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Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

Date post: 15-Mar-2016
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Südthüringische Wirtschaft - 10/2011
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Zeitschrift der Industrie- und Handelskammer Südthüringen 10 / 2011 Industrie- und Handelskammer Südthüringen Südthüringische Wirtschaft Konjunkturumfrage Herbst 2011 IHK-Jahresempfang und MuT-Preisverleihung Standortvorteil Verkehrsinfrastruktur
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Zeitschrift der Industrie- und Handelskammer Südthüringen

10 /2011

Industrie- und Handelskammer Südthüringen

Südthüringische Wirtschaft

Konjunkturumfrage Herbst 2011

IHK-Jahresempfang und MuT-Preisverleihung

Standortvorteil Verkehrsinfrastruktur

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1Südthüringische Wirtschaft, 10/2011

EDITORIAL

Dr. Peter TrautPräsident der IHK Südthüringen

Wir haben tolle Unternehmen im Thüringer Wald,

das wissen wir nicht erst seit dem diesjähri-gen Jahresempfang der IHK Südthüringen. Aber es macht Freude, Vorbilder in Sachen Fachkräftesicherung, Internationalität und regionaler Vernetzung gepaart mit her-vorragender Unternehmensentwicklung prämieren zu dürfen. Nochmals herzlichen Glückwunsch den Gewinnern der MuT-Preise 2011.

Ich bin auch sehr froh über das klare Bekenntnis der Ministerpräsidentin zur Wirtschaft und zur IHK als deren Interessen-vertreter. Wirtschaft braucht schließlich ver-lässliche Rahmenbedingungen, um sich zu entwickeln. Das umso mehr, da die Konjunk-

turdaten für die kommenden Monate eher einen geordneten Rückzug vom gegenwär-tig hohen Niveau denn weiteres ungebrems-tes Wachstum erwarten lassen.

Letztlich freue ich mich, dass wir für die 500 Gäste unseres Jahresempfangs erneut einen kurzweiligen und informativen Abend bieten konnten, bei dem Gespräche der Unterneh-mer mit der Politik und untereinander im Zentrum der Veranstaltung standen.

Sie wollen den Jahresempfang und die MuT-Preisverleihung Revue passieren lassen? Kein Problem - Schlagen Sie Seite 4 auf.

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1 EDITORIAL

n STANDORTPOLITIK

IHK-Jahresempfang 2011Eines der größten Events in der Region lockte zahlreiche Gäste in das Congress Centrum Suhl.

MuT-PreisverleihungDie Thüringer Pharmaglas GmbH & Co. KG ist das MuT-Unternehmen des Jahres.

Seite 4

8 IHK-Zufriedenheitsanalyse: Sagen Sie uns Ihre Meinung!

10 Im Zenit - Ergebnisse der Konjunkturumfrage Herbst 2011

STANDORTVORTEIL VERKEHRSINFRASTRUKTUR

14 Attraktiver dank Autobahn

18 Die Rhöntrasse muss kommen

18 In 6 Stunden an jedem Punkt Deutschlands

20 Logistik im Güterverkehr

IHK SETZT SICH EIN22 Keine Jahresabschlusspflicht für Kleinstunternehmen

22 Arbeitsmarktpolitik auf eigene Ansätze beschränken

23 Genehmigung von Sonn- und Feiertagsarbeit unbürokratisch regeln

23 Wirtschaftsförderung für Wachstum und Arbeitsplätze

in Thüringen

24 NEUES AUS BERLIN UND BRÜSSEL

n STARTHILFE UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG25 Wer kommt, wenn der Chef geht?

26 Gründertreffen und Visitenkartenparty am 17. November 2011

REGIONALMARKETING THÜRINGER WALD28 LANGE NACHT DER INDUSTRIE Thüringer Wald auch im Jahr 2012

28 Steinbach-Hallenberg als vierte „Unternehmerfreundliche

Verwaltung im Thüringer Wald“ geehrt

n AUS- UND WEITERBILDUNG29 Ausgewählte Seminare und Lehrgänge

30 IHK-Weiterbildungsangebote

n INTERNATIONAL32 5. Thüringer Außenwirtschaftstag am 20. Oktober 2011

32 Lieferantenerklärungen

33 Neue Richtlinie zur Außenwirtschaftsförderung

n RECHT | FAIR PLAY34 Kaufmann – Ansehen, aber auch Fallstricke

35 Kosten für berufliche Erstausbildung abziehbar

36 Bundesverwaltungsgericht: Keine zusätzliche Rundfunkgebühr für

beruflich genutzten PC

37 Impressum

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IHK-JAHRESTHEMA

INDUSTRIEERLEBEN – Ein Abend am Erfurter Kreuz

Die Berufsinformationsmessen der IHK Südthürin-gen, die an drei Samstagen im September dieses Jahres statt fanden, erfreuten sich reger Reso-nanz. An 102 Informationsständen im CCS in Suhl, 65 Ständen in der Stadthalle Arnstadt und bei 56 Ausstellern in der Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg konnten sich rund 1 400 Besu-cher umfangreich über 250 Berufe informieren. Sehr erfreulich war, dass viele Eltern und Großeltern die Möglichkeit nutzten, um sich mit ihren Kindern gemeinsam mit den verschiedenen Ausbildungs-möglichkeiten vertraut zu machen. Über Berufe von A wie Anlagenmechaniker bis Z wie Zerspa-nungsmechaniker konnte sich ein umfassendes Bild gemacht werden. Zahlreiche Unternehmen brach-ten ihre Auszubildenden mit, die Interessantes aus ihrem Beruf zum „Hineinschnuppern“ zeigten.

Es kamen zahlreiche Schüler der 7. bis 9. Klassen der Regelschulen bzw. 10. und 11. Klassen der Gym-nasien, die sich über die Palette der Ausbildungs-berufe und Ausbildungsunternehmen in der Region einen Überblick verschaffen wollten. Aber die Mes-sen wurden auch konkret als Ausbildungsbörsen genutzt. Für das laufende Ausbildungsjahr gab es noch freie Lehrstellen und auch für das kommende

Ausbildungsjahr 2012 wurden bereits Ausbildungs-plätze durch die Unternehmen angeboten. Wer also konkrete Bewerbungsunterlagen im Gepäck hatte, ist sicherlich an diesen Wochenenden bei einigen Unternehmen fündig geworden.

Die IHK Südthüringen dankt allen Unternehmen und Institutionen für ihre aktive Teilnahme recht herz-lich, denn in solch einer breiten Vielfalt haben sich die Berufsinformationsmessen noch nie dargestellt, so die Meinung der Veranstalter und Besucher.

Die Fortführung der Messen ist auch 2012 geplant und schon jetzt können Sie sich folgende Termine vormerken:

Termine für die Berufsinformationsmessen 2012:

Suhl: 15. SeptemberSonneberg: 22. September Arnstadt: 29. September

Ihr Ansprechpartner:Brigitte Kirchhof� 03681 362-155� [email protected]

Am 9. September 2011 haben erstmalig 12 Unternehmen der Initiative Erfurter Kreuz im gleichnamigen Gewerbegebiet ihre Werktore für Besucher geöffnet und exklusive Führun-gen durch die Unternehmen angeboten.

Die „Initiative Erfurter Kreuz e.V.“ ist ein Zusammen-schluss von aktuell 62 Unternehmen, die sich am und um das Industriegebiet Erfurter Kreuz herum angesiedelt haben. Die Initiative repräsentiert über 12 300 Beschäftigte und 430 Auszubildende. Zweck des Vereins ist die Förderung der Wirtschaft in der Region. Dabei soll auch die nachhaltige Sicherung der Fachkräfte für den Wirtschaftsstandort in Ver-bindung mit der Förderung der Region als Lebens-

mittelpunkt der Beschäftigten in das Wirken mit eingeschlossen werden. Das Thema Fachkräfteent-wicklung und -sicherung ist eines der Top-Themen in der Initiative.

Die Besucher nahmen die Gelegenheit war, sich über Arbeitsplätze, Perspektiven und Ausbildungs-chancen vor Ort bei den Industrieunternehmen zu informieren. Vorgestellt haben sich die unter-schiedlichsten Branchen, wie Automobilzulieferer, Logistikunternehmen, Solarindustrie, Metallbear-beitung, Türenhersteller und der derzeit modernste Betrieb weltweit für die Flugzeug-Triebwerkswar-tung. Insbesondere Jugendliche, Arbeitssuchende und Pendler, die eine Rückkehr in ihre Heimat pla-nen, nutzten die Gelegenheit und sprachen mit den

Verantwortlichen der Unternehmen über Stellen-angebote und Ausbildungsmöglichkeiten.

Mehr als 40 Firmen aus dem Gewerbegebiet Erfur-ter Kreuz und dem angrenzenden Gewerbegebiet Thörey präsentierten sich in einem zentralen Veran-staltungszelt. Darüber hinaus haben 12 Unterneh-men spezielle Führungen für interessierte Besucher angeboten, die mit einer vorherigen Online-Regis-trierung größtenteils recht schnell ausgebucht waren.

Ihr Ansprechpartner:Reinhard Löffler� 03628 6130-511� [email protected]

Südthüringer Berufsinformationsmessen haben viel zu bieten

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Südthüringische Wirtschaft, 10/20114

Akustikgitarren, Kontrabass und die glasklare Stimme von Kristin Lenk erfüllten das Suhler CCS am frühen Abend des 21. September. Mit dem Lied „Willkommen“ begrüßte die Moderatorin und Sän-gerin gemeinsam mit ihrer Band die über 500 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verbänden beim diesjäh-rigen Jahresempfang der IHK Südthüringen. Nicht minder hieß auch IHK-Präsident Dr. Peter Traut die Gäste herzlich willkommen. Einerseits konnte er positive Nachrichten verkünden – die Konjunktur-lage im IHK-Bezirk ist gut. Andererseits erregte der IHK-Präsident gleich zu Beginn seiner Rede Aufse-hen mit der scharfen Kritik an der derzeitigen Thü-ringer Wirtschaftspolitik.

Klare Worte an den Thüringer WirtschaftsministerAngesichts der überraschenden Veränderung der Zugangskriterien zum Förderprogramm Gemein-schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt-schaftsstruktur“ (GRW) durch das Ministerium im Juli dieses Jahres, nutzte Dr. Peter Traut den Jahres-empfang, um seinen und damit den Standpunkt der IHKs gegenüber der derzeitigen Wirtschaftspolitik klar zu machen. Man könne nicht mitten im Rennen die Bedingungen ändern, mahnte Traut. Der IHK-Präsident ist der Meinung, „dass in erster Linie Bere-

chenbarkeit und Verlässlichkeit der Politik für die Unternehmer wichtiger sind, als neue Programme und Anreizsysteme“. Auch wenn Wirtschaftsminister Matthias Machnig nicht persönlich vor Ort war, bot IHK-Präsident Traut dem Minister an, die IHK wieder „als Kommunikator an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik stärker einzubinden“.

Trotz guter Konjunktur – Unternehmer blicken skeptisch in die Zukunft

Die aktuelle Konjunkturumfrage zeigt – die Geschäftslage in Thüringen ist weiterhin außer-ordentlich gut. Doch die Unternehmer blicken eher skeptisch in die Zukunft. IHK-Präsident Traut forderte die große Politik angesichts der akuten Eurokrise und des Griechenland-Problems auf, die Finanzmärkte zu stabilisieren und nachhaltige Lösungen zu finden. Denselben Appell richtete Dr. Traut auch an die Thüringer Landesregierung. Er sagte dem Finanzminister Unterstützung zu, wenn dieser „sich ins Zeug legt, den Haushalt von 2012 bis 2020 ohne neue Schulden zu gestalten“. Zugleich mahnte der IHK-Präsident, „die Einsparun-gen nur kurzfristig über die Streichung von Inves-titionen zu generieren“. Nachhaltiges Wirtschaften entstehe laut Traut nur, wenn die Kosten des Ver-waltungshaushaltes gesenkt werden. Genau aus diesem Grund sprach sich der IHK-Präsident auf dem Jahresempfang dafür aus, die Verwaltungs- und Funktionalreform vor der Gebietsreform durchzuführen.

Strukturanpassungen lohnen sich – IHK Südthüringen zeigt, wie es gehtDass sich Strukturreformen lohnen, hat die IHK Südthüringen in den letzten Jahren bewiesen. Stolz verwies Traut darauf, dass die IHK Südthüringen „die Qualität der Arbeit verbessert, den Umlagesatz an die Unternehmer mehrmals gesenkt und die finanziellen Freiheitsgrade für Projekte gewonnen habe“. Zu diesen Projekten zählen unter anderem die sehr erfolgreichen Regionalmarketingprojekte des Vereins forum Thüringer Wald.

Christine Lieberknecht sieht Unternehmer als unverzichtbare PartnerAuch Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht betonte in ihrer Rede die Bedeutung des regelmä-ßigen Austausches zwischen Politik und Wirtschaft. Für sie ist die IHK ein unverzichtbarer Partner, der das „autorisierte Wort der Wirtschaft“ ist. Zugleich verdeutlichte sie ihre Freude über die gute Konjunkturlage. Sie appellierte an die Unter-nehmer, in dieser Situation einen kühlen Kopf zu bewahren und dass diese einfach auf ihre Stärken „Solidität, Bodenhaftung, hohes Innovationspoten-zial, Behauptungsfähigkeit am Markt“ vertrauen sollen. Auf der anderen Seite warb Thüringens Ministerpräsidentin auch um Vertrauen darauf, dass die Politik in der Lage ist, Probleme und Krisen zu lösen.

Mit Puschel-TV eine Reise durch die Geschichte der regionalen Wirtschaftsentwicklung

Es mag etwas unkonventionell klingen, aber genau das sollte der Film zum 150-jährigen Jubiläum des DIHK, der auf dem diesjährigen Jahresempfang als Einstimmung auf die Festrede gezeigt wurde, auch sein. Der auf SR und WDR bekannt gewordene Comedian Alfons befragte nicht nur führende Politi-ker, sondern auch den kleinen Mann auf der Straße zum DIHK. Ein solches Fachwissen wie Prof. Dr. Gerd Hardach konnten diese natürlich nicht aufweisen. In seiner Festrede zum Thema „Regionale Wirtschafts-entwicklung im Wandel der Zeit“ gab der Wirt-schaftshistoriker einen umfassenden Einblick in die Entwicklungsgeschichte der Handelskammern. Und so wie die Entwicklungsgeschichte der Handels-kammern als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden kann, so kann auch der diesjährige Jahresempfang bewertet werden. Dies spiegelte sich nicht nur in dem intensiven Gedankenaustausch am Abend des Jahresempfangs wider, sondern auch in der Presse-berichterstattung an den folgenden Tagen.

Höhepunkt des Abends – Die Verleihung des MuT-PreisesEin Hauch von Oscar-Verleihung wehte durch das Congress Centrum Suhl als die MuT-Preisverleihung von Moderatorin Kristin Lenk angekündigt wurde. Kein Wunder, dass die Spannung im Saal groß war, ging es doch um die begehrten Auszeichnungen in der Kategorie „Unternehmen des Jahres“ sowie in den Sonderkategorien „Fachkräfte sind Zukunft“ und „Global denken - Regional handeln“. Nach einer kurzen Zitterpartie standen die drei Sieger fest:

IHK Südthüringen

Aus der Tradition den Weg in die Moderne geschafft

Die Thüringer Pharmaglas GmbH & Co. KG aus Neuhaus am Rennweg ist das Südthüringer Unternehmen des Jahres. Die Jury überzeugte vor allem, wie die Firma ein klassisches Produkt aus dem Thüringer Wald modern interpretiert.

Die Geschichte reicht mehr als 100 Jahre zurück. Im Jahr 1904 wurden in Neuhaus am Rennweg die ersten Glasampullen gefertigt. Damals natürlich noch völlig manuell. Die Tradition der Glasfertigung setzt die Thüringer Pharmaglas GmbH & Co. KG fort. Nicht mehr manuell, sondern mit modernsten Mit-

IHK-Jahresempfang 2011:

Offener Dialog in festlicher Atmosphäre

IHK-Präsident Dr. Peter Traut

Festredner Prof. Dr. Gerd Hardach

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teln. Rund sechs Millionen Euro hat das Unterneh-men in den vergangenen Jahren in Fertigung und Reinräume investiert und sich so fit gemacht für die Anforderungen des Marktes. Das Produkt allerdings ist auch nach mehr als 100 Jahren geblieben. Noch heute fertigt Thüringer Pharmaglas „hochwertige chemisch-pharmazeutische Primärpackmittel aus Röhrenglas“, wie es in der Unternehmenspräsenta-tion heißt.

Immer dann, wenn chemische Produkte oder Arz-neimittel in Glas verpackt werden müssen, dann schlägt die Stunde des Unternehmens aus dem Thüringer Wald. Es war diese Anknüpfung an die Tradition mit der gleichzeitigen Verknüpfung zu Innovation, die die Jury des MuT-Preises besonders überzeugte. Und so ist die Thüringer Pharmaglas GmbH & Co. KG das Südthüringer Unternehmen des Jahres.

Mehr als 100 Menschen arbei-ten im Werk in Neuhaus. Seit der Neugründung im Jahr 2005 ist die Zahl der Mitarbeiter kon-tinuierlich gewachsen. Genauso wie der Umsatz. Er erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 25 Pro-zent. Geschäftsführerin Dr. Helga Zimmermann setzt dabei auf eine Mischung aus Erfahrung und Jugend. Die eigene Ausbildung des Nachwuchses ist ihr wichtig. Deutlich wird dies zum Beispiel auch durch die Kooperation mit der Regelschule Neuhaus.Schon frühzeitig soll bei Kindern das Interesse für die Glasindus-trie, für wirtschaftliche Abläufe und Technik geweckt werden. Hierfür stellt das Unternehmen Lehrmaterial bereit und gibt auch

finanzielle Hilfestellungen. Das Ziel ist klar: Junge Menschen sollen das Unternehmen im Hinterkopf haben, wenn bei ihnen eines Tages die Berufswahl ansteht. Nur so kann die Zahl von bis zu sieben Aus-zubildenden gehalten werden.Zu den jungen, oftmals selbst ausgebildeten Mit-arbeitern kommen erfahrene Beschäftigte. Deren Zuverlässigkeit ist für das Unternehmen wichtig.Um technologisch wie wirtschaftlich am Ball zu bleiben, engagiert sich Pharmaglas in der Verbands-arbeit. In der Region geschieht das über den Indus-trie- und Außenwirtschaftsausschuss der IHK Süd- thüringen. Überregional durch die Mitgliedschaft im Bundesverband der Glasindustrie.Hinzu kommen Innovationen, die helfen, die Markt-position zu festigen oder sogar auszubauen. Seit diesem Jahr ist Thüringer Pharmaglas in der Lage, sogenannte Low-Alkali-Ampullen zu produzieren. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie deutlich weniger Natrium an die in den Gefäßen enthaltenen Substanzen abgeben als die zulässigen Grenzwerte vorgeben. Nach Unternehmensangaben werden diese sogar um 50 Prozent unterschritten.

In Qualität investiertAußerdem bietet das Unternehmen seinen Kunden die Möglichkeit an, eine Innenneutralisierung bei den in Neuhaus gefertigten Flaschen vorzunehmen, um so eine noch bessere Lagerung der abgefüllten Produkte zu garantieren. Die chemische Kontrolle

Moderatorin und Sängerin Kristin Lenk 500 Gäste kamen zum IHK-Jahresempfang in das Congress Centrum Suhl.

