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Umschau

Date post: 06-Jan-2017
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Umschau Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 6, No. 2 (Feb., 1905), pp. 66-68 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170981 . Accessed: 14/05/2014 04:36 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.23 on Wed, 14 May 2014 04:36:47 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Umschau

UmschauSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 6, No. 2 (Feb., 1905), pp. 66-68Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170981 .

Accessed: 14/05/2014 04:36

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toPädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly.

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Pidagogische Mon~n5shefte.

Der Herr Supt. teilte den Lehrern dann mit, dass 4 Grade fir die Klassi- fikation der Lehrer vorgesehen seien, niimlich 1. Sehr gut, oder excellent, = 90-100; 2. gut, = 80-90; 3. ziem- lich gut, = 70-80, und 4. ungentigend oder schlecht, = unter 70%. Dann sprach er sich fiber die Anforderungen, die man an einen guten Lehrer stellen mtisse, aus, nachdem vorher gedruckte Formulare an die Anwesenden ausgeteilt waren, auf denen 18 Punkte standen, die als Richtschnur ftir die Prinzipale und Hilfssuperintendenten bei der Zensur der Lehrer dienen sollten. (Ich babe mir erlaubt, einige der Punkte mit andern zusammen zu ziehen.) Die Punkte sind: 1. Theoretisches Wissen. 2. Professio- nelle Vorbildung. 3. PersSnlichkeit und Erscheinung des Lehrers. 4. Sprache und Stimme des Lehrers im Schulzim- mer. 5. Gesundheit. 6. Methode und Geschick in der Disziplin. 7. Lehr- methode und Lehrgeschick. 8. Vorberei- tung auf die Tagesarbeit. 9. Ausnut- zung der Schulzeit. 10. Geschick mit Kindern umzugehen. 11. Die Kunst, die Kinder zu leiten und zu inspirieren. 12. Perstnliche Behandlung der Kinder (In- dividualisierung). 13. Einfluss auf die Kinder. 14. Interesse an der Schularbeit und am Lehramt. 15. Beschaffenheit des Schulzimmers. 16. Arbeit in besonderen Fiichern. 17. Benehmen gegen Kollegen. 18. Allgemeiner Eindruck.

Dann gab Herr Pearse eine recht klare und bestimmte Ausfihrung und Anwen-

dung dieser Punkte, und hielt uns Leh- rern damit gleichsam einen Spiegel vor, in welchem jeder das Bild eines guten Lehrers, dann zugleich aber auch sein eigenes durch Vergleichung sehen konn- te. Er betonte, dass man von keinem Lehrer Vollkommenheit erwarten kSnne und solle; aber ein jeder solle sich auch bestreben, sein Bestes zu tun und so dem Ziele der Vollkommenheit so nahe als miglich zu kommen.

Mige ein jeder, wenn er auf die pada- gogische Wage gestellt wird, das erfor- derliche Gewicht zeigen, damit er nicht als "light weight" erfunden werde.

A. W.

NEW YORK. Die erste Monatssitzung des Vereins

deutscher Lehrer von N. Y. und Umge- gend, am 7. Januar im Deutschen Press- klub, war infolge der Nachwehen der letzten Unwetter schwach besucht. Dr. Voelkel hielt einen Vortrag tiber die Verwertung der englischen cognates beim deutschen Unterricht. An der leb- haften Erarterung beteiligten sich die Herren Kern, Tombo, Remy, v. d. Heide. In den Vorstand wurden gewihlt v. d. Heide (Vors.), Dr. Tombo (Stellv.), Dr. Voelkel (Schriftf.), Roos (Schatzm), Prof. Keyser und Dr. Remy (Beis.). Fiir die Februarversammlung hat Dr. Wahl einen Vortrag zugesagt.

