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Umschau

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Umschau Source: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 9, No. 7/8 (Sep. - Oct., 1908), pp. 261-264 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30171223 . Accessed: 20/05/2014 21:14 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.109.32 on Tue, 20 May 2014 21:14:43 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Umschau

UmschauSource: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 9, No. 7/8 (Sep. - Oct., 1908),pp. 261-264Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30171223 .

Accessed: 20/05/2014 21:14

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toMonatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik.

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Griebsch, war herzerquickend, danach das frdhliche Zusammensein von Einheimischen und Gisten in der Halle des Turnvereins stellte schnell unter alien cin freundschaftliches Verhliltnis her.

Bei den Sitzungen, welche imn Saale des Deutschamerikanischen Leh- rorseminars stattfanden, wurden interessante Vortrige gehalten, die oft zu lebhaften Diskussionen fiibrten.

Die Lehrmittelausstellung, wehlcle sich in den oberen liaumen des Seminars befand, war eine fleissig zusammengetragene Sammlung von Lehr- und Kinder-Buichern, die ohne Zweifel Lehrern und Lehrerinnen viele Fingerzeige gab.

Die Vergniigungen, welche der Deutsche Lelhrer- und Seminarverein fiir die Gaste arrangiert hatte, hiitten nicht schiner sein konnen, denn keiner der Besucher wird so leicht die Festvorstellung von ,,Iphigenie auf Tauris" im Pabsttheater, am 1. Juli nachmittags, vergessen. Dass das Wetter bei dem Ausflug nach Whitefish Bay nicht schoner war, dafiir konnten die Milwaukeer nichts. tibrigens ging es bei dem gliinzenden Male sehr vergniigt zu und es kehrte sich niemand an den Wettermann.

Die Milwaukeer Lehrertage waren im ganzen genommen frhliche, nutzbringende Tage, und die sich daran beteiligten, werden sie sicher nicht so bald vergessen.

Evansville, Ind., Sept. 25, '08. Dr. W. A. Fritsch.

Umschau.

Vom Lehrerseminar. Der neue Jahreskursus des Seminars wurde am 14. September eriffnet. Am Samstage vorher hatte die Aufnahme- priifung stattgefunden, und es wurden 18 neue Zoglinge aufgenommen. Da am Schluss des Vorjahres 10 Abiturienten mit dem Zeugnis der Reife entlassen worden waren, so bedeutet die Anzahl der neuaufgenommenen Schiller einen Zuwachs von 8 gegen die Gesamtschiiler- zahl des Vorjahres. Erfreulich ist es, dass unter den Schiilern 6 junge Milnner sich befinden.

Die Schlusspriifung dea Semi- nars fand vom 24. bis 26. Juni statt und wurde von den Herren Dr. H. H. Fick und Leo Stern geleitet. Der Bericht dieses Ausschusses iber die abgehaltene Priifung befindet sich in den Verhand- lungen des Lehrertages. - Es ist erwiih- nenswert, dass die Abiturienten des Seminars bereits am Be- ginn dieses Schuljahres mit Stellungen versehen waren, ein Umstand, der andere junge Leute be- wegen sollte, ins Seminar einzutreten.

Oscar Burckhardt, der dem Lehrkgrper des Seminars 17 Jahre ange- hort hatte, reichte kurz vor Schluss des Schuljahres sein Entlassungsgesuch.ein. Nur mit Widerstreben nahm der Voll- zugsausschuss dasselbe an. Herr Burck- hardt hatte den verantwortlichen Posten eines Lehrers der deutschen Sprache und Literatur in den Oberklassen des Seminars inne. Mit aussergewahnlich grossem Wissen verband er eine bis ins kleinste sich zeigende Gewissenhaftig- keit und l)edeutende Arbeitskraft. Die besten Wiinsche seiner zahlreichen Freunde und Schiller begleiten ilin bei seincr Riickkehr in seine Vaterstadt Wien, wo er sich vorliiufig niederzulas- sen beabsichtigt.

