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Umschau

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Umschau Source: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 18, No. 3 (Mar., 1917), pp. 77- 80 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30167829 . Accessed: 22/05/2014 15:32 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.108.143 on Thu, 22 May 2014 15:32:35 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Umschau

UmschauSource: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 18, No. 3 (Mar., 1917), pp. 77-80Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30167829 .

Accessed: 22/05/2014 15:32

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toMonatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik.

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Umschau.

Die demokratische Erziehung des jungen Polen habe auch viel dazu bei- getragen, dass der Pole sich so stark entwickelt habe. Mit der Polenfrage ist ferner auch der Einiluss der katho- lischen Kirche zu bemerken. Zum Schluss hob Dr. Luft hervor, in wel- cher Beziehung das Polentum den Deutschen niitzlich sein knne, und

II. Uschau.

Vom Lehrerseminar. Seminarlehrer J. Eiselmeier begab sich am 16. Febru- ar nach Cleveland in Sachen des niich- sten Lehrertages.. -

In niichster Zeit beabsichtigt Rudolf Rieder (Seminarklasse 1905) an der Staatsuniversitiit von Wisconsin den philosophischen Doktor zu absolvieren. Das Thema seiner Dissertation ist von besonderem Interesse fir Deutschame- rikaner. Herr Rieder hat sich selt seiner Europareise vor flinf Jahren eingehend mit Robert Reltzel, dem ge- nialen Schtipfer des ,,Armen Teufel", beschiiftigt. Die Dissertation wird den Teil der Untersuchungen enthalten, der Reitzels vielseitige literarische Bezie- hungen verfolgt. Reitzel hat nicht nur zur Einfilhrung Scheffels, Kellers, Nietzsches u. a. in Deutschamerika wertvolle Dienste geleistet, er hat auch lebendige Fliden zu Fihrern der natu- ralistischen Bewegung angekntipft.

Das Jahrbuch 1917 der Schtiler des Lehrerseminars soll bald zur Presse gehen. Wegen der hohen Papierpreise und der sonstigen hohen Herstellungs- kosten werden nur so viele Biicher ge- druckt, als Bestellungen vorliegen. Wir mifchten daher alle solche bitten, die ein Jahrbuch wnschen, ihre Bestel- lung sofort einzusenden. Der Preis be- triigt 75 Cents.

Am 26. Januar ist Herr B. Blewett, der Leiter der iffentlichen Schulen von St. Louis, pliitzlich gestorben. Nach dem Tode Soldans 1908 wurde Herr Blewett zum Leiter dieses verdienter- weise hervorragenden Schulwesens er- koren. An den hohen Erzlehungsidea- len, die seit vielen Jahren in St. Louis herrschen und die hauptsiichlich in deutschem Geist, besonders Hegelscher Philosophie wurzeln, hat Herr Blewett titigen Anteil genommen.

Die amerikanischen Verleger von Schulbiichern sehen sich wegen der er-

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wie es sum gesteckten Ziele geftihrt werden kann. Als Schlusswort beant- wortete Redner einige Fragen fiber das neue Polentum.

In der Februarsitzung des Vereins hielt Herr Dr. Betts von der Columbia- Universitt einen interessanten Vor- trag ilber Adolf Wildbrandt.

P. Ratenhausen.

hihten Herstellungskosten genatigt, das Zuschicken von ,,Desk Copie8" an Lehrer einzustellen. In Joliet, Ill, hat bereits die Schulbehirde beschlossen, die notwendigen ,,Desk Copies" anzu- schaffen.

Das Erziehungsamt in Washington gibt bekanut, dass ilber flinfeinhalb Millionen Menschen in diesem Lande, die ilber zehn Jahre alt sind, nict eiM- mal ihren Names schreibea kinnen. Davon sind hiergeborene Weisse 1,534,- 272, Eingewanderte 1,650,361, Neger 2,- 227,731.

Die Stadt Pittsburgli hat alien Lel- rern, die weniger als $75 den Monat erhalten, einen GehaitEszschlag von 10% gewiihrt.

