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Umschau

Date post: 08-Jan-2017
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Umschau Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 1, No. 1 (Dec., 1899), pp. 52-54 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170218 . Accessed: 14/05/2014 23:42 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.108.57 on Wed, 14 May 2014 23:42:41 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Umschau

UmschauSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 1, No. 1 (Dec., 1899), pp. 52-54Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170218 .

Accessed: 14/05/2014 23:42

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toPädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly.

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Padrogiscle IMonats~efte.

stens zu erscheinenden ,,PRdagogischen Monatsheften" mbglichst viele Abonnenten aus unserem Kreise zu sichern, wurde der Sekretir Herr Miiller ersucht, die Bestel- lungen der einzelnen Mitglieder auf das neue Bundesorgan zu tibernehmen, sowie die Abonnementsbetrge von den Betref- fenden einzuziehen und an den Verleger einzusenden.

Die nachste Versammlung soll wieder bei Eckstein in New York und zwar am 2. Dezember abgehalten werden. Herr Dr.

Bernstein wird in derselben fiber: ,,Die Grimmschen Gesetze der Lautverschiebung und ihre praktische Anwendung," spre- chen.

V. Umschau.

Berlin.

In den Gemeindeschulen wurden im vergangenen Jahre von etwa 200,000 Ge- meindeschiilern 359 gerichtlich bestraft und zwar meist wegen Diebstahls, Heh- lerei und Unterschlagung. 112 Kinder verflelen einer Geffingnisstrafe, die in vier Fallen eine Dauer von einem Jahre, in einem eine solche von 1~ Jahren hatte.

ProvinzialschulratWaetzold in Bres- lau wurde kirzlich zum Vortragenden Rat im preussischen Kultusministerium er- nannt. Dr. Witzold ist diesseits des Ozeans wohlbekannt, da er als Vorsitzender der deutschen Schulausstellung gelegentlich der Weltausstellung in Chicago hier weilte und sich das Studium unseres Schulwe- sens angelegen sein liess. In seinen Vor- tragen iber die hier gemachten pidagogi- schen Erfahrungen stellte er zwischen den hiesigen und den deutschen Schulen Vergleiche an, die sich durch grosse Ob- jektivitt auszeichneten. Sie flelen teil- weise zu unseren Gunsten aus und ga- ben ihm Gelegenheit, scharfe Kritik an

den Miingeln des deutschen Schulwesens zu fiben.

Eine neue Professur an der Universi- tit zu Berlin wird infolge einer iiberaus freigebigen Zuwendung eines Privatman- nes, und zwar eines Auslinders, dem- nachst ins Leben treten. Der in Paris lebende Herzog Joseph Florimond von Loubat aus New York hat ein Kapital von mehreren Hunderttausend Mark lberwie- sen mit der Bestimmung, aus dessen Zin- sen eine Professur flir amerikanische Forschungen zu errichten und zu unter- halten. Der firstliche Spender hat schon einmal vor nun zehn Jahren sein Inter- esse fiir Berlin und die amerikanische Forschung in ahnlicher Weise bekundet. Aus Anlass des damals in Berlin tagen- den Amerikanistenkongresses hat er der preussischen Akademie der Wissenschaf- ten 22,871 M. zu einer Preisstiftung be- huts Firderung der amerikanischen Stu- dien und 2400 M. zu einer ersten besonde- ren Preisverteilung tberwiesen.

Karlsruhe.

Der durch seine pidagogischen Schrif- ten woblbekannte Rektor und Schul- inspektor Dr. Gust. Frihlich zu St. Johann (Saarbrticken) trat im vori- gen Monat-in den wohlverdienten Ruhe- stand. Bei seiner Abschiedsfeier hielt er eine bedeutsame Rede. Eingehend auf die Pflichten des Lehrers sagte er: ,,Es ist selbstverstandlich, dass in einer gro- ssen Anstalt, wie die unsere, Ordnung und Gehorsam herrschen muss, aber freier und freudiger Gehorsam, nicht erzwunge- ner. Dieser hat keinen sittlichen Wert, er wirkt nur ausserlich, nicht dauernd und intensiv. Nicht die militarische Dis- ziplin hat die deutsche Volksschule, die

Die Reklam'sche Universalbibliothek, die durch ihre Zwanzigpfennigbndchen

im Auslande als Muster gilt, gross ge- macht, sondern die deutsche Wissen- schaft, die deutsche Padagogik und die deutsche Kultur. Ein Pestalozzi, ein Diesterweg, ein Kellner, die Schaffens- kraft deutscher Blrger, deutsches Gemtt und deutscher Charakter - das sind die Sch~ipfer der deutschen Volksschule". Lebhafte Bewegung riefen diese, aus iberzeugungstreuer Brust gesprochenen Worte hervor. - Schulinspektor Scherer in Worms hat die Leitung des ,,Schul- boten fiur Hessen" niedergelegt; an seine Stelle ist Kollege Ruppel in D~idesheim getreten.

Leipzig.

die wertvollsten Schitze der deutschen Litteratur in die breitesten Schichten des

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Ursc1alrU.

