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Umschau

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Umschau Source: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 15, No. 6 (Jun., 1914), pp. 210- 213 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30167495 . Accessed: 16/05/2014 03:55 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.36 on Fri, 16 May 2014 03:55:45 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Umschau

UmschauSource: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 15, No. 6 (Jun., 1914), pp. 210-213Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30167495 .

Accessed: 16/05/2014 03:55

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toMonatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik.

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Monashefte fir deutsche Sprac6he und Pidagogik.

den Entwicklung sehr giinstig. An dem sch6nen Feste nahmen iber 150 Mltn- ner und Frauen Tell. Das Festessen begann bereits um 7 Uhr und zog sich his gegen neun Uhr hin. Den zweiten Tell des Abends flillte ein sch5nes Pro- gramm aus, das aus Ansprachen, De- klamationen und Liedern bestand. Un- ter den Rednern des Abends sind, ab- gesehen von dem PrGsidenten Hans Siegmeyer, der eine kurze Begril- ssungsansprache hielt, die Herren L. Stern, A. R. Hohlfeld, M. Griebsch und K. Engelmann zu erwahnen, deren ge- diegene deutsche Ansprachen mit Bel- fall und stellenweise mit Enthusias- mus aufgenommen wurden, wlthrend der Superintendent der tffentlichen Schulen Milwaukees, Herr M. C. Pot- ter, und der Prlsident des Schulrates, Herr G. W. Augustyn, sich der engll-

schen Sprache bedienten. Herr O. Burkhardt hatte fir den Abend ein humoristisches Gedicht auf Herrn L. Stern verfasst, und erzielte durch den Vortrag desselben rauschenden Ap- plaus. Der Lehrer-Mnnerchor trug unter Leitung von K. Guth einige Lie- der vierstimmig vor und hob dadurch die festliche Stimmung. Auch der Ver- einsdichter H. Lienhard hatte fUir die- se Gelegenheit ein Gedicht verfasst und trug dasselbe vor. Im Anschlusse daran wurde der verdienstvolle Leiter des deutschen Unterrichts, Herr Leo Stern, zum Ehrenmitgliede des Lehrer- vereins ernannt. Ein von Kfinstler- hand ausgefihrtes Ehrendiplom wurde ibm dabei vom Prisidenten fiberreicht. Das Fest nahm einen durchaus wtirdi- gen Verlauf, und nur ungern trennte man sich um 11 Uhr.

Hans Siegmeyer.

III. Umschau.

Vomr Lehrerseminar. Das Anstalts- leben hat bereits das dem schul- schlusse elgenartige Geprage angenom- men. In der Woche vom 11. Mai fan- den die schriftlichen Priifungen der Seminarabiturienten statt. Als Themen fir die beiden Aufstze-deutsch und englisch - waren von der Priifungs- kommlssion ausgesucht worden: ,,Was haben Sie als Abiturienten des Natio- nalen Deutschamerikanischen Lehrer- seminars durch Ihre Zweisprachigkeit den andern Lehrern gegentiber vor- aus?" und ,,The English people and language are often described as mixed. Show that both are teutonic". Ausser den beiden Aufsgtzen wurden in deut- scher Sprachwissenschaft und Litera- tur, englischer Literatur und Sprache und in Geschichte der Ptdagoglk schriftliche Arbeiten in Klausur ange- fertigt. Simtliche Prtifungsarbeiten befinden slch gegenwfrtig in den HKn- den der Mitglieder des Lebreraus- schusses zur Nachprtifung. In der Woche vom 1. Juni hielten die Abitu- rlenten die vorgeschriebenen Lehrpro- ben in den Klassen der Akademie ab. Von den von Jedem Schiler vorbereite- ten zwel Themen - das eine nach Selbstwahl, das andere von den Leh- rern vorgeschrlebene - wurde von der Priifungskommission die Auswahl so getroffen, dass in den gegebenen Lek- tionen slmtliche FLcher, sltmtllche

Klassen und beide Sprachen gleichmi- ssig vertreten waren. In der gleichen Woche fanden die schriftlichen Pri- fungen der ersten Seminarklasse und der Vorbereitungsabteilung statt.

