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Umschau

Date post: 07-Jan-2017
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Umschau Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 2, No. 8 (Sep., 1901), pp. 305- 307 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170540 . Accessed: 14/05/2014 13:13 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 91.229.248.85 on Wed, 14 May 2014 13:13:32 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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UmschauSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 2, No. 8 (Sep., 1901), pp. 305-307Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170540 .

Accessed: 14/05/2014 13:13

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toPädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly.

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'Briefkasten-Umschau.

heriger Gepflogenheit wird dabei in so fern stattfinden, als dieses Mal keine auswirtige Redner von grisserer oder kleiner pidagogischer Prominentenhaf- tigkeit ihre Weisheit verzapfen. Man begnfigt sich heuer mit einheimischen Talenten. Supt. Boone und seine bei- den Assistenten werden das ganze In- stitut selbst leiten und die Lehrerschaft mit pidagogischem Wissen ftir das

kommende Schuljahr erfiillen. In der deutschen Abteilung werden ausser Dr. Fick die Herren Fuchs und Kramer Vortrige halten.

Nach dem vierttgigen Leherinstitut wird noch eine volle Woche mit den Vorbereitungen fiir die Blumenparade vertridelt, alsdann wird man so allge- mach mit dem Unterricht anfangen. Nur keine Ueberstiirzungl

III. Brlefkasten.

J., Saginaw. Ihr Bericht kam leider fiir die Juninummer zu spit und ist wohl jetzt post festum. Hoffentlich

hiBren wir recht bald wieder aus Ihrem Thale.

IV. Umschau.

Belleville, Ill. Am 16. Juni d. J. verstarb Emil Feigenbutz, Diri- gent des ,,Liederkranz" und lMusik- lehrer. Im Jahre I869 kam er als Lehrer des Deutschen und des Ge- :.anges aach Belleville, legte aber nach 4 Jahren dieses Amt nieder und iiber- nahm die Leitung des damals neuge- griindeten Gesangvereins ,,Lieder- kranz," die er mit Ausnahme von zwei Jahren, wvhrend welcher er auf dem Musikkonservatorium zu Frankfurt dem Studium oblag, bis zu seinem Tode inne hatte. Unter seiner Fiihrung ent- wickelte sich ein reges musikalisches Leben in Belleville, in ihm vereinigten sich die Vorziige eines ebenso tiichti- gen Pgdagogen wie eines Musikers. Sein Leichenbeggngnis gab den klar- sten Beweis von der Liebe und Ver- ehrung, die der Verstorbene sich durch seine Wirksamkeit erworben hatte.

Jam e s Earl 1 Russel 1, Dekan des Teachers' College und Professor der Erziehungsgeschichte an der Columbia Universitat, hielt am Schluss des Som- merkursus an der Staatsuniversitit von Californien zu Berkeley eine Ansprache, der wir folgenden Passus entnehmen:

"Teachers are as a class the most bigoted and narrowminded set of peo- ple I know of. This comes from the fact that we spend our lives always looking down. The lawyer finds him- self brought against his equal at every turn. He must see things clearly, sharp- ly and keenly. This constant intershock- ing with his equal broadens him, lengthens him, deepens him. It is the same with the business man, the phy- sician, even the minister. All of these

men are subject to criticism. This is just what the teacher lacks, living all alone, day after day, on the hill or plain, meeting only little children, becoming narrower and narrower. His life lacks the association that brightens and in- spires. I wonder really that any of them ever get up. It is for such of those as feel the pressure of that life, who desire quickening influences and inspiration that the summer school exists."

"We are not only narrow, however; we are too docile, too obedient. In no other profession is such abject submis- sion displayed. We cringe before the ward politician. We submit because we are narrow.

"And one of the reasons for this state of things is that we are incompetent. We are not able to do the work we are expected to do. We are not, as a class, fitted to occupy the place we do. We do not know enough of the subjects that we are teaching. As I look about me, I doubt if things could really be worse. We do not know the subjects that we are trying to teach, and if we did, we would not know how to teach them."

Hat der Herr wohl in manchen Punkten Recht?

Dr. Nathan C. Schaeffer, Staats-Schulsuperintendent von Penn- sylvania, ist vom Gouverneur des Staates ffir dieses Amt wiederernannt worden. Herr Schaeffer hatte dasselbe bereits zwei Termine inne, und die zahl- reichen Petitionen gerade aus Lehrer- kreisen beweisen, dass er der rechte Mann am rechten Platze ist.

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306 Pdidagogische SMonatsbefte.

C h i c a g o. Einen schlauen Schach- zug that der Schulrat der 6ffentlichen Schulen durch die Wiederwahl des Schulsuperintendenten Cooley zwei Monate vor Ablauf seines gegenwrti- gen Amtstermins. Dadurch wird Herr Cooley frei von Einflixssen von seiten der Stellung suchenden Lehramtskan- didaten und deren Freunde.

