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Umschau

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Umschau Source: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 17, No. 2 (Feb., 1916), pp. 61-64 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30167695 . Accessed: 19/05/2014 20:11 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik. http://www.jstor.org This content downloaded from 91.229.248.145 on Mon, 19 May 2014 20:11:16 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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UmschauSource: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 17, No. 2 (Feb., 1916), pp. 61-64Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30167695 .

Accessed: 19/05/2014 20:11

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toMonatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik.

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Alumnnenece- Umschau.

schitze, und Deutschland, und erkliirte In der darauf folgenden Diskussion den Satz ,,gut Deutsch sein ist sich ent- versuchte man einen Zusammenhang deutschen". In einer Selbstkritik er- der drei Persnlichkeiten, Goethe- blickt Nietzsche einen Fortschritt in Nietzsche-Hauptmann herzustellen. der deutschen Kultur. P. Radenhausen.

III. Alumnenecke.

In der literarischen Versammlung vom 7. Januar lieferte Herr Schauer- mann ein Referat iber Karl Schin- herrs ,,Glaube iand Heimnat". Er pries die mit einfachen Mittelu Grosses schaffende Kunst des Menschengestal- ters Schinherrs, seine ganz auf Hand- lung gestellte Dramentechnik. Die dem Referat folgende Besprechung fiihrte zum1 Volksstiick; nmn be- schloss, da Schiinherr bereits ftir eine Auffiihrung (Der Weibsteufel) vor- gemerkt, bei der Leitung des Pabst- theaters die Aufftihrung eines Anzen- gruberschen Stiickes anzuregen.

Die p 'idagogische Tafelrunde be- schiftigte sich mit der endgiltigen Fassung der der deutschen Lehrer- schaft Milwaukees zugedachten Be- schliisse mit Bezug auf die Fibelfrage. Die in ihren Grundziigen bereits in der Ausgabe der Monatshefte vom De- zember 1915 angeffihrten Forderungen konnten in der am 18. Januar abge- haltenen Lehrerversammlung nicht zur Verlesung gelangen, da die De- batte iber die Fibelfrage abgeschlos- sen war. Imnmerhin konnte Herr Heim die Beschliisse der Alumnen dem Mitverfasser der gegenwiirtig im Gebrauch stehenden Fibel, Herrn Rathmann, zur gefilligen Beriicksich- tigung bei der Ausarbeitung der neuen Fibel fiberreichen. Wie Herr Stern versicherte, konmmen nieue deutsche

im Herbst des Jahres 1917 zur Ein- fiihrung.

Fiir die Februar-Sitzung der litera- rischen Abteilung (1. ds. Mts.) wird Herr Anton Helm ein Referat iber Gustar Frenssea, liefern.

Das Jaskenk1riinzchea wird am 19. Februar in der Turnhalle des Semi- nars abgehalten. Die Vorbereitungen liegen in den 1Iinden eines Ausschus- ses, dessen Vorsitzer Herr Dankers ist.

In der Angelegenheit der 5 Cents- Sa&tnmlung fiir das Seminar sind einige lidch neugestalteten Fibel, splitestens Lesebiicher, einschliesslich einer glinz- Zuschriften auswirtiger Alumnen ein- gelaufen; sie werden in der niichsten Geschiftsversammlung zur Verlesung gelangen.

In der letzten Geschiiftsversamm- lung wurde die Abhaltung eines grossen Alumnenfestes in Verbindung mit dem vom 29. Juni bis 1. Juli in Milwaukee stattfindenden Lerertag beschlossen. Es soll nichts unversucht bleiben, so viele Alumnen wie nur miglich hierher zu bringen und die Zu- sammenkunft zum Merkmal einer neuen Zeit in den Beziehungen der Alumnen zu ihrer Alma Mater zu ge- stalten.

IV. Umschau.

Direktor Griebsch ist zum Vorsitzen- den des Presseausschusses fiir den vom 2,-7. M~irz dauernden Bazar fiir die Kriegsnotleidenden in Deutschland und Osterreich-Ungarn ernannt wor- den.

