Ziele ver-folgt:
– Ergänzung und Validierung des in Anhang 2 Nr. 2 beschriebenen Verfahrens zur Be-urteilung der Auswirkungen von signifikanten anthropogenen Belastungen derOberflächenwasserkörper,
– wirksame und effiziente Gestaltung künftiger Überwachungsprogramme,
– Bewertung der langfristigen Veränderungen der natürlichen Gegebenheiten und
– Bewertung der langfristigen Veränderungen aufgrund ausgedehnter menschlicherTätigkeiten.
Die Ergebnisse der überblicksweisen Überwachung sind in Verbindung mit dem in An-hang 2 beschriebenen Verfahren zur Zusammenstellung der Gewässerbelastungen undzur Beurteilung ihrer Auswirkungen zu überprüfen und zu verwenden, um die Pro-gramme des laufenden Bewirtschaftungsplans und der Nachfolgepläne zu überwa-chen.
1.1.2 Die überblicksweise Überwachung ist an einer ausreichenden Zahl von Oberflächen-wasserkörpern durchzuführen, um eine Bewertung des Gesamtzustands der Oberflä-chengewässer in jedem Einzugsgebiet oder Teileinzugsgebiet zu gewährleisten. Bei derAuswahl der Wasserkörper ist dafür zu sorgen, dass eine Überwachung, soweit erfor-derlich, an Stellen durchgeführt wird, an denen
– der Abfluss bezogen auf die gesamte Flussgebietseinheit bedeutend ist, einschließ-lich Stellen an großen Flüssen, an denen das Einzugsgebiet größer als 2 500 km2 ist,
– Messstellen des EG-Informationsaustausches von Oberflächensüßwasserdaten aufder Grundlage der Entscheidung 77/795/EWG des Rates vom 12. Dezember 1977 zurEinführung eines gemeinsamen Verfahrens zum Informationsaustausch über dieQualität des Oberflächensüßwassers in der Gemeinschaft (ABl. EG Nr. L 334 S. 29),zuletzt geändert durch Akte über die Bedingungen des Beitritts der TschechischenRepublik, der Republik Estland, der Republik Zypern, der Republik Lettland, der Re-publik Litauen, der Republik Ungarn, der Republik Malta, der Republik Polen, derRepublik Slowenien und der Slowakischen Republik und die Anpassungen der dieEuropäische Union begründenden Verträge (ABl. EG Nr. L 236 vom 23. September2003 S. 665) ausgewiesen werden,
– sich bedeutende Oberflächenwasserkörper über die Grenzen der BundesrepublikDeutschland hinaus erstrecken und
– größere Seen oder Sammelbecken eine Oberfläche von mehr als 10 km2 haben.
1.1.3 Während der Geltungsdauer des Bewirtschaftungsplans sind an jeder Überwachungs-stelle folgende Parameter zu überwachen:
– Werte, die für alle biologischen Qualitätskomponenten nach Anhang 3 Nr. 1 kenn-zeichnend sind,
– Werte, die für alle hydromorphologischen Qualitätskomponenten nach Anhang 3 Nr. 2 kennzeichnend sind,
– Werte, die für alle allgemeinen physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten nachAnhang 3 Nr. 3 kennzeichnend sind,
– die prioritären Stoffe, die in das Einzugsgebiet oder in das Teileinzugsgebiet einge-leitet werden,
– alle weiteren Schadstoffe, die in signifikanten Mengen in das Einzugsgebiet oder indas Teileinzugsgebiet eingeleitet werden (Anhang 4 Nr. 2). Für diese Stoffe gilt alsKriterium eine mögliche Überschreitung der Umweltqualitätsnormen.
Diese Anforderungen gelten nicht, wenn die vorangegangene überblicksweise Über-wachung ergeben hat, dass der betreffende Wasserkörper einen guten Zustand erreichthat und bei der Überprüfung der Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten nach § 5 kei-ne Änderungen der Auswirkungen auf den Wasserkörper nachgewiesen worden sind.
408 Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005
In diesem Falle ist im Rahmen jedes dritten Bewirtschaftungsplans für das Einzugsge-biet eine überblicksweise Überwachung durchzuführen.
