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Umschau

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Umschau Source: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 7, No. 6 (Jun., 1906), pp. 189- 191 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30166678 . Accessed: 22/05/2014 05:09 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.108.157 on Thu, 22 May 2014 05:09:48 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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UmschauSource: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 7, No. 6 (Jun., 1906), pp. 189-191Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30166678 .

Accessed: 22/05/2014 05:09

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toMonatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik.

http://www.jstor.org

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II. Umschau.

Zur Kriti k des deutschen Sprachunterrichts an den Elementarschulen New Yorks. Auf die Notiz im Maihefte unserer Zeitschrift hin beziiglich einer im ,,N. Y. Globe" wiedergegebenen, angeblich von Hochschullehrern der Stadt New York ausgesprochenen Kritik des deut- schen Unterrichts in den dortigen Ele- mentarschulen erhalten wir eine Zu- schrift von Herrn Carl Herzog, Lehrer des Deutschen an der ,,De Witt Clinton High School", die im wesentlichen fol- gendermassen lautet:

,,Dass der erwiihnte Artikel hier Aufsehen erregt hat, braucht wohl nicht erst erwaihnt zu werden. Auch der Verein der deutschen Lehrer an Elementarschulen hat sich damit be- fasst und bei der ersten sich bietenden Gelegenheit einen Protest an Sup't. Maxwell abgeschickt, der in der letzten Sitzung des Vereins auch den Empfang desselben bestlatigte. tiberrascht hat die Notiz im ,,Globe" auch mich, nicht so sehr, dass Kritik geiibt worden ist (denn wo geschihe das nicht!), sondern dass die Ansicht von beinahe jedem Hfochschullehrer geteilt werde und dass tiberhaupt eine diesbeziigliche Anfrage an die Prinzipale verschiedenen Hoch- schulen ergangen sei. Die letzte An- frage tiber den Wert des deutschen Un- terrichts in den Elementarschulen kam meines Wissens vor mehr als 3 Jahren, und die Antwort war, dass der Unter- richt den Hochschulen nfitzlich (help- ful) sei. Dies wurde von jedem einzel- nen Lehrer der Abteilung unterschrie- ben. Eine iihnliche Antwort sandten die deutschen Lehrer der Wadleigh High

ten, gelang es den liberalen Parteien, die Regierung zur Zurtickziehung des anstissigen Abschnittes beziiglich der Rektorenernennung zu bewegen. Die Selbstverwaltungsrechte der Stidte sind gewahrt und das Gesetz fand am 29. Mai in dritter Lesung die Annahme des preussischen Abgeordnetenhauses.

Hoffentlich beruhigen sich nun die Gemiiter wieder. Fast wire es den Rtickschrittlern in der preussischen Ge- setzgebung gelungen--und nichts ware ihnen lieber gewesen -, die festge- schlossene Phalanx der deutschen Leh- rerschaft, in der diese dem Lehrerstande

School. Der Vorsteher des Deutschen an der High School of Commerce, Herr Arnold Kutner, der selbst frtiher an den Elementarschulen tItig gewesen war, berichtet nun allerdings, dass eine Anfrage an ihn gekommen und von ihm auch beantwortet worden sei, dass aber seine Antwort gewiss nicht als Grund- lage fiir die Kritik genommen werden kbnne.

,,Wie aber lautete da die Anfrage? Ob Kinder nach einjlihrigem Studium des Deutschen in den Elementarschulen sofort in den Kursus des zweiten Jah- res der Hochsschule im Deutschen ein- treten k6nnen . Und nun vergegenwlr- tigen Sie sich die Verhiltnisse: T&g- liche Unterrichtszeit ftir Deutsch 45 Minuten in den Hochschulen, 40 Minu- ten in den Elementarschulen, in den ersteren ohne irgend welchen Abzug, in den letzteren mit hfaufiger Beschrtn- kung. In den ersteren werden Haus- aufgaben, durchschnittlich tlglich 45 Minuten in Anspruch nehmend, ver- langt, in den letzteren sind sie absolut verboten. In den Hochschulen ist der Unterricht im ersten Jahre rein gram- matisch, in den Elementarschulen wird Hauptwert auf Konversation und Lesen gelegt. In einer grossen Anzahl von Elementarschulen wird iiberhaupt keine fremde Sprache, in anderen die franzo- sische gelehrt. In der Wadleigh High School wird Deutsch im ersten Jahre praktisch iiberhaupt nicht gelehrt, in den anderen nur in den sogenannten ,,scientific courses".

