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Umschau

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Umschau Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 1, No. 5 (Apr., 1900), pp. 46-48 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170325 . Accessed: 14/05/2014 08:35 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 193.104.110.57 on Wed, 14 May 2014 08:35:29 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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UmschauSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 1, No. 5 (Apr., 1900), pp. 46-48Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170325 .

Accessed: 14/05/2014 08:35

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toPädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly.

http://www.jstor.org

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P~idaoisc~e Moflatskiefte.

eigenen Auge und dem Splitter im Auge des Nachsten. O. H., St. Louis. Ihre Beitr&ge sollen uns sehr willkom- men sein. Besten Dank fiir den ge- sandten Artikel. C. O. S., Baltimore. Warum bekommen wir Ihre neue Zeit- schrift nicht einmal zu Gesicht?--Sie sehen, Ihrem Wunsche ist entspro- chen worden. Herzlichen Gruss!

E. K., Cincinnati. N6rgeln Sie im- merhin! Wohlmeinenden Norglern sind wir sogar dankbar. Die Herstel- lung der Marznummer dauerte langer als je, namlich 21 Tage. Die Drucke- reien waren mit dem Druck des politi- schen Campagne-Materials zu sehr be- schaftigt, und neben der Politik muss die Padagogik iberall zuriickstehen.

An 3. A. L. im Fragekasten von Heft 3. Auf Umwegen erhielten wir die Adresse von Frl. Helen M. Walker (325 S. Weadock Ave., Saginaw, Mich.), die uns in gr6sster Bereitwilligkeit die ihr zu Gebote stehenden Informa- tionen sandte. Ihr Brief lautet wie folgt: A partie of teachers and students (a very reliable party) leaves Ohio in June. Some are to study, others will travel taking in a large part of Germany; some in Switzer. land, Italy, and Paris. Sailing at this time, American teachers can reach Germany in time for two courses, one in Marburg a./L., beginning in July, then another course after Marburg has closed, at Jena. Greifswald has a school also. I shall be glad to fur- nish further particulars.

IV. Umschau.

Amerika.

Chicago. Auf Veranlassung von John T. Keating, President des "Ancient Order of Hibernians" und Mitglied des Schulrates, sind die bis- her eingefiihrten LeitfRden fuir den Unterricht in der englischen Ge- schichte gestrichen, weil sie von Eng- land ,,als von dem Mutterlande Ame- rikas" sprechen, aber unterlassen, die Raubsucht und Tyrannei Englands in das rechte Licht zu setzen.

Als Col. Francis W. Parker im Jahre 1899 seine Stellung als Prasi- dent der Cook County Normal School niederlegte, fanden sich hochherzige Minner und Frauen in Chicago, die sich in Wilrdigung seiner segensrei- chen Thitigkeit an diesem Institut verbanden, um ihn der Stadt zu er- halten und ihm zugleich die Moglich- keit zu geben, ungestbrt von jegli- chem ausseren Einfluss, unter dem er in seiner friiheren Stellung zu leiden hatte, seine Ideen fiber Erziehung und Unterricht zur praktischen Ausfih- rung zu bringen.

Die enormen Kosten dieses Unter- nehmens waren bald aufgebracht. Herr Parker wurde beauftragt, alle wiinschenswerten Lehrkrkfte, die bis- her seine Mitarbeiter gewesen waren, sofort unter Auszahlung ihres vollen Gehaltes mit dem Auftrage anzustel- le7. hier oder in Europa diejenigen Informationen zu sammeln, die fuir ihre eigene Ausbildung oder fur das zu errichtende Institut von Nutzen sein konnten. Unterdessen ging man an den Bau und die Einrichtung der Schule.

Nunmehr sind die Vorbereitungen soweit gediehen, dass die Eruffnung

der Anstalt, die den Namen "Chicago Institute" fiuhren soll, fiir den Herbst dieses Jahres angezeigt werden kann. Der uns vorliegende vorlaufig aufge- stellte Katalog giebt uns bereits ein Bild von der Grossartigkeit des Un- ternehmens.