1.2 Operative Überwachung
1.2.1 Das Programm zur operativen Überwachung ist mit dem Ziel durchzuführen,
– den Zustand der Oberflächenwasserkörper, bei denen die Zielerreichung unklar oderunwahrscheinlich ist, zu bestimmen und
– alle auf die Maßnahmenprogramme zurückgehenden Veränderungen am Zustanddieser Oberflächenwasserkörper zu bewerten.
1.2.2 Die operative Überwachung ist an allen Oberflächenwasserkörpern nach § 5 Abs. 2Satz 2 sowie an allen Oberflächenwasserkörpern, in die prioritäre Stoffe eingeleitetwerden, durchzuführen. Die Überwachungsstellen für prioritäre Stoffe werden nachden Rechtsvorschriften ausgewählt, in denen die einschlägigen Umweltqualitätsnor-men festgelegt sind. Enthalten diese Rechtsvorschriften insoweit keine Vorgaben, so-wie in allen anderen Fällen der operativen Überwachung sind die Überwachungsstel-len nach folgenden Maßgaben auszuwählen:
– Bei Wasserkörpern, in denen eine signifikante Belastung aus Punktquellen vorliegt,wird eine ausreichende Zahl von Überwachungsstellen gewählt, um das Ausmaß unddie Auswirkungen der Belastung aus Punktquellen bewerten zu können. Unterliegendie Wasserkörper mehreren Belastungen aus Punktquellen, so können die Überwa-chungsstellen so gewählt werden, dass das Ausmaß und die Auswirkungen derBelastung aus Punktquellen insgesamt bewertet werden können.
– Bei Wasserkörpern, in denen eine signifikante Belastung aus diffusen Quellen vor-liegt, werden für ausgewählte Wasserkörper Überwachungsstellen gewählt, um dasAusmaß und die Auswirkungen der Belastung aus diffusen Quellen bewerten zukönnen. Diese Wasserkörper sind so auszuwählen, dass sie für die relative Gefahrvon Belastungen aus diffusen Quellen und für die relative Gefahr des Nichterrei-chens eines guten Zustands des Oberflächengewässers repräsentativ sind.
– Bei Wasserkörpern, in denen eine signifikante hydromorphologische Belastung vor-liegt, werden für ausgewählte Wasserkörper Überwachungsstellen gewählt, um dasAusmaß und die Auswirkungen der hydromorphologischen Belastung bewerten zukönnen. Die Auswahl dieser Wasserkörper muss für die Gesamtauswirkungen derhydromorphologischen Belastung auf alle betreffenden Wasserkörper kennzeichnendsein.
1.2.3 Um das Ausmaß der Belastungen der Oberflächenwasserkörper zu bewerten, sind dieQualitätskomponenten zu überwachen, die für die Belastung des Oberflächenwasser-körpers kennzeichnend sind. Zur Beurteilung der Auswirkungen dieser Belastungensind zu überwachen:
– die Parameter, die als Indikatoren für diejenigen biologischen Qualitätskomponentendienen, die auf Belastungen der Wasserkörper am empfindlichsten reagieren,
– die eingeleiteten prioritären Stoffe und alle anderen Schadstoffe, die in signifikantenMengen eingeleitet werden,
– die Parameter, die als Indikatoren für diejenigen hydromorphologischen Qualitäts-komponenten dienen, die auf die ermittelten Belastungen der Wasserkörper am emp-findlichsten reagieren.
1.3 Überwachung zu Ermittlungszwecken
Die Überwachung zu Ermittlungszwecken ist durchzuführen,
– wenn die Gründe für Überschreitungen von Umweltqualitätsnormen unbekannt sind,
– wenn aus der Überblicksüberwachung hervorgeht, dass die Ziele für den Oberflä-chenwasserkörper voraussichtlich nicht erfüllt werden können und noch keine opera-tive Überwachung festgelegt worden ist. Ziel ist, die Gründe für die Nichterreichungder Ziele festzustellen oder
– um das Ausmaß und die Auswirkungen unbeabsichtigter Verschmutzungen festzu-stellen.
Für die Erstellung eines Maßnahmenprogramms und für die spezifischen Maßnahmen,die zur Beseitigung unbeabsichtigter Verschmutzungen erforderlich sind, sollen Infor-mationen beschafft werden.
