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Umschau

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Umschau Source: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 18, No. 2 (Feb., 1917), pp. 55-58 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30167819 . Accessed: 24/05/2014 07:43 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik. http://www.jstor.org This content downloaded from 193.105.154.10 on Sat, 24 May 2014 07:43:04 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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UmschauSource: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 18, No. 2 (Feb., 1917), pp. 55-58Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30167819 .

Accessed: 24/05/2014 07:43

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toMonatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik.

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Umischau.

zunft in die Sachen der High School- Musikkapelle. Entweder leider oder glicklicherweise, wie man die Sache ansehen will, ist die Frage durch einen Kompromiss gelSst worden. Die Ka- pelle wird von nun an ausserhalb der Schule nicht gegen Geldlohn spielen. In der Schule aber wird sie fortfahren. bei allen Gelegenheiten ungehindert und nach Herzenslust zu musizieren. Letzte Woche gab sie in der Schule eine 6iffentliche Vorstellung, deren Reingewinn $300 betrug. kann. H. A. Meyer.

Milwaukee. Frohe Botschaft des deutschen Gei-

stes. Ein Neutraler, ein Schweizer, Dr. A. Saager, legt in seinem Bichlein ,,Die Frucht des Weltkrieges" die hohe Kulturaufgabe dar. die das Schicksal dem deutschen Volke und damit demn Deutschtum der Erde durch dieseu Krieg zugedacht: Die Neuschipfung der Welt. Er zeigt eine sonnige Zu- kunft, fiir die die Deutschen gelitten und geblutet und noch leiden und blu- ten-den erhebendsten Trost fiir unser LTeid und unsere Opfer! Dass es ini

Milwaukee Tausende von Herzen gibt die mit warmer Teilnahme ffir die deutsche Sache schlagen, muss uns selbstverstiindlich vorkommen, umso- mnehr, wenn wir an die rege Beteili- gung denken, die bis jetzt jedes Liebes- werk, das fiir unsere notleidenden Blutsverwandten driiben angeregt wur- de. hier erfahren hat. So konnte es deln auch nicht fehlen, als kiirzlich

hier in Auditorium Frau Hofrat Ed- gar Hanfstiingl aus Miinchen unter den Auspizien der deutsch-isterreichi- schen HIilfsgesellschaft einen Vortrag iiler das neugewordene Deutschland hielt, dass eine deutsch-iisterreichische Versammiung zusammenstramte, ge- trieben von dem hohen deutschen Ge- danken, zu lauschen den erwirmenden und belebenden, das Raunen des zu hiiheren Sphiiren fiihrenden neudeut- schen Geistes verkliindenden Worten der Rednerin, des deutschen Geistes, dessen tief zu Herzen gehende, von hei- ligemn Patriotismus und gliihender Menschenliebe getragene Ausfiihrungen ausklangen: ,,Wir klagen nicht iber unser Los, machen auch kein Wesen drauns. Die Entsagung, die wir leiden. trifft ein Volk, das in Entsagung zu Stiirke und Selbstbewusstsein herange- reift ist. das mit reinem Gewissen streitet wider grausame, zerstarungs- lustige Feinde fiir eine glickliche undi glorreiche Zukunft der Menschheit."- Was jener Deutsche der Schweiz mit Seherauge ahnend gesehaut, genante reichsdeutsche Dame mit Propheten- und Botschafterwort iibermittelte. wurde von den hiesigen Deutschamneri- kanern als Appell verklirten Charak- ters eingetrunken: - Deutsche Kultur- aufgabe - Tatchristentum - Neu- schpfung der Welt - Durch Kreuz zur Krone, durch Nacht zum Licht - Am deutschen Wesen wird die Welt genesen - Wir halten allzeit treu zu- sammen, und briiderlich wollen wir handeln! -

J. Dankers.

III. Umschau.

Vom Lehrerseminar. In diesem Jahre gedenken die Seminaristen wieder ein Jahrbuch herauszugeben. Die verschie- denen Ausschiisse sind fleissig an der Arbeit.