Der Abend bot Gelegenheit für viele interessante Gespräche.Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht

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Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, IHK-Präsident Dr. Peter Traut, Leiter der Suhler Verlangsgellschaft, Torsten Klose, und HWK-Präsident Helmut Adamy überreichten den MuT-Preis „Unternehmen des Jahres“ an Dr. Helga Zimmermann, Geschäftsführerin der Thüringer Pharmaglas GmbH & Co. KG in Neuhaus am Rennweg

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STANDORTPOLITIK

der Produkte wird von externen Laboren vorgenom-men. Und darüber hinaus hat Pharmaglas in den vergangenen Jahren einiges in die Qualitätssiche-rung investiert. So wurden Maschinen mit optischen und elektronischen Messeinrichtungen ausgestat-tet, um die hohen Anforderungen der Kunden aus pharmazeutischer und chemischer Industrie erfüllen zu können. „Die Qualitätssicherung ist für uns eine interdisziplinäre Aufgabe, in die alle Mitarbeiter des Unternehmens eingebunden sind“, heißt es vom Unternehmen selbst.Viel hat sich also getan in den vergangenen mehr als 100 Jahren, seit in Neuhaus die ersten Glasam-pullen gefertigt wurden. Und doch ist es diese Tra-dition, auf der der Erfolg von Thüringer Pharmag-las aufbaut. Ein Unternehmen mit Geschichte, ein Unternehmen mit Visionen. Eben das Unternehmen des Jahres.

In aller Welt zu Hause und doch in der Region verwurzelt

Die bei der Vosseler Umformtechnik GmbH in Hildburghausen hergestellten Teile werden in nahezu alle Welt geliefert. Trotzdem ist das Unternehmen tief in der Region verwurzelt.

Der MuT-Sonderpreis „Global denken – Regio-nal handeln“ ging in diesem Jahr an die Vosseler Umformtechnik GmbH in Hildburghausen. Die Jury macht damit auf die besondere Stellung des Unternehmens aufmerksam. Kaum ein Auto, das auf der Welt produziert wird, in dem nicht ein Teil aus Hildburghäuser Fertigung steckt. Vosseler agiert global, ist mit seinen Produkten in der Welt zu Hause. Und doch ist das Unterneh-men tief in der Region Südthüringen verwurzelt. Das liegt natürlich am Team. Die rund 100 Mit-arbeiter kommen aus der Region. Das liegt aber auch am Geschäftsführer. Arno Schmidt gehört zu

den Zugpferden, wenn beim Thema Metallverarbeitung etwas bewegt werden muss. So zum Beispiel auch bei der neuen Ausbildungsstätte für die Metallberufe, die derzeit als Able-ger des Hildburghäuser Bildungszent-rums in Eisfeld entsteht.Doch nicht nur hier engagiert sich Arno Schmidt mit seiner Mannschaft. Vosseler unterstützt die Vereinsarbeit in Hildburghausen, arbeitet mit im Branchencluster Fertigungstechnik und Metallverarbeitung Thüringen, um neue Produkte zu entwickeln und sich neue Märkte zu erschließen. 130 Kunden zählt das Unternehmen schon jetzt. Weltweit.Als die Auftragslage während der Wirtschaftskrise gegen Ende des Jah-res 2008 dünner wurde, war Arno Schmidt einer der ersten Unternehmer der Region, der sich aus der Deckung wagte. Ganz offen bekannte er sich zur Kurzarbeit, machte aber auch klar, dass das Unter-nehmen die Zeit nutzen wolle, um die Mannschaft zu qualifizieren. Die Belegschaft drückte die Schul-bank, wenn die Auftragslage zu dünn war. „Im Ide-alfall stehen wir am Ende besser da“, hatte Schmidt damals gesagt. Seine Rechnung scheint aufgegan-gen zu sein. Die Zahl der Mitarbeiter blieb nahezu konstant. Und inzwischen sind die Auftragsbücher längst wieder gut gefüllt.Rund zwei Drittel des Umsatzes macht Vosseler in der Automobilindustrie. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen Marktführer im Bereich der Bremsleitungsprodukte. Zum Sortiment gehören Pressteile in Napf- und Bolzenform. Die Art des Pressverfahrens spielt für das Südthüringer Unter-nehmen keine Rolle. Je nach Anforderung werden sie im Kalt-, Halbwarm- oder Fließpressverfahren hergestellt.Vor fünf Jahren gehörte die Vosseler Umformtech-nik schon einmal zu den Finalisten für den MuT-Preis. Das Warten hat sich gelohnt. Genauso wie das Engagement auf den Märkten in aller Welt - und vor der eigenen Haustür.

Der Jury gleich mehr als 100 gute Argumente geliefert

Den MuT-Sonderpreis „Fachkräfte sind Zukunft“ erhielt die WEGRA Anlagenbau GmbH in Westenfeld im Landkreis Hildburghausen. Das Unternehmen hat der Jury gleich gut 100 Argumente für die Auszeich-nung geliefert. Seit der Privatisierung im Jahr 1991 hat das Unternehmen mehr als 100 junge Menschen ausgebildet. Das allein mag für ein Unternehmen mit rund 140 Beschäftigten noch nichts Besonderes sein. Doch WEGRA hat nach eigenen Angaben alle Auszubildenden übernommen. Hat also den Titel des Sonderpreises „Fachkräfte sind Zukunft“ in die Tat umgesetzt.

Die Geschichte der WEGRA reicht mehr als 60 Jahre zurück. Mit Landtechnik hat einmal alles angefan-gen. Und sie ist auch heute noch eines der fünf Standbeine des Unternehmens. 1953 wurde in Westenfeld ein Ausleihbetrieb für landwirtschaft-liche Maschinen (MAS) eröffnet. Später kam eine Werkstatt hinzu. Ab 1973 war in Westenfeld ein selbstständiger Betrieb im VEB Landtechnischer Anlagenbau Suhl. Mit der Wende folgte der naht-lose Übergang. Die fünf Geschäftsführer kaufen den ehemals volkseigenen Betrieb der Treuhand ab. Heute würde man so etwas wohl ein Management-buy-out nennen. Zum Geschäft mit den Landma-schinen kommt der Stahlbau hinzu. Inzwischen gibt es kaum eine Gewerbebaustelle in der Region, auf der nicht eine Bautafel mit den fünf blauen Buch-staben stehen würde.Inzwischen ist das Unternehmen an die zweite Generation übergangen. Seit 2008 leiten Birger Kemmerzehl, Steffen Thein und Gregor Weidner die Geschicke des Unternehmens, das längst auf fünf Geschäftsbereichen aufgebaut ist. Von der Land-technik ist noch die Melktechnik übrig geblieben. Hinzu kommen Stahlbau, Elektro, ein Kundenzent-rum sowie Heizung, Lüftung und Sanitär. Seit mehr als zehn Jahren gehört zudem das Tochterunterneh-men Energieanlagen Westenfeld (EAW) dazu. Ein Produkt all dessen, womit sich das Unternehmen sonst so beschäftigt. Inzwischen kann das Unter-nehmen Gewerbetreibende nicht nur mit einer neuen Stahlbauhalle versorgen, sondern gleich noch das passende Energiekonzept samt Installation dazu liefern. Blockheizkraftwerke aus Westenfeld stehen zum Beispiel auch in großen Unternehmen in Mün-chen oder Stuttgart. „Wir bemühen uns, das fort-zusetzen, was unsere Väter hier aufgebaut haben. Ein Unternehmen zu sein, das ständig nach neuen Standbeinen für das sucht, was es kann“, hat Gregor Weidner vor wenigen Monaten das Ziel der WEGRA umschrieben. Die Ausbildung ist dabei ein Baustein auf dem Weg in die Zukunft.

Jolf Schneider, Freies Wort

Arno Schmidt, Geschäftsführer der Vosseler Umformtech-nik GmbH in Hildburghausen, nahm den MuT-Sonderpreis „Global denken – Regional handeln“ entgegen.

Die Geschäftsführer der WEGRA Anlagenbau GmbH in Westenfeld, Steffen Thein, Birger Kemmerzehl und Gregor Weidner, freuten sich über den MuT-Sonderpreis „Fachkräfte sind Zukunft“.

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STANDORTPOLITIK©

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Prozent betrug das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quar-tal 2011. Die mediale Aufregung war erheblich. Trotzdem muss die Frage erlaubt sein: Kön-nen Sie ARIMA? Exakt lautet nämlich der erste Satz dieses Artikels wie folgt: Um 0,1 Prozent veränderte sich nach vorläufiger Schätzung im zweiten Quartal 2011 der nach der Census-X-12-ARIMA-Methode kalender- und saison-bereinigte und mit einem Kettenindex 2000 = 100 preisbereinigte Quartalswert des Bruttoinlands-produkts gegenüber dem Vorquartal. Das klingt ganz anders und zeigt, dass die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Quartalswerte zur Veränderung des BIP etwas für Fachleute sind. Einfach ausgedrückt, vergleichen die Statistiker nicht die Originalwerte, sondern bereinigen diese um störende Komponenten. So wird zum einen die Inflation herausgerechnet. Zum anderen werden jahreszeitliche Einflüsse auf die Konjunktur und die

unterschiedliche Länge der Monate sowie die Zahl der Feiertage berücksichtigt. Die auf diese Weise errechneten Werte gelten jedoch nicht abschlie-ßend. Die vollständige Berechnung nimmt ca. drei Jahre in Anspruch. In der wirtschaftspolitischen Debatte wird normalerweise nicht auf das Quar-talswachstum abgestellt, sondern auf die preisbe-reinigte Jahresrate, mit der sich das BIP verändert. Für diese darf im Jahr 2011 noch immer mit einem Wert um 3 Prozent gerechnet werden. Die neben-stehende Tabelle zeigt für ausgewählte Jahre, wie gering der Aussagewert des Quartalswachstums für die Jahresrate ist.

Ihr Ansprechpartner:

Jan Pieter Schulz� 03681 362-406� [email protected]

Veränderung in % je Quartal

Veränderung in % je Jahr

2000

1. Quartal 1,2

3,22. Quartal 1,1

3. Quartal 0

4. Quartal 0,1

2005

1. Quartal 0

0,82. Quartal 0,6

3. Quartal 0,7

4. Quartal 0,4

2007

1. Quartal 0,3

2,72. Quartal 0,4

3. Quartal 0,8

4. Quartal 0,4

2009

1. Quartal -3,7

-4,72. Quartal 0,5

3. Quartal 0,8

4. Quartal 0,5

Quelle: Statistisches Bundesamt

Veränderungsraten des deutschen BIP für ausgewählte Jahre

Quartalsdaten: Saison-, kalender- und preisbe-reinigt (Kettenindex (2000 = 100)) nach Census X-12-ARIMAJahresdaten: preisbereinigt, Kettenindex (2000 = 100)

Wussten Sie schon?

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Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen, wenn Sie in der letzen Zeit bei der IHK Südthüringen waren. In den Fluren hängen Briefkästen und diese dienen nur einem Zweck – Ihre Meinung zu sammeln! Als Partner für Ihren Unternehmens-erfolg ist der IHK Südthüringen Ihre Zufrieden-heit mit den Serviceleistungen besonders wichtig. Aus diesem Grund führen wir verschiedene Maß-nahmen durch, um die Qualität unserer Dienst-leistungen auf einem hohen Standard zu halten. Neben Mystery-Man-Aktionen, entwickelten wir einen kurzen Fragebogen mit dem Sie uns Ihre Meinung mitteilen können.

Fragen Sie beim nächsten Beratungstermin Ihren IHK-Berater einfach nach dem Fragebogen und werfen ihn ausgefüllt in einen der nächsten Briefkästen oder Sie faxen ihn uns zu. Ihre Anre-gungen und Kritik sind uns sehr wichtig, denn diese helfen unseren IHK-Service noch besser auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen!

Sagen Sie uns Ihre Meinung!

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STANDORTPOLITIK

Zum einjährigen Bestehen konnte das Thüringer Wirtschaftsarchiv (TWA) grö-ßere Räumlichkeiten in Erfurt beziehen. Der eingetragene Verein widmet sich der Aufbewahrung und Sammlung von Firmenschriftgut aus dem Wirtschafts-leben im Freistaat.

„Nicht selten verschwinden nach den gesetz-lichen Aufbewahrungsfristen historisch wichtigeDokumente in Unternehmen, weil es keinen dauerhaften Aufbewahrungsort, also kein Firmen-archiv gibt“, erklärt Geschäftsführerin Tamara Hawich. Dabei kommt vor allem der Sicherungvon wertvollem Aktengut eine wesentliche Bedeutung zu. In erster Linie betreffe dies Geschäftsbücher und -berichte, Gründungs-urkunden, Gesellschafterverträge, Konzessionen, Produktions- und Erzeugnisdokumentationen, Patente, Pläne, Zeichnungen, Absatzstatistiken oder Kundenkorrespondenz. Bewahrenswert sind aber auch Prospekte, Kataloge, Patente, Fotos, Filme oder Plakate – denn sie alle liefern Infor-mationen zur Biografie einer Firma.

Die vor Ort gesammelten unternehmens- und wirtschaftshistorischen Quellen sollen künftig auch verstärkt der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Eigens zu diesem Zweck biete der Verein in der neuen Geschäftsstelle einen sepa-raten Benutzer- oder Leseraum an. Inzwischen verfügt das Thüringer Wirtschaftsarchiv bereits über erste zeitgeschichtliche Unternehmens-dokumente, wertvolle Nachlassakten und eine interessante Briefkopfsammlung Thüringer Geschäftskorrespondenz.

Das Thüringer Wirtschaftsarchiv wurde am 29. Juni 2010 ins Leben gerufen. Der eingetragene Verein soll künftig Verluste wertvoller Quellen der regionalen Wirtschaftsgeschichte verhindern und die historischen Unterlagen der Unternehmen im gesamten Freistaat sichern und aufnehmen.

Helfen Sie mit, aus dem TWA das „Gedächtnis der Wirtschaft Thüringens“ zu formen!

Kontakt:TWA Thüringer Wirtschaftsarchiv e.V.� 0361 3484190 oder 0361 26289992

Historische Unternehmensdokumente gesucht

Oberhof begrüßt seine Fans zur Tour de Ski und zum Biathlon Weltcup

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Welthandel – logistische Herausforderung für Unternehmen3. Mitteldeutscher Exporttag am Flughafen Leipzig/Halle

Der wachsende globale Güter- und Warenaus-tausch benötigt leistungsfähige Infrastrukturen –auch im europäischen Maßstab. Stabile und sichere Lieferketten, Warehousing, Just-in-Time-Lieferungen etc. sind unverzichtbare Produktions-voraussetzungen. Für das verarbeitende Gewerbe ist die Logistik damit ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung und zudem ein wichtiger Partner.

In der Logistik wird für dieses Jahr in Deutschland der Rekordumsatz von 222 Mrd. Euro erwartet. Anhaltende Klimadebatten, steigende Energie-preise und veränderte Kundenanforderungen stellen die Branche vor große Herausforderun-gen. Grüne Logistik wird zum Wettbewerbsfaktor. Besonders intermodale Transporte sollen ver-stärkt, umweltfreundliche Antriebstechnologien entwickelt und Telematik-Konzepte befördert wer-den. Die Entwicklung neuer Spitzentechnologien, wie z. B. die Biomedizin bieten neue Wachstums-potenziale, stellen die Branche jedoch vor neue, spezifische Herausforderungen.

Der 3. Mitteldeutsche Exporttag am 6. Septem-ber 2011 am Flughafen Leipzig/Halle befasste

sich unter dem Thema „Welthandel – logistische Herausforderung für Unternehmen“ mit den glo-balen Auswirkungen des Welthandels auf die Entwicklung des Logistiksektors unter besonde-rer Berücksichtigung der Anforderungen an die Unternehmen. Neben dem Auftaktvortrag von Dr. Karl-Heinz Daehre, Minister für Landesent-wicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt a. D., zu den „Zielen der Europäischen Verkehrsstrategie bis 2020“ und einer umfassenden Podiumsdiskussion stellten vier verschiedene Workshops die neuen Anforderungen an die Logistikbranche dar.

Weitere Einzelheiten und Vorträge zum 3. Mittel-deutschen Exporttag finden Sie unter:

16192

Ihr Ansprechpartner in der IHK Südthüringen:

Tilo Werner� 03681 362-203� [email protected]

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STANDORTPOLITIK

Nach stürmischer Entwicklung beruhigt sich nun das Wachstum der deutschen Wirtschaft. Zwar ist für dieses Jahr ein 3,5-prozentiger Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts realistisch, doch im Jahr 2012 geht es etwas langsamer voran. Wachstums-freundliche Impulse bestehen in der Niedrigzinspo-litik der Europäischen Zentralbank und dem zuneh-menden Beschäftigungsstand. Niedrige Zinsen erleichtern die Investitionstätigkeit. Eine sinkende Arbeitslosigkeit erhöht die Nachfrage nach Waren des Einzelhandels sowie touristischen und anderen persönlichen Dienstleistungen. Wachstumsrisiken bestehen in den seit dem Vorjahr um 26 Prozent gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen, in der Abschwächung der Konjunktur bei wichtigen Han-delspartnern und in der Staatsschuldenkrise in den USA und Europa.

In Südthüringen charakterisieren die Unternehmen ihre Geschäftslage als exzellent. 90 Prozent bewer-ten sie als gut oder befriedigend. Für die kommen-den Monate herrscht die Erwartung vor, dass es auf dem erreichten Niveau ohne große Zuwächse, aber auch ohne Abbrüche weitergeht. So erwarten 61 Prozent der Unternehmen keine Veränderung. Vor dem Hintergrund von Industrieumsätzen, die im 2. Quartal 2011 das krisenbedingte Minimum des 1. Quartals 2009 um 42 Prozent überschritten haben, bedeutet das aktuelle Stimmungsbild eine Seitwärtsbewegung auf einem Hochplateau. Dieses Bild zeichnet auch der Konjunkturklimaindikator, der um 9,1 Punkte auf 110,8 Punkte zurückgeht.

Industrie: Expansion verlangsamt sichGegenüber dem Frühsommer hat sich die Lageein-schätzung weiter verbessert. 95 Prozent der Unter-nehmen bewerten ihre Lage als gut oder befriedi-gend, ein Zuwachs um 2 Prozentpunkte. 56 Prozent verzeichnen Auftragszuwächse. Weiterhin wird vor allem die Binnennachfrage bedient. Die Export-quote mit 28,3 Prozent bleibt sowohl unter dem Thüringer als auch unter dem deutschen Durch-schnitt (31,2 bzw. 47 Prozent). Dessen ungeachtet erreichen 72 Prozent der Unternehmen eine Kapa-zitätsauslastung von mehr als 80 Prozent. Vor die-sem Hintergrund erzielen 54 Prozent Gewinne, wei-tere 39 Prozent können ihre Kosten decken. In den nächsten Monaten erwarten lediglich 19 Prozent der Unternehmen weitere Zuwächse. 63 Prozent prognostizieren Geschäfte auf dem jetzt erreich-ten Niveau. Die Investitionsdynamik schwächt sich daher ab. Fachkräfte sind aber weiter gesucht: 16 Prozent der Unternehmen wollen Neueinstel-lungen vornehmen.