Die Entlassungafeier der Abiturien- ten findet Freitag, den 19. Juni, statt. Herr Prof. Julius CGbel von derStaats- universitit Illinois hat freundlichst zu- gesagt, die Graduatlonsansprache zu halten. Die Diplomtiberreichung wird durch Herrn Leo Stern, den Prasiden- ten des Lererbundes und Mitglied des Vollzugsausschusses, erfolgen.

Die Namen der 17 diesjghrigen Se- minarabiturienten sind: Leon Battig, Frances Bock, Milwaukee; Laura Ftih- ring, Evansville; Helene Gumz, Mil- waukee; Anton Helm, NewYork; Lydia Heinrich, Lucy Hempe, Clara Kann, Else Knackstedt, Milwaukee; Lydia Licker, Brillion, Wis.; Mathilde Lti- ders, Cincinnati; Hedwig Rand, Wien; Adolph Rigast, Russland; Fanny Voll- mer, Chicago; Olga Westenhoff, Cincin- nati; John J. Zaig, Cleveland.

Hofrat Hort Weber, der Herausge- ber der Leipztiger Illustrierten Zeitung, bereiste Amerika, um Material fur die Weihnachten 1914 erscheinende Son- dernummer ,,Das Deutschtm in Ame- rika" zu sammeln. Die Nummer, die in einer Auflage von 100,000 Exempla- ren gedruckt werden soil, wird in zwei

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Umschau.

Sprachen, deutsch und englisch, er- scheinen.

,,Germanistic Society Quarterly" heisst die Schrift, die von der germa- nistischen Gesellschaft von Amerika herausgegeben wird und von der die erste Nummer nun vorliegt. Den gr~iss- ten Raum nimmt der von Ludwig Ful- da am 31. Oktober vor. Js. im Hotel Astor in New York gehaltene Vortrag fiber ,,Die Deutschen in Amerika, ein Kulturproblem" ein.

In Chicago haben die vier von Biir- germeister Harrison s. Zt. zur Resig- natioWn gezwungenen Schulratsmitglie- der nun wieder Sitz und Stimme er- halten. Aber erst nachdem gegen die iibrigen Mitglieder des Schulrats eine Klage wegen Missachtung des Gerichts angestrengt worden war und die be- treffenden Herren sich vor die Alter- native gestellt sahen, die vier Ausge- stossenen anzuerkennen oder auf drei- ssig Tage ins Gefiungnis zu wandern. Nach kurzem fiberlegen entschieden sie sich fiir die Anerkennung.

Aber schon macht der Schulrat von Chicago in einer anderen Angelegen- heit von sich reden. Vier Schulrats- mitglieder schwedischer Abstammung haben nfmlich nach den Berichten der Presse Mittel und Wege gefunden, in vier Schulen der Stadt probeweise das schwedische Turnsystem einzuffihren und einen Lehrer zur Erteilung des Unterrichts anzustellen, ohne dass von dem Schulrat eine Zustimmung gege- ben oder eine Verwilligung gemacht worden wiire. Die Ausschiisse fiir Schulleitung und Finanzen werden sich nun mit der Angelegenheit zu be- fassen haben.

Nach einer Feststellung des Schul- ratmitglieds Rothmann ist der letzte minnliche Schulvorsteher im Januar 1913 angestellt worden, dagegen sind seitdem in Chicago 19 weibliche Vor- steher ernannt worden.

Das Kuratorium der Columbia-Uni- versitit betraute Dr. Thomas E. Hall, der im Theologischen Union - Seminar den Lehrstuhl fiir Ethik inne hat, mit der Mission des Roosevelt - Professors ftir die Berliner Universitiit wihrend des akademischen Jahres 1915-1916.