1.4 Überwachungsfrequenzen
Für den Zeitraum der überblicksweisen Überwachung sind in der Regel die in nachste-hender Tabelle aufgeführten Frequenzen zur Überwachung der Parameter, die Indika-toren für die physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten der Wasserkörper sind,einzuhalten, es sei denn, dass nach dem aktuellen Wissensstand und nach fachbehörd-
Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 409
licher Beurteilung größere Überwachungsintervalle gerechtfertigt sind. Die Überwa-chung in Bezug auf biologische oder hydromorphologische Merkmale ist während desZeitraums der überblicksweisen Überwachung in der Regel mindestens einmal durch-zuführen.
Im Rahmen der operativen Überwachung ist die für jeden Parameter erforderlicheÜberwachungsfrequenz so festzulegen, dass für eine zuverlässige Bewertung des Zu-stands der relevanten Merkmale der Oberflächenwasserkörper ausreichende Daten be-schafft werden. In der Regel sollen bei der Überwachung die in nachstehender Tabelleaufgeführten Frequenzen nicht überschritten werden, es sei denn, dass nach dem aktu-ellen Wissensstand und fachbehördlicher Beurteilung größere Überwachungsintervallegerechtfertigt sind. Die Frequenzen sollen so gewählt werden, dass ein annehmbarerGrad der Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Bewertung erreicht wird. Im Bewirt-schaftungsplan ist die Einschätzung des von dem Überwachungssystem erreichten Gra-des der Zuverlässigkeit und der Genauigkeit zu dokumentieren.
Mit den gewählten Überwachungsfrequenzen muss der Schwankungsbreite bei denParametern, die auf natürliche und auf anthropogene Ursachen zurückgehen, Rech-nung getragen werden. Die Zeitpunkte, zu denen die Überwachung durchgeführt wird,sind so zu wählen, dass die Auswirkungen jahreszeitlich bedingter Schwankungen aufdie Ergebnisse so gering wie möglich sind und sichergestellt wird, dass Veränderungendes Wasserkörpers als Auswirkungen anthropogener Belastungen ausgewiesen wer-den. Erforderlichenfalls sind in verschiedenen Jahreszeiten desselben Jahres zusätzli-che Überwachungen durchzuführen.
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Qualitätskomponente Flüsse Seen
Biologisch
Phytoplankton 6 Monate 6 Monate
Andere aquatische Flora 3 Jahre 3 Jahre
Makroinvertebraten 3 Jahre 3 Jahre
Fische 3 Jahre 3 Jahre
Hydromorphologisch
Kontinuität 6 Jahre
Hydrologie kontinuierlich 1 Monat
Morphologie 6 Jahre 6 Jahre
Physikalisch-chemisch
Wärmebedingungen 3 Monate 3 Monate
Sauerstoffgehalt 3 Monate 3 Monate
Salzgehalt 3 Monate 3 Monate
Nährstoffzustand 3 Monate 3 Monate
Versauerungszustand 3 Monate 3 Monate
sonstige Schadstoffe 3 Monate 3 Monate
Prioritäre Stoffe 1 Monat 1 Monat
Bei der überblicksweisen Überwachung gelten diese Anforderungen nur in einem Jahrdes sechs Jahre laufenden Bewirtschaftungsplans. Bei guter Gewässerqualität und bei(weiterhin) nicht gegebener Gefährdung durch anthropogene Belastungen nach An-hang 2 muss die Überblicksüberwachung nur noch in jedem dritten Bewirtschaftungs-plan durchgeführt werden.
Das Programm für die operative Überwachung kann während der Geltungsdauer desBewirtschaftungsplans geändert werden, um insbesondere eine geringere Überwa-chungsfrequenz festzulegen, falls festgestellt wird, dass es sich um eine nicht signifi-kante Auswirkung handelt oder die relevante Belastung aufgehört hat.
1.5 Zusätzliche Überwachungsanforderungen für Trinkwasserentnahmestellen undSchutzgebiete
1.5.1 Trinkwasserentnahmestellen
Entnahmestellen in Oberflächenwasserkörpern, die für die Entnahme von Trinkwassermit einer durchschnittlichen täglichen Entnahme von mehr als 100 m3 genutzt werden,sind als Überwachungsstellen auszuweisen und insoweit zusätzlich zu überwachen, alsdies für die Erfüllung der Anforderungen an diese Entnahmestellen möglicherweise er-forderlich ist. Diese Oberflächenwasserkörper sind in Bezug auf alle eingeleiteten prio-ritären Stoffe sowie auf alle anderen in signifikanten Mengen eingeleiteten Stoffe, diesich auf den Zustand des Oberflächenwasserkörpers auswirken können und nach derTrinkwasserverordnung vom 21. Mai 2001 (BGBl. I S. 959), geändert durch Verordnung
vom 25. November 2003 (BGBl. I S. 2304), überwacht werden, zu überwachen. DieÜberwachung erfolgt in der nachfolgend angegebenen Frequenz.
Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 411
Versorgte Bevölkerung Frequenz
< 10 000 viermal jährlich
10 000 bis 30 000 achtmal jährlich
> 30 000 zwölfmal jährlich
1.5.2 Überwachungsanforderungen für Habitat- und Artenschutzgebiete nach § 10 Abs. 1 Nr. 5, 6 und 8 des Bundesnaturschutzgesetzes:
Oberflächenwasserkörper, die Habitat- und Artenschutzgebiete nach § 10 Abs. 1 Nr. 5,6 und 8 des Bundesnaturschutzgesetzes sind, sind in das operative Überwachungspro-gramm einzubeziehen, sofern aufgrund der Abschätzung der Auswirkungen anthropo-gener Belastungen und der überblicksweisen Überwachung festgestellt wird, dass die-se Gebiete die festgelegten Bewirtschaftungsziele möglicherweise nicht erfüllen.
Die Überwachung wird durchgeführt, um das Ausmaß und die Auswirkungen aller re-levanten signifikanten Belastungen und erforderlichenfalls die Veränderungen des Zu-stands infolge der Maßnahmenprogramme zu beurteilen. Die Überwachung ist solangefortzuführen, bis die Gebiete die wasserbezogenen Anforderungen der Rechtsvorschrif-ten erfüllen, nach denen sie ausgewiesen worden sind, und die für sie geltenden Be-wirtschaftungsziele erreichen.
Die Anforderungen an die operative Überwachung ergeben sich aus Nr. 1.2.
2. Normen für die Überwachung der Qualitätskomponenten
Die zur Überwachung der Typparameter verwendeten Methoden müssen den einschlä-gigen CEN/ISO-Normen oder anderen internationalen oder nationalen Normen ent-sprechen, die gewährleisten, dass Daten von gleichwertiger wissenschaftlicher Qualitätund Vergleichbarkeit ermittelt werden.
Anhang 7 (zu § 9)
Oberflächengewässer: Einstufung des ökologischen und chemischen Zustands, Darstellung der Überwachungsergebnisse
1. Einstufung und Darstellung des ökologischen Zustands und des ökologischen Potentials
1.1 Maßgebend für die Einstufung des ökologischen Zustands ist die jeweils schlechtesteBewertung der biologischen Qualitätskomponenten. Werden eine oder mehrere chemi-sche Umweltqualitätsnormen nach Anhang 4 Nr. 2 nicht eingehalten, ist der ökologischeZustand höchstens „mäßig“. Für jede Flussgebietseinheit ist eine Karte zu erstellen, aufder die Einstufung des ökologischen Zustands für jeden Oberflächenwasserkörpergemäß der Farbkennung in der zweiten Spalte der nachstehenden Tabelle dargestelltwird, um die Einstufung des ökologischen Zustands des Oberflächenwasserkörpers wie-derzugeben:
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Einstufung des ökologischen Zustands Farbkennung
sehr gut blau
gut grün
mäßig gelb
unbefriedigend orange
schlecht rot
Einstufung des chemischen Zustands Farbkennung
gut blau
nicht gut rot
1.2 Maßgebend für die Einstufung des ökologischen Potentials ist die jeweils schlechtesteBewertung der biologischen Qualitätskomponenten. Werden eine oder mehrere chemi-sche Umweltqualitätsnormen nach Anhang 4 Nr. 2 nicht eingehalten, ist der ökologischeZustand höchstens „mäßig“. Für jede Flussgebietseinheit ist eine Karte zu erstellen, aufder die Einstufung des ökologischen Potentials für jeden Oberflächenwasserkörper miteiner Farbkennung dargestellt wird, und zwar für künstliche Oberflächenwasserkörpernach der zweiten Spalte und für erheblich veränderte Oberflächenwasserkörper nachder dritten Spalte der nachstehenden Tabelle:
Einstufung des Farbkennungökologischen Potentials Künstliche Ober- Erheblich veränderte
flächenwasserkörper Oberflächenwasserkörper
Gut und besser gleich große grüne und gleich große grüne und hellgraue Streifen dunkelgraue Streifen
Mäßig gleich große gelbe und gleich große gelbe und hellgraue Streifen dunkelgraue Streifen
unbefriedigend gleich große orange- gleich große orange-farbene und hellgraue farbene und dunkelgraue Streifen Streifen
schlecht gleich große rote und gleich große rote und hellgraue Streifen dunkelgraue Streifen
1.3 Durch schwarze Punkte auf der Karte sind die Oberflächenwasserkörper kenntlich zumachen, bei denen das Nichterreichen eines guten Zustands oder eines guten ökologi-schen Potentials darauf zurückzuführen ist, dass eine oder mehrere der für die betreffen-den Oberflächenwasserkörper festgelegten Umweltqualitätsnormen für spezifische syn-thetische und nichtsynthetische Schadstoffe nach Anhang 4 Nr. 2 (entsprechend der fest-gelegten Regelung der Einhaltung) nicht eingehalten worden sind.