T. V.

III. Briefkasten.

Ohio. Von den in friheren Jahren herausgegebenen Zeitschriften, "Kinder- post" und "Jugendpost", ist die letztere eingegangen; dagegen erscheint die "Kinderpost" nach wie vor und kann von der Verlagsfirma Herold Co., Milwaukee, Wis, bezogen werden. Filr die Schtiler aller Grade, also auch der mittleren und htiheren Grade der Volksschule, wird in

Cincinnati die Jugendschrift "Jung- amerika" (Verlag: Gustav Muebler, 1328 Main St., Cincinnati, O.) heraus- gegeben. - Fiir die Schillerfeier hoffen wir in dem Miirzhefte Programme zu Schulfeierlichkeiten ver5ffentlichen zu knnen. (Dies diene zur Kenntnisnahme allen Fragestellern, die sich in gleicher Angelegenheit an uns gewandt haben.)

IV. lJmschau.

Herr Prof. Dr. E. C. Roedder tritt am 14. d. M. eine Urlaubsreise an, die ihn in die alte Heimat, nach Deutschland fihren wird, wo er sich fiber die Som- merferien hinaus aufzuhalten gedenkt.

Unsere herzlichen Wtinsche begleiten ihn und wir hoffen, dass er die Erholung finden wird, die er nach der angestreng- ten Berufstlitigkeit redlich verdient hat. D. R.

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Umschau.

Vom Lehrerseminar. Das vom Voll- zugsausschusse des Seminars und dem Verein der deutschen Lehrer Milwaukees mit den Vorbereitungen fiir eine ge- meinsame Schillerfeier betraute Komitee entwarf in einer am 18. Januar abgehaltenen Sitzung ein Programm, welches seitdem von der letztgenannten Vereinigung gebilligt wurde und in seiner Februarsitzung dem Vollzugsaus- schusse zur Begutachtung vorgelegt wer- den wird. Das Programm umfasst ausser Deklamationen und einer Festrede, fiir welche der Redner noch nieht bestimmt ist, musikalische Vortriige, deren bedeu- tendster Rombergs Vertonung des Liedes von der Glocke sein wird. Zur Auffiihr- ung dieses Werkes wird ein gem. Chor, bestehend aus dem Seminarchor und deutschen Lehrern, gebildet werden, der ungefihr 100 Singer stark zu werden verspricht und zu deren Begleitung ein Orchester herangezogen werden wird.

Schiilervorstellungen. Dem Vorgehen deutscher Biihnen folgend, hat sich der Direktor des hiesigen deutschen Thea- ters, Herr Leon Wachsner, auf Anregung von seiten der Fakultlit des Seminars, sowie der Lehrer des Deutschen an Hoch- und Elementarschulen zur Abhal- tung von Schiilervorstellungen bereit er- klirt, in denen zu ermissigten Preisen an Samstagnachmittagen solche klas- sische Meisterwerke zur Auffiihrung ge- langen sollen, die in den betreffenden Schulen gelesen werden. Dass diese Vor- stellungen von grossem Werte sind, um demn Herzen der Schiiler das Gelesene niher zu riicken und es in ihnen lebendi- ger werden zu lassen, als dies durch das blosse Lesen moglich ist, bedarf kaum eines Nachweises. Am 14. Januar fand die erste derartige Vorstellung statt: zur Aufftihrung gelangte Lessings 'Minna von Barnhelm". Der Erfolg war ein durchschlagender. Die grosse Halle des Pabsttheaters war wohlgefiillt, und es war eine Freude, die jugendlichen Ge- stalten zu beobachten, wie sie den Vor- gaingen auf der Biihne mit Spannung folgten, und das herzliche Lachen, wel- ches bei besonders humoristischen Sze- nen durch das Theater schallte, sowie der spontane Applaus an den Aktschltis- sen mussten gleich herzerquickend auf die Schauspieler und die anwesenden alteren Zuschauer wirken.

