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THE TECH DIVIDE
Eine repräsentative Studie in neun Ländern, Februar 2019
THE TECHDIVIDEDIE UNTERSCHIEDLICHE WAHRNEHMUNG DER DIGITALISIERUNG IN EUROPA, ASIEN UND DEN USA
POLITIK
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THE TECH DIVIDE
KernergebnisseDie atemberaubende Geschwindigkeit und Wirkmacht der Digitalisierung stellt politische Entscheider vor gewaltige Herausforderungen. Die Suche nach einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Wirtschaftsdyna-mik, Regulierung und Bürgerbeteiligung scheint mit gegenwertigen politischen Instrumenten in Europa kaum erfolgversprechend.
Im vorliegenden und abschließenden dritten Teil der „The Tech Divide“-Studien untersucht das Vodafone Institut, welche Rolle die Politik im Zeitalter der Digita-lisierung spielt. Was erwarten die Menschen von ihr? Wo soll sie sich einmischen? Wo nicht? Was wird ihr überhaupt zugetraut? Wo ergeben sich Spannungs-felder? Was sehen Menschen in Europa und den USA anders als in Indien und China?
Um Antworten zu finden, befragte das Meinungs-forschungsinstitut Ipsos 9.000 Menschen in 9 Ländern per Online-Umfrage. Zudem wurden ausgewählte Experten anonym interviewt, um die Befragungser-gebnisse einzuordnen. In China war es aufgrund der politischen Situation leider nicht möglich, alle Fragen zu stellen.
Nur eine Minderheit der Europäer traut ihrer jeweili-gen Regierung zu, die Digitalisierung voranzubringen. In den europäischen Staaten sehen nur 40 Prozent der Befragten den Willen ihrer Regierung dazu; nur 34 Prozent glauben, dass sie über die entsprechenden Fähigkeiten verfügt. In den USA (57 Prozent bzw. 59 Prozent) und vor allem in Indien (82 Prozent bzw. 75 Prozent) sind die Werte wesentlich höher. Besonders negativ schätzen die Menschen in Schweden (14 Prozent) und Bulgarien (24 Prozent) die Fähigkeiten ihrer Regierungen bezüglich der Digitalisierung ein. Experten erklären die niedrigen europäischen Werte mit mehreren negativen Entwicklun-gen in den vergangenen Jahren. So seien IT-Spezialisten nur schwer für die Arbeit in politischen Institutionen zu gewinnen, einige Top-Down-Digitalisierungsinitiativen von staatlicher Seite ins Leere gelaufen (etwa der britische „Government Digital Service“), Gesetzgebungsprozesse wie auch viele bürokratische Strukturen mit der Geschwin-digkeit des technologischen Wandels nicht mehr kompa-tibel.
Notwendig für größeres Vertrauen in den Staat ist nach Meinung der Befragten und der Experten das Formulieren von klaren Zielen und ein glaubwürdiges Bekenntnis zur Digitalisierung. Eine Lösung für den Ausbau staatlicher di-gitaler Kompetenzen könnten öffentlich-private Partner-schaften sein. Hier könnten externe Experten mit ihrem Know-How signifikant helfen, staatliche Projekte effektiv um- und einzusetzen. Dafür sprechen sich über die Hälfte der Befragten aus, wobei der Anteil in China (68 Prozent) und Indien (66 Prozent) besonders hoch ist.
Was direkte staatliche Aktivitäten, Interventionen und Investitionen angeht, findet vor allem die Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen in Europa relativ hohe Unterstützung (41 Prozent). Fast ebenso wichtig erscheinen Investitionen im Bereich Digitalisie-rung und Bildung (38 Prozent), was vor allem von den Befragten in Deutschland (44 Prozent) unterstützt wird. Auch Investitionen in die Infrastruktur (36 Prozent) gehören in Europa zu den meistgenannten Handlungsfel-dern. Lediglich in China gibt es klar andere Präferenzen wie etwa die Entwicklung von Konzepten zur Existenzsi-cherung (46 Prozent) oder eine umfassende Kontrolle von Unternehmen (45 Prozent).
Über die Hälfte der Befragten gibt an, dass es im Zuge der Digitalisierung zu einer Machtkonzentration bei we-nigen globalen IT-Firmen kommt. Ihnen gegenüber ist es in den vergangenen Jahren zu einem zunehmenden Misstrauen gekommen. Infolgedessen sehen Befragte und Experten die Politik in der Verantwortung, das Ein-halten von Werten durch Etablieren von Kontrollmecha-nismen oder transparente Datenverarbeitungsprozesse sicherzustellen.