Baugewerbe: Kräftiges AuftragsplusDie Lage im Baugewerbe ist exzellent. 40 Prozent der Unternehmen charakterisieren ihre Geschäfte als gut, weitere 46 Prozent als befriedigend. Die Ursache besteht in gestiegenen Aufträgen für 30 Prozent der Unternehmen und einer Auftrags-reichweite von mehr als zwei Monaten für 67 Pro-zent. Vor diesem Hintergrund erzielen 35 Prozent der Unternehmen Gewinne, weitere 58 Prozent

erreichen die Deckung ihrer Kosten. In den kom-menden Monaten erwarten 72 Prozent bessere oder gleich bleibende Geschäfte. 73 Prozent der Unternehmen wollen die gute Geschäftslage für Investitionen, vor allem zur Ersatzbeschaffung, nutzen. Dagegen ist die branchenübergreifende Personalplanung bereits wieder negativ: Per saldo reduzieren 9 Prozent der Unternehmen die Zahl ihrer Mitarbeiter.

Einzelhandel: Erneut bessere Lage91 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Lage als gut oder befriedigend. Die von einem Teil der Medien transportieren Inflationsängste scheinen die Südthüringer Verbraucher nicht zu berühren: 34 Prozent der Einzelhändler berichten nochmals von gestiegenen Umsätzen. Aktuell erzielen 53 Pro-zent Gewinne, weitere 41 Prozent arbeiten zumin-dest kostendeckend. Die Zukunftserwartungen fal-len dagegen zurückhaltend aus. Wegen steigender Herstellerpreise halten lediglich 66 Prozent eine bessere oder unveränderte Geschäftslage für mög-lich. Daher bleibt die Investitionsdynamik schwach, und der Saldo der Beschäftigungsentwicklung kehrt sich mit minus 5 leicht ins Negative.

Großhandel: Nachlassende DynamikDerzeit beurteilen 43 Prozent der Großhändler die Lage als gut, weitere 50 Prozent als befriedigend. Gegenüber dem Frühsommer (56 Prozent gut, 42 Prozent befriedigend) hat jedoch die Dynamik nachgelassen. Die Verdienstlage ist aber gut: 48 Pro-zent erzielen Gewinne, weitere 43 Prozent arbeiten kostendeckend. Für die kommenden Monate erwar-ten 86 Prozent der Großhändler Zuwächse oder eine Verstetigung ihrer Geschäfte. Die Umsatzentwick-lung wird branchenübergreifend positiv sein, doch wichtige Kostenkomponenten verteuern sich. In 66 Prozent der Unternehmen sind in den nächsten Monaten Investitionsausgaben geplant. Auch die Beschäftigungsentwicklung der Branche ist positiv.

Verkehrsgewerbe: Hoher AuslastungsgradAktuell bezeichnen 89 Prozent der Fuhrunternehmer ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend. Die Branche erreicht einen sehr hohen Auslastungsgrad ihrer Kapazitäten. Für 92 Prozent der Unternehmen überschreitet er 70 Prozent. Für die kommenden Monate rechnen 15 Prozent der Unternehmen mit weiteren Zuwächsen, während 63 Prozent keine weiteren Änderungen erwarten. Vor diesem Hin-tergrund ist die Investitionsdynamik schwach und

Im ZenitErgebnisse der Konjunkturumfrage Herbst 2011

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Südthüringische Wirtschaft, 10/2011 11

STANDORTPOLITIK

richtet sich fast ausschließlich auf die Beschaffung von Ersatz. Die Personalplanung fällt zurückhaltend aus. Per saldo nimmt die Zahl der Beschäftigten in 8 Prozent der Unternehmen ab.

Gastgewerbe: Verregneter SommerLediglich 25 Prozent der Wirte bezeichnen ihre aktuelle Lage als gut. Weitere 38 Prozent nennen sie befriedigend. Immerhin 30 Prozent der Wirte erzielen Gewinne. Bedenklich muss aber stimmen, dass 33 Prozent rote Zahlen schreiben. Schuld an der Misere ist aus Sicht der Wirte das Wetter. Trotzdem versprechen sich 92 Prozent auch von der anstehenden Wintersaison keine Besserung ihrer Lage. Aus diesem Grund ist die Investitionsdynamik schwach. Auch beim Personalbestand sind kaum Änderungen zu erwarten.

Bankgewerbe: Risiken nehmen zuDurch die Staatsschuldenkrise hat sich das makro-ökonomische Umfeld für Bankgeschäfte ver-schlechtert. Auf europäischer Ebene gibt es erste Indizien für eine Störung des Interbankenhandels. Indes berichten die in Südthüringen ansässigen Banken von hervorragenden Kreditgeschäften mit Privatkunden und Firmenkunden. Für die kommen-den Monate erwarten die Banken eine Verstetigung ihrer Geschäfte auf dem aktuellen Niveau.

Dienstleistungssektor: Weiterhin bestens93 Prozent der Unternehmen bezeichnen ihre Geschäftslage als gut. 51 Prozent erzielen Gewinne, weitere 40 Prozent arbeiten kostendeckend. Für die kommenden Monate zeigt sich kein einheit-liches Bild für eine Trendaussage. Gut die Hälfte der Unternehmen erwarten keine Veränderung, je ein Viertel prognostiziert eine Verbesserung oder Verschlechterung. Die Branche wird in den kom-menden Monaten weiterhin stark investieren. Bei der Personalentwicklung ergibt sich dagegen eine Seitwärtsbewegung.

Die IHK Südthüringen dankt allen Unternehmen, die sich an der Konjunkturumfrage beteiligt haben. Den Gesamtbericht finden Sie auf der Internetseite der IHK Südthüringen unter:

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Ihr Ansprechpartner:

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gesamtwirtschaftliche Lage (in Prozent)

positiv; 42,7

unverändert; 46,8

negativ; 10,5

gesamtwirtschaftliche Lage(in Prozent)

gesamtwirtschaftliche Erwartungen(in Prozent)

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Südthüringische Wirtschaft, 10/201112

STANDORTPOLITIK

Themen aus der Wirtschaft der Region einem breiten Publikum in der Region verständlich zu erklären, das ist eines der Ziele von pro€ent – dem Wirtschaftsmonitor der IHK Südthüringen.

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Wirtschaftliche Themen wie Fachkräftemangel, Geldwertstabilität und öffentliche Verschuldung gewinnen für die Gesellschaft weiter an Bedeu-tung. Davon sind drei von vier Journalisten über-zeugt. Die Befragten sind der Auffassung, dass Fernsehen und Hörfunk diesen Themen zu wenig Platz einräumen. 72 Prozent sehen entsprechende Mängel im Fernsehen, 78 Prozent im Hörfunk, während nur 22 Prozent dieser Ansicht bei Print-titeln und 29 Prozent bei Onlinemedien sind. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des von den IHKs getragenen Ernst-Schneider-Preis – Journalisten-preis der deutschen Wirtschaft, an der sich 86 Chefredakteure, Wirtschaftsressortleiter und Fachjournalisten verschiedener Mediengattungen beteiligt haben.

Die personelle Besetzung der Redaktionen halten 59 Prozent der Befragten für ausreichend. Aller-dings wünschen sich angesichts komplexer The-men 62 Prozent der Befragten mehr Zeit für die Recherche und Aufbereitung ihrer Themen. Das Urteil über die Wirtschaftspublizistik ist überwie-gend gut (zu 60 Prozent), gleichwohl selbstkritisch, denn 76 Prozent sagen, dass Wirtschaftsjourna-listen nicht genug täten, um ihre Rezipienten zu erreichen. Das mag daran liegen, dass Wirtschafts-themen zwar als beson-ders relevant gelten, weil sie jedermann betreffen, aber schwierig zu durch-dringen und zu vermitteln sind.

Gleich eine ganze Palette von Themen, an denen das Interesse deutlich steigen wird, haben die führenden Journalisten ausgemacht. Dazu zählen der Fachkräftemangel, der Euro, die Demografie, die Bildung und die Ver-schuldung der Haushalte. Zu den Trendthemen des Jahres wird auch die Energiewende gezählt. Ver-glichen mit dem Vorjahr sind auch Technikthemen stärker gefragt.

Die Befragten gaben eine Einschätzung ab, wohin sich der mediale Wettbewerb entwickeln wird: 38 Prozent (Vorjahr 34) glauben, dass sich die

Berichterstattung über aktuelle Themen zuneh-mend auf das Internet konzentrieren wird. 29 Pro-zent (Vorjahr 27) sehen insoweit das Fernsehen vorne, 23 Prozent (Vorjahr 27) den Hörfunk und 10 Prozent Zeitungen und Zeitschriften (Vorjahr 13). 62 Prozent – etwas mehr als im Vorjahr – erwarten, dass Hintergrundgeschichten sich auf Printmedien konzentrieren werden; der entsprechende Wert für das Internet liegt bei 11 Prozent (Vorjahr neun). Wie im Vorjahr meinen 57 Prozent, dass Lokales auch auf absehbare Zukunft am ehesten in Zeitungen zu lesen sein wird. Wirtschaftspolitische Beiträge erwarten 49 Prozent der Journalisten nach wie vor bei Zeitung und Zeitschrift (Vorjahr 44).

Die Antworten der Umfrage kamen zu 41 Prozent von Zeitungsredakteuren, zu neun Prozent von Zeitschriftenredakteuren, zu 17 Prozent von Fern-seh-, zu 19 Prozent von Hörfunkjournalisten, die restlichen 14 Prozent verteilen sich auf Onlineplatt-formen, Nachrichtenagenturen oder freie Autoren.

Der Ernst-Schneider-Preis ist der Journalistenpreis der deutschen Wirtschaft. Er ist benannt nach dem Unternehmer und Kunstmäzen Ernst Schneider, der

von 1963 bis 1969 Präsident des Deutschen Indus-trie- und Handelskammertages war. Der Preis der IHKs setzt sich für die Behandlung wirtschaftlicher Themen in den Medien ein und schreibt seit 1971 einen renommierten Autorenwettbewerb aus. Die diesjährige Preisverleihung findet am 26. Oktober in Köln statt.

Bundesweite Umfrage des Ernst-Schneider-Preis der IHKs: Bedeutung wirtschaftlicher Themen wächst – Journalisten sehen Nachholbedarf in Fernsehen und Hörfunk

© Ernst-Schneider-Preis e.V.

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Attraktiver dank Autobahn

Wenn es um das Thema Autobahn geht, sind sich Wirt-schaft und Politik schnell einig - der Verkehr muss rollen, damit die Wirtschaft brummt. Damit die Waren schnell vom Hersteller zum Kunden gelangen, wird das Netz der Schnellstraßen immer engmaschiger gestrickt. Viel befah-rene Strecken werden mit zusätzlichen Fahrspuren erwei-tert und Nadelöhre mit Standstreifen ausgerüstet. Seit einigen Jahren ist auch Südthüringen an die Verkehrs-adern angeschlossen. Die A 71 verbindet seit fast einem halben Jahrzehnt Sömmerda mit Schweinfurt, die A 73 ist seit drei Jahren von Suhl bis Nürnberg frei befahrbar. Eine Erfolgsgeschichte für heimische Unternehmen?

Fotos: Michael Reichel / arifoto.de

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Sie werden oft als Lebensadern der Wirtschaft bezeichnet – moderne und belastbare Fernstra-ßen. Ein engmaschiges Autobahnnetz macht eine flexible Just-In-Time-Fertigung erst möglich, die blitzschnell auf die Schwankungen eines globalen Marktes reagiert. Südthüringen kann im Wettbe-werb der Standorte mit zwei nagelneuen Autobah-nen punkten. Für viele Unternehmen sind sie, wenn nicht Argument zur Ansiedlung, so doch ein wich-tiger Grund zu bleiben. A 71 und A 73 verkürzen die Fahrtzeiten insbesondere in den süddeutschen Raum und schaffen direkte Wege zwischen den Ballungsgebieten.

Von dieser guten Anbindung profitiert auch Köberlein & Seigert GmbH + Co. KG, Produzent von maßgeschneiderter Zuführ- und Automatisie-rungstechnik. Bei dem Familienunternehmen im Industriegebiet Thüringer Tor im Landkreis Schmal-kalden-Meiningen ist man von den Vorteilen der Autobahn felsenfest überzeugt. Vor vier Jahren legte das Unternehmen seine zwei Standorte Bad Königshofen und Breitungen zusammen und zog an den Ortsrand von Queienfeld. „Ein Kilometer bis zur Autobahn – das ist genial“, sagt Geschäfts-führer Oliver Seigert. Nicht nur für die Speditionen und Kurierdienste, die das mittelständische Unter-nehmen täglich anfahren, sondern auch für die Mitarbeiter. Das Einzugsgebiet reicht im Norden bis Zella-Mehlis und Ilmenau, im Süden bis Bad Königshofen und Bad Kissingen.

Ronny Jazdzejewski, bei Köberlein & Seigert verant-wortlich für die Materialwirtschaft, pendelt täglich zwischen seinem Wohnort Suhl und dem Firmen-gelände. 25 Minuten braucht er für die 40 Kilome-ter. „Zwanzig Minuten weniger als über die Dörfer“, sagt er. Selbst im Winter könne er sich auf eine reibungslose Fahrt auf der gut geräumten Piste verlassen. Allerdings müssen vor allem erstmalige Besucher sehr aufmerksam sein, um die Abfahrt zu Köberlein & Seigert nicht zu verpassen – aus-geschildert sind Rentwertshausen und Behrungen, ein Hinweis auf das Industriegebiet fehlt auf dem blauen Wegweiser. In Queienfeld selbst gibt es nur Schilder mit der Abkürzung ITT. „Man muss schon wissen, was das heißt, um uns zu finden“, sagt Firmenchef Seigert.

Die Speditionen und Kurierdienste, mit denen sein 160-Mann-Unternehmen kooperiert, kennen mitt-lerweile den Weg. Bis zu zwölf Laster holen täg-lich die fertigen Produkte ab. Vieles wird Just-In-Time ausgeliefert, was sich mit der Autobahn vor der Haustür deutlich besser kalkulieren lässt. „Bei Unfällen sind Autobahnen schneller wieder frei als etwa Bundesstraßen“, sagt Seigert. So können einerseits die Kunden noch präziser bedient wer-den. Andererseits gerät die Produktion seltener ins Stocken, weil sich eine Lieferung verzögert. Min-destens fünf Lkw bringen täglich die notwendigen Bauteile nach Queienfeld, an Spitzentagen dreimal

so viele. Hinzu kommen unzählige kleinere Liefe-rungen, die per Kurierdienst zugestellt werden.

Seigerts Fazit ist eindeutig: „Autobahnen gehö-ren zur Infrastruktur, die vorhanden sein muss.“ Die aber auch selbst mit guter Infrastruktur aus-gestattet sein sollte, wie Materialwirtschafter Jazdzejewski betont – mit Tankstellen und Rastplät-zen, auf denen die Lkw-Fahrer ihre Pflichtpausen verbringen können. An der A 71 sucht man solche Rasthöfe bisher vergeblich.

Ein Loblied auf die Autobahn stimmt auch die Aug. Winkhaus GmbH & Co. KG im Meininger Ge werbegebiet Dreißigacker an. Der Hersteller von Fensterbeschlägen, Sicherheitstüren und Schließ-systemen ist auch dank der guten Anbindung an die Thüringer-Wald-Autobahn kontinuierlich gewachsen. Vor 15 Jahren ist das Unternehmen mit 60 Mitarbeitern am Südthüringer Standort gestar-tet, heute sind hier 300 Menschen beschäftigt. Was

sie produzieren, füllt täglich zwischen acht und neun Lkw, sagt Versandleiter Klaus Wirsing. Keine Viertelstunde sind sie bis zu einer der Anschluss-stellen unterwegs.

„Wir liegen im Mittelpunkt Deutschlands und sind jetzt auch verkehrsmäßig so angebunden“, sagt Dr. Dirk Warnow, Technischer Leiter bei Winkhaus. Da jeweils auftragsbezogen produziert wird und die Auslieferung zum Kunden terminiert ist, bringt die schnellere Erreichbarkeit per Autobahn große Vorteile. Weil die Transporter schneller sind, kön-nen sie später kommen. Damit bleibt mehr Zeit für die Fertigung. Vor allem bei Lieferungen Richtung Osten erweise sich die Autobahn als Vorteil; ein bis zwei komplette Lastzüge verlassen Meiningen täg-lich Richtung Polen, wo eine Schwesterfirma den gesamten osteuropäischen Markt bedient. Ein wei-teres Plus: Reparaturmannschaften sind deutlich schneller mit Ersatzteilen vor Ort, wenn ein Gabel-stapler oder eine Maschine havariert.

STANDORTVORTEIL VERKEHRSINFRASTRUKTUR

4. Juli 2003 - Feierliche Übergabe des Rennsteigtunnels. Seit dem 7. Juli 2003 ist die Thüringer-Wald-Autobahn durch-gängig zwischen Meiningen und Erfurt befahrbar.

5. September 2008 - Verkehrsfreigabe der Autobahn A73: Das letzte 12,5 Kilometer lange Teilstück bei Lichtenfels in Franken wurde freigegeben.

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STANDORTVORTEIL VERKEHRSINFRASTRUKTUR

Dr. Warnow weist auf einen weiteren Effekt der Autobahn hin, die Südthüringen mit den Indust-riegebieten von Erfurt im Norden und Schweinfurt im Süden verbindet – die Wanderung von Arbeits-kräften. „Die Menschen sind flexibler und suchen sich schneller einen Job etwa in Schweinfurt“, sagt der Technische Leiter. Dank Autobahn behalten sie jedoch oftmals ihren Wohnort und gehen dem Arbeitsmarkt so nicht dauerhaft verloren. „In Sachen Arbeitskräfte konkurrieren wir mit namhaften Fir-men“, stellt Dr. Warnow fest und zählt Weltunter-nehmen wie Bosch, Fresenius und Siemens auf. Dass aber umgekehrt auch immer mehr Menschen zum Arbeiten nach Südthüringen kommen, belegt die Einpendlerstatistik der Suhler Arbeitsagentur.

Dass die A 71 für viele Verkehrsteilnehmer immer interessanter wird, belegen die Zahlen des Thürin-ger Verkehrsministeriums. Rollten vor fünf Jahren im Tagesdurchschnitt knapp 19 000 Fahrzeuge an der Zählstelle im Rennsteigtunnel vorbei, waren es 2010 schon über 23 000. Im südlicheren Tunnel Berg Bock ist der Anstieg noch deutlicher - von knapp 17 000 Fahrzeugen im Jahr 2006 auf mehr als 22 500 im Jahr 2010, was mit der durchgängigen Befahrbarkeit der A 73 Richtung Nürnberg zusam-menhängen dürfte. Etwa ein Zehntel der gezählten Fahrzeuge fallen unter die Kategorie Schwerver-kehr, worunter das Verkehrsministerium neben Lkw und Sattelzügen auch Busse versteht.

Eine eher nüchterne Meinung zum Thema Auto-bahn hat Roland Dietsch von der Thüringer Hygiene Papier Logistik GmbH. Mit mehr als 50 Lastzügen wickelt seine Firma die Logistik für die Wernshäu-ser Papierfabriken ab, die 2007 von der italienischen Sofidel-Gruppe übernommen worden sind. Auf die neu gebauten Autobahnen ist er dabei nicht unbe-dingt angewiesen. Richtung Erfurt nutzen seine Fahrer die A 71 nur selten. „Richtung Osten fahren wir über den Inselsberg und direkt auf die A 4“, sagt Dietsch. Auf der Autobahn wären die Lastzüge zwar

schneller, doch auch 17 Kilometer länger unterwegs. Außerdem wird auf dieser Route die Lkw-Maut fällig. Für Dietsch, der seine Transporte nicht Just-In-Time abwickeln muss, wäre das ein schlechtes Geschäft.