Dass die Gebaulichkeiten im griss- ten Stile aufgefiihrt werden, ist viel- leicht selbstverstandlich; denn darin sucht der Amerikaner vorziiglich sei- nen Stolz. Die innere Einrichtung verrit aber nicht nur den tiichtigen Baumeister, sondern auch den Pada- gogen, der sich unter Beriicksichti- gung aller nur denkbaren Anforde- rungen eine Werkstatt sondergleichen geschaffen hat.

Das Institut ist vornehmlich zur Vorbildung flir Lehrer, und zwar fiir solche in Kindergarten, Primir- und SekundRrschulen best.immt. Notwen- digerweise muss es da zunachst eine Musterschule enthalten, die durch die Akademie (fir Schiiler von 4 bis ?18 Jahren) gebildet werden soll. Man hofft jedoch, dass neben dieser Schule noch eine Freischule fiir unbemittelte Kinder in einem besonders bevolker- ten Teile der Stadt wird gegriindet werden konnen. Neben der genann- ten Akademie wird das Institut ein Lehrerseminar mit zweijahrigem Kur- sus und eine Sommerschule enthalten.

Detroit. Miss Elizabeth Carnes, Turnlehrerin der bffentlichen Schulen, bat in einem geharnischten Ultima- tum den Lehrerinnen Detroits das Tragen von Korsetts verboten und zur Durchfiihrung ihres Verbotes die Un- terstfitzung des dortigen Schulrats angerufen. Dieser ist geteilter An-

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Urrscltau.

sicht. W&hrend einige der Mitglieder es ablehnen, die persinlichen Rechte ihrer Lehrerinnen zu schmilern, hal- ten andere dafiir, dass das Korsett weichen muss, wenn es als ein Hin- Lehrerinnen anzusehen ist.

Zwei Benefivorstellungen. Unter den Auspizien der Abteilung fiir gcr- manische Sprachen und Litteraturen an der Harvard Universitit fand am 22. Marz, dem Todestage Goethes, in Cambridge eine Vorstellung des Dra- mas ,,Iphigenie auf Tauris" statt. Die besten Krafte der Conriedschen The- atertruppe am Irving Place Theater in New York waren zur Mitwirkung herbeigezogen, so dass ein kiinstleri- scher Erfolg von vornherein ausser Frage stand. Das Publikum, das die Halle his zum letzten Platze fiillte, folgte mit Spannung den Vorgingen auf der Biihne und lohnte mit nicht enden wollendem Beifall die Leistun- gen der Kuiinstler.

Alle Arrangements waren aufs vor- ziiglichste getroffen worden, so dass dieser Abend in jeder Hinsicht als

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wohl gelungen bezeichnet zu werden verdient und sowohl dem deutschen Departement wie auch den Kiinstlern zur hbchsten Ehre gereicht.

Der finanzielle Ertrag ist fiir das zu errichtende Germanische Museum bestimmt. -

Wrhrend dort die deutsche Biihnen- kunst mit der erwahnten Vorstellung ihren ersten Vorstoss unternahm, ver- anstaltete an der Statte, an welcher die deutsche Biihne sich hoffentlich fiir lange Zeit einen bleibenden Platz gesichert hat, in Milwaukee, die Di- rektion des Pabsttheaters die jihrHch wiederkehrende Vorstellung zum be- sten des Stipendienfonds des deutsch- amerikanischen Lehrerseminars. Zur Auffihrung gelangte das Trauerspiel von Laube ,,Graf Essex". Die Be- setzung des Stiickes war eine vorziig- liche, so dass auch hier die Auffiih- rung eine wohlgelungene war. Das Publikum war, wie gewohnlich bei dieser Gelegenheit, zahlreich erschie- nen, darum liess auch der finanzielle Erfolg nichts zu wiinschen iibrig.

Deutschland.