Eine wertvolle Bereicherung der Bibliothek des Lehrerseminars bildet das dreiblindige Werk: Robert Reitzel. Des armen Teufel gesammelte Schrif-

ten, Herausg. vom Reitzel-Klub, De- troit, Mich., 1913, das der Anstalt von Herrn Karl E. Schmidt in Detroit, dem Freunde des geistreichen deutsch- amerikanischen Schriftstellers, zum Geschenk gemacht wurde.

,,Die deutsche Schule" vom Dezem- ber 1915 enthilt einen Aufsatz von Seminarlehrer J. Eiselmeier fiber ,,Die Landschulen Wisconsins". Der Arbeit

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62 Mlonatshefte fiir deutsche Sprache und Pddagogil.

liegt "The Preliminary Report on Con- dition and Needs of Rural Schools in Wisconsin, Madison 1912," zu grunde.

Am 5. Februar hielt Herr Eisel- meier vor dem deutschen Lehrerverein in Cincinnati einen Vortrag fiber ,,Die einheitliche Aussprache des Hochdeut- schen", und am 4. Februar sprach er iiber dieses Thema vor den deutschen Lehrern in Chicago.

Die Seminaristen haben beschlossen, das Jahrbuch 1916, das voraussichtlich anfangs April erscheinen wird, dem grossen Germanen Shakespeare zu widmen.

Die ,,Illinoiser Staats-Zeitung" hat eine Umfrage an siimtliche Mitglieder des neuen Schulrats von Chicago mit Bezug auf ihre Stellung zum Deutsch- unterricht gerichtet. Gegen den Unter- richt hat sich keine Stimme geiiussert, einige, darunter der Priisident der Be- hirde, fiir seine Erweiterung. Die Ausserung des Superintendenten Shoop legt die Staatszeitung wie folgt fest: ,,Wie meine Vorgiingerin werde auch ich dem deutschen UJnterricht meine Aufmerksamkeit schenken, da ich ihn fiir einen wichtigen Teil des Lehrkurus halte." Nach der ,,Chica- goer Abendpost" vom 30. Januar ist die fiir den Deutschunterricht im letz- ten Jahr vorgesehene Bewilligung von $3339 bei der Aufstellung des Jahres- budget in diesem Jahr auf $15,110 er- hiht worden. Auch ist dem Superin- tendenten des Deutschunterrichts eine Zulage von $1,000 bewilligt worden.

Die Jahresversammlung 1916 der N. E. A. tagt, wie nun endgiltig festge- setzt worden ist, vom 3.-8. Juli in New York.

Das Deutsche Journal, die von Hearst herausgegebene deutsche Ta- geszeitung in New York, beging am 30. Januar den 25. Jahrestag seines Be- stehens. Zu den zahlreichen Gratulan- ten, die dem Blatte, seinem Heraus- geber und seinem Schriftleiter, Herru Theo. Sutro, ihre Gliickwiinsche ent- gegenbrachten, gesellen sich auch die ,,Monatshefte". Unentwegt hat das Deutsche Journal zur Sache des Deutschtums gehalten und dieselbe vor seinem grossen Leserkreis vertre- ten. Dafiir gebiibrt ihm Dank und An- erkennung. Die Gliickwiinsche, die ihm aus den h6chsten offiziellen deut- schen wie auch den angesehensten deutschamerikanischen Kreisen zuteil wurden, sind wohl verdient.

Die Frage, ob der Krieg das Stu- dium des Deutschen auf den hiheren Lehranstalten der Vereinigten Staaten nachteilig beeinflusst habe, beantwor- tet Dr. Rudolf Tombo, New York, in Heft 14 der ,,Walhalla" verneinend. Dr. Tombo griindet seine Aussage auf die Berichte von einigen zwanzig Col- leges und Universititen iber die An- zahl der Deutschstudierenden in den Jahren 1914/15 und 1915/16. Die Mehr- zahl der Anstalten weise eine Zu- nahme im zweiten Jahre nach. Inver- schiedenen Berichten werde auf das erhihte Interesse fiir das Spanische hingewiesen.