Philippineninseln. Der amerikanische Schulmeister wird sich allem Anscheine nach bald die Herzen der Bewohner erobern. Die Regierung thut aussergewbhnlich viel fir das Un- terrichtswesen. Im letzten Philip- pinenetat sind anderthalb Millionen Dollar mehr fiir Schulzwecke ausge- worfen als je zuvor, und anniihernd Ioo amerikanische Lehrkrkfte werden nach den Inseln geschickt, da ungefihr ebensoviel neue Schulen gegriindet werden sollen. In Manila wird ausser- dem ein Lehrerseminar und eine Ge- werbeschule errichtet und auf der Insel Negro eine Ackerbauschule. Natfirlich ist ausser der Sprache der Bewohner des Inselreiches auch die englische obli- gatorisch. Religionsunterricht wird ausgeschlossen, und alle Schulbficher und sonstige Schulbediirfnisse werden gratis geliefert. Allen Berichten aus dem Inselreich zufolge sind die Philip- pinos sehr erstaunt fiber die Riihrigkeit der Amerikaner auf diesem Gebiete, die ganz im Gegensatz zu den spanischen Methoden steht.

Die Deutsche Zeitschrift f i r Ausl Unter- r i c h t s w e s e n (Redakteur Prof. Dr. J. Wychgram) hat nach sechsjlihrigem Bestehen mit der Julinummer zu er- scheinen aufgehirt.

Am 31. Juli d. J. verstarb D r. B o ss e, gewesener Kultusmi- nister Preussens, im Alter von 70 Jah- ren Nichst dem vor Jahresfrist dahingegangenen Dr. Falk hatte er es verstanden durch seine Amtsfiihrung sich die Zuneigung der preussischen Lehrerschaft zu erwerben. Besonders war es ihm gelungen, trotz des Wider- streites der verschiedenen Interessen im preussischen Landtage ein Besol- dungsgesetz durchzubringen, das eine erhebliche Verbesserung der materiel- len Lage der Lehrer bedeutete. Dieses, sowie sein allzeit freundliches und ent- gegenkommendes Wesen hat ihm in dem Herzen jedes Lehrers ein bleiben- des Denkmal gesetzt.

Aus der Rechtschrei- bungs - Konferenz. Von der Rechtschreibungs-Konferenz, welche

im Juli d. J. in Berlin stattfand und von s~imtlichen deutschen Staaten, sowie von Oesterreich beschickt war, werden Einzelheiten von den Beschlfissen be- kannt. Das wichtigste ist, dass kiinftig in deutschen Wirtern th tiberhaupt nicht mehr geschrieben werden soll. Mithin schreibt man: Tal, Taler, Ton (der musikalische Ton und der vom Tbpfer bearbeitete werden also gleich geschrieben und die Bedeutung muss aus dem Inhalte des Satzes erkannt werden), Tor (der und das), Tran, Trine, tat und Tat, Untertan, Tiir. Dagegen bleibt th in FremdwSrtern aus dem Griechischen und Lateini- schen, z. B. Thermometer, Thema, Theater, Apotheke. Die Endung,,ieren" (zitieren, fungieren) behilt das e. Die Schulen werden die neue Rechtschrei- bung wohl schon am I. Januar 1902 einfiihren. Das neue W6rterbuch wird von dem Gymnasialdirektor Dr. Duden-Hersfeld bearbeitet werden, der damit am Ende seiner orthographischen Einheitsbestrebungen steht.

Antwerpen. Der gegen 5oo vlimische Lehrer und Lehrerinnen zihlende Verein ,,Diesterweg" veran- staltete zum Besten der Ferienkolonien fiir kri Schiller der Antwerpener Schulen am I. April ein grosses Kon- zert, welches dem Kinnen des Leher- gesangvereins das glinzendste Zeugnis ausstellte und einen Reinertrag von 2800oo Franken erbrachte. Wihrend der Verein bisher die einzelnen Abteilungen seiner Ferienkolonisten an verschiede- nen Orten des Landes auf einige Wochen unterbrachte, hat er jetzt den Plan gefasst, ein eigenes geriumiges Landgut zur bestindigen Aufnahme schwiichlicher Schulkinder zu erwer- ben, vorausgesetzt, das die mildthiti- gen Gaben so reichlich fliessen, als man erwartet

Seit einigen Monaten besteht in Ant- werpen ein ,,Verein deutscher Lehrer," der alle deutschen Lehrer der Stadt und ihrer Umgebung in sich vereinigt, zu derm auch die deutschen Lehrer in Briissel enge Fiihlung genommen haben. Der Verein hofft, mit der Zeit siimtliche deutschen Lehrer im Aus- lande zu einer festen Organisation zu- sammenzuschliessen, und die Sache der deutschen Auslandsschulen und beson- ders die Sicherstellung ihrer Lehrer nachdrficklich zu firdern.

Di&nemark. Was in keinem an- derem Lande mtglich ist, das geschah jiingst im demokratischen Dinemark. Ein Volksschullehrer vertauschte kiirz- lich das Dorfschulkatheder mit dem

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Vermischtes.