Sofidel bedient mit seinen Wernshäuser Erzeugnis-sen deutschlandweit vor allem große Handelsket-ten. Tonnenweise Toilettenpapier, Küchenrollen und Papiertaschentücher werden in die Logistikzentren von Rewe, Aldi und Co. gebracht. In Spitzenzeiten verlassen täglich 100 Fuhren Hygienepapier die Fabriken, an normalen Tagen etwa die Hälfte. Die Paletten werden zunächst am Standort des Logisti-kers in Schwallungen zwischengelagert.

Mindestens 20 seiner Lastzüge setzt Dietsch von dort aus auf der Hauptstrecke nach Werneck ein. Die Kosten dafür hat der Firmenchef präzise aufge-schlüsselt. Auf der alten B 19 sind es 98 Kilometer bis zu dem Umschlagplatz in Oberfranken, über die Autobahn 107 Kilometer. Zu den Mehrkilometern kommt die Mautgebühr – macht Summa summa-rum 214.000 Euro Mehrkosten im Jahr. „Für zwei mal 18 Minuten Zeitersparnis, wenn man Hin- und Rückweg rechnet.“ Bei besagten 20 Touren täglich macht das 1,2 Arbeitskräfte, die Dietsch einspa-ren könnte, also nicht einmal 40.000 Euro. Zwar bekommt er über das Förderprogramm des Bundes De-Minimis einen Teil der Maut erstattet. Die Gel-der muss er aber zweckgebunden für die Qualifizie-rung des Personals verwenden und in die Ausrüs-tung seiner Flotte stecken, sagt Dietsch.

Der Logistiker ist überzeugt: Wenn es beim Trans-port nicht auf Schnelligkeit ankommt, ist ein Unter-nehmen nicht auf breite Autobahnen angewiesen. Der höhere Verbrauch von Kraftstoff, bedingt durch die höhere Geschwindigkeit, und die Maut sind Kostenfaktoren, die Fahrten über Land oft ökono-mischer machen. „Wer in Zeitnot ist, für den ist die Autobahn interessant“, sagt Dietsch. „Für den, der Zeit hat, ist sie eher uninteressant.“

Für Rüdiger Löhl von der Schmalkalder E-PRO-PLAST-GmbH ist vor allem die A 73 und damit die Anbindung nach Nürnberg und München von Bedeutung. Mindestens 1 000 Laster verlassen den Hersteller von PET-Verpackungen jährlich, etwa 500 bringen die Rohstoffe. Und stecken nur zu oft nach der flotten Autobahnfahrt im Stau, vor allem, wenn sie aus Richtung Zella-Mehlis kommen. „Das Pro-blem in Schmalkalden ist der innerstädtische Ver-kehr“, sagt der Geschäftsführer. Besonders zu den Stoßzeiten werden die Ortsdurchfahrten zu regel-rechten Nadelöhren. Viele Kunden bemängeln die langen Anfahrtswege, besonders, wenn sie von der A 4 kommen und nicht über Friedrichroda geschickt werden, sondern – so will es die Autobahn-beschilderung – von der Abfahrt Gotha-Boxberg nach Schmalkalden gelotst werden. „Eigentlich Blödsinn“, sagt Löhl.

Trotzdem wird Thüringen für die Logistikbranche insgesamt immer attraktiver. Laut Helaba Research ist die Logistik mit fast 37 000 Beschäftigten im Freistaat die viertgrößte Branche. In Südthürin-gen sind mehr als 5 200 Menschen in den Wirt-schaftszweigen Verkehr, Lagerei und Kurierdienste beschäftigt. Die jüngste Ansiedlung eines namhaf-ten Konzerns im Internationalen Logistikzentrum (ILZ) in Erfurt-Stotternheim ist beispielhaft für den Boom des Gewerbes. Direkt an der A 71 hat der Elektronikriese Panasonic sein Lieferzentrum für Deutschland, Österreich, Belgien und Osteuropa eröffnet. Die Schaeffler-Gruppe, ein großer Auto-mobilzulieferer, sowie der Lebensmittel-Discounter Netto wollen folgen. Wird dort der Platz knapp, könnten sie auch nach Südthüringen kommen – etwa nach Suhl, wo jüngst eine große Gewerbe-fläche neben der Anschlussstelle Suhl/Zella-Mehlis entstanden ist. Noch liegt der Ilm-Kreis im IHK-Bezirk Südhtüringen in Sachen Logistik auf Platz eins – die Nähe zum Erfurter Kreuz macht den Unterschied.

© Michael Reichel / arifoto.deAutobahnauffahrt Meiningen-Nord.

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„ Eure Mitarbeiter kommen nicht aus der Region.“

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Warum sitzt die Spinne in der Mitte vom Netz? Weil sie von dort bei Bedarf an jeden Punkt gleichschnell kommen kann. Warum sitzen die pfiffigsten Händ-ler in Thüringen? Damit Ulrich Wickert in Hamburg seine eben bestellte Wortpatenschaftsurkunde, Kaiser Franz in München seine heute georderten Fan-Fußbälle und Herbert Grönemeyer in Bochum seine just übers Netz angeforderten CDs morgen empfangen kann. Und die Viadrina-Universität in Frankfurt/Oder morgen ihr Studienverzeichnis

als PDF-Datei an die Druckerei in Frankfurt/Main schickt und übermorgen auspackt und verteilt.

Dazu braucht es gewiss mehr als nur den richtigen Standort. Zur gewitzten Logistik (sinngemäß: Haus-haltung, Lagerung, Lieferung, Nachschub) gehört daneben der richtige Überblick, straffe Organisa-tion, enge Anbindung an die Partner beiderseits der Lieferkette: Nutzer wie Hersteller; daneben erstklassige Verständigung. Und im Idealfall: Goe-

the! Und sei es nur als Synonym für Geist, Gefallen, Gründlichkeit. Wo ließ der Sprach-Olympier sich nieder, zu reisen dann in alle Welt, im Körper wie im Geiste?

Ick bün allhieEtliche Großunternehmen wie Opel, Panasonic oder Zeiss nutzen diesen gewaltigen Vorteil des richtigen Standorts ebenfalls, der in Deutschland auf Hessen

In 6 Stunden an jedem Punkt Deutschlands

Das bestehende Straßennetz zwischen Eisenach (A 4) im Norden und Schweinfurt (A 70) im Süden weist auf rd. 100 km keine leistungsfähige Ost-West-Verbindung auf. Die optimale Verbindung der Wirtschaftsräume Fulda und Südthüringen über die Infrastrukturmaßnahme B 87n liegt im Interesse der Wirtschaft und Bürger beider Regionen. Deshalb setzen sich die IHK Fulda und die IHK Südthüringen seit Jahren für die Realisierung dieses Projektes ein.

So hat auch die turnusmäßige Erörterung des Projektstandes mit Spitzenvertretern aus Politik und Wirtschaft unter Beteiligung der zuständigen Minister und Landräte aus Hessen und Thüringen inzwischen Tradition.

Bei einem Spitzentreffen mit den Verkehrsministern sowie weiteren Politikern aus Thüringen und Hessen am 19. August 2011 in Fulda bekräftigten die Ver-treter der beiden IHKs erneut ihre Forderung nach der Rhöntrasse B 87n. „Es muss eine leistungsfähige Verbindung zwischen den Wirtschaftsräumen Süd-thüringen und Fulda geschaffen werden“, sagte der Präsident der IHK Südthüringen, Dr. Peter Traut.

Die geplante Strecke hat einen hohen Stellenwert. Sie verbindet zwei starke Wirtschaftsregionen und wird in erster Linie den dort lebenden Menschen zugute kommen. Die B 87n entlastet Orte von Ver-kehr, sorgt für mehr Verkehrssicherheit und stärkt den ländlichen Raum. Um Wirtschaft anzusie-

deln und junge Menschen in der Region zu hal-ten, muss diese verkehrstechnisch gut erschlossen sein. Berufspendler um Meiningen brauchen heute durchschnittlich 75 Minuten bis Fulda, mit der B 87n werde sich die Zeit um 30 Minuten verringern.

Der Korridor für die Trasse ist mit dem Abschluss der Raumordnungsverfahren bereits festgelegt. Jetzt hoffen die beteiligten Planungsstellen dar-auf, dass der Bund möglichst bald die genaue Linie bestimmt. Hierzu laufen in Moment Abstimmungs-gespräche zwischen dem Verkehrs- und Umwelt-ministerium in Berlin.

Ist die Linie bestimmt, könnte für die ersten Abschnitte das Planfeststellungsverfahren eingelei-tet werden. Dies kann bereits 2012 realisiert wer-den. Für das Planfeststellungsverfahren muss man weitere zwei bis drei Jahre einrechnen. Baurecht könnte so bis 2015/16 für die Strecke vorliegen.

Somit müsste noch die Finanzierung gesichert werden. Der Haushalt des Verkehrsministeriums ist knapp kalkuliert und für Neubauprojekte gebe es nahezu keinen Spielraum. Hier gelte im Moment die Devise: „Erhalt und Modernisierung geht vor Neubau“. Um die Finanzierung der Rhöntrasse zu sichern, muss die Strecke verbindlich in den Inves-titionsrahmenplan des Bundesverkehrsministeri-ums aufgenommen werden. Hier sind nochmal der Thüringer Verkehrsminister Carius und sein hessi-

scher Amtskollege Dieter Posch dazu aufgefordert, die Notwendigkeit der B 87n in Berlin zu betonen.

Die Rhöntrasse ist in mehrerer Hinsicht eine wich-tige Investition in die Zukunft der Wirtschaftsregion Thüringer Wald. Zum einen wird eine Verkehrsachse hergestellt, die nicht nur die Wirtschaftsräume Fulda und Südthüringen verbindet, sondern über die BAB-Anschlussstelle der A 7 bei Fulda und die A 66 unmittelbar nach Frankfurt am Main führt. Das Rhein-Main-Gebiet stellt einen wichtigen Absatz-markt der führenden Südthüringischen Schwer-punktbranchen wie der Metallverarbeitung, der Sensortechnik und Ernährungswirtschaft dar. Auch der demographische Wandel bzw. dessen Folgen lassen sich im ländlichen Raum durch gute Ver-kehrsverbindungen in die Zentren abmildern. Wenn junge Leute und Berufspendler die Möglichkeit haben, ihren Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz schnell und komfortabel zu erreichen, sind sie nicht mehr gezwungen, der Region den Rücken zu kehren.

Politik und Wirtschaft sind sich zum Bau der B 87n einig. Der Thüringer Verkehrsminister, Christian Carius, und sein Amtskollege aus Hessen, Dieter Posch, sowie die Präsidenten der IHK Südthüringen und Fulda sprechen sich einstimmig für den Bau dieser Verbindung aus. Wohlstand und Prosperität einer Region sind immer mit der verfügbaren Ver-kehrsinfrastruktur verbunden. Die B 87n wird eine leistungsfähige Verbindung zwischen Südthüringen und Osthessen, auch für die zukünftigen Generati-onen, darstellen.

Ihr Ansprechpartner:

Lukas KimelS 03681 362-132Y [email protected]

Die Rhöntrasse muss kommenPolitik und Wirtschaft bekräftigen Willen zur B 87n

Politik und Wirtschaft an einem Tisch: (v.l.) Präsident der IHK Fulda, Bernhard Juchheim, Thüringer Verkehrs minister Christian Carius, Hessischer Verkehrsminister Dieter Posch, Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller und der Präsident der IHK Südthüringen, Dr. Peter Traut.

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STANDORTVORTEIL VERKEHRSINFRASTRUKTUR

und mehr noch Thüringen hinausläuft (der wirk-lichen geografischen Mitte des Landes). Gleiches gilt für viele Zulieferer der Automobilbranche – dem nationalen Wirtschafts-Motor im doppelten Sinn, bei dem es gerade auf zeitgenaue Lieferung ankommt, kurze und schnelle Wege, enge Zusam-menarbeit. Das östlichere der beiden Gemeinwesen glänzt daneben mit hervorragend ausgebildeten Fachleuten. Das Internet-Handelshaus „Amazon“ hat nicht umsonst sein größtes Vertriebszentrum genau an der Grenze zwischen Hessen und Thürin-gen, wiewohl die meisten Menschen Deutschlands (vulgo Kunden) deutlich weiter westlich leben. Folge oder Ursache der Tatsache, dass Amazon ein weltweit führendes Versandunterneh-men ist?

Tatsächlich ist just Thüringen prä-destiniert als Drehscheibe für den Handel des ganzen Kontinents; und gerade auch wegen sei-ner Vergangenheit die Brücke zwischen dem westlichen und östlichen Teil. Wirtschaftlich, kulturell, sprachlich. Nicht zuletzt wegen der Offenheit seiner Einwohner in alle Rich-tungen hin, die jedem Zuge-reisten früher oder später auf-fällt. „Wo findet man in deutschen Landen so viel Gutes auf so engem Fleck?“, fragte ein solcher Wohlbekann-ter alter Tage.

Knotenpunkt des Kontinents„Von Thüringen aus sind spätere Abfahrtszeiten von Spediteuren und Dienstleistern möglich – das gewährleistet eine höhere Beweglichkeit und Schnelligkeit als anderswo“, sagt Joachim Wer-ner, Geschäftsleiter der „Axthelm + Zufall GmbH & Co. KG“ mit Sitz in Nohra bei Weimar, zugleich Vorstandsvorsitzender des Logistik Netzwerks Thü-ringen. Der Vorstandsvorsitzende der Großkultur und Geschäftsleiter der Geistes-GmbH, Johann Wolfgang, ebenfalls mit Sitz in Weimar, meinte: „Unsere guten Chausseen und künftigen Eisen-bahnen werden schon das ihrige tun“. Augenfällig ist, wie die Regionen entlang der West-Ost-Achse (Bundesautobahn A 4) und der zentralen Berlin-München-Magistrale (Bundesautobahn A 9) Nutzen ziehen aus der schnellen Anbindung an alle Flanken. Im Zentrum dieses Drehkreuzes quer die bekannte Städtekette von Eisenach nach Gotha, Erfurt, Wei-mar, Jena und Gera, längs Arnstadt, Ilmenau und Suhl. Gewiss, gerade die Landeshauptstadt, die Zeiss-Kommune („das Auge des Landes“) und Thü-ringens „Goetheburg“ sind in erster Linie kulturelle und bildungsseitige Leuchttürme. Doch auch dies fußt auf der mittigen Lage und letztlich dem daraus folgenden Wirtschafts-Wohlstand. „Sieh, das Gute liegt so nah!“

Die Schweiz Deutschlands

Und dabei ist Thüringen weder ein klassischer Produktionsstandort noch großer Markt – mit seinen 2 Millionen Einwohnern. Noch gibt es große Messen oder Meereshäfen! Insofern liegt seine Stärke bei Handel und Vertrieb im Bereich aller kleinteiligen Güter und Dienstleistungen, sei´s national oder europaweit. Und daneben natürlich – wortwörtlich – im Bereich Tourismus: Dank seiner Berge, Wälder, Wiesen und Felder, auch

dank seiner sagenhaft hohen Kunst- und Kultur-dichte. „Man reist ja nicht, um anzukommen, son-dern um zu reisen“, so der west-östlich Reisende Geistesmeister. Und auch das ist eine logistische Herausforderung: Denn Menschen wollen noch komfortabler reisen, pünktlicher ankommen und zuvorkommend behandelt werden als Waren aller Art. Prompt verläuft eine der bedeutendsten Bahn-Neubaustrecken seit der Wende mittenmang durchs Freistaat-Ländle, von Nord nach Süd. Und sicherlich auch eine der künftig streckenschönsten, zumindest im Bereich Mittelthüringens und Fran-kens: Die Berlin-Halle-Erfurt-Schweinfurt-Nürn-berg-München-Schienen-Schnellmagistrale.

211 Milliarden Umsatz Alles, was zu Logistik gehört – Handel, Ver-trieb, Lagerung, Nachschub eben – ist mittler-weile die drittgrößte Industriebranche Deutsch-lands. Allein Thüringen zählt mehr als 300 Unternehmen innerhalb dieses Zirkels, rund

30 000 Beschäftigte klügeln vernünftige Lage-rung und flotten Transport aus und sorgen prompt für korrekte Zustellung. In naher Zukunft sollen 2 500 Arbeitsplätze dazukommen, laut ortsan-sässigem Wirtschaftsministerium. Und was wäre Deutschland, produktivstes Industrieland und Exportweltmeister, ohne die Logistik? „Ein Waren-korb voll bunter Dinge, die kein' Angesicht erfreut“. Sagt nicht Goethe, sondern der Autor dieser Zei-len. Der andere, er schrieb im weitesten Sinne zur Logistik: „So schreitet in dem engen Bretterhaus – den ganzen Kreis der Schöpfung aus –und wandelt mit bedächt‘ger Schnelle – “ von Thüringen, wo´s

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Page 22: Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

Südthüringische Wirtschaft, 10/201120

STANDORTVORTEIL VERKEHRSINFRASTRUKTUR

Wer häufig auf Deutschlands Autobahnen unterwegs ist, bemerkt dabei sicherlich die nahezu geschlossene Wand auf der rechten Seite. Gemeint ist nicht der Lärmschutzwall, sondern die lange Schlange fahrender Lastkraftwagen, aus der immer im unpassenden Moment ein Brummi herauszieht, um Kollegen zu überholen. Alltagsgeschehen auf deutschen Autobahnen.

Eine Besserung ist nicht in Sicht. Nach allen Pro-gnosen steigt der Güterverkehr nach der kurzen Delle der Wirtschaftskrise wieder planmäßig an – um 70 Prozent bis 2025, wie auf der Seite des Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadt-entwicklung nachzulesen ist www.bmvbs.de/DE/VerkehrUndMobilitaet/Verkehrspolitik/Gueterver-kehrUndLogistik/gueterverkehr-und-logistik_node oder um 100 Prozent bis 2050, nach einer Stu-die der IHK Lübeck als Beispiel www.logregio.de/fileadmin/logregio_files/PDF_Dateien/Studien/Positionspapier_der_IHK_zu_Luebeck.pdf.

Prognosen sind schwierig. Folglich müssten sich die Verkehrssysteme in Deutschland auf den schwie-rigsten, oder zumindest auf den wahrscheinlichs-ten Fall vorbereiten. Wir müssen uns auf einen ganz erheblichen Zuwachs des Güterverkehrs einstellen. Die höchsten Zuwachsraten wird der Transitver-kehr erreichen. Auch der grenzüberschreitende Verkehr mit Ziel oder Quelle in Deutschland wird

mit dem Wirtschaftswachstum erheblich steigen. Der deutsche Ökonom und Präsident des ifo Insti-tuts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, beschreibt in seinem Buch Deutschlands Wirtschaft als „Basarökonomie“, die im Ausland hergestellte Teile intelligent miteinander kombiniert – und noch um einige selbst erstellte Komponenten ergänzt. Geht diese Entwicklung weiter, dann erklärt sich der Verkehrszuwachs von selbst und unterstreicht die wachsende Bedeutung einer funktionierenden Logistik für die Wettbewerbsfähigkeit Deutsch-lands. Nicht zuletzt wird auch der Binnenverkehr innerhalb Deutschlands weiter wachsen.