Auch bei den Kompetenzen bezüglich der Datensi-cherheit sehen vor allem die Menschen in Europa noch Potential. Nur 28 Prozent haben den Eindruck, dass ihre Regierung die Daten schützt. In Indien (57 Prozent) ist der Anteil wesentlich höher.
Weitere qualitative und quantitative Ergebnisse der Stu-die sowie die ersten Teile „Menschen und Gesellschaft“ und „Industrie und Arbeit“ finden Sie auf www.vodafone-institut.de.
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THE TECH DIVIDE
Wenig Vertrauen in die Kompetenzen der europäischen RegierungenGlauben Sie, dass Ihre Regierung den Willen und die notwendigen Fähigkeiten besitzt, den Fortschritt der Digitalisierung sowie die Nutzung neuer Technologien weiterzuentwickeln?
Frage wurde in China nicht gestellt. Abweichungen zu 100% ergeben sich durch Rundungsdifferenzen. Angabe in Prozent.
Frage wurde in China nicht gestellt. Abweichungen zu 100% ergeben sich durch Rundungsdifferenzen. Angabe in Prozent.
Nein
Nein
Ja
Ja
Weiß nicht / keine Angabe
Weiß nicht / keine Angabe
Die Regierung meines Landes hat den Willen dazu.
Die Regierung meines Landes hat die notwendigen Fähigkeiten dazu.
IND
USA
GBR
DEU
ESP
ITA
SWE
BGR
IND
USA
GBR
DEU
ESP
ITA
SWE
BGR
1282
2457
2847
3444
3342
3438
3237
4932
1975
2359
3540
4337
3145
3542
5614
6124
6
20
25
22
26
28
31
18
6
18
25
20
24
23
30
16
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THE TECH DIVIDE
Wie der Staat seine digitalen Kompetenzen ausbauen kannUm im digitalen Zeitalter wettbewerbsfähig zu bleiben, sollte ein Staat kompetent im Bereich Digitalisierung und neue Technologien sein. Welche drei der folgenden Maßnahmen sollte der Staat ergreifen, um seine eigene Kompetenz in diesem Bereich auszubauen oder zu gewährleisten?
Top5-Antworten. Angaben in Prozent. Mehrfachantworten waren möglich. Frage wurde in China nicht gestellt.
32333436
45
28293434
43
22
31323339
1927
3439
44
2229
333441
26273133
45
22232428
45
20232531
40
Indien Bulgarien
Deutschland Großbritannien
USA Schweden
Italien Spanien
Im öffentlichen Sektor sollten die Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen rekrutiert werden.
Regelmäßiger Austausch zwischen Politikern, Beamten und externen Sachverständigen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Der Staat muss eine Strategie für den Einsatz neuer Technologien vorlegen und jährlich aktualisieren.
Politiker und Beamte werden in Zukunft dazu angehalten, ihre digitalen Kompetenzen durch Tests nachzuweisen.
Einführung einer Altersquote bei Politikern, um ausreichend jüngere Politiker und deren Perspektiven mit einzubeziehen.
Ministerien und Behörden werden regelmäßig auf ihren Digitalisierungs-grad hin geprüft und in einem öffentlichen Ranking verglichen.
Gründung einer unabhängigen Expertenkommission.
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THE TECH DIVIDE
Staat und Wirtschaft sollten kooperierenDigitale Leistungen im öffentlichen Bereich kann der Staat nicht allein bereitstellen. Er ist auf Kooperation mit IT-Spezialisten bzw. Unternehmen angewiesen. Inwiefern stimmen Sie dieser Aussage zu?
Zu viel Machtkonzentration bei wenigen Tech-FirmenDigitalisierung und Zukunftstechnologien führen dazu, dass sich die Macht auf wenige globale Tech-Firmen kon-zentriert. Inwiefern stimmen Sie dieser Aussage zu?
Skala von 1 „stimme voll und ganz zu“ bis 5 „stimme überhaupt nicht zu“. Abweichungen zu 100% ergeben sich durch Rundungsdifferenzen. Angaben in Prozent.
Skala von 1 „stimme voll und ganz zu“ bis 5 „stimme überhaupt nicht zu“. Abweichungen zu 100% ergeben sich durch Rundungsdifferenzen. Angaben in Prozent.
