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Umschau

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Umschau Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 2, No. 10 (Nov., 1901), pp. 371- 372 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170569 . Accessed: 16/05/2014 13:39 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.86 on Fri, 16 May 2014 13:39:24 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Umschau

UmschauSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 2, No. 10 (Nov., 1901), pp. 371-372Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170569 .

Accessed: 16/05/2014 13:39

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toPädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly.

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IV. Umschau.

Amerika. Cambridge. Professor Horatio S.

White, Dekan an der Cornell Universi- tiit, ist fir das nlichste Schuljahr als Professor der deutschen Sprache an der Harvard Universitlit ernannt worden, und zwar wird er Vorlesungen fiber Mit- telhochdeutsch und die moderne deutsche Litteratur halten. Prof. White ist ein Schfiler der Harvard Universitilt, welche er im Jahre 1873 absolvierte.

Madison. Prof. Charles Kendall Adams, bisheriger Prilsident der Staats- universitiit von Wisconsin, sah sich krankheitshalber gezwungen, sein Amt niederzulegen. Seiner langjiihrigen ener- gischen Thiitigkeit verdankt die Univer- sitfit ihre gegenwiirtige hohe Stellung unter den Universitiiten des Landes, und sein Weggang wird darum allseitig be- dauert. Prof. Adams war ein eifriger Beftirworter des deutschen Schulsystems, welches er bei mehr als einer Gelegen- heit in Wort und Schrift als Muster hin- stellte.

Deutschland. Am 15. September starb im 74. Le-

bensjahre Schulrat Prof. Dr. Euler in Berlin, seit 1860 Lehrer an der Kinigl. Zentral-Turnlehrerbildungsanstalt, seit 1877 Unterrichtsdirigent derselben. Der Verstorbene war ein iiusserst fruchtba- rer Schriftsteller auf turnerischem Ge- biete; insbesondere muss man ihn als die zur Zeit erste Autoritfit auf dem Ge- biete der Turngeschichte bezeichnen. Auch auf die estaltung des Turnunter- richts in den preussischen Schulen hat er massgebenden Einfluss ausgetibt. Die hervorragendsten seiner Schriften sind: Geschichte des Turnunterrichts in Kehrs Geschichte der Methodik (2. Aug. 1890), Ausgabe der Werke Jahns (1884-87), Encyklopadisches Handbuch des gesam- ten Turnwesens (1893-96). Seit 1882 gab er mit Eckler die ,,Monatsschrift ffir das Turnwesen" heraus.

Oskar Jilger fiber Schulleitung. Der bekannte Bonner Professor Geheimrat O. .Jliger sagt in seinem Buche: ,,Aus der Praxis": ,,Man kann auf zweierlei Art regieren. Auf die orientalische: mit viel amtlichen Air - Verordnungen, Zirkularen, Protokollen, Fachkonferen- zen, allgemeinen Konferenzen, Referaten, Korreferaten, Lehrplanfolianten. Dabei kannst du auf deinem Zimmer bleiben, deinen Schlafrock in wfirdige Falten le- gen, und der Schuldiener triigt dir alles zu, bis die Stunde schliigt Du zeigst dich wenig, wie einst die Perserkdnige, damit deine Unterthanen nicht den Re-

spekt verlieren; erscheinst du dann ein- mal, so macht das um so mehr Effekt.- Es giebt noch eine andere, die man die occidentalische, germanische, menschli- che nennen kann. Sie besteht darin, dass man auf dem Platze ist und die Augen offen hlt, - am Gesprlitch der Kollegen in den Pausen mit Heiterkeit teilnimmt; fir jedes Desiderium zuginglich ist - diese Methode hat den grossen Vorteil, dass man sehr vieles im Keime ersticken - ruhig schlichten kann, ehe es an die grosse Glocke kommt. Wenn da etwas Dummes gesagt wird - von dir und dei- nen Mitarbeitern, es ist ja doch maglich, das wird wenigstens nicht protokolliert."

