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Therapeutische Übungen Der Begleiter stellt einen Fuß vor ... · PDF fileDie...

Date post: 03-Mar-2018
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Therapeutische Übungen und Informationen zu alltagsrelevanten Situationen Hilfe bei Gangblockierungen „Freezing“ Therapiehilfe für Arzt und Patient ORION PHARMA GmbH · Notkestraße 9 · D-22607 Hamburg www.stalevo.de Wissenschaftliche Beratung: PD Dr. Georg Ebersbach Neurologisches Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen/Parkinson Beelitz-Heilstätten Manche Betroffene profitieren von einem so genannten Anti-Freezing-Stock, bei dem durch einen kleinen Hebel am Griff eine horizontale Leiste ausge- klappt wird, durch deren Übersteigen die Blockade unterbrochen werden kann. Andere Hilfsmittel zur Verbesserung des Gehens und zum Überwinden von Blockierungen sind rhythmische Musik (z.B. über Walkman). Steht eine Begleitperson zur Verfügung, hat sich folgende Technik bewährt: Der Begleiter stellt einen Fuß vor die Füße des Betroffenen und fordert diesen auf, über diesen Fuß hinwegzusteigen. Natürlich kann der Begleiter auch ein akustischen Signal geben (z. B. Startkommando oder rhythmisches Klatschen). Auch für den Begleiter gilt, dass ungeduldiges oder verärgertes Drängen die Blockierung des Betroffenen eher verstärkt als löst.
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Therapeutische Übungen und Informationen zualltagsrelevanten Situationen

Hilfe bei Gangblockierungen „Freezing“

Therapiehilfefür Arzt und Patient

ORION PHARMA GmbH · Notkestraße 9 · D-22607 Hamburgwww.stalevo.de

Wissenschaftliche Beratung:PD Dr. Georg EbersbachNeurologisches Fachkrankenhaus fürBewegungsstörungen/ParkinsonBeelitz-Heilstätten

� Manche Betroffene profitieren von einem so genannten Anti-Freezing-Stock,bei dem durch einen kleinen Hebel am Griff eine horizontale Leiste ausge-klappt wird, durch deren Übersteigen die Blockade unterbrochen werdenkann. Andere Hilfsmittel zur Verbesserung des Gehens und zum Überwindenvon Blockierungen sind rhythmische Musik (z.B. über Walkman).

� Steht eine Begleitperson zur Verfügung, hat sich folgende Technik bewährt:Der Begleiter stellt einen Fuß vor die Füße des Betroffenen und fordert diesen auf, über diesen Fuß hinwegzusteigen. Natürlich kann der Begleiterauch ein akustischen Signal geben (z. B. Startkommando oder rhythmischesKlatschen). Auch für den Begleiter gilt, dass ungeduldiges oder verärgertesDrängen die Blockierung des Betroffenen eher verstärkt als löst.

03_Freezing 20.04.2006 8:47 Uhr Seite 1

Hilfe bei Gangblockierungen

Ziele:

� Zuverlässiges Starten und flüssiges Gehen

� Vermeidung von Stürzen

� Entspannte Einleitung der Bewegung

� Vermeidung von ungeduldigem Vorwärtsdrängen bei blockierten Füßen

Unter einer Gangblockierung versteht man die Unfähigkeit, den ersten Schritt beimGehen auszulösen (Startverzögerung) oder das „Steckenbleiben“ aus dem Gehen her-aus, z.B. beim Durchqueren von Engpässen oder bei Drehungen („Wendehemmung“).Weil diese Blockierungen teilweise den Eindruck entstehen lassen, dass der Betroffenewie auf dem Boden festgefroren stehen bleibt, verwendet man dafür auch den eng-lischen Ausdruck „Freezing“. Gangblockierungen sind sehr störend für die Betroffenenund stoßen in der Öffentlichkeit (z.B. im Bus oder an der Kasse) oft auf Unverständnis.

Verschiedene Strategien können helfen, Gangblockierungen zu überwinden. Ungedul-diges Vorwärtsdrängen hilft in der Regel nicht, sondern verstärkt eher die Blockierungund führt zu Stürzen, da die Füße dem nach vorne strebenden Oberkörper nicht folgenkönnen.

Folgende Maßnahmen sind empfehlenswert:

� Zuerst das Gewicht wieder nach hinten auf die Fersenverlagern, entspannt und ruhig stehen, regelmäßigatmen.

� Erst wenn Entspannung eingetreten ist, mit einemKommando (z. B. „auf die Plätze, fertig, los!“) einenneuen Start versuchen. Der erste Schritt sollte dabeizeitgleich mit der letzten Silbe des Kommandos aus-geführt werden.Welche Kommandos hilfreich sind, ob die Komman-dos laut gesprochen werden müssen, oder ob esreicht, sie zu flüstern oder im Stillen zu denken, mussindividuell ausprobiert werden und kann von derjeweiligen Situation abhängen.

� Statt eines Kommandos können auch andere „Tricks“ausprobiert werden, z. B. das Fixieren eines Punktesauf dem Boden, in dessen Richtung dann der ersteSchritt geführt wird, das Klatschen in die Hände oderdas Anbringen von Signalstreifen an kritischenStellen (Türdurchgänge, Engpässe).

… weiter, siehe Rückseite.

03_Freezing 20.04.2006 8:47 Uhr Seite 2

Die Ausgangstellung

� Aufrechte Körperhaltung, Arme hängen am Körper herunter

� Linken Fuß weit nach vorn nehmen (große Schrittstellung)

� Rechten gestreckten Arm aus der Schulter heraus nach vorn schwingen

� Nordic-Walking-Stock steht in der Schrittstellung schräg nach hinten zum rechten Fuß

Arm und Beintechnik

� Die Bewegung ist raumgreifend und ruhig mit einem möglichst großen Arm-und Stockschub. Wichtig ist, dass die Arme so gestreckt wie möglich wie einUhrpendel vor- und zurückschwingen.

� Merke: Mit gebeugten Ellenbogen uneffektive Stockbelastungsphase, d. h.kaum Kraftübertragung in den Schultergürtel.

Die Schrittlänge beim Nordic Walking ist größer als beim normalen Gehen undumfasst etwa 3 bis 4 Fußlängen. Der Fuß soll weit nach vorn schwingen undmit der Ferse aufsetzen.