Ministersessel. Es ist dies der jetzige Minister des Kultus und Unterrichts, namens Christensen Stadil. Er ging nach der ,,Voss. Ztg." aus einem Bauernhause hervor, besuchte die Volksschule und das Lehrerseminar und war bis vor kurzem Lehrer in einem Dorfe Westjfitlands. Im Jahre 1887 wurde er Mitglied der Linken im Folkething (Reichstag), bekleidete spiter den Posten eines Staatsrevisors und erhielt jiingst bei der Neukonsti- tuierung des Ministeriums die wichtige Stelle des Kultusministers. Hoffentlich steht fiber seinen einstigen Nachrufen in dnischen Lehrerzeitungen nicht: ,,Apostata" !

S p a n i e n. In Valencia haben sich die Volksschullehrer, die schon seit 2 Jahren keinen Gehalt bekommen haben, zum Streik entschlossen. Den Kindern ist damit ein grosser Gefallen erwiesen worden, und die Stadtgemeinde scheint sich von dieser MasregeI auch nicht schwer betroffen zu ffihlen. Allem Anscheine nach wird der Streik den Lehrern nicht zu ihrem Rechte ver- helfen, denn in Spanien ist es schon zur allgemeinen Volkssitte geworden, den Lehrern den Gehalt schuldig zu bleiben.

V. Vermischtes.

Wie Schiller sprach. Diese Frage wird mancher Leser sehr leicht beantworten zu kinnen glauben: Schiller sprach eben wie er schrieb, das ist doch selbstverstindlich. Das ist nun freilich keineswegs selbstverstind- lich, und es trifft auch bei Schiller gar nicht z., ebensowenig wie bei irgend einem andern Dichter. Die Vorstel- lung, die wir Nachgeborenen uns von der Pers8nlichkeit dieses Dichters zu machen gewohnt sind, wenn wir seine Werke lesen, wird fiberhaupt bald zer- st6rt, wenn wir haren, was seine Zeit- genossen fiber ihn berichten. Das Pa- thetische war seinem Wesen fremd, und vollends die Art, wie er das Deutsche aussprach, muss auf den Zuhirer einen Eindruck gemacht haben, der demjeni- gen durchaus entgegengesetzt ist, den die Sprache seiner Dichtungen auf uns macht. Schiller stammt aus dem schwabischen Stidtchen Marbach a. N.; das legt von vornherein die Ver- mutung nahe, dass er zeitlebens ge- schwabelt hat. Zu Schillers und Goethes Zeit war der Schauspieler Anton Gnast Regisseur am weimar- schen Hoftheather. Sein Sohn Eduard Gnast, gleichfalls Schauspieler, berich- tet in seinen Memoiren auch fiber die Thitigkeit seines Vaters in dieser Stel- lung. Als in Weimar - erzihlte er - am 14. Mai 18oo00 zum erstenmal Shake- speares ,,Macbeth" in Schillers Bear- beitung gegeben wurde, steigerte sich der Beifall von Akt zu Akt, und namentlich war es der Darsteller der Titelrolle, der Schauspieler Voss, der das Publikum begeisterte. Nach dem 2. Akt eilte Schiller auf die Biihne. ,,Wo ischt der Voss?" fragte er, und

dann, als dieser ihm entgegenkam, um- armte er ihn und sagte: ,,Nein, Voss. Ich muss Ihne sage, meischterhaft! meischterhaft! Aber nun ziehe Sie sich zum 3. Akt umr!" Voss dankte dem Dichter, worauf sich dieser an den Re- gisseur Gnast wandte: ,,Sehe Sie, Gnascht, wir habbe recht gehabt! Er hat zwar ganz andre Versch gesproche, als ich sie geschriebe hab, aber er ischt trefflich." Ein andermal, als ein Schauspieler Haide, der trotz mehr- facher Mahnungen Goethes immer wieder in den hochsten Tinen seines Organs deklamierte und heftig mit den Armen gestikulierte, Schillern bei einer Probe seine Griinde daffir auseinander- setzen wollte, rief dieser zornig: ,,Ei was! Mache Sie's, wie ich's Ihne sage und wie's der Goethe habe will! Und er hat recht - es ischt a Graus, das ewige Vagiere mit dene Hind und das Hinauspfeife bei Recitation." - Aehn- liches wird fiber Schillers Art zu spre- chen auch von andern berichtet. (Vom stimmhaften und stimmlosen ,,s" hat der Arme also offenbar noch nichts ge- wusst.)

Dem Allerweltswort ,,In- te r e s s e und seiner weitverzweigten Sippe hat ein Gbnner des Deutschen Sprachvereins einen ganzen Druck- bogen von Verdeutschungen gewidmet, der die Mirznummer der Zeitschrift als besondere Beilage begleitet. Die ganze Uebersicht ist eingeteilt nach den zwi1f Hauptwendungen und -verbindungen wie: Das Interesse, ich interessiere mich, ich interessiere jemand, im In- teresse, interessant, interessiert, der Interessent u. s. w. - woffir alles in allem nahe an Soo gut deutsche Aus-

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