Unvorbereitet in die ZukunftIst Deutschlands Verkehrsinfrastruktur auf diesen Verkehrszuwachs vorbereitet? Oder wenigstens auf dem Weg, damit fertig zu werden? Beide Fragen müssen klar verneint werden. Leistungsfähige neue Straßen, Autobahnen, Schienen- oder Wasserwege werden seit langer Zeit nicht mehr gebaut. Nicht einmal die notwendigen Mittel zur Bestandserhal-tung werden aufgebracht. Dabei ist Fakt: einer gut gewarteten Straße mit intakter Oberfläche macht auch ein harter Winter nichts aus. Wasser kann nur eindringen und durch Eisbildung zu Schäden führen, wenn die oberste Verschleiß-Schicht schon vorher Risse und Löcher aufweist. Im Durchschnitt bringen Deutschlands Gemeinden, zuständig für etwa zwei Drittel des Straßennetzes, nicht einmal ein Viertel der notwendigen Unterhaltungskosten auf. Und auf den Landes- und Bundesstraßen sieht es nicht viel besser aus.

Das Schienennetz ist trotz einiger Neubauten (ICE-Trassen, die aber nur dem Personenverkehr dienen) seit der Jahrtausendwende deutlich reduziert wor-den, insbesondere in Ostdeutschland. Die für den Güterverkehr wichtigen Hauptachsen sind weit-gehend „dicht“ und vertragen keine zusätzlichen Transporte mehr.

Bei den Wasserstraßen, dem ökologisch günstigs-ten Transportweg, fehlen Jahr für Jahr 500 Mio. Euro von 1,2 Mrd. Euro, die zu einem bedarfsge-rechten Erhalt von Kanälen, Schleusen und Fahr-rinnen in Flüssen erforderlich wären. Aus dieser jahrzehntelangen Unterfinanzierung hat jüngst das BMVBS die Konsequenz gezogen, die bestehenden

Wasserstraßen in ein Vorrang-, ein Haupt- und ein untergeordnetes Netz einzuteilen und die Mittel entsprechend zu „priorisieren“. Damit können künf-tig rund zwei Drittel des Bundesgebietes vom Bin-nenschiff nicht mehr bedient werden.

Gleichzeitig möchte die deutsche Politik im Ver-kehrssektor bis 2050 mehr als die Hälfte der CO2-Emissionen einsparen, um Deutschlands internatio-nale Verpflichtungen einzuhalten. Im Güterverkehr wird dies unter diesen Rahmenbedingungen kaum gelingen. Zwar werden kleinere Zusteller-Fahrzeuge in unseren Städten, zum Beispiel bei Paketdiensten, mit Elektromotoren fahren können und auch tech-nische Verbesserungen der Nutzfahrzeugindustrie zu geringeren Emissionen beitragen, jedoch wird der Zuwachs an Gütermengen und Transportleis-tungen dieses wieder überkompensieren.

Künftig statt „just in time” „just im Stau“?Ist der Güterverkehr angesichts dieser Rahmen-bedingungen in Deutschland überhaupt noch zu gewährleisten? Oder kommt nach „just in time“ demnächst „just im Stau“? Welche Lösungen gibt es, um der wachsenden Verkehrsnachfrage und den gleichzeitigen Anforderungen des Umweltschutzes wenigstens ansatzweise gerecht zu werden? Die EU-Kommission hat bestimmte Verkehrsachsen als „Transeuropäische Netze“ definiert, um dem sprunghaft wachsenden innereuropäischen Verkehr gerecht zu werden. Hierzu zählt zum Beispiel die durchgehende Wasserstraße Rhein-Main-Donau, die eine Verbindung von der Nordsee (Rotterdam) bis zum Schwarzen Meer bietet und eine erhebli-che Verkehrsverlagerung von der Straße auf das Wasser erreichen und damit Emissionen vermei-den könnte. Leider scheitert dies seit vielen Jahren ausgerechnet an Umweltschützern, die sich gegen eine Lösung des Niedrigwasserproblems zwischen Straubing und Vilshofen wehren. Auch die Schiff-barkeit der Elbe, die erhebliche Verkehre aus und für Mitteldeutschland und Tschechien aufnehmen könnte, scheitert seit Jahren an ähnlichen Pro-blemen. Solange die Politik hier nicht entscheidet, ist auch keine Verbesserung, sondern eine wei-ter zunehmende Belastung für Autobahnen und Umwelt zu erwarten.

Lösungen zeigen sich an der Rheinschiene: Immer größer werdende Containerschiffe und wieder sprunghaft wachsende Containermengen drohen, die Seehafenterminals zu verstopfen. Aktuell gibt es schon 6 Bestellungen für 18 000-TEU-Riesen („TEU“

Logistik im GüterverkehrVernetzung der Verkehrsträger Straße, Schiene, Wasservon Alexander Kulik, Journalist, und Günter Haberland, M. Zietzschmann GmbH & Co. KG

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Südthüringische Wirtschaft, 10/2011 21

STANDORTVORTEIL VERKEHRSINFRASTRUKTUR

steht für „Twenty Foot Equivalent Unit“). Gleichzei-tig fordern die Städte und Häfen der ZARA-Range (Zeebrugge, Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) eine Entlastung ihrer Straßen durch eine Verän-derung des „modal-split“ (Schiene/Schiff/Straße) im Hinterlandverkehr zugunsten von Schiene und Wasserstraße. Seehäfen suchen Hinterlandpartner, wobei multimodale Kapazitäten entscheiden. Mit der Betuwe-Linie, die ausschließlich dem Güter-verkehr dient, steht bis zur deutschen Grenze eine leistungsfähige Bahnstrecke zur Verfügung. Es fehlt nur der Bau eines dritten Gleises auf deutscher Seite bis Duisburg. Auch die Wiederinbetriebnahme der Schienenstrecke Antwerpen – Duisburg („Eiser-ner Rhein“) hängt hauptsächlich von politischen Entscheidungen in Deutschland ab.

Entlastung durch ContainerschiffeTatsächliche Entlastung hat an der Rheinschiene die sprunghaft wachsende Container-Binnen-schifffahrt gebracht. Hier werden 100 Container (Europaschiff), 200 – 350 (Container-Barge bzw. large motor barge) oder gar 500 (Jowi-Klasse) auf einmal befördert, was nicht nur die Straßen entlas-

tet, sondern den Containerumlauf auch schneller macht. Container-Terminals in nahezu allen Rhein-häfen, die schon wieder fast an ihre Kapazitäts-grenzen stoßen, zeigen den Weg auf, wachsende Transportmengen und CO²-Minimierung mitein-ander zu vereinbaren. Die Tatsache, das die größte Container-Reederei der Welt (Maersk) jetzt schon in einem Binnenhafen (Neuss) ein eigenes Contai-nerterminal eingerichtet hat, zeigt den zukünftigen Weg auf: So schnell wie möglich weg vom See-hafenterminal und Distribution vom Binnenhafen- oder Schienenterminal. Dabei können Binnenhäfen auch als Verknüpfungspunkte überregionaler bzw. europaweiter Verkehre (über Schiene verbunden mit Bahnterminals) und transkontinentaler Ver-kehre (mit Binnenschiff vom/in den Seehafen) funktionieren.

Zugleich muss sich etwas in den Köpfen der Logisti-ker bei den Transportbeteiligten ändern, ebenso wie bei der Verladerschaft. Dass „just in time“ nicht „so schnell wie möglich“ heißt, sondern nur Pünktlich-keit erfordert, ist noch nicht überall angekommen. Das „Lager auf der Straße“ wird bei zunehmender Überlastung unserer Autobahnen immer mehr zum Risiko einer Betriebsstörung und damit zum Super-gau für den Logistiker.

Selbst die ausgeklügelte Container-Logistik kann noch zur Verkehrsvermeidung beitragen: Zig-tausende Leercontainer werden vom Warenemp-fänger zurück ins Containerdepot in den Seehäfen gekarrt, während gleichzeitig andere Leercontainer aus dem Depot zum Versender gebracht werden (im schlimmsten Fall derselbe Betrieb), und das nur, weil der eine der Reederei XY, der andere einer anderen gehört. Ein von der Reederei unabhän giges Containermanagement (grey box) könnte viele überflüssige Fahrten vermeiden.

Aber auch die Politik ist gefordert. Neben der Ver-antwortlichkeit für die Verkehrsinfrastruktur muss sie auch durch eine kluge Raumordnung Verkehr vermeiden bzw. entzerren. Verkehrsintensive Logis-tik-, Produktions- oder Handelsbetriebe sind opti-mal in direkter Nähe zu Verkehrsachsen unterge-bracht, also an oder im unmittelbaren Umfeld von Häfen, Schienenstrecken, Autobahnkreuzen und leistungsfähigen Bundes- oder Landesstraßen – und nicht in der Nähe von Wohngebieten.

Mit einer derartigen verkehrsgünstigen Ansiedlung könnte die Raumordnungspolitik auch besser ihre Aufgabe erfüllen, Konflikte zu vermeiden, statt sie zu erzeugen.

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Südthüringische Wirtschaft, 10/201122

Auf europäischer Ebene gibt es Bestrebungen, den EU-Mitgliedsstaaten die Möglichkeit zu geben, Kleinstunternehmen von der Pflicht zum Jahresab-schluss zu befreien. Wenn Deutschland von dieser Möglichkeit Gebrauch macht, müssten Kleinstun-ternehmen nach derzeit bestehendem Recht ledig-lich Bücher führen und eine Einnahme-Überschuss-

Rechnung zur Ermittlung ihres Gewinns und der von ihnen zu zahlenden Steuern erstellen. Viele kleine Dienstleister, wie Imbisse und Kioske, könn-ten dadurch um rund 1.200 Euro entlastet werden.

Nach Vorschlag des Europäischen Parlaments gel-ten als Kleinstunternehmen solche Unternehmen, die zwei der drei folgenden Schwellenwerte nicht überschreiten: Bilanzsumme von 500.000 Euro Nettoumsatzerlöse von 1.000.000 Euro Durchschnittliche Zahl der Beschäftigten wäh-

rend des Geschäftsjahres von zehn Mitarbeitern

Die in erster Lesung durch das Europäische Par-lament befürwortete Lösung wurde in einem Kompromissvorschlag vom Rat der EU stark beschnitten. Nach Vorschlag des Rates soll an der Jahresabschlusspflicht festgehalten werden. Es soll nur eine Möglichkeit geben, von der Offenlegung der Jahresabschlüsse abzusehen und auf Anhang und Lagebericht zu verzichten. Außerdem wurde vorgeschlagen, die Schwellenwerte für die Defini-

tion von Kleinstunternehmen zu halbieren, was den Anwendungsbereich weiter einschränken würde.

Die IHK Südthüringen unterstützt den Vorschlag der EU-Kommission, welche vom Europäischen Par-lament angenommen wurde. Deshalb hat die IHK Südthüringen für eine Befreiung der Kleinstunter-nehmen von der Jahresabschlusspflicht bei der Thü-ringer Abgeordneten im Europäischen Parlament, Gabriele Zimmer, geworben. Wenn das Europäische Parlament sich mit der erforderlichen Mehrheit für den ursprünglich verabschiedeten Standpunkt aus-sprechen würde, könnten die Erleichterungen für Kleinstunternehmen noch erreicht werden.

Ihr Ansprechpartner:

Kerstin KrügerS 03681 362-321Y [email protected]

Keine Jahresabschlusspflicht für Kleinstunternehmen

SETZT SICH EIN SETZT SICH EIN+ + +

Arbeitsmarktpolitik ist Aufgabe des Bundes. Des-sen ungeachtet gibt es auch auf Landesebene den Versuch, eigene Akzente zu setzen. Die IHK Süd-thüringen unterstützt dies, solange es keine Dopp-lungen zur Bundespolitik gibt. Aus diesem Grund hat sich die IHK Südthüringen gegen das Landes-arbeitsmarktprogramm ausgesprochen, das mit Betreuungs- und Beschäftigungsangeboten spe-ziell für Langzeitarbeitslose in Familien originäre Aufgaben des Bundes aufgreift. Es erlaubt damit der Bundesagentur für Arbeit, ihre Mittel in Thü-

ringen anders einzusetzen. Nach etwa einem Jahr Laufzeit waren zu Beginn dieses Jahres die Landes-mittel für das Programm aufgezehrt. Nun hat das Wirtschaftsministerium den Versuch unternom-men, sein Prestigeprojekt zu retten. Aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds für strukturpoliti-sche Maßnahmen und Einstellungszuschüsse, also zwei außerordentlich erfolgreiche Projekte, die den Unternehmen und den Regionen gleicherma-ßen nutzen, sollen für das Programm umgewidmet werden. Nach fachlicher Stellungnahme gegenüber

dem Wirtschaftsministerium hat die IHK Südthü-ringen gemeinsam mit den anderen Thüringer IHKs im Finanzministerium gegen diese Pläne interve-niert und einen verantwortungsvollen Umgang mit den Thüringer Finanzen angemahnt.

Ihr Ansprechpartner:

Ja n Pieter SchulzS 03681 362-406Y [email protected]

Arbeitsmarktpolitik auf eigene Ansätze beschränken

© RainerSturm - pixelio.de

© Uwe-Steinbrich - pixelio.de

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Südthüringische Wirtschaft, 10/2011 23

Die Thüringer IHKs unterstützen ihre Mitglieds-unternehmen im Rahmen von Beratungen und mit der Abgabe von Stellungnahmen bei Anträ-gen auf Ausnahmebewilligung zur Beschäftigung von Arbeitnehmern an Sonn- und Feiertagen nach dem Arbeitszeitgesetz. Im Zuge der Neuerstellung eines einheitlichen Kriterienkatalogs mit Vorgaben zum Genehmigungsverfahren zur Bewilligung von Sonn- und Feiertagsbeschäftigung nach § 13 Abs. 5

ArbZG sowie § 15 Abs. 2 ArbZG durch das zustän-dige Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit nahm die Arbeitsgemeinschaft der Thüringer IHKs im Sinne der Thüringer Unterneh-men kritisch Stellung.

In der Wertung des Kriterienkatalogs wurde aus-drücklich die Entscheidung begrüßt, einen inte-grierten Kriterienkatalog mit Hinweisen zu allen

relevanten Ausnahmetatbeständen zu entwickeln und diesen den Unter-nehmen für die Beantragung zur Verfügung zu stellen. Damit erhalten die Thüringer Unternehmen einer-seits im Sinne des Bürokratieabbaus einen einheitlichen Kriterienkatalog für die wesentlichen Genehmigungs-verfahren nach dem Arbeitszeitgesetz. Gleichzeitig verlangt der Thürin-ger Landesbetrieb für Arbeitsschutz und technischen Verbraucherschutz (TLAtV) zur Untersetzung der gesetz-lichen Tatbestände des Arbeitszeit-gesetzes von den Unternehmen im

Antragsverfahren eine Vielzahl von zu erfüllenden Voraussetzungen und Nachweisen. Diese sind mit einem sehr hohen bürokratischen und administ-rativen Aufwand verbunden. Wie auch in anderen Bereichen sehen sich die kleinen und mittleren Thüringer Unternehmen verstärkt mit einem wei-ter steigenden Bürokratieaufwand konfrontiert, der in den Antragsverfahren nach dem Arbeitszeit-gesetz aus Sicht der Thüringer IHKs auf das dem jeweiligen Sachverhalt entsprechende Mindestmaß reduziert werden sollte. Hier wurde angeregt, dass die genannten Angaben und Nachweise nach den entsprechenden Punkten des Kriterienkataloges nur dann im Antragsverfahren durch die Unternehmen geliefert bzw. erbracht werden müssen, wenn eine erforderliche Relevanz für den Antrag aus dem bestehenden Unternehmenssachverhalt erkennbar ist.

Ihr Ansprechpartner:

Tilo WernerS 03681 362-203Y [email protected]

Genehmigung von Sonn- und Feiertagsarbeitunbürokratisch regeln

SETZT SICH EIN SETZT SICH EIN+ + +

Die Thüringer IHKs haben sich in einer gemein-samen Stellungnahme an den Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, Matthias Machnig, zu den Thüringer Förderprogrammen positioniert. Dabei wurde z. B. der Standpunkt ver-treten, dass eine reine Fokussierung der Förderkri-terien auf die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze aufgrund der sinkenden Arbeitslosenquote und der demographischen Entwicklung nicht mehr zeitge-

mäß ist. Daneben sollten die Bearbeitungszeiten bei der Thüringer Aufbaubank reduziert und das Antrags- und Berichtsverfahren entbürokratisiert werden.

Neben Hinweisen zu bestehenden Förderprogram-men wurden auch Vorschläge für eine ergänzende Technologieförderung, wie den Thüringer Inno-vationsgutschein oder den Thüringer Innovati-

onssparvertrag, entwickelt. Das Schreiben steht auf der Homepage der IHK Südthüringen unterwww.suhl.ihk.de zum Download bereit:

Ihr Ansprechpartner:

Jan Scheftlein S 03681 362-210Y [email protected]

Wirtschaftsförderung für Wachstum und Arbeitsplätzein Thüringen

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Südthüringische Wirtschaft, 10/201124

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■ Neue Regelung für Internet- VerkaufBerlin. Unternehmen müssen den Bestell-Button auf ihren Internetseiten künftig mit dem Hinweis „kostenpflichtig“ versehen oder in ähnlicher Weise auf die Zahlungspflicht hinweisen. Das hat die Bundesregierung jetzt beschlossen. Für die 200 000 betroffenen Internetshops bedeutet diese Lösung zwar zusätzliche Programmierkosten – diese wären nach den ursprünglichen Gesetzesplänen zur Bekämpfung von Abo- und Kostenfallen aber ungleich höher ausgefallen. Denn Verbraucher sollten einem Vertragsabschluss gleich zwei-mal zustimmen müssen. Außerdem war die zunächst vorgeschlagene Lösung so schwam-mig, dass sie mit einem großen Abmahnrisiko für Unternehmen verbunden gewesen wäre. Der DIHK hat sich deshalb nachdrücklich für den jetzigen Vorschlag eingesetzt.

■ E-Bilanz wird entschärftBerlin. Bei der neuen elektronischen Bilanz ab 2012 sollen Unternehmen nur dann verpflich-tet sein „Mussfelder“ auszufüllen, wenn im eigenen Haus das entsprechende Konto auch tatsächlich bebucht wurde. Dieses Zugeständ-nis an die Wirtschaft hat das Bundesfinanz-ministerium Mitte August in der Anhörung zur E-Bilanz gemacht und damit eine Forderung des DIHK aufgegriffen. Ursprünglich sollte eine Vielzahl von Feldern ausgefüllt werden, unab-hängig davon, ob diese in der eigenen Buch-haltung überhaupt enthalten sind oder nicht. Das hätte einen erheblichen Eingriff in das

Rechnungswesen der Unternehmen und Mehr-aufwand in Milliardenhöhe bedeutet.

■ Brüssel will mehr in Bildung investierenBrüssel. Das neue EU-Programm „Bildung für Europa“ sollte aus Sicht des DIHK schwer-punktmäßig Arbeits- und Lernaufenthalte im Ausland für Auszubildende und Studenten för-dern. Denn vom Lernen im Ausland profitieren Jugendliche und Unternehmen gleichermaßen. Zur Bekämpfung der hohen Jugendarbeits-losigkeit in vielen EU-Staaten ist es ebenfalls erforderlich, europaweit eine praxisorientierte berufliche Ausbildung mit dem Betrieb als Lernort zu stärken und die dafür notwendigen nationalen Bildungsreformen zu unterstüt-zen. Der DIHK hat dem für Bildung zuständi-gen Generaldirektor der EU-Kommission auch empfohlen, das Programm nutzerfreundlich und adressatengerecht mit einfachen Antrags-verfahren auszurichten. In das neue Programm sollen nach den Vorschlägen der EU-Kommis-sion 15,2 Milliarden Euro für die Jahre 2014–2020 fließen. Damit würde das EU-Bildungs-budget um mehr als 60 Prozent aufgestockt werden.