2. Einstufung und Darstellung des chemischen Zustands
Wenn ein Oberflächenwasserkörper alle einschlägigen Umweltqualitätsnormen nachAnhang 5 erfüllt, ist sein chemischer Zustand als „gut“, anderenfalls als „nicht gut“ ein-zustufen. Zur Einstufung des chemischen Zustands der Oberflächenwasserkörper sindfür die Flussgebietseinheiten Karten mit folgenden Farbkennungen zu erstellen:
Anhang 8 (zu § 10)
Grundwasser: Beschreibung und Prüfung der Einwirkungen auf das Grundwasser
1. Erstmalige Beschreibung
1.1 Für die erstmalige Beschreibung der Grundwasserkörper können vorhandene Daten,zum Beispiel hydrologische, geologische, bodenkundliche Landnutzungs-, Einleitungs-und Entnahmedaten, verwendet werden.
1.2 Aus der Beschreibung muss zumindest folgendes hervorgehen:
– Lage und Grenzen der Grundwasserkörper oder der Gruppen von Grundwasserkör-pern,
– Belastungen, denen der/die Grundwasserkörper ausgesetzt sein kann/können, ein-schließlich
– diffuser Schadstoffquellen,
– punktueller Schadstoffquellen,
– Grundwasserentnahmen,
– künstlicher Grundwasseranreicherungen,
– allgemeine Charakteristik der Grundwasserüberdeckung/Deckschichten über demGrundwasser im Einzugsgebiet, aus dem die Grundwasserneubildung erfolgt,
– Grundwasserkörper, von denen Oberflächengewässerökosysteme oder Landökosyste-me direkt abhängig sind.
2. Weitergehende Beschreibung
2.1 Die weitergehende Beschreibung der Grundwasserkörper muss die einschlägigen Infor-mationen über die Auswirkungen relevanter menschlicher Tätigkeiten auf das Grund-wasser und folgende Informationen enthalten, soweit diese für die Beurteilung desGrundwasserkörpers relevant sind:
– geologische Eigenschaften des Grundwasserleiters, einschließlich der Ausdehnungund des Typs der geologischen Einheiten,
– hydrogeologische Eigenschaften des Grundwasserleiters, einschließlich der Porosität,der Durchlässigkeit und des Spannungszustandes,
– Eigenschaften der Grundwasserüberdeckung/Deckschichten und Böden des Einzugs-gebiets, aus dem die Grundwasserneubildung erfolgt, einschließlich ihrer Mächtigkeit,Porosität, Durchlässigkeit und Adsorptionseigenschaften,
– Schichtungen im Grundwasser des Grundwasserkörpers,
– Bestandsaufnahme der Oberflächengewässer- und Landökosysteme, die mit demGrundwasserkörper in hydraulischer Verbindung stehen,
– Abschätzung der Grundwasserfließrichtung und der Wasseraustauschraten zwischendem Grundwasserkörper und den in hydraulischer Verbindung stehenden Ober-flächengewässern,
– ausreichende Daten für die Berechnung der langfristigen mittleren jährlichen Grund-wasserneubildung,
– Beschreibung der chemischen Zusammensetzung des Grundwassers, einschließlich derBeiträge aus menschlichen Tätigkeiten. Bei der Festlegung der natürlichen Hinter-grundwerte für diese Grundwasserkörper können Typologien für die Beschreibung vonGrundwasser verwendet werden.