Volkes getragen hat, konnte jetzt ihren 4000. Band herausgeben, nkimlich Peter Rosegger: Geschichten und Gestalten aus den Alpen.

Am 28. Juni 1900 werden 60Jahre ver- strichen sein, seitdem Eriedrich Froebel von Blankenburg aus sein Wort an das deutsche Volk, namentlich an Deutsch- lands Frauen und Jungfrauen zur Grtin- dung eines ,,Deutschen Kindergartens" richtete. Blankenburg ist die Stitte des ersten Kindergartens. Zur Erinnerung hieran hat der Allgemeine Kindergirt- nerinnen-Verein beschlossen, ein ,,Fried- rich Frdbelhaus" hier zu errichten. Das Haus sol einen Kindergarten, ein Fri- bel-Museum und eire Erholungsstitte fir Kindergrtnerinnen in sich schliessen. Den Grund und Boden hat die Stadt zur Verfilgung gestellt.

Julius Beeger aus Leipzig, der Ver- trauensmann der deutschen Lehrerschaft,

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der Mitbegrinder des Deutschen Lehrer- vereins und Griinder der Comenius-Bibli- othek, ist am 2. JunI in Nieder-Poyrits bei Dresden, wo er die Jahre nach seiner Pensionierung in lindlicher Abgeschie- denheit auf einer kleinen Besitzung ver- lebte, gestorben. Am 24. Oktober d. J. wiirde er sein 70. Lebensjahr vollendet haben. Beegers Name ist seit elnem Vierteljahrhundert eng mit den Bestro- bungen der deutschen Lehrerschaft ver- kniipft; unter den besten Namen wurde der seine in erster Reihe genannt. Die deutsche Lehrerschaft kann das Anden-

en Beegers nicht besser ehren, als dass sie seine schtinste Schapfung, die Come- niusbibliothek, durch die er dem grossen Padagogen das schonste Denkmal errich- tete und die jetzt nach einem Bestande von 27 Jahren 80,000 Bande umfasst, fortgesetzt fbrdert und zu ihrer Weiter- entwickelung beitr~gt.

Frankreich.

Wahrend der im Jahre 1900 in Paris abzuhaltenden Weltausstellung werden gegen 100 Kongresse abgehalten wer- den, darunter such ein internationa- ler Erziehungskongress, fiir den sehr wichtige Themen zur Behandlung empfoh- len werden. Alle naheren Nachrich- ten dariiber giebt das Generalkommis- sarlat von Alfred Picard, Paris, Avenue Rapp No. 2. Als Organ fiir diesen Kon- gress ist die Revue Internationale de l'Enseignement ernannt worden. Man hoft, mit diesem Kongress einen Anfang

fiir einen alljahrlich abzuhaltenden Er- ziehungskongress zu machen. Es ent- springt sicher schon daraus ein grosser Nutzen, dass sich bel einer solchen Gele- genheit verschiedene Grossen aller Vol- ker persbnlich nahe treten.

Ebenso findet wahrend der Weltausetel- lung in Paris, und zwar in den Tagen vom 20. - 25. August der IV. internationale Kongress ftr Psychologie statt (Kon- gresskarte 20 Fr. Anmeldung an M. Dr. P. Janet, 21 rue Barbey de Jouy, Paris).

Russland.

(Eine Kulturthat.) Russland steht am Beginn der Einfibrung der grbssten Reform, die selt der Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahre 1861 unter- nommen worden ist: der Einfihrung des Schulzwanges. Der erste Versuch soll in der Stadt und im Gouvernement Peters- burg gemacht werden, aber es steht ausser Zweifel, dass das System allmih- lich tiber die 60 Gouvernements des euro- paischen Rusalands ausgedehnt wird. Es giebt gegenwartig schon 835 Schulen, in denen 76,000 Kinder untergebracht sind,

in der City und den Vorst~dten der Hauptstadt; und diese sollen unmittelbar um 528 weitere vermehrt werden. Jede Schule soll flir einen Flichenraum von 4 Kilometern im Umfang dienen. Fir junge Kinder, die entfernt wohnen, sol- len 114 Nachtasyle in den verschiedenen Distrikten geschaffen werden. Diese Vorkelrung ist getroffen, um nachltssi- gen Eltern jeden Entschuldigungsgrund, lhre Kinder von der Schule fern zu hal- ten, zu nehmen.

Spanien.

Im vergangenen Jahre schien es wrk- lich, als wollte der neue Unterrichts- minister ernstlich daran gehen, eine Schulreform anzubahnen, als er neue Be- stimmungen iber die Lehrerbildungsan-

stalten und &ie Schulaufsicht erliess; aber die Verordnungen wurden gar nicht beachtet. Ueberall fehite es an Geld; da- zu kommt, dass die hier so machtige Geistlichkeit jeder Bildung widerstrebt

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Pdidagogiscke IMrats~efte

Will sich Spanien erholen, so kann eu nur geschehen durch die Hebung der all- gemeinen Bildung. Da hierzu keine Aus- slcht vorhanden 1st, so muss jeder Ein-

sichtige erkennen, dass es mit dem Lande der einst so stolzon Spanier immer welter bergab geht

Vermischtes.