Aus Yew Orleans wird vom Vor- sitzenden des Schulkomitees des Deutschamerikanischen Staatsverban- des von Louisiana, Dr. Ransmeier, be- richtet, dass mit der Griindung deut- scher Schlbibliotheken fiir die Hoch- schulen bereits vor liingerer Zeit be- gonnen wurde, und dass der 'Verband in dieser Beziehung bahnbrechend ge- wirkt hat.

Die Beteiligung am deutschen Un- terricht an den genannten Schulen ist um zehn Prozent gestiegen. In der Abend-Hochschule ist abermals eine deutsche Klasse unter Leitung von Prof. Stephani Schiitze zustande ge- kommen.

Der Deutsche Lehrerverein hat eine Abendunterhaltung fiir das allgemeine deutsche und deutschkiinnende Publi- kum veranstaltet. Xhnliche Veranstal- tungen follen im Laufe des Jahres ge- boten werden.

Der deutsche Verein der Staats- uni versitit von Ohio brachte am 21. Januar unter Dr. Heinrich Keidels Leitung Wilbrandts dreiaktiges Lust- spiel ,,Die Maler" zur Auffihrung.

Die Columbia Universitat wlrd die seit mehreren Jahren geplante Ein- ftigung einer Handelsfakultiit mit dem 1. Juli ds. Js. bewerkstelligen. Der Kursus ist auf drei Jahre berechnet.

Professor John Christopher Schwab, Bibliothekar der Universitait Yale, ist am 12. Januar in New Haven im Alter von nahezu 51 Jahren gestorben. Prof. Schwab war ein Bruder des 1914 in New York verstorbenen Direktors des Nordd. Lloyd, Gust. H. Schwab; wie die ,,Walhalla" vermerkt, ein Enkel des schwiibischen Dichters Gustav

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Umschau.

Schwab und ein Nachkomme Konrad Weisers und Heinrich Melchior Miih- lenbergs. Seit 1902 war er Schriftlei- ter der Yale Review.

Unter den Kindern der St. Johns- Pfarrschule in Peabody, Mass., die die furchtbare Katastrophe am 28. Okto- ber liiberlebt, entstand am 12. Januar aus geringfigiger Ursache - eine Lo- komotive stiess auf dem nahen Bahn- hofe auf einen Frachtwagen - eine Panik. Ein zehnjiihriges Midchen sprang aus einem Fenster des oberen Stockwerkes und trug schwere Ver- letzungen davon, andere Kinder wur- dlen hysterischl und fielen in Ohnumacht.

,,Moderator-Topics", Lansing, Mich., 9. Dezember 1915, berichten iiber einen Vortrag, den Karl A. Krause vor der neusprachlichen Abteilung der Michi- gan State Teachers Association in Sa- ginaw (Vors. Frliulein Flintermann- Detroit, Mich.) iiber die direkte Me- thode gehalten hat. Die dem Vortrag folgende Besprechung liess darauf schliessen, dass die Versammlung fiir eine geringe Einschriinkungen erfor- dernde direkte Methode im Sprachun- terricht eingenommen war. Bedenken, die auf den Zwiespalt zwischen den Forderungen der direkten Methode und denen der ,,College Entrance Ex- aminations" hinwiesen, beantwortete Dr. Krause mit der Versicherung, dass die genannten Priifungen sich mehr und mehr den Forderungen der direk- ten Methode anpassten.

Bulletin No. 1, Januar 1916, der Wisconsim Association of Modern For- eign Language Teachers enthilt die Statuten der Vereinigung, sowie die auf der Versammlung in Madison, Mai 1914, gehaltenen Vortriige von Prof. S. H. Goodnight und Edith L. Ruddock, ,,The Choice of Reading Matter" und ,,Types of Class Work", und den von Prof. F. J. Menger auf der Milwaukeer Versammlung, Mai 1915, gehaltenen iiber ,,Modern Language Study as a Contribution to the Ethical and Cul- tural Development of the Student".

Die in Verbindung mit diesem Vor- trag gelieferte Arbeit von Frl. Karo- line Young, Madison, kommt in der vorliegenden Ausgabe der Monatshefte zum Abdruck.