■ Abschottung der öffentlichen Beschaffungsmärkte verhindernBrüssel. Die öffentlichen Beschaffungsmärkte müssen offen bleiben: Sie sind der Schlüssel für mehr Wachstum und Wettbewerbsfähig-keit, mahnt der DIHK in seiner Stellungnahme zur entsprechenden EU-Konsultation. Auf die

weltweiten protektionistischen Tendenzen darf die EU ihrerseits nicht mit Abschottung reagieren. Statt neuer gesetzlicher Maßnah-men sollte vielmehr das WTO-Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA) eingehalten und weiterentwickelt werden. Die Kommission soll nach Ansicht des DIHK zudem darauf hinwirken, dass kleinen und mittle-ren Unternehmen der Zugang zu öffentlichen Aufträgen auch innerhalb der EU erleichtert wird. Entsprechende Barrieren wie zu hohe Anforderungen an Zertifizierungen, Verständ-nisprobleme bei Regeln und Verfahren oder mangelndes Wissen der Beschaffungsstellen müssen dazu abgebaut werden.

■ DIHK zum Anfassen70 ehrenamtliche Mitglieder aus den DIHK-Ausschüssen folgten am 7. September 2011 der Einladung des DIHK zu einem Erfahrungs- und Praxisaustausch im Berliner Haus der Wirtschaft. Mit dem Ehrenamtstag will der DIHK den engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern seine Aufgaben und politische Arbeit in Berlin, Brüssel und auf internationa-ler Ebene näherbringen. Die Hauptgeschäfts-führung ließ sich von der Politikberatung bis hin zur Pressearbeit in die Karten schauen. In vier Workshops hatten die Unternehmerinnen und Unternehmer zudem die Gelegenheit, sich zu Aspekten der Fachkräftesicherung auszutauschen – von der Personalentwick-lung, über Weiterbildung, Beschäftigung Älterer bis hin zur Familienfreundlichkeit. Nächstes Jahr soll dann eine Neuauflage des Ehrenamtstags erfolgen.

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Was wird aus meinem Lebenswerk? Neueste Schätzungen gehen in Thüringen von etwa 460 Nachfolgeregelungen pro Jahr aus. Berücksichtigt man die Altersstatistik, stehen sogar bis zu 1 600 Unternehmen und Handwerksbetriebe vor einem Eigentümerwechsel. „Dass dieser Generations-wechsel gelingt, ist entscheidend für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Thüringen“, betont Wirtschaftsminister Matthias Machnig.

Unternehmer müssen frühzeitig an die betriebli-chen Herausforderungen des Generationswechsels und der Unternehmensnachfolge denken. Erfah-rungsgemäß dauert allein der direkte Übergabe-prozess etwa ein Jahr. Eine für den Erhalt der Firma und die Sicherung der Arbeitsplätze so schwerwie-gende Entscheidung muss deshalb rechtzeitig und gezielt vorbereitet werden. Mit der Roadshow sol-len kleine und mittlere Unternehmen sowie Hand-werksbetriebe so gut wie möglich für das Thema Unternehmensnachfolge sensibilisiert werden.

Für die Thüringer IHKs und die Handwerkskam-mern gehört der betriebliche Generationswechsel zu den wesentlichen Querschnittsthemen ihrer Informations-, Beratungs- und Bildungsangebote. Sie begleiten ihre Mitgliedsunternehmen während des gesamten Prozesses der Nachfolgeregelung: Bestandsaufnahme, Übergabekonzept, Unterneh-mensbewertung, Nachfolgeauswahl, Vorbereitung der Beteiligten auf den Veränderungsprozess, Übergabefinanzierung und letztendlich die Über-leitung selbst.

Bei der finanziellen Realisierung der Nachfolge-regelung unterstützen im Freistaat Thüringen die Thüringer Aufbaubank (TAB), die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen mbH (MBG) und die Bürgschaftsbank Thüringen GmbH (BBT). Eine enge Zusammenarbeit hat sich hier zwischen den Kammern, den Förderbanken und insbesondere den regionalen Kreditinstituten entwickelt. Damit soll verhindert werden, dass Betriebsübergaben und Exis-tenzgründungen an Finanzierungsfragen scheitern.

Das Beratungsnetzwerk „Gründen und Wachsen in Thüringen“ (GWT) wird in diesem Jahr im Bezirk der IHK Südthüringen im Rahmen der „Roadshow Unternehmensnachfolge“ zwei Veranstaltungen durchführen:

Am 18. Oktober 2011, ab 16:00 Uhr, wird in den Räumen der Sparkasse Arnstadt-Ilmenau das erste Treffen für Unternehmer und Nachfolgeinteres-sierte gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft Mittelthüringen und weiteren Partnern stattfinden.

Aufbauend auf der positiven Resonanz in 2010 organisieren IHK und HWK erneut eine Veranstal-tung im Berufsbildungs- und Technologiezen-trum in Rohr/Kloster am 10. November 2011, ab 16:00 Uhr. Kompetente Ansprechpartner der Kam-mern, der Förder- und Kreditinstitute, Juristen und Steuerberater präsentieren ihre Unterstützungs-angebote und stellen sich den Fragen von Unter-nehmern sowie Übernahmeinteressierten. Und in einer weiteren Gesprächsrunde berichten Überge-

ber und Übernehmer über ihre Erfahrungen bei der Realisierung des Nachfolgeprozesses.

Detaillierte Informationen zur Veranstaltung und zur Unternehmensnachfolge sowie kompetente Ansprechpartner finden Sie unter: www.suhl.ihk.de und auf der Homepage des Beratungsnetzwerkes „Gründen und Wachsen in Thüringen“:www. beratungsnetzwerk-thueringen.de

GWT ist ein Projekt der Thüringer IHKs sowie Handwerkskammern und wird gefördert durch das Thüringer Wirtschaftsministerium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

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Page 28: Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

Südthüringische Wirtschaft, 10/201126

Im Rahmen der Gründerwoche Deutschland vom 14. bis 20. November 2011 veranstaltet auch die IHK Südthüringen ein Gründertref-fen. Am 17. November 2011 wird es im IHK-Bildungszentrum in Suhl ab 16:00 Uhr parallel zu einem Veranstaltungsprogramm Beratungs-angebote rund um die verschiedenen Aspekte einer Existenzgründung geben. In kürzester Zeit erhalten Existenzgründer wertvolle Einblicke in den Weg der Selbstständigkeit.

Insbesondere durch die Kurzvorstellungen bzw. Erlebnisberichte von einigen Jungunternehmern aus der Region wird die Veranstaltung authen-tisch und kurzweilig. In ihrer Präsentation unter-stützt werden diese Unternehmen durch Sascha Suden, einem ehemaligen Promifloristen in Berlin, der selbst von den Höhen und Tiefen seiner unter-nehmerischen Tätigkeit berichten wird.

Auf einer anschließenden Visi-tenkartenparty haben alle Teilnehmer die Mög lichkeit zum Aufbau neuer und vor allem gewinnbringender Geschäftskontakte. Mit einer gezielten Modera-tion zum Kennen lernen, dem Austausch von Infor-mationen und Angeboten in einer lockeren Atmo-sphäre, wird diese Veranstaltung beim Aufbau des eigenen Beziehungs-managements Unterstützung leisten. Aus organi-satorischen Gründen bittet die IHK Südthüringen die teilnehmenden Unternehmen, sich rechtzei-tig anzumelden und mit einem eigenen „Unter-nehmensprofil“ vorzustellen.

Alle erforderlichen Informationen zum Veranstal-tungsprofil, zur Anmeldung und dem Veranstal-tungsablauf finden Sie auf der Internetseite der IHK Südthüringen unter:

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Die Vorstellungen der sich präsentierenden Unter-nehmen sind ebenfalls auf der Homepage zu finden.

Hier ein kurzer Überblick:

Der PRACA – Personalservice hat es sich zur Aufgabe gemacht, älteren Menschen die vertraute Umgebung zu erhalten. Rund um die hauswirt-schaftliche Versorgung reicht das Leistungsange-bot von Barbara Keßler, die seit vier Jahren in der Vermittlung von Pflegepersonal aus Osteuropa tätig ist. Über die akribische Vorbereitung dieser Geschäftsidee und den sich daraus erwachsenden Anforderungen wird berichtet.

Als kleines Team mit sechs Mitarbeitern hat sich das Unternehmen CiCo produktionsline rund um Ralf Eckardt im Technologie-Gründer-Zent-rum (TGF) der Fachhochschulstadt Schmalkalden Anfang 2009 niedergelassen. Im innovativen Son-

dermaschinen- und Vorrichtungsbau tätig, werden hier insbesondere Vorrichtungen und Zuführtech-niken entwickelt und hergestellt.

Durch Marcus Duelli wurde die Illusions-Schmiede im August 2008 gegründet. Sie ist Partner für IT-basierte Lösungen, Visualisierungen und Präsenta-tionen. Die Illusions-Schmiede hat sich in drei Tätigkeitsfeldern etabliert und bietet dabei individu-elle und maßgeschneiderte Lösungen:

Entwicklung und Betrieb eigener Produkte, wie die Internetplattform Illusions-Recycling, auf der 3D-Gestalter virtuelle Modelle kaufen und verkaufen können

Dienstleistungen im Bereich der Beratung und Entwicklung von Individualsoftware

Consulting, Seminare und Unterstützung im IT- und Projektmanagementumfeld

Prinoba Fashion Kids-Outlet versteht sich als Groß- und Zwischenhändler, der sich auf Mar-ken- und Designerbekleidung im Kindermodenbe-

reich spezialisiert hat und diese in einem eigenen Händlershop anbietet. Stephanie Hutterer, mit ihrem eigenen Geschäft seit 2010 in Steinbach-Hallenberg, und Evelin Volk, Sales Managerin für Prinoba, berichten über ihre Erfahrungen in einem Franchiseunternehmen.

GRÜNDER-FENSTER THÜRINGEN

Weitere Aktion im Rahmen der Gründerwoche Deutschland 2011

Was haben interessante Schaufenster in Kaufhäu-sern gemeinsam mit erfolgreichen Gründerinnen und Gründern? Für den Verkaufserfolg eines Kauf-hauses ist eine professionelle und fantasievolle Schaufenstergestaltung wichtig. Gründerinnen und Gründer müssen sich ebenfalls interessant in der Öffentlichkeit zeigen, um erfolgreich am Markt bestehen zu können.

Unter dem Titel „GRÜNDER-FENSTER Thüringen“ wird die Gründungsinitiative PRO GRÜNDEN am 26. und 27. Oktober 2011 diese Aktion in Suhl im Lauterbo-genCenter organisieren.

Erfolgreiche Gründer aus der Region wollen in diesem Zeitraum die Grundidee die-

ses Projektes mit Leben füllen und die Vielschichtigkeit des Themas Existenzgrün-dung und der sich daraus ergebene Chancen dar-stellen. Ziel ist es, möglichst große Aufmerksamkeit für das Thema Existenzgründung an sich bei den jeweiligen Gründerinnen und Gründer vor Ort und für den jeweiligen Standort zu erzeugen.

Als Veranstalter fungiert das Netzwerk PRO GRÜN-DEN, ein aus Mitteln des ESF gefördertes Projekt, in enger Zusammenarbeit mit der IHK Südthüringen und dem Beratungsnetzwerk Gründen und Wach-sen in Thüringen (GWT).

Ihr Ansprechpartner in der IHK Südthüringen:

Antje FreundS 03681 362-233 Y [email protected]

Gründertreffen und Visitenkartenparty am 17. November 2011 in Suhl

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Südthüringische Wirtschaft, 10/2011 27

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Südthüringische Wirtschaft, 10/201128

REGIONALMARKETING THÜRINGER WALD

Die erste LANGE NACHT DER INDUSTRIE Thüringer Wald erlebte am 22. Juni 2011 mit rund 350 Teil-nehmern auf 7 Bustouren eine überaus erfolgreiche Premiere, die im nächsten Jahr ihre Fortsetzung fin-den soll. Das ergab die Auswertung der Veranstal-tung zwischen den Organisatoren und den 15 betei-ligten Unternehmen.

Die Erwartungen des forum Thüringer Wald e. V. und der IHK Südthüringen an die erste LANGE NACHT DER INDUSTRIE Thüringer Wald wurden

voll erfüllt. Die beteiligten Unternehmen konnten in den Firmenrundgängen ihre Unternehmens inhalte, Produkte sowie Dienstleistungen wirksam präsen-tieren, sich als hochmoderne und leistungsfähige regionale Unternehmen und damit interessante Arbeitgeber mit weitreichenden Entwicklungschan-cen darstellen. Die Region Thüringer Wald wurde als attraktiver Industriestandort vermarktet. Im Nach-gang stellten sich messbare Effekte und Erfolge aus der Beteiligung an diesem Veranstaltungsformat in den Unternehmen ein. Durch interessierte Teilnehmer

an der LANGEN NACHT DER INDUSTRIE Thüringer Wald erfolgten Bewerbungen auf freie Arbeits- und Ausbildungsplätze, in deren Ergebnis neue Mit- arbeiter für Arbeits-, Studien- und Ausbildungs-plätze gewonnen und eingestellt werden konnten.

Deshalb wird es am 7. Juni 2012 unter der Trä-gerschaft des forum Thüringer Wald e. V. und der IHK Südthüringen in Zusammenarbeit mit dem Organisationsbüro prima events wieder eine LANGE NACHT DER INDUSTRIE Thüringer Wald geben. Auch die zweite Auflage soll dann wieder die Industrie als Wachstumsmotor der regionalen Wirtschaft in den Fokus der breiten Öffentlichkeit stellen, sie mit den Menschen der Region zusammenbringen und die Netzwerkbildung im Thüringer Wald unterstützen.

Nach erfolgreicher PremiereLANGE NACHT DER INDUSTRIE Thüringer Wald auch im Jahr 2012

Steinbach-Hallenberg als vierte „Unternehmerfreundliche Verwaltung im Thüringer Wald“ geehrt

Ihr Ansprechpartner: S 03681 362-231Cornelia Grimm Fax 03681 362-444Regionalmanagerin Y [email protected]

Die Stadt Steinbach-Hallenberg hat die Anfang 2011 gestartete Güteprüfung zur „Unternehmerfreundlichen Verwaltung im Thüringer Wald“ mit Bravour bestanden. Anlässlich des Jahresempfangs der IHK Südthüringen am 21. Septem-ber 2011 erfolgte die feierliche Übergabe des vom Regionalmarketing Thüringer Wald ausgelobten Gütesiegels. Die Verleihung erfolgte durch den IHK-Präsiden-ten und Vorsitzenden des forum Thüringer Wald e. V., Dr. Peter Traut, gemeinsam mit der Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und dem Leiter der Zertifizierungsstelle des TÜV Thüringen, Dr. Andreas Drechsel. Für die Stadt Stein-bach-Hallenberg, die mit dem Slogan „Eine sichere Investition: Wirtschaftsstand-ort Steinbach-Hallenberg“ bei den Unternehmen wirbt, nahm der 1. Beigeordnete der Stadt, Rainer Rudolph, die Ehrung entgegen. Die Stadt Steinbach-Hallenberg befindet sich damit im guten Bunde mit den anderen drei bereits ausgezeichne-ten Kommunen, den Städten Suhl, Schmalkalden und Sonneberg. Der Verleihung des Gütesiegels ging ein zweistufiger Prüfprozess voraus, eine Überprüfung der auferlegten Gütekriterien durch den TÜV Thüringen e. V. und eine Befragung von mehr als 120 Unternehmen aller Branchen im Juni dieses Jahres.

© Michael Reichel / arifoto.de

Page 31: Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

Südthüringische Wirtschaft, 10/2011 29

AUS- UND WEITERBILDUNG

Englisch für Wirtschaft und Beruf –Aufbaustufe

Die Teilnehmer erarbeiten sich eine solide Grund-lage für ihr Geschäftsenglisch. Sie bekommen Sicherheit im Umgang sowohl mit Muttersprach-lern als auch mit Personen, die Englisch als Ver-kehrssprache verwenden und können mühelos über sich und ihr Firmenprofil sprechen. Der 40-stündige Lehrgang findet an zehn Abenden montags und mittwochs von 17:00 bis 20:15 Uhr statt.

Start: 2. November 2011Ort: IHK-Bildungszentrum, Suhl

Reklamationsbearbeitung am Telefon

Zum professionellen Telefonieren gehören immer eine einheitliche Ansprache des Kunden, akti-ves Zuhören sowie der zielorientierte Einsatz von Fragetechniken. Bereits in den ersten Sekunden werden die Weichen für den Erfolg des Telefonats gestellt.

Der Schwerpunkt dieses Telefontrainings liegt darin, den Umgang mit schwierigen oder reklamie-renden Kunden mit Hilfe professioneller Methoden zu meistern. Das Seminar besteht aus einem theo-retischen und einem praktischen Teil. Im prakti-

schen Teil werden die erworbenen Kenntnisse und Techniken in Form von Rollenspielen trainiert und ausgewertet.

Termin: 3. November 2011Ort: IHK-Bildungszentrum, Suhl

Gewinnermittlung durch Einnahmen-/ Überschussrechnung gem. § 4 (3) EstGund ELSTER-Anwendungen

Kenntnisse zum Erlangen der Fähigkeit, eine Einnahmen- /Überschussrechnung als selbstständige Gewinnermittlungsart zu erstellen, werden in diesem 2-Tages-Seminar vermittelt. Die Neuregelung im Kleinunternehmerfördergesetz, dass eine Gewinnermittlung zu erstellen ist, trifft auf fast alle Existenzgründer zu. Ausnahme: GmbH oder Kaufmannseigenschaft durch Eintragung ins Han delsregister. Grundlagen für das Führen

eines sach kundigen Gesprächs beim Steuerberater werden gelegt.

Termin: 3. und 4. November 2011Ort: IHK-Bildungszentrum, Suhl

Vom IAS zum BilMoG - Grundlagen der internationalen Rechnungslegung

Im Seminar wird ein Grundüberblick über die IFRS und ihre Unterschiede zum HGB gegeben. Es wird deutlich gemacht, wie durch das Bilanzmodernisie-rungsgesetz Vorschriften der internationalen Rech-nungslegung Eingang in das HGB gefunden haben.Dabei wird untersucht, welche völlig neuen Metho-den und Grundsätze das Rechnungswesen kleiner und mittlerer Unternehmen ab 2010 beeinflussen. Sehr ausführliche Seminarunterlagen zeigen die Tragweite der Änderungen.

Termin: 8. November 2011Ort: IHK-Bildungszentrum, Suhl

Ihr Ansprechpartner:

Antje da Silva SantosS 03681 362-425Y [email protected]

Ausgewählte Seminare und Lehrgänge

IHK-ExistenzgründerlehrgängeGute Vorbereitung auf dem Weg in die Selbstständigkeit

Der Weg in die Selbstständigkeit stellt für jeden Existenzgründer eine große Herausforderung dar. Die Selbstständigkeit ist nicht nur verbun-den mit Chancen, sondern birgt auch Risiken. Für die Umsetzung eines Gründungsvorhabens ist es wichtig, sich ausreichend zu informieren und zu beraten. Eine tiefgründige Vorbereitung auf die Selbstständigkeit ist enorm wichtig, um dauerhaft und erfolgreich am Markt agieren zu können.