In die durch den Weggang von Herrn Burcklmardt vakante Stelle wurde Semi- narlelrer Georg.l. J. Lenz, der bereits im letzten Schuljahre dem LehrkGrper des Semninars angehiirt hatte, gewithlt. Durch seine Befrderung wurde die Stelle eines Lehrers der Naturwissen- schaften vakant und Otto Victor Thicle aus Milwaukee, ein Graduier-

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Mo~atshefte filr deutsche Sprache und Pida-gogik.

ter der Staats-Normalschule von Mil- waukee und der Staatsuniversitait von Wisconsin, wurde fiir diesen Posten ge- wonnen.

In der Deutsch - Englischen Akademie, der Musterschule des Se- minars, fand gleichfalls bei Beginn die- ses Schuljahres ein Lehrerwechsel statt, indem R. W. Adams, der den Handfer- tigkeits- und den naturwissenschaftli- chen Unterricht in der Akademie leitete, ausschied und H. G. McComb an seine Stelle trat.

Au's Cleveland kommt erfreu- liche Nachricht. Wie unseren Lesern bekannt ist, wurde durch Beschluss der dortigen SchulbehSrde im August des Jahres 1906 der deutsche Sprach- unterricht vom Lehrplan der un- teren vier Grade gestrichen. Mit Recht rief diese Massnahme allgemeine Ent- ristung unter den Freunden dieses Un- terrichtszweiges hervor; sie ftihrte zur Griindung des deutschen Schulvereins, der es sich zur Aufgabe machte, das ver- lorene Gebiet zurtickzuerobern. Schon damals wurde durch den Superiatenden- ten und die Schulbehorde die Versicher- ung gegeben, dass es nicht ihre Absicht sei, den deutschen Sprachunterricht zu schildigen, sondern dass sie es sich wiir- den angelegen sein lassen, dessen Wirk- samkeit zu erhihen. Die Erfahrungen der letzten beiden Jahre miissen wohl doch Zweifel an der Zweckmiissigkeit der Hinausschiebung des Unterrichts im Deutschen bei den zustaindigen Behi5rden wach gerufen haben; vielleicht trug auch die Wachsamkeit des Schulvereins das ihrige dazu bei - kurz, Herr Su- perintendent Elson empfahl seiner Be- brde unterm 17. August d. J. die Wiedereinfiihrung des Deut- schen in den vierten Grad, und seine Empfehlung wurde prompt gutge- heissen. Dieselbe lautet im Wortlaut wie folgt:

Cleveland, 17. August 1908. An den Schulrat.

Ihrer Aufforderung nachkommend, tibergebe ich Ihnen hiermit meinen Bericht tiber den deutschen Unterricht in den Elementarschulen.

Vor zwei Jahren wurde infolge der Unzuliinglichkeit des Erfolge im deutschen Departement das Studium des Deutschen in den unteren vier Graden abgeschafft und erst im fiinf- ten Grade begonnen. Diese Xnderung erforderte eine Revision des Studien- planes und einige Modifikationen der Arbeit im allgemeinen. Der Unter- richt wurde in der Folge intensiver

gestaltet, mehr Nachdruck auf Sprachtibungen gelegt und dieselben Priifungen in diesem Unterrichts- zweige vorgenommen, wie in den an- deren. Der Supervisor hat einen voll- stiindig neuen Studienplan entworfen uid hlufig mit den Lehrerinnen Kon- ferenzen gepflogen. Es herrscht jetzt ein lebhaftes Interesse fiir den Unter- richt, und zweifellos wird der Unter- richt grindlich und mit entschiedenen Resultaten erteilt.