Neues von Otto Ernst. Otto Ernst hat die Neubearbeitung seines Dramas ,,Die grsste Sfinde" beendet. Nach der Lektire des Manuskriptes hat sich Ba- ron von Berger das Erstauffihrungsrecht fir das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg gesichert.

Schiessferie erhlt alljihrlich eine Anzahl von Schulkindern in einem Ort des Regierungsbezirks Posen. Dort iberliisst ein Gutsbesitzer einen Teil sei- ner Felder in jedem Sommer dem Mili- tiir zu tbungen im Gefechtsschiessen mit scharfen Patronen. Mitten fiber dieses Feld fflhrt ein von der Regierung ange- kaufter Fusssteig, den eine Anzahl Kin- der tiiglich als Schulweg benutzen muss. Eben zu diesem Zweck wurde der Fuss- steig seiner Zeit angekauft. Wiihrend des Gefechtsschiessens befindet sich der Fusssteig in der Flugbahn der Geschos- se, sodass die Benutzung des Steiges dann mit grosser Lebensgefahr verbun- den wire. Eingaben der beteiligten El- tern und Lehrer um Verlegung des Schiessgebietes haben bisher keinen Er- folg gehabt. Um die Schulkinder nicht in Lebensgefahr zu bringen, miissen sie fiir die Zeit der tObungen vom Schulbe- such befreit werden, sie haben also Schiessferien. Es lebe der Militarismus!

Auc cii Krtliches Urteil fiber die Rteilschrift. Dem Magistrat von Ffirth lag - wie der Frk. Kurier berichtet - ilber die Ergebnisse der in 10 Jahren mit der Steilschrift vorgenommenen Versu- che, wie solche auch in den dortigen Volksschulen stattgefunden haben, ein oberlirztliches Gutachten vor. Dasselbe vertritt die Ansicht, dass gesundheitliche Nachteile aus der Schrligschrift fiir die Kinder nicht voriligen, weder betreffs Kurzsichtigkeit noch Verkrfimmung der Wirbelsiule. Falls eine ibermidung der Kinder vermieden und auf eine gute Hal- tung beim Schreiben gesehen werde, sei es in gesundheitlicher Beziehung ganz

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372 Piidagogische Monatshefte.

gleich, ob in Steilschrift oder in Schrig- schrift geschrieben wird.

England. Die jingst abgehaltene Versammlung

der Gewerkveree Englands hat einstim- mig einen Beechluss angenommen, der die Thktigkeit der Regierung auf dem Gebiete des Unterrichtswesens missbil- ligt und Schulbesuchspflicht bis zum 15. Jahre und Unentgeltlichkeit in alien Elementar-, Fortbildungs- und Gewerbe- schulen fordert. Begabten Arbeiterkin- dern soil durch Gewiihrung von Stipen- dien die Mbglichkeit zu htiherer Ausbil- dung erLiffnet werden.

Serbien. Trotz des neuem Schwulgesetzes, das den

Schulbesuch fir alle Kinder von 6-10 Jahren obligatorisch macht, besuchen doch etwa zwei Drittel aller schulpflich- tigen Kinder fiberhaupt keine Schule, weil die vorhandenen Schulgebiiude filr daren Unterbringung gar nicht genfigen; dass aber mit der Zeit alle Kinder des angegebenen Alters die Schule besuchen werden, liisst sich bestimmt erhoffen, da die Regierung den ernsten Willen hat, die Volksbildung zu heben.