Algemeiner Deutscher Sprachverein. Dieser Verein umtasst gegenwartig 210 Zwelgvereine in allen Teilen Deutsch- lands und Oesterrelchs, sowie im Aus- lande; seine Mltgliederzahl belituft sich auf nahezu 15,000. Er ist nicht ein Ge- lehrtenverein. Er wendet sich an das ganze Volk, an jeden Deutschen, der mit Unwillen sieht, wie seine schdne, reiche Muttersprache misshandelt wird. Sein Ziel ist nach den Satzungen:

,,den echten Geist und das eigentiam- liche Wesen der deutschen Sprache zu pflegen,

Liebe und Verst&ndnls fir die Mutter- sprache zu wecken, den Slnn filr ihre Reinheit, Ricbtigkeit, Deutlichket und Schinheit zu beleben,

ihre Reinigung von unnatlgen fremden Bestandtellen zu ibrdern und

auf diese Weise das nationale Bewusst- sein im deutschen Volke zu kriftigen."

Der Allgemeine Deutsche Sprachverein bek&mptt nicht unterschiedslos alle trem- den Ausdrficke; mit Besonnenheit und Missigung folgt er dem Wahlspruche sel- nes Grinders:

,,Kein Fremdwort ftr das, was deutsch gut ausgedrfickt werden kann!"

Neben dem Kampfe gegen die entbehr- lichen Fremdwbrter, dessen wissenschaft- liches Rtistzeug seine Verdeutschungs- bficher bilden, sucht er in seiner Zeit- schrift und in andern Drucksachen durch volkstfimlich geschriebene Aufs&tze fiber sprachliche Fragen das Verstkndnis unse- rer Sprache zu firdern und weiteren Krei- sen zu erschliessen. Allen staatlichen und kirchlichen Partelbestrebungen fern- stehend verfolgt er das echt vaterlfndi- sche Ziel, durch Schfarfung des sprachli- chen Gewissens die Liebe zu unserm Volkstum zu beleben und zu krkftigen.

Leser der ,,NPdagogischen Monats- hefte", die dem Verelne beizutreten wiln- schen, wollen sich gef. an Prof. . . . Rosenstengel, Madison, Wis., wenden, der gerne bereit ist, Naheres fiber den Verein und dessen Zeitschrift mitzuteilen.

Bekanntlich haben nach Massgabe des numerischen Verhditnisses die Kinder deutscher Eltern in den amerikanischen

Schulen die besten Erziehungsresultate autzuweisen, was unter anderem darauf zurlickzufiihren sein mag, dass ihr Auf- fassungsvermbgen durch die Kenntnis zweier Sprachen und die sich hieraus er- gebenden Vergleichungen swischen den belden in hiherem Masse angeregt wird, als das Auffassungsvermigen einsprachi- ger Kinder. Wirkt das Erlernen einer zwelten Sprache anregend, so lehrt an- dererseits die Erfahrung, dass es die Lernfihigkeit in anderen Schulfchern nicht stbrt, sondern steigert. Da wurde bel der letzten Schulprlifung in New York z. B. ein erst vor zwel Jahren aus Sachsen eingewandertes Schulmtdchen als beste Schilerin ihrer Klasse graduiert. Es ist durchaus nichts Seltenes, dass die Kinder deutscher Einwanderer nach elnem Jahre des Besuches amerikanischer Schulen ihre Mitechller in allen Fachera einho- len; was umgekehrt auch von solchen amerikanischen Kindern zu sagen 1st, welche die Einsicht ihrer Eltern oder der Zufall in deutsche Schulen bringt. Man hat Beispiele, dass hier geborene Kinder in deutschlhndischen Schulen durch lhr rasches Erlernen der deutschen Sprache und aller anderen Ficher ihre Lehrer und Mitschtiler in Erstaunen setzten. Je grlindlicher der Unterricht einer swelten Sprache betrieben wird, desto besser fitr das Auffassungsvermdgen der Kinder.

Zur Etymologie der Namen derTage brIngt Semlnarlehrer 3T. Wilmouth im "Schulfreund" einen treffichen Beitrag, den wir auch unsern Lesern mittellen. Es heisst da:

Die Benennung der einzelnen Wochen- tage ist zumteil eine Uebersetzung ihrer lateinischen Namen, zumteil auch deut- schen Ursprungs.

Der Sonntag hess bel den R~imern dies solis, Tag der Sonne; auch die heidni- schen Deutschen haben diesen Tag dem Sonnengott geweiht. Im romanischen Ge- biet wurde der heidnische Name durch die christliche Bezeichnung dies dominica "Tag des Herrn" ersetzt, woraus franz. dimanche, ital. domenica entetanden.

Der Montag, richtiger ,,Mondtag", ist die Uebersetzung des lat. dies lunae, ebenso das franz. lundi, Ital. lunedi; das

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