Der deutsche Schulverein in Cleve- land verurteilt die von der dortigen Schulbehirde vorgenommene E I n- schriinkung des deutschen Unterrichts und gibt der Hoffnung Ausdruck, dass mit der bevorstehenden Xnderung in der Schulleitung eine richtige Beurtei- lung dem fremdsprachlichen Unter- richt zutell werden wird.

Das Band der rnehr als hundertjikh- rigen Freunlschaft swischen den Re- gierungen der Vereinigten Staaten und dem Deutschen Reiche ist geldst. Eine gewissenlose probritische Agitation ist nun bemfiiht, die Deutschamerikaner zu schmiihen und zu verdichtigen, weil sie nicht einer Schafherde gleich alle Sprfinge nachmachen, die ihnen vorge- macht werden. Zwar scheinen in einl- gen Teilen des Landes die Deutschame- rikaner eine merkwiirdige Gesinnung an den Tag zu legen. Nur immer die Brust heraus! Verbrochen haben wir nichts, selbstifndiges Denken ist unser

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8JMonatshefte fir deutsche Sprache und Piidagogik.

Vorrecht als Biirger eines freien Lan- des; im Handeln werden wir den Ster- nen und Streifen die Treue wohl besser bewahren als die vielen Kriegshetzer. - In diesem Zusammenhang mchten wir auf die trefflichen Worte Professor Hohlfelds in der ,,Milwaukee Free Press" vomn 11. Februar hinweisen. Es war das rechte Wort zur rechten Zeit.

Herr Anton H. Appelrnann, Professor der deutschen Sprache an der Staats- universittit von Vermont, hat seine Stelle wegen des Abbruchs der diplo- matischen Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staa- ten niedergelet. Prof. Appelmann ist deutscher Staatsbtirger. Vor einiger Zeit haben Privatbriefe, die er mit Dr. Paul Rolirbach tiber deutschamerikani- sche Beziehungen welselte und die aufgefangenz wurden, Anlass zu allerlel Angriffen gegen un gegeben. Sein Aussheiden aus dem Lehrkirper er- klirt er damit, dass er in dieser kriti- schen Zeit der Universitlit weitere Un- annehmlichkeiten ersparen miachte.

Die Gesellschaft der Freunde (Qui- ker) bekiimpfte die vorgesehiagene Einftihrung der ~ilitdriibngen inL die olsscule. In elner Bllchlein lassen

sie etwa achtzig hervorragende PersiSn- liclikeiten, vor allem Schulrniinnzer, zn Worte kommen, die siimtlich sich gegen diese Neuerung aussprechen.

Der Bericht des Leiters des modern- spracklichen Unterrichts der diffent- lichen Schulen von New York, Herrn John L. Hiilshof, fiir das Jahr 1915- 1916 gibt zunilchst einige statistische Zahlen. Wir ersehen aus denselben, dass deutscher Sprachunterricht in 60 Schulen eingeffihrt ist, gegen 4 und 2 Schulen mit franz~isischem bezw. ita- lienischem Unterricht. In 276 deut- schen Klassen unterrichten 13 miinn- liche und 31 weibliche Lehrer eine Schiilerzahl von 10915. Dank der nun mehr allgemein durchgeffihrten An- wendung der direkten Methode, die der Berichterstatter ibrigens in kur- zen Zilgen meisterhaft charakterisiert, sind die Leistungen im Unterricht er- heblich gestiegen, und die BUrger- schaft erkennt immer mehr die Vor- teile, die aus dem Studium einer zwei- ten Sprache erwachsen. Seine schon im vorjahrigen Bericht gemachte Emp- fehlung wiederholt Herr Hilshof auch diesmal, dass nlimlich der fremd- sprachliche Unterricht schon im 7. Grade begonnen werde. Ausserdem

sollen Stellvertreter fir den Fremd- sprachunterricht in der Elementar- schule im Gehalt denen in der High School gleichgestellt werden.