,,Preparedness" lautet der Titel eines Pamphlets, das der Nordameri- Ickanische Turnerbund verbreitet und in welchem die deutsche Schule, das deutsche Turnen, gepriesen werden als

billigste Mittel zur Erreichung wahrer Bereitschaft, die keineswegs im Besitz kostspieliger Dreadnaughts, ungeheu- rer Munitionsvorr ite, sondern in der Tauglichkeit ,,des Mannes hinter der Kanone" liege.

Dem Kongress sind u. a. folgende Gesetzentwil rfe eingereicht worden:

H. R. 457 (Smith-Hughes), die Schaffung einer Bundesbehirde fiir Gewerbschulbildung fordernd. Ein Jahresaufwand von $4,000,000 soll an die einzelnen Staaten als Zuschuss zu Lehrergehiiltern zur Verteilung kom- men.

H. R. 399 (Abercrombie), die Schaf- fung eines ,,Department of Education" betreffend.

HI. R. 4822 (Fess), die Schaffung einer Nationalen Universitatt fordernd.

H. R. 8458 (Nolan), die Einrichtung einer neuen Abteilung im Bureau of Education fordernd, die als ,,Division of Civic Training" bekannt sein und sich die Pflege der Biirgerkunde zum Ziel setzen soll.

HI. R. 456 (Hughes), die Einsetzung einer ,,Federal Motion Picture Com- mission" als Unterabteilung des Bu- reau of Education fordernd.

H. R. 236 (McKellar). elne ,,Mili- tary Training Academy" fiir jeden Staat vorschlagend.

H. R. 633 (Anderson), welclhe die Organisierung von Kadettenkompanien in jeder High School fordert.

Die Frage der alcademischen Frei- heit auf amerikanischen Colleges und Universitiiten beleuchtet, wie in einem Rundschreiben des Bureau of Educa- tion mitgeteilt wird, Dr. S. P. Capen in seinem Jahresbericht an das Amt des Innern. Die Frage habe einen be- sonders akuten Charakter in den Pri- vatanstalten angenommen, obwohl Fille bekannt geworden seien, wo Ver- waltungsbehirden staatlicher Anstal- ten zu Werke gegangen selen, als ob ihnen die Schulen gehiSrten, wo weder Laien noch Gelehrten das Recht zuge- standen worden sei, Aufklirung zu verlangen. Dr. Capen wirft die Frage auf, ob eine Universitlit, auch wenn sie ginzlich aus privaten Mitteln un- terhalten werde, ein Recht babe, sich jeder Verantwortung der offentlich- keit, also dem Staate, gegeniiber, zu entziehen. In Verbindung hiermit sei auf den in ,,School and Society", Heft 56, 22. Januar 1916, abgedruckten Be- richt des Ausschusses fitr akademische Freiheit der American Association of University Professors hingewiesen.

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Monatshefte fiur deutsche Sprache und Piidagogic.

Der Bericht, der auf der Jahresver- samlung der genannten Vereinigung (Washington, D. C., I. Januar) ange- nommen wurde, fordert die Teilnahme eines Fakultiitsausschusses an alien Wiederernennungen oder Ablehnun- gen, die feste Anstellung vom Asso- ciate Professor an nach einer Dienst- zeit von 10 Jahren, die Festsetzung einer Kiindigungstrist von einem Jaire tllr Professoren, von drel M/Iona.- ten fiir Instruktoren, schlhesslich emn Verh ur fsr jeden Universiti otslehrer, dessen Entlassung beantragt, vor ei- nem von der Fakultalt gewilten Kiirper.

Die Ostpreussen-Hilfe der Vereinig- ten Staaten hat den Wiederaufbau des von den Russen zerstirten Kreises Ragnit ubernommen. Einen eifrigen Verfechter findet der Plan in Prof. Eu- gen Kilhnemann, der in Wort und Schrift eintritt fir das auf alle Zeiten hinaus bestehende ,,Symbol von Deutschland und Deutschamerika, wie sie sich in Liebe fanden und gemein- sam das neue deutsche Leben schu- fen." Die Adresse des Vorstands der Ostpreussenhilfe ist Whitehall Build- ing, 17 Battery Place, New York, Zinl- mer No. 203.