Therapeutische Übungen und Informationen zualltagsrelevanten Situationen

Übungen im FreienNordic Walking

Therapiehilfefür Arzt und Patient

ORION PHARMA GmbH · Notkestraße 9 · D-22607 Hamburgwww.stalevo.de

Wissenschaftliche Beratung:PD Dr. Georg EbersbachNeurologisches Fachkrankenhaus fürBewegungsstörungen/ParkinsonBeelitz-Heilstätten

09_NordicWalking 20.04.2006 8:48 Uhr Seite 1

Nordic Walking

Ziele des Nordic Walking:

� Löst Muskelverspannungen im Schulter- und Nackenbereich

� Schont die Gelenke

� Gibt mehr Sicherheit beim Bewegen in der freien Natur, auch unter rutschigenBedingungen

� Strafft Schulter- und Brustmuskulatur und stärkt die Arme durch dynamischeBewegung

� Ist 40–50 % effektiver als das Walken ohne Stöcke

� Verbessert die Kondition selbst bei niedrigem Tempo

� Verbessert die Geschicklichkeit, die Koordination und das Gleichgewicht

� Fördert die Kommunikation in der Gruppe und das Wohlbefinden

� Kann Gangblockierungen („Freezing“) verbessern

Nordic Walking ist ein effektives Ganzkörper-training, bei dem Muskelgruppen aus allenKörperregionen zum Einsatz kommen. DerBewegungsablauf von Oberkörper, Armenund Beinen beim Nordic Walking entsprichtdem beim Skilanglauf. Die Bewegungen sindjedoch anders als beim normalen Walkenoder Wandern mit Skistöcken. Deshalb sindauch spezielle Nordic-Walking-Stöcke erfor-derlich; Ski-, Trekking- oder Wanderstöckesind nicht geeignet.

Nordic Walking eignet sich besonders fürParkinson-Patienten, da durch den aktivenStockeinsatz die Schulterbeweglichkeit undder erkrankungsbedingt gestörte Arm-schwung geschult werden. Die Schrittlänge

passt sich beim Nordic Walking dem Arm-schwung an und vergrößert sich. Durch dieaufrechte Körperhaltung kommt es auch zueiner Streckung in der Hüfte, was sich wieder-um positiv auf das Abrollen des Fußes mit der Ferse auswirkt. Das Walken mit Stöckenvermittelt Sicherheit und trainiert die Aus-dauer.

Der Stock

Nordic-Walking-Stöcke besitzen spezielle Dämpfungseigenschaften und eine beson-dere Griff- bzw. Schlaufengestaltung. Um beim Walken führend und stützend und vor allem dämpfend zu wirken, werden die Stöcke aus einer speziellen Carbon-Glas-faser-Mischung hergestellt. Der Stockeinsatz ermöglicht eine gelenkschonende undeffiziente Kraftübertragung.

Die Stocklänge

Die Länge errechnet sich aus der Körpergröße multipliziert mit 0,66 (z.B. Körpergröße 1,70 x 0,66 = 1,12 m Stocklänge).

Der Stock sollte so lang sein, dass im aufrechten Stand maximal ein Winkel von 90 Gradim Ellenbogen entsteht (Stocklänge eher kürzer als länger).

Ein auswechselbares Asphaltpad (Gummipuffer) an der Stockspitze absorbiert Schlägeund Geräusche.

Die speziell für diese Sportart entwickelten Hand-schlaufen erlauben eine exakte Führung der Stöcke,ohne dass sie ständig fest umklammert werden müs-sen. Nur so ist das ständige Öffnen und Schließen derHand aus der Laufbewegung heraus möglich – eineGrundtechnik beim Nordic Walking.

… weiter, siehe Rückseite.

09_NordicWalking 20.04.2006 8:48 Uhr Seite 2

Therapeutische Übungen und Informationen zualltagsrelevanten Situationen

Übungen im WasserBewegungsbad

Therapiehilfefür Arzt und Patient

ORION PHARMA GmbH · Notkestraße 9 · D-22607 Hamburgwww.stalevo.de

Wissenschaftliche Beratung:PD Dr. Georg EbersbachNeurologisches Fachkrankenhaus fürBewegungsstörungen/ParkinsonBeelitz-Heilstätten

08_Bewegungsbad 20.04.2006 8:47 Uhr Seite 1

Die Besonderheiten der Übungen im Wasser ergeben sich aus dem Auftrieb (ca. 90 %scheinbarer Gewichtsverlust), dem Wasserwiderstand, dem Wasserdruck und der Wärme.Das Spiel zwischen Schwere des Körpers und Auftrieb im Wasser wird aktiv genutzt. Es wird eine natürliche Körperbalance mittels Ausgleichbewegungen und Atmung im Wasserangestrebt.

Unter der Einwirkung des Auftriebes im Wasser entsteht eine Entlastung des Stütz-,Gelenk- und Bewegungsapparates sowie der Muskulatur. Dadurch kann die Koordinationder Bewegungen leichter ausgeübt und trainiert werden.

Ein weiterer Punkt ist die Dichte des Wassers, die bewirkt, dass das Wasser einem bewegtenKörper Widerstand entgegensetzt. Dieser Effekt wird zur Kräftigung erschlaffter Muskelngenutzt.

Der („hydrostatische“) Wasserdruck beeinflusst in zweifacher Hinsicht die Atemfunktion.Zum einen wird durch den Druck auf Brustkorb und Bauch die Ausatmung begünstigt, zumanderen bietet der Druck bei der Einatmung Widerstand, der die Atemmuskulatur kräftigt.Hinzu kommt, dass die eingeatmete Luft unmittelbar über der Wasseroberfläche gereinigtist.

Für die Bewegungstherapie ist eine Wassertemperatur von 30–33 °C empfehlenswert. Daswarme Wasser wirkt entspannend auf den Muskeltonus, was insbesondere bei schmerzhaf-ten Verspannungen nützlich ist. Aufgrund der stärkeren Beanspruchung des Organismusdurch Wasserwiderstand, Wasserdruck und Wärme sollten Bewegungsbäder bei Krank-heiten des Herz-Kreislauf-Systems nur nach vorheriger ärztlicher Untersuchung erfolgen.

Lockerung und Dehnung der Schultermuskulatur:Arme auf Schwimmkissen lagern, ingestreckter Position beide Armeabwechselnd auf der Wasseroberflächenach vorne und zur Seite führen.

Förderung der Körperwahrnehmung und -kontrolle, Entspannung:

Auf dem Wasser treiben, Arme werdendurch Schwimmkissen unterstützt.

Besserung der Körperhaltung, Schulung des Gleichgewichtes:

Zehenstand im Wasser.

Dehnung der Oberschenkelmuskulatur,Gleichgewichtstraining, Besserung derRumpfhaltung:Ein Bein mit Hilfe der Pool-Nudel seitlichabspreizen, auf dem anderen Bein stehen; beiGleichgewichtsproblemen mit der Hand auf derStandbeinseite am Beckenrand festhalten.

� Angstabbau

� Aufbau von Selbstvertrauen

� Schulung der Köperwahrnehmung

� Schulung der Reaktionen(Körperstellreflexe)

� Harmonisierung der Bewegungen(Koordination)

� Gleichgewichtsschulung

� Regulation der Atmung

� Verbesserung der Beweglichkeit

� Einübung größerer Bewegungsabläufe

� Gelenkschonendes Trainieren

� Gangschule

� Kraft/Ausdauer

� Dehnung verkürzter Muskelgruppen

Übungen im Wasser (Bewegungsbad)

Ziele der Bewegungstherapie im Wasser:

Übungsvorschläge

08_Bewegungsbad 20.04.2006 8:47 Uhr Seite 2

Ein gutes Gedächtnistraining stellen auch die folgenden Spiele dar:

■ Memory

■ Scrabble

■ Schach

■ Skat, Doppelkopf etc.