Professor Carl A. Krause von New York hat einen Ruf an die Sommer- schule der Universitit Kalifornien an- genommen, um daselbst Vortraige iber die Methodik des modernen Sprachun- terrichts zu halten. Voraussichtlich wird sich ih bei seinem Aufenthalte im Westen die Gelegenheit zu weiterer Betiitigung in seinem Fache bieten.

Am 7. Oktober 1916 fand die 23. Jah- resversamlung des Deutschen Gym- nasialvereins zu eFrankfurt a M. statt. Seit 1913 war es die erste Versamm- lung des Vereins, und zwar hatte die Tagung einen ganz besonderen nlass: Stellung zu nehmen gegen die vom Ger- manistenverband bel den deutschen Regierungen eingereichten Vorschliige zur Neuordnung des deutschen Unter- richts auf den hiheren Schulen.

Der Germanistenverband verlangt, dass Religion, Deutsch, Geschichte und Erdkunde im Mittelpunkt simtlicher Schularten stehen. dass der fremd- spraciliche Unterricit erst beginnen solle, sobald die in die hihere Schule eintretenden Schiiler sich in gemein- sarner rbeit elne elnigerassen breite, gleichrniissige Grundlage an deutschen Sprachkenntnissen erworben haben, dass der Anschluss an die Volksschule inniger gestaltet werde u. a. m.

Der Vorsitzende des Gymnasialver- eins betonte, dass der altklassisch ge- richtete Humanismus sich im Deutsch- tum der Tat durch all seine Glieder bewithrt habe; er hiitte gewunscht, al- len Schulstreit einer beruhigteren und gekllirten Zukunft zu iberlassen, der Verein sei aber zu einer Stellungnahme gezwungen. ,,Wir waren, sind und bleiben Gegner der Vereinheitlichung unseres Schulwesens in jeder Form, Gegner auch der halben oder der ver- hiillten Einheitsschule."

Achtzehn Leitsitze wurden der Ver- sammlung zur Annahme vorgelegt und von Prof. Dr. Wrede-Marburg erklirt. Er sagte: ,,Eine Selbsttituschung tiber- reizter Vaterlandsliebe, un es nicht Chauvinismus zu nennen, durchzieht die ganze Eingabe des Germanistenver- bandes.. Die nationale Kraft eines wirklichen Kulturvolkes nimmt das Gute, wo sie es findet, und sucht es den eigenen Anlagen und Bediirfuissen selbsttittig und willensstark anzupas- sen. .. Das Fremde auf sich wirken

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lassen, das Hissliche darunter wieder abstossen, das Gute fibernehmen und sich assimilieren, das ist deutsch !"

Die wichtigsten Leitsitze diirften folgende sein: 3. Gegen weitere Verein- heitlichung der Schule. 4. ,,Den An- schluss an die Volksschule auf Kosten der wissenschaftlichen Aufgaben und Ziele der hiheren Schulen enger als bisher zu gestalten, billigen wir nicht." 5. Huptficher sollen keine Verminde- rung ilirer Stundezahl erfahren (Hier- zn bemerkt Wrede: ,,Die Germanisten- elugabe sagt es nzicht, wo sie die ver- langten Melirstunden fiir das Deutsche hergenommen sehen will, aber die V~or- standsmitglieder haben anderwiirts kei- nen Zweifel gelassen, dass am Gymna- sium das Lateinische bluten soll.") 6. Gegen einen Abbau des Lateinischen (Wrede: ,,Die lateinische Grammatik gibt die unerreicht beste Denkschule ab. .... Und bedeutet nicht weiter jeder Abstrich beim Latein eine Erschwerung der Erkenntnis unserer gesamten Kul- turentwicklung ? .... Mit jeder Stunde, die dem Lateinunterricht genommen wird, wird der Sondercharakter des Gymnasiums angetastet, aber seinem deutschen Unterricht wird damit nicht gedient. Aber wir haben nichts da- gegen, wenn die Nebenfleher, auf dem Gymnasium etwa das Franzisische, be- schnitten wtirden.") 10. Grammatik- und Literaturunterricht auf dem hu- manistischen Gymnasium erhalten Ei- genart und Eigenkraft durch die Ver- bindung mit dem Lateinischen und Griechischen. 11. Der deutsche Unter- richt auf dem Gymnasium ist nur Leh- rern mit humanistischer Vorbildung zu- zuweisen. 12-18. Massnahmen zur He- bung des deutschen Unterrichts. (Wre- de: ,,Nicht die Schulverfassungen, Stundenpliine und Stundenzahi wollen wir reformieren, sondern den Bildungs- gang unserer Lehrer.")