Der friihere preussische Unter- richtsminister Dr. Bosse verbffent- licht in der ,,Deutschen Schule" (Leip- zig und Berlin, bei Jul. Klinkhardt) einen interessanten Artikel: Einige ERichtlinien zur Weiterentwicklung der Volksschule. Seine Ausfiihrungen beruhen durchaus auf pidagogischen Prinzipien und geben namentlich den staatlichen Veranstaltungen zuverlas- sige Wegweisung. Dass Herr Dr. Bosse fiir den Weiterbau der Schule einige Bausteine herzutragt, ist ein Beweis dafiir, dass ihm die Schule Herzens- sache ist, die nicht mit dem Amte ver- schwindet. Er mbchte zum ,,Schul- frieden" beitragen und giebt dazu einige Mittel und Wege an. Ein Schulgesetz an sich kann diesen Frie- den nicht herbeifiihren. Der Buch- stabe t6tet; der Geist macht lebendig. Ohne formale Rechtsgrundlage wird die Schule nicht zum Frieden kom- men; nur soil das Gesetz nicht versu- chen, Fragen der Wissenschaft, der Padagogik und der Methode lsen zu wollen. Solche Fragen kinnen gliick- lich nur gelost werden durch die volle Freiheit der ernsten geistigen Arbeit und des in der Lehrerschaft lebendi- gen religias-sittlichen Geistes. - Es ist eine hohe Aufgabe, die hier der Lehrerschaft gestellt wird; aber das

Vertrauen, das sich in dieser Forde- rung ausspricht, giebt schon eine Ge- wahr, dass die Aufgabe auf diesem Wege gelist werden kann. ,,Schablo- nenwirtschaft" ist vom thbel. Es ist ,,eine der wichtigsten Aufgaben fiir die Regierer und Leiter der Schule im neuen Jahrhundert" den Weg ,,durch Aufstellung grosser, durchschlagen- der Gesichtspunkte zu vereinfachen und jeder tUichtigen Personlichkeit das Mass individueller, freier Wirk- samkeit zu sichern". - Dr. Bosse ent- wickelt echt pestalozzische Anschau- ungen, aus denen allein das Heilmit- tel fiir die Menschheit erwichst! Er hat damit der Schule einen wesentli- chen Dienst erwiesen.

Der Berliner Lehrergesangverein, eine Abteilung des Berliner Lehrer- vereins, hat soeben das 13. Vereins- jahr beendet. Bei dem von Kaiser Wilhelm angeregten Gesangswett- streite in Kassel erhielt er den Ehren- preis der Feststadt. Am Ende 1899 zahlte er 231 ausiibende Mitglieder, die sich an den 50 Proben mit 80 Pro- zent beteiligten. Die Jahreseinnah- men betrugen 16,545 Mark, die Aus- gaben 14,969 Mark. Der ganze Vor- stand wurde in der Hauptversamm- lung zum 13. Male wiedergewihlt.

Osterreich.

Die Besetzung des Unterrichtsmi- nisteriums durch Dr. Ritter von Har- tel befriedigt die isterrelchische Leh-

rerschaft insofern, als der Minister aus seiner ersten Amtsperiode den gu- ten Ruf mitbringt, dass er den Leh-

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Piidagogisc1e Moratsh1efte.

rern wohlwollend gesinnt ist und sich mit der ernsten Absicht trigt, der Besserun g ihrer Lage durch Forde- rung aus Staatsmitteln um einen krPf- tigen Schritt zuzusteuern. Wenn die Zeituu gen der Rii ck schrittsparteien recht haben, die Herrn v. Hartel weid- lich zerzausen und als einen Altlibera- len bezeichnen, dann knnen die LeDh- rer des Reiches nur herzlich froh

sein, dass sie nach den Gautsch, La- tour, Bylandt u. a., die alle im ro- nisch-junkerlichen Kielwasser segel- ten, eine frischere Brise fiir das oster- reichische Schulwesen erhoffen diir- fen. Fiir die deutschen Lehrer ist das Grund genug, ihn als ersten Rat- geber der Krone in allen Angelegen- heiten der Schule freudig willkommen zu heissen.