3. Prüfung der Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten auf das Grundwasser
Nach § 10 Abs. 3 sind für alle Grundwasserkörper, bei denen die Zielerreichung unklaroder unwahrscheinlich ist, folgende Informationen zu erfassen und aufzubewahren, so-fern sie für die Beurteilung der Grundwasserkörper relevant sind:
3.1 Lage der Entnahmestellen, aus denen im Tagesdurchschnitt 10 m3 und mehr Wasser ent-nommen wird;
– mittlere jährliche Entnahmemenge an diesen Stellen;
– chemische Zusammensetzung des dort entnommenen Wassers;
3.2 Lage der Trinkwasserentnahmestellen, aus denen im Tagesdurchschnitt 10 m3 Wasserund mehr zur Trinkwasserversorgung entnommen werden oder 50 Personen und mehrversorgt werden;
– mittlere jährliche Entnahmemenge an diesen Stellen;
– chemische Zusammensetzung des dort entnommenen Wassers;
Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 413
3.3 Lage der unmittelbaren Einleitungen von Wasser in das Grundwasser;
– Einleitungsmengen an diesen Stellen;
– chemische Zusammensetzung des eingeleiteten Wassers;
3.4 Landnutzung der Gebiete, in denen die Grundwasserneubildung stattfindet, einschließ-lich der Einleitung von Schadstoffen und anthropogener Veränderungen im Hinblick aufdie Grundwasserneubildung, wie zum Beispiel Ableitung von Regenwasser und Abflüssevon versiegelten Flächen, künstliche Anreicherung, Einstau und Entwässerung.
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Anhang 9 (zu § 11 Abs. 1)
Grundwasser: Einstufung des mengenmäßigen Zustands
1. Einstufungskriterium
Kriterium für die Einstufung ist der Grundwasserstand.
2. Guter mengenmäßiger Zustand
Der mengenmäßige Zustand eines Grundwasserkörpers ist als „gut“ einzustufen,wenn folgende Anforderungen erfüllt werden:
2.1 Die Entwicklung der Grundwasserstände zeigt, dass die langfristige mittlere jährli-che Grundwasserentnahme das verfügbare Grundwasserdargebot nicht übersteigt,
2.2 anthropogen bedingte Änderungen des Grundwasserstandes dürfen zukünftig nichtdazu führen, dass
– die Bewirtschaftungsziele nach §§ 25a, 25b des Wasserhaushaltsgesetzes, §§ 7, 32des Hessischen Wassergesetzes für die Oberflächengewässer, die mit dem Grund-wasserkörper in hydraulischer Verbindung stehen, nicht eingehalten werden,
– eine signifikante Verschlechterung der Qualität dieser Oberflächengewässer auf-tritt,
– eine signifikante Schädigung von Landökosystemen, die direkt von dem Grund-wasserkörper abhängig sind, auftritt und
– als Folge von anthropogen bedingten, räumlich und zeitlich begrenzten Änderun-gen der Grundwasserfließrichtung Salzwasser oder sonstige Schadstoffe zuströmenkönnen.
Wenn eine der unter Nr. 2.1 und 2.2 aufgeführten Anforderungen nicht erfüllt ist, istder mengenmäßige Zustand des Grundwasserkörpers als „schlecht“ einzustufen.
Anhang 10 (zu § 12 Abs. 1)
Grundwasser: Einstufung des chemischen Zustands
1. Einstufungskriterien
Kriterien für die Einstufung sind die Leitfähigkeit und die Konzentrationen von Schad-stoffen.
2. Guter chemischer Zustand
Der chemische Zustand eines Grundwasserkörpers ist als „gut“ einzustufen, wenn die imGrundwasser festgestellten Schadstoffkonzentrationen
2.1 keine Anzeichen für anthropogen bedingte Intrusionen von Salzen oder anderen Schad-stoffen erkennen lassen, wobei Änderungen der Leitfähigkeit allein keinen ausreichen-den Hinweis auf derartige Intrusionen geben,
2.2 die Werte von 50 mg/l für Nitrat und von 0,1 µg/l für Pflanzenschutzmittel und Biozidenicht überschreiten,
2.3 das Erreichen der Bewirtschaftungsziele in mit dem Grundwasser in hydraulischer Ver-bindung stehenden Oberflächengewässern nicht ausschließen,
2.4 keine signifikante Verschlechterung des ökologischen oder chemischen Zustands der Oberflächengewässer nach Nr. 2.3 zur Folge haben und
2.5 unmittelbar von dem Grundwasserkörper abhängende Landökosysteme nicht signifikantschädigen können.