Wortfindungsübungen:

Wenn ein Wort „auf der Zunge liegt“, aber im Moment nicht einfällt:

■ Nach Umschreibungen suchen (Was kann man mit dem Gegenstand tun? Wofür ist das gut?) und in Kategorien einteilen (Wozu gehört das?)

■ Oder den Anfangslaut suchen

■ Danach das Wort aufschreiben, da es häufig immer wieder die gleichen Wörtersind, die „verschwinden“. So könnte eine Karteikarte entstehen, mit einer Wort-liste, die vielleicht am Ende des Tages ein paarmal durchgelesen werden kann.

Therapiehilfefür Arzt und Patient

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Therapeutische Übungen und Informationen zualltagsrelevanten Situationen

Umgang mit demenzkrankenParkinson-PatientenInformationen für Angehörige

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04_Demenz_6seiter 11.07.2006 13:47 Uhr Seite 2

Umgang mit demenzkranken Parkinson-Patienten: Informationen für Angehörige

Die Parkinson-Erkrankung kann zu Veränderungen der Konzentrationsfähigkeit, zuGedächtnisstörungen, verminderter Orientierung und zur Verlangsamung des Reak-tionsvermögens führen. Nicht selten ist die Fähigkeit vermindert, mit Stress oder un-gewohnten Situationen umzugehen. Manchmal treten auch Gleichgültigkeit und Teil-nahmslosigkeit auf.

Diese Beeinträchtigungen sind für den Betroffenen und seine Angehörigen nicht sel-ten sehr belastend. Folgende Ratschläge können helfen, mit diesem Problem besserumzugehen:

Ziele:

■ Die Erkrankung akzeptieren

■ Möglichst offen in der Familie darüber sprechen, auch mit Freunden, Bekannten,Nachbarn (oft wird großes Verständnis entgegengebracht)

■ Frühzeitig nach Unterstützungsmöglichkeiten und Entlastung suchen (regelmäßigfreie Zeiten einplanen, in denen der Erkrankte durch andere betreut wird; Selbst-hilfegruppen auch für Angehörige)

■ Erhaltene Fähigkeiten erkennen

■ Aufmerksamkeit auf die verbliebenen Fähigkeiten des Erkrankten richten

Überforderungen vermeiden:

■ Klare, regelmäßige Alltagsstruktur schaffen

■ Anstehende Veränderungen im Alltag wiederholt ankündigen z. B. Besuche, Hand-werkertermine etc.

■ Nur eine gut strukturierte Handlung ausführen lassen (nicht mehrere Dinge gleich-zeitig tun)

Darüber hinaus sind alltägliche Gedächtnisaufgaben für zu Hause empfehlenswert. Die gängigen Trainingsmanuale aus dem Buchhandel (Gehirnjogging) sind eherungeeignet, da die Übungen nicht in den Alltag übertragbar und meist zu schwierigsind.

Aufgaben, die die Patienten eigenverantwortlich bewältigen können:

■ Tägliches, strukturiertes Erinnern an den vergangenen Tag

Zum Beispiel: „Was habe ich gemacht?“ – Frühstück/am Vormittag/am Nachmittag/am Abend/Hat jemand angerufen? Besuch?

Oder (schwieriger):

■ Sonntags die gesamte vergangene Woche Revue passieren lassen

Gut ist es, täglich für diese „Erinnerungsaufgaben“ eine feste Uhrzeit einzuplanen.Auch ist es sehr hilfreich, sich schriftlich „zu erinnern“ = einen Gedächtniskalenderzu führen.

Oder:

■ Nach dem Ende einer Fernsehsendung (am besten geeignet: Nachrichten) ist esgut, sich kurz und in aller Ruhe (Fernseher ausschalten!) an den Inhalt desGesehenen zu erinnern:

Was habe ich gerade gesehen? Worum ging es?

Bei Nachrichten die Struktur nicht vergessen:

■ Innenpolitik

■ Außenpolitik (Um welches Land ging es?)

■ Gab es einen Filmbeitrag?

■ Wirtschaft

■ Sport (Um welche Sportart ging es?)

■ Wetter

Kommunikation fördern:

■ Gut strukturiert, klar und in kurzen Sätzen sprechen (keine komplizierten Redewen-dungen)

■ Hintergrundgeräusche (Radio, Fernseher) vermeiden

■ Geduld haben, abwarten, bis der Patient den Satz zu Ende formuliert hat

■ Das Gespräch über Themen anregen, über die der Patient gerne redet (auch wenner das schon sehr oft in der gleichen Weise getan hat)

■ Fragen vermeiden, die der Patient wahrscheinlich nicht beantworten kann

■ Ihn nur selten und behutsam auf Fehlleistungen hinweisen (Kommentare wie „Aberdas musst du doch noch wissen!“ vermeiden)

■ Keine Prüfungs- oder Trainingsatmosphäre entstehen lassen, sondern vertrauens-volle zwischenmenschliche Nähe suchen

Orientierung fördern:

■ Zur Person: Fotos von nahen Angehörigen aufstellen, oderFotoalbum anlegen und immer wieder durchblättern

■ Ganz wichtig: bei Umgebungswechsel (Krankenhausauf-enthalt) Fotos oder persönliche Gegenstände mitgeben

■ Zum Ort: Dinge, die der Patient selbst wiedererkennt, erklä-ren, aufnehmen und verstärken (keine Wegbeschreibunggeben!)

■ Zur Zeit: Tageskalender gut sichtbar aufhängen

■ Morgens einmal kurz über Wochentag, Monat, Wetter etc. sprechen

■ Tagesablauf besprechen; evtl. aufschreiben

Durch Anpassung des Tagesablaufs an die geistige Leistungs-fähigkeit lässt sich oft eine bessere Lebensqualität für Patientund Angehörige erreichen.

04_Demenz_6seiter 11.07.2006 13:47 Uhr Seite 1

Therapeutische Übungen und Informationen zualltagsrelevanten Situationen

Hilfe bei Störungen desSprechens

Therapiehilfefür Arzt und Patient

ORION PHARMA GmbH · Notkestraße 9 · D-22607 Hamburgwww.stalevo.de

Wissenschaftliche Beratung:PD Dr. Georg EbersbachNeurologisches Fachkrankenhaus fürBewegungsstörungen/ParkinsonBeelitz-Heilstätten

Auch wenn Ihnen das Sprechen viel zu laut vorkommt, vertrauen Sie Ihrer Umge-bung – Sie können nun wieder gut und vor allem ohne häufiges Wiederholen ver-standen werden.

Ein Hilfsmittel, das bei gestörtem Sprechrhythmus nützlich sein kann, ist das so ge-nannte Pacing-Board (Sprech-Brett, s. Foto). Der Zeigefinger wandert dabei schritt-weise mit jeder Silbe zum nächsten Abschnitt und gibt den Takt des Sprechens vor. DasSprechen erfolgt mit besonderer Betonung der einzelnen Silben. Ein jederzeit verfüg-barer Ersatz für ein Pacing-Board sind die Fingerknöchel der Hand.