,,Nachdem die Schiler unter den obigen Beschrankungen ein Jahr Deutsch in der Elementarschule gehabt

der ganzen Welt bisher als Muster diente, zu durchbrechen, indem sie ge- schickterweise Stadt und Land zu ent- zweien suchten. Infolge der den Land- lehrern durch das Gesetz gewlhrleiste- ten Gehaltserhohung lag den letzteren an der Annahme desselben; die Gefahr, die darin fufr die Stldte lag, achteten die meisten fiir gering. Nun sind alle Teile zufriedengestellt, und es ist nur zu wfinschen, dass die Elemente, denen das Aufstreben des Lehrerstandes und der Volksschule Deutschlands von je. her ein Dorn im Auge war, das Nach- sehen haben. D. R.

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Monatshefie.

haben, kommen sie nach einer Pause von einem Jahre mit Schiilern zusam- men, die das Gelernte in frischer Er- innerung haben unt* auf vollstindig verschiedenen Unterricht eingedrillt sind. Das Beste aber ist, dass bis jetzt noch in keiner einzigen Schule ein wirklicher Versuch gemacht worden ist, den Elementarunterricht an den Hoch- schulen zu verwerten. Dahingehende Anregungen z. B. von meinem friiheren Kollegen Herrn Karl Kayser (jetzt Professor am Normal College) und mir wurden als nicht ausfiihrbar von der Hand gewiesen. Ziehen Sie nun noch in Betracht, dass, seitdem der einjiih- rige Unterricht hier besteht, den Leh- rern an den Elementarschulen noch der einheitliche Lehrplan fehit, trotzdem er von ihnen wie!lerholt und dringend gefordert worden ist; dass eine einheit- liche Leitung ebensowenig besteht; dass die einzelnen Lehrer den mehr oder weniger schrullenhaften Ansichten ihrer Prinzipale tiber die Erteilung des fremdsprachlichen Unterrichts Rech- nung tragen miissen: so konnen Sie sich vorstellen, unter welchen Schwie- rigkeiten die hiesigen Lehrer des Deut- schen zu leiden haben. Und die Hoch- schullehrer, die geneigt sind, Kritik zu iiben, sollten sich zuerst bemiihen, sich mit den Verhiiltnissen vertraut zu ma- chen, dann aber sich nicht vornehm von ihren Kollegen in den Elementarschulen abschliessen, sondern im Verein mit denselben dahinwirken, den deut- schen Unterricht auf die hochstmgliche Stufe der Vollkommenheit zu bringen. Sie selbst werden davon dann den aller- grassten Nutzen haben."

Der Verwaltungsrat der Carnegieschen Zehnmillio- nen - Stiftung zur Pensionierung verdienstvoller Professoren und Lehrer hat die folgenden Regeln aufgestellt:

,.Jede Person, die 65 Jahre alt ist und nicht weniger als fiinfzehn Jahre Professor gewesen und zur Zeit seines Riicktrittes noch Professor eines gut- stehenden Instituts ist, soil zu einer jiihrlichen Pension berechtigt sein, wie folgt:

,,Fiir einen Gehalt von $1600 oder weniger sollen $1000 gewiihrt werden;

,,Fiir jede hundert Dollars iiber $1600 sollen noch $50 zu den $1000 hinzuge- schlagen werden, aber 'keine gewihrte Pension soll grsser als $3000 sein.