V. Vermlschtes

Aistomobil, Automobilist, Automobilis- mus. Auf das vom Allg. Schnaufel-Klub (Vereinigung deutscher Automobilisten) in Miinchen zu Anfang dieses Jahres er- lassene Preisausschreiben ftir Verdeut- schung der Worte Automobil, Automobi- list, Automobilismus und Automobilfah- ren sind insgesamt nicht weniger als 848 Einsendungen mit mehr als 1000 Vor- schlgen eingegangen. Den ersten Preis errang Herr Regierungsbauffihrer Wil- helm Will in Berlin. Er giebt dem neuen Fahrzeug den einfachen Namen ,,das Aut" (Mehrzahl ,,die Aute"), wozu er fiir Automobil, Automobilismus und Au- tomobilfahren die Ableitungen der Atst- ler, das Auteln, antein bilden. Densel- ben Gedanken hat Geheimer Rat K5pke in Dresden, der den zweiten Preis er- hielt, nur dass er zu dem Stammwort Aut die Ableitungen Auter, Auterei, ats- ten (die Autung) vorschlgt. Den Will- schen Ableitungen ist der Vorzug gege- ben worden, weil sie sich an die im Sportwesen schon gebrluchlichen Bil- dungen ,,Radler, das Radeln, radeln" an- schliessen. Der dritte Preis musste un- ter sieben gleichlautenden Vorschligen ausgelost werden. Dieselben lauten auf ,,Triebwagen, Triebfahrer, Triebfahrwe- sen (7Triebfahrsport), Triebfahren.."

Der Name ,,Amerika". In der Bibli- othek des Schlosses Wolfegg wurde kilrz- lich eine Karte aus dem Jahre 1387 von Martinus Waldseemtiller, ,,die Reisen von Americus Vespuccius und ande- ren" beschreibend aufgefunden, auf welcher zumn ersten Male der Name Ame- rika filr den neuentdeckten Erdteil auf- tritt; und zwar ist der Name den Lan- derstrecken in dem Wendekreis des Steinbocks beigelegt. Es scheint somit klar, dass wir einem Deutschen den Na- men unseres Erdteiles zu verdanken ia- ben.

Die Probe. ,,Nun," meinte der Herr

Inspektor halblaut, ,,ich bin ja nicht un- zufrieden, mein lieber Herr Lehrer! Aber eines:Sie mitssen mehr mit der Kreide arbeiten! Mehr Anschauungsunterricht! Was das Kind sieht, behitlt es! Immer alles vorzeichnen ."

,,Ach," seufzte der Lehrer, ,,wenn ich das nur k~innte!"

,,Papperlapaplj!" entgegnete der In- spektor eifrig. ,,So ein bisschen Kiinst- ler muss der Lehrer immer sein! Pas- sen Sie auf! Ich zeichne hier mit weni- gen Strichen eine Eule auf die Tafel!... Sehen Sie - so! Nun geben Sie mal acht! . . . Also, lieber Kleiner," wendet er sich an einen aufgeweckt dreinschau- enden Jungen, ,,was Ist das 1"

Der Kleine betrachtet das Gebilde von Inspektorshand eine Weile; dann sagt er entschieden: ,,Eine Sau!"

Mit unmutigem Brummen wendet sich der Herr Inspektor, seinen Zorn verwin- dend, nach der Miidchenseite. ,,Nun, mein Kind," Ilichelt er ein hfibsches BlondkUpfchen an, ,,sag' Du's: Was ist das ?"

Auch das Dirndl sieht die Zeichnung eine Weile an; dann entgegnet es kura- giert und bestimmt: ,,Eine Sau!"

Jetzt schliigt der Herr Inspektor die Hiinde fiber dem Kopfe zusammen. ,,Wie," ruft er empart in die Schule hin- ein, ,,was ist das ?" Und aus ffinfzig fri- schen Kehlen schallt's ihm einmfitig und ilberzcugt entgegen: ,,Eine Sau!"

(Pr. L.-Ztg.) O diese Fremdwarter Ei westtiroli-

sches Steueramt fordert Bericht iber ei- nen Bauer Gregor Rentner behufs seiner Eintragung in die richtige Kategorie. Der Gemeindevorsteher half sich aus sei- ner Verlegenheit, in die ihn das anfangs dunkle Wort versetzt hatte, endlich kurz und blindig durch folgenden Bericht: ,,Der Gregor Rentner ist f fr die Kathi, sein Weib, der richtige Gori."

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