Diese neue Ordnung der Dinge regte die Frage an, w an n der Unterricht in einer fremden Sprache zu beginnen habe. Die Piadagogen stimmen so ziemlich in dem Glauben tiberein, dass das Kind zuerst eine gute Grundlage im Englischen haben solle, ehe es eine zweite Sprache dazu nehme; ferner, dass das Studium einer fremden Spra- che nicht zu spit beginn'en solle, d. h. das Studium soll beginnen, ehe die Sprachorgane ihre Geschmeidigkeit verloren haben. Eine sorgfaltige Be- obachtung wahrend der letzten zwei Jahre hat mich zu dem Schluss ge- ftihrt, dass noch bessere Resultate er- zielt werden wirden, wenn der Unter- richt schon im vierten Grade beganne, statt erst im ftinften. Damit stimmt Supervisor Krug tiberein. Im folgen- den sind einige Griinde daftir angege- ben:

Im fiinften Grade ist der Unt'erricht mehr formeller Natur; die Lehrerin unterrichtet unter Zugrundelegung von Lehrbichern, wiihrend im vierten Grade der Unterricht noch meisten- teils miindlich ist. Deshalb beginnt man im fiinften Grade mit neuen Lehrbtichern sowohl in Arithmetik, wie in Geographie, wie im Deutschen. Dies vergrissert die Schwierigkeiten und bttrdet dem Kinde neue Lasten auf zu einer Zeit, wo es unabhlingig ans Studium gehen soll und wo zum ersten Male von ihm verlangt wird, aus Biichern Kenntnisse zu gewinnen. Dazu ist die miindliche Kontrolle der Sprache am wichtigsten und der mtindliche Unterricht des viertei Grades ist fur den Beginn des Unter- richts besonders geeignet.

Durch den Beginn des deutschen Unterrichts im vierten Grade wiirden die Schiler eine .gute Grundlage der Sprache sich aneignen, ehe sie in die kritische Periode des fiinften Grades eintreten, und der Fortschritt wiirde sehr vereinfacht werden. Dies ist in Buffalo der Fall, wo das Deutsche auch vom vierten Grade an gelehrt wird. Fiir den vierten Grad wire ein

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einfacher Kursus im Lesen mit leich- ten Konversationsibungen als Vorbe- reitung fiir die ernsthaftere Arbeit des fiinften Grades zu empfehlen.

Da viele Lehrerinnen des Deutschen keinen voll besetzten Stundenplan ha- ben, so wirden die Mehrkosten sehr gering sein. Es wiirden vielmehr die bisher nicht voll beschiftigten Lehrer- innen etatsmissige Stellen erhalten. Nur sehr wenige neue Stellen brauch- ten geschaffen werden.

Aus diesen Griinden empfehle ich, dass das Studium des Deutschen in den Elementarschulen in Ubereinstim- mung mit dem oben angefiihrten ein- fachen Lehrplan im vierten Grade wie- der eingefihrt werde. In dieser Ver- bindung machte ich noch meiner fe- sten iberzeugung von der Richtigkeit des oben angegebenen paidagogichen Prinzips Ausdruok geben, dass nam- lich die Kinder erst eine gute Grund- lage im Englischen erhalten sollten, ehe sie mit dem Studium des Deut- schen beginnen.

Achtungsvoll unterbreitet, (gez.) W. H. Elson.

Zu dem obigen michten wir nur noch bemericen, dass wir nicht einsehen ktn- nen, warum ausgerechnet der vierte Grad in Erwlgung der von Herrn Elson angefthrten Grtinde der geeignetste zum Beginn des deutschen Sprachunter- richts 'sein sollte. Diese Grinde spre- chen eben daffir, dass man mit dem UTJn- terricht maglichst fruh beginne. Dass das Englische nicht darunter leidet, auch wenn die Kinder schon im ersten Grade, ja im Kindergarten einen pdagogisch verniinftigen deutschen Unterricht er- halten, hat die Erfahrung zur Genige gelehrt.

Mit Bedauern hiren wir, dass dcr Vorsteher des deutschen Unterrichts an den Schulen Clevelands, Herr Jo- seph Krug, sich wihrend der Ferien einer schwierigen Magenoperation unter- ziehen musste, von der er sich nur lang- sam erholt. Die Schulbeharde hat ihn infolgedessen bis zum 31. Dezember be- urlaubt. Die herzlichsten Winsche sei- ner Freunde fiir seine baldige Wieder- herstellung seien ihm hiermit ausgespro- chen.