,,Nach 25jihriger Dienstzeit, ohne Riicksicht auf das Alter, stellt sich die Vergiinstigung, wie folgt:

190

,,Fiir einen wirklichen Gehalt von $1000 oder weniger betriigt die jiihrliche Pension $800;

,,Fir jede $100 iiber einen Gehalt von $1600 sollen noch $40 hinzugeschlagen werden."

Keine Person unter 65 Jahren, die weniger als 25 Jahre tittig gewesen, ist zu einer Pension berechtigt. Das jiihr- liche Einkommen aus der Stiftung be- lituft sich auf etwa $500,000. Wie ge- meldet wird, sind bereits zweihundert Gesuche um Pensionierung bei dem Verwaltungsrate eingelaufen. Der Rat hat bekannt gemacht, dass auch die Witwen von Professoren pensionsbe- rechtigt sind. Aber eine Frau muss wenigstens zehn Jahre lang die Gattin eines pensionsberechtigten Professors gewesen sein. Sie erhiilt dann die Hiilfte der Verginstigung, und die Pension huirt auf, sobald sie sich wieder verheiratet.

Nach R. S. Klemm vom nationalen Erziehungs-Bureau in Washington ver- wendet das Deutsche Reich jiithrlich eine halbe Million Mark auf die U n- terhaltung oder Unterstiit- zung von deutschen Schulen in fiinf Erdteilen. Die Ver. Staaten, Ostreich und die Schweiz sind von die- ser Verginstigung ausgenommen. Die Gelder werden wie folgt verteilt:

Europa. 96 Schulen, 535 Lehrer und 10200 Schiller, von denen 64 Prozent deutsch sind.

Asien. 18 Schulen; 109 Lehrer, 1105 Schiller (74% deutsch).

Afri k a. 43 Schulen, 127 Lehrer, 2725 Schiiler (82% deutsch).

S iidameri k a. 738 Schulen, 1090 Lehrer (87% deutsch).

Zentralamerika. 3 Schulen, 18 Lehrer, 330 Schiiler (87 % deutsch).

Australien. 77 Schulen, 89 Lehrer, 2620 Schiler (99% deutsch).

Hochschulen mit deutschen Lehrern befinden sich in Konstanti- nopel, Antwerpen, Brissel, Mailand, und Buckarest; htihere Gram- matikschulen in Madrid, Lis- sabon, Barcelona, Mexiko, Kopen- hagen, Port Elisabeth (Kapkolonie), Jassy, Alexandria (Xgypten), Shang- hai, Jerusalem, Genua, Rom, Flo- renz und Neapel.

Erdbeben und Feuer haben d i e J a h- resversammlung der N. E. A., die im Juli in San Franzisco stattfin- den sollte, zu nichte gemacht. Der Vollzugsausschuss dieses Vereins hat

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T'ermischtces.

beschilossen, einerseits wegen der UTn- miiglichkeit, in der noch verbleibenden kurzen Zeit die Vorbereitungen in zu- friedenstellender Weise zu treffet!, an- derseits aus wohlangebraelhter Mitge- fiihl fiir die yorn Ungliick sclwer heiln- gesuebte Stadt, die Tagung in diesem Jahre ganz ausfallen zu lassen.

Der staatliehe Erziehungsrat von Utah hat den Priisidenten der N. E. A. telegraphisch ersucht, einen n at i o- nalenii Schultag anzusetzen, damit an dem Tage den Schulkindern Gele- genheit gegeben werde, je fiinf oder zehln Cents zum Wiederaufbau der San Franziscoer Schulen beizusteuern. Man glaubt, dass wenigstens zehn von den

achtzehn Millionen Schulkindern der Vereinigten Staaten Beitriige liefern werden.

Columbus, Ohio, und Hobo- ke, New tJersey, gehiren evon niich- sten September an zu den Stidten, welche das Durchschnittsgehalt der Lehrer erhiiht haben.