Oft können Sie als Betroffener – zumindest für einen kurzenZeitraum – lauter und deutlicher sprechen, wenn Sie vonIhrem Gegenüber dazu aufgefordert werden. Es ist daher kei-neswegs „schulmeisterlich“, sondern sehr sinnvoll, wennandere Sie darauf aufmerksam machen, sobald Sie zu leise,zu schnell oder zu undeutlich sprechen.

Wenn Sie unter Sprechstörungen leiden, sollte Ihr Partnervermeiden, Ihnen „das Wort aus dem Mund“ zu nehmen.Auch in Gesellschaft, beim Einkaufen, beim Arztbesuch und

zu anderen Gelegenheiten sollte Ihnen die Zeit eingeräumt werden, sich selbstverständlich zu machen. Nichts kann einer weiteren Sprachverschlechterung besservorbeugen als das Üben des Sprechens in alltäglichen Situationen.

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05_Sprechen_NEU 11.07.2006 13:44 Uhr Seite 1

Hilfe bei Störungen des Sprechens

Ziele:

■ Verständliches klares Sprechen

■ Förderung der Kommunikation

■ Ausdrucksvolle Modulation der Stimme

■ Überwindung von Sprechblockaden

Häufig wird bei Parkinson-Patienten die Sprache mit der Zeit leiser und monotoner,wobei diese Veränderungen durch Parkinson-Medikamente nicht immer verbessertwerden können. Bei längerem Krankheitsverlauf verschlechtert sich das Sprechen ineinigen Fällen so stark, dass die Verständlichkeit beeinträchtigt wird. Typische Ver-änderungen sind dann neben der Verminderung von Lautstärke und Ausdruck ein ver-langsamtes oder aber auch überhastetes Sprechtempo, bei dem die Pausen und Über-gänge zwischen den einzelnen Wörtern undeutlich und verwaschen sind. Manchmalkann es auch zu Blockierungen kommen, bei denen es dem Betroffenen schwer fällt,den Sprechvorgang zu starten.

Besonders zu beachten ist, dass der Betroffene seine Stimme oft wesentlich deutlicherund lauter empfindet, als dies tatsächlich der Fall ist. Die Rückmeldung der Gesprächs-partner ist daher eine wichtige Korrekturhilfe. Stimm- und Sprechübungen sollten be-reits bei ersten Anzeichen einer Verschlechterung des Sprechens (Abnahme der Laut-stärke, monotones Sprechen, undeutliche Artikulation) durchgeführt werden, umschweren Störungen im Langzeitverlauf vorzubeugen. Eine professionelle Form derSprechtherapie (Logopädie) bei der Parkinson-Erkrankung ist das „Lee Silverman VoiceTraining“ (LSVT©), bei dem der Übungsschwerpunkt ebenfalls auf der Schulung derSprechlautstärke liegt.

Folgende Maßnahmen sind empfehlenswert:

Sobald leises Sprechen die Verständlichkeit einschränkt, sollten Sie therapeutisch inerster Linie bei der Lautstärke ansetzen, da die Lautstärke des Sprechens in der Regel gut zu beeinflussen ist. Die zunehmende Lautstärke wirkt sich günstig auf dieKieferöffnung, die Atmung, die Körperhaltung, das Schlucken und das Sprechtempoaus, d. h., Sie schlagen „mehrere Fliegen mit einer Klappe“.

Hierfür gibt es einfache Übungen, deren tägliche Durchführung die Stimme stärkt undstabilisiert:

1. Lautstärkeübung:

Setzen Sie sich aufrecht hin, atmen Sie tief ein und tönen Sie ein „A“, so lange und lautSie können. Wiederholen Sie diese Übung 10 x.

2. Modulationsübung:

Singen Sie auf „A“ eine Tonleiter nach oben und halten Sie den höchsten Ton 3–5 seclang. Wiederholen Sie diese Übung 6 x.

Singen Sie nun in umgekehrter Richtung eine Tonleiter nach unten und tönen Sie einmöglichst tiefes „A“ ebenfalls für 3–5 sec. Wiederholen Sie diese Übung 6 x.

Wenn es Ihnen schwer fällt, eine Tonleiter zu singen, können Sie stattdessen auch einLied (z.B. die Anfangstöne von „Alle meine Entchen“) für diese Übung verwenden.

3. Ermitteln der richtigen Lautstärke:

Lesen Sie folgende Wörter und Sätze mit Ihrer neuen „A“–Stimme:

Hallo!

Gut geschlafen?

Guten Morgen!

Machst du Kaffee/Tee?

Habe ich Post?

Das Essen ist fertig!

Kommst du mit?

Wie ist das Wetter?

Ich muss heute zum Arzt!

Kann ich dir helfen?

Lesen Sie jemandem diese Sätze vor und fragenSie, bei welcher Lautstärke er Sie gut verstehenkann – dies sollte dann Ihre „Alltagslautstärke“werden.

05_Sprechen_NEU 11.07.2006 13:44 Uhr Seite 2

Therapeutische Übungen und Informationen zualltagsrelevanten Situationen

Störungen derHandbeweglichkeit undGeschicklichkeit

Therapiehilfefür Arzt und Patient

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Wissenschaftliche Beratung:PD Dr. Georg EbersbachNeurologisches Fachkrankenhaus fürBewegungsstörungen/ParkinsonBeelitz-Heilstätten

■ Zuerst mit einer Hand üben, dann die Seite wechseln

■ Stärker betroffene Seite intensiver trainieren

■ Langsam beginnen und auf exakte Ausführung achten

■ Schnelligkeit erst bei präziser Beherrschung der Übung steigern

■ Nach dem Einüben die Bewegungen beidseitig ausführen und Anzahl derWiederholungen steigern

■ Zwischen den einzelnen Übungen Finger und Hände lockern (auf- und zu-schnappen, ausschütteln)

■ Beachten, wann die Konzentration nachlässt oder Müdigkeit auftritt, Übungdann unterbrechen

■ Nicht überfordern! Bei Verkrampfung oder Schmerzen pausieren!

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06_Feinmotorik_NEU 11.07.2006 13:42 Uhr Seite 1

Störungen der Handbeweglichkeit und Geschicklichkeit

Ziele:

■ Verbesserung der Funktion von Hand und Fingern

■ Sicherheit beim Gebrauch von Gegenständen

■ Selbstständigkeit bei Aktivitäten des täglichen Lebens

Bei der Parkinson-Erkrankung kann es durch vermehrte Steifigkeit (Rigor), durchVerlangsamung (Bradykinese) und nicht selten auch durch Zittern (Tremor) zu einerBeeinträchtigung der präzisen Bewegungen von Fingern und Händen kommen. Ver-minderte Handbeweglichkeit und Geschicklichkeit machen sich häufig beim Schreibenbemerkbar, können aber auch z. B. den Gebrauch von Essbesteck, das Zähneputzen,das Schließen von Knöpfen und viele andere Alltagstätigkeiten betreffen. Besondersder automatische Ablauf der Bewegungen, der Bewegungsrhythmus und der Bewe-gungsumfang (Amplitude) sind gestört.