Dr. Pohle, der Rektor der Frankfur- ter Universitat, sagte in seiner Begrii- ssungsansprache: ,,Alle staatlichen Ein- richtungen miissen es sich in und nach ednem Kriege gefallen lassen, darauf gepriift Zn werden, ob sie das Hdchst- mass dessen leisten, was sie leisten kdnnen und sollen, damzit das eigene Yolk neben dena anzdern Yiilkern und im WCettkrampf mit ihnen sich erfoig- reich behaupte.W.~ir diirfen Uiber- zleugt scmn, das humanistisehe Gymna- slum w~ird auch diese neue Prilfung mit elner guten Zensur bestehen." -

Es dffrfte aber trotzdem eine durch- greifende Umgestaltung des deutschen

Schulwesens erfolgen. Eine scharfe Polemik wird jedenfalls einsetzen.

Am 3. Januar durfte die Bayerische Lehrerzeitungq, das Organ des Bayeri- schen Lehrervereins, ihr fiinfzigjiihri- ges Jubillium feiern.

ie zahireich die Biicher uber den i ,ieg erscheinen, geht aus einem Ver-

zreichnis des Ftrankfurter Jugendschrif- ten-Ausschusses hervor, das nahezu 700 Nummern Bileher, Bildermappen und W~landbilder empfiehlt (Kriegs-Lyrik al- lein2 67 Nummern.)

In Krl~cau 1st emn ,,Polnisches Piida- gog. Iflstitzt" entstanden, dessen Zlweck es ist, die Bedingungen elner Reform des polnisehen Schuiwesens zlu erfor- schen. Ein weiteres Arbeitsfeld des Instituts sind die Aufgaben der Didak- tik.

In Warschau tagte Anfang Januar der erste Kongress der poinischen Mit- telschullehrer, auf dem iber 700 Leh- rer anwesend waren.

Nach jahrelangen Bemilihungen der Lehreschaft und anderer jugendfreund- licher Kreise hat Bacse ein Gesetz zur Regelung kinematographischer Vorfilh- rungen angenommen. Lichtbilder, die geeignet sind, entsittlichend oder ver- rohend auf die Zuschauer zu wirken, sind von der Polizei zu verbieten. Wer das 16. Altersjahr noch nicht zuriick- gelegt hat, darf, gleichgiiltig ob in Be- gleitung Erwachsener oder nicht, nur zu solchen Vorstellungen zugelassen werden, die fiir die Jugend besonders veranstaltet worden sind. In den Ju- gendvorstellungen diirfen nur solche Nummern vorgeftihrt werden, die von einer hierzu bestimmten Zensurkom- mission genehmigt worden sind. Nicht unter dieses Gesetz fallen Vorfiihrun- gen zu Unterrichtszweeken in Schul- anstalten.

Der Franzose A. Pinloche sucht in der ,,Revue de I'enseignement des lan- gues vivantes" die 1Frage zu eantwor- ten, wie man sich jett zum deutschzeu Unterricht stellen solle. Er kommt zu dem weisen Schuss, dass elne Kennt- nis der deutsehen Spraehe elne Not- wendigkeit sei, ob man Deutsch liebe oder nicht, aus praktischen und plda- gogischen Griinden und wegen der ,,~andidaten"prifung.

In Franicreich leiteten letzten Winter 26,456 Lehrerinnen (neben 12,757 Leh-

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rern) Abendkurse von Fortbildungs- schulen.