Miindlicher Unterricht. Ein Englin- der, der in Deutschland eine grissere Anzahl Schulen zum Zwecke des Stu- diums der Lehrpliine, Methode usw. be-

sucht hat, hat nun in einem grasseren Werke seine Erfahrungen bekanntgege- ben. Die Frkf. Schlztg. bringt iber dieses Werk einen Aufsatz, aus dem wir hier die Stelle anfiihren, die dartut, wie der Auslinder iiber den allzu vielen miindlichen Unterricht, der in manehen deutschen Schulen gepflegt wird, denkt. Sie lautet: "Yberraschend, ja schier unbegreiflich ist ihm der fast aus- schliesslich miindliche Unterricht. Vier, ja fiinf Stunden miindlichen Unterrichts nacheinander in derselben Klasse habe er gehort. Wie konne man so etwas verantworten ? wie es aushalten? Der Erfolg entsprache keineswegs den Er- wartungen; die Schtiler wlirden geistig unselbstiindig, sie lernten nicht arbeiten, sich selbst vertrauen; sobald man den Lehrer ausschalte und als schriftliche Aufgaben glibe, was gerade eben durch- genommen worden sei, triite Unruhe ein, man slihe, die Schiler seien dessen un- gevwohnt, sie sehen einander in die Hefte, schreiben von einander ab, und wenn man dann die Aufgaben durchsiihe, finde man mit Erstaunen, dass ein Drittel, ja mitunter die Hiilfte nicht hiitten dar- stellen kinnen, was sie miindlich schein- bar so sicher beherrscht haben. Die in- dividuelle Leistung sei erheblich geringer als die Klassenleistung. Das kilme von der Alleinherrschaft der Frage- und Antwortmethode, bei der sich die Lehrer gar nicht bewusst wiirden, wie viel sie selbst und wie wenig die Kinder gben; von dem Fehlen individueller Abgangs- prifungen vor anderen Leuten als den eigenen Lehrern; vor allem aber von den zu hiaufigen Revisionen und Inspek- tionen. In England, wo die Inspektionen jetzt auch zahlreicher wtirden, konne man die gleiche Entwickelung rapide vor sich gehen sehen: Pberhandnahme des Injindlichen Unterrichts und Parade- leistungen fuir den Revisor. Die feier- liche Stille, die in einer englischen Schule eintriite, sobald eine schriftliche Arbeit gegeben werde, das ernste, selb- stindige Bemithen, mit eigner Kraft al- lein voranzukommen, schfttzt der Ver- fasser hoiher als miindliche Klassen- leistungen, bei denen soviel Tiiuschung unterlaufe. Weit entfernt ist er selbst- verstandlich davon, den miindlichen Un- terricht iiberhaupt gering zu schiitzen; nur die Alleinherrschaft michte er ihm nicht zugesprochen sehen. Ausdriicklich erkennt er an, dass unsere Schiiler da- durch eine Gewandtheit im miindlichen Ausdruck erreichten, die man bei eng- lischen Schilern vergebens suche."

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Piidagogische Monatshefte.

tber die Schulbildung der preussi- schen Rekruten, die im Ersatzjahre 1903 eingestellt wurden, ist soeben die amt- liohe Statistik veriffentlicht worden. Hiernach sind die folgenden Angaben zu- sammengestellt, indem in Klammern hinzugefigt ist, wieviel Prozent der Re- kruten Preussens im Ersatzjahre 1883/84 ohne Schulbildung waren. In Ostpreus- sen waren ohne Schulbildung 0.15 (6,60) Proz., in Westpreussen 0,23 (7,40) Proz., in Brandenburg 0,03 (0,13) Proz., in Pommern 0,01 (0,40) Proz., in Posen 0,03 (8,90) Proz., in Schlesien 0,07 (1,76) Proz., in Sachsen 0,01 (0,18) Proz., in Schleswig-Holstein 0,01 (0,11) Proz., in Hannover 0,02 (0,13) Proz., in West- falen 0,02 (0,19) Proz., in Hessen-Nassau 0,04 (0,29) Proz., in den Rheinlanden 0,01 (0,23) Proz., in Hohenzollern 0,00 (0,00) Proz. Hieraus ergibt sich, dass die Zahi der sogenannten Analphabeten unter den preussischen Rekruten stlndig zuriickgegangen ist. Wahrscheinlich ist der Zeitpunkt nicht mehr fern, wo die Verhiltnisse in alien Provinzen sich so wie in den Hohenzollernschen Landen gestalten. Verhaltnismassig die grssten Fortschritte hat die Schulbildung der Rekruten in Ost- und Westpreussen, so- wie in Posen gemacht.