England.

Zur Zeit des Regierungsantrittes der Kinigin Victoria waren mehr als 40% der Bev6lkerung nicht imstande, ihren Namen zu schreiben. Jetzt sind ,,nur" 7% Illiteraten.

Die mitchtigste Lehrervereinigung in Europa ist, wenn auch nicht der Zahl nach, doch seines Einflusses und seiner Thitigkeit wegen, der Engli- sche Lehrerbund (National Union of Teachers) mit seinen mehr als 43,000 Mitgliedern. An demselben Tage, da Mr. E. Gray, M.P., der liebenswiirdige Abgeordnete der N. U. T., an den Leh- rertag nach Bern verreiste, beschloss der Vorstand, um einen Lehrer in

Richmond in seiner Stelle zu besolden, dessen Schule durch den Verein auf- recht zu erbalten, was diesem, neben den Kosten fiir das Lokal, eine Jahresausgabe von $3,500 verursa- chen diirfte. Einen gldnzenden Er- folg hatte die Union jiingst in einer grossen Landgemeinde mit nahezu 400 Schilern, wo der Pfarrer eigenmach- tig Haupt- und Hilfslehrer entliess. Die Union hielt die Schule auf ihre Kosten aufrecht und gab dem Lehrer rechtlichen Beistand, bis eine neue Schulkommission gewihit und der Lehrer in aller Form wieder in sein Amt eingesetzt war.

Yrankreich.

Das franzosische Handelsministe- rium erlisst infolge einer von der Ge- sellschaft der Unterrichtspresse aus- gegangenen Anregung eine Einladung zu einem Kongress der Schulpresse, der auf den 9., 19. und 11. August dieses Jahres festgesetzt ist und ge- legentlich der Pariser Weltausstellung im Auschluss an den allgemeinen Kongress filr Schul- und Erziehungs- wesen abgehalten werden soll. Das Ministerium glaubt, dass diese Anre- gung nicht allein von der pidagogi- schen, sondern auch von der politi- schen Presse freudig begrisst wird, da die letztere dem Unterrichtswesen von jeher eine grosse Beachtung geschenkt hat. Als Programm empfiehlt die zur Vorbereitung des Kongresses einge- setzte Kommission folgende Themen: 3) Die Rolle, die die Schulpresse in alien Lndern spielt und die Mittel, durch die sie auf die 6ffentliche Mei- nung und die massgebenden Michte Einfluss gewinnen kann. 2) Errich- tung eines internationalen Auskunfts- bureaus fiber Fragen des Unterrichts itnd der Erziehung. 3) Einfluss der Unterrichtspresse auf die Volkserzie-

hung. 4) Die durch eine Vermitte- lung herzustellende gegenseitige Be- ziehung zwischen alien, die Unterricht erteilen. 5) Die Mittel, die anzuwen- den sind, um die Familien mehr als bisher fiir Erziehung und Unterricht zu gewinnen. Allgemeine Gesichts- punkte fiber diese Fragen, die bei der gegenseitigen Aussprache als Unter- lage dienen sollen, werden alien Teil- nehmern noch zugesandt werden.

Zur Teilnahme sind alle jetzigen und ehemaligen Lehrer sowie aile Publizisten und aile diejenigen be- rechtigt, die fiir Erziehung und Un- terricht gewirkt oder ffir Zeitungen iber pidagogische Fragen geschrie- ben haben. Der Beitrag beliiuft sich auf 6 Fres. Anmeldungen sind zu richten an Mr. Paul Beurdeley, Maire du VIIIme arrondissement de Paris, rue d'Anjou 11. Dieser Herr ist der Vorsitzende der Vorbereitungskom- mission. Ehrenvorsitzender des Kon- gresses ist der bekannte Professor der Piidagogik an der Sorbonne in Paris, M. Buisson, der als Redakteur einer guten pidagogischen Zeitschrift: ,,Manuel general" zeichnet.

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