In der Regel sind diese Störungen der Feinmotorik bei der Parkinson-Erkrankung aufeiner Körperseite stärker ausgeprägt als auf der Gegenseite. Obwohl Medikamente ofteine Verbesserung der Feinmotorik bewirken, bleiben auch bei optimaler medikamen-töser Einstellung nicht selten Einschränkungen bestehen.

Folgende Maßnahmen sind empfehlenswert:

Grundsätzlich bedeutet jeder Einsatz der Hände und Finger, auch bei alltäglichen Tätig-keiten wie dem Zähneputzen oder dem Rühren einer Speise, eine Trainingsmöglichkeit.

Dabei sollten die Bewegungen mit besonderer Auf-merksamkeit und Konzentration durchgeführt werden,um die Störung der automatischen Bewegungskontrolleauszugleichen. Spezielles Augenmerk sollte beim Übenauf Rhythmus, Geschwindigkeit und Bewegungsumfanggelegt werden. Ablenkungen (Fernseher, Gespräche,Hintergrundmusik) können sich dabei negativ auf dieBewegungskontrolle auswirken. Der gezielte Einsatz vonz.B. rhythmischer Musik zur Unterstützung der Bewe-gungsabfolgen kann dabei durchaus sinnvoll sein.

Als spezielle Übungen zum Training der Feinmotorik eignen sich zum Beispielfolgende Techniken:

■ Zur Vorbereitung Hände durch festes Reiben aufwärmen, dann Hände zur Faustballen und wieder aufschnappen lassen. Zur Lockerung Hände und Finger aus-schütteln

■ Hände bei aufgelegten Unterarmen flach auf den Tisch legen, die Finger einzelnnacheinander mehrmals anheben und wieder senken

■ Hände flach auflegen, einen Stift neben dem Zeigefinger platzieren, Finger danneinzeln mehrmals über den Stift heben und auf der anderen Seite ablegen. Übungmit den anderen Fingern wiederholen

■ Einen Stift durch die Finger wandern lassen

■ Einen kleinen Ball mit den Fingerspitzen über einen Tisch rollen

06_Feinmotorik_NEU 11.07.2006 13:43 Uhr Seite 2

Kurzanleitung für das „Schubs-Training“ (mit Physiotherapeut)

Übungsziel:Das Schubs-Training dient der Verbesserung des Gleich-gewichtes bei Parkinson-Patienten mit Gleichgewichts-problemen oder vermehrter Sturzneigung. Die Wirksam-keit konnte in einer wissenschaftlichen Studie (Jöbgesund Mitarbeiter 2004) nachgewiesen werden. Die Metho-de beruht auf der Einübung von Ausfallschritten, die dazudienen, den Körper nach Gleichgewichtsverlust wieder zustabilisieren. Durch das Training wird eine Verbesserungdes Gleichgewichtes und dadurch eine verminderte Sturz-neigung und mehr Sicherheit beim Gehen erreicht.

Durchführung:Beim Schubs-Training fasst der hinter dem Patientenstehende Therapeut diesen an den Schultern (Abb. 1). DerPatient wird mit einem Ruck nach hinten gezogen undvom Therapeuten aufgefangen (Abb. 2).

Das Ausmaß von Kraftaufwand und Auslenkung, mit derdas Schubsen ausgeführt wird, richtet sich nach der in-dividuellen Reaktion des Patienten. Auch die Frage, ob dasSchubsen unerwartet oder nach Ankündigung erfolgt,sollte individuell entschieden werden.

Der Patient soll versuchen, die durch den Schubs verlore-ne Standsicherheit durch einen Ausfallschritt wiederzuge-winnen. Im Verlauf der Therapie wird eine raschere Aus-lösung und eine größere Reichweite des Ausfallschrittesangestrebt (Abb. 3). Die Unterstützung durch den Thera-peuten wird dabei mit zunehmender Besserung derGleichgewichtsreaktionen reduziert.

In manchen Fällen kann es ratsam sein, dass sich der The-rapeut mit dem Rücken an einer Wand abstützt, um nichtselbst beim Auffangen des Patienten aus dem Gleich-gewicht zu geraten.

Das Schubs-Training kann (mehrmals) täglich durchge-führt werden. Auch kurze Übungseinheiten von 5–10Minuten sind bei häufiger Anwendung wirksam.

Therapiehilfefür Arzt und Patient

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Therapeutische Übungen und Informationen zualltagsrelevanten Situationen

Hilfe bei Gleichgewichtsstörungenund Tipps zur Vermeidung vonStürzen bei Parkinson

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➀➀

➁➁

➂➂

07_Sturz_6seiter 12.12.2006 16:30 Uhr Seite 2

Hilfe bei Gleichgewichtsstörungen und Tipps zur Vermeidung vonStürzen bei Parkinson

Ziele:

■ Sicheres Stehen und Gehen

■ Vermeidung von Stürzen und Verletzungen

■ Weniger „Schwindel“ durch besseres Gleichgewicht

■ Mehr Mobilität und Selbstständigkeit

Im Verlauf der Parkinson-Krankheit stellt sich bei einigen Betroffenen Unsicherheit beimStehen und Gehen ein. Ursache dafür sind oft Gleichgewichtsstörungen, die durch dasNachlassen stabilisierender Reflexe entstehen. Die schlechter werdende Stabilisierungdes Körpers kann als „Schwindel“ oder Fallangst empfunden werden. Bei schwerenGleichgewichtsstörungen kommt es auch zu Stürzen, die bei Parkinson-Kranken beson-ders verletzungsträchtig sind, da wichtige Schutzreflexe, wie z. B. das Ausstrecken derArme oder das Abrollen, fehlen. Bei Betroffenen im höheren Lebensalter nimmt dieVerletzungsgefahr oft noch durch Osteoporose und verminderte Muskelkraft zu.

Die Behandlung von Gleichgewichtsstörungen bei Parkinson umfasst drei Aspekte:

■ Trainieren des Gleichgewichtes und der BalanceDie durch die Parkinson-Krankheit gestörten Gleichgewichtsreflexe können durchgezieltes Training gebessert werden. In dieser Broschüre finden Sie Übungen zumEigentraining und eine Anleitung für ein gezieltes Training von stabilisierenden Ausfall-schritten („Schubs-Training“), das mit Hilfe eines geschulten Physiotherapeuten durch-geführt werden sollte.

■ Risikogerechtes VerhaltenAm Anfang dieser Maßnahmen steht die Frage nach den individuellen Gleichgewichts-problemen. Kommt es zu Stürzen, sollten deren Umstände genau analysiert werden, umauslösende Faktoren vermeiden zu können. Typische Situationen, die mit Sturzgefahrverbunden sind:

Folgende Übungen für das Eigentraining sindempfehlenswert:

Die Gleichgewichtsübungen sollten so gewähltwerden, dass das Balanciervermögen beanspruchtwird, keinesfalls jedoch eine Sturz- oder Verlet-zungsgefahr entsteht. Daher muss vor Beginn desTrainings geprüft werden, ob eine Hilfspersonerforderlich ist. Empfehlenswert ist eine Mög-lichkeit zum Abstützen oder Festhalten bei Verlustder Balance.