Die Schulkinder St. Pauls werdlen sich im Juli an dem daselbst stattfindenden deutschen Siingerfest beteiligen. Frl. Elsie Shaw, die Lei- terin des Musikunterrichts an den iif- fentlichen Schulen daselbst, hat die Einibung der Lieder mit etwa tausend Schiilern iibernonunen.

III. Vermischtes.

Die b i sen Fremndw ii rt e r. Vor einiger Zeit hielt in einer siichsi- schen Stadt ein vaterlndischer Verein seine Hauptversamlung ab. Zur Be- ratung stand u. a. Wahl des Vorstan- des. Um die Sache abznkiirzen, machte ei Mitglied den Vorschlag, durch Zu- ruf zu wilblen. Die Versammlung schien damit einverstanden zu sein, und man wollte mit dem Namensaufruf beginnen. Da erhob sich eines der Mit- glieder und liess sieh also vernehmen: ,,ameraden! lch lab' nun11 schon viele -a11)uptver.iarnllungen mitgeniacht, und

da ist a llemal der Vorstand ,,per Ak- klamation" gewihlt worden, und die Sache hat geklappt, und wir sind gut dabei gefahren. Ich bin also ldafir, dass wir's auh diesmal beinm alten lassen und den Vorstand nicht durch Zuruf, sondern wieder ,,per Akklamation" wijihlen." Was folgte, bedarf keiner weiteren Ausfiihrung. Der Xrmste! Zum Gliick nahm sich seiner eine mit- leidige Seele an und gab ihm die niitige Aufkliirung.

Papiertasehentii cher f ii r die Pariser Schiller. Die Schiiler der Pariser Gemeindeschulen erhalten seit kurzemn Papiertaschentiicher, wo- durch man die Gefahr der tuberkulisen Ansteckung miglichst zu beseitigen hofft.

Kein Geringerer als Andrew Carnegie unterstiitzt die Bemiihungen derjenigen, die die Schreibweise des Eng- 1 i s c h e II iindern wollen. Fiinfzehn Tausend Dollars hat er fiir sein Stek- kenpferd bis jetzt hergegeben, und z w 5ii1 f Wiirter will die Superintenden- ten-Vereinigung der N. E. A. zur Xn-

derung vorschlagen (siehe letzte Num- mer der ,,M."). Malcht mehr als $1000 fiir jedes Wort. Die Geschichte wird tener zu stehen konunen!

Ein Seminarist als Erfin- de r. Der Seminarist Flettner der zweiten Klasse am Seminar zu Fulda hat einen Apparat erfunden, der es inglich machen soll, dass man den Tor- pedos eine von der urspriinglichen Rich- tung abweiclende beliebige Bahn geben kann. Der Erfinder ist auf einige Zeit beurlaubt worlden, um mit Inasseben- den Pers~inlichkeiten zwecks Prifung und Vervollkommnung seiner Erfindung zu verhandeln.

Lehrertause h. Zwischen den Unterrichtsbehlrden von Schottland

ind Preussen wVird d(lemiichst ein Ver- trag fiber den Austausch von Lehrkriif- ten albgeschlossen werlden. Ein gleicher Vertrag besteht schou zwischen Schott- land und Frankreich.

C oethes Leb en. Aus einer Stadt in nitchster Niihe von Berlin teilt eine Lehrerin ifolgenden kleinen Aufsatz ei- ner zwilfjiihrigen Sciiilerin in wortge- treuer Abschrift mit, der das gelehrte Thema ,Goethes Leben" elienso kurz wie erschi)pfend behandelt:

,,Goethe wurde in Jahre 1749 zu Mains geloren. Sie waren cine vor- nehme Familie. Es war eine Kaiser- krinung, ldalei konnte er gut sehen, denn er hatte cinen guten Platz. Als er alt genug war, brachte ihn sein Vater auf die Universitiit zu Leipzig. Dort lernte er sehr gut. Seine Eltern freuten sich, dass er so gut lernte. Da- rum sagt ein Sprichwort: Vom Vater

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