Das Bildungszentrum der IHK Südthüringen bietet monatlich geförderte Existenzgründerlehrgänge in Suhl und den Niederlassungen in Arnstadt und Sonneberg an. Allein im Jahr 2010 wurden an den drei Standorten insgesamt 23  Lehrgänge mit fast 400 Teilnehmern durchgeführt. Im laufen-den Jahr 2011 setzt sich dieser positive Trend fort. Fast 200 Teilnehmer absolvierten im ersten Halbjahr 2011 Existenzgründerlehrgänge bei der

IHK Südthüringen. Diese Lehrgänge haben einen Umfang von 24 Stunden. Für die Veranstal tungen werden Zuschüs se des Bundes und Mittel des Europäischen Sozialfonds beantragt. Der verblei-bende Eigenanteil für die Teilnehmer beträgt 40,00 Euro pro Person. Das sind Ausgaben, die sich für jeden Existenzgründer lohnen. Die Teilnehmer erhalten wichtige Informationen zur Gründung und Unternehmens führung.

Erfahrene Dozenten vermitteln handlungsorien-tiert den Unterrichtsstoff. Die Gründungsinter-essierten aus allen Branchen können ihr Wissen zu folgenden Inhalten erweitern:

Gründungsidee, Planungsvorhaben, Marktstrategie

rechtliche Aspekte einer Existenzgründung Aspekte der Buchführung und des Steuerrechts

Kostenplan, Rentabilität und Liquidität, Kapitalbedarfplanung

Überblick zu den Fördermitteln des Bundes und des Landes

Jeder Teilnehmer erhält eine Teilnahmebescheini-gung der IHK Südthüringen. Am 17. November 2011 findet ab 16:00 Uhr im IHK-Bildungszentrum in Suhl das diesjährige Gründer-treffen statt. Nähere Informationen finden Sie in diesem Heft auf Seite …

Ihr Ansprechpartner:

Beate RammeltS 03681 362-429Y [email protected]

© Rainer-Sturm – pixelio.de

Page 32: Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

Südthüringische Wirtschaft, 10/201130

AUS- UND WEITERBILDUNG

Datum Bezeichnung Std Ort10.10.2011 Buchführung im Kleinunternehmen 32 ARN10.10.2011 IHK-Fachkraft für die Fertigung von Solarmodulen 200 ARN10.10.2011 Verkaufskommunikation und Abschlusstechniken 16 SHL10.10.2011 Existenzgründerlehrgang - NL 24 ARN10.10.2011 Ausbildung der Ausbilder 96 SHL10.10.2011 Ausbilderanpassung 16 SON11.10.2011 MS Visio 16 SHL11.10.2011 Kundenorientierung etablieren und Servicequalität leben 18 SHL12.10.2011 Web-Grafik und Design mit Photoshop 24 SHL13.10.2011 Vertragsrecht 8 SHL13.10.2011 Sicher Kalkulieren 8 SHL14.10.2011 Windows Server-Workshops 14 SHL17.10.2011 Intensivseminar zur Lohn- und Gehaltsabrechnung 24 SHL19.10.2011 Geprüfter Industriemeister Metall 1100 SON20.10.2011 Sicher Kalkulieren 8 ARN24.10.2011 Geprüfter Wirtschaftsfachwirt 700 SHL25.10.2011 Existenzgründerlehrgang 24 SHL25.10.2011 Kostenbewusstes Handeln bei Produktionsabläufen 8 SHL26.10.2011 Aufbauseminar Lohn und Gehalt 8 SHL

28.10.2011Überzeugende Mitarbeitergespräche - Konstruktiver Umgang mit Konfliktenund anspruchsvollen Gesprächssituationen

16 SHL

01.11.2011 3D-Konstruktion mit Inventor 2008/2011 - Aufbaukurs 40 SHL01.11.2011 Geprüfter Technischer Betriebswirt 700 SHL01.11.2011 Kundenrückgewinnung und Kundenwerbung 8 SHL02.11.2011 Schlagfertigkeitstraining 8 SHL02.11.2011 Englisch für Wirtschaft und Beruf - Aufbaustufe 40 SHL

03.11.2011Gewinnermittlung durch Einnahmen-/ Überschussrechnunggem. § 4(3) EstG und ELSTER-Anwendungen

16 SHL

03.11.2011 Reklamationsbearbeitung am Telefon 8 SHL04.11.2011 Crashkurs Controlling für Führungskräfte 8 SHL04.11.2011 Geprüfter Logistikmeister - Kooperation mit der IHK Erfurt 1050 EF05.11.2011 Burnout - Risiken im Dienstleistungsbereich erkennen und vorbeugen 8 SHL07.11.2011 MS Access - Aufbaukurs 20 SHL07.11.2011 Ausbildung der Ausbilder - NL 96 SON07.11.2011 Unterrichtung für Bewachungspersonal 40 SHL08.11.2011 Vom IAS zum BilMoG - Grundlagen der internationalen Rechnungslegung 8 SHL12.11.2011 Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe 20 SHL14.11.2011 Existenzgründerlehrgang - NL 24 SON14.11.2011 Existenzgründerlehrgang - NL 24 ARN14.11.2011 Ausbildung der Ausbilder 96 SHL14.11.2011 Interner Auditor (IHK) 40 SHL

15.11.2011Stimmig führen durch Rollenklarheit und gutes Selbstmanagement -Ein Führungskräftetraining für Frauen

16 SHL

16.11.2011 Vertriebs- und Marketinggrundlagen 8 SHL16.11.2011 Ausbilderanpassung 16 SHL18.11.2011 Office-Teamwork mit MS SharePoint Services 2010 16 SHL21.11.2011 Der Ausbilder als Coach Anleiten - Führen - Beurteilen 8 SON21.11.2011 Marktanalysen und Preisgestaltung 8 SHL21.11.2011 Umsatzsteuer und Gewinngestaltung in der Gastronomie 8 SHL22.11.2011 Existenzgründerlehrgang 24 SHL23.11.2011 Erstellen und Publizieren von PDF-Dokumenten 16 SHL29.11.2011 Die Internationalisierung der Rechnungslegung durch die IFRS 8 SHL

Weitere Lehrgangsangebote regionaler Anbieter, die auf IHK-Prüfungen vorbereiten, finden Sie unterwww.qualiservice-thueringen.de oder www.suhl.ihk.de .

IHK-Weiterbildungsangebote

Ihre Ansprechpartner im Bildungszentrum der IHK Südthüringen:

Suhl Katrin Pertig S 03681 362-427Suhl Antje da Silva Santos S 03681 362-425Suhl Beate Rammelt S 03681 362-429

Suhl Sandro Schilling S 03681 362-426Sonneberg Heidi Leistner S 03675 7506-255Arnstadt Carmen Klotz S 03628 6130-516

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Page 33: Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

Südthüringische Wirtschaft, 10/2011 31

INNOVATION | UMWELT

Bis zu 80.000 Euro Zuschuss können kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhalten, wenn sie im Rahmen der Richtlinie BMWi-Innovationsgut-scheine (go-Inno) die Förderung einer Beratung zu Rohstoff- und Materialeffizienz beantragen.

Die Beratung erfolgt in zwei Leistungsstufen. Die typischen Inhalte der Potenzialanalyse sind: Stoff-stromanalayse, Ermittlung der Materialverluste, materialeffiziente Produktgestaltung, Vorschlag geeigneter Maßnahmen.

In der Vertiefungsberatung sind die typischen Inhalte: Detaillierte Maßnahmenplanung, vertiefte

Analyse von Einsparpotenzialen, fachliche Umset-zungsbegleitung, Beratung zu Fördermöglichkeiten.Die Förderung erfolgt über Gutscheine, die 50 Pro-zent der Ausgaben für die Beratung abdecken. Sie sind damit vollwertiges Zahlungsersatzmittel.

Der Wert des Gutscheins beträgt für eine Potenzial-analyse bis zu 17.000 Euro, für eine Vertiefungsbe-ratung bis zu 80.000 Euro abzüglich des Gutschein-wertes der Potenzialanalyse. Die Förderung beträgt bis zu 50 Prozent.

Die Gutscheine können nur bei für die Richtlinie auto-risierten Beratungsunternehmen eingelöst werden.

Die Richtlinie go-Inno umfasst auch in der jetzt gültigen Fassung vom 1. August 2011 die Förderung des Innovationsmanagements. Im Modul Innovati-onsmanagement können Beratungsleistungen für Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten gefördert werden.

Ihr Ansprechpartner:

Volker HirschS 03681 362-413Y [email protected]

go effizientFörderung von Material- und Energieeffizienzmaßnahmen im Rahmen von go-Inno

Top Konditionen - Leasing und KaufTel.: +49 (0) 60 49 / 95 10-0 Fax +49 (0) 60 49 / 95 [email protected] www.roeder-hts.de

RÖDER HTS HÖCKER GmbH

Anzeigen-Hotline 09303 982-149

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Der „Thüringer Branchentag Metall - Wachstumsfeld Maschinenbau“, organisiert von FerMeTh - Cluster für Fertigungstechnik und Metallbearbeitung in Thüringen gemeinsam mit der LEG Thüringen und dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie (TMWAT), am 8. September 2011 in Erfurt, stieß auf großes Interesse. Die ca. 100 Teilnehmer diskutierten gemeinsam über Möglichkeiten, die Thüringer Metallverarbeitungsindustrie mit Blick auf den Maschinenbau zukunftsfähig aufzustellen.

Foto

: GFE

Page 34: Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

Südthüringische Wirtschaft, 10/201132

Die Thüringer Landesregierung will Unternehmen des Freistaats noch besser bei der Erschließung ausländi-scher Märkte unterstützen und noch stärkere Impulse für ihre Internatio-nalisierung geben.

Hochrangige Referenten wie Andrey Slepnev, stellv. Minister für wirt-schaftliche Entwicklung der Rus-

sischen Föderation, Jae Yung Park, Handelsattaché der Koreanischen Botschaft, Dr. Eckard Cordes, Vor-standsvorsitzender der Metro AG und Vorsitzender des Ost-Aus-schusses der Deutschen Wirtschaft, Vertreter aus AHK u. v. m. werden den Thüringer Unternehmen als Gesprächspartner zur Verfügung stehen.

Reservieren Sie sich den Termin am 20. Oktober 2011 im congress cen-trum neue weimarhalle in Weimar und profitieren Sie von einem erst-klassigen Programm.

Das Programm, weitere Informatio-nen und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie unter: www.awt-thueringen.de

Ihr Ansprechpartner in der IHK Südthüringen:

Tilo WernerS 03681 362-203Y [email protected]

Das Thüringer Wirtschaftsministerium, die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen und die Arbeitsgemeinschaft der Thüringer IHKs laden ein zum Außenwirtschaftstag mit dem Thema:

Tühringen InternationalIm Fokus: Russland, Südkorea und europäische Nachbarn

Das Handelsabkommen zwischen der EU und Südkorea sieht die Ur sprungsangabe „Europäische Union“ in dem Präferenznachweis vor. In allen anderen Fällen ist die Bezeich-nung „Europäische Gemeinschaft“ vorgesehen. Dies hat Fragen aufge-worfen, wie in Lieferantenerklärungen zu verfahren ist. Die Bundesfinanzdi-rektion Südost hat auf eine Anfrage

der IHK Region Stuttgart Folgendes klargestellt:

Im Warenverkehr mit der Republik Korea ist - wie auch bei Lieferungen in ein Entwicklungsland im Rahmen der bilateralen Kumulierung des All-gemeinen Präferenzsystems – in Prä-ferenznachweisen als Ursprungsland die „Europäische Union“ anzugeben, im Rahmen der übrigen Präferenz-regelungen „Europäische Gemein-schaft“. Für Sendungen, für die im Vorfeld Lieferantenerklärungen abge-geben werden, gilt dies analog.Die Zollstellen sind jedoch bereits jetzt angewiesen, die Anerkennung einer Lieferantenerklärung nicht deshalb zu verweigern, weil (bei den

älteren Präferenzregelungen) „Euro-päische Union“ anstatt „Europäische Gemeinschaft“ angegeben ist. Dies gilt natürlich auch für den umgekehr-ten Fall.

Da in Lieferantenerklärungen regel-mäßig alle zulässigen Bestimmungs-länder eingetragen werden sollen, wäre es auch möglich als Ursprungs-land „Europäische Gemeinschaft/Union“ einzutragen, ohne dass dies zur Nichtanerkennung durch eine Zollstelle führen würde. Die Vor-gehensweise, für die gleiche Sen-dung zwei Lieferantenerklärungen auszustellen, eine mit „Europäische Union“ für die Republik Korea / Süd-korea und eine zweite mit „Europäi-

scher Gemeinschaft“ für alle anderen Abkommensländer, stellt einen un- nötigen Mehraufwand dar.

Diese praxisorientierte Auslegung sorgt dafür, dass es keinen Ände-rungsbedarf bei der Ursprungsbe-zeichnung in Lieferantenerklärungen gibt. Künftig sind mehrere Varianten möglich.

Ihr Ansprechpartner in der IHK Südthüringen:

Tilo WernerS 03681 362-203Y [email protected]

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LieferantenerklärungenBezeichnung „Europäische Gemeinschaft“ und „Europäische Union“ gleichwertig

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Page 35: Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

Südthüringische Wirtschaft, 10/2011 33

INTERNATIONAL

Mit dem Ziel, kleine und mittlere Thüringer Unternehmen auf auslän-dische Märkte zu führen, diese beim Ausbau ihrer Exportbeziehungen und bei der Steigerung ihrer Ausfuhren weiter zu unterstützen sowie den Anteil neu exportierender Unternehmen ständig zu erhöhen, wurde die Richtlinie zur Außenwirtschaftsförderung vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie (TMWAT) über-arbeitet.

Für die Thüringer Unternehmen gehören ein vermarktungsfähiger Außenauftritt sowie die Beteiligun-gen an internationalen Fachmessen zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren auf ausländischen Märkten. Vor die-sem Hintergrund wurden in die neue Richtlinie die Förderung von Image-maßnahmen und die einzelbetrieb-liche Messeförderung aufge-nommen. Die nach der Richtli-nie vom 12. März 2007 mögliche Beratungsförderung hat aufgrund der umfassenden Bereitstellung von Informationen in den neuen Medien an Wirksamkeit verlo-ren und wurde deshalb nicht neu aufgelegt.

Die einzelbetriebliche Messeför-derung ist unverändert möglich für die Beteiligung an internati-onalen Fachmessen im Ausland sowie die Beteiligung an interna-tionalen Messen in Deutschland für Unternehmens- und Existenz-gründungen (bis zum Abschluss des achten Kalenderjahres nach dem Gründungsdatum). Darüber hinaus können Beteiligungen an Messen, Ausstellungen, Fachkongressen oder -symposien internationaler oder nationaler Art gefördert werden, die am Standort der Messe Erfurt GmbH stattfinden. Ein Zuschuss von 50 Prozent kann gewährt werden für die Aufwendungen für Stand-

flächenmiete und Standbau jeweils bis zu 40 m² Ausstellungsfläche und bis zu einem Betrag von 250 Euro/m², also bis zu einem Gesamtbetrag von 10.000 Euro.

Die Imageförderung war auf Grund-lage einer Durchführungsbestim-mung seit Beginn des Jahres 2011 nur noch für die Neuerstellung von Internetauftritten in Fremdsprachen möglich. Mit In-Kraft-treten der neuen Richtlinie können zusätzlich Informationen zum Unternehmen und zu Produkten oder Leistungen des Unternehmens in Form von fremdsprachigen Printmedien bezu-schusst werden. Hier beträgt der Fördersatz ebenfalls 50 Prozent bis zu einer maximalen Förderung von 3.500 Euro.

Für 2011 stehen noch Mittel aus dem Thüringer Außenwirtschaftsförder-programm zur Verfügung. Nähere Informationen und Ansprechpartner finden Sie unter:

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Ihr Ansprechpartner:

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Neue Richtlinie zur Außenwirtschaftsförderung des Freistaates Thüringen in Kraft getretenFörderung von Printmedien wieder möglich

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Page 36: Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

RECHT | FAIR PLAY

Kaufmann im Sinne des Gesetzes ist, wer ein Han-delsgewerbe betreibt. Handelsgewerbe ist jeder Geschäftsbetrieb, es sei denn, dass das Unterneh-men nach Art oder Umfang einen in kaufmän-nischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert. Ein Handelsgewerbe liegt auch vor, wenn die Firma des Unternehmers im Handelsre-gister eingetragen ist.

Der Gesetzgeber geht davon aus, dass der Kauf-mann geschäftserfahren und daher weniger schutzbedürftig ist, als ein Kleingewerbetreibender, ein Freiberufler oder eine Privatperson. Die Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB), diese gelten für Kaufleute, sind darauf ausgelegt, Geschäftsabläufe zu vereinfachen sowie zu beschleunigen. Das ist von Vorteil, wenn der Kaufmann seine Rechte und Pflichten tatsächlich kennt und beachtet. Ansons-ten wirkt es sich als Nachteil aus, denn man tappt in Fallen, die bei Geschäften unter Kleingewerbe-treibenden oder Privatpersonen gar nicht bestehen. Einige der wichtigsten Regeln für Geschäfte unter Kaufleuten sollten Sie daher kennen.

1) Geschäfte unter Kaufleuten können schon durch Schweigen zustande kommen. Schweigen oder ein-fach untätig bleiben, begründet bei Privatgeschäf-ten oder solchen zwischen Freiberuflern und Klein-gewerbetreibenden keine Verpflichtungen. Anders bei Handelsgeschäften, da kann Schweigen in fol-genden beiden Fällen zum Abschluss eines Vertra-ges führen. Ein Geschäftspartner, für den Sie regel-mäßig bestimmte Geschäfte erledigen, unterbreitet Ihnen ein Angebot für ein neues Geschäft, wie Sie es schon früher für ihn getätigt hatten. Wenn Sie dieses Angebot nicht unverzüglich ablehnen, führt Ihr Schweigen zum Abschluss eines entsprechenden Vertrages (§ 362 Abs. 1 HGB). Ein Geschäftspartner, mit dem Sie in einer Verhandlung standen, schickt Ihnen ein kaufmännisches Bestätigungsschreiben über den seiner Meinung nach erfolgten Vertrags-abschluss. Schweigen Sie als Kaufmann darauf, gilt der Inhalt dieses Schreibens tatsächlich als Inhalt des zwischen Ihnen geschlossenen Vertrages, selbst dann, wenn Sie sich mündlich ganz anders oder gar nicht geeinigt haben. Dieser Grundsatz ist Handels-brauch. Wenn Sie mit dem Inhalt des Bestätigungs-schreibens nicht einverstanden sind, widersprechen Sie also sofort.