Das Cannstadter Volksfest des Schwabenvereins von Chicago fand in diesem Jahre am 23. und 24. August statt. Es war die ein- unddreissigste Wiederkehr dieses Festes, das sich in der Tat zu einem Volksfeste, in dem wahre Gemiltlichkeit und tiber- sprudelnder Humor in gleichem Masse

zu ihrem Recht gelangen, ausgebildet hat. Vor uns liegt die Festschrift, die auch diesmal dem Feste als Vorbote vor- ausgesandt wurde. Aus ihr erhalten wir ein vortreffiches Bild von dem vor- nehmen Charakter des Vereins. Es wtirde hier zu weit fiihren, auf den In- halt der Festschrift einzugehen. Wir beschrainken uns darauf, einige der Mit- arbeiter an derselben zu nennen: Frau- lein Isolde Kurz, Edna Fern, die Herren Giegold, Minuth, Drescher, HKrtig, Rohr, Biirkle u. a.

Professor Eugen Kuhne mann von der Universitat Breslau, der bereits zweimal die deutsche Austausch- professur fiir Harvard bekleidete, und der durch seine Schriften und Vortralige weit tiber die Grenzen der Universitat heraus sich Freunde und Verehrer zu er- werben imstande gewesen ist, wird auch in diesem Schuljahre in Harvard titig sein, und zwar ist ihmn die Vertretung des auf ein Jahr beurlaubten Professors Kuno Francke iibertragen worden. Wenn er darum wohl durch seine akademische Titigkeit diesmal en er gebunden sein wird, so hoffen wir doch, dass seine An- wesenheit auf dieser Seite des Ozeans auci diesmal zur Foirderung der Aufga- ben des Deutschamerikanertums beitra- gen wird.

Eine wohlverdiente Beforderung wur- de dem Prasidenten des Leh- rerbundes, C. O. Schinrich durch die Erwiiahlung zum Professor der deutschen Sprache und Literatur an dem Baltimore City College zuteil. Diese Stelle wurde durch die infolge Erkran- kung vorgenommene Pensionierung ihres bisherigen Inhabers Professor Raddatz vakant. Es bewarben sich, wie wir ei- nem Schreiben Kollegen Schnrichs ent- nehmen, 15 Kandidaten, meist Doktoren der Philosophie, umn den Posten, wiih- rend er selbst in dem Palaste von Ha- vana in der Familie seines hochbegabten Sohnes, der trotz seines jugendlichen Alters bereits eine bedeutende Vertrau- ensstellung in der amerikanischen Re- gierungskommission auf Cuba einnimmt, die Ferienruhe genoss. Trotzdem wurde seine Anwartschaft in Betracht gezo- gen und ihm die Stellung bei seiner Ruickkehr angeboten, die er denn auch annahm. Ahnliche Stellungen ausser- halb der Stadt waren ihm zu wiederbol- ten Malen angeboten worden; er wollte jedoch seiner Familie wegen seinen alten Ankergrund nicht verlassen.

In St. Paul, Minn., starb im be- stcn Mannesalter der bewiihrte und auch

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Monatshefle fiir deutsche Sprache und Piidagogiik.

in weiteren Kreisen bekannte Profes- sor Georg Rink, Superintendent des deutschen Unterrichts in den Sffent- lichen Schulen der Stalt. Er erreichte ein Alter von 58 Jahren, von denen er dreissig in unserem Lande verlebte. Er war zuerst in New York und spliter in Milwaukee (an der Deutsch-Englischen Akademie) als Lehrer tlttig, bis er vor 24 Jahren nach St. Paul fibersiedelte, wo er sich in verschiedenen Lehrerstel- len und zuletzt als Superintendent des deutschen Unterrichts umn das Schulwe- sen und die deutsche Sprache grosse Verdienste erwarb.

Eine deutsche Vereinsschu- le ist in Boston ins Leben getreten. Bisher wurde nur in einzelnen grasseren Vereinen deutscher Sprachunterricht er- teilt, jedoch war der Erfolg ein geringer, teils weil es den Schulen an System mangelte, teils weil die geeigneten Ritumlichkeiten sowie die Geldmittel fehlten. Nun aber gelang es dem Zu- sammenwirken der Bostoner deutschen Vereine zu erwirken, dass der neuen VTereinsschule am Sonnabend jeder Wo- che ein Volksschulgebiiude in Jamaica Plain zur Beniitzung iiberlassen wird.