Die Kontrolle der Balance lässt sich durch den Seil-tänzergang üben, bei dem ein langer Strich oder eineSchnur auf dem Fußboden als Richtlinie eingesetzt wird(Abb. oben).

Eine weiche Standunterlage (zum Beispiel Kissen oderMatratze) stellt besondere Anforderungen an die Gleich-gewichtsreflexe und kann zum Üben eingesetzt werden.Bei relativ guter Standsicherheit können die Übungenanspruchsvoller gestaltet werden (Abb. rechts):

■ Stehen auf einem Bein

■ Stehen mit geschlossenen Augen

■ Wechsel zwischen Fersen- und Zehenstand

■ Ball um den Oberkörper kreisen lassen

Gleichgewichtskontrolle bei Ablenkung der Aufmerksamkeit kann z. B. folgender-maßen trainiert werden:

■ Einen Ball im Stand wiederholt werfen und fangen

■ Einen Luftballon in der Schwebe halten

■ Einen Ball mit dem Fuß um Hindernisse herumbefördern

– Ausrutschen: z. B. auf glatten Bodenflächen oder durch falsches Schuhwerk

– Riskante Manöver: Gleichgewichtsverlust beim Anziehen (Schuhe binden, Hoseanziehen), Rückwärtsgehen (z. B. beim Türöffnen), Arbeiten über Kopf

– Ablenkung: Da bei Parkinson vermehrt Aufmerksamkeit benötigt wird, um dasGleichgewicht zu kontrollieren, sollten Ablenkungen, wie z. B. intensive Gespräche,beim Gehen vermieden werden.

– Blockaden: Bestehen Blockaden beim Gehen („Freezing“), sollte nicht mit Gewaltgegen diese Blockade angearbeitet werden, da der starke Vorwärtsdrang oftsturzauslösend wirkt. Besser ist es, zunächst eine kurze Pause einzulegen und erst dann einen erneuten konzentrierten Schrittversuch zu unternehmen.

■ Vorbeugung gegen Stürze und VerletzungenBei sturzgefährdeten Patienten sollte darauf geachtet werden, die Verletzungsmöglich-keiten in der häuslichen Umgebung so gering wie möglich zu halten (Kanten polstern,Engpässe vermeiden, Türschwellen beseitigen, Haltegriffe anbringen). AusreichendeBeleuchtung (auch nachts!) und offene Türen können das Sturzrisiko senken. Beistarker Sturzgefahr sollte gemeinsam mit einem Physiotherapeuten eine Hilfsmittelver-sorgung, z. B. mit einem Rollator, besprochen werden. Kommt es trotzdem immer wiederzu Stürzen, ist ein Verletzungsschutz an besonders gefährdeten Körperstellen (z. B. Hüft-oder Knieprotektoren, s. Abb.) erforderlich.

07_Sturz_6seiter 12.12.2006 16:30 Uhr Seite 1

Therapeutische Übungen und Informationen zualltagsrelevanten Situationen

Hilfe bei Fehlhaltungen des Körpers

Therapiehilfefür Arzt und Patient

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Wissenschaftliche Beratung:PD Dr. Georg EbersbachNeurologisches Fachkrankenhaus fürBewegungsstörungen/ParkinsonBeelitz-Heilstätten

In Bauchlage das rechte Bein mit gestrecktemKnie und den linken Arm anheben (Abb. 7).Danach das linke Bein und den rechten Arm.Bauch fest anspannen, um ein Hohlkreuz zu ver-meiden.

Weitere Anregungen:

Vielen Betroffenen ist aufgrund einer gestörten Körperwahrnehmung das Ausmaß ihrerFehlhaltung gar nicht bewusst. Bei guter Konzentration können dann Fehlhaltungendurchaus ganz oder teilweise korrigiert werden. Bei Ablenkung oder nachlassender Auf-merksamkeit fällt der Betroffene aber immer wieder in die gestörte Ausgangsstellung zu-rück. Der Partner und andere Angehörige sollten unbedingt wissen,dass es sich hierbei um ein parkinsontypisches Wahrnehmungspro-blem und nicht um einen Mangel an Willen oder Motivation handelt.In vielen Fällen können dann geduldige und verständnisvolle Hilfe-stellungen und Hinweise des Partners zur Korrektur der Körper-haltung hilfreich sein. Leicht zugängliche Spiegel unterstützen denBetroffenen dabei, seine eigene Körperhaltung zu kontrollieren.

Ein „Trick“, der sich bei einigen Betroffenen mit starker Vorneigungdes Oberkörpers bewährt hat, ist das Tragen eines kleinen Ruck-sacks (Abb. 8). Das Gewicht des Rucksacks sollte individuell ange-passt werden, um eine optimale Wirkung auf die Körperhaltung zuerzielen, ohne Rücken und Schultern übermäßig zu beanspruchen.

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Hilfe bei Fehlhaltungen des Körpers

Ziele:

■ Aufrechte Haltung des Körpers

■ Verbesserung von Gleichgewicht und Atmung durch aufrechte Haltung

■ Vermeidung oder Besserung von Rückenschmerzen

■ Vorbeugung von Behinderungen durch schwere Fehlhaltung

■ Verbesserte Körperwahrnehmung

Bei der Parkinson-Erkrankung kann es zu einer vorgebeugten Haltung oder einerSeitwärtsneigung des Körpers im Sitzen und Stehen kommen. Die Ursache dieserFehlhaltungen ist nicht abschließend geklärt. Nachlassende Körperwahrnehmung,Untergang von Muskelfasern in den Rückenstreckern und Steigerung der Muskel-spannung (Dystonie) in der Bauch- und vorderen Halsmuskulatur können eine Rollespielen.

Durch die vorgebeugte Haltung des Oberkörpers verkürzen sich sowohl die Muskeln,die für die Beugung der Hüfte (Hochziehen des Oberschenkels) zuständig sind, alsauch die Bauchmuskeln. Gleichzeitig kommt es zu einer Schwächung der Streck-muskeln des Rückens. Bei extremer Ausprägung der Fehlhaltung spricht man vonKamptokormia (gebeugter Rücken).

Durch Dehnübungen und gezieltes Krafttraining können die Muskelverkürzungenreduziert und die Fehlhaltung gebessert werden.

Übungen zur Verbesserung der Körperhaltung:

Bitte beachten Sie: Die Körperhaltung lässt sich nur durch ein besonders intensives undregelmäßiges Training verbessern. Oft sind fünf und mehr Trainingseinheiten proWoche erforderlich, sodass das selbstständige Eigentraining als Ergänzung zur kran-kengymnastischen Behandlung sehr wichtig ist. Empfehlenswert sind täglicheDehnübungen mit einer Dauer von 10–20 Minuten pro Tag. Meist muss das Trainingdauerhaft fortgesetzt werden, weil sich die Fehlhaltung in Trainingspausen schnellwieder verstärkt.