Einen schweren Verlust erlitt dias Deutschamerikanertum Milwaukees und mit ihm das Seminar durch den Hin- gang von Dr. Chas. L. Kissling. Er gehiSrte dem Vollzugsausschusse des Seminars seit Jahren an. Dort zeich- nete er sich nicht bloss durch ein tiefes Verstiindnis fiir die Aufgaben der An- stalt aus, sondern er trug auch viel zur Lisung derselben bei. Im Direktoren- rat der iffentlichen Schulen der Stadt war er der gewichtigste Verfechter des deutschen Sprachunterrichts. Durch seine Rechtlichkeit und Treue erwarb

er sich die Achtung aller, die mit ihm in Beriihrung traten. Wer Dr. Kissling zum Freunde hatte, durfte auf ihn bauen. Die Sache, die er fiir recht er- kanute, fand in ihm den furchtlosesten Verteidiger.

Am 27. Januar fand der 9. Konvent dest Deutschamerikanischea VTerbandes ran fiid-kalifornien zu Los Angeles statt. TUnter den anderwiirtigen be- merkenswerten Beschlifissen sei der das Lehrerseminar betreffende, der von Kollegen Val. Biihner eingereicht wur- de im Wortlaut wiedergegeben :

DIas Nationale Deutschamnerikani.sche Lelhrersemninar besteht seit ungefiihr vierzig Jahren in Milwaukee, und ist die einzige Anstalt in Amerika. die nach deutschem System gebildete Leh-

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IMonatshefte fiiur deutsche Sprache and Puidagogik.

rer fiir den deutschen U1nterricht an den Volksschulen dieses Landes aus- bildet. Es ist wiinschenswert, dass das Seminar auf bessere finanzielle Grund- lage gestellt wird. Zu diesem Zwecke ist die Anregung gemacht worden, dass die zum Nationalbund gehiSrigen Ver- eine und sonstige deutsche Vereinigun- gen ersucht werden, sich eine geringe Kopfsteuer pro Mitglied aufzuerlegen, umn damit ein ansehnliches Grundkapi- tal fiir das Seminar zu stiften. Der D)eutschamerikanische Verband you Siidkalifornien spricht sich zugunsten dieses Planes aus uind empfiehilt den zugehirigen Vereinen, sich diesem gu- ten Werke anzuschliessen, welches fiir die Pflege und Erhaltung des Unter- richts in deutscher Sprache von weit- tragender Bedeutung ist. Wir ersuchen den Deutschamerikanischeu Verband von Kalifornien, diese Angelegenheit ebeufalls giinstig aufzunehmen und bei dem Konvent des Deutschamerikani- schen Nationalbundes einen dahinge- henden Antrag zu stellen.

Hugo Miinsterberg ist am 16. Dezem- ber ganz pliitzlich mitten in seiner Be- rufsarbeit vom Tode ereilt worden. Fiir das Deutschtuln bedeutet das einen herben Verlust. Er war fiirwahr einer der bedeutendsten ,,Kiimpfer der deut- schen Schutztruppe im Auslande". Ehre seinem Andenken!

(Unsere Leser seien auf den beson- dleren Artikel aus der Feder Prof. Schoenemanns in der vorliegenden Nummner. der eine Wiirdigung der Ver- dienste des Verstorbenen enthilt, hin- gewiesen. )

Die n:ichste Versammlung der Abtei- lung fiilr Schullciter (Department of Superintendents) der TN. E. A. soll vome 26. Februar bis zum 3. Miirz in Kansas CityS, Mo., abgehalten werden. Das Gunsaulus. Robert J. Aley, P. P. Clax- ton, W. M. Davidson und John H. Fin- ley.

Die Februar-Ausgabe des mionatlich erscheinenden .,Bulletin of the First District Normal School, Kirksville, Mo.", bildet das zweite Heft der Serie * die den Unterricht in den mao- dorncn prachen behandelt, und die von dem Priisidenten des Instituts John R. Kirk und dem Professor des Deutschen J. W. Heyd gezeichnet ist. Das vorliegende Heftchen ist beson- ders )emenirkenswert, als es die Direkte

* Das erste Heft der Serie gelangt im Miirz 1915 zur Ausgahbe.