Als Leiter der Schule wurde der be- kannte Herr C. M. Ackermann, ein tich- tiger Schulmann, angestellt; der grosse Andrang von Schilern machte es jedoch natig, dass jetzt schon zwei Hilfslehrer, Herr Dr. Waldemar Kloss und Frau Se- lina E. Berthold angenommen wurden, und weitere zwei Lehrkrifte werden noch angeworben. Der Unterricht ist kostenfrei, und die Lehrmittel werden zum Selbstkostenpreis verabfolgt. Die Schfilerzahl soll sich bereits auf 275 be- laufen. tDieses nene Unternahmen ist umso freudiger zu begrissen, als gerade in Boston deutsche Bestrebungen irgend welcher Art bislang auf Schwierigkeiten stiessen, wie sie keine andere Stadt kennt, und eben aus diesem Grunde sollte ihm jedn5gliche Unterstfitzung zu teil werden.

Lehreraustausch. Mit dem Austausch deutscher und amerikani- scher Lehrer wird bereits im September begonnen werden. Von Deutschland werden 12 Lehrer entsendet, und die gleiche Anzahl Amerikaner werden an deutschen Mittelschulen titig sein. Wir geben hier die Namen der fiir den Aus-

tauschdienst bestimmten Amerikaner: William A. Averill, Monmouth, Ill.; John Franklin Brown, Laramie, Wyo.; James Andrew Campbell, Lawrence, Kans.; Howard Wadsworth Church, New Haven, Conn.; F. E. Emmons, Olean. N. Y.; John Lewis Gillin, Iowa City, Iowa; Frederick D. Green, Detroit, Midh.; Stephen B. Harvey, Hillsdale, Mic.; Herman Charles Henderson, Mil- waukee, Wis.; Frederick W. Oswald, Madison, Wis.; Harry Bradley Smith, Waterloo, N. Y.; Lyman G. Smith. Cam- bridge, Mass. Ihre Hauptarbeit wird darin bestehen, eine Reihe von Konver- sationskursen zu geben, in welchen den deutschen Schillern Gelegenheit geboten wird, sich in englischer Spracle tiber amerikanische Verhaltisse zu unter- richten.

Stiftung eines Pensions- fonds. Die Altersversorgung der Leh- rer der Stadt Harrisburg in Pennsylva- nien, seit einem Jahre von gesetzgeben- den Ktirper beschlossen. hit jetzt organi- siert worden. Als Leiter fungieren der Stadtschulvorstnnd und zwei Schulrats- mitglieder, denen ausserdem zwei Lehrer zur Seite stehen. Ferner sollen die je- weiligen Schriftffihrer und Schatznei- ster der Sclulbehiirde der Pensionsver- waltung in gleicher Eigenschaft dienen.

Die jiihrliche Beisteuer der Lehrer be- triigt zwei Prozent ibres Gehaltes, so- lange sic weliger als zehn Jahre im Amt sind. dagegen drei Prozent, weun die Amitszeit zchn Jahre fibersteigt. Kein Lehrer darf jedoch mehr als $50 in ei- nem Jalre cinhezahlen. Die Schulbe- harde sclbst ist ermnichtigt, am Ende eines jeden Schuljahres cine Beistener zum Pensioinfonds in gleicher Hhe wie der Gesamtbeitrag der Lehrersehaft zu entrichten. Freiwillige Ztuscltusse von Seiten Privater sind stets willkonmen.

Volle Pension erhalten Lehrer, dic (is sechzigste Lebensjahr erreicht und mini- (lestens dreissig Jahre unterrichtet ha- ben; von diesen dreissig Jahren niissen aber zwanzig an den Harrisburger Schu- len abgedient sein. Die volle Pension ist gleich der Hnilfte des zur Zeit des Rticktrittes bezogenen Gehaltes hemes- sen. Der Mindestbetrag der jillhrlichen Rlente ist vorliufig auf $300, der IThchst- betrag anuf $800 festgesetzt worden.

G. L.

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