Professor Rudolf Tombo jun., Colum- bia University New York, ist am 22. Mai nach achtwbchentlichem schwe- rem Leiden im Alter von 88 Jahren

gestorben. - In ibm verliert die Uni- versitit einen tiichtigen Gelehrten, das Deutschtum der Stadt New York, ja des ganzen Landes einen seiner her- vorragendsten Arbeiter. Prof. Tombo war die Seele des Professorenaustau- sches zwischen Deutschland und Ame- rika und der Titigkeit der Germanisti- schen Gesellschaft, umn nur einen Teil seiner Wirksamkeit auf dem Gebiete der kulturellen Bestrebungen zu nen- nen. Tatslchlich gab es kein Gebiet in dieser Richtung, wo er nicht bemiiht war, hilfreiche Hand zu leisten. (Auch wir beklagen den friihen Hingang von Professor Tombo aufs tiefste, den wir seiner perstnlichen Eigenschaften so- wohl als auch als allzeit hilfsbereiten Mitarbeiter hoch schitzen gelernt hat- ten. D. R.)

T. W. Gilson, Teilhaber der Verlags- firma Ginn & Co., 1st am 23. April in Winchester, Massachusetts, gestorben.

Georg Brandes, der bertihmte dilni- sche Schriftsteller und Kritiker, weilte im vergangenen Monat in Amerika zu Besuch und hielt in einer Reihe von Stidten Vortrge in diinischer, deut- scher und englischer Sprache.

Die Lehrer und Lehrericnnen der stiidtischen Schuler von Cleveland, O., haben auf die Weigerung des Schul- rats, die Gehuilter zu erhihen, be- schlossen, sich der American Federa- tion of Labor anzuschliessen. Der Schulrat hat mit Entlassung der zur Gewerkschaft gehbrenden Lehrer ge- droht.

In Butte, Montana, haben die Lehrer ebenfalls eine der Federationt of Labor angeh5rende Union gegriindet, die nach dem ,,School Board Journal" Hebung des Standesbewusstseins und der ge- sellschaftlichen und materiellen Ver- hiUltnisse erstrebt.

Lehrerinnen unter 25 Jahren sollen nach einer der Schulbehtrde von Omaha, Nebraska, vorllegenden Regel nicht zum Schuldienst zugelassen wer- den. Es wird geltend gemacht, dass zu junge Lehrerinnen den an sie ge- stellten Anforderungen kiirperlich wie geistig nicht gewachsen sind.

Die Schulbehirde des Staates Wash- ington hat verfigt, dass die Lehrer vorn High Schools Abiturienten eines anerkannten College sein mtlssen.

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2 Monashefte fir deutsche Sprache und Piidagogilc.

Sch~nschreiben wird in den Lehrer- bildunganstalten des Staates Michi- gan nach einer soeben erlassenen Ver- figung der Schulbehbrde vom 1. Juli ds. Js. an gelebrt werden.

Eine Entscheidung, welche die Wahl der Bckslficher den Eltern anheim- stellt and damit der Schulautoritht be- nimmt, ist vom Obergerich t des Staa- tee Nebraska abgegeben worden.

In Boston wird man diesen Sommer einen Versuch mit Ferienchtulen ma- chen, die zuriickgebliebenen Schilern zugute kommen sollen. Der Unter- richt dauert sieben Wochen.

S~mtliche fitentliche Schulen der Stadt St. Louis, fiber 100 an der Zahl, sind nach den Unterrichtsstunden po- litishen und anderen Organisationen fiir Abhaltung von Versammlungen zur Verfigung gestellt worden.

Auf der Jahresversammlung der Mitssissippi Valley/ istorical Societ, die in Grand Forks, N. D., abgehalten wurde, hielt Professor M. D. Learned von der Staatsuniversittt von Pennsyl- vania die Hauptrede; sein Thema iau- tete: ,,Deutsche Einwanderung nach dem Mdississippi und Missouri"; Prof. W. 0. Beck von der Staatsuniversitit von North Dakota sprach ebenfalls fber die Verdienste der Deutschen um den Nordwesten der Ver. Staaten.

In Leipzig ist am 6. Mai die Interna- tionale Ausetellung fiir Buchgewerbe und Graphic eritnet worden. Das 400,000 Quadratmeter grosse Ausstel- lungsgebiude breitet sich zu Ffissen des Vilkerschlachtdenkmals aus. Auf der dem Schulwesen des Auslands ge- widmeten Abteilung ist u. a. auch das Deutschamerikanische Lehrerseminar vertreten.