Pber die Angebereien unter der Leh- rerschaft Frankreichs richtete der Un- terrichtsninister Chaumi 4 an die Rektoren der Akademien einen Rund- erlass, worin er unter Bezugnahme auf den von der Kammer am 28. Oktober gefassten Beschlues gegen die Angeber- eien auch seine eigene Missbilligung der- artigen Vorgehens ausdrtickt. Solches sei den Otberlieferungen der republi-

kanischen Lehrerschaft zuwider. Die Rektoren solten sich von solchen Schwlchen freihalten, damit die Lehrer- schaft ein grosser Schatz sittlicher Au- toritat ftir das Land bleibe. Diese Au- toritait wilrde gef~hrdet, wenn die Pro- fessoren im Glauben, der Regierung zu dienen, zur Rolle politischer Agenten herabstiegen oder sich soweit vergssen, als Inquisitoren aufzutreten.

In Danemark ist durch Regierungsbe- schluss festgesetzt worden, dass kfinftig Frauen auch die htiheren Stellen inner- halb des Schulwesens bekleiden dfirfen, somit stehen ihnen auch die Schuldirek- torstellen sowohl an Mfldchen- wie an Knabenschulen offen. Vor einiger Zeit wurde eine Lehrerin zur Schulinspek- torin ernannt.

Als ei Zeichen daftir, dass die deut- sche Sprache in China, insbesondere in Schantung, Wurzel zu schlagen beginnt, darf man das Ersoheinen eines Lehr- buches der deutschen Sprache ftr Chi- nesen begrissen. Auch die Nachfrage nach deutschen Schulen in China wird immer grtisser. In Tsining ist im Jahre 1903 eine Schule mit 60 Kindern gegrtin- det worden. In diesem Sommer hat der Gouverneur Truppe 1 dort eine Prii- fung abgehalten und war erstaunt iber die grossen Leistungen der Schfiler. Auch der Toatai und der Stadtmandarin wohnten der Prtifung bei. Es wird auch eine zweite Anstalt demnichst eri5ffnet werden. - Die "Deutsch-Asiatische Warte" stelit denn auch fest, dass, w& friiher der Europer begafft oder gar beschimpft wurde, er heute freundlich aufgenommen wird.

V. Vermischtes.

Der Bildungsgrad bei den verschie- denen Violkern. Etwa 70% der Bevb5- kerung der vier elawischen Reiche, Russ- land, Rummnien, Serbien und Bulgarien, ki5nnen weder lesen noch schreiben. In Spanien betrt die Anzahl 63%, in Italien 48, in Frankreich und Belgien 15, in Ungarn 43, in nsterreich 39, in Ir- land 2, in England 13, in Holland 10, in den Vereinigten Staaten (weisse Be- v5l1kerung) 8, Schottland 7, Schweiz 2,& Deutsches Reich 1. - In Schweden und Dnemark, sowie in Bayern, Baden, Wilrttemberg und andern deutschen Bundesstaaten befindet sich kein voll-

sinniger Erwachsener, der nicht lesea und scljreiben kann.

Den Nobelpreis 1904 erhielten Lord Raleigh, London (Physik), Sir W. Ram- say, London (rgonforsohung), Prof. Pawlor, Petersburg (Medizin), F. Mis- tral und Echegaray (Lteratur), der Friedensverband Paris (Friedenspreis).

Stilbliite. Sehr schan sagt die Disseld. Ztg. in ihrer Nr. 400: "In die H5he mit den Gehlltern der Volkschullehrer! Gebt es ihnen ordentlich! Es handelt eich um die Manner, denen die Erziehung Eurer Kinder anvertraut it, um die M~nner,

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