72468
122066
122360
102457
92455
112455
82248
113445
113640
IND
BGR
DEU
GBR
USA
SWE
ITA
ESP
1
2
6
10
11
10
22
10
CHN
13
weder noch Stimme eher nicht / überhaupt nicht zu
weiß nicht / keine Angabe
Stimme voll und ganz zu / eher zu
92169
132066
102165
132462
112759
122058
73057
103352
133450
weder noch Stimme eher nicht / überhaupt nicht zu
weiß nicht / keine Angabe
Stimme voll und ganz zu / eher zu
BGR
DEU
CHN
USA
SWE
GBR
ESP
ITA
IND 1
2
4
1
4
6
4
3
10
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THE TECH DIVIDE
Was die Menschen vom Staat erwartenZusätzlich zur Stärkung seiner eigenen digitalen Kompetenzen kann der Staat auch Unternehmen und Bürger dabei unterstützen, im digitalen Zeitalter mithalten zu können. Welche drei der folgenden Maßnahmen sind für Sie dazu am wichtigsten?
Mehrfachantworten waren möglich; max. 3 Antworten. Angaben in Prozent.
33
46 4539
33 3439 38
3342
3426
404646
29334144
38
2433
27
4148
3034 33 2935
303034 3337
2631 29 28
37
23 20
40 3740
China Indien Bulgarien
Deutschland
Großbritannien USA Italien
Spanien Schweden
Umfangreiche Investitionen im Be-reich Digitalisierung und Infrastruktur.
Umfangreiche Investitionen im Bereich Digitalisierung und Bildung.
Förderung von kleinen und mittel- ständischen Unternehmen oder Bran-chen, die rückständig in Bezug auf den technologischen Wandel sind.
Entwicklung von Konzepten zur individuellen Existenzsicherung (z.B. bedingungsloses Grundeinkom-men oder Einführung einer Sozial-steuer auf neue Technologien zur Finanzierung wohlfahrtsstaatlicher Leistungen).
Reglementierung der Weiterbildung im digitalen Bereich (z.B. Recht auf Freistellung zur beruflichen Weiter-bildung).
Umfassende Kontrolle von Unter-nehmen und deren Einhaltung des verantwortungsbewussten Umgangs mit persönlichen Daten.
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THE TECH DIVIDE
Kompetenzen bei der Datensicherheit Wie denken Sie persönlich über die folgenden Aussagen?
Die Regierung meines Landes schützt meine Daten.
Die Regierung meines Landes würde meine Rechte schützen, wenn es eine Datenschutzverletzung gäbe.
Frage wurde in China nicht gestellt. Abweichungen zu 100% ergeben sich durch Rundungsdifferenzen. Angaben in Prozent.
Ja Nein Weiß nicht / keine Angabe
Frage wurde in China nicht gestellt. Abweichungen zu 100% ergeben sich durch Rundungsdifferenzen. Angaben in Prozent.
Ja Nein Weiß nicht / keine Angabe
2857
3135
4031
4827
4026
5126
4026
6022
SWE
SWE
GBR
GBR
DEU
DEU
ESP
ESP
USA
USA
ITA
ITA
BGR
BGR
IND
IND
15
34
30
26
34
34
18
14
36
32
28
38
33
21
24
26
2165
3034
3235
3933
3626
4034
4027
5821
ImpressumAutorenInger Paus (Geschäftsführerin, Vodafone Institut)Alice Deißner (Leiterin Strategie und Programme, Vodafone Institut)Friedrich Pohl (Leiter Kommunikation, Vodafone Institut)Cilia C. Kanellopoulos (Leiterin Social Innovation, Vodafone Institut)Dr. Robert Grimm (Direktor, Ipsos Public Affairs)Liane Stavenhagen (Research Executive, Ipsos Public Affairs)Janine Freudenberg (Senior Research Executive, Ipsos Public Affairs)Laura Wolfs (Senior Research Executive, Ipsos Public Affairs) Auftraggeber Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation GmbH Behrenstraße 18 10117 Berlin Deutschland
Vorsitzender des Beirats Joakim Reiter
Geschäftsführung Inger Paus, Thomas Holtmanns Designkonzept Nordpol+ Hamburg Agentur für Kommunikation GmbH, Hamburg
Layout & grafische Umsetzung Nick Böse, Robin Kupski
Druck Schöne Drucksachen
www.vodafone-institut.de Twitter: @vf_institute LinkedIn: www.linkedin.com/company/vodafone-institute/ Facebook: www.facebook.com/VodafoneInstitute
© Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation, Februar 2019