.,Zum Hohn und zur Ironie wird das Wort von der ,,grossen Zeit", so klagt die Zeitschrift des Oberiisterreichi- schen Len deslehrecrereins in ihrer Ausgabe vom 10. November 1915, ,,wenn wir auf das Treiben der Profit- geier im Hinterlande stossen, denen der grosse Krieg, die ,,grosse Zeit" nichts anderes ist als eine nie dagewe- sene, giinstige ,.Konjunktur", die aus- geniitzt werden muss. Von allen, die durch diese Teuerung getroffen wer- den, ist unser Stand in Oberiisterreich der, der am wenigsten Widerstand da- gegen zu leisten imstande ist. Unsere Gehaltsverhiiltnisse und die gegenwiir- tigen Lebensmittelpreise! Dieser Ge- gensatz sagt mehr als die schlirfsten und bittersten Worte auszudrticken vermichten. Es ist so weit gekommen, dass wir - und zwar in alien Katego- rien - mit unseren Beziigen nicht ein- mal mehr das notwendige Essen, das aber selbstverstindlich ohne Fleisch in der bescheidensten Form gedacht wer- den muss, bestreiten kiinnen. Kleider, Heizmaterial u. dgl. kiinnen kelne Pos- ten mehr in der Haushaltung bilden, wenn nicht Schulden ins Ungewisse gemacht werden sollen, weil ja die Lebensmittel fiir sich allein schou ein Passivum verursachen." -

,,Niemand wird es einem Stand ver- argen, der mit Not und Entbehrung schon vor dieser Zeit der Teuerung zu kiminpfen hatte. wenn er jetzt, da die Lebensmittelpreise bis zu 300 Prozent und darilber gestiegen sind, zusam- menzubrechen droht."

In Stuttgart ist eine deutsch-spani- sche Gesellschaft gegrfindet worden. Gelelrte, Kaufleute, Industrielle und andere erson n aus spanisch-ameri- kraniscen Llern gehtren ihr an.

Von 71 Abteilungen des niederiliindi- sc/ten Lehrerbautdes sprachen sich 46 fiir eine gesetzliche Zuerkennung der kicrperlichem Strafe als Zuchtmittel in der Schule aus, 21 waren dagegen, und 4 winschten nach englischer Vor- schrift, dass der Lehrer die gleichen Zuchtmittel habe wie die Eltern.

Zufolge eines durch die Schweizeri- sche Vereinigung fuir Schulhygienc ge- iiusserten Wunsches und auf einen Be- richt der kantoiialen Schulkommission beschloss, wie der ,,Basler Anzeiger" schreibt, der Jlegierungarat von Gent die Aufihebung des deutschen Schreib- unterrichts in der Volksschule.

Professor William Stern, der be- kannte Psychologe an der Breslauer Universitit, wird am 1. April 1916 als Nachfolger 21 eurnanes die Professur ftir Philosophie, Psychologie und Pi- dagogik am staatlichen Vorlesungs- wesen in Hamburg iibernehmen.

In der Budgetkommission der Zwei- ten badischen Kammer zu Karlsruhe wurde von einem Abgeordneten die Aufmerksamkeit auf die Aas lInder- frage an den Universitiiten und Tech- nischen Hochschulen gelenkt. Der Ab- geordnete wies darauf bin, welche Rolle im gegenwiTrtigen Kriege auf der Seite der Feinde Techniker gespielt haben, die auf den deutschen techni- schen Hochschulen mit deutschen Steuermitteln ausgebildet worden sind. Der Minister des Kultus und Unter- richts Dr. Hiibsch erklirte, eine Neu- regelung der Ausliinderfrage werde nach dem Krieg gemeinsame Aufgabe der Bundesregierungen sein.

Wie die ,,Bayerische Lehrerzeitung" meldet, haben die Miinchener Lehre- rinnen fiir Ostpreussen eine Sonder- sammlung veranstaltet und 10 voll- stiindig eingerichtete Zimmer zusam- mengebraclit, ebenso eine Kiiche und ein Kinderzimmer sowie ein Pfarrer- zimmer.

Karl Schauermann.

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