Dehnung der Hüftbeuger

Abb. 1: Rückenlage auf dem Bett. Ein Bein hängt über die Kante. Das andere Beinanwinkeln und das Knie zur Brust ziehen. Diese Lagerung möglichst mehrere Minutenhalten. Dann die Seite wechseln.

Abb. 2: Rückenlage dicht an einer Bettkante. Ein Bein anwinkeln und den Fuß aufstel-len. Der andere Fuß hängt seitlich am Bett herunter. Mit der Hand oder einem Tuch denFuß langsam nach hinten zum Gesäß ziehen, bis ein Dehnungsgefühl im Oberschenkelentsteht. Diese Lagerung möglichst mehrere Minuten halten. Dann die Seite wechseln.

Abb. 3: In Bauchlage ein Knie beugen und mit der Hand oder einem Tuch die Ferselangsam zum Gesäß ziehen, bis ein Dehngefühl entsteht. Ca. 20 Sekunden abwech-selnd dehnen und entspannen. Beide Seiten trainieren.

Dehnung der Bauchmuskulatur

Abb. 4: In Bauchlage die Unterarme in Schulterhöhe auflegen. Das Becken auf derUnterlage lassen. Die Arme aufrichten, um den Oberkörper zu heben.

Kräftigung der Rumpfmuskulatur

In Rückenlage auf einer Übungsmatte beide Füße aufstellen (Abb. 5). Das Becken unddie Lendenwirbelsäule so anheben, dass sich ein Wirbel nach dem anderen vom Bodenlöst (Abb. 6). Die Endstellung kurz halten, dann das Becken wieder senken, dabeiWirbel für Wirbel auf den Boden abrollen.

➀ ➁ ➂

➃ ➄ ➅

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Therapeutische Übungen und Informationen zualltagsrelevanten Situationen

Hilfe bei Schluckstörungen

Therapiehilfefür Arzt und Patient

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Wissenschaftliche Beratung:PD Dr. Georg EbersbachNeurologisches Fachkrankenhaus fürBewegungsstörungen/ParkinsonBeelitz-Heilstätten

Verhaltens- und Pflegetipps bei schwererSchluckstörung:

■ Die Nahrung niemals im Liegen einneh-men oder verabreichen

■ Den Kopf beim Schlucken nicht in Über-streckung bringen, besser Kinn zur Brustsenken

■ Beim Verschlucken nicht auf den Rückenklopfen

■ Wenn möglich, Schlucktraining mit einemgeschulten Logopäden vornehmen

■ Auf gute Mundhygiene achten, insbeson-dere Säuberung der Wangentaschen

■ Tritt das Verschlucken meist bei Flüssigkeitsaufnahme auf, dickflüssige Getränkebevorzugen bzw. Getränke andicken (Andickungsmittel in der Apotheke erhältlich)

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09_Schluckstoerung 14.12.2006 15:57 Uhr Seite 1

Hilfe bei Schluckstörungen

Ziele:

■ Bessere Kontrolle bei vermehrtem Speichelfluss

■ Schutz der Atemwege durch Vermeidung von Verschlucken

■ Konzentriertes und bewusstes Essen

Zu Schluckstörungen kommt es meist erst nach längerer Krankheitsdauer oder auchbei den sog. atypischen Parkinson-Syndromen. Häufiges Verschlucken sollte unbedingternst genommen werden, da sich durch das Eindringen von Nahrung in die Luftröhreeine Lungenentzündung entwickeln kann. Bereits im frühen Krankheitsstadium deutet der scheinbar vermehrte Speichelfluss aufeine Schluckstörung hin: Der Speichelfluss entsteht dadurch, dass das „automatische“,unbewusste Wegschlucken des Speichels nachlässt, die Speichelproduktion selbst hatsich dagegen meist nicht verstärkt.

Die Schluckstörungen bei Parkinson werden vor allem durch eine reduzierte Bewegungvon Mund, Schlund und Atemmuskulatur verursacht. Erkennbar sind die eingeschränk-te Beweglichkeit der Lippen, mangelhafte Kaubewegungen und der abgeschwächteHustenreflex.

Verhalten bei Schluckstörungen:

■ Wählen Sie Ihr eigenes Tempo beim Essen, auchwenn Sie dadurch länger brauchen

■ Achten Sie darauf, dass beim Essen und Trinkender Mund fest geschlossen ist

■ Schlucken Sie kräftig

■ Kauen Sie die Nahrung ausreichend, nicht nur„mümmeln“

■ Trennen Sie bewusst Essen und Trinken – essenSie zunächst 3–5 Bissen und trinken Sie danneinen kräftigen Schluck hinterher

■ Nach jedem Schluck Flüssigkeit einmal „trocken“schlucken, d. h. ohne neue Flüssigkeitsaufnahme

■ Kippen Sie den Kopf dabei ganz leicht in Richtung Brustkorb

■ Besonders wichtig: Parkinson-Patienten können ihre Auf-merksamkeit häufig nicht mehr auf mehrere Aktivitäten gleich-zeitig richten. Liegen Schluckstörungen vor, bedeutet dies, dassbeim Essen und Trinken Ablenkungen (Gespräche, Fernseher !)vermieden werden sollten

■ Logopädie (Sprechtherapie), z. B. das speziell für Parkinson ent-wickelte „Lee Silverman Voice Treatment“, wirkt sich häufig auchgünstig auf Schluckstörungen und vermehrten Speichelfluss aus

■ Bei starkem Speichelfluss sollten mit dem Arzt die Möglichkeiten zur Reduzierung der Speichelproduktion durch Medikamente besprochen werden. Zur Verfügungstehen verschiedene Tropfen, Tabletten,Pflaster und lokale Spritzen. Die Behand-lung kann jedoch Nebenwirkungen verur-sachen und muss daher individuell abge-stimmt werden

Im fortgeschrittenen Krankheitsstadiumkönnen folgende Anzeichen, neben Ver-schlucken und vermehrtem Speichelfluss,auf eine Schluckstörung hinweisen:

■ Nahrung wird lange im Mund behalten, darauf herumgekaut, spät geschluckt, evtl.wieder ausgespuckt oder sie läuft aus dem Mund

■ Lange nach der Nahrungsaufnahme finden sich noch Speisereste am Gaumen, amZahnfleisch oder in den Wangentaschen (der Ort der Ablagerung gibt Hinweise aufdie Ursache und ist daher wichtig für die Behandlungsplanung)

■ Flüssigkeiten oder Speisebrei laufen aus der Nase

■ Der Patient klagt über Steckenbleiben der Nahrung im Hals oder in der Brustgegend

■ Der Patient hat eine nasse, gurgelnde Stimme (Vorsicht: dies kann ein Zeichen dafürsein, dass bereits Nahrung in die Atemwege eingedrungen ist)

■ Der Patient kann nicht willkürlich husten

■ Der Patient räuspert sich oft

09_Schluckstoerung 14.12.2006 15:57 Uhr Seite 2

Medikamente und Mahlzeiten:

■ Bei Zunahme der Parkinson-Symptome nach den Mahlzeiten

Magenträgheit und eiweißreiche Mahlzeiten können die Ursache für eine verzögerte oderausbleibende Wirkung von Parkinson-Medikamenten mit dem Wirkstoff Levodopa sein. Deshalbsollten diese Präparate mindestens 30 Minuten vor oder 60 Minuten nach (eiweißhaltigen)Mahlzeiten eingenommen werden. Eiweißarme Nahrungsmittel, z. B. Kekse, Brot, Tee, Säfte,können demgegenüber gleichzeitig mit Levodopa-Präparaten eingenommen werden.