Der vierte intern ationale Kongress fiur Volkserziehung und Volksbildung wird in den Tagen vom 25. bis 29. Sep- tember ds. Js. In Leipzig abgehalten werden. Die Rednerliste weist u. a. die folgenden auf:

Prof. Stanley Hall, Prtsident der Clark-Universitit (Worcester), Psy- chologie und Physiologie des Jugendal- ters.

Generalfeldmarschall v. d. Goltz (Berlin), Die nationale und soziale Bedeutung der kirperlichen Jugender- ziehung.

Universitiitsprofessor Dr. F. W. Foerster (Mfinchen), Die moralische

Eriehung der Jugendlichen im Ver- hiltnis zu Staat and Gesellschaft.

Minister M. F. Buisson (Paris), Die moralische Erziehung der Jugendli- chen und die Frage des konfessionel- len Religionsunterrichts.

Professor Dr. Ernst Meumann (Hamburg), Die intellektuelle Eigen- art des Jugendalters.

Dr. phil. Gertrud B~umer (Berlin), Die Erziehung der weiblichen Jugend als nationales and soziales Problem.

Die Impffrage bildete Gegenstand einer lebhaften Debatte im deutscken Reichtag. Gegner des Impfzwanges hatten den Antrag eingebracht, das selt 40 Jahren bestehende Gesetz einer Abinderung zu unteriehen. Eine El- nigung wurde nicht erzielt.

Eine weitere Beschrlinkung des Be- suche der preussiechen Universittiten durch Ausltnder ist von dem Kultus- minister Dr. von Trott u Stolz ver- figt worden. Unter dem neuesten Er- lass des Kultusministeriums werden zu den IUniverstten des Clnigreichs Preussen nur bis eu 900 Studenten von jeder ausindischen Nation zugelassen. Durch diese Verfigung werden in er- ster Linie die Russen betroffen, welche die deutschen Hochschulen in beson- ders starker Zahi frequentieren.

Der Verein fur das Deutschtum irn Aulande hat den Prsidenten des D)euctsch ameri~canichene National~bunt- des, Dr. Hexamer, ur Entsendung e- nes Vertreters zu der in Leipzig statt- findenden Hauptversammlung ersucht. In dem Schreiben, das von dew Prsi- denten des Vereinc, staatsmincster a. D. von Hentig, unerzeichnet st, wird u. a. darauf hingewiesen, dass durch ene derartige Vertretung dem Plane des Vereins, i Jahre 915 ene gr- ssere Gesellschaft Reichsdeutscher als Vertretung der verschedenen massge- benden Strmungen des deutschen na- tional-kulturellen Lebens ur ,,Deut- schen Wchhe" nach San Francisco zu fLihren, eine sehr wesentliche Frd rung zuteil werden wirde.

Dr. Hexamer hat die Einladung, so- weit er pertnlich in Betracht komt, ablehnen wissen.

WIeibliche Rekctoren erden dem- niichst in Berlint angesteilt werden. ]Die Schuldeutation hat beschlossen, elne Lehrerin, die die Rektoratsprfifung bestanden hat, in die Liste der Bewer- ber ftr Rektorstellen aufzunehmen.

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Urnschau.

In Hamburg ist unter Leitung von Prof. Meumann das Institut fir Ju- gendkunde er5ffnet worden, das neben eigenen Forachungen das gesamte Ma- terial zur Jugendkunde sammeln will.

Nach einer amtlichen Statistik, die vor einiger Zeit dem Abgeordneten- hause zuging, batten von den 82,216 Volksachallehrern Preusens nur 3648, das ist 4,4 v. H. der Gesamtzabl, ein Alter von mehr als 60 Jahren. Aut je- den Lerer kam ein Durchschnittsal- ter von 27% Jahren. Nur 15 v. H. der Lehrer erreichten ein Alter von 50 lahren.

In Berlin wurde die Grindung des neuen Deutsch - Americanisclen Wirt- schafts-Verbands vollzogen. Der Ver- band hat sich das Ziel gesetzt, die Geschiiftsverbindungen zwischen Deutschland und den Ver. Staaten en- ger zu gestalten. Albert Ballin, Gene- raldirektor der Hamburg - Amerika- Linie, wurde zum Vorsitzenden der Exekutivbehrde ernwiihlt.