Methode in allen ilren Schlussfolge- rungen beffirwortet. Namentlich sei auf den Artikel fiber ,,German Compo- sition" hingewiesen.

Nach demn Bericht des Vorsitzers John Tjarks hat der Hilfsausschuss es Deu tschanerikanischen National- bundes bis zumn 1. November 1916 $800,000 an die Botschafter Deutsch- lands und osterreichs abgeftihrt. Das ist bei weitem nicht die ganze Summe, die der Nationalbund aufgebracht hat. denn in manchen Stiidten und Staaten werden die Salnmluligen in andere Ka- nile geleitet.

L)er im November in der ,,Northern Review" erschienene Artikel iiber den Nationalbund and die Deutschlluthera- ner hat Herrn Georg Seibel zu einer Entyeynung veranlasst, die sowohl in der ,.Northern Review" als auch in den .,Mitteilungen des D. A. N. B." erschie- nen ist. Herr Seibel fiihrt aus. dass es fester Grundsatz des Bundes ist, sich Religionsfragen fernzuhalten. Alle Konfessionen seien unter seinen Mit- gliedern vertreten. Er ermahnt die Deutschamerikaner aller Richtungen zur Einigkeit. Statt der Devise: ,,Ge- trennt mnarschieren und vereint schla- gen" schliigt er eine neue vor: ,,To stand firmly together for the right, to mnove undaunted forward toward the truth, to fight unfalteringly to the end for justice." Durch deni Nationalbund sei dieses Ziel zu erreichen.

Herr Georg Seibel (Pittsburg) ist zum Vorsitzer des literarischen Vertei- d ig ungsausschu sses des Nationalbun- des ernanut worden.

Aus demi Jahresbericht des Biblio- thekars der ,,Library of Congress" geht hervor dass iiber 88,000 neue Biicher im letzten Jahre der Bibliothek einver- leibt wurden. Diese verfiigt jetzt iiber melr als 2,450,000 Biicher nebst mehre- ren Millionen von Zeitschriften, Manu- skripten und Broschiiren.

1)as Erziehungsamt der Abteilung des Innern in Washington klagt in ei- nem Rundschreiben iiber den schlech- ten Zustand der liindlichen Volksschu- len infolge Minderwertigkeit der Lehr- Skriifte. Danach hat mindestens ein Drittel der liindlichen Lehrkrfifte fiber- haupt keine Fachbildung, sondern hichstens Volksschulbildung, die hiu- fig schon im achten Grad ihr Ende er- reicht hat. Das sollen an die 70,000 ein, und davon leitet ein grosser Teil

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Umrsch

Einlehrer-Schulen, deren es 212,000 gibt. Weitere 70,000 Landesschulleh- rer haben eine zweijiihrige High School- Erziehung genossen nebst diirftiger Fachausbildung. Nur etwa ein Drittel (70,000) haben eine vierjiihrige High School- Erziehung, einschliesslich ein his zwei Jahre Normalschule, genossen.

Im Anschluss an den obigen Bericht bemerkt die ,,Westliche Post": ,,Von solchen Lehrern, wie sie das Erzie- hungsamt da schildert, kann man ja nicht viel erwarten, und man muss dem Amte zustimmnen, wenn es eine giinstige Entwicklung der Volksbildung von einer tiichtigen Vorbildung der Lehrkriifte abhuingig macht.

,,Dabei fijllt uns aber auch ein: War es denn nicht das Erziehungsamt, das vor einiger Zeit gar bewegliche Klagen zum Besten gab tiber die Unwissenheit der fremdgeborenen Bevlkerung. Es wollte etwas mehr fiir die ,,Amerikani- sierung" dieser Leute getan haben. Was wollen denn die Herren unter ,Amerikanisierung" verstanden haben? Doch wohl nichts anderes, als dass die Leute auf einen genigenden Bildungs- grad gehoben werden, um sich in der Entwicklung des Landes zurecht zu finden und sich daran erfolgreich be- teiligen zu kiinnen. Dazu gehirt aber doch wohl eine geniigende Volksschul- bildung, nicht wahr? Wollen wir also damit nicht lieber bei uns auf dem Lande anfangen, ehe wir uns um die Zugewanderten absorgen? Die sind doch gegen unsere eingeborene Jugend in verschwindender Minderzahl und haben nicht entfernt einen Einfluss auf die Entwicklung des Landes wie unsere Jugend. Suchen wir also lie- ber diese so zu erziehen, dass sie im- stande ist, nachzudenken und so gute Biirger zu werden."