Bis zum 1. August 1916 wurden in Frankreich 20,252 Lehrer der Volks- schule (inkl. Seminar und Inspektion) mobilisiert; davon sind gefallen 3126, verwundet 5977, gefangen 1886, deko- riert 2356.

Die Universitlit Edinburgh schafft ein neues Diplom: Bachelor of Educa- tion, das nach strenger Priifung erwor- ben wird.

In England ist die Zahl der Semina- risten seit 10 Jahren von 11,901 stetig zurfickgegangen bis auf 6517 im letzten Jahr. Die Besoldungen machten in die- ser Zeit eine bescheidene und ungenti- gende Steigerung mit: Hauptlehrer von £ 163 auf 175, Klassenlehrer von £ 116 auf 128, Hauptlehrerinnen von £113 auf 125, Klassenlehrerinnen von £85 auf 94.

Ueber daas englische Scnaulwesen weih- rend des Krieges bringt der Survey (Januar) einen liingeren Artikel, der ein recht diisteres Bild entwirft. ,,Edu- cation in England is at a standstill.... When teaching staffs crumble away, when buildings are no longer repaired and new building is stopped, when schools are turned into military camps and hospitals, when classes are en- larged, school feeding stopped and med- ical attention suspended, when child- ren of twelve and thirteen are sent in- to the fields to work, friends of edu- cation see a menace to the future of youth that may not be removed as simply as it came." Aus einem ein- flussreichen englischen Schulblatt wird der Satz zitiert: ,,The bedrock truth is that the people of London have no real belief in the efficiency or usefulness of education." Es erheben sich jedoch ernste, warnende Stimmen, die aber,

wie es scheint, wenig Gehir finden. -

Die Januarnummer der ,,Educational Review" enthilit einen Artikel fiber die Zukunft der englischen Erziehung von Michael Sadler, Vice-Chancellor, Uni- versity of Leeds. Sein Thema zwingt ihn, sich mit dem deutschen Schulwe- sen zu beschiiftigen; auch der Feind muss dessen Vorziiglichkeit anerken- nen, muss sich dahin wenden, um fruchtbare Gedanken zu finden. Er- wihnen muss der Englinder natiirlich ,,the unspeakable brutalities, savagery, and lawlessness that pervade all ranks of the German armies." Aber daran wfiren hauptsiichlich die Ofliziere schuld, die deutsche Erziehung mache den Deutschen zu gehorsam. ,,German Education has great faults as well as great excellence. It makes good use of all second-grade ability, which in England is far too much of a waste product." ,,Intellectual keenness" soil dem englischen Leben eingeflisst wer- den. ,,German education has made that nation alert to science. It has made systematic cooperation a habit. It has taught patriotic duty. It has kept a whole people industrious. Com- bined with military training, it has given them the strength of discipline. It has made profitable use of second- rate intelligence. It has not neglected the mind. Great Britain, after the war, will find that better education has be- come one of the most urgent of her ne- cessities." Darauf beruhe Englands Zu- kunft. .... ,,On the intellectual side British education, with brilliant excep- tions, is, as compared with the German (tho not with the American), feeble. .... England brtuche einen grossen, weitsichtigen Fihrer fiir diese wichti- gen Zukunftsaufgaben und zielbewuss- tes iffentliches Interesse, um die not- wendige Reform im Erziebungswesen durchzuftihren.

John Andressohn.

III. Vermischtes.

Oft zur Nacht, wie traumbenommen, Hiire ich aus fernsten Weiten Leise, leise Schritte kommen .... Und ein Wandeln wie auf Zeh'n Und ein wundersachtes Gleiten, Leise, wie die Mtitter schreiten, Miitter, die nach Kranken sehen .... Oft, seit meiner Kindheit schon Hat der Klang mein Herz besiegt,

Dieser feine Wunderton, Der in fernen Schritten liegt. Kaum hat ihn das Ohr vernommen, Wird das Herz voll Ruhe wieder, Weiss: Nun miissen Hiinde kommen: Und die HIinde sinken nieder, Um zu lindern, um zu stillen .... Herrlich war es, krank zu sein, Und ich liebte fast die Pein

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