Gelegentlich kann die Medikamentenaufnahme nach den Mahlzeiten durch Einnahme eineswasserlöslichen Levodopa-Präparates oder durch die Gabe von Medikamenten mit dem Wirk-stoff Domperidon (beschleunigt die Magenentleerung) verbessert werden.

In seltenen Fällen ist es erforderlich, die Eiweißaufnahme zu kontrollieren. Um tagsüber eineausreichende Medikamentenwirkung sicherzustellen, muss dann der Hauptanteil der notwen-digen Eiweißzufuhr auf die Abendmahlzeit verlegt werden. Vorher sollte allerdings eine gezielteErnährungsberatung, z. B. durch eine geschulte Diätassistentin, erfolgen.

Grundsätzlich gilt:

■ Besonders eiweißreich sind Fleisch, Fleischwaren, Fisch, Geflügel, Milch und

Milchprodukte

■ Mäßig eiweißreich sind Getreideprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte

■ Wenig eiweißreich sind meist Gemüse und Obst

■ Eiweißfrei sind Öle, Konfitüre, Honig, Zucker, Mineralwasser, Tee, Kaffee

Und zu guter Letzt (und nicht nur bei Parkinson):

■ Verwenden Sie ausreichend Zeit und Sorgfalt auf die Zubereitung der Speisen

■ Essen Sie bewusst, vermeiden Sie Hektik und Ablenkung beim Essen

■ Genießen Sie Ihre Mahlzeiten

Guten Appetit !

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Therapeutische Übungen und Informationen zualltagsrelevanten Situationen

Ernährungstipps und Hilfe bei Verdauungsstörungen10

10_Ernaehrung_6seiter 12.12.2006 16:39 Uhr Seite 2

Ernährungstipps und Hilfe bei Verdauungsstörungen

Ziele:■ Schmackhafte, gesunde und genussreiche Ernährung■ Behandlung und Vorbeugung von Verdauungsstörungen■ Zuverlässige Medikamentenwirkung

Grundsätzlich gilt, dass es keine spezielle „Parkinson-Diät“ gibt. Selbstverständlich ist eine gesun-de und abwechslungsreiche Ernährung gerade auch bei Parkinson wichtig, um Übergewicht,Gefäßschäden, Osteoporose, Verstopfung und andere Probleme zu vermeiden, die erschwerend zuden durch die Parkinson-Krankheit bedingten Symptomen hinzutreten können. Bei vitaminreicherund ausgewogener Ernährung ist es in der Regel nicht erforderlich, teure und in ihrer Wirkungumstrittene Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine, Coenzym Q 10, Spurenelemente) einzunehmen.Kalzium und Vitamin D können allerdings bei Osteoporose empfehlenswert sein. Sprechen Sie mitIhrem Arzt darüber.

Tipps für eine gesunde Ernährung:

Eine gute Orientierung bietet die Ernährungspyramide (s. Abb.). Ballaststoffhaltige und vitaminreicheLebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte sollten im täglichen Speiseplanenthalten sein. Bevorzugen Sie pflanzliche gegenüber tierischen Fetten.

Empfehlenswert ist ein maßvoller Konsum von Milch und Milchprodukten (2x pro Tag) sowie wenigFleisch und Wurst (bevorzugen Sie fettarme Sorten).

Vermeiden Sie große und fettreiche Portionen und lassen Sie es nicht zu starkem Völlegefühl kommen.

Parkinson bedeutet nicht, dass man auf den gelegentlichen Genuss kleinerer Mengen Alkohol ver-zichten muss. Trinken Sie keinen Alkohol, wenn Sie Anzeichen für Unverträglichkeit bemerken, undbefragen Sie Ihren Arzt zu möglichen Wechselwirkungen mit Ihren Medikamenten.

Negative Auswirkungen des Konsums von Kaffee und Tee auf die Parkinson-Erkrankung sind nichtbekannt, Kaffee kann die Aufnahme des Wirkstoffs Levodopa beschleunigen.

Verdauungsstörungen:

Störungen der Verdauung treten bei der Parkinson-Krankheit häufig auf, da auch der Teil desNervensystems erkrankt ist, der die inneren Organe reguliert (vegetatives Nervensystem). Durcheine verminderte Aktivität des Magens und des Darmes kann es dabei zu Völlegefühl, Aufstoßen,Verstopfung und Stuhlverhärtung kommen.

Folgende Verhaltensregeln können zur Linderung der Beschwerden führen:

■ Bei Völlegefühl und Aufstoßen

– Mehrere kleine Zwischenmahlzeiten einnehmen, dafür zu den Hauptmahlzeiten wenigeressen

– Weniger fettreiche Lebensmittel

– Medikamente mit dem Wirkstoff Domperidon können vom Arzt zur Verbesserung derMagenentleerung bei Parkinson verordnet werden. Medikamente mit dem WirkstoffMetoclopramid dürfen dagegen bei Parkinson nicht eingenommen werden, da es zueiner Verstärkung der Parkinson-Symptome kommen kann

■ Bei Verstopfung und Stuhlverhärtung

– Ballaststoffhaltige Lebensmittel wählen. Hierzu zählen zum Beispiel Vollkornprodukte,Trockenobst und Leinsamen

– Viel Flüssigkeit. Die Trinkmenge sollte mindestens zwei Liter pro Tag betragen. Beibekannter Herzschwäche oder „Wasser in den Beinen“ sollte die Trinkmenge mit demArzt besprochen werden

– Regelmäßige Bewegung, zum Beispiel Spaziergänge oder Gymnastik

– Beachten Sie, dass täglicher Stuhlgang medizinisch nicht notwendig ist. Haben Sieaber trotz Einhaltung der Verhaltensregeln seltener als 2–3 Mal pro Woche Stuhlgang, können Abführmittel eingenommen werden. Als günstig haben sich dabei die sogenannten Makrogole erwiesen, da diese Medikamente auch bei langfristiger An-wendung nicht zu Darmträgheit führen

■ Bei Müdigkeit und Schwindel nach dem Essen

– Mehrere kleine Zwischenmahlzeiten einnehmen, dafür zu den Hauptmahlzeiten wenigeressen

– Weniger fettreiche Lebensmittel

– Bei Schwindel langsam aus dem Sitzen aufstehen, auf ausreichende Flüssigkeitszufuhrachten. Nach Absprache mit dem Arzt eventuell Medikamente (Wirkstoff: Domperidon)zur verbesserten Magenentleerung einnehmen. Manchmal hilft auch eine Tasse Kaffeenach dem Essen

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