Vierundvierzig der amerikanischen Staaten schreiben den Schulbehiirden vor, welches die lMindestzahlI der Sehb eines Schuliahres sein darf. Diese Zahl bewegt sich zwischen 60 und 180. Inm Laufe der letzten drei Jahre haben 12 Staaten die Mindest- forderung um 10 bis 60G Tage erhliht. Ein erfreulicher Fortschritt! - Die Zunahme in der Zahl der iiffentlichen High Schools und deren erhihte Auf- nahmebedingungen haben ohne Zwei- fel diese Bewegung gifinustig beeinflusst. Das Erziehungsamt in Washington ar- heitet nun darauf hin. den jetzigen Durchsehnitt von 138 Tagen auf 160 zu erhiihen.

Ein anderes ulbel unserer Schulen sind die ungeniigend ausgebildeten

Lehrer. Herr Claxton, der Leiter des Erziehungsamtes, hat sogar erklirt, es wiire besser, nur sechs Monate Schule zu halten unter Aufsicht eines guten Lehrers mit einem Gehalt von $100 den Monat, als die ganzen zwilf Mo- nate mit einem nicht berufsmaissig ausgebildeten Lehrer mit einem Mo- natsgehalt von $50. Gute Lehrer fal- len ebenso wenig vom Himmel wie gute Advokaten oder geschickte Arzte.

Die von Edmund von Mach redi- gierte Zusammenstellung der offiziellen Dokumente, die auf den Weltkrieg Be- zug haben (Vgl. Besprechung in der Novembernummer der Monatshefte), ist wieder vom Biichermarkt zuriickge- zogen worden, angeblich weil das Werk Ungenauigkeiten enthilt. Diese sind jedoch noch von keiner Seite ver- iffentlicht worden. Ob nicht ein an- derer Grund vorliegt?

Am 20. Dezember vollendete Ferdinand A venariis sein 60. Lebensjahr. Zur Feier dieses Tages ist das ,,Avenarius- Buch" erschienen, das leider unsere Ufer noch nicht erreicht hat. Es bie- tet ein kurzes Lebensbild des Dichters, Proben seiner Dichtkunst und Ausziige oder Wiedergabe seiner besten kriti- schen Dichtungen.

tber 10,000 deutsche Lehrer und iiber 2,000 Seminaristen hat der Krieg laut der ,,Schweizerischen Lehrerzei- tung" dahingerafft. Diese werden durch Lehrerinnen ersetzt. Dadurch ist in Deutschland die Frage, ob die verheiratete Frau als Lehrerin in der Schule stehen soll, neuerdings aufge- worfen worden. Mehr als eine Schul- behitrde hat ihren Standpunkt gein- dert; bezeichnend ist indes, dass die deutschen Lehrerinnenvereine durch- weg die Verbindung der Doppelauf- gabe als Mutter und Lehrerin ableh- nen. Tatsache ist, dass die Frau in der Schule wie in anderen Tiitigkeits- gebieten mehr Boden gewinnt. Ein Zeichen hierfiir ist, dass Berlin mit der Anstellung von Leiterinnen fiir Mittelschulen begonnen hat.

iber den Aufsatzunterricht gehen driiben die Ansichten weit auseinan- der; mehr und mehr wird der ,,freie Anfsatz" gefordert. Auf einem Schwei- zer Lehrertag verlangte vor kurzem Redner: ,,Die Schiiler sollen schreiben dirfen, was ihr Herz bewegt, und sie werden es tun. wenn der Lehrer ein nachsichtiger Kritiker ist. Fiir die freien Aufsiitze kiinnen nicht bloss

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Motatshefte fiilr deutsche Sprache aund Piidagogik.