2) Reklamationen unter Kaufleuten setzen eine unverzügliche Mängelrüge voraus. Nichtkauf-leute haben zwei Jahre Zeit, einen Mangel an einer gekauften Sache beim Verkäufer zu reklamieren (§  438  BGB). Beziehen Sie dagegen als Kaufmann

Ware von einem anderen Kaufmann, können Sie sich nur auf Gewährleistungsansprüche berufen, wenn Sie zuvor Ihren Untersuchungs- und Rüge-pflichten nach § 377 HGB nachgekommen sind. Das bedeutet, Sie haben erhaltene Ware unverzüglich zu untersuchen. Zeigt sich dabei ein Mangel, müs-sen Sie dem Verkäufer das ebenfalls unverzüglich anzeigen. Tritt ein zunächst versteckter Mangel, der bei der Untersuchung nicht erkennbar war, später zutage, müssen Sie den Mangel dann wiederum unverzüglich rügen. Verletzen Sie diese Pflichten, gilt die Ware als genehmigt. Sie können wegen eines nicht unverzüglich gerügten Mangels also keine Gewährleistung mehr verlangen, Nachbesse-rung, Neulieferung, Preisminderung, Rücktritt und Schadensersatz entgehen Ihnen somit. Beschrei-ben Sie in Ihrer Rüge Art und Umfang des Fehlers genau. Anhand Ihrer Formulierung soll der Ver-käufer den Mangel erkennen und nachvollziehen können. Sie dürfen auch mündlich, z. B. telefonisch, rügen. Aus Beweisgründen sollten Sie das aber bes-ser schriftlich tun. Geht es um viel Geld, lassen Sie sich den Eingang Ihrer Mängelrüge zudem schrift-lich bestätigen.

3) Unter Kaufleuten sind auch mündliche Bürg-schaften wirksam. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) sind Bürgschaftserklärungen, die mündlich abgegeben werden, unwirksam. So sollen Nichtkaufleute vor übereilten Entschei-dungen geschützt werden. Kaufleute sind hingegen geschäftserfahren und brauchen nach Ansicht des Gesetzgebers diesen Schutz nicht. Deshalb sind im Rahmen eines Handelsgeschäftes von Kaufleuten abgegebene Bürgschaften auch mündlich wirksam (§ 350 HGB). Aus Beweisgründen ist das mündliche Verabreden von Bürgschaften nicht zu empfehlen. Gerade bei größeren Geschäften sollten Sie darauf bestehen, dass Bürgschaften auch unter Kaufleu-ten schriftlich festgehalten werden. Hinzu kommt noch Folgendes: Ihre Bürgschaft als Kaufmann ist eine „selbstschuldnerische Bürgschaft“, wenn Sie es nicht ausdrücklich anders angeben (§ 349 HGB). Das heißt: Verweigert der Schuldner, für den Sie bürgen, die Leistung, hat der Gläubiger die Wahl, gegen ihn vorzugehen oder sofort bei Ihnen die Bürgschaft „einzulösen“. Beachten Sie: Wie Bürg-schaften können Kaufleute auch Schuldverspre-chen sowie Schuldanerkenntnisse rein mündlich vereinbaren. Lassen Sie hierbei dieselbe Vorsicht walten wie bereits beschrieben.

4) Unter Kaufleuten sind Vertragsstrafen der Höhe nach nicht begrenzt. Verpflichten Sie sich als Kauf-mann, für die Verletzung eines Vertrages eine Ver-

tragsstrafe zu zahlen, gilt das ohne Wenn und Aber (§ 348 HGB). Sie können sich später in aller Regel nicht darauf berufen, der vereinbarte Betrag sei unverhältnismäßig hoch. Nichtkaufleute können hingegen eine unverhältnismäßig hohe Vertrags-strafe, die sie zahlen sollen, durch ein Gericht herabsetzen lassen.

5) Als Kaufmann haben Sie Ihre Buchführungs- und Bilanzierungspflicht zu prüfen. Bei einem Kleingewerbetreibenden reichen dem Finanzamt einfache Aufzeichnungen sowie eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung am Ende des Jahres aus. Erst wenn er in einem Jahr mehr als 50 000 Euro Gewinn oder 500 000 Euro Umsatz gemacht hat, darf das Finanzamt ihn zur doppelten Buchführung und Bilanzierung auffordern. Anders, wenn Sie Kaufmann sind. Das HGB verpflichtet Sie zur dop-pelten Buchführung und Bilanzierung (§ 238 HGB). Die Abgabenordnung (AO) stellt klar, dass dies auch für das Steuerrecht gilt (§ 140 AO). Die Handelsbi-lanz, die Sie zu erstellen haben, unterliegt zudem etwas anderen Regeln als die Steuerbilanz, die das Finanzamt von ihnen verlangt. Das führt alles in allem zu mehr buchhalterischem Aufwand. Es gibt jedoch eine Erleichterung für kaufmännische Kleinbetriebe: Die Buchführungs- und Bilanzie-rungspflichten gelten nicht für solche Einzelkauf-leute, die an Bilanz-Abschlussstichtagen in zwei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren nicht mehr als 500 000 Euro Umsatzerlös und nicht mehr als 50 000 Euro Jahresüberschuss aufweisen (§§ 241 a, 242 Abs. 4 HGB). Bei solchen Kaufleuten reicht auch dem Finanzamt eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung. Als Kaufmann haben Sie selbst im Auge zu behalten, ob Sie die genannten Grenzen überschreiten. Wenn ja, müssen Sie auch ohne Aufforderung durch das Finanzamt eine Bilanz erstellen und vorlegen.

Fazit:

Es hat Vorteile, ein Kaufmann zu sein: Größeres Ansehen, mehr Flexibilität für schnellere Geschäfte. Dem steht gegenüber, dass das Gesetz geschäftser-fahrene Kaufleute weniger stark als Kleingewerbe-treibende oder Freiberufler vor unbedachtem oder übereiltem Handeln schützt.

Ihr Ansprechpartner:

Holger FischerS 03681 362-114Y [email protected]

Kaufmann – Ansehen, aber auch Fallstricke

Südthüringische Wirtschaft, 10/201134

Page 37: Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

Südthüringische Wirtschaft, 10/2011 35

Erfinderberatung in der IHK Südthüringen

Die IHK Südthüringen führt monatlich eine Sprechstunde zu Fragen des gewerblichen Rechtsschutzes durch. Hier erhalten interes-sierte IHK-Mitglieder eine kostenlose Erstbe-ratung zu Fragen in Verbindung mit Marken, Patenten, Gebrauchs- und Geschmacksmustern, zum Verfahren und zu Kosten einschließlich Fördermöglichkeiten. Die Termine werden auch auf der Internetseite der IHK Südthüringen unter www.suhl.ihk.de, Veranstaltungen recht-zeitig bekannt gegeben. Im IHK-Bezirk ansässige Anwälte stellen sich dankenswerterweise für diese Tätigkeit zur Verfügung. Die Anmeldung zu den einzelnen Beratungsterminen ist erfor-derlich.

Die Termine für 2011 sind wie folgt geplant:

13.10. Patentanwalt Dr. Hans-Dieter Schmalz17.11. Rechtsanwalt Dr. Frank Weihrauch15.12. Patentanwalt Dr. Hans-Dieter Schmalz

Ihr Ansprechpartnerin der IHK Südthüringen:

Kerstin KrügerS 03681 362-321Y [email protected]

Mit Urteilen vom 28. Juli 2011, AZ: VI R 38/10 und AZ: VI R 7/10, hat der Bundes-finanzhof (BFH) entschieden, dass Aufwen-dungen für eine im Anschluss an die Schulaus-bildung erstmalige Ausbildung sowie für ein Erst studium als vorab entstandene Werbungs-kosten steuerlich anzuerkennen sind.

Werbungskosten sind Aufwendungen, die durch den Beruf oder durch die Erzielung steuerpflichti-ger Einnahmen veranlasst sind. Dies ist dann der Fall, wenn ein objektiver Zusammenhang mit dem Beruf besteht und die Aufwendungen subjektiv zur Förderung des Berufs geleistet werden. Dies gilt auch dann, wenn der Steuerpflichtige noch keine Einnahmen erzielt. Dann sind die Aufwendungen als vorab entstandene Werbungskosten abziehbar.

Im konkreten Fall machte eine Klägerin Aufwen-dungen für ein Medizinstudium im Ausland als

vorweggenommene Werbungskosten bei den Ein-künften aus nichtselbstständiger Arbeit geltend. In einem zweiten Fall ging es um Aufwendungen für eine erstmalige Berufsausbildung als Verkehrs pilot.

Die Finanzämter waren in beiden Fällen der Ansicht, dass die Kosten für die Erstausbildung/das Erst-studium nur als Sonderausgaben zu berücksich-tigen seien (§ 12 Nr. 5 EStG). Der BFH entschied jedoch, dass die Kosten in beiden Fällen hinreichend konkret durch die spätere Berufstätigkeit der Kläger veranlasst gewesen seien, so dass sie als vorwegge-nommene Werbungskosten berücksichtigt werden müssen.

Ihr Ansprechpartner:

Kerstin KrügerS 03681 362-321Y [email protected]

Kosten für berufliche Erstausbildung und Erststudium unmittelbar nach Schulabschluss in voller Höhe abziehbar

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Page 38: Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

Südthüringische Wirtschaft, 10/201136

RECHT | FAIR PLAY

Bundesverwaltungsgericht: Keine zusätzliche Rundfunkgebühr für beruflich genutzten PC

Selbstständige, die in ihrer Wohnung arbeiten und neben herkömmlichen Fernseh- und Rundfunkgeräten in den ausschließlich privat genutzten Räumen über einen Internet-PC in den beruflich genutzten Räumen ver-fügen, müssen für diesen Computer keine Rundfunkgebühr zahlen. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in mehreren Urteilen vom 17. August 2011 entschieden.

Der PC sei als Zweitgerät von der Rundfunkgebühr befreit, unabhängig davon, ob auch das herkömmliche Rundfunkempfangs-gerät in dem beruflich genutzten Bereich der Wohnung bereitgehal-ten wird. Dies folge, so das BVerwG, aus dem Sinn und Zweck der einschlägigen Regelung im Rundfunkgebüh-renstaatsvertrag, die „neuartige Rundfunk-empfangsgeräte rund-funkgebührenrechtlich privilegieren“ wolle. Mit dieser „Privilegierung“ gemeint ist, dass auch Unternehmen (genau wie Privatpersonen, für die so genannte Zweitge-rätebefreiung schon lange gilt) nicht mehr für PCs zah-len müssen, wenn bereits für ein herkömmliches Gerät eine Rundfunk-gebühr entrichtet wird. Aber bislang galt diese Regelung nach Ansicht der Rundfunkanstalten nicht für PCs, die zu Hause gewerblich genutzt wurden. Damit wurden viele kleine Selbst-ständige und Freiberufler mehrfach belastet, die häufig auch von zu Hause aus arbeiten.

SachverhaltDie Kläger nutzen jeweils einen Teil ihrer Wohnungen für die Ausübung einer selbstständigen (freiberufli-chen) Tätigkeit. In den dafür genutz-ten Räumen verfügen sie über einen internetfähigen PC. In den anderen ausschließlich privat genutzten Räu-men sind herkömmliche Fernseh- und Rundfunkgeräte vorhanden, für die Rundfunkgebühren entrichtet werden. Die beklagten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten verlangten Rund-

funkgebühren auch für den beruflich genutzten PC. Die Kläger beriefen sich dagegen auf die Gebührenbefreiung für Zweitgeräte. Die Vorinstanzen gaben den Klägern Recht und hoben die Gebührenbescheide auf. Die Rundfunk-anstalten legten dagegen Revision ein.

BVerwG: Erstgerät muss nicht in den beruflich genutzten Räumen stehenDas BVerwG verneinte eine Gebühren-pflichtigkeit der Computer. Nach der einschlägigen Bestimmung des Rund-funkgebührenstaatsvertrages sei für neuartige Rundfunkempfangsgeräte (insbesondere Rechner, die Rundfunk-

programme ausschließlich über Ange-bote aus dem Internet wiedergeben können) im nicht ausschließlich priva-ten Bereich keine Rundfunkgebühr zu entrichten, wenn die Geräte ein und demselben Grundstück oder zusam-menhängenden Grundstücken zuzu-ordnen seien und andere Rundfunk-empfangsgeräte dort zum Empfang bereitgehalten würden. Das BVerwG hat diese Vorschrift dahin ausgelegt, dass die Vorschrift auch dann anzu-wenden sei, wenn das herkömmliche

Rundfunkempfangsgerät als Erstgerät auf demselben Grundstück zum Emp-fang bereitgehalten wird, dem auch der PC als Zweitgerät zuzuordnen sei, ohne dass es darauf ankomme, ob auch das herkömmliche Rundfunkemp-fangsgerät in dem nicht ausschließlich privat, sondern auch beruflich genutz-ten Bereich des Grundstücks oder der Wohnung bereitgehalten wird.

Regelung will so genannte Zweitgerätebefreiung für neuartige Rundfunkempfangs-geräte Zu dieser Bewertung ist das BVerwG maßgeblich unter Beachtung des Sinn

und Zwecks der Regelung gelangt, die neuartige Rundfunkempfangsgeräte „rundfunkgebührenrechtlich privile-gieren“ wolle. Denn einerseits seien solche Geräte nicht selten tragbar (Laptops, internetfähige Mobiltele-fone) und entzögen sich von daher einer festen Zuordnung zu bestimm-ten Räumlichkeiten. Andererseits dienten die neuartigen Geräte - vor allem im nichtprivaten Bereich - häu-fig nicht (primär) dem Rundfunkemp-fang, sondern würden als Arbeitsmit-

tel benutzt.

Die IHK-Organisation be-grüßt das Urteil und erwartet Rückzahlung der bereits eingezoge-nen Gebühren.

Damit entspricht das BVerwG der Argumen-tationslinie der IHK-Organisation, die durch diese seit Beginn der Diskussion um die Gebührenpflicht für so genannte neuartige Empfangsgeräte vertre-ten wird. Allerdings hat das BVerwG im Oktober 2010 die grundsätzli-che Gebührenpflicht für neuartige Empfangsge-räte für Unternehmen anerkannt.

Die GEZ muss sich nach Ansicht der IHK-Organisation nun um ein Verfah-ren kümmern, bereits gezahlte Bei-träge zurückzuerstatten. Zum Vorge-hen konnte man dort auf Anfrage aber noch keine Auskunft erteilen, man möchte zunächst die Urteilsbegrün-dung abwarten. Mit dieser ist frühes-tens in ein paar Wochen zu rechnen.

Ihr Ansprechpartner:

Tilo WernerS 03681 362-203Y [email protected]

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Page 39: Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

Südthüringische Wirtschaft, 10/2011 37

Herausgeber:

Industrie- und HandelskammerSüdthüringen, Hauptstraße 33, 98529 Suhl-MäbendorfTelefon: 03681 362-0Telefax: 03681 362-100Internet: http://www.suhl.ihk.deE-Mail: [email protected]

Druckauflage: 12 500 Exemplare(IVW 2. Quartal 2011)

Erscheinungsweise: Neunmal jährlich

Herausgabedatum: 06.10.2011

Redaktion:

Dipl.-Ök.-Päd. Birgit Hartwig(verantwortlich)E-Mail: [email protected]

Titelbild:© Michael Reichel / arifoto.de

Verlag:

VHI Verlagsgesellschaft für Handel und Industrie,Zweigniederlassung der Robert Krick Verlag GmbH + Co. KGMainparkring 4, 97246 Eibelstadt

Anzeigenverwaltung:

Gudrun Müller, Tel. 09303 [email protected]

Anzeigenschluss:

Am 10. des VormonatsEs gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 22 vom 1. Januar 2011

Druck:

GD Gotha Druck und Verpackung GmbH & Co. KGGutenbergstraße 3, 99869 Wechmar

Mit Namen oder Signum gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der IHK Südthüringen wieder.

„Südthüringische Wirtschaft" ist das offizielle Mitteilungsblatt der IHK Südthüringen. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitrags-pflicht als Mitglied der IHK.

Haftung und Urheberrecht:

Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig erarbeitet. Herausgeber, Redaktion, Au-toren und Verlag übernehmen dennoch keine Haftung für die Richtigkeit von An-gaben und Hinweisen sowie für mögliche Druckfehler.

Nachdruck nur mit Genehmigung und Quellenangabe.

Südthüringische Wirtschaft

WIR GRATULIERENWir gratulieren zur Auszeichnung mit dem Unternehmerpreis des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) „Unternehmer des Jahres 2011“

… im Ilm-Kreis,

Dr. Walter Schott, Geschäftsführer der SIOS Meßtechnik GmbH, Ilmenau

… im Landkreis Schmalkalden-Meiningen

Gerhard Pfestorf, Karl Pfestorf GmbH Präzisionsteile, Zella-Mehlis

… im Landkreis Sonneberg

Pro Tec Service GmbH Sonneberg Gesellschaft für Haustechnik und Industrieinstandhaltung, Sonneberg

… im Landkreis Hildburghausen

Wolfgang Zimmermann, GeschäftsführerMEG Mechanik GmbH Gießübel

… in der kreisfreien Stadt Suhl

Carsten Weser w. t. a. Recycling von Tonerkartuschen und Tintenpatronen, Suhl

Wir gratul ieren zur Auszeichnung mit dem „Großen Preis des Mittelstandes“den Preisträgern:SIOS Meßtechnik GmbH, IlmenauPRT Rohrtechnik Thüringen GmbH, Stadtilm

den Finalisten:Analytik Jena AG, Niederlassung EisfeldGARANT Türen- und Zargen GmbH, Ichtershausen

Stellvertretend für alle Unternehmen, die einJubiläum feiern, gratulieren wir:

… zum 100-jährigen JubiläumModehaus Wittig, Inh. Christine Rexhäuser, Steinach

… zum 60-jährigen JubiläumKrautwurst GmbH & Co. KG, Obermaßfeld-Grimmenthal

… zum 20-jährigen JubiläumAesculap Suhl GmbH, Suhlparagon Aktiengesellschaft, SuhlStädtische Nahverkehrsgesellschaft mbH Suhl/Zella-MehlisUST Umweltsensortechnik GmbH, GeschwendaWEGRA Anlagenbau GmbH, Westenfeld

… zum 10-jährigen JubiläumMEDIA MARKT TV-HiFi-Elektro GmbH Zella-Mehlis

Am 2. September 2011 feierte die Geschäftsstelle Suhl der GOLDBECK Unternehmensgruppe ihr 10-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass weilte Ortwin Goldbeck (Bild links), Vor-sitzender des Beirates der Goldbeck GmbH und zugleich Präsident der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, in Suhl und traf sich im Rahmen der Feierlichkeiten mit Dr. Peter Traut, Präsident der IHK Südthüringen, zum Gedankenaustausch. Jörg Fleischer (Bildmitte) ist Leiter der Geschäftsstelle Suhl, die sich als Ansprechpartnerin für das schlüsselfertige Bauen in der Region Südthüringen versteht.

Der Erfolg der Unternehmensgruppe beruht auf mehre-ren Säulen: Nach wie vor setzt GOLDBECK auf die Vorteile des elementierten Bauens mit industriell vorgefertigten Systemen, die im Wesentlichen in den eigenen Werken in Bielefeld, Treuen, Hamm und Kutna Hora (Tschechien) hergestellt werden. Dieses Prinzip ermöglicht eine zuver-lässige Qualität, schnelle Bauzeiten und eine besonders wirtschaftliche Umsetzung.

Zudem setzt das familiengeführte Unternehmen auf Kon-stanz und organisches Wachstum. Maßgeblich dafür ist

die hohe Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Produkte und Systeme werden kontinuierlich weiterent-wickelt, das Dienstleistungsangebot verbreitert.

GOLDBECK: Erfolg durch SystematisierungGeschäftsstelle Suhl feiert 10-jähriges Jubiläum

Page 40: Südthüringische Wirtschaft - 10/2011

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