Die Leitstze des Berichterstatters im Preussischen Lehrerverein fiber die Lehrerbildung verlangen eine sieben- klassige Lererbildungsanstalt. Secbs Jahre dienen der wissenschaftlichen, en Jabr der besonderen beruflichen Bildung. Das Seminar soll also den Gymnasien und Oberrealschulen paral- lel gehen. ,,Ist der Entscheid," so be- merkt die ,,Schweiz. Lererzeitung." fiLr den Lehrerberuf so frfih mglich?"

Die in der Universitlit Jena von dem medizinisch - naturwissenschaftlichen Verein veranstaltete Feier xz Haeclcel8 80. eburtstag trug, wie die ,,Tgliche Rundschau" meldet, lediglich akade- mischen Chbarakter ohne jeden monisti- schen Einschlag. Haeckel selbst war nicht erschienen. Der Gelehrte felerte seinen 80. Geburtstag in Leipzig bel seinen Angeirigen - seine Tohter ist mit Geb. Hofrat Prof. Hans Meyer verheiratet - in aller Stille.

Nach einer von den Pidagog. Blit- tern veriffentlicebten Zusammenstel- lung sind die Aufwerndungen fir die Volksachalen in Deutschand in dem Zeitraum 1900-1910 von 10,999,061 M. auf 21,613,335 gestiegen, wiihrend die Schtilerzabl von 273,149 anuf 334,867

hinaufgegangen ist. Fir einen Schii- ler werden 64.54 M. aufgewendet ge- gen 40.26 M. im Jahre 1900. Davon triigt der Staat 16.61 M., das tibrige die Gemeinde. Fiir einen Schiler der hiheren Anstalten leistet der Staat durchschnittlich 132.18 l.

In Berlin ist von Kaiser Wilhelm der herrliche Neubau Unter den Lin- den, welcher die Konigliche Bibliothei und die Biicherei der Akademie der Wissenschaften birgt, seiner Bestim- msung bergeben worden. Der Lesesaal ist gross genug, umn 800 Personen auf- nehmen zu k annen. Die Bibliothek fasst zur Zeit 1,500,000 Bnde, doch sind die Ritume gentigend gross, um eventuell 5,000,000 Blinde aufnehmen zu k5innen. Der Bau, an dem zehn Jahre gearbeitet wurde, kostet iber 20,000,000 M.

Die Zahl dcer Deutschen in ster- reich (ohne Ungarn) betriigt mit 10 Millionen unter 28 Millionen Bewoh- nern rund 36 Prozent. An der Erwerbs- steuer, die 1911 etwa s90 Millionen Kronen brachte, waren die Deutschen mit 78 Millionen, also mit mehr als 86 Prozent beteligt. In iihnlicher Weise liegen, wie die Ostdeutsche Korrespon- denz mitteilt, die Dinge bei der En- kommensteuer, bel der Besoldungs- steuer, der Rentensteuer, der Verzeh- rungssteuer, den Einnahmen der Post usw. Die Gesamteinnahmen des Sster- reichischen Staates betrugen 1911 1,- 648,769,320 Kronen. Davon leisteten die Deutschen 1,128,480,042 Kronen, was 68.2 Prozent ausmacht. ,,Man siebt," so bemerkt die Korresponden, die Deutschen sind doch immer noch das wirtscaftlice Rikgrat ster- reichs, und solange s le das sind, braucht man trotz aller Schwarzseher nicht zu firchten, dass sie unter den Schlitten kommen werden."

Die Behirden von Herfordshire, Eng- land, stossen auf grosse Schwerigkei- ten beli der Besetzung der durb den Lehrertreil vakant gewordenen Stel- len. tber 60 Schulen sind jetzt ge- schlossen und mehr als 5,000 Kinder sind ohne Unterricht. Die Behrden versuchen jetzt, au geribchtlchem Wege die Lerer aus ihren Amtewoh- nungen herauszubringen.

Karl Schasermann.

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