Themen gestellt, sondern sie mfissen vorbereitet werden. Man begniige sich mit kurzen Arbeiten, lasse aber hiiufig solche ausfiihren; denn der kindliche Geist verlangt stiirmisch nach Ab- wechslung, und je enger der Kreis, desto genauere Beobachtung, desto we- niger Gefasel. Wenn auch Rechtschrei- bung und liussere Form nicht die LHauptsache sind, so diirfen sie, schon mit H-insicht antuf das praktische Leben, nicht vernachFlissigt werden."

In Briissel errichten die deutschen Behirden eine cvlimische Abteilng des L ehrersemin ars.

Der Schurat von St. Gallen ver- iangt, dass die Miidchen der ersten zwei Klassen der Realschule statt der seitlich getragenen Schultasche den h2iultorister tragen, um Seitwiirts- verkrimmungen des Riickgrates zu verhiiten.

iboer den Eifluss dieses Kiegesncuf die Schule schreibt die Schweizerische Lehrerzeitung ,,Angesichts der fast iibermensch Anstrengungen, die hiiben und drliben genacht weren, er- scheint es fast wie ein Wunder, dass in den kriegfiihrenden Lndern Fra- uen der tissensichaft, der Schule der Erziehung ebenso lebhaft, ja kriaftiger als zuvor ertet den. Ist es nicht ein Grosses. dass die schwer mitge- nommenen Staaten trotz aller Lasten des Krieges ihr Unterrichtsbudget auf- recht erhalten, ja vermehren, wie Sachsen und Preussen? .... Die Bewe- gung, welche die Jugend ergriffen hat, urn ihren Titigkeitstrieb und Freiheits- drang durch eigene Organisation Ge- niige werden zu lassen (Pfadfinder,

Vlauderv6gel u. s. w.) wird nicht ohne heilsame Folgen antuf die Ausbildung des kiinftigen Biirgers sein .... Eine ganz besondere Aufmerksamkeit wid- met Deutschland dem ,Aufstieg der Tiichtigen'. Freie Bahn dem Talent! lautet die Losung, unter der die beson- dere Ausbildung der gut- und meistbe- fiihigten Kinder aller Stiinde gefordert und gefiirdert wird. Unter diesem Ge- sichtspunkt gewinnt der Kampf um die Einheitsschule, den die deutsche Lehrerschaft mit aller Kraft anhebt, erhuihte Bedeutung. Im Ausblick auf die halndelspolitischen Miiglichkeiten (er Zukunft suchen die grossen Staa- ten ihre jungen Leute auch sprachlich und kaufminnisch tiichtig auszubilden. I)as Studium (dei f[renden Spraehen e'- lebt eiene neue iJ Aufschwung, da und dort nach einer etwas anderen Rich- tung. In Deutschland wird das Stu- (ium des Tiirkischen und der morgen- liindischen Sprachen tatkriiftig aufge- nommen; in Ungarn wird mehr Deutsch gelehrt. England hat einen agrossen Unterrichtsausschuss mit der Aufgabe betraut, die Beziehungen der Spracherlernung zu der Entwicklung des HIandelns zu studieren ..... Wie iiber Nacht schritten die Fragen der nationalen Erziehung, des staatsbiir- gerlichen Unterrichts in den Vorder- grund der iiffentlichen Erirterung. Noch stehen wir mitten in dieser Be- wegung. Die angefachte Eriirterung zeitigt doch manche Kliirung; sie hilft kriftig mit, das Bewusstsein zu stir- ken, dass aller Unterricht Gegenwarts- unterricht ist und dass wir aus der unterricht ist. und dass wir aus der und die Zukunft vorzubereiten haben."

John Andressohn.

Biicherschau.

I. Five Books About Modern Germany.

By Otto W. Greubel, University of Wisconsin.

In these stirring times an almost impossible task confronts the author who undertakes to write a history of modern Germany. The material for the period after 1870 is so interwoven with propaganda for or against, that it might wvell appear beyond human power to extricate from it the facts. And so deeply have the hearts and minds of all thinking persons been en- listed by the tremendous issues of the present conflict that we have ceased to expect objectivity even of the historian. All we can ask of him is that

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