3. Einstufung
3.1 Hinsichtlich der Anforderungen nach Nr. 2 sind zur Einstufung eines Grundwasserkör-pers die Ergebnisse der Überwachung aller repräsentativen Messstellen dieses Grund-wasserkörpers zu verwenden.
3.2 Zur Einstufung des chemischen Zustands sind von jeder Messstelle die Durchschnitts-werte der Messungen der relevanten Schadstoffe sowie von Nitrat, Pflanzenschutzmittelnund Bioziden zu bilden.
3.3 Wenn die Anforderungen nach Nr. 2 erfüllt sind, ist der chemische Zustand des Grund-wasserkörpers als „gut“ einzustufen; wenn eine oder mehrere der Anforderungen nachNr. 2 nicht erfüllt sind, ist er als „schlecht“ einzustufen.
Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 415
Anhang 11 (zu § 11 Abs. 2)
Grundwasser: Überwachung des mengenmäßigen Zustands
1. Messnetz
Das Messnetz zur Grundwasserüberwachung ist so einzurichten und zu betreiben, dass
– der mengenmäßige Zustand der Grundwasserkörper oder von Gruppen von Grund-wasserkörpern einschließlich der verfügbaren Grundwasserressource,
– die von der Grundwasserbewirtschaftung hervorgerufenen Einwirkungen auf denGrundwasserstand im Grundwasserkörper sowie deren Auswirkungen auf direkt vomGrundwasser abhängige Landökosysteme
räumlich und zeitlich zuverlässig beurteilt werden können (repräsentatives Messnetz).
Parameter für die mengenmäßige Überwachung ist der Grundwasserstand.
2. Dichte und Überwachungsfrequenz des Messnetzes
2.1 Die Dichte der Messstellen des Messnetzes und die Häufigkeit der Messungen müssendie Abschätzung der Grundwasserstände jedes Grundwasserkörpers oder jeder Gruppevon Grundwasserkörpern unter Berücksichtigung kurz- und langfristiger Schwankungender Grundwasserneubildung ermöglichen.
2.2 Bei Grundwasserkörpern, bei denen die Zielerreichung unklar oder unwahrscheinlich ist,sind eine ausreichende Messstellendichte und Häufigkeit der Messungen zu gewährleis-ten, um die Auswirkung von Entnahmen und Einleitungen auf den Grundwasserstandbeurteilen zu können.
3. Darstellung des Messnetzes
Das Grundwasserüberwachungsnetz ist für den Bewirtschaftungsplan für die Flussge-bietseinheit in einem geeigneten Maßstab in einer oder mehreren Karten darzustellen.
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Anhang 12 (zu § 12 Abs. 2 und 3)
Grundwasser: Überwachung des chemischen Zustands und der Schadstofftrends
1. Messnetze
1.1 Zur Überwachung des chemischen Zustands der Grundwasserkörper sind Messnetze zurüberblicksweisen Überwachung und gegebenenfalls zur operativen Überwachung einzu-richten.
1.2 Die Messnetze müssen so errichtet und betrieben werden, dass eine kohärente und um-fassende (repräsentative) Übersicht über den chemischen Zustand des Grundwassers injedem Einzugsgebiet gegeben ist und ein langfristiges, anthropogen bedingtes Ansteigenvon Schadstoffkonzentrationen (Trend) und dessen Umkehr infolge von Maßnahmen er-kannt werden kann.
1.3 Das Messnetz muss alle Grundwasserkörper erfassen, aus denen mehr als 100 m3/TagGrundwasser zur Trinkwasserversorgung entnommen werden.
1.4 Die Messnetze sind für den Bewirtschaftungsplan für die Flussgebietseinheit in eineroder mehreren Karten in einem geeigneten Maßstab darzustellen.
1.5 Schätzungen des Zuverlässigkeits- und Genauigkeitsgrades der im Rahmen der Überwa-chung ermittelten Ergebnisse sind für die Erstellung des Bewirtschaftungsplans festzu-halten.
1.6 Die Ergebnisse der überblicksweisen Überwachung sind zur Ermittlung der Grundwas-serkörper heranzuziehen, für die eine operative Überwachung vorzunehmen ist.
2. Überblicksweise Überwachung
2.1 Die überblicksweise Überwachung dient
– der Ergänzung und Validierung der Verfahren zur Beurteilung anthropogener Auswir-kungen auf das Grundwasser und
– dem Erkennen von Trends.
2.2 Unbeschadet der Anforderungen nach Nr. 1.2 ist für jeden Grundwasserkörper mit unkla-rer bis unwahrscheinlicher Zielerreichung eine ausreichende Zahl von Messstellen aus-zuwählen.
2.3 Es müssen folgende Parameter bei allen ausgewählten Grundwasserkörpern gemessenwerden
– Sauerstoff
– pH-Wert
– Leitfähigkeit
– Nitrat
– Ammonium.
2.4 Die Grundwasserkörper, bei denen die Zielerreichung unklar oder unwahrscheinlich ist,sind zusätzlich auch auf die Parameter hin zu überwachen, die die Einwirkungen der Be-lastungen anzeigen.
3. Operative Überwachung
3.1 Die operative Überwachung ist durchzuführen, um
Nr. 13 – Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen, Teil I – 27. Mai 2005 417
– den chemischen Zustand der Grundwasserkörper oder Gruppen von Grundwasserkör-pern, bei denen die Zielerreichung unklar oder unwahrscheinlich ist, festzustellen und
– erkannte Trends genauer zu untersuchen.
3.2 Die operative Überwachung ist bei allen Grundwasserkörpern oder Gruppen von Grund-wasserkörpern, bei denen die Zielerreichung unklar oder unwahrscheinlich ist, durchzu-führen. Bei der Auswahl der Messstellen ist maßgebend, dass die an diesen Stellen ge-wonnenen Daten für den Zustand des jeweiligen Grundwasserkörpers oder der jeweili-gen Gruppe von Grundwasserkörpern repräsentativ sind.
3.3 Die zu untersuchenden Parameter sind im Einzelfall unter Berücksichtigung der Parame-ter, die zur Gefährdung der Erreichung der Ziele führen, festzulegen.
3.4 Die Überwachung ist in Intervallen durchzuführen, die ausreichen, um die Auswirkun-gen der jeweiligen Belastungen festzustellen, mindestens jedoch einmal jährlich.
4. Trendermittlung
Zur Ermittlung von Trends und der Umkehr dieser Trends sind die bei der überblickswei-sen Überwachung und der operativen Überwachung gewonnenen Daten zu verwenden.Das Ausgangsjahr oder der Ausgangszeitraum für die Trendberechnung ist festzulegen.Die Trendberechnung ist für einen Grundwasserkörper oder eine Gruppe von Grundwas-serkörpern durchzuführen. Eine Trendumkehr ist statistisch nachzuweisen, wobei derGrad der Genauigkeit anzugeben ist.
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Anhang 13 (zu § 13)
Grundwasser: Darstellung des mengenmäßigen und chemischen Zustands
Für den Bewirtschaftungsplan ist der nach Anhang 9 und 10 ermittelte Zustand jedes Grund-wasserkörpers oder jeder Gruppe von Grundwasserkörpern in Karten darzustellen. Dabeisind der mengenmäßige und der chemische Zustand in getrennten Karten darzustellen.
1. Mengenmäßiger Zustand
Für die Darstellung eines guten mengenmäßigen Zustands eines Grundwasserkörpers isteine grüne Farbkennung und für die eines schlechten mengenmäßigen Zustands eine roteFarbkennung zu verwenden.
2. Chemischer Zustand
Für die Darstellung eines guten chemischen Zustands eines Grundwasserkörpers ist einegrüne Farbkennung und für einen schlechten chemischen Zustand eine rote Farbkennungzu verwenden.
3. Trenddarstellung
Grundwasserkörper, die einen signifikanten anhaltenden, anthropogen bedingten Trendder Zunahme der Schadstoffkonzentrationen aufweisen, sind mit einem schwarzen Punktzu kennzeichnen, eine Trendumkehr ist durch einen blauen Punkt zu kennzeichnen.Trend und Trendumkehr sind auf der Karte für den